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Ungarn  .

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Budapest  , 18. Juli. Unter den Feldarbeitern in Alföld herrscht große Nothlage, da andauerndes Regenwetter die Erntearbeiten unmöglich macht. Hier traf eine Deputation ein, um von der Regierung Hilfe zu verlangen. Die ungarische Regierung wird für die Deputation der Alfölder Feldarbeiter nur leere Worte haben.

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Frankreich  .

Betitionen unter Weglassung der Namen der nicht damit, die Person auf die Anklagebank zu bringen, Die Sozialistenhak in Galizien   wird mit ungeschwächten etenten zur Verfügung gestellt wird. Es wird demnach welche die Flugblätter verantwortlich gezeichnet hat, sondern er will träften fortgesetzt. Unser Wiener   Bruderorgan, die Arbeiter- 3tg." nicht mehr vorkommen, daß irgend ein Beamter wegen der Unter- alle diejenigen bestraft haben, welche bie Blätter verbreitet haben. schreibt dazu: zeichnung einer Petition von seiner Behörde zur Rechenschaft ge- Die Landrathe erhielten daher Anweisung, die Gendarmen, Amts- Jeder Tag bringt die Kunde von neuen Verfolgungen, von zogen wird. vorsteher u. 1. w. anzuweisen, Ermittelungen anzustellen, welche neuen Bedrückungen, denen die polnischen Sozialdemokraten im Ge Der Feeupalaft: Streit scheint so schnell noch nicht zur Ent- Personen in ihrem Bezirk die Flugblätter verbreitet haben. In biete des Ausnahmezustandes ausgesetzt sind. Der Vergleich mit der fcheidung gelangen zu sollen. Das Ober. Verwaltungs- diesen Tagen haben eine Anzahl Genossen in den verschiedensten ungarischen Sozialistenhezze stimmt täglich beffer; es ist eine und gericht kann sich noch nicht zur Urtheilsfällung entschließen, sondern Orten die Auflageschrift zugestellt erhalten. Ob dies Vorgehen dieselbe halbasiatische Barbarei, eine ähnliche Oligarchie des Adels hat beschlossen, dem von dem Vertreter des Klägers gestellten even Erfolg" haben wird, ist noch sehr zu bezweifelt.- und der Korruption, eine gleiche rücksichtslose Ausbeutung des ärmsten, tuellen Bertagungsantrag stattzugeben und beiden Parteien das in unwissendsten Volles, die auch auf politischem Gebiete dieselben Er­der Berhandlung vom 2. Juli d. J. von dem Ministerialkommissar eine sächsische Beleuchtung. Seither war es üblich und unbeanstandet, ausgewiesen, konfinirt, gehausgesucht. Die deutsche Rechtseinheit findet fezt auch in Schwaben   scheinungen möglich macht. Wie in Strakau, so wird auch in Przemysl  beigebrachte neue Material für die Auslegung des§ 1 des Reichs- bas von den Flugblättern, die zur Verbreitung im ganzen Land fratische Organisation bestanden hat, entfaltet der Ausnahmszustand Wo immer eine sozialdemio­Börsengesetzes sowie ferner dem Beklagten die von dem Vertreter des Klägers überreichten Schriftstide, welche durch die von dem die Behörde eingereicht wirde. bestimmt waren, ein Pflichteɣemplar ant Drudkort ant seine Wirksamkeit. Er geht peinlich an den Orten vorüber, wo die Tegteren veranstaltete Enquete entstanden sind, zugänglich zu machen. Dies wurde als genügend Judenegzesse gewüthet haben; von denen ist mun keine Rede mehr. Dieser Beschluß ist dem Vertreter des flagenden Vereins mit dem angesehen und die Verbreitung konnte ungehindert von statten Es ist eine frische, fröhliche Sozialistenheze, nichts mehr und nichts Bemerken zugestellt, daß das Material des Ministerialkommissars geheit. Die Gerichte hatten auch immer dahin entschieden. Bei der weniger. Man erinnert sich, welche Entrüstung in der ganzen ge= zur Einsicht bereit liegt und Erklärungen hierauf binnen sechs verbreiter im Oberamt Brackenheim und im Oberamt Horb   angehalten, Bester Polizei bei den Sozialdemokraten hervorriefen, besonders von sechsicht verflossenen Reichstagswahl wurden aber unsere Flugblatt fitteten Welt die Nachrichten von dem nächtlichen Einbruch der och en schriftlich einzureichen sind. Mit dem Börsengeſetz und seiner Ausführung haben die maß- ginn der Verbreitung der Flugblätter nicht ein Exemplar der Orts- Przemysl bekommt der konfinirte" Genosse Witht allnächtlich einen vorgeführt und ihnen die Verbreitung untersagt, weil sie vor Beden Rücksichtslosigkeiten, die gegen Frauen begangen wurden; in gebenden Kreise" sich selbst eine recht harte Nuß zu tnaden ge- behörde eingeliefert hatten. Die Sache fam zur gerichtlichen Ent- Besuch, damit er nicht entfliehen könne. Daß dieser Besuch zugleich er scheidung. Das Schöffengericht ging von der Anschauung aus, daß die Nachtruhe vom Sterbelager einer alten Frau verscheucht, fann Die Geschäftsinden des Bündlerthums. Durch die verschie es genügt, wenn am Ausgabe- Ort ein Exemplar bei der Behörde ein- doch die Przemysler Ruheftifter nicht beirren. Aber gerade solche denen Enthüllungen, die hinsichtlicht des Bezuges von Thomasmehr gereicht sei und sprach die Verbreiter frei. Am Sonn- das menschliche Gefühl aufstürmende Einzelheiten machen die Aus­und von Kainit durch den Bund der Landwirthe gemacht worden abend, den 9. d. M., hatte mum das Landgericht über den Fall zu führung des Planes werth. Wie darf man erwarten, daß die sind, sind die Herren Bundesbrüder schließlich so in die Enge ge- urtheilen. Dies hob das schöffengerichtliche Urtheil Willfür dort eine Schranke finden könnte, wo es möglich ist, trieben worden, daß sie selbst erklären, es giebt fein auf und Ein verurtheilte die Leute und Aus mehr. Geld die scheinbar gegen bestimmte Ausschreitungen erlassenen Ausnahme­Und fo sieht sich denn, um strafen und Sprachaus, daß die württembergischen maßregeln gegen ganz unbetheiligte, gegen die den intellektuellen den gequälten und doch muslosen Ausredercien ein Ende Ausführungs- Bestimmungen zum Reichs- Preßgesetz dahin auszulegen Urhebern der Bewegung feindliche Partei zu fehren! zu machen, die Korresp. des Bundes der Landwirthe" zu dem Ge- feien, daß nicht nur am Ausgabe- Ort, sondern auch europäischen Begriffen von Recht, Gesez und Staatsordnung auf­ständniß veranlaßt, daß wir( d. h. die Bundesleitung), von am Werbreitungs- Ort ein Exemplar eines zu gewachsener Mensch wird ein derartiges Vorgehen nicht begreifen, allem, was wir kaufen oder vermitteln, einen verbreitenden Flugblattes der Ortsbehörde ein feine Möglichkeit garnicht faſſen können. Bei uns haben die galizischen Rabatt, Provision oder dergleichen für die Kasse zureichen sei. Wenn es auch sehr erfreulich ist, daß die Herren Vorgänge in der öffentlichen Meinung nicht den geringsten Widerhall des Bundes auridbehalten". Damit ist das zugestanden, was die Herren stets abzulengnen angehalten werden, was ihnen gewiß nichts schaden kann, Die berufsmäßigen Hüter der bürgerlichen Freiheit lassen sich durch Ortsvorstände dadurch auch einmal zu einer vernünftigen Lektüre erzeugt. Alles ist ruhig im Blätterwalde der bürgerlichen Presse. versucht haben.- so wird unsere Partei gegen diese, dem gesunden Menschen- solche Kleinigkeiten, wie Ausweisungen und Konfinirungen un­Noch eine Stimme gegen das Wahlrecht. Vor den Wahlen verstand und dem Wortlaut des Gesetzes widersprechende bescholtener Staatsbürger nicht aus ihrer Gemüthsruhe stören. hörte man aus dem Munde der Konservativen und vorzüglich auch in gerichtliche Gesetzes- Auslegung vorgehen höhere Ent- So die Wiener   Arbeiter- Zeitung  ". Folgende neue Telegramme Sachsen  , wo man besonderen Anlaß hatte, sie zu befragen scheidungen herbeiführen. Daß der Gesetzgeber das Geschäft sind eingelaufen: nichts als Betheuerungen, daß an eine Abänderung des bestehenden während der ausgeschriebenen Wahlzeit erleichtern wollte, hat er Wadowice  , 12. Juli. Anläßlich der antisemitischen Unruhen Reichswahlrechts nicht zu denken sei. Nach den Wahlen erklärt das durch den§ 43 der Gewerbe- Ordnung bewiesen, worin er die Ver- wurden beim hiesigen Kreisgericht vier Strafverhandlungen gegen Vaterland", das Hauptorgan der sächsischen Konservativen: breitung von Stimmzetteln oder Drucksachen ohne polizeiliche Er 18 Personen, ausschließlich Dorf- Tagelöhner und junge Burschen, Was wir wünschen, ist, daß mit dem bestehenden Wahl- laubniß gestattete. Diese Heilbronner   Entscheidung bringt aber eine durchgeführt. Fünf Personen wurden zu schwerem Kerker von fünf recht gründlich aufgeräumt werde. geführt, als man die Existenz einer großen, direkt vaterlands- vernunftgemäßeren Auslegung des§ 9 des Reichspreß- Gesezes, acht zu fünf Tagen Arrest und eine Person wegen Trunkenheit ver­Es wurde ein ganz bedeutende Erschwerung und entspricht garnicht einmal einer durchgeführt. Fünf Personen wurden zu schwerem Kerker von fünf bis zehn Monaten, eine Person zu sechs Wochen schwerem Kerker, feindlichen Partei nicht vorausschen konnte; nachdem diese unwelcher nur sagt, daß von periodischen Druckschriften, sobald urtheilt. Zwei Personen wurden freigesprochen. Im Zuge sind noch erhörte Thatsache aber in die Erscheinung getreten, ist es Pflicht der die Austheilung oder Versendung beginnt, ein Eremplar gegen 30 Strafverhandlungen, die demnächst durchgeführt werden.- Reichsregierung, Wandel zu schaffen und die Maßnahmen zu treffen, eine sofort zu ertheilende Bescheinigung an die Polizeibehörde welche das Wohl des Vaterlandes gebieterisch erheischt." des Ausgabe Orts unentgeltlich abzuliefern ist". Für die Flug- Reeszow, 12. Juli. Bei den heutigen Schlußverhandlungen Ein Straßenkrawall in Köln  . Aus Köln   wird gemeldet: blätter, die der Landesvorstand der Sozialdemokratie ausgiebt, ist des Kreisgerichts wurden zwei wegen der jüngsten Ausschreitungen Auf dem Chlodwigplay hierselbst tam es zu einem scharfen Bu- Stuttgart der Ausgabe- Ort, und muß es so als dem Gesetz ent- Angeflagte freigesprochen und zwei andere zu ein- bezw. zweiwöchent fammenstoß zwischen einer tausendlöpfigen Menschenmenge und sprechend angefehen werden, wenn in Stuttgart   das Pflichteremplar lichem, burch Fasten verschärften Arrest, verurtheilt. einem zahlreichen Polizei- Aufgebot. Die Ursache zu diesem Wienschen eingereicht ist. Es stellt sich demnach diese Entscheidung als die auflauf war ein Streit zwischen einem Metzgerburschen und einem Einführung eines der so vielfach beliebten Kleinen Mittel" dar, die Meggermeister, in dessen Verlauf letzterer dem Burschen eine tiefe geeignet sind, der Sozialdemokratie die Agitation zu erschweren und Kopfwunde beibrachte, so daß dieser blutüberströmt in das Hospital die Redensart Ein Reich, ein Recht" zur Phrase zu machen.- gebracht werden mußte. Durch diesen Vorgang sammelten sich Leute vor dem Hause des Metzgers an. Da gerade nach Schluß badischen Kammer verhandelt; dabei erklärte Minister Buch en­leber die Besteuerung der Waarenhäuser wurde in der der Fabriken viele Arbeiter die Stelle paffirten, entstand eine berger, die Bestenerung der Großbazare 2c. miffe besonders große Menschenansammlung. Man verlangte in drohender Haltung gesetzlich geregelt werden, doch sei eine gesetzliche Regelung dieser Sie Herausgabe des Metzgermeisters und drohte die Thür des Hauses Materie nur im Zusammenhange mit anderen größeren einzuschlagen. Der Verkehr war lange Zeit hindurch vollständig ge- Bundesstaaten möglich. Die Dreyfus- Esterhazy- Sache ist, wie sich nach der Rede des laffen, wurde feine Folge gegeben. Man verhöhnte die Beamten bindung gesetzt. hemmt. Den Anforderungen der Schuyleute, die Straßen zu ver- gierung habe sich deshalb bereits mit Preußen in Ver- Kriegsministers Cavaignac   erwarten ließ, durch die Verhaftung Esterhazy's in ein neues Stadium getreten. Auch gegen Picquart und drängte sie guriid. Das Polizei- Aufgebot requirirte die Feuer­soll ein Haftbefehl ausgestellt sein. Die Rede Cavaignac's ist in­wehr und ließ den Platz absperren. Zugleich wurden Hydranten an- Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse. zwischen in allen Mairien Frankreichs   angeschlagen worden. Folgende geschraubt, um erforderlichen Falles die Menge durch Wasserstrahlen majestätsbeleidigung, die in dem vorjährigen Bericht der Telegramme liegen vor: anseinander zu treiben. Nach etwa 4 Stunden verlief sich dann die sozialdemokratischen Reichstagsfraktion über ihre Thätigkeit sich be- Paris  , 12. Juli. Der Senator Trarieng schrieb an den Menge. 12 Personen wurden festgenommen. Wir sind neugierig, welcher politischen Partei man diesmal den Verurtheilung der Redakteure unserer dortigen Partei- Organe ge- Obersten Bicquart ein Asyl einräume und daß die Polizei, wenn fie finden sollte, hat bekanntlich in Magdeburg   und Erfurt   zur Justizminister Sarrien, um ihn zu benachrichtigen, daß er dem Straßenanflauf auf das Kerbholz setzen wird. führt( 3 beziv. 2 Monate). Der Erfurter   Genosse hatte keine Bergakademic. Der Ausweisungsbeschluß, von dem wir bereits hatte aber das Reichsgericht verworfen. Genosse Huth hatte sammen mit seiner Geliebten Madame Pays verhaftet. Zur Ausweisung zweier Studenten von der Freiberger Revision eingelegt; die Revision des Magdeburger   Genossen den Oberst verhaften wolle, ihn unter seinem Dache finden würde. Paris  , 12. Juli. Major Esterhazy wurde heute Abend zu­berichtet haben, hat folgenden Wortlaut: bekanntlich indeß in der Brandenburger Zeitung", An den Bergakademiker N. N. um seinem Magdeburger   Kollegen für die Hauptverhandlung zu Paris  , 13. Juli. Die Verhaftung Esterhazy's soll auf grund Nach den Ergebnissen der stattgehabten Disziplinar Unter- Hilfe zu kommen, den fraglichen Paffus noch einmal abgedruckt einer Prüfung verschiedener Schriftstücke beschlossen worden sein, die, suchung ist für erwiesen zu erachten, daß Sie in der legten Zeit mit der Behauptung, er enthalte nichts Strafbares, und die be- wie man annimmt, von Esterhazy   diktirt und von seiner Geliebten am hiesigen Orte mit erklärten Anhängern der sozial- treffenden Nummern an den Magdeburger   und den Potsdamer Madame Pays auf seine Beranlassung geschrieben sein sollen. Nach demokratischen Partei Verkehr gepflogen haben. Staatsanwalt geschickt, mit der wiederholten Aufforderung an letteren, anderweitiger Meldung wäre die Verhaftung Esterhazy's   wegen Mit den Begriffen von Sitte und Anstand doch einzuschreiten, wenn er etwas Strafbares finde. Der Herr Wechselfälschung erfolgt.- (§ 3d des Disziplinarregulativs), wie sie in denjenigen Kreisen Staatsanwalt in Potsdam   war sich aber, nach seinem eigenen Ge- Paris  , 13. Juli. Der Polizeipräfett erstattete dem Präsidenten maßgebend sind, welchen die Studirenden der Bergakademie an- ständniß, nicht klar, ob etwas Strafbares in der frag- Faure gestern Abend Bericht über die vorgenommenen Haus gehören, ist ein solches Verhalten unvereinbar. lichen Stelle des Berichts zu finden sei, und wartete erst suchungen und Verhaftungen. Die Blätter erklären einstimmig, die Der Senat der Bergafademie erachtet deshalb Ihr ferneres das Magdeburger   Urtheil ab. Auf seine nunmehrige Anklage Dreyfus- Angelegenheit nehme eineimmerbeunruhigendere Verbleiben an der Bergakademie   nicht für angängig und hat auf weigerte sich indeß die zuständige Potsdamer   Staffammer( sogenannte Ausdehnung an. Die nationalistischen Blätter protestiren gegen grund der obenerwähnten und der Bestimmung in§ 5 Abs. 4 des Anklagekammer), das Hauptverfahren zu eröffnen. Erst das Kammer- die Berhaftung Esterhazys  . Es heißt, die Angelegenheit werde in Disziplinarregulativs beschlossen, Sie, wie Ihnen hiermit eröffnet gericht beschloß das Hauptverfahren, das am 29. März vor der der Kammer zur Sprache gebracht werden. Auch in der wird, mit der Strafe der ( detachirten) Straffammer am Amtsgericht Brandenburg stattfand Wohnung der Frau Esterhazy   sollte eine Haussuchung vors " Wegweisung von der Bergakademie  " und mit der Freisprechung Suth's endigte. Das schriftliche genommen werden; dieselbe unterblieb jedoch, da Frau Esterhazy  zu belegen. Urtheil gipfelte in folgender Feststellung: auf dem Lande weilt. In der Wohnung der Geliebten Esterhazy's  Die Fraktion hatte bekanntlich den Antrag gestellt, den wurden zahlreiche Papiere beschlagnahmt. Esterhazy   gerieth, als Majestätsbeleidigungs- Paragraphen abzuschaffen und hatte zur der Untersuchungsrichter Bertulus ihm seine Verhaftung an­Begründung dieses Antrages auf gewisse Vorgänge der letzten Jahre fündigte, in furchtbare Aufregung und weinte. Esterhazy   stieß dann Die Sächs. Arb.- 8tg." bemerkt hierzu zutreffend: Es ist dem- hingewiesen, in denen der Kaiser eine attive Rolle gespielt hat. In Drohungen aus und soll gesagt haben:" Jezt werde ich auch nach unfittlich für Studenten, mit Sozialdemokraten zu verfehren... den fraglichen Auslaffungen war inkriminirt das Wort unerhört". sprechen." Täglich, ja stündlich kann man das Rowdythum der Studenten Die Straffammer hat aber festgestellt, daß dasselbe dem ganzen Zu- Der Siècle" eröffnet eine Substription behufs Affichirung des sehen, eine große Zahl läuft mit zerfetzten Gefichtern herum, die sie sammenhange nach sich nicht auf den Kaiser beziche, sondern auf den Briefes Picquart's   an Brisson und Demange's an den Justizminister bei Begehung einer strafbaren Handlung erhielten, die Bordelle Zustand, von welchem dort die Nede ist. Dieser Zustand sei charakteri Sarrien. find die angenehmsten Aufenthaltsorte, Weibspersonen zweifel- firt worden durch die folgenden drei Erscheinungen: 1. der Kaiser macht Serbien  . haften Rufes verkehren bei Tag und Nacht in Studenten- Angriffe auf Personen und Parteien, 2. diese wehren sich dagegen, wohnungen. Das alles ist so bekannt, daß es die Spatzen 3. die Staatsanwälte erheben Anklagen wegen Majestätsbeleidigungen Belgrad, 6. Juli.  ( Eig. Ber.) Hier soll man eine Verschwö von den Dächern pfeifen, aber daß irgend ein Student ob dieser gegen solche Personen. In dem Urtheil wird ausdrücklich betont, rung entdeckt haben. Ueber dieselbe haben bis heute nur einige Thaten weggewiesen wurde, hörte man nicht. daß es unzulässig sei, den Inhalt der fraglichen Darlegung aus- russische gut informirte Zeitungen berichtet, jedoch sie selbst sagen Es ist sittlich für die Kreise, welchen die Studirenden der Berg- einander zu reißen und das Wort unerhört" nur auf eine der nicht, wer die Verschwörung angezettelt hat und was man durch sie akademie angehören, mit Huren zu verkehren, Flegeleien zu begehen, drei Erscheinungen zu beziehen. Der Gerichtshof erblickte in dem zu erreichen hoffte. Ich theile Ihnen das mit, was hier erzäh aber sie werden umsittliche Menschen, wenn sie mit unbescholtenen inkriminirten Passus feinerlei Majestätsbeleidigung und war der wurde und was mir nicht sehr unwahrscheinlich erscheint. Arbeitern oder Handwerkern verkehren. Es ist ebenfalls fittlich für Ansicht, daß weder der Verfasser noch der Angeklagte Die serbische Post, die in dem Oeffnen der Briefe sehr fleißig diese Kreise, Denunziant zu sein. Ein wahrhaft klassisches Zeugniß die Absicht hatten, eine Majestätsbeleidigung zu begehen, ist, soll auch einen Brief der Königin Natalie an einen hiesigen für den Bildungsgrad der gebildeten Streife". noch weniger aber der Angeklagte sich des etwaigen beleidigenden Schriftsteller und ihren ehemaligen Sekretär tonfiszirt haben. Aus dem Die Wahl- küren. Ans dem Bunzlauer Kreise wird uns Inhaltes bewußt war oder sein mußte. fein mußte. Gegen dieses Briefe überzeugte man sich, daß sie darauf hinarbeite, ihren Sohn Seine Gesundheit erlaubt gefchrieben: In einem Dorfe unseres Kreises hatten sich vor dem Urtheil hatte der Staatsanwalt Revision eingelegt, die am zu der Abdizirung zu vermögen. Bahllokal die Töchter des Amts- und Wahlvorstehers als Bettel- Dienstag vor dem 2. Straffenate des Reichsgerichts zur Ber  - ihm nicht lange dazubleiben und ich bitte Sie also, mit den Vor­vertheilerinnen aufgestellt, um vorkommende andere Better, die sie handlung kam. Der Reichsanwalt Herr Heinemann erklärte, dieselbe bereitungen schnell fertig zu sein," soll es im Briefe heißen. Natalie sich mit schmeichelnder Bitte zeigen ließen, umzutauschen, und jeder, nicht vertreten zu können, da sie lediglich in unzulässiger Weise gegen habe einige einflußreiche Radikale und Progressisten für die Sache der darauf einging, erhielt ein Glas Bier angewiesen. Einer er die thatsächlichen Feststellungen, die einen Rechtsirrthum nicht erkennen gewonnen. und diese sollen versprochen haben, ihr mögliches zu thun, Die flärte: Bier trinfe er nicht. Nun da bekommen Sie dafür eine ließen, anfämpfe. Der Senat war der gleichen Ansicht und erkannte daß die Stupschtina dem jungen König eine Pension votive. Abdizirung sollte zu gunsten Kara- Georgevitsch stattfinden und die Wurst. Die Damen haben sich nun den Spottnamen:" Die Wahl- Es bleibt mun also dabei, daß in der gleichen Sache zwei Ber- russische Regierung habe sich sogar einverstanden erklärt und ihren auf Verwerfung der staatsanwaltlichen Revision. Aus Ostpreußen  . Nochmals bie beschlagnahmten Cache Verurtheilung und Freisprechung reichsgerichtlich bestätigt behilflich zu ſein. teurtheilungen und eine Freisprechung erfolgten, in der gleichen Bertreter angewiesen, sich nach Belgrad   zu begeben, um bei der Sache Flugblätter. Unser Gewährsmann schreibt uns zu dieser An- wurden.- Man machte aber die Rechnung ohne den Wirth. Der alte gelegenheit noch folgendes: andaigused pune   önig wurde bei Zeiten informirt und die Kombination wurde Oesterreich.   uspiju pilibiy Zu der Notiz, betreffend die Berichtigung des Landraths des S bereitelt. Milan ist gar nicht gewillt, das Stück fallen zu Kreises Labiau  , muß ich bemerken, daß ich mich irrte, als ich schrieb, Wien  , 13. Jult. Wie die Neue Freie Presse" meldet, wäre lassen, das ihm so gut schmeckt. Unter der Firma seines Sohnes, die Blätter für den Kreis Labiau- Wehlan seien nicht beschlagnahmt. das Ergebniß der gestrigen Konferenz der Klub- Obmänner der Ver- unter Alexander's moralischen und historischen Verantwortlichkeit Wie ich jetzt festgestellt habe, ist die Beschlagnehmung am 13. Juni einigten Linfen   die Ablehnung der vom Ministerpräsidenten Grafen macht er heute sein Aussaugesystem geltend, füllt seine und seiner vom Landgericht Insterburg ausgesprochen, am 14. Juni vom Land- Thun gemachten Vorschläge. Das Blatt hebt hervor, das Haupt­rath publizirt. Der Gemeindevorsteher, welcher die Blätter weg gewicht sei darauf zu legen, daß eben die Vorschläge abgelehnt nahm, wußte resp. fonnte von einer Beschlagnehmung der Blätter feien, daß dies aber die Erörterung besserer fünftiger Vor nichts wissen, weil er sich das Packet früher aneignete, als er die schläge nicht ausschließe. Publikation des Landgerichts in Händen hatte.

füren" zugezogen.

Der Senat

der Königlichen Bergakademie.

Winkler.

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Die

Die Rene Freie Presse" meldet weiter: Neue Propofitionen Der Staatsanwalt zu Insterburg   geht mit besonderem Eifer und Zugeständnisse an die Deutschen   hat Graf Thun nicht in Aus­gegen die Sozialdemokraten vor. Der Herr hat die Beschlagnehmung sicht gestellt. Weitere Verhandlungen sind daher zunächst nicht ge­von sozialdemokratischen Flugblättern wegen einiger Säge angeordnet, plaut. Doch wird der verfassungstreue böhmische Großgrundbesig in bon denen wir nicht glauben, daß sie einem Gerichtshof der morgen stattfindenden Konferenz beim Ministerpräsidenten ver­zu einer Verurtheilung genügen können. Der Herr Staats- suchen, den Faden der Verhandlungen weiter zu spinnen und ver anwalt will gründliche Arbeit machen. Er begnügt fich mittelnd einzuwirken.

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Genossen Taschen für die Zeiten, die nicht sehr entfernt sein sollen. Sobald sein Sohn fort wäre, würde auch die einzige augenscheinlich legale Stüße seiner despotischen und verschwenderischen Regierung fallen und er kaum noch 24 Stunden in Serbien   verbleiben können. ind so ist der König jetzt streng überwacht. Er befindet sich wie in einem Gefängniß: er darf niemand empfangen, mit niemand in einer unmittelbaren Korrespondenz stehen. Damit die Kontrolle über ihn leichter wäre, habe man die Uebersiedelung nach Nisch angeordnet. Von seiner Reise nach Biarriz darf natürlich keine Rede sein.

So erzählt man sich die Sache hier. Es kann wohl sein, daß alles das übertrieben ist, es ist leicht möglich, daß die ganze Ver­