tpli ger über Nothwendigkeit, Charakter und Umfang sozialer Reformen" war sprechen sollte und die in letter Stunde verboten ward, gestaltete sich daß gleichfalls zu einer glänzenden Demonstration. Auf gegen zehntausend eit" schäßt die Presse die Zahl der Arbeiter, die der Einberufung gefolgt Iber waren und im Garten der Tivoli- und der nahegelegenen Bockbrauerei sten ein hoch über das andere auf unsere Sache ausbrachten.
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Im Auslande, wo die Arbeiter noch nicht so gefnebelt sind wie der in Deutschland , wurden, wie alljährlich so auch dieses Jahr, an jedem toch Drt, wo sozialistische Organisationen bestehen, die Gedenktage des März gte! durch Feste gefeiert. Es ist geradezu unmöglich, auch nur eine summas auf rische Zusammenstellung derselben zu geben.
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Genug, auch diesmal haben die klassenbewußten Arbeiter gezeigt, daß das sie ihre Vorkämpfer nicht vergessen.
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Wie man's machen muß. Die neuesten von Amerika einand langenden Zeitungen geben uns Auskunft darüber, weshalb Bismarck die lehthin im Reichstag den Amerikanern in Sachen der Lasker - Reöhe solution demüthig Abbitte leistete. Der Deputirte Frank Hiscock für von Newyork hatte nämlich folgende gepfefferte Resolution im Repräsenver- tationshaus beantragt:
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" In Anbetracht, daß das Haus in Erfahrung brachte, daß eine Buschrift desselben an den deutschen Reichstag, die in ihren Absichten eine völlig freundschaftliche und achtungsvoll in ihrer Wortfügung war und auf den regulären Wegen der internationalen Vermittlung befördert wurde, von der Person, welche jetzt den Posten des deutschen Reichskanzlers einnimmt, willkürlich unterschlagen und an das Staatsdepartement der Vereinigten Staaten zurückgesandt worden ist, sei
Beschlossen, daß dieses Haus sich gezwungen sieht, seinem Erstaunen und Be dauern darüber Ausdruck zu geben, daß es auch nur vorübergehend in der Macht einer einzelnen Persönlichkeit( subject!) liegen kann, solch' einen einfachen, natürlichen und von den Gefühlen des Augenblicks eingege benen Ausdruck des Freundschaftsgefühls zwischen zwei großen Nationen anzutasten und so die Stellung und das Ansehen der Krone auf der einen, die Rechte der Volksvertreter auf der anderen Seite zu verkürzen.
Beschlossen, daß dieses Haus hiermit nochmals seinem aufrichtigen Bedauern über das Ableben Laster's und seiner Sympathie für den deutschen Reichstag, dessen ausgezeichnetes Mitglied der Verstorbene so viele Jahre gewesen ist, Ausdruck verleiht."
Da nun große Gefahr vorlag, daß diese Resolution, von der die Newyorker Boltszeitung mit Recht sagt: wir haben selten ein offizielles Schriftstück gelesen, welches die Verachtung, die man einem Menschen gegenüber empfindet, in so nachdrücklicher Weise zum Ausdruck bringt"
angenommen würde, zog es Bismarck vor, im Reichstag vor versammeltem Kriegsvolk" nach Amerika hin einen Schritt zurückzuweichen und der armen freisinnigen Partei dafür einige muthige Fußtritte zu versehen, die von dieser mit der gewohnten Feigheit unter Protest eingestedt wurden.
Diese Resolution, in der bezeichnenderweise nicht einmal der Name des Subjeftes", gegen das sie gerichtet ist, genannt ist, gibt vielleicht auch die Erklärung zu der Ermahnung Bismarc's, doch in der Debatte immer hübsch objettiv zu bleiben und die Höflichkeit, welche man auch dem Gegner schuldet, nicht außer Acht zu lassen. Bismard als Befürworter milderer Sitten! Welcher Hohn!
icht Jedenfalls haben die Amerikaner gezeigt, wie man es machen muß, um dem Mann von Blut und Eisen zu imponiren.
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Das offizielle Wahlresultat im 2. Meiningischen Wahlkreise lautet: Witte( frei- finnnig) 5,806, 20( frei- konserpatio) 2,954, Viereck( Sozialdemokrat) 3,482 Stimmen. Also Stichwahl zwischen Witte und Viered, die auf den 31. März angesezt ist. elt? Ein herzliches Glückauf den Unermüdlichen, die unter so schwierigen Umständen den Kampf unverzagt aufnahmen!
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Selbst Exzellenz Windthorst konnte nicht umhin, den Eindruck, den dieses Hesultat, sowie das der Bielefelder Wahl, auf ihn gemacht, im Reichstag offen einzugestehen.
des" Soviel ist gewiß", sagte der Führer der Zentrumsleute, daß die Bahl der Anhänger der Demokratie, was ich früher nicht glaubte, trop dieses Gesetzes wesentlich gewachsen ist
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wesentlich gewachsen ist, und die intensive Kraft derselben bis: ganz unermeßlich. Die Wahlen, sowohl die Wahlen für den Reichstag und den Landtag, als die für die Kommunalvertretungen zeigen Ihnen, wie erheblich die Zahl der Sozialdemokraten ist; und wenn ich bisher dachte, das sei nur in den Industriezentren wesentlich der Fall, so ist Dzia auch das in neuerer Zeit widerlegt worden; denn, meine Herren, ich will an die neuesten Wahlen erinnern.
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In Bielefeld wie in Brück*) hat sich die Stimmenzahl der Sozialdemofraten, glaube ich, um 1000 vermehrt, und doch sind mit Ausnahme von der Stadt Bielefeld im Wesentlichen die beiden den Wahlbezirk bildenden Kreise acerbautreibend. In dem Meiningischen Wahlkreis, dessen Wahl gerade jett ventilirt wird in ihren Resultaten, ist es ja enorm, wie hier die Sozialdemokratie gewachsen ist, und das ist auch nicht ein bloßer Mittelpunkt eines Induſtriebezirks. Ich meine, daß das allerdings zu Ifen denten gibt. Und was die Intensität betrifft, so hat der Herr Abgeord nete Bebel allerdings überzeugend nachgewiesen, welche Energie diese Gesellschaft hat; und sie tann andere Parteien wohl zu dem Wunsche veranlassen, eine gleiche Energie zu besitzen und zu entwickeln."
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oder! Die erste Nöthigung in dieser Bezieh
ung hat für mich einerseits in den Gefahren gelegen, mit welchen 1878 then die agitatorische Aufregung, welche sich der Sozialdemokratie bemächtigt
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hatte, unsere Stuhe bedrohte, anderseits in den Verbrechen, die gegen ders geheiligte Haupt Seiner Majestät des Königs begangen wuroen, und die den ursprünglichen Ausgangspunkt der Gesetzgebung bilden, die ab uns heute beschäftigt, die heute noch besteht."
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So Bismarck in seiner Rede vom 20. März für die Verlängerung des tte Sozialistengesetzes über seine„ Sozialreform". Wir Das ist in bester Form eine Bestätigung dessen, was Vollmar in einer Rede über die Unfallversicherung sagte, daß wir, die Sozialdemotratie, die eigentlichen Urheber dieser ganzen Bescheerung" sind. Unsere fuhr Agitation, unsere gefahr drohen de Agitation erst hat den ReichsDzia gewaltigen veranlaßt, an die Arbeiter zu denken. Wenn also bei der ganzen Geschichte irgend ein Vortheil für die Arbeiter herausschauen ollte was wir bei der Unfallgesekvorlage ganz energisch bestreiten, und was beim Krankenversicherungsgesetz nur dadurch möglich ist, daß die Arbeiter dasselbe in einer den Absichten Bismard's feindlichen Weise ausnuten so gebührt das Verdienst dafür einzig und allein uns, den verruchten, umstürzlerischen Sozialdemokraten, unseren Hez- und Brand
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Andererseits in den Verbrechen, die gegen das geheiligte Haupt Seiner Majestät des Königs begangen wurden."
Nun, die Häupter der Villionen deutscher Arbeiter sind auch nicht bon schlechten Eltern. Und da nach Bismarck seine Sozialreform für biese Millionen deutscher Arbeiter ein wahrer Segen ist, so liegt in diesen Worten eine Verherrlichung der Attentate von Hödel und Nobiling, wie sie stärker nicht gewünscht werden kann. Ohne Hödel und Nobiling feine Sozialreform, das ist umsomehr die logische Konsequenz aus Bismarc's Worten, als ja nach seiner Behauptung die Attentate auf das Konto
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Sozialdemokratie tamen.
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Entweder die ,, Sozialreform" ist Pfuschwerk, wie wir behaupten, und wird man die Attentate von Hödel und Nobiling auch in Zukunft zialbeurtheilen wie bisher. Dber sie ist etwas Glänzendes, Großartiges, Niedagewesenes, die Arbeiterklasse hoch Beglückendes, wie uns Bismarck und seine Reptile glauben machen wollen, und dann hat sich Bismarck mit seiner Erklärung hochverdient gemacht um die Anarchisten.
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Nahrungsmittel von allen Seiten. Wir haben auf wiederholt auf die Bedeutung der amerikanischen Konkurrenz für die Inde Entwickelung der wirthschaftlichen Verhältnisse in Europa hingewiesen heute wollen wir auf ein Land hinweisen, welches Amerika ein gefährlicher Ronkurrent auf diesem Gebiete zu werden droht: Indien . Auch der fene er*) Soll heißen Wiedenbrück.
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indische Weizen beginnt auf dem Weltmarkt eine Rolle zu spielen. Es wurden, wie aus dem Bericht des Herrn von Lesseps über die Situation der Suezkanal- Gesellschaft hervorgeht, aus Bombay ausgeführt:
1879 120,145( englische) Ctr. Korn 1880 1,894,000 1881 9,364,804
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und 1883 bereits nahezu eine Million Tons, d." h. 20 Millionen
Centner!
Welch ein Segen für Europa , wird hier Mancher ausrufen, von allen Seiten strömen ihm Lebensmittel zu! Es gibt keine Hungersnoth mehr! Dgemach, gemach, nur nicht vorschnell geurtheilt! Hungersnoth aus Mangel an Nahrungsmitteln ist allerdings heute ausgeschlossen, aber dafür haben wir, Dant unserer herrlichen Gesellschaftsordnung, Hungersnoth aus Ueberfluß an Nahrungsmitteln! Das ist der ganze Unterschied.
Und Indien sendet uns diese Massen Getreide, weil das indische Volk nichts zu essen hat. Weil, nicht obgleich. Das Volk nagt am Hungertuch und das Land, d. h. die Kapitalisten, führen Getreide aus eine göttliche Weltordnung!
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Eine internationale Polizeiorganisation gegen Anarchisten und Dynamitards soll, wie verschiedene Zeitungen melden, neuestens in's Lebens gerufen worden sein. Daß das Spigelthum unter Umständen international funktionirt, ist eine alte Geschichte mit dieser großartigen Organisation" aber dürfte es nicht weit her sein. Der gute Wille ist vielleicht da, aber zur Ausführung gehört etwas mehr, namentlich wenn es sich um ernsthafte Attentäter handelt.
Viel nüglicher als diese Organisation wäre eine internationale Uebers wachung der von den verschiedenen Regierungen gedungenen Agents provokateurs.
Das Asylrecht in der Schweiz . Der schweizersche Bundesrath hat 4 Anarchisten: Kennel, Schulze und Lissa in Bern sowie Falk in Freiburg aus der Schweiz ausge= wiesen. Von keinem der Genannten liegt eine Thatsache vor, die auf ihre Mitschuld an den Wiener 2c. Attentaten schließen ließe, der Bundesrathsbeschluß beruht lediglich darauf, daß die Genannten mit Stell macher und Kammerer sehr genaue persönliche Beziehungen unterhalten haben und mit denselben durch Gemeinschaft der Bestrebungen enge verbunden waren, ja daß zu ihren Lasten sogar eine Reihe von Thatumständen festgestellt ist, welche, wenn sie auch nicht eine eigentliche strafrechtlich zu verfolgende Theilnahme an jenen verbrecherischen Handlungen darthun, doch einer solchen nahekommen, und daß sie den Nachforschungen der Behörden zur Entdeckung der Urheber der Verbrechen nicht nur keinen Beistand geleistet, sondern vielmehr gesucht haben, die Behörden in Irrthum zu führen.
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Wir kennen die einer Theilnahme an den Wiener 2c. Attentaten nahekommende n" Handlungen nicht, und enthalten uns daher vorderhand jeden Kommentars der Ausweisung. Zur Klarstellung der Situation bemerken wir nur, daß das Asylrecht der Schweiz nur das Recht der Schweiz , Asyl zu gewähren, nicht aber das Recht, Asyl zu beanspruchen, einschließt. Der Bundesrath kann jeden Ausländer ausweisen, der die innere oder äußere Sicherheit der Schweiz gefährdet.
Desterreich. Die Wahrheit" schreibt in ihrer neuesten Nummer: In auffälliger Weise spielen sich in letterer Zeit Leute äußerst zweifelhaften Kalibers als Anhänger unserer Parteigenossenschaft aus und bringen uns damit bei den Fernestehenden manchmal in nicht geringe Verlegenheit. So fiel es seinerzeit einem derartig„ Gemäßigten" ein, in der Vorstadtzeitung anläßlich der Verhängung des Ausnahmszustandes zu heulen und der Welt plausibel zu machen, daß alle sogenannten Gemäßigten in dasselbe Horn stoßen. In jüngster Zeit verfiel im zehnten Bezirke ein derartig Gemäßigter gar auf die für uns ganz abnorme Jdee, um Aufhebung der Linienwälle, des Lotto 2c. zu petitioniren und setzt zu dem Behuf derartige Bögen in Umlauf. Viel Glück und schönes Wetter zur Reise in den Papierkorb."
Wir beglückwünschen unser Bruderorgan zu dieser energischen Abwehr gegen die Abwiegler und Heulmeier. In Zeiten, wie die jetzigen, kann man gegen diese Art guter Freunde" nicht vorsichtig genug sein. Kopf oben! heißt die Parole. Keine unnüze Provokation, aber auch keine Kopfhängerei und keine Schwäche dem Gegner gegenüber! Und es freut hr, zu sehen, daß die Wahrheit" diese einzig würdige Taktik mit Entschiedenheit innehält.
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In ihrem Leitartikel ruft sie dem Grafen Taaffe sehr richtig zu: ,, Also Platz für das Volk! Nicht Eindämmung der politischen Rechte, sondern Erweiterung derselben soll die Parole sein; nicht Hemmung des Thatendranges des Volkes, sondern freie Entfaltung seiner Kräfte muß als naheliegendes Ziel zur Geltung gelangen.
Ist es dem Ministerpräsidenten Grafen Taaffe wirklich Ernst mit dem Einhaltsgebot der anarchistischen Ausschreitungen, so kann er dieses Biel tousendmal sicherer und auch den Volks- und Staatsinteressen viel zusagender und fördernder damit erreichen, daß er das allgemeine gleiche und direkte Wahlrecht proklamirt, verbunden mit den nöthigen Erweiterungen auf dem Gebiete der Arbeiterschutzgesetzgebung und vor allem die Gewährung der vollkommenen Vereins- und Versammlungsfreiheit durchsetzt."
Indeß Taaffe wird sich schönstens hüten. Waren es ja gerade seine Agenten, die im Namen der heiligen Anarchie predigten: Nichts da von Wahlrecht, nichts von Versammlungsfreiheit, nur Revolution! Taaffe braucht die Anarchisten, wie Bismarck sie braucht. Dieser hat nur das Pech, daß die deutschen Arbeiter viel zu sehr politisch geschult sind, um das nöthige brauchbare Material abzugeben.
Wir haben seit einiger Zeit uns jeder Berichterstattung über Entdeckung von anarchistischen Verbrechen" und Verbrechern" enthalten, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil wir den Berichten der Presse in dieser Sache mehr wie skeptisch gegenüberstehen. Die Presse empfängt ihre Nachrichten von der Polizei und diese macht bekanntlich jedesmal einen guten Fang". Wir warten also, wenn es geht, am Liebsten bis zur Gerichtsverhandlung, oder bis anderweitige Thatsachen vorliegen, welche die Polizeimeldungen für gerechtfertigt erscheinen laffen.
Da sich indeß die Sachen in der anarchistischen Angelegenheit sehr in die Länge ziehen, so wollen wir doch soviel zur Orientirung unserer Leser mittheilen, daß in dem jüngst in Wien verhafteten Anarchisten Kammerer ein Theilnehmer am Eisert'schen Attentate oder wenigstens ein Mitschuldiger an demselben erkannt sein soll. Kammerer soll von einem Bester Banquier rekognoszirt worden sein, bei dem er Koupons von Aktien, die sich unter den Eisert'schen befunden haben sollen, habe verwerthen wollen. Des Weiteren wird gemeldet, daß der 20 jährige Handlungskommis Julius Fried in Pest , der dort als Anarchist bekannt ist und sich seit einiger Zeit in Haft befindet, seiner Beit durch den Hausknecht Salomon Blau, der bereits geständig sein soll, Loose, die aus dem Eisert'schen Besitz herrührten, habe veräußern lassen. Bewahrheitet sich dies, so wäre allerdings auch der Eisert'sche Mord, was wir bisher für mehr wie unglaubwürdig hielten, auf Konto der Anarchisterei zu setzen.
Wie viel Anarchisten oder der Anarchisterei Verdächtige zur Zeit in Wien und Pest inhaftirt sind, darüber fehlt uns jeder authentische Bericht. Die lettere größere Verhaftung erfolgte gelegentlich des Jahrestages der österreichischen Märzfämpfe, wobei die Anarchisten, wie die Polizei behauptet, einen Koup" geplant haben sollten.
England. Wohl niemals zuvor, schreibt man uns aus London , ist eine März feier hier so arrangirt und ausgeführt worden als die diesjährige vom Kommunistischen Arbeiterbildungsverein in der Tottenhamstreet. Das Komite, festhaltend an den Beschlüssen des Vereins: die Revolutionstage mit dem Todestage unseres unvergeßlichen Denkers Karl Marx zu einer gemeinsamen Feier zu verschmelzen, hatte sich seiner Aufgabe mit größtem Eifer unterzogen, und ist die Feier als eine vollständig gelungene zu bezeichnen.
Das Programm lautete: Demonstrativer Aufzug nach dem Highgate Kirchhof, wo Mary begraben liegt. Gesang der vereinigten Sängerchöre, sang, Niederlegung der Kränze und Blumen auf dem Grabe, und RückAnsprachen in Englisch , Deutsch und Französisch; dann wiederum Ge
marsch in derselben Ordnung; und ist auch mit unwesentlichen Abänderungen zur Ausführung gelangt.
Am Sonntag den 16. März, Nachmittags 1, Uhr, versammelten sich die Delegirten der französischen und der verschiedenen englischen politi
schen Klubs in der Tottenham Street. Um 2 Uhr präzise erfolgte der Abmarsch.
Voran dem Zug wurde ein gewaltiges Banner von vier Mitgliedern des Vereins getragen, mit der Inschrift:
" Zur Erinnerung an den 18. März und alle diejenigen, die für die Arbeitersache duldeten und fielen!"
Auf der Rückseite:
,, Die Arbeit ist die Quelle aller Güter. Arbeiter aller Länder vers einigt Euch!"
Hierauf folgten die Sänger des Kommunistischen Arbeiterbildungsvereins und des Gesangvereins Freiheit. Dann folgte ein starkes Musikchor, die Marseillaise spielend. Hierauf eine prachtvolle rothe Fahne.
Dicht hinter der Fahne folgten Damen des Vereins, Kränze mit rothen Schleifen tragend; hieran schlossen sich die Mitglieder des Kommunistischen Arbeiter Bildungsvereins. Ihnen folgten die Delegirten des Tower Hamtet Club mit ihren Fahnen, welche die Inschrift tragen:
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Wir kämpfen für Freiheit und glückliches Leben für alle Menschen!" Dann folgten die Delegirten der Labour- Emancipation League und die Mitglieder der Demokratic Federation. Hierauf folgte abermals eine rothe Fahne. Daran schlossen sich die französische Gruppe, die Perseveranz Cabinet Maker Association und die Delegirten verschiedener anderer englischer Gruppen.( 3u bemerken ist, daß die beiden anarchistischen Gruppen sich nicht betheiligten).
Es war ein imposanter Zug. Von dem herrlichsten Wetter begünstigt, marschirten tausende von Arbeitern unter den Klängen der Marseillaise dahin, gehobenen Herzens beim Anblick der flatternden rothen Fahnen Roth , roth, roth, das einige Roth ,
Kein prunkendes Wappen darauf! Nach einem anderthalbstündigen Marsch langte der Zug an dem Highgate Kirchhof an. Hier hatten tausende und abertausende Menschen bereits den Platz besetzt, so daß der Zug nur langsam vorwärts dringen konnte.
Am Eingangsthor angelangt, fanden wir dasselbe verschlossen. Große Plakate zeigten an, daß die Kirchhofsverwaltung, da sie erfahren, daß eine kommunistische Demonstration stattfinden solle, beschlossen habe, den Kirchhof für den ganzen Tag zu schließen. Mehrere hundert Policewaren theils vor dem Kirchhof, theils auf demselben postirt, wahrscheinlich weil man besorgte, daß wir gewillt seien, den Kirchhof zu stürmen.
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Hierauf gingen Fräulein Mary und die Damen, welche die Kränze trugen, Dr. Aveling und Andere zum Eingangsthor und verlangten Deffnung der Thür, um die Kränze und Blumen auf dem Grabe niederzulegen, aber selbst das ward ihnen rundweg abgeschlagen. Man mußte also die Kränze und Blumen dem Portier des Kirchhofs übergeben, welcher versprach, dieselben auf dem Grabe niederzulegen. Die Musik, welche während der Verhandlungen pausirt hatte, spielte die Marseillaise und der Zug setzte sich wiederum in Bewegung nach einem kleinen kleinen Hügel, nicht weit vom Kirchhof.
Dort sang das Sängerchor das Lied der Völker Freiheitssturm", worauf Dr. Aveling die improvisirte Rednerbühne bestieg und in bes geisternden Worten auf die Bedeutung der Feier hinwies, er gedachte in warmen Worten der Verdienste von Karl Marx und der gefallenen Kämpfer der Kommune. Nach ihm bestieg Genosse Frohme die Rednerbühne und sprach in deutscher Sprache: er sei hierher geeilt, um dem großen Todten im Namen der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands seinen Tribut zu zollen, dem Manne, der sein ganzes Leben der Arbeitersache gewidmet. Diesen großen Mann können wir nur dadurch würdig feiern, daß wir seinen Woaten folgen: Arbeiter aller Länder vereinigt Euch!
Brg. Lava che feierte hierauf in französischer Sprache die Kämpfer der Kommnne, und forderte zur Nacheiferung auf. Allen Rednern wurde großer Beifall gezollt.
Die Gesangvereine sangen hierauf das Freiheitslied, dann erfolgte der Rückmarsch auf demselben Wege.
Die Bourgeoiszeitungen hier, die wahrscheinlich nicht im Verdacht der Uebertreibung stehen, wenn es sich um Arbeitersachen handelt, schäßen die Betheiligung auf 5000 Personen, und ich glaube nicht zu hoch zu greifen, wenn ich sage, daß es einige Tausend mehr waren.
Am Dienstag den 18. März hatten wir in unserem Verein noch eine spezielle Feier. Nach Absingung eines Liedes bestieg Genosse Frohme die Rednerbühne und hielt einen anderthalbstündigen Vortrag über die Herrschaft der Humanität; er wies aus der Geschichte nach, daß der Entwicklungsgang der Menschheit sich nicht aufhalten lasse durch Ausnahmegesete oder sonstige Maßregeln, denn die Wahrheit und das Recht brechen sich stets Bahn. Er forderte zum Schluß auf, muthig vorwärts zu schreiten zur Verwirklichung unserer Prinzipien.
Brgr. Lava che feierte in französischer Sprache die Kommunekämpfe. Brgr. Leßner, ein alter Kampfgenosse von Karl Marx , hielt hierauf eine feurige Ansprache an die Versammelten und schilderte die Verdienste von Mary und seine Bethätigung an den Revolutionen von 1848 bis 1871, wo er stets in Wort und Schrift für die Arbeitersache trotz allen Verfolgungen gearbeitet habe.
Nachdem noch Genosse Frohme einige anfeuernde Worte gesprochen, wurde die Feier geschlossen.
Von auswärts waren verschiedene Zustimmungsadressen eingelaufen. Aus Paris : von französischen Genossen; von Deutschland : aus Braun schweig und Apolda je ein schöner Kranz; von den pfälzischen Genossen, aus Manchester u. s. w.
So endete die Feier würdig, wie sie begonnen. Die kleinen nebensächlichen Dinge zu berichten, erlassen Sie mir, da sie für das große Publikum wenig Interesse haben und mehr lokaler Natur sind.
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In Spanien rumort es ganz gehörig, und Alfonso dürfte es über kurz oder lang doch gerathen finden, sein Bündel zu schnüren. Der so daß die Republik heute weit mehr Anhänger zählt als seit Langem geistreiche" Jüngling hat es so ziemlich mit allen Parteien verdorben, und ihre Anhänger mit jedem Tage kecker das Haupt erheben. Das be= weisen gerade die vielen Verhaftungen von Republikanern, und die Unterbrückung republikanischer Blätter. Freilich wird es sich nur um eine bürgerliche Republik handeln, indeß wünschten wir ihr darum nicht minder den Sieg, denn es ist eine reaktionäre Lüge, daß es für die Arbeiter gleichgiltig sei, ob sie im Besige politischer Freiheiten sind oder nicht.
Amerika. Ueber die in unserem Leitartikel erwähnte Angelegenheit der Achtstundenbillbewegung in Maryland schreibt das sozia listische Philadelphiaer Tageblatt":
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Denjenigen Sozialisten, welche der Betreibung von Maßregeln zum Schutze der Arbeiter bei den Legislaturen jede agitatorische Wir tung absprechen, empfehlen wir folgende Notiz des Baltimorer ,, Corre spondent" zu gefälligem Studium:
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Die Vereinigung der Arbeitervereine" hielt gestern in der ,, RechabiteHalle" eine Sigung und erledigte laufende Geschäfte. Jm weiteren Vers laufe der Sigung gab sich eine ziemlich gereizte Stimmung wegen der von dem Gouverneur der Gesetzgebung empfohlenen Arbeiterbills fund ( richtiger wegen der abweisenden Behandlung derselben durch die Legis latur) und die Gründung einer unabhängigen poli= tischen Arbeiter Partei wurde auf's Lebhafteste besprochen." Da sieht man recht deutlich, wie wirkungsvoll die von uns empfohlene Taktik ist. Die Bills mußten eingereicht und von den Arbeitern unterstüt werden, damit die alten Parteien zur Stellungnahme gezwungen wurden. Die schönen Platformphrasen flogen vor dieser fatalen Thatsache nach allen Seiten hin. Die Arbeiterfreunde" beider Kouleurs entpuppten sich als Schwindler. Den Arbeitern fiel mit einem Male das dicke Brett von der Stirne, das sie bisher an der Erkenntniß der Situation ver hindert hat.
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Die Erfahrung und die Erfahrung allein hat sie eines Besseren belehrt, hat ihnen eindringlich und besser als hundert ausgezeichnete Agitationsreden die Wahrheit des Sapes gepredigt: Die Emanzipation der Arbeiter muß durch die Arbeiter selbst erkämpft werden.
Jezt besprechen sie die Gründung einer unabängigen politischen Arbeiterpartei; jest, nachdem ihnen die alten Parteien auf das Unzweideutigste selbst den Beweis geliefert haben, daß sie Arbeiter- Nasführer sind. Ohne diese Erfahrung hätten die Baltimorer Arbeiter vielleicht in Jahren noch nicht daran gedacht, sich dem Einfluß der Arbeiterfreundlichkeit heuchelnden Politiker zu entziehen.
Ob sie nun wohl etwas nügt, diese Taktik der gezähmten" Sozia liften."