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Erscheint
wöchentlich einmal
in
Berlag
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Boltsbuchhandlung Hottingen Zürich.
Doppelporto.
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Der Sozialdemokrat
Zentral- Organ der deutschen Sozialdemokratie.
Donnerstag, 10. April.
Mr Avis an die Abonnenten und Korrespondenten des ,, Sozialdemokrat." D
Da der Sozialdemokrat sowohl m Deutschland als auch in Defterreich verboten ist, bezw. verfolgt wird und die dortigen Behörden sich alle Mühe geben, unsere Berbindungen nach jenen Ländern möglichst zu erschweren, resp Briefe von dort an uns und unsere Zeitungs- und sonstigen Speditionen nach dort abzufangen, so ift die äußerste Vorsicht im Bostverkehr nothwendig und barf teine Borsichtsmaßregel versäumt werden, die Briefmarder über den wahren Abfender und Empfänger, sowie den Inhalt der Sendungen zu täuschen, und lettere dadurch zu schützen Haupterforderniß ist hiezu einerseits, daß unsere Freunde so selten
Parteigenoffen! Vergeßt der Verfolgten
und Gemaßregelten nicht!
Unsern Abonnenten in der Schweiz
zur gef. Kenntniß, daß wir diejenigen bisherigen Abonnenten, welche die Annahme unseres Blattes seit Beginn dieses Quartals nicht ablehnten, auch für das laufende Quartal als Abonnenten vortragen und 200 Nachnahme sofort nach Ausgabe von Nr. 15 erheben nerit werden, sofern die betreffenden Abonnementsbeträge elche nicht schon eingesandt wurden.
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Frisch auf zum Kampf!
Surts Macht Euch zum Kampf bereit, Genossen, jeber Augenblick fann Euch unter die Waffen rufen.
e r. Die Zeit des gegenwärtig bestehenden Reichstags ist zwar noch nicht abgelaufen, aber jeden Augenblick kann seine Auflösung erfolgen. Das Ausnahmegeſetz gegen uns muß, wenn überhaupt, noch vor Ablauf der Reichstagsperiode verlängert werden; lehnt ber jetzige Reichstag die Verlängerung ab, so ist seine Auflösung
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in türzester Zeit sicher.
Bismard braucht das Sozialistengesetz und hat zu diesem wollte Behufe, da auf seine Reden Niemand mehr etwas gibt, bereits feierben alten Wilhelm Stimmung machen lassen.
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Die Osterferien des Reichstages werden dazu benutzt, mit den lifterenigen Parteien und Personen, deren Stimmen ausschlaggebend find tischerober sein können, hinter den Koulissen einen politischen enomSchacher abzuschließen, bei dem das Sozialistengeset den Preis ittelbildet, den Bismard fordert.
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genug Laffe fich Niemand durch das Geschrei täuschen, bas die BeCalent treffenden- das Zentrum und ein Theil der Freifinnigen" ehren zwischenbrein vor den Koulissen anstimmen. Es hat nur den Swed, die blöde Menge zu täuschen, die Situation zu verwirren zfeier oder verwirrt erscheinen zu lassen. tothe In dem Augenblick, wo gewisse parlamentarische Größen dem land Publikum pathetisch erklären, daß sie keineswegs gewillt sind, die er Berlängerung des Gesetzes in der bisherigen Form zu bewilligen, birb vielleicht von ihren Bevollmächtigten heimlich mit Bismard 2 unein Vertrag abgeschlossen, wie es gemacht werden foll, daß das bb Knebelungsgesetz doch in seiner jetzigen Schönheit erhalten bleibt. H.. Und warum sollte nicht gerade in diesem Vertrag die Aufigen lösung des Reichstags eine Rolle spielen?
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ut. Man denke nur, welchen Vortheil es bringt, mit dem Gloriens anntfchein des Kämpfers für freies Recht in den Wahlkampf einzu himeten! Hinterher finden sich für so gewiegte Staatsmänner laubie Windthorst z. B. immer noch Gründe genug, zu stimmen, Adrwie es das Geschäft erfordert.
rhus Es ist deshalb sogar wahrscheinlich, daß, wenn überhaupt ein Dandel abgeschlossen wird, er auch in diesem Sinne ausfallen 4. Dubird.
. Du Und wird er nicht abgeschlossen, wird die Verlängerung des Sozialistengesetzes nicht so bewilligt, wie Bismard fie braucht, un so ist die Auflösung sicher.
nad Also Auflösung und Neuwahl fast auf jeden Fall. Soweit Bismard's Arm reicht, arbeiten baber seine Leute nit Macht auf gute Wahlen" los, im Stillen zwar, aber desto oftematischer. Die Beamtenmaschinerie, die seit ben Verstaatlich Ingen um Zehntausende, Hunderttausende vermehrt worden , ist durch die famosen kaiserlichen Erlasse gehörig eingefuchst fie wird bei den Wahlen ihre Schuldigkeit thun. Das Zentrum hat den Kulturkampf, der zu„ versumpfen" rohte, neu aufgewühlt, und seine Geistlichen bearbeiten die affen auf's Neue mit dem Schreckruf: Man will Euch wegen Eures Glaubens unterbrücken!
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" Freifinnigen" machen Rundreisen und suchen den politien Bauernfang en gros zu betreiben. Kurz, überall sehen wir unsere Gegner fich zum Kampf rüsten daher ergeht auch an uns der Ruf: Frisch auf zum Kampf!
Unter welchen Umständen wir in den Wahlkampf eintreten berben, wissen wir nicht, daß wir ihn aber aufnehmen, darüber ann bei uns unter den heutigen Verhältnissen gar keine Frage nd ehr herrschen.
Was man von der Ausübung des Wahlrechtes gesagt hat, mbie deutsche Arbeiterbewegung in neue„ revolutionäre" Bahnen lenken: daß durch fie rämlich die soziale Befreiung der Arbeiter
Abonnements
werden bet allen schweizerischen Poftbureaux, jowie beim Verlag und deffen bekannten Agenten entgegengenommen, und zwar zum voraus zahlbaren Bierteljahrspreis von:
Fr 2- für die Schweiz ( Kreuzband) mt 3 für Deutschland ( Couvert) ff. 1,70 für Oesterreich( Coubert) Fr. 2 50 für alle übrigen Länder des Weltpoftvereins( Kreuzband).
Juferate
die dreigespaltene Petitgeile 25 Cts.= 20 Pfg.
1884.
als möglich an den Sozialdemokrat", resp. dessen Verlag felbst adressiren, sondern sich möglichst an irgend eine unverdächtige Adresse außerhalb Deutschlands und Oesterreichs wenden, welche fich dann mit uns in Verbindung setzt; anderseits aber, daß auch uns möglichst unverfängliche Zustellungsadressen mitgetheilt werden. In zweifelhaften Fällen empfiehlt sich behufs größerer Sicherheit Rekommandirung. Soviel an uns liegt, werden wir gewiß weder Mühe noch Kosten scheuen um trot aller entgegen stehenden Schwierigkeiten den.Sozialdemokrat" unseren Abonnenten möglichst regelmäßig zu liefern
Die soziale Befreiung der Arbeiterklasse kann so wenig das Wert einer einseitigen Bethätigung ihrer Kräfte sein, als sie das Resultat eines Kampfes von einem Tag, einer Woche, einem Jahr sein kann.
Da gilt es den Kampf auf der ganzen Linie zu führen, einen harten, energischen, ununterbrochenen Kampf. Den Kampf auf wirthschaftlichem Gebiet: in den Gewerkschaften, den Fachbereinen u. f. w.; den Kampf auf politischem Gebiete: bei den Wahlen für Gemeinde, Landes- und Reichsvertretung; den gesetzlichen sowie, wenn dieser unmöglich gemacht wird, den ungesetzlichen; den friedlichen sowie, wenn derselbe aufgezwungen wird, den gewaltthätigen Kampf. Ein Universalrezept für diesen Kampf gibt es nicht.
Welchen nächsten Zweck aber müssen alle Kampfmittel haben, von denen die Sozialdemokratie, die Partei des arbeitenden Volkes, Gebrauch macht?
Sie müssen die Kraft der Arbeiterklasse vermehren, ihre Energie, ihr Selbstvertrauen. Und das ist der Zweck, weshalb unsere Partei in den Wahlkampf eintritt. Darum legen wir weit mehr Werth auf die Zahl der Stimmen, die wir erhalten, als auf die Zahl der Vertreter, die wir in den Reichstag entsenden. Freilich auch die Thatsache, daß sie im Reichstag eine Anzahl Vertreter sißen hat, die ihre Interessen mit Energie ver fechten, ist, wie die Erfahrung gezeigt, von unschäzbarem Einfluß auf die Haltung der Arbeiterklasse.
Wenn noch ein Zweifel darüber möglich wäre, ob die Ausübung des Wahlrechtes für die Arbeiter von Nußen sein kann, glänzende Resultat, welches die Sozialbemokratie im Oktober jenes so haben das die Wahlen von 1881 bewiesen. Das unerwartet Jahres erzielte, war das Signal zu einem neuen Aufschwung der deutschen Arbeiterbewegung. Die Arbeiter faßten wieder Muth
und die Gegner bekamen Refpelt bor ber Festigkeit der anscheinend niedergeworfenen Partei.
Deutlich hat es sich gezeigt: Jeder Sieg unserer Partei ist eine Niederlage der Arbeiterklasse bedeuten. Deshalb wäre es ein Sieg der Arbeitertiasse als solcher jede Niederlage würde
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Verrath an der Arbeitersache, nicht in den Kampf einzutreten.
Aber daran denkt kein Mensch in Deutschland . Wir treten in den Kampf ein, wir benutzen ihn, um unsere Macht zu stärken, um unsere Gegner, unter welchem Banner sie auch immer kämpfen mögen, zu schwächen.
Wir nehmen den Kampf auf, um überall dem Betrug ent gegenzuwirken, den liberale oder konservative, christlich- soziale oder " demokratische" Volksverführer an den Arbeitern zu verüben suchen.
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benn Die alten Parteien, die Parteien der Ausbeutung das sind file sammt und sonders vom Demokraten Röhl bis zum christlich- konservativen Stöder bieten alle ihre Kräfte auf, die Arbeiter durch Versprechungen aller Art in ihr Lager zu ziehen. Das gilt es zu verhindern.
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Der Sozialismus liegt sozusagen auf der Straße, jede Partei macht heute in Sozialismus, Bismard schimpft sich den Sozials reformer par excellence
Gesicht zu reißen.
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wird es Euch ermöglicht werden, eine genügende öffentliche Agitation zu entfalten, deshalb richtet Euch auf die private, auf die Agitation von Mund zu Mund ein. Verschafft Euch Broschüren zur Propaganda, zur Aufklärung der Massen, knüpft, wo Ihr nur könnt, Verbindungen an, kein Ausflug, kein Spazier gang, der nicht der Agitation gewidmet wäre. Organisirt, propagirt, agitirt unablässig, unermüdlich, jeder Tag verdoppele Eure Energie, bis die Stunde der Entscheidung schlägt, der Entscheidung auf Jahre hinaus.
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gebot, Alles zu thun, was Ihr vermögt, Eure Brüder im Reich Und Jhr, Genossen im Ausland, an Euch tritt das Pflichtin ihrem Kampf zu unterstützen; Ihr, die Ihr Euch frei bewegen, frei versammeln könnt, benutzt diese Freiheit, materielle Kampfmittel für Deutschland aufzubringen. Keine Versamm lung, kein Fest, keine Unterhaltung, bei der nicht für den Wahlkampf in Deutschland gesammelt wird! Ihr werdet auch noch auf andere Weise Euren kämpfenden Brübern in der Heimath von Nutzen sein können, werdet ihnen in zurückkehrenden Kollegen Kampfgenossen zusenden, Eure eigenen Verbindungen in geeigneter Weise für unsere Sache ausnutzen können, das Wesentlichste aber, was Ihr thun könnt, bleiben doch die Sammlungen. Namentlich Ihr, Genossen in Amerika ! jest gilt es zu zeigen, daß Ihr noch treu und fest zur Fahne steht. Nur wenn wir Alle unsere ganze Kraft einsetzen, wird der Sieg uns werden. Unsere Gegner ge= bieten über alle äußeren Machtmittel, sie haben die Presse zu ihrer Verfügung, sie haben Geld, sie haben Aemter, mit denen sie ihre Agenten belohnen, fie verfügen über Zwangsmittel, mittels
deren sie die Massen einschüchtern können. Wir haben nichts von Alledem. Die Partei der Armen hat nur winzige Mittel zu ihrer Verfügung, unsere thätigsten Anhänger müssen gewärtig sein, ihre Stellung zu verlieren, unsere Organe sind verboten,
der Arbeiterpreffe hat man ein Schloß vor den Mund gelegt. Nur ein Mittel haben wir im Kampfe vor ihnen voraus: die Begeisterung!
Und die Begeisterung wird uns zum Siege führen! Frisch auf zum Kampf!
Der Streif im Bodenbach- Aussiger Industriebezirk.
Wir erhalten folgende Buschrift:
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Es waren wenig erfreuliche Nachrichten, welche Ihnen in letzter Zeit von hier zugegangen sind: erst das Ueberwuchern des Anarchismus und die Propaganda der Raubmordtaktik, bann der Zusammenbruch der anarchistischen Organisationen in Wien und der Rückschlag desselben auf die gesammte hiesige Arbeiterbewegung Alles das gab der Ansicht Raum, daß die Elemente des zielbewußten, ausdauernden Klassenkampfes in Desterreich zur Zeit nicht vorhanden seien. Erfreulicherweise wird diese Ansicht ad absurdum geführt durch das neueste Lebenszeichen der Arbeiterklasse Desterreichs, den großen Weber- und Spinner streit in Nord böhmen, der von einer bewunderungswürdigen Ausdauer und einem hochentwickelten Solidaritätsgefühl zeugt.
Der Thatbestand ist folgender: es gilt, ihnen Allen die Maske vom
Unter der Maske von Sozialreformen sucht man neue Fesseln für die Arbeiter zu schmieden, zu den politischen Ketten sollen noch nicht, man will eine doppelte flechten, die neunsträhnige, wirthschaftliche kommen- die einfache Hungerpeitsche genügt wenn es geht!
einzelnen Arbeitern, nein von der gesammten Arbeiterschaft. Und Hier muß ein kräftiges Veto eingelegt werben, nicht von bies kann nur geschehen durch die Abgabe eines sozialbemo kratischen Stimmzettels.
Welche Pläne außerdem noch im Hintergrunde schlummern mögen: Bermehrung der Lasten, des politischen Druckes, Beschräntung der Volksrechte, und was Bismard sonst noch auf seiner
Liste haben mages ist von höchster Wichtigkeit, daß bas
arbeitende Volk eine entsprechende Anzahl von Vertretern im Reichstage habe, die unter allen Umständen, unerschrocken und ohne Rücksicht, weber auf Throninhaber noch auf Thronnach folger, ihre Stimme erheben.
Ja, wir müssen nicht nur möglichst viele Stimmen, wir müssen auch möglichst viel Vertreter im Reichstage haben. Wir müssen zeigen, daß wir nicht nur nicht an Anhängern eingebüßt, sondern vielmehr an solchen gewonnen, sehr viel gewonnen haben. Man hat zur Vertheidigung des Sozialistengesetes gesagt, daß wenn es allerdings unsere Partei nicht vernichtet hat, dies auch gar nicht bezweckt gewesen sei, aber es habe wenigstens die Ausdehnung unserer Partei verhindert. Es gilt, unseren Feinden auch diese leßte Ausflucht zu nehmen, es gilt zu zeigen, daß das Sozialistengesetz auch diese Aufgabe nicht erfüllt hat. Deshalb noch einmal:
Frisch auf zum Kampf!
ty. icht herbeigeführt werde, bas kann man, wie tie Erfahrung schehen, Eure Organisation zum Wahlkampf; rüstet Euch, soweit
zeigt, mit noch größerem Rechte von jenen Gewaltmitteln sagen, elche an Stelle bes Wahlkampfes treten sollten.
es Euch möglich ist, mit allen Mitteln aus, welche dieser Kampf erheischt: mit geistigem und materiellem Rüstzeug. Schwerlich
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Vor ungefähr drei Wochen hatten die Arbeiter der Preidel'schen Spinnerei in te bst ein in Folge von Maßregelungen einiger Kollegen die Arbeit niedergelegt natürlich unter Stellung einer Reihe von Forderungen, welche ihre erbärmliche Lage etwas bessern sollten. Die österreichische Bourgeoisie ist eine der niederträchtigsten Ausbeuterklassen, sie kann höchstens noch mit der belgischen oder italienischen verdie Unternehmer in der Textilindustrie Desterreichs glichen werden gehören aber hinwiederum zu den niederträchtigsten ihrer eigenen Klasse, wie die Aufdeckung der Weber- und Spinnerverhältnisse in Brünn durch die Arbeiterenquete im vorigen Jahr sattsam bewiesen. Gesetzlich ist der Arbeiter so gut wie gar nicht geschüßt, man kann sich also benken, daß die Arbeiter in Rebstein genügend Anlaß zu Beschwerden hatten und daß sie weitgehende Forderungen stellen mußten, um nur einigermaßen menschenwürdige Zustände zu erzielen.
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Die Ausbeuter bekamen Angst, es könne ein Sieg der Arbeiter in der Preidel'schen Spinnerei auch weitere Arbeiterkreise zu ähnlichen Fors berungen ermuthigen die Fabrikanten des ganzen Bezirks beschlossen daher, Preidel zu unterstützen. In der Letschen- Bodenbacher Zeitung" vom 12. März veröffentlichten sie den Beschluß. Aber wenn sie sich der Erwartung hingegeben hatten, dieser Beschluß werde die Arbeiter zu Baaren treiben, irrten sie sich.
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Die Arbeiter Nordböhmens sind nicht länger willenlose Sklaven, die sich ruhig ducken, sie sind Männer voll von Klassenbewußtsein; anstatt eingeschüchtert zu werden, wurden sie durch die Einmüthigkeit der Fabris fanten erst recht entflammt, und die Antwort auf die Solidaritätserklä rung der Ausbeuter war die Solidaritätserklärung der Ausgebeuteten: in allen Fabriken, deren Besitzer Preidel unterstützten, wurde die Arbeit niedergelegt.
Es ist also ein Streit nicht blos um Lohnerhöhung, um Arbeitsvers türzung; seine eigentliche Ursache ist das hochentwickelte Solidaris tätsgefühl. Die Preidel'schen Arbeiter stellten die Arbeit ein, weil mehrere ihrer Kollegen gemaßregelt waren; und weil man die Preidel schen Arbeiter maßregeln wollte, folgten die übrigen. Nehmen wir dazu die besonnene Haltung der Arbeiter gegenüber den Provokationen der Fabrikanten, denen die Regierung gleich einige Kompagnien Infanterie zum Schute beigestellt hatte; betrachten wir weiter die Kühnheit und Ausdauer, ohne Organisation, ohne Mittel einen so ausgedehnten Streik zu beginnen und jetzt durch bereits vier Wochen durchzuführen, dann müssen wir gestehen, daß dieser Streit Alles, was über die Ünreise und Verkommenheit der Arbeiter Desterreichs gesagt wird, glänzend widerlegt.
Durch diesen Streit beweisen aber die Arbeiter Nordböhmens auch, daß sie nicht auf die Fahne des Anarchismus schwören, welcher den