Ioch macher den Rock, der Baiftingpuller zieht die Heftfäden Heraus, eine Arbeit, die gewöhnlich von Kindern verrichtet wird, und nachdem die Knöpfe von einer weiblichen Person angenäht sind, tommt das fertige Stück in die Hände des glers.

Von diesen sieben Personen ist nur die Arbeit des Baisters einiger­maßen schwierig und fast in allen Fällen ist der Baister ein gelernter Schneider. Das Verhältniß der Bezahlung läßt dies deutlich ersehen. So bekommt z. B. der Baister für die schlechteste Dualität Röcke 60 Cents, der Operator 30, die Finisherin 15, der Bügler 20, die Knopfannäherin 10, der Baistingpuller 2 und der Knopflochmacher 10-12 Cents. Der Reporter hat Hunderte von Shopschneidern in ihren Arbeitshöhlen aufgesucht, fie beobachtet, mit ihnen gesprochen, in ihre hohlen Augen geblickt, ihren raffelnden Husten gehört und sich entsetzt über eine Hoffnungslosigkeit, die hundedemüthige Ergebenheit in ihr schauerliches Schicksal, die ahnungslose Ruhe und das augenscheinliche Unbewußtsein, mit welchem fie seine Fragen beantworteten."

Von den Berichten aus diesen Shops wollen wir nur zwei hierhersehen: ,, Ein 30 Jahre alter Mann, der Frau und vier Kinder hat und eben­falls in Attorney- Str. an Röcken arbeitet, verdient höchstens 9 Dollar und muß dafür 18 Stunden arbeiten, wenn er so viel" bekommen will. Sein Hauswirth ist grob, und für drei Zimmer bezahlt er 10 D. pro Monat. Er sieht schwach und kränklich aus, hat fortwährend Rücken-, Kopf- und Gliederschmerzen und wird oft derart krank, daß er gar nicht in den Shop gehen kann. Zu Vergnügungen, Picnics 2c. ist er, seit er hier im Lande ist, noch niemals gewesen, und seine Kinder haben den Zentralpark noch nicht gesehen. Er meint zwar, daß die Arbeiter etwas ausrichten können, um ihre Lage zu verbessern, wenn sie einig wären, verzweifelt aber daran, daß dies jemals der Fall sein wird. Einen Streik hat der Mann noch nie mitgemacht."--

,, Das Hintergebäude von Nr. 9 bis 13 Clinton Str. ist mit Aus­nahme des untersten Stockwerkes mit Schneidershops gefüllt. Das un­terste Stockwerk nämlich ist ein Pferdestall und Futterremise. Eine er­bärmliche schmale Holztreppe führt von Außen nach den oberen Stock: werken, in denen sämmtliche Treppen wacklich und von Holz angefertigt find. Wenn in dem Stall einmal Feuer ausbricht, kann es ein furcht­bares Unglück geben. Während der guten Saison befinden sich 100 bis 200 Schneider in dieser Menschenfalle. Die Miethe für jede der sechs Werkstätten in dem Gebäude beläuft sich auf 18 bis 22 Doll. Die Kon­traktoren, welche die Lokale gemiethet haben, heißen: Al. Weinberger, Louis Phillips, W. Rosenwasser, M. Salomon und S. Levy; sie be= Klagen sich sämmtlich über die schlechte und gefährliche Lage ihre Lokale, behaupten aber froh zu sein, daß sie ,, noch so wenig Miethe" zu bezahlen brauchen; mehr können sie nicht erschwingen, weil sie von den Geschäfts­häusern zu niedrige Preise erhalten. Es läßt sich kein Kontraktor in New- York   auftreiben, der ein einigermaßen freundliches, gesundes, luftiges, helles Arbeitslokal hat, und keiner von ihnen versäumt es, wenn man ihn darum befragt, über die Habgier und Erpressung der Landlords" ( Hauswirthe) kräftigst seine Meinung zu äußern. Fast alle Kontraktoren fagen: Wir arbeiten nur noch für den Landlord."

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| betreffenden Genossen Eins auszuwischen, wurde schnell ein Prozeßchen betreffenden Genossen Eins auszuwischen, wurde schnell ein Prozeßchen| fertig gemacht, und die Richter fanden sich bereit, ihn zu zwei Wochen Gefängniß zu verurtheilen, obwohl kein Beweis zu erbringen war, daß in Kaden's Laden Zeitungen gelesen worden sind.

Aber auch ein erfreuliches Bild bot sich dem Auge des Bericht­erstatters der Volkszeitg.", das gleichfalls verdient, hier mitgetheilt zu werden. Es betrifft dies eine von organisirten Arbeitern ein­gerichtete Werkstatt. Von derselben heißt es:

,, Und jetzt wollen wir Die Republik  " beschreiben, den größten, schönsten, am vernünftigsten eingerichteten Schneider Shop Newyorks, Fortune, Jansen, Wilkeson und viele andere bekannte Schneider, die zur Kundenschneider- Union gehören, arbeiten dort. Robert Blissert gehörte auch früher zur Republik  ". Fast mit Ehrfurcht und verlangenden Blickes sprechen die Schneider, deren Loos fie an das Haus oder an den Shop eines Kontraktors fesselt, von dieser Werkstatt, in welcher so recht das kommunistisch- demokratische Prinzip zur Geltung kommt.

Die Republik  " befindet sich im vierten Stockwerk des Hauses Nr. 35 West 4. Str., Ecke von Greene Str., nur einen Block von den schattigen Bäumen und saftgrünen Rasenplägen des Washington Park, in dem, wenn das Wetter schön ist, hunderte von Kindern spielen und saubere Kindsmägde mit einander und mit jungen Burschen schäfern.

Die Republik  " hat nur den einen Nachtheil, daß die zu ihr führende Treppe wackelig, dunkel und steil ist. Die ,, Republik  " selbst ist wenig­stens 80 Fuß lang und 25 Fuß breit. Die Decke ist hoch, die Fenster hell und luftig. Früher trieben Freimaurer   darin ihren Unsinn fte diente als Logensaal; an der Decke sieht man noch Goldleisten und andere Verzierungen.

Vor den 13 nach Osten und Süden gelegenen Fenstern ist ein un­gefähr 7 Fuß breiter, sich von einem zum andern Ende des Saales er­streckender Tisch angebracht, auf dem die Schneider siten und an dem sie bügeln. Auf kleinen, bequemen Stühlen, die ebenfalls auf dem Tische, dicht an dem Fenster stehen, siten die Gehilfinnen der Schneider, lauter gutgekleidete junge Mädchen. 40 bis 50 Schneider   können zu gleicher Zeit hier arbeiten. en

Vor dem Tische steht eine lange Reihe von Nähmaschinen, parallel mit dem Tische und in der Mitte des Saales, sich an die westliche Wand anschließend, ist ein bis an die Decke reichender Verschlag an­gebracht, in welchem sich der mächtige Ofen befindet, auf dem 60 20- pfündige Bügeleisen zu gleicher Zeit gewärmt werden können. Der Verschlag ist mit guten Thüren versehen und seine Wände sind so dick, daß im Saale von der Hitze, die der große Ofen ausströmt, nichts zu verspüren ist. Am nördlichen Ende des Saales, kühl im Schatten, steht ein hoher Eiswasserbehälter, aus dem sich Jeder das ganze Jahr hin durch einen kühlenden Trunk bei der Arbeit zapfen kann. In die ,, Republik  " wird nicht Jeder aufgenommen. Erstens richtet sich die Mitgliederzahl nach dem vorhandenen Raum und zweitens wird über jeden Applikanten, falls Raum vorhanden ist, abgestimmt.

Ist die Aufnahme beschlossen, so muß der neue Bürger 3 Dollar Eintrittsgeld bezahlen, sowie 4 Dollar Monatsmiethe. Die Miethe für das ganze Lokal beträgt 900 Dollar und wird an eine Wittwe McKinslei, die Eigenthümerin des Hauses, bezahlt, welche den Hauszins während der letzten zwei Jahre von 600 auf 900 Dollar erhöhte. Alle drei Monate halten die Mitglieder der Republik   eine Versammlung, in welcher sie ihre Haushaltsgeschäfte besprechen.

Der Verwalter, welcher bei der letzten Wahl gewählt wurde, ist Thomas Bird; er kollektirt von den Mitgliedern die Beiträge und be sorgt alle Finanzgeschäfte, auch stellt er den Janitor an, welcher das Lokal reinigt, die Feuer anzündet und alle anderen nöthigen Arbeiten verrichtet.

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Charakteristisch ist folgender Ausspruch des Staatsanwalts: Sprechen Sie den Angeklagten schuldig nicht wegen des Erfolgs der Zeitungen, sondern wegen seiner Thätigkeit! und die Richter beeilten sich, das Urtheil aus der Tasche zu ziehen.

Die Gasrechnung der Republik  " beläuft sich monatlich, je nach der Jahreszeit, auf 2 bis 25 Dollar. Das Lokal wird Morgens früh um 6 Uhr geöffnet und um Mitternacht geschlossen. Die Mitglieder kommen und gehen, wenn's ihnen beliebt. Die Utensilien sind, mit Ausnahme der Nähmaschinen, welche den Mitgliedern individuell gehören, gemein­fames Eigenthum.

Am 8. Juni wurde im 4. sächsischen Wahlkreis ein offner Brief Liebknecht's an seine früheren Wähler vertheilt. N. N.

Leipzig  . Der Romanschreiber Friedrich Friedrich kann sich nicht beruhigen. Er bestreitet die Richtigkeit meines Dementis und verlangt für den Fall, daß ich es aufrecht erhalte, die Namens nennung der Fortschrittler, mit denen wir unterhandelt.

Die Republik   wurde 1851 von ungefähr einem Dugend Schneidern gegründet, deren Leiter ein gewiffer John Bond war. Es sollte das Bestreben aller Schneider sein, Werkstätten wie diese in allen Theilen der Stadt einzurichten und sich auf diese Weise von den Uebeln der Hausarbeit und der Tyrannei der Kontraktoren- Shops zu befreien?" Das Letztere wird wohl frommer Wunsch bleiben, denn es sprechen bei den meisten Haus- und Shoparbeitern zu gewichtige Faktoren mit, denen sie sich nicht entziehen können Imeist siten sie schon zu fest in den Klauen des Vampyrs, um sich ihm entreißen zu können.

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Ersteres ist eine Unverschämtheit, die sich selbst brandmarkt letteres eine Albernheit, welche den Takt und das Anstandsgefühl des Roman­schreibers Friedrich Friedrich in ein ebenso glänzendes Licht stellt wie seine Psychologie.

Jedenfalls aber liegt in der Republik  " ein Stück Selbsthilfe vor, das man sich schon gefallen lassen kann.

Genug ich nehme von meinem urfprüglichen Bericht natürlich nicht ein Tüpfelchen über dem i zurück; ich kann der Wahrheit nicht in's Ge­sicht schlagen wie der Romanschreiber Friedrich Friedrich, der entweder ein frecher Lügner ist oder von den Verhältnissen seiner Partei soviel weiß wie weiland Maßmann vom Latein.

Wir kommen auf den weiteren Inhalt der Berichte noch zurück. Sozialistische Presse und Literatur. Aus Chicago  geht uns die Probenummer eines neuen sozialistischen   Wochenblattes: Illinoiser Volkszeitung" zu. Redakteur desselben ist Julius Vahlteich  . Glückauf!

Korrespondenzen.

- Dresden  , Mitte Juni. Am Dienstag stand Genosse A. Kaden vor der III. Strafkammer des Landgerichts Dresden  , um sich wegen Vergehens gegen das Sozialistengesetz zu verantworten. Es war ihm nämlich von der Kreishauptmannschaft der Vertrieb von Druck­schriften entzogen worden; gleichwohl hatte der Sünder alte Zeitungs­cpapiere in seinem Laden behufs Einpackens, was einige Spürnasen von Polizeischuften bei einer Haussuchung gesehen hatten. Um nun dem

Und damit fertig.

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Aus dem 22. sächsischen Wahlkreis. Die zweite Hälfte des Monats Mai war für die Hauptorte unseres Kreises eine wirkliche Wonnezeit. Innerhalb neun Tagen, vom 17.- 25. Mai, hatten wir zwei aufgelöste und eine verbotene Arbeiterversammlung mit ebensovielen Versammlungen in den Wäldern. Bei allen diesen Gelegenheiten haben fich die Reichenbacher Genossen recht tapfer gezeigt und die Ehre unserer Bartei gewahrt.

Um die Fach vereinsbewegung in Reichenbach zu fördern, wurde daselbst am 17. Mai eine Arbeiterversammlung einberufen mit der Tagesordnung: Die jetzige Arbeiterbewegung und die Ziele der Fachvereine." Als Referent war Genosse R. Müller aus Meerane  bestellt. Der zur Ueberwachung anwesende Rathsregistrator For ner verlangte zur angegebenen Zeit mit dem Glockenschlag den Beginn der Verhandlung, während die Einberufer noch 15 Minuten warten wollten. Als es zu einer Einigung nicht kam, wurde die Versammlung eröffnet und auf 15 Minuten vertagt. Dies ärgerte die Schreiberseele derart, daß sie in den Saal hineinrannte und die Anwesenden zum Ausein­andergehen aufforderte, was schließlich zur Auflösung führte.

Hierauf allgemeines Halloh und die Verabredung, am andern Morgen eine Versammlung im Walde abzuhalten.

Bei dieser Gelegenheit zeigte sich, bislang und zum ersten Male, ein Gensdarm in Zivil als treuer Begleiter, der uns aber wenig genirte, da wir hier blos einen Kazensprung in's Reußenland haben, wo­selbst die gemüthliche" sächsische Polizei, nir to seggen" hat.

Die Brutalität des Forner, dem der Hunger hinten und vorne herausguckt und der als Grobian und Polterfrit allgemein, als An­rempler der Handwerksburschen insbesondere bekannt ist, empörte die Reichenbacher Genossen umsomehr, als derselbe schon oftmals als Ueber­wachender fungirte, ohne seine echte Natur zu zeigen, d. h. in der Regel nichts von sich hören ließ. Deshalb wurde in der Versammlung am 23. Mai von dem Genannten die gesetzliche Legitimation gefordert und als Ueberwachende nur die uniformirten Schußmänner anerkannt. For­ner war darauf nicht gefaßt. Nach kurzer Auseinandersetzung proklamirte er die Auflösung. Die Versammlung lachte ihn aus und stampfte aus Leibeskräften, bis der anwesende Wachtmeister ihm zu Hilfe kam. Darauf ging es wieder in den reußischen Wald, wobei es an Geist und Feuer für unsere Sache nicht fehlte.

Eine dritte Versammlung wurde auf 25. Mai einberufen, jedoch von der Polizei auf Grund von§ 9 des Sozialistengesetzes und§ 5 des sächsischen Vereinsgefeges verboten. As Gründe galten: die Wahl des Themas, die Persönlichkeit des Einberufers und Referenten, das Verfahren der Ordner und Leiter gegen die Beamten und das tumul­tuarische Verhalten der Versammlung.

Auf erhobene Beschwerde gegen das Verfahren des Forner betreffs Verweigerun der der Legitimation meinte der Stadtrath, daß es den Einberufern weniger um Herbeiziehung einer Legitimation, als um eine offene Verhöhnung des Beamten zu thun war. ento

Dies ist richtig. Er hat blos geerntet, was er gesäet hat, und soll in Bedarfsfällen mehr bekommen.

Ueber das Verbot der Versammlung ließen sich die Arbeiter keine grauen Haare wachsen. Zur bestimmten Zeit gingen sie zu einer ge­selligen Unterhaltung" in das bezeichnete Lokal, welches mit über einem halben Dußend Schußmänner in Zivil gespickt war. Nach Verlauf einer Stunde wurde zu einer Prozession nach dem städtischen Begräbnißplate angetreten, um das Vereins- und Versammlungsgesetz zu begraben. Die Leichenrede wurde in einem nahen Walde gehalten und die Polizei brav ausgelacht.

Bei diesen Vorgängen hat sich die Lokalpresse sehr passiv und kritiklos verhalten. Ein Stribifar suchte unter ,, Eingesandt" den Glauben zu verbreiten, als seien bei diesen Vorfällen ,, Ungesetzlichkeiten" nur durch die anwesenden Polzeileute verhindert worden. Diesem wurde aber kräftig heimgeleuchtet.

Auf die Arbeiterschaft wirkten diese Dinge belebend. Sie hatte bisher feine Veranlassung, die Polizei zu reizen; wenn diese aber selbst Luft verspürt, der Arbeiterbewegung in den Weg zu treten, soll sie ihren Mann finden, es komme, was da wolle. Die hiesigen Genoffen haben die Schuhleute in den Versammlungen stets als überflüssiges Möbel betrachtet und nie deren Hilfe zur Wahrung der Gesetzlichkeit nöthig gehabt. Auch in diesen Tagen zeigte sich, daß die Polizei nüß­licher sein kann, als sie ist. In die Versammlung vom 25. Mai waren gleichfalls mehrere Schußmänner befohlen, dortselbst in müssiger Weise das Maul aufzusperren, und zu gleicher Zeit schossen die braven, patrio­tischen Bürgerschüßen einen Proletarierknaben todt, der über die Schutz­wehr geklettert und in die Schußlinie gekommen war. Konnten sie dort nicht Unglück verhüten?

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Ein Rother.

begreiflich sei, wenn die deutschen   Arbeiter von solchen Reformen wie die Bismarck'sche kein Heil erwarten.

Am Schlusse der Versammlung ging noch eine schöne Summe für die politischen Gemaßregelten ein, ohne daß eine besondere Bekanntmachung erfolgt wäre.

Zürich  , 24. Juni. Die hiesige organisirte Arbeiterschaft hatte zum 15. Juni ein allgemeines Volksfest veranstaltet, zu Gunsten des Reichstagswahlfonds der deutschen   Sozialdemokratie; als Fest redner war der Genosse Hasen clever eingeladen und auch erschienen. Leider aber regnete es an diesem Tage so stark, daß von einem Abhalten des Festes keine Rede sein konnte. Es wurde daher auf den folgenden Sonn tag verlegt, und an Stelle der Festrede hielt Brgr. Hafenklevet an die trotz strömenden Regens äußerst zahlreich erschienenen Genossen eine eingehende, mit großem Beifall aufgenommene Ansprache über die Be deutung der bevorstehenden Reichstagswahl.

Doch der Mensch denkt und die Polizei lenkt! dio u mogu Bern. Samstag den 8. Juni hielt der Abgeordnete Vollmar auf Ersuchen von befreundeter Seite einen Vortrag über die Sozial­reform und die Sozialdemokratie in Deutschland  . Der Saal des Cafe Rütli war bis auf den letzten Platz besetzt, so daß Viele die zu spät ge­kommen, wieder umkehren mußten. Das Bürgerthum, sowie die Beamten­und Gelehrtenwelt der Stadt Bern   waren sehr zahlreich vertreten. Es muß erwähnt werden, daß an demselben Abend verschiedene Arbeiter­versammlungen stattfanden, weil der Vortrag des Genossen Vollmar ganz unerwartet kam.

Männer aller Stände, welche sonst wenig oder gar nie in sozialistische Versammlungen kommen, darunter Nationalräthe aus allen Theilen der Republik  , lauschten mit großer Aufmerksamkeit dem höchst interessanten Vortrag. Mancher Anwesende bekam einen ganz anderen Begriff von der Sozialdemokratie, als wie sie von gewissenlosen Reaktionären ge­schildert wird.

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Vergangenen Sonntag nun zeigte sich das Wetter wesentlich freund Ichier, und so konnte auch der geplante Festzug vom Lokal des deutschen Vereins aus die rothe Fahne voran! zum Festlokal, sowie der rein der Unterhaltung gewidmete Theil des Festprogramms und der finanzielle Zweck des Festes zu seinem Recht gelangen. Der Besuch des Festes ließ nichts zu wünschen übrig wohl gegen 1500 Menschen füllten am 22. Juni den Garten des Festlokals zur Bürgliterrasse, auf dessen Zinne eine mächtige rothe Fahne lustig im Winde flatterte. Sowohl in politischer wie in materieller Beziehung war das Fest ein Erfolg für unsere Partei hier am Ort. Wir werden dem Wahlfond einen Ueberschuß von gegen 300 Franken zuführen können.

Auf die nähere Ausführung des Referats will ich hier nicht eingehen, da ähnliche Versammlungen den Lesern des Sozialdemokrat" bekannt find. In 1stündiger Rede kennzeichnete Referent die Energielosigkeit des deutschen   Bürgerthums, welches er der Feigheit anklagte. Nicht besser ging es der Regierung, welche die vielgepriesenen sozialreforma­torischen Gesetzesvorschläge nicht im Interesse der arbeitenden Klasse, sondern nur, um sich einen arbeiterfreundlichen Anstrich zu geben, dem Reichstag vorgelegt hat, welcher seinerseits in jeder Session die Vorlage verschlechtert. Das sei wieder ein neuer Beweis der Unfähigkeit der herrschenden Bourgeoisie, für das Wohl des Arbeiterstandes etwas Nennenswerthes zu leisten. Alle Unterdrückungsmaßregeln seien am ziel­bewußten Sinn der Arbeiter abgeprallt. Das Sozialistengesetz, so hart es für die Betroffenen auch ist, wird auch in Zukunft den Sozialismus nicht ausrotten können. Die Sozialdemokratie, als die einzige Partei mit festem Programm, wird streng an ihrer bisherigen Tattit festhalten. Sollte man das Wahlrecht, als den letzten Rest der politischen Rechte, noch nehmen, so wird man dann natürlich auch zu einer anderen Kampf­

weise gezwungen sein.

Hierauf forderte Herr Fürsprech Reichel zur Diskussion auf, allein keiner der anwesenden Gegner meldete sich. Die anständigen liberalen Schweizerblätter geben zu, daß es nach den Ausführungen Vollmar's

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Erwähnt sei noch, daß die Genossen der benachbarten Städte Winter thur, Aarau   acht Tage vorher auch Baden   und Frauenfeld  gationen mit Fahnen zur Bekräftigung der Solidarität entsendet hatten. Ihnen unsern herzlichsten Dank.

Die Genossen im Reiche aber mögen auf's Neue die Versicherung hin nehmen, daß wir im Ausland nach wie vor unsere schönste Aufgabe darin suchen, sie in ihrem schweren Kampfe nach Kräften zu unterstützen

Quittung.

Für den nord böhmischen Weberstreit sind folgende Gelder eingegangen:

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Crimmitschau   Mark 100. Augsburg 250. Neumünster 50­Zwickau 15 München 11 80. München   20- Beuthen   12 40. Staß furt 3. München 10 Bielefeld 19 Großenhain 19 40. Groits 10. Limmer bei Hannover   30 Gaggenau   25 05. Bochum 15­München 13 Frankfurt a/ M. 50­2. L. Dresden 22 20. Elber feld 10 43. Liegnitz 10 Großenhain 23 75. Preuß. Minden 12 Leipzig 3 10. Leipzig 2 Penig 2.. Nowawes   15 50. N. Hardenberg Nur 23- Halle a/ S. 10 30. München   36- Leipzig   33 65. München   27 20 Haslau- Wilkau 6-. Limbach 10. Kirchheimbolanden   9- Zusammen: Mt. 662 28.

Davon sind verwendet:

Für die streikenden Weber in   Böhmen Für die streikenden Maurer in   Leipzig

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Im Namen der Streifenden spricht hiemit den edlen Gebern den herz lichsten Dank aus  Dresden, im Juni 1884.

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Der Schuhmacher Friedrich Wezel aus Riedrich, Oberam ber 2 Urach(   Württemberg), hat sich mit Hinterlassung bedeutender, in un ehrenhaftester Weise kontrahirten Schulden an Genossen und an de Deutschen Arbeiterverein in   Winterthur von dort heimlich ent fernt. Da er wahrscheinlich nach   Deutschland gegangen ist und dor Indiv bei den Genossen dasselbe Spiel, das er in   Winterthur getrieben, beginner gute dürfte, so wird auf Wunsch der dortigen Genossen hiermit vor ih gewarnt.

Briefkasten

der Redaktion: Raummangels halber mußten verschiedene Kor respondenzen(   Stuttgart,   Heilbronn,   Pirna 2c.) für näch Nummer zurückgelegt werden. Liegnis: Ihrem Wunsche wollen wir nachkommen.

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der Expedition: Blgn: 40 Cts. f. Schft. erh. Mt. 113 à Cto. Ab.- Rest 83 erh. Adr. notirt. Bestllg. folgt. J. St. St. Mt. 4 30 Ab. 3. Du. erh.   Bayreuth: Mt. 11 35 10 Sozialisten pr. Ufds. dkd erh. W. Gbg. Alydra ,: Fr. 3 3. Du. u. Schft. erh. Bstllg. fort. Gg. B. Wich: Mt. 7 Ab. u. 3. Du. u. Schft. erh. C. W. St. Wdf.: Mit. 4 30 Ab. 3. Du

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