h: werden als Mustermenschen und Wohlthäter der Menschheit gepriesen. Wir glauben nicht, daß die Lobenden sich der Tragweite ihres Handelns bewußt sind wir haben aber ein Recht, auch in diesen Lobeserhebungen, in dieser Verherrlichung" kommunistischer Bestrebungen sei die Beres herrlichung eine bewußte oder eine unbewußte- ein gewichtiges Zeugniß ein gewichtiges Zeugniß für den Kommunismus zu erblicken.
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Es ist dieses Zeugniß beiläufig nahe verwandt mit jenem hundertmal zu hörenden Zugeständniß unserer Gegner, die Sozialdemokraten hätten ganz Recht, wenn alle Menschen Engel wären".
Menschen, die Menschen sind, können unsere Gegner sich nicht denken; sie werden von ihnen unter die Fabelwesen versetzt; und ebensowenig sind unsere Gegner im Stande zu begreifen, daß die Vervolltommnung der Menschen vervollkommnete Zustände voraussetzt. Doch das
nur nebenbei.
Ueber das Recht auf Arbeit haben sich jetzt auch die Herren Professor Adolf Wagner und Stöder in einer christlichsozialen Parteiversammlung vernehmen lassen.„ Wie sich der leitende Staatsmann die Sache denkt, weiß ich nicht," meinte Herr Wagner, aber auf keinen Fall dürfe man die Sache überstürzen. Beide Redner anerkannten, daß das Recht auf Arbeit eine ganze Reihe wirthschaftlicher Umwandlungen voraussetze. Sehr richtig, aber eben darauf fommt es an, welche wirthschaftliche Umwandlungen man verlangt: das ist der Punkt, über den die Meinungen getheilt sind, und die Phrase des Rechts auf Arbeit hat blos den Zweck, diese Gegensäge zu ver decken.
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Nachdem die Herren die kolossale Bedeutung der Proklamirung des Rechtes auf Arbeit auseinandergesetzt, sangen sie wieder ihr altes Lied und bewiesen dadurch, daß man sich bei diesem Schlagwort denken könne, was man wolle. Auch das englische Arbeitshaus bedeute ein Recht auf aber das wollen wir, die Arbeit, führte Ehren- Stöder aus Christlich- Sozialen nicht. Um das Recht auf Arbeit dem deutschen Arbeiter zu sichern, dazu bedarf es vor Allem der Schutzölle und großartigen Kolonialpolitik! Herr Wagner wieder verlangte Beschränkung der Börsenspekulation, Einschränkung der Gewerbefreiheit und Berstaatlichung der großen Verkehrs- und Kreditanstaltenmindestens zum Alles Dinge, deren wir zum Theil schon theilhaftig geworden.
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Wir sehen, die deutsche Bourgeoisie kann sich beruhigen: das„ sozialistische" Recht auf Arbeit wird zu nichts Anderem dienen, als um die Wahrnehmung ihrer eigenen Interessen gegenüber den Arbeitern zu masfiren. Dem Arbeiter das Versprechen des Rechtes auf Arbeit, dem Kapitalisten Schutzölle, Kolonien, Dampfersubventionen und Verstaatlichung bankerotter Unternehmungen!
Das ist die neueste Phase der Sozialreform.
Die Mannschaft tüchtiger als die Führer. Wir erwähnten seiner Zeit, daß die Fortschrittspartei zu feig war, den wegen Majestätsbeleidigung zu sechs Monaten Gefängniß und Verlust des Mandates verurtheilten Reichstagsabgeordneten Richter( Mühleädit) wieder als Kandidat aufzustellen, und daß die„ Kronprinzenpartei", um ihren hohenzollern'schen Servilismus recht hell leuchten zu lassen, bei der Ersatzwahl einen neuen Kandidaten aufstellte, trotz des Protestes der Wähler, und trotz der Gefahr, durch diese Feigheit den Wahlkreis zu verlieren. Verloren gegangen ist der Wahlkreis nun allerdings nicht; die Wähler blieben der Oppositionsfahne treu denn nichts anderes als Opposition gegen Bismarck bedeutet ihre Anhängerschaft an die Fortschrittspartei und der neue Kandidat ist mit großer Majorität gewählt worden.
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Allein die Wähler konnten es sich doch nicht versagen, der Parteitig, leitung, namentlich dem Oberpriester des Kronprinzenkultus, Herrn Eugen Richter , eine Lektion zu ertheilen: bei icht der Wahl zum Kreistage der Provinz wurde der, jetzt in Plößensee eingesperrte Majestätsbeleidiger als Kandidat aufgestellt und auch mit großer Majorität zum Deputirten gewählt. Bravo!
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Es ist das ein neuer Beweis dafür, daß im Volk ein gesunder Kern und Sinn steckt, den die Korruption der sogenannten Volksführer gouvernementaler wie oppositioneller nicht zu vergiften im Stande ist.
Berglichen mit der preußischen Polizei war Argus nur ein Maulwurf. Argus hatte doch nur eine Schöne zu bewachen, und schlief schließlich dabei ein, die preußische Polizei aber läßt jetzt ihr väterliches Auge über alle Schönen wachen, ohne dabei einzuschlafen. Dies bezeugt uns folgender Erlaß des Landrathamtes zu Sonder burg
:
,, Nachdem es zu meiner Kenntniß gekommen, daß kürzlich bei Gelegenheit einer öffentlichen(!!) Bauernhochzeit von Unberufenen Reben unzulässigen politischen Inhalts gehalten worden sind, sehe ich mich veranlaßt, die den Polizeibehörden ertheilte Ermächtigung, in der polizeilichen Ueberwachung derartiger Festlichkeiten nachzulassen, wieder zurückzunehmen. Ich bestimme hierdurch, daß die Polizeibehörden stets zur Ueberwachung jedes derartigen Festes rechtzeitig bei mir die Beorderung einer ausreichenden Anzahl Gensdarmen zu beantragen haben.
,, Anträge um Erlaubniß zur Abhaltung solcher Festlichkeiten, welche so spät eingehen, daß die rechtzeitige Beorderung der Gensdarmen nicht mehr angängig ist, sind Seitens der Polizeibehörden ohne Weiteres zurückzuweisen. Von jedem unzulässigen Vorfalle bei Abhaltung derartiger Festlichkeiten ist mir sofort eingehend
als geeignetes Kolonisationsmaterial betrachten zu wollen. Der industrielle Arbeiter steht in geistiger Beziehung höher, als die Herren Rolonisationsschwärmer glauben und verzichtet nicht freiwillig auf die geistige Anregung unserer Kultur. Industrielle Arbeiter sind ebensowenig zur Kolonisation unbewohnter Länderstrecken zu gebrauchen, wie Ropfarbeiter": dieß einer der Gründe des Scheiterns der kommu nistischen Kolonien.
Welches sind denn die Elemente, die zur Kolonisation taugen? Zum Anlegen von Ausbeutungstolonien sind nur Leute geeignet, welche die kapitalistischen Eigenschaften, Gemeinheit, Rohheit und Habgier, in hervorragendem Maße besitzen. Zum Anlegen von Ackerbautolonien aber taugen unter den heutigen politischen und sozialen Verhältnissen nur Individuen, die, vollkommen gleichgültig urch gegen jede geistige Thätigkeit, gleich Lastthieren arbeiten, genügsam eine elende Existenz fortfristen, und zufrieden sind, ihre Arbeitsluft zu Zeiten unterbrechen zu Liebe und Schnaps durch physische Genüffe fönnen. Die kleinbäuerliche Produktionsweise erzeugt im Zeitalter des ist Kapitalismus solche Elemente: der deutsche und französische Bauer sind Musterexemplare derselben. Der französische Bauer aber wandert nicht er behilft sich mit dem Zweitindersystem: der deutsche Bauer ist daher das Hauptelement der überseeischen Kolonisation. Unser Genosse weiß genugsam zu erzählen von dessen schmutziger filziger Existenz in Brasilien.
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Wir sehen, wir haben keinen Grund, stolz zu sein, daß uns die die kapitalistische Publizistik das Kompliment macht, die Deutschen seien die besten Kolonisatoren: das heißt nichts anderes, als sie seien entweder die gemeinsten Ausbeuter oder aber die stupidesten Lastthiere. Auf diese Romplimente brauchen wir ebensowenig stolz zu sein, als die Franzosen auf die Lobsprüche, welche die Kapitalisten dem französischen Bauer ob seiner„ Sparsamfeit" und" Emfigkeit" zollen.
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Auf jeden Fall sind die Ausführungen unseres Genossen ein neuer Beweis dafür, wie wenig die kolonisation im Interesse der Arbeiterklasse liegt. Für den Bauern ist die Anlegung von Ackerbaukolonien ein Mittel, eine rückständige Betriebsweise, die in Europa nicht mehr konkurrenzfähig ist, außerhalb des engeren Bereichs der kapitalistischen Produktionsweise fortzusehen; für den KapitaListen ist die Anlegung von Ausbeutungstolonien ein Mittel, seine billigen Waaren theuer abzusetzen, billige Arbeitskräfte ausbeuten zu können und dergleichen, kurz, schnell reich zu werden. Dem industriellen Arbeiter nügen die einen Kolonien ebenso hen, wenig wie die anderen. In viefacher Beziehung aber schaden sie ihm. Das Proletariat hat also mit dem Kolonialschwindel nicht mitzuthun selbst auf die entsetzliche Gefahr hin, durch Ablehnung dieser Staatshilfe für die Besitzenden bei gewissen Staatsphilistern in den Geruch des Manchesterthums zu kommen!
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Bericht zu erstatten unter Angabe des Namens des Wirthes. Die Gensdarmen werden von mir mit der erforderlichen Instruktion versehen werden."
Das„ öffentliche" Heirathen ist also fünftig nur unter polizeilicher Aufsicht erlaubt.
Sehr gut stimmt dazu, daß es jetzt in Berlin Mode wird, wie die ,, Berliner Zeitung " mittheilt, daß auch die Privatgesellschaften von Geheimpolizisten überwacht werden. Wir machen jedoch die preußische Polizei darauf aufmerksam, daß das noch nicht genügt. Es gibt noch andere Gelegenheiten zu„ Reden unzulässigen politischen Inhalts", 3. B. Kindtaufen. Wie wäre es, wenn künftig die Kinder durch Gensdarmen zur Taufe getragen würden? Eine Kindtaufe ist mindestens ebenso staatsgefährlich, als eine Hochzeit.
Dem Pascha von Friedrichsruhe ist wieder einmal Genugthuung geworden. Er braucht sich von Niemand etwas gefallen zu lassen, weder von Nähmamsellen, noch von Arbeitern, und wer vor den Mauern von Friedrichsruhe singt:„ Wer hat dich, du schöner Wald" u. s. w., der macht sich des Aufruhrs schuldig, selbst wenn er dabei nicht an die berühmten drei Haare denkt. So meinte wenigstens der Staatsanwalt anläßlich der Anklage gegen die ,, Exzedenten" von Friedrichsruhe, und beantragte Verurtheilungen derselben bis zu einem Jahr.
Das war denn doch zu toll. Die Richter waren ,, milde" genug, nur drei Monate zu erkennen für eine Balgerei, die durch einen Gensdarmen provozirt worden, und für die, wenn sie nicht vor den Mauern von Friedrichsruhe sich abgespielt, die Betheiligten vielleicht vierundzwanzig Stunden erhalten hätten. Aber seine eiserne Heiligkeit wird mit anderem Maße gemessen, als gewöhnliche Menschen, und Spektakel in seiner Hörweite ist nicht grober Unfug, sondern etwas Aehnliches, wie Gotteslästerung und Kirchenschändung.
Die Cholera bringt manches an den Tag oder vielmehr die Furcht vor der Cholera, was bisher der Welt verborgen geblieben. Die scheußlichsten hygienischen Mißbräuche in Fabriken und Werkstätten, um die sich sonst Niemand kümmert, werden jezt aufgedeckt, die ungesunde Nahrung der arbeitenden Bevölkerung denunzirt, und der Sta at angerufen, einzugreifen im Interesse der Besitzenden. Ganz artige Zugeständnisse sind es, die wir da zu hören bekommen. Greifen wir das erste beste heraus.
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So erhält z. B. die„ Kölnische Zeitung " aus Novéant bei Met eine Zuschrift, welche auf die möglichen schlimmen Folgen der gerade jetzt sehr bedeutenden Lumpen- und Knochen Einfuhr aus Frankreich hinweist.
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Jeder, der mit den Verhältnissen in Frankreich betraut ist", heißt es ,,, kennt die sogenannten ,, Marchands des Chiffons", deren ,, Kommis" mit Stöcken die Straßenrinnen nach Abfällen durchsuchen; Jedermann weiß auch, daß Paris die Hauptsammelstelle Frankreichs für diesen Artikel ist, und von dort aus wird Deutschland damit beglückt.
In welchem Zustande die Lumpen sich befinden, mag ein Beispiel für viele beweisen: Maschinenpuher, welche solche Lumpen zum Puken der Maschinentheile benuten sollten, weigerten sich dessen, weil die Puzlappen" voll Blut- und anderen Flecken waren.
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,, Schlimmer noch als die Einfuhr der Lumpen ist die der alten Knochen. Täglich kommen jetzt in N. offene Doppelwaggons( am 3. Juli zwei) durch, die mit Knochen beladen sind, an welchen Fezen in Verwesung übergegangenen Fleisches hängen. Diese Waggons müssen dort zollamtlich abgefertigt werden, verbreiten aber einen derartigen Geruch, daß es den Zollbeamten und den Eisenbahndeklaranten nicht möglich ist, die Revision vorzunehmen, daß vielmehr auf 10-12 Schritte Entfernung von den Waggons die Beamten den Athem einhalten müssen, um nicht unwohl zu werden. Daß solche Sendungen sehr geeignet sind, den
Krankheitsstoff nach Deutschland zu übertragen, liegt auf der Hand. Man müßte daher den zuständigen Behörden zu Dant verpflichtet sein, wenn der Versandt solcher Artikel von Frankreich , so lange die Cholera daselbst vorhanden ist oder auch so lange die Hize andauert, verboten werde."
Soweit die edle Kölnerin.
Nicht um die Arbeiter handelt es sich ihr, die mit diesen Lumpen und Knochen hantiren müssen: seit Jahren wird darauf hingewiesen, daß durch solche Lumpen, namentlich in Papierfabriken, Blattern, Syphilis und andere ansteckende Krankheiten in der arbeitenden Bevölkerung ver breitet werden, seit Jahren werden Tausende von Arbeitern mit dem Verladen und Verarbeiten von Knochen, an denen noch verwesende Fleischbestandtheile hängen, beschäftigt, namentlich in Dünger- und Spodiumfabriken, ohne daß Jemand der herrschenden Klassen das für gesundheitsgefährlich erkannt hätte und jetzt plötzlich sollen diese Seuchenursachen für immer beseitigt werden? Bewahre! Nur fern gehalten, bis die Cholera und damit die Gefahr für die Besitzenden vorüber ist. Dann können die Arbeiter wieder fortfahren, sich zu vergiften im Interesse des ,, Nationalreichthums".
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Arbeiterfreundlichkeit. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika liegt dem Kongreß ein Gesetzentwurf vor, dahingehend, in ähnlicher Weise, wie es vor einigen Jahren durch die Chinesenbill geschehen, der„ Einfuhr billiger Arbeitskräfte" aus europäischen Staaten zu steuern, und namentlich zu erwirken, daß europäische Arbeiter durch Kontrakte auf Jahre hinaus zu einem niedrigeren Lohn als den in Amerika üblichen, für Arbeiten in den Vereinigten Staaten gemiethet oder richtiger gekauft werden.
Wir wollen das Bestreben, fremde Arbeiter aus den Vereinigten Staaten fern zu halten, durchaus nicht unbedingt vertheidigen, soviel muß aber zugegeben werden, daß es lobenswerther und„ arbeiterfreundlicher" ist, die einheimischen Arbeiter durch Import billigerer Arbeitskräfte aus dem Auslande zu schützen, als sie durch solchen Import in ihren Löhnen und ihrer Lebenshaltung( Standard ofLife) herabzudrücken. Und ganz gewiß ist, daß das Kontraktwesen, gegen welches in erster Linie die dem amerikanischen Kongreß vorliegende Bill sich richtet, nur eine andere Form des Kulithums bedeutet: vertappte Stlaperei auf Zeit. Der ganze Unterschied ist, daß es sich, statt um asiatische ( chinesische oder indische) Arbeiter um europäische handelt.
Trotzdem hat die Sozial korrespondenz" des berüchtigten, seit einiger Zeit aber sehr ,, arbeiterfreundlich" thuenden Professor Böhmert( vom statistischen Bureau in Dresden ) die Stirn, eine Notiz über jene Bill mit folgender Bemerkung zu schließen:
,, Wie man auch immer darüber( über die Frage des Kontraktwesens) denken möge, das ist unzweifelhaft, daß die große Republik jenseits des Meers in der Wahrnehmung ihrer wirklichen oder vermeintlichen Intereffen dem Auslande und Europa gegenüber so rücksichtslos wie möglich vorgeht."
Also, es ist, so rücksichtslos mie möglich", daß die große Republik jenseits des Meeres" ihre eigenen Arbeiter vor einer skandalösen Konkurrenz, und die Arbeiter des Auslandes, besonders Europas und namentlich auch Deutschlands vor zeitweiliger Sklaverei und schmachvoller Ausbeutung durch gewiffenlose Arbeitgeber und Agenten( richtiger Sklavenhändler) bewahren will!
Jedes Wort des Kommentars ist da überflüssig. Die Thatsache konstatiren, heißt den Schuldigen brandmarken. Das Schönste kommt aber noch.
Diese Notiz des Herrn Böhmert, in der unter Andern auch gegen die betreffende Bill der Vorwurf erhoben wird, sie sei ein Ausnahme= gesetz für das Sozialistengeset schwärmt Herr Böhmert wird mit sammt der oben zitirten Schlußbemerkung von der Leipziger Zeitung", dem amtlichen Organ der sächsischen Regierung, und dem Moniteur des praktischen Christenthums" und der Sozialreform", ohne ein Wort der Mißbilligung abgedruckt und damit offiziell santtionirt. Pfui! Oder nein: Bravo !
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Unser Genoffe Conzett, Redaktor der Arbeiterstimme", war fürzlich vom Schwurgericht zu Pfäffikon wegen Beleidigung des unseren Lesern aus der Polizeispiel- Affaire Schmidt bekannten Majors Attenhofer zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Gegen das Urtheil reichte er die Kassation ein, weil man ihm die wichtigsten Beugen zurückgewiesen und verschiedene Rechtsvortheile verkümmert hatte, weshalb er auch auf Anrathen seines Anwalts nicht zur Verhandlung erschienen war. Das Kassationsbegehren wurde verworfen und das Urtheil somit rechtskräftig."
Letzten Freitag wurde Conzett aus dem Gefängniß Meilen entlassen und bei seiner Ankunft in Zürich von den Arbeitern demonstrativ empfangen. Gegen 800 Mann, an der Spike die rothe Fahne, umgeben von den Fahnen der Grütlivereine, des Deutschen Vereins 2c., begleiteten ihn unter den Klängen der Musik nach dem„ Schüßenhaus", wo er über ,, Herrengericht und Volksgericht" referirte und die Beweismittel der Deffentlichkeit zur Beurtheilung übergab, die man ihn nicht vor Schwurgericht bringen ließ. Die Versammlung nahm zum Schluß eine Resolution an, worin sie ihre Entrüstung aussprach über die dem Sozialisten Conzett widerfahrene Rechtsverkümmerung, über einen Regierungsrath und einen in Gründerprozessen befleckten Raffationsrichter und sich in Beurtheilung des Klägers Attenhofer auf den Standpunkt der Arbeiterstimme" und Conzett's stellte. Die Demonstration war die beste Antwort der Arbeiterschaft für unsere Sache, für Conzett und die Liberalen, deren Lohnschreiber EhrenAttenhofer ist.
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Ueber folgendes Gedicht macht sich die liberale Presse lustig. Dasselbe erschien im Wasserburger Anzeiger" gelegentlich der Ankunft des Prinzen Arnulf von Baiern in Wasserburg . Es lautet:
,, Was ist's doch für erhab'ne Stunde, Gefündet durch des Herzens Schlag, Was eilt so schnell von Mund zu Munde, Wie eine wunderschöne Sag'?
Die Königl. Hoheit wird ja kommen, Wohlan, es jubelt jedes Herz; Schnell drum den Muth zur Hand genommen, Das Auge bittend himmelwärts.
s' ist Lieb und Treu zum Königshause, Die mir bescheid'nes Wort verleiht, Die unzuendendem Applause Hiemit ganz schlichten Ausdruck weiht.
Da war es mir, als ob die Welle Viel höher schlug, als sonst sie pflog, Weil unsre heimathliche Schwelle Ein Prinz zu schauen sich bewog.
Ja, schöner ist fürwahr das Städtchen, Ist es geadelt doch durch Euch; Empfanget drum von schlichten Mädchen Die Wünsche, die an Lieb' so reich.
Daß Königl. Hoheit gern empfangen Den Zoll der Ehrfurcht und der Treu'; Wir bieten ihn nicht ohne Bangen,
Db hoher Gnad' er würdig sei." 2c.
Die Liberalen lachen darüber. Sind sie vielleicht unter die Republikaner gegangen?
Beruhige Dich, lieb' Vaterland, unsere Liberalen entsetzen sich nicht über die Gesinnung, welche das Gedicht zur Schau trägt, sondern darüber, daß man einem Prinzen so schlechte Verse widmen konnte. Sie belachen nicht die Servilität, sondern die holperi gen Verse. Nun, wir finden das Gedicht seines Gegenstandes vollkommen würdig. Inhaltlich steht es hinter feinem der poetischen Produkte der neugermanisch- byzantinischen Schule zurück. Die Herren Felir Dahn, Rudolf Gottschall und andere Hof- und Leibdichter wissen freilich den Speichel rythmischer zu lecken.
Der nationale Gedanke, heute ein Hauptbollwerk der Reaktion, beherrscht vollkommen die irischen Revolutionäre" von der Kouleur O'Donovan Rossa. In Worten und Thaten führen ste Krieg nicht gegen die herrschenden Klassen von England, sondern gegen das ganze englische Volt. Diese größenwahnsinnigen Helden, die bisher zum Glücke so sehr auf ihre eigene Sicherheit bedacht waren, daß sie blos Pissoirs, Klubküchen und andere harmlose Objekte ,, revolutionirten", das heißt umstürzten, haben in ihrem Organ, der Irish World", kürzlich auch den arbeitenden Klassen Englands den Krieg erklärt.
In trefflicher Weise leuchtet unser New- Yorker Bruderorgan diesen Revolutionären " heim.
Wenn das englische Arbeitervolk, sagt die ,, N.- Y. Volkszeitung", wirklich noch wie zur Zeit der amerikanischen Revolution, einig wäre gegenüber Jrland und jedem Lande, wo englische Freibeuterei herrscht, einig mit den herrschenden Klassen, so wäre es die höchste Zeit, daß dem ein Ende gemacht würde. Denn das englische Arbeitervolt kann selbst nicht frei werden vom Druck und von seiner Ausbeutung der herrschenden Klassen, solange es keine Sympathie mit den Freiheitsbestrebungen der von den Briten unterdrückten Völker hat. Aber ebensowenig könnten die Irländer davon frei werden; denn so lange das englische Arbeitervolk die britische Regierung in Irland unterstützt, sind die Aussichten Frlands auf Erlösung so gut wie nichtig.
Wir leugnen aber, daß das englische Arbeitervolk gegen die Irländer mit den beiderseitigen Unterdrückern, dem Adel und der Krone, einig sei. Wir finden in ,, Reynold's Paper", in unserem Parteiorgan ,, Justice" und in dem Blatte der Gewerkschaften, Labor Standard", zahlreiche Aeußerungen der Sympathie für die irischen Arbeiter, besonders für die Lohnarbeiter.
Die Irish World" kann sich davon leicht überzeugen, ohne daß wir Zitate anführen. Die Thatsache steht fest, daß jede aufstrebende Arbeiterklasse eines Volkes mit der Arbeiterklasse jedes anderen Volkes von selbst sympathisiren lernt, und daß in England das eben jetzt stärker als je sich offenbart.
Michael Davitt hat bei seinen Agitationsreisen in England und Schottland auch bei englischen und schottischen Arbeitern Beifall und für seine Ideen Anerkennung gefunden. Die Engländerin Fräulein Taylor hat mit Wort und Schrift bedeutend für Irlands Rechte agitirt. Die Orangisten im Norden Jrlands waren mit der irischen Landliga solange völlig einverstanden, als die irische Bewegung eine ökonomische war; sie sind erst seit der Zeit wieder im Kampfe mit den Katholiken, ſeit Parnell die Nationalliga gestiftet und die nationale und politische Frage der irischen Unabhängigkeit wieder in den Vordergrund der Agitation geschoben hat.
Jeder einsichtige englische Gewerkschaftler wird gestehen, daß die englischen Arbeiter ganz und gar mit dem irischen ökonomischen Befreiungskampfe sympathisiren und für denselben wirken würden, wenn die natio= nalen, politischen und religiösen Fragen vorläufig bei Seite gehalten würden. Die ökonomische Frage ist augenblicklich in England so sehr die Hauptsache, und der Sieg derselben so sehr davon abhängig, daß sie nicht mit den übrigen Fragen verquickt wird, daß man die Frischen so lange nicht als Bundesgenossen brauchen und ihnen Bundesgenossenschaft leisten kann, als sie darum kämpfen, ein unabhängiges katholisches Irland zu stiften, welches für England eine nationale Gefahr wäre. Das ist das ganze offenkundige Geheimniß, warum das englische Arbeitervolk nicht lauter und lebhafter mit Jrland sympathisirt. Der Kampf, den es um seine ökonomische Befreiung kämpft, und sein Versuch, vorerst im Parlas mente tonangebend zu werden, ehe es alle anderen verwickelten politischen Fragen zu lösen unternimmt, ist an und für sich schwer genug darin muß ihm die internationale Sozialdemokratie beistimmen. Aber die Agitation der englischen und schottischen Arbeiter ist jetzt so lebhaft und gründlich, daß sie in Kürze auch ihrer internationalen Gesinnung Ausdruck geben werden.
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Glaubt irgend Jemand, daß Gladstone das erweiterte Stimmrecht mit solcher Zähigkeit auch auf Irland auszudehnen suchen würde, wenn er nicht die Stimmung der englischen Arebeiter kennte, welche Irland günstig ist? Gerade Frland muß ja davon der erste Vortheil reifen.
Nein, wenn einem von beiden Theilen der Vorwurf zu machen ist, die internationale Sympathie zu vernachlässigen, so sind es die Jrländer und nicht die Engländer unter den Arbeitern und das ist das Einzige, was wir auch an der Irish World" auszusehen haben. Sie wünscht von uns international Gesinnten, daß wir mit ihrer Sache sympathi firen und wir thun es.
Mit demselben Rechte können wir von ihr verlangen, daß sie mit der