Wenn nun die so erregte Menge auch so kampfluſtig gewesen wäre wie Sie, Herr Kommissar, was wäre dann geschehen? Sie wären, durch die Masse der Kämpfer erdrückt, in die Pfanne gehauen worden, sammt Ihrem bewaffneten Troß von Polizisten! Und das Nachspiel hätte sich auf den Gerichten abgespielt- möglicherweise hätten Sie dann nicht mehr als Zeuge fungiren und verleumden können. Aber das Alles hätten Sie durch Ihre Taktlosigkeit provozirt, und Sie wären der Ver­ozirt, und brecher gewesen!

Für heute nur noch die Bemerkung, daß wir trok Polizei und Stie­berei hier auf dem Plane sind. Die Genossen stehen fest zusammen; Jeder wird auf seinem Posten sein, wenn wir in den Wahlkampf ein­treten. Wir haben die beste Hoffnung, unseren Kandidaten Sa bor als Vertreter Frankfurt's in den Reichstag senden zu können. Ein rother Mainländer.

Aus Baden , 14. Juli. Vergangenen Freitag Nachmittag wurde in Villingen bei fünf Genossen Haussuchung abgehalten, und zwar in Folge Denunziation eines elenden herunter­gekommenen Subjekts. Dieselbe verlief überall ziemlich resul­tatlos. Trotzdem wurde Freund Lutz am Samstag Abend verhaftet. Was gegen ihn Spezielles vorliegen soll, weiß natürlich Niemand.( An­geblich laut Polizeijargon ,, wegen sozialistischer Umtriebe(!?!) Die gegen ihn angeordnete Briefsperre wird so wenig ergeben, wie die fortgesette Ueberwachung, deren sich Lutz zuvor schon erfreute.

-

Konstanz , im Juli. Vor einigen Wochen hatten wir Sozial­demokraten das Vergnügen, einer von den hiesigen Zunft- und Zopf­Anhängern einberufenen Handwerker Versammlung beizu­wohnen. Man hatte sich die Herren Uhrmacher Heckner und Privatier Krieg von Mannheim verschrieben, die als die intelligentesten Redner der Handwerkerbewegung in Baden gelten.

Nach Eröffnung der Versammlung begann nun der erstere eine ein­stündige Rede von seinem Manuskript abzulesen. Wir wollen ihn hier nicht vor den Richterstuhl des gesunden Menschenverstandes laden, um sich wegen der verschiedenen Mordversuche gegen denselben zu ver­antworten( er sagte z. B.: heute könne man in zwei Jahren Lehrling, Gefelle, Meister und Bankerotteur sein, und daraus entstehe auch die Prostitution!), nur das können wir sagen, daß die Logik ihm ein unbekanntes Gebiet zu sein scheint.

Auf den Inhalt der Heckner'schen Rede selbst einzugehen, hieße den Raum des Parteiorgans unnüßerweise in Anspruch zu nehmen. Die Genossen kennen ja die utopistischen Bestrebungen der Zünftler zur Ge nüge, und von der Donquixoterie, im Rahmen der heutigen Produktions­weise das Kapital wirksam zu bekämpfen, werden die Herren in ein paar Jahren schon abkommen. Zum Schluß seiner Rede" forderte er die Handwerksmeister mit Pathos auf, zusammenzuhalten, sonst würden ihnen die Sozialdemokraten über den Kopf wachsen. Mit diesem Paffus zeigte Heckner, daß ihm jedes Verständniß darüber, von wem der Mittel­stand vernichtet wird, abgeht.

Genosse Arnold meldete sich hierauf zum Wort und erhielt das­selbe zugesagt. Nun kam jedoch erst der zweite Redner", Krieg aus Mannheim . Dieser betrachtete es als seine ausschließliche Aufgabe, nach Austheilung einiger Seitenhiebe auf Liberale und Juden, auf die Sozial­demokraten zu schimpfen, und förderte dabei einen wahrhaft haarsträu­benden Blödsinn zu Tage. Er meinte, die Sozialdemokraten müßten erst Maschinen erfinden, die die Menschen gleichmachen, damit die Budeligen gerade würden 2c. Das Theilen" und die gewissenlosen Hegapostel", bie von den Arbeitergroschen schwelgen, fehlten natürlich auch nicht. Da wir ihn laut auslachten, forderte er auch die Arbeiter auf, ihre Ansichten darzulegen. Das Gelungenste war jedoch zum Schluß seine Definition der Goldwährung. Der Direktor der Reichsbank verstehe zwar die Sache nicht, wohl aber er( Krieg), denn die Goldwährung sei einfach das, daß der Silberwerth um ein Drittel ,, bemauschelt" werde.

"

-

Mit dieser geistreichen Erläuterung mußten sich die Zuhörer zufrieden geben, und wir hofften, daß jetzt Genosse Arnold zum Wort kommen werde. Doch im Rathe der 3öpfe" war es anders beschlossen, und nachdem der erste ,, Redner", Heckner, eine ellenlange Berichtigung der Rede des Krieg vorgelesen hatte, wollte man geschwind zur Wahl eines Komites für den zu gründenden Handwerkerverein schreiten. Dies duldeten wir jedoch nicht, sondern verlangten, daß Arnold zum Wort tomme. Der wackere Vorsitzende erklärte nun, daß Arnold ihm als Sozialdemokrat bekannt sei, und diese dürften nicht sprechen. Jetzt ver­langte jedoch die große Mehrheit der Versammlung Redefreiheit, und da bei dem Tumult die Zünftler unmöglich ihr Komite bilden konnten, mußten sie die Versammlung schließen.

Nun fanden wir Gelegnheit, den ,, Rednern" privatim unsere Meinung zu sagen, und das ist in bester Weise geschehen.

"

Die Hochwohllöbliche, insbesondere unserer waderer Geheimer" Dernbach, der wie ein Beseffener herumsprang, drohte, verschiedene Genossen wegen ,, Störung einer Versammlung" zu verhaften, was sie aber leider nicht gethan hat, sie ließ uns vielmehr ruhig abziehen.

-

Ein Jeder von uns war von der Nothwendigkeit überzeugt, daß nun auch unserseits eine Versammlung abgehalten werden müsse, um den unleugbaren moralischen Erfolg, den wir errungen, auszunüßen. Auf ergangene Einladung sagte Genosse Tauscher von Zürich sein Er­scheinen zu, und einige Tage darauf konnten wir in dem benachbarten Kreuzlingen , auf Schweizerischem Gebiet, eine Volksversammlung abhalten, die sehr stark besucht war. In einstündiger, glänzender Rede legte Tauscher unsere Prinzipien und unsere Stellung zur Handwerker­frage dar und erntete für seine Ausführungen reichen Beifall. Nach Aufforderung des Vorsitzenden zur Erwiderung meldete sich der schweizerische Notar Zehnder aus Kreuzlingen und begann seine Ent­gegnung mit einem Protest, welchen er im Namen der anwesenden Schweizer gegen die Art und Weise ablege, wie der Redner die be= freundete deutsche Regierung behandelt habe.( Allgemeines Erstaunen.) Sodann behauptete dieser Republikaner ", Tauscher habe nur Phrasen gemacht und nicht gesagt, wie geholfen werden solle; die deutschen Redner hätten nichts in der Schweiz zu suchen; überhaupt seien die Arbeiter nicht die Sklaven der Fabrikanten, sondern umgekehrt diese die Sklaven ihrer Arbeiter.( Schallendes Gelächter.) Zehnder erläuterte die letztere Bemerkung dahin, daß die Arbeiter Montag und Dienstag nicht in die Fabriken kämen, manche sogar am Mittwoch und Donnerstag noch nicht, sondern erst am Freitag wieder arbeiteten.( Abermaliges Gelächter.) Tauscher erwiderte kurz, daß er einen Protest gegen seine Kritik über die Handlungen der deutschen Regierung am Ende von einem deutschen Polizeispiel erwartet hätte, nicht aber von einem Schweizer Bürger. Für die übrigen Bemerkungen Zehnder's habe er nur ein mit­leidiges Lächeln.

Nachdem sich Niemand mehr zum Worte meldete, wurde die Versamm­lung geschlossen, und die große Mehrzahl der Deutschen entfernte sich. Während sich die übrigen noch gemüthlich unterhielten, drang plöglich eine Knüppelbande von ungefähr 20 Schweizern aus dem an den Saal anstoßenden Garten herein, stürzte sich auf den Sammelteller und raubte die darin befindliche Summe von ungefähr 15 Mt. Dem Vorsitzenden, der etwas zu retten versuchte, wurde das Geld aus der Tasche gestohlen und er selbst, sowie Genosse Tauscher und einige Deutsche thätlich mißhandelt. Alles mußte sich flüchten.

Wie wir nachher bestimmt bestimmt erfuhren, wurde diese Diebsbande shon vor und während der Rede Tauscher's mit Freibier trattirt. Ob sie auch Geld erhielt, wissen wir nicht, jedenfalls könnte aber die hiesige Polizei Auskunft geben. Das letzte Wort ist in dieser Sache jedenfalls noch nicht gesprochen.

So, Genossen, kämpft man hier gegen uns. In Deutschland hindert uns die Polizei, zu sprechen, und in der freien" Schweiz tritt die fana­tifirte Ausbeuterbande der Wahrheit unserer Sache mit dem Knüppel entgegen. Das Traurigste dabei ist nur, daß die Arbeiterklasse solch' traurige Subjekte unter sich zählt, die für Geld Brutalitäten gegen ihre für die Rechte der Arbeiter streitenden Brüder verüben. Doch dieser Umstand soll uns nur ein neuer Anfeuerungsgrund zum Kampfe sein, denn eine Gesellschaft, die solche Elemente erzeugt und solcher Mittel bedarf, um ihren Bestand zu erhalten, ist werth, daß sie zu Grunde geht, und auch reif dazu.

Vorige Woche wurde Genosse Kröner aus zwölfwöchentlicher Haft entlassen, die er wegen angeblicher Verbreitung des Sozialdemokrat" verbüßte. Jm Laufe der Verhandlung erfuhren wir, daß eine Station der schweizerischen Nordostbahn( wahrscheinlich Altnau ) an die Konstanzer Polizei die freundliche" Mittheilung machte, es seien Risten mit Num­mern des Sozialdemokrat" bahnhoflagernd auf der Station. Diese

"

"

flagrante Verlegung des Dienstgeheimnisses wird hoffentlich der Direktion zu Ohren kommen.

Für die nächste Reichstagswahl haben wir Genossen Aug. Bebel als Zählkandidaten aufgestellt.

1

-

Unser ,, oller Willem" weilt gegenwärtig auch wieder hier. Das wird die Genossen nicht interessiren, wohl aber das, daß wir aus der kaiserlichen Schatulle wenn auch indirekt Geld erhalten haben, das wir in richtiger Würdigung dem Agitationsfond übergeben werden. ,, Willem" fuhr nämlich auf dem See spazieren, ebenso einige unserer Ge­nossen. Es wurde ihnen gewunken, an das Schiff heranzufahren, damit fie einen Begleiter des Kaisers, der sich an's Land seßen lassen wollte, aufnehmen könnten. Beim Aussteigen gab derselbe dann großmüthig zu einem wohlthätigen Zweck 50 Pfennig her. Das Interessanteste waren die verdußten Gesichter der Geheimen", während die übrigen Leute tüchtig lachten. D. r. C.

London , 1. Juli. Sonntag Abend den 29. Juni hielt Partei­genoffe Oskar Eisengarten einen Vortrag im Komm. Arbeiterbildungsverein 49 Tottenham Street W. C. über die Taktik der Sozialisten und der Anarchisten, in welchem einerseits die Grundlagen des marxistischen Systems klar dargelegt, anderseits die Impotenz des Anarchismus aus­einandergesetzt wurde. Der Vortrag hat sehr flärend und anfeuernd gewirkt.

Was die englische sozialistische Bewegung anbelangt, so ist zu berichten, daß sie sehr gute Fotschritte macht; fortwährend werden neue Sektionen der demokratischen Federation gegründet, allerwärts sozialistische Vor­träge gehalten, und seit Frühjahr werden in allen Parks Sonntags Diskussionen unter freiem Himmel gehalten, an denen sich die deutschen sowohl wie die englischen Sozialisten fleißig betheiligen. Mr. Bradlaugh und die Madame Besant haben der sozialistischen Propaganda noch keinen Schaden gethan, sondern im Gegentheil immer zahlreichere Stimmen erheben sich zu unsern Gunsten gegen sie. Anderseits wird Herr Brad­laugh immer reaktionärer. Er predigt in seinem Blatt, dem ,, National­Reformer", einen ganz gemeinen Haß gegen die Deutschen .

Noch mehr in diesem Artikel leistet die Madame Besant; gleichzeitig aber rühmt man sich fortwährend mit gewissen deutschen Namen, wie zum Beispiel mit dem des Dr. L. Büchner um nur Kapital aus dem­selben zu schlagen. Madame Besant ärgert sich vorzüglich über den Dr. E. B. Aveling, der sich ganz offen für den modernen Sozialismus ausgesprochen hat; derselbe hielt vor Kurzem einen Vortrag über Sozia­lismus und Freidenker in Bradlaughs eigenem Lokal( von welchem ein Bericht im Sozialdemokrat vom 5. Juni enthalten ist). Die Madame Besant hat diesen Bericht sowohl in der Justice" als im Sozialdemo krat" im Besitz: hat aber kein Wort darauf zu antworten gehabt, und es muß sonach angenommen werden, daß sie mit dem Bericht einver­standen ist.

In der Hoffnung, bald wieder im Stande zu sein, dem Sozial­demokrat" erfreuliche Fortschritte über die sozialistische Bewegung in England, vorzüglich im Zentrum London , mittheilen zu können, verbleibe ich Ihr alter Parteigenosse

F. L.

Auf, rüstet zur kommenden Wahl!

-

Das freie Vereins- und Versammlungsrecht, Sie thaten es bübisch uns meucheln! Die freie Presse sie fiel im Gefecht, Wer nicht schweigen mag, der soll heucheln! So bleibet der Reichstag der einzige Ort, Wo die Welt noch erfährt ein kräftiges Wort, Drum rüstet zur kommenden Wahl!

Lieber Freund!

Chicago , 2. Juli 1884. Für den deutschen Wahlfond sandte ich im Auftrage der hiesigen Genossen Doll. 49 38 Fr. 250- an den Sozialdemokat ab und entledige mich des weiteren Auftrages, unsere besten Wünsche für Eure Arbeit sowie das Versprechen weiterer Geldsendung zu über mitteln.

=

Grüßend

Partei- Archiv.

Euer J. Vahlteich.

Wir ersuchen die Genossen, insbesondere die Vertrauensleute dringend, uns bei Ausgabe von Flugblättern jedesmal zwei bis dre Exemplare zuzusenden. Auch die Flugblätter der Gegner bitten wi einzuschicken.

*

*

Wir suchen von folgenden Zeitungen Romplete remplare obe auch Einzelnummern:

"

"

"

"

"

Waage ", Sozialpolitische Blätter"( 1. und 2. Jahr gang) ,,, Rundschau", Wähler Agitator", Rothe Fane"," Chemnizer Nateten", Nußknacker", Laf sallesche Westentaschenzeitung", alle Gewerk schaftsblätter und von den früheren Lokalblättern der Parte alle außer jenen, die in Berlin , Leipzig , Dresden , Stuttgart und Crimmitschau erschienen. Die Archivverwaltung.

Briefkasten

F

der Redaktion: P. G. in London : In die deutsche Literatur sprache sind eine Reihe von Fremdwörtern übergegangen, deren Ueber setzung meist deshalb unthunlich ist, weil sie das Verständniß eher er schweren als erleichtern würde. Am besten ist, Sie schaffen sich Lieb tnecht's Volksfremdwörterbuch an, das Sie durch unsere Expedition beziehen können. Deutscher Chansonnier: Wahlgedicht int dieser Nummer. ,, Staatsanwalt" mit einigen Kürzungen später. 2. in London : Besten Dank für Korrespondenz. Wird in nächster Nummer benutzt werden. 2. in Liège, Vorwärts in Dres den, J. Sch. in Budapest , Korrespondenz aus Königs berg: in nächster Nummer. J. Schr. in Chicago : Besten Dant für übersandte Broschüre. Inwieweit Ihrem Wunsche sonst entsprochen werden kann, darüber später.

-

-

-

-

-

der Expedition: 2. P. Paris : Bfmarkensendung dkd. erh. Rothe Fahne: Mr. 18- Ab. 3. Du. erh. Bfl. mehr. Rathenow Mt. 3- pr. Dfd. dkd. erh. C. F. Stlg.: Mt. 3 Ab. 3. Du. erh D. Ver. Zürich: Fr. 4- Ab. 3. Du. erh. Seifert: Mr. 4- f. Schft. erh. J. M. Bauzen: Mt. 3- Ab. 3. Du. erh.-C. Lppg St.: Mt. 3- Ab. 3. Du. erh. Mbch. Zug: Fr. 1 Mi. erh. R. M. E.: Mt. 6 Ab. 3. u. 4. Du. erh . London: Fr. 126­reft hievon gekürzt. mittenden gutgebr.

--

-

-

-

-

at

παι

Behz

und

darf ber

Pe

der

zum

nich

bon

абет

Luft

Zw

hab

S

geze

war

pr. Agfd.

H. Rad

geg

Au

Sto

N

J

bett

schi

wal

-

F. K . Paris: Fr.

her

-

50 f. Schft. erh

-

E. St. Lu.: M.

Ab. 3. Du. erh.

eina

2. K. Jln.

Es

erste Rate pr

in

Peter: Mr. 31

die

à Cto. erh. Fr. 12 95 pr. 10 S. 4, d. Marken W. A. Brn.: Fr. 6 90 à Cto. Schft. erh. Re

Th. W. Basel: Fr. 2 Ab. 2. Du. erh. Yorker Volksztg.: Fr. 1548 75 zweite Rate pr. Wfd. dkd. erh.

erh.

Auch im Reichstag zwar ist man der Wahrheit nicht grün, Man möcht sie auch hier unterdrücken; Doch vergeblich ist all' der Feinde Bemüh'n,

162 65

Hier trotzt sie den giftigsten Tücken:

Je mehr die Lataienschaar kriechet und lügt, Desto schöner die herrliche Wahrheit obfiegt. Drum rüstet zur kommenden Wahl!

Und kennst Du die Mähr vom Posaunenschall, Der Mauern zu stürzen im Stande? Die Stimme der Wahrheit bringt sicher zu Fall Das Bollwerk des Trugs und der Schande. Und wenn es auch heute noch widerstrebt, Dsieh nur, schon wankt es und ächzt und erbebt! Drum rüstet zur kommenden Wahl!

Der Reichstag, er ist die Tribüne, der Welt Was das Volk fühlt und denkt, kundzugeben. Auf daß Euer Wille auch Ausdruck erhält, Wählt Männer mit rechtlichem Streben!

Je mehr Ihr der Stimmen der Unf'rigen zählt, Desto näher dem Ziele! Drum werbet und wählt, Proletarier, zur kommenden Wahl!

Der deutsche Chansonnier.

Warunng.

Seit etwa drei Wochen treibt sich in verschiedenen Orten der Schweiz der hier aus der Affaire Schmidt bekannte

Dresdener Polizeikommissar Paul herum, der, wie er selbst erklärte, sich über bestimmte Parteigenossen und deren Parteithätigkeit orientiren will und nebenbei Thaten fabrizirt, die der Reaktion Handhabe geben sollen, bei den bevorstehenden Reichs­tagswahlen in Deutschland gegen unsere Genossen ,, energisch" eingreifen zu können. Es wird uns aus Dresden gemeldet, daß daselbst von der Polizei eine Rifte, abgefangen" worden sei, die, aus Zürich abge­sandt, einen Herrn Meyer als Absender habe.

-

Wir wissen, daß diese Kiste von den Sozialdemokraten nicht abge= schickt wurde, und nehmen an, daß Paul diese Kiste nach Dresden sandte, um durch diesen Fang die Nothwendigkeit der politischen Polizei in Dresden zu demonstriren.

=

Weiter ist die Bahnverwaltung der Böhmisch Sächsischen Bahn in Dresden benachrichtigt, daß demnächst über Bodenbach in Böhmen eine Rifte mit Sprengstoffen auf dem Dresdener Zentralgüterbahnhof ein­treffen werde. Ein Geleise ist bereits bezeichnet, auf dem der betreffende Wagen unter entsprechenden Vorsichtsmaßregeln geführt werden soll. Der arg verschuldete Paul braucht Geld, er will nicht nur die Nothwendig­keit der von ihm hauptsächlich repräsentirten politischen Polizei in Dresden darlegen, auch Geld will er bei diesen Manövern für sich ,, locker machen", da ihm verschiedene Pumpversuche in letzter Zeit miß­glückten.

Man gebe also überall auf diesen Burschen Acht und bereite ihm eventuell einen warmen Empfang.

-

C. Kschl. 3.: Fr. 2.

-

-

-

S. Winona:( Doll. 2-) Fr. 5 06 pr. Ab. 3. u. 4. Du. erh. Rest von Fr. 5 06 pr. Wfd. dkd. verw. H. F. Httgn.: Fr. 2 Ab. 3. Du Ab. 3. Du. erh. 6. 2. Du. erh. F. Schz . Genf: Fr. Ftsign. folgen erst in längeren Zwischenräumen. 3- Ab. 3. Du. erh. H. P. Hg.: Mt. 3. Nordlicht: Mt. 50 à Eto. Ab. 2. Du. erh. Weit. not. Mr. 4 30 Ab. 3. Du. erh. E. Bd. 3.: Mr. 500. Wfd. v. Landesausschuß erh. Siehe Spezialqttg.

-

-

bitten stets auf dem Coupon zu bemerken. Ab. 3. Du. u. Schft. erh.

-

-

-

-

à Cto. Ab. 2. Du. erh. Auszug kreuzte mit Bf.- 3opyron: Mt. 40 à Cto. erh. Bf. erh.(?) Fr. 18 40 erh. Ort der Absendung C . D. Plsc.: Fr. 50­August E.: Mr. 3. Ab. 3. Du. erh. Bfl. Weiteres. Feuerländer: Mt. 50 à Cto. Ab. erh. Rothkäppler: Mr. 4 30 Ab. 3. Du. erh . Frankfurt a/ M.: Mt. 36 Cto. Athle dkd. erh. Ungewaschener Hilfsmann: Mt. 8- Ab. 3. u. à Cto. 4. Du. erh. durch B. V. St.: Mt. 4- à Cto. Ab. 3. Du. erh.

-

-

-

Partei- Archiv.

-

-

Jm Verlage der Boltsbuchhandlung Hottingen- Bürich ist soeben erschienen und durch Unterzeichnete zu beziehen:

Vorwärts!

Eine Sammlung von Gedichten für das arbeitende Volk.

Heft 1.

Vollständigste Gedichtsammlung sozialdemokratischer Tendenz Enthaltend die besten revolutionären Gedichte von Herd. Freifigrath, Serwegh, Heine, Shelley, Beerth, der deutschen, französischen und englischen Arbeiter dichter und vieler Anderen.

Vorwärts!

=

erscheint in fünf Lieferungen à 50 Cts. 40 Pfg . Porto extra!

Der letzten Lieferung werden außer einem vollständigen Inhaltsver zeichniß kurze biographische Notizen über alle in dieser Gedichtsammlung genannten Dichter bringen.

Bei Partienbezug hoher Rabatt. Expedition des ,, Sozialdemokrat"

und

Volksbuchhandlung Hottingen - Zürich.

Sozialistische Arbeiterpartei. Sektion Philadelphia. Unser Auskunftsbureau befindet sich: 1,25]

45

sio

bor

ANDI

dun

196

290

250

ma

me

wi

tem

Ta

fin

ber

Bi

wie

fön

au

In

lid

Callowhill Stree 325 in F. W. Fritsche's Lokal.

bo

Pr

tra

100.

Derselbe versammelt sich jeden Montag in Jean Grosz's Hamburger Hall 176 Ost 3. Street. ( 02)

ab

Der Vorstand.

me

pa

fitz

ma

gri

be

He

hat

Signalement: Schlanke Figur, blonder Schnurrbart, starte Schmarre New- York Arbeiter- Fortbildungsverein über die linke Backe, joviales Benehmen. Gleicht im Allgemeinen einem preußischen Offizier im Zivil.

Wir bitten um sofortige Nachricht bei seinem Auftauchen.

*

*

*

Ferner treibt sich auch seit einer Woche der aus dem Leipziger An­archistenprozeß her wohlbekannte

Polizeirath Rumpf aus Frankfurt a. M.

in der Schweiz herum. Auch in Bezug auf ihn gilt obige Bitte. Die Zürcher Vertrauensleute der deutschen Sozialdemokratie.

Kolporteuren, Wiederverkäufern, Handlungen können einige in allen Kreisen leicht absehbare Artikel zum Verkauf übergeben werden. Hoher Rabatt; jedoch nur gegen baar. Offerten unter A. Z. 20 poste restante Neumünster­Zürich.

Schweizerische Genossenschaftsbuchdruckerei Hottingen - Zürich.

Teb

hab

gie