Die drei Hunde.

( Aus der ,, Toekomst " in Gent für die Newyorker Volkszeitung" übersetzt.)

Eines Abends machte ich einen Spaziergang im Park und ermüdet ließ ich mich dort auf einer Bank nieder. Ich mochte einige Minuten geträumt haben, als sich in meiner Nähe ein großer, etwas magerer Hund niederließ, dem ich es ansah, daß er nicht immer über eine solche Mahlzeit verfügte, wie sie ihm eben jetzt zu Gebote stand; er schickte sich nämlich an, ein ziemlich großes Stück Fleisch zu verzehren.

Sapperlott," sagte ich zu dem Hunde, Du hast da ein anständiges Stück Fleisch erwischt."

Ja," antwortete der rauhhaarige Köter, ich habe aber auch schwer dafür arbeiten müssen. Sieh' nur meine blutigen Pfoten. Auch habe ich so gutes Futter nicht immer; es ist heute einmal für mich ein Festtag."

Mit augenscheinlich sehr starkem Appetite begann er das Fleisch aus­einander zu ziehen; aber kaum hatte er damit begonnen, als zwei Kol­legen, ein Windspiel und eine Dogge, auf dem Plane erschienen und ihm den Brocken streitig machten. Sie schienen aus einem Hause und der Windhund der bevorzugte Köter zu sein, denn die Dogge hielt sich in bescheidener Entfernung von ihm.

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,, Was habe ich Euch gethan, daß Ihr mir mein sauer verdientes Stück Fleisch nehmen wollt?" frug der Arbeitshund.

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Das Windspiel antwortete: Es hat keinen Zweck, mit Dir darüber Disput zu führen. Da ist eine trockene Rinde Brod. Die ist für Dich gut genug. Gib das Fleisch her, und schnell."

Der Angegriffene richtete sich auf und entgegnete: ,, Wie, Du Faul­lenzer, der weiter nichts thut, als spazierenlaufen und schlafen, der Du schon das Vergnügen hast, zur Wohnung ein schönes warm gepolstertes Haus in einem herrlichen grünen Hof zu haben, Du, der Alles hat, was Dir gefällt, mißgönnst mir das Stückchen Fleisch, wofür ich schwer arbeiten mußte? Schäme Dich. Ich hoffe aber, Herr Windhund, wenn ich auch noch so abgearbeitet bin, doch noch Kraft genug und genügend scharfe Zähne zu haben, um Dein zartes Fell zu bearbeiten, falls Du Dich nicht wegtrollft."

Der Windhund schaute sich aber befehlend nach seinem Begleiter, der dicken Dogge, um, und diese packte denn auch dienstbeflissen den armen Teufel im Genick, während der Windhund schnell das Fleisch schnappte, das Beste davon abriß und die Sehnen und Knochen seinem Begleiter als Belohnung hinwarf.

Der beraubte Arbeitshund mußte mit der trockenen Brodrinde ab­ziehen.

Ich fuhr aus meiner Träumerei auf denn die ganze Szene hatte sich nur in meinem Geiste abgespielt; aber ich dachte mir, die Geschichte paßte ausnehmend auf den Arbeiter, den Kapitalisten und den Vertreter der ,, eigenthumschüßenden" Staatsgewalt!

Sozialpolitische Rundschau.

3ürich, 17. September 1884.

Einsicht der Wählerlisten. Sobald die Wählerlisten aus­gelegt sind, wiederholen wir, haben die Parteigenossen allerorten dafür zu sorgen, daß dieselben auch gehörig geprüft werden. Durch Annoncen in den Lokalblättern läßt sich viel erreichen. Wer nicht selbst Einsicht nehmen kann, der beauftrage einen Anderen. Ueberall werden sich Wähler finden, die dies bereitwillig thun. Die Indifferenten" sind kräftig anzuspornen. Da die Wählerlisten, wie siebzehnjährige Er­fahrung uns zeigt, in der Regel sehr lückenhaft sind und da die fehlen­den Namen der Regel nach meist Mitgliedern unserer Partei oder Sol­chen, die zu ihr hinneigen, angehören, so ist die Einsicht der Wähler­listen für uns von äußerster praktischer Bedeutung und eine gebieterische Pflicht, und kann in manchem Falle uns den Sieg verschaffen. Thatsache ist, daß mehr als eine Wahl, wo wir mit einer kleinen Majorität ge= schlagen wurden, uns durch Verabsäumung dieser Pflicht verloren gegangen ist. Ein paar hundert Stimmen sind durch gewissenhafte Einsicht der Wählerlisten leicht zu gewinnen, und diese paar hundert Stimmen können uns leicht am Tage der Entscheidung den Sieg verschaffen.

Also diesen wichtigen Schritt nicht unterlassen!

Die Einsicht muß binnen acht Tagen nach der öffentlichen Auslegung erfolgen, indem spätere Reklamaiionen nach dem Reichswahlgesetz nicht mehr berücksichtigt werden.

Wenn man die Dreikaiserzusammenkunft in Stierni­wice, welche von der Zunft der Speichellecker in der ihnen zugänglichen Preffe als ein Aft von weltgeschichtlicher Bedeutung gepriesen wird, wirklich auf ihren weltgeschichtlichen Werth prüfen will, so braucht man nur einen Blick zu werfen auf die Art, wie in den Reichen dieser

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Feuilleton.

Das Haus Wittelsbach. *)

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drei Kaiser die Völker behandelt werden, die, wie das offiziöse Jourual de St. Petersburg " schreibt, in der Person ihrer Souveräne in Stier­niewice vertreten sind" und daselbst unter einander die Pfänder der Sicherheit und des Gedeihens austauschen, welche die Eintracht der Mo­narchen und die herzlichen Beziehungen der Freundschaft und guten Nach­barschaft, die in so erfreulicher Weise zwischen den drei Reichen bestehen,

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Arbeiter mit Ehrgefühl hat ihn und sein Lokal zu meiden. Wird das systematisch durchgeführt, dann werden die Herren Wirthe bald aus der dern eine Noth eine Tugend machen und anständig werden. Von der Polizei und 19. Jahrh den paar Geldproken können sie nicht leben; die ,, Arbeitergroschen" haft in d find's, worauf sie angewiesen sind, wenn sie nicht verhungern wollen. nicht die Das merke man sich! Die Macht der Arbeiter ist größer in die A als sie glauben, sie muß nur auch gebraucht werden! Das Männer Doch r es, die u Auf di

en geenib ist in der Regierung die Partei des bornirten Autoch gils fie glauben für Hus

thonenthums

der Panslavisten

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am Ruder, deren Haß sich in erster Linie gegen Alles richtet, was deutsch , in zweiter gegen Alles, was pol­nisch ist. Die Vertreter dieser Richtung sind die ganz besondern Günst linge Alexanders des Dritten. In Desterreich ist gleichfalls die Partei am Ruder, welche das Deutschthum zu Gunsten des Slaventhums in jeder Beziehung hintanzusehen sucht Polen und Czechen sind maß­gebend im Rathe Franz Josephs. Und in Deutschland bekundet man seine Freundschaft und gute Nachbarschaft" durch Ausweisung russischer und österreichischer Reichsangehöriger. Das sagt mehr als spaltenlange Leitartikel.

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Nur dynastische, d. h. rein persönliche Zwecke sind es, welche die drei Monarchen wieder einmal zusammengeführt haben eine Art Rück­versicherung gegen ihre Völker. Wilhelm, Alexander und Franz Joseph beweisen durch ihre herzliche Freundschaft" entweder ihre relative Ohn­macht gegenüber gewissen Strömungen in ihren Ländern, und wel­cher Werth ist dann auf das Friedenspfand zu legen, das in ihrem Freundschaftsbündniß angeblich zu finden ist?!-, oder ihre absolute Nichts­nußigkeit. Wir sind gewiß keine Schwärmer für das Nationalitäts­prinzip, aber es ist nun einmal heute anerkannt, und gerade Kaiser Wilhelm oder sagen wir lieber Bismarck wird als der Hort des Deutschthums gefeiert. Nun, wie kann da der Hort des Deutschthums innige Freundschaft schließen mit einem Manne, der dem Deutschthum in seinem Lande allerhand Steine in den Weg legt- wenn nicht zu pe r- sönlichen Zwecken?

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Mag also die servile Presse noch so viel schwefeln von dem Segen, der dem russischen, dem deutschen, dem österreichischen Volke aus diesem Bündniß der drei Kaiser erwachsen wird, mag die geknebelte unabhängige Presse in diesen Ländern sich um die Kritik dieses Bündnisses, so gut sie kann, herumdrücken, wir, denen der Mund nicht geknebelt, sagen es rund heraus, daß wir in demselben nichts anderes erblicken als immer und immer wieder das Bestreben, die heilige Allianz", diesen Bund zur Unterdrückung aller freiheitlichen Bestrebungen, neu aufzu­frischen. Nicht zur allgemeinen Abrüstung wird er führen, sondern zur Vergrößerung der Militärausgaben, nicht den Fortschritt wird er fördern, sondern die Volksverdummung- in den drei beglückten Ländern sind heut die Pfaffen obenauf! Das genügt.

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Boycottet arbeiterfeindliche Wirthe! Der bekannte Reichstagsbeschluß hinsichtlich der Wahlversammlungen hat die deutsche Polizei zu der von uns erwarteten Aenderung ihrer Taktik veranlaßt. Da man die Versammlungen nicht mehr von vorn­herein verbieten kann, so steckt man sich hinter die Wirthe und sucht dieselben zu bestimmen, daß sie ihre Säle den Sozialdemokraten ver­weigern. Es ist dies, wie uns mitgetheilt wird, neuerdings sehr häufig geschehen auch an solchen Orten, wo es früher nicht Gebrauch war. Und ganz besonders in Sachsen. Herr von Nostiz- Wallwik, der säch­sische Minister des Innern, versicherte zwar in der letzten Landtagssession hoch und theuer, daß eine solche Beeinflussung der Wirthe durch die Polizei nicht vorkomme, allein trotzdem ist diese Beeinflussung eine Thatsache, die sich in vielen Fällen nachweisen läßt und dem wahr­heitsliebenden Herrn von Nostiz- Wallwig wohl auch gelegentlich noch unter die Nase gerieben werden wird.

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Es fragt sich nun, wie haben unsere Genossen sich dieser Taktik gegen­über zu verhalten? Die Antwort ist einfach und wurde bereits früher in einer Rorrespondenz aus Sachsen über ein derartiges Vorkommniß in Nieder has lau gegeben.

Die Mehrzahl der Wirthe, die hier in Frage kommen, hängen ökonomisch von den Arbeitern ab und gehen entweder zu Grunde oder leiden doch schwer in ihrem Geschäft, wenn ihre Lokalitäten von den Arbeitern nicht besucht werden. Hier ist der Hebel anzusetzen. Leider haben die Arbeiter bisher in dieser Richtung zu wenig Ehr= gefühl und Zusammenhalt gezeigt, wir sagen mit voller Ueber­legung zu wenig Ehrgefühl. Denn es ist eine persönliche Bes leidigung der Arbeiter, wenn ihnen ein Wirth sein Lokal, das er andern Parteien bereitwillig gibt, für eine Versammlung verweigert. Und es zeugt allerdings von einem Mangel an Ghrgefühl, wenn die Arbeiter sich eine solche Beleidigung ruhig gefallen lassen. Die Nieder­haslauer haben den richtigen Weg gezeigt! Der Wirth, der auf diese Art die Arbeiter beschimpft, muß von ihnen boycottet*) werden. Jeder

*) Das Boycotten ist unsern Lesern von Irland her bekannt. Der Mr. Boycott, welcher zu dieser Prozedur unfreiwillig den Namen ge­geben hat, machte sich den Jrländern besonders mißliebig und wurde dafür dergestalt in Verruf gethan, daß Niemand mehr ihn besuchte, Nie­Der Mann mand ihm Waaren lieferte, Niemand für ihn arbeitete.

für die da und dort Verunglückten bewilligt." Dies wird über einen Menschen geschrieben, der offenkundig an dem Uebel krankt, das dtag thatsächlich mehr oder weniger die Erbkrankheit aller Wittelsbacher ist, an dem durch Blödsinn temperirten 3äsarenwahnsinn. Daß der erste Bericht in Nr. 8 nicht blos in München, sondern durch ganz Bayern Staub aufgewirbelt und alle Polizeinasen in heftig schnüf felnde Bewegung gesetzt hat, wissen wir sehr wohl. Auch der königliche Hof ist mit Exemplaren versorgt worden. Die Nummer war kaum bei der Münchener Regierung eingelaufen und hatte zur stillen Freude und zur lauten Entrüstung Aller vom Regierungspräsidenten bis zum Sekretär die Runde gemacht, da sind, nach unserer guten Information, schon drei Spigel nach Zürich gefahren. Zweck: Auskundschaften, wer der Verfasser ist. Nun, ihr Polizeilumpen, ihr Giftmischer der öffentlichen Meinung, hier stehe ich und sage euch frank und frei, wer der Verfasser ist.

Ein Beitrag zur Naturgeschichte der Könige. Sine ira et studio.

Noch einmal 2udwig II.! Die Halbgötter.

II.

Tacitus.

Unser erster Spaziergang in dem Jrr- und Jrrfinnsgarten des baye rischen Königshauses galt der sublimen Spize desselben, dem päderastischen Genie Ludwig II. Wir müssen noch einmal auf diesen Hammel zurück­kommen, denn derselbe hat seinem erst vor Kurzem gewählten Kabinets­sekretär, Ehren Pfister, bereits wieder den Laufpaß in Gestalt einer Bersegung in's Ministerium applizirt.

Pfister war nämlich von den Gläubigern des Königs beauftragt worden, vor dem sicheren Bankerott doch wenigstens Einiges zu bergen. Allein der Karrer war einmal im Dreck verfahren, und das Spizbuben­talent Pfister's wurde brachgelegt. Zu den Leuten, bei denen der edle Sproß ans der Wittelsbacher Linie einen Riesenpump angelegt hat, ge= hörte übrigens auch der vor einiger Zeit gestorbene Großfabrikant und wafferliberale Reichsrath Cramer Elett in Nürnberg, in dessen Schatulle sich 2 Millionen fönigliche Wechsel befanden.

Der König wird, wie wir es vorausgesagt, von Tag zu Tag blöd­finniger. Gleich dem alten assyrischen Despoten Nebukadnezar läßt er sich Haupt- und Barthaar ungefesselt wachsen, ob er sich auch wie sein er­lauchtes Vorbild für einen Ochsen hält, ist noch nicht festgestellt. Wofür er, nicht ohne Unrecht, seine Dienerschaft hält, wissen wir. Er ohrfeigt sie nach Noten und beglückt seine Leibdiener mit dem Rosenamen: ,, Ka naille, Bagage!" Besseres verdienen die Subjekte nicht, welche als privi­legirte, Louis" dem an konträren Sexualempfindungen laborirenden König junge Männer zutreiben: die After diener, wie sie der Volks­mund im Gegensatz zu den Leibdienern nennt. Diese Afterdiener werden vom König sehr sanft behandelt und außerordentlich berücksichtigt.

Berichtigend sei noch nachgetragen, daß der jetzige Polizeidirektor von Pechmann nicht Minister war, sondern der Neffe des Ministers gleichen Namens ist; Hallunken aber sind sie alle Beide. Ferner ist der tollere Bruder des tollen Königs, Prinz Otto, nicht mehr in Schleiß­ heim. Seine königliche Hoheit geruhen vielmehr in Fürstenried sich im höchsteigenen Roth zu wälzen und denselben allereigenmündigst zu verschlingen; der edle Prinz tobt ruhig weiter und verbringt seine tob­süchtigen Augenblicke, die pro Tag 24 Stunden betragen, damit, den Pferden unter die Schwänze zu sehen und seinen Diener zu prügeln; letzteres soll ihm allerdings wie pöbelhaft!- mit gleicher Münze zurückbezahlt werden.

Und das infame Zeitungsgeschwister entblödet sich nicht, mit frecher Stirn zu berichten:" Se. tgl. Hoheit haben gnädigst so und so viel Mark

*) Vergleiche das Feuilleton in Nr. 8.

Ich bin's ich, der Ausdruck dessen, was Hunderttausende denken, ich bin das geknechtete und betrogene Bolt, ich bin's, das Gewissen! Ihr werdet mich nicht finden; wann hättet ihr jemals den Weg zum Gewissen gefunden?! im

End

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Doch wenden wir uns vom Sonnengott Ludwig zu den Prinzen, den Halbgöttern!

Vor einigen Monaten wurden plöglich von der, gewissen Herren gegen­über so sehr diensteifrigen Polizei in einem Münchener Winkelgäßchen eine Reihe von Bordellen geschlossen. Die betreffende Straße liegt in einem labyrinthischen Gewirr kleiner Gäßchen und kleinster Häuserkom­plere, so versteckt, daß nur Derjenige sie finden kann, der sie sucht. Weshalb wurde dort den Menschenfleischhändlern, die für die Bourgeoisie die Töchtern des Proletariats feilhalten, das unsaubere Handwerk unter­

fagt? Etwa aus" Grünben der Sittlicheit"? Beware! Die Bolizei ist erstens dort in ihren Musterexemplaren Stammgast und bezieht ferner eine Steuer, die nicht zu verachten ist. Geld riecht nicht. Also wes­halb?

Der uralte Sünder und Onkel des Königs, Prinz Luitpold, hatte sich dorthin ,, verirrt" und war irgendwie ,, belästigt" worden. Der edle Prinz beklagt sich bei einem der Polizeioberknechte, und heidi! wird die Gasse gesperrt! Denn

,, Gefährdet war das Palladium Des Staats, ein prinzlich Präputium," um frei nach Heine zu schreiben.

Nach knapp drei Tagen aber bemerkte der Polizei Ober- Baschibozuk zu seinem Schrecken, daß er mit seiner Bordell- Quarantäne es nicht allen Wittelsbachern recht gemacht hatte. In einer Soiree schnarrt ihn des Luitpold Sohn, Prinz Ludwig( der Thronerbe!), im Brust­ton sittlicher Entrüstung darüber an, daß die Straße, wohin ,, sein liebster Gang", gesperrt sei! Ludwig ist nämlich ein gewaltiger Held zwischen zwei Bettlaken, und obwohl er und sein ganzes blutsverwandtes Geschlecht mit kaninchenhafter Fruchtbarkeit legitime Apanagenfreffer produzirt, so spaziert er doch auch gern in anderer Leute Weinberg und jagt jungen Frauen und Mädchen nach. Er ist halt jeder Zoll ein Prinz!

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Ein anderer Halbgott ist Prinz Leopold, ein Geschöpf, das an Jdiotenhaftigkeit es dem gediegensten Kretin gleichthut, der bei Pro­fessor Gudden in Giesing den lerneifrigen Studiosen vorgeführ

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Die Korrumpirung des Richterstandes durch das Sozialistengesetz ist eine Thatsache, mit der sich das Parteiorgan schon Der E öfters zu beschäftigen hatte. Heute sind wir in der Lage, einen neuen Ehrenam Klassischen Beleg zu liefern um so klassischer, als es sich nicht um dem e einfaches Amts- oder Landesgericht handelt, sondern um das taatli höchste Landesgericht eines Staats, deffen Richterstand bis zur jenes Eh Epoche des Sozialistengesetzes und der Sozialistenhaz für den ehren dieses werthesten und unabhängigsten in ganz Deutschland galt. Recht be

Wir meinen Sachsen, und das Gericht, mit dem wir es zu thun oder p haben, ist um ihm seinen vollständigen Titel zu geben bas logische Königlich sächsische Oberlandesgericht zu Dresden." Rechtsg­Der Sachverhalt ist furz folgender:

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geeignet

Der

Einem sächsischen Bürger, dessen Zugehörigkeit zur Sozialdemokratie politische, bekannt ist und von ihm nie geleugnet ward, der seines makellosen Cha rafters hriber aber auch von dem erbittertsten Gegnern hochgeachtet ist, blicklich c wurde vor etwa 2 Jahren die Vormundschaft über ein uneheliches Kind mit kom von dessen ihm entfernt verwandten und in der Welt allein stehenden formatio Mutter übertragen. Er übernahm auch das Vertrauensamt; allein seitens war, die des Vormundschaftsgerichts wurden Bedenken erhoben, und zwar wegen vertrat) oder an der notorischen" Zugehörigkeit des fraglichen Bürgers zur sozialdemokratischen Partei. Dieser hielt sich durch das der Wechsel Mutter gegebene Versprechen für gebunden; er verzichtete nicht, wie man bannung Kurz, ihm nahelegte; er verfolgte die Sache weiter, die so schließlich an das Oberlandesgericht tam. Das endgültige Urtheil des Oberlandesgerichts Sozialist wurde am 12. Juni Barbare welches uns erst jetzt mitgetheilt worden ist des vorigen Jahres gefällt und lautet in seinem zweiten, uns allein Prozest interessirenden Theile wie folgt: B

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" Zweitens ist darauf hinzuweisen, daß, selbst wenn Sie der zunächst zur Vormundschaft Berufene wären was nach dem bor eini Vorstehenden nicht der Fall ist, doch durch die gesetzlichen Be freiem stimmungen im Bürgerlichen Gesetzbuch"§§ 1886, 1890, 1893 dem als poli Vormundschaftsgerichte ausdrücklich das Recht eingeräumt worden dem Sa ist, sich über die gesetzlichen Berufungsgründe zur Vormundschaft damals hinwegzusehen, wenn es die zunächst berufene der Th Person bei pflichtmäßiger Erwägung für nicht zur Verf geeignet hält. Wenn aber in dieser Hinsicht das Amts Thatsac gericht daran Anstoß genommen hat, daß Sie ein die schä eifriges Mitglied der sozialdemokratischen über die Partei sind ein Umstand, der von Ihnen nicht bestritten schaut h worden ist, so vermag man(!) diese Stellungnahme Stab, b des Gerichts nicht zu mißbilligen. 3war mag gegen S Ihre bürgerliche und sittliche Unbescholtenheit wie ma nicht bestritten werden. Allein bei der Frage, ob Sie zum Erzieher und zum Beaufsichtige einer Erziehung geeignet seien, durfte das Ges ertödtet richt Ihre Parteistellung mit in Betracht ziehen, unfaßba da mit Rücksicht auf dieselbe die Besorgniß nicht geschehe ausgeschlossen erscheint, Ihr Einfluß auf das ist, noc Kind würde von Ihnen seinerzeit mit dazu beklagen nuzt werden, dem Letteren Grundsäte beizus

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Dieses Zeugniß des Stadtraths zu..." stellte die Unbescholtenheit kurzen und den makellosen Charakter des Mannes feft.

,, Das eingereichte Zeugniß des Stadtraths zu... erhalten Sie als wi beiliegend zurüd."

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An dieser Makellosigkeit hat das Obergericht auch nicht gezweifelt trotzdem hat es demselben das Ehrenrecht zur Bekleidung eines Vor kraut, mundschaftsamtes aberkannt, einzig und allein, weil er ,, ein eifriges nicht ge Mitglied ver sozialdemokratischen Partei" ist. Ein Sozialdemokrat soll Tags als solcher zur Ausübung des Vormundschaftsamtes ,, nicht geeignet" start, sein!

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Ueber die Monstrosität einer solchen Annahme brauchen wir uns hier selben nicht des Weiteren auszulassen. Die Richter stellen sich hier genau auf enthält den Standpunkt jener christlichen Fanatiker, die auch den zwei m edelsten Menschen, falls er nicht ein orthodoxer Christ" ist, für einen früh gi unsittlichen, verworfenen, der ewigen Verdammniß anheimgefallenen starfen Menschen halten eine Auffassung, deren Rohheit und Beschränktheit getrieb von Lessing in seinem Nathan der Weise" der ewigen Verdammniß wir m durch jeden Gebildeten überliefert worden ist. Schubt Raft,

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mußte bald das Feld räumen, trotzdem ihm der gewaltige englische umgele Polizeiapparat zur Verfügung stand. Das Boycotten, welches wir em bereits pfehlen, ist, den deutschen Verhältnissen angepaßt, etwas harmloserer station Natur, wird aber nicht minder wirksam sein.

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Die Gemahlin dieser geistigen Null ist die stolze österreichische von La Prinzessin Gisela, die schon dadurch ihre echt habsburgische Abstam bestand ming beurkundet, daß sie ihren Ehegespons mit einem stetig wachsenden Schüss Hörnerschmuck versieht. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamme. Sie erbärm hat eben

Von Mütterchen die Frohnatur Und Luft zu exzediren."

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Die Hahnreischaft Leopold's ist übrigens älter als seine Ehe mit der dickunterlippigen Habsburgerin. Dieselbe hatte bereits in Wien die hohe schloffe Gnade, zum Volt herabzusteigen. Der Lette, zu dem sich die an gehende Meffalina herabließ, war ihr Leibkutscher, der ein gar stattlicher Mann war. Die Folgen blieben nicht aus, Leopold wurde auf den lich, h Heirathsleim, der größeren Sicherheit wegen, gelockt. Leider hat eine zum jähe Frühgeburt es verhindert, daß ein Kindlein aus proletarischem Blut ufges in den Königssaal hineingeschwärzt wurde. Gisela sieht man meistens zerriss Straß ohne den Gemahl, und besonders huldvoll schaut sie im Englischen Garten theils in München auf stramme junge Leute.

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Ein Bursche aus derberem Stoff ist Prinz Arnulph. Brutal wie ein preußischer Korporal, dickschädelig wie ein Rhinozeros, sinnlich wie Faun, dumm wie ein 87jähriger Heldengreis das ist Arnulph. Der verstä felbe pflegt mit Vorliebe sich aus seinem und seiner Frau Hofstaat seine Geliebte auszusuchen. Gräfin Olga von Dürckheim- Mont martin, die Frau seines Hofmarschalls, war 1883 von ihm begnadet worden. Der Mann dieser natürlich hochbeglückten Dame, ein schneidis befesti ger" Offizier, ertappte eines Tages die Beiden beim zärtlichsten, gar nicht mehr zweideutigen Gekose, forderte den Prinzen auf Birtaulen" batter und stand aber hinterher auf den Wunsch Ludwig des Paraly Tag

tifera bavon ab, her Arzt seiner Ehre zu werden.

D Ritterthum, D Mannesmuth!

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So war Arnulph und dem ehrliebenden Grafen geholfen, der, ein Esfer Pflaster für seine Schmach, Adjutant des Königs wurde. Und damit war die Sache abgemacht. Noblesse oblige!

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Wie es mit den Finanzen der Halbgötter bestellt ist, davon gibt gestec folgendes Faktum ein trffliches Bild:

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Eine bayerische Prinzessin sollte heirathen. Allein es fehlte das Geld zur Aussteuer. Was thun? Die Mutter, eine im Pumpen geübte Dame, mußt wendet sich an ihren Schwiegersohn, einen ausländischen Prinzen. Der nicht ſelbe ſendet eine echten zu bezahlen. Und so mußte der arme Prinz Alle eine entsprechende Summe, welche die biedere Mama dazu habe Schl schla

benutzt, um zum zweiten Male eine Aussteuer besorgen.

was denkst Du von diesen Schmarozern, von schim Nun, bayerisches Volt, w diesem Geschmeiß, das Dein Blut aussaugt, das unthätig herumlungert und sich von Deinem Marke nährt? Willst Du noch länger im Knechts dusel verharren? Raffe Dich auf und schließe Dich der Partei an, die auf ihre Fahne geschrieben hat: Freiheit, Gleichheit, Brüder licheit!

Bayerisches Volk, Dein Heil liegt allein im An schluß an die deutsche Sozialdemokratie! 3200 drict S

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