das Weib sei im Anfang der Gesellschaft Sklavin des Mannes gewesen. Das Weib hat bei allen Wilden und allen Barbaren der Unter- und Mittelstufe, theilweise noch der Oberstufe, eine nicht nur freie, sondern hochgeachtete Stellung.... Die Dame der Zivilisation, von Scheinhuldi- gungen umgeben und aller wirklichen Arbeit entfremdet, hat eine unend- lich niedrigere gesellschaftliche Stellung als das hart arbeitende Weib der Barbarei, das in seinem Volk für eine wirkliche Dame llaäx, tromi, Frau, gleich Herrin) galt und auch eine solche ihrem Charakter nach war." Das wurde anders, als die technischen Fortschritte die Zähmung des Viehs und die Einführung der Sklaverei ermöglich- ten. Der Haushalt gehörte in der Paarungsfamilie der Frau, die Werk- zeuge des Erwerbes aber waren Eigenthum des Mannes. Jetzt wuchsen diese plötzlich mächtig an, wurden zu Reichthümern, indeß der Hausrath der Frau derselbe blieb. Damit wuchs auch die soziale Stellung des Mannes und seine gesellschaftliche Macht: eine Revolution erfolgte, in der das Weib unterlag. An Stelle der Abstammung in weiblicher Linie trat die Erbfolge in männlicher Linie. Das Weib wurde die Sklavin des Mannes! die Monogamie, die Zwangsehe, hielt ihren Einzug, mit der Monogamie aber auch naturnothwendig Prostitution und Ehe- bruch.Die Männer hatten den Sieg über die Weiber errungen, aber die Krönung übernahmen großmüthig die Besiegten. Reben der Einzel- ehe und dem Hetärismus*) wurde der Ehebruch eine unvermeidliche ge- sellschaftliche Einrichtung verpönt, hart bestraft, aber ununterdrückbar. Die sichere Vaterschaft der Kinder beruhte nach wie vor höchstens aus moralischer Ue berzeugung, und um den unlöslichen Widerspruch zu lösen, dekretirte der Code Napoleon , Art. 312: das während der Ehe empfan- gene Kind hat zum Vater den Ehemann. Das ist das letzte Resultat von dreitausend Jahren Einzelehe." sEngels.) Aber bereits zeigen sich die Elemente der Auflösung der alten Zwangs- che, der Monogamie, und des Uebergangs zu einer Eheform, welche der alten Paarungsehe ähnelt, aber höher steht als diese in Folge der in- zwischen erstandenen individuellen Geschlechtsliebe. Bei den Eheschließungen der Bourgeoisie spielt diese noch eine unter- geordnete Rolle. Bei ihrwird die Heirath bedingt durch die Klassenlage der Betheiligten und ist insofern stets Kon- venienzehe", sagt Engels, und er fährt fort:Wirkliche Regel im Ver- hältniß zur Frau wird die Geschlechtsliebe und kann es nur werden unter den unterdrückten Klaflen, also heutzutage im Proletariat ob dies Verhältniß nun ein offiziell konzessionirtes oder nicht. Hier sind aber auch alle Grundlagen der klassischen Monogamie beseitigt. Hier fehlt alles Eigenthum, zu dessen Bewahrung und Vererbung ja gerade die Monogamie und die Männerherrschaft geschaffen wurden, und hier fehlt damit auch jeder Antrieb, die Männerherrschaft geltend zu machen. Roch mehr, auch die Mittel fehlen; das bürgerliche Recht, das diese Herrschast schützt, besteht nur für die Besitzenden und deren Ver- kehr mit den Proletariern, es kostet Geld und hat deshalb armutshalber keine Geltung für die Stellung des Arbeiters zu seiner Frau. Da ent- scheiden ganz andere persönliche und gesellschaftliche Verhältniffe. Und vollends seitdem die große Industrie die Frau aus dem Hause auf den Arbeitsmarkt und in die Fabrik versetzt hat und sie oft genug zur Er- nährerin der Familie macht, ist dem letzten Rest der Männerherrschaft in der Proletarierwohnung aller Boden entzogen es sei denn etwa noch ein Stück der seit Einführung der Monogamie eingerissenen B r u- t a l i t ä t gegen Frauen. So ist die Familie des Proletariers keine monogamische im strengsten Sinne mehr, selbst bei der leidenschaftlichen Liebe und festesten Treue Beider und trotz aller etwaigen geistlichen und weltlichen Einsegnung. Daher spielen auch die ewigen Begleiter der Monogamie, Hetärismus und Ehebruch, hier nur eine fast verschwindende Rolle; die Frau hat das Recht der Ehetrennung that- sächlich wieder erhalten, und wenn man sich nicht vertragen kann, geht man lieber auseinander. Kurz, die Proletarierehe ist monogamisch im etymologischen Sinne des Wortes, aber durchaus nicht in seinem histo- rischen Sinne."

Sozialpolitische Rundschau.

Zürich , 22. Oktober l8S«. Genossen allerorts! Laßt nicht nach in Eurem Eifer, den Wahlfonds unserer Partei zu mehren. Wir werden voraussichtlich sehr viele Stichwahlen und mehrere Nachwahlen haben. Es ist von höchstem Werth für die A r b e i t e r s a ch e, daß unsere Partei möglichst stark im Reichstag vertreten ist. Also thut, was in Euren Kräften steht, unfern Sieg zu sichern. Bis die letzte Nachwahl hinter uns liegt, sei die Parole: Schafft Munition!

*) Nach Morgan der neben der Einzelehe bestehende außereheliche geschlechtliche Verkehr der Männer mit unverheiratheten Weibern.

Feuilleton.

Die Geschwister.*)

Eine dramatische Episode aus der Jetztzeit. Von E. Gr.

Ort: Berlin . Zeit: Wahlkampf 1884.

I. Theil. (Szene: Eine Arbeiterwohnung.)

K l ä r ch e n(mit dem Wegräumen der Kleider ihres Bruders beschäf- tigt; sie bürstet einen Ueberzieher und untersucht neugierig das darin gefundene Notizbuch): Ich muß doch sehen, was mein Bruder Hugo in seiner Tasche hat, vielleicht entdecke ich gar die Spur einer heimlichen Liebschaft.(Sie findet zwischen einigen Papieren den Ausschnitt einer Zeitung.) Ah, ein Gedicht! Laß einmal sehen.(Sie fliegt es für sich durch, indem sie sich aus einen Stuhl niederläßt. Dann laut:) Aber das ist ja herrlich! Noch nie in meinem Leben hat ein Gedicht so zu meinem Herzen gesprochen, wie dieses hier.(Sie fängt ganz begeistert an, in deklamirendem Tone zu lesen:)

Ich hörte sie sagen: Laß Hoffen und Klagen, Es wird doch immer dasselbe sein! So heute wie morgen bringt Kuminer und Sorgen, Bringt endlose Klage und trostlose Pein!

Als die Welt noch junger, in Qual und Hunger, Die Hoffnung, sie stählte uns Herz und Arm. Da führten Gelehrte, in Worten bewährte, Uns gegen das Unrecht und gegen den Harm.

Lies in den Geschichten und Ruhmesgedichten Die Namen der Großen, wie sich's gebührt; Dann sieh', wie wir werben und langsam versterben, Inmitten der Freiheit, zu der sie geführt!

Wo geschwind und geschwinder der eiserne Schinder, Den wir geschaffen, das Werkzeug treibt; Heißt uns Schätze ergründen und Kurzweil erfinden, Für Andre, daß uns nichts übrig bleibt.

In elenden Höhlen versumpfend wir gröhlen, Was wissen wir, ob die Welt ist schön! Wir müssen uns scheu'n, unsrer Brut uns zu freu'n, Sie wird, gleich uns ja, zu Grunde geh'n.

*) Die obige, in Wahrheit aus dem Leben geschöpfte und mit natür- lichem Realismus durchgeführte dramatische Erstlingsarbeit einer der Arbeiterklasse angehörenden Parteigenossin dürste sich ganz besonders zur Aufführung bei Wahlfesten eignen.

Die Genoffen in Deutschland werden gebeten, der Redaktion des Sozialdemokraten " in Kopenhagen , Nörregade 5, ungesäumt Telegramme des Wahlergebnisses zuzusenden. Das dänische Bruderorgan wünscht möglichst rasch das Gesammtresultat überblicken zu können. Auf Wunsch werden die Auslagen vergütet.

Die Wahlagitation, die bisher in den meisten Wahlkreisen in Bezug auf Leben viel zu wünschen übrig ließ nicht durch die Schuld unserer Genossen, die thun, was sie leisten können, sondern durch die Apathie der Gegner kommt in der letzten Woche vor der Wahl allerwärts instärkstenFluß. In Berlin folgen Versammlungen auf Versammlungen, aber auch Verbote und Auflösungen ohne Ende. Anderwärts, wie z. B. in Dresden , sucht man die Wirthe zu bestimmen, keinen Saal herzugeben und glaubt man dadurch zum Siege zu kommen. Im Freiberger Wahlkreis, wo der sozialistische Kandidat K a y s e r ausgewiesen ist. wollte Genosse Bebel in zwei Versammlungen für ihn, in Freiberg und Brandt, eintreten. Beide Versammlungen wurden, nachdem sie bereits annoncirt waren, von der Amtshauptmann- schaft verboten,weil Bebel einer der fanatischsten uno gefährlichsten Agitatoren sei: seinerzeit im Reichstag das Wort gebraucht: Krieg den Palästen, Friede den Hütten, und also auch in der Wahlagitation in ähnlicher Weise wirken werde." An demselben Tage, wo dieses Verbot in Freiberg erfolgte, hielt Bebel eine glänzend besuchte Versammlung in Pirna für Restaurateur Peters, unfern Kandidaten, ab. Wo bleibt da die Konsequenz?! Verflossenen Mittwoch sprach K a y s e r in einer großartig besuchten Versammlung in Leipzig zu Gunsten der Kandidatur Bebel's, mit großem Erfolg. Schließlich erfolgte die übliche polizeiliche Auflösung, nachdem ein Arbeiter Otto gesprochen. In Hamburg werden alle Wahlversammlungen unserer Partei- genossen kurzer Hand verboten und zwar mit Hinweis auf das H a m b u r g's ch e Vereins- und Versammlungsgesetz. Es geht doch nichts über eine solche Republik . Im Wahlkreis Sorau -Forst haben unsere Genoffen die Zähl- kandidatur Vollmar zurückgezogen und dafür Genoffe Schwager, Schneidermeister in S o r a u, aufgestellt. Sehr vernünftig. In Zelle haben unsere Genossen den Zimmermann W a r n k e auf- gestellt. Daraufhin wurde derselbe von seinem Prinzipal, bei dem er acht- unddreißig Jahre in Arbeit gestanden, aus der Arbeit entlassen, und zwar auf Betreiben der Herren Nationalliberalen. Hoffentlich werden ihnen die Arbeiter Zelle's am 28. Oktober die richtige Antwort geben.

Sympathie-Erklärung. Folgende Resolution ward in der letzten Sitzung des Exekutivraths der englischensozialdemokratischen Federation" einstimmig angenommen: Die heutige Versammlung des Exekutivrathes der sozialdemokratischen Federation wünscht der deutschen sozialdemokratischen Partei ihre auf- richtige Sympathie und ihren besten Glückswunsch zu den kommenden Reichstagswahlen auszudrücken, und bittet ihre sozialistischen Brüder in Deutschland , überzeugt zu sein, daß ihre tapferen Kämpfe für die Sache der Befreiung des Proletariats und für die Stellung der Produklions- mittel unter die Kontrole des gesummten Volkes, von Seiten der eng- tischen Sozialisten mit dem lebhaftesten Interesse verfolgt werden, und daß ihre Wahlerfolge auf die sozialistische Organisation aller Länder im höchsten Grade ermuthigend wirken werden."

Aus P o l iz e i k r e i s e n auch w i r haben unsere Polizei, nur daß sie etwas geheimer ist, als diegeheime" des Herrn Madai erfahren wir, daß der Lumpazius Kaltenbach sich richtig, wie wir vermuiheten, erschossen hat. Der Bursche scheint also doch noch ein Fünkchen von Scham- und Ehrgefühl gehabt zu haben, das er freilich bei Lebzeiten sehr gut zu verstecken wußte. DerReinfall" des W e i ß, oder richtiger der B e r l i n e r P o I i z e i hat in Berlin unter den Oberspitzeln einen geradezu konsternirenden Eindruck gemacht. Madai hatte einen kleinen Schlaganfall, von dem er sich erst nach 24 Standen erholte, und das edle Pärchen von Hake und Krüger trug sich ebenfalls mit Selbstmordgedanken, die jedoch bei Abwesenheit des nöthigen Fünk- chens Scham- und Ehrgefühl zu unserem Glück nicht über den Bereich der frommen Wünsche hinauskamen. Dümmere konnten ihnen nicht zu Nachfolgern gegeben werden möglicherweise aber etwas Ge- scheidtere, und das wäre doch nicht gut gewesen. Auch der brave Otto soll sich nicht wenig geärgert haben. Wir glauben es. Trotz seines hochgradigen Größenwahns wird er doch genug Urtheilskraft besitzen, um einzusehen, daß diese sortgesetztenReinsälle" seiner Spitzel ihn im In- und Auslande der Verachtung und Lächerlichkeit preisgeben, und zwar in doppeltem Maße einmal weil durch die Existenz seiner Spitzel- armee der Beweis geliefert ist, daß er selber von der Miserabilität seiner Schöpfung " überzeugt ist, und zweitens weil seine Spitzelarmee so mi- serabel organisirt ist. Die Dresdener Polizei soll dagegen über denReinfall" der Berliner sehr vergnügt gewesen sein. Sie hatte nämlich seiner Zeit wegen desReinsalls" ihres Schmidt seitens der Berliner bittere

Kein Gott läßt sich rühren; wer soll uns nun führen Heraus aus der Hölle, die uns umloht? Wir sehen nur Lügner, Betrogne, Betrügner, Die Großen sind klein und die Weisen sind todt!

Ich hörte sie sagen: Laß Hoffen und Klagen, Die scheerende Klinge verschont nicht das Schaf! Sind wir denn nicht stärker als all' unser Kerker, Sobald die Erkenntniß uns schütlelt vom Schlaf?

Komm', uns zu verbünden, die Stunden entschwinden, Und Rettung liegt nur in mir und dir! Die Hoffnung belebt uns und Licht umschwebt uns, In siegender Klarheit marschiren wir!

Laß kältere Herzen nur lachen und scherzen Mit flüchtiger Lust, von der Furcht vergällt; Indeß wir erglühend und Leben versprühend Dem Kampfe uns weih'n für die n e u e Welt!

Komm', uns zu verbünden, eh' Stunden entschwinden, Die Sache fliegt über den Erdenball! Die Welt erzittert, von ihr erschüttert, Und Freude nur bringt sie für uns All'!

(Sie läßt die Hand mit dem Blatte in den Schoost sinken und stützt nachdenklich den Kopf in die andere Hand auf den Tisch.) Ich verstehe nicht Alles, aber es hat mich trotzdem tief ergriffen; ich muß doch Hugo fragen, worauf dieses Gedicht eigentlich hinweist. Die herbe, zum Herzen dringende Klage verstehe ich wohl, aber woher die Hoffnung aus die hier verheißene Rettung?(Sie zeigt bei den zuletzt gesprochenen Worten auf das Blatt.) Albert(ihr Bräutigam, tritt ein, geht freudig lächelnd auf sie zu, begrüßt und küßt sie): Guten Abend, Klärchen. Nun, was ist denn das, Du sitzest ja ganz in Gedanken versunken und siehst dabei so seltsam erregt aus, was ist Dir? Ah, Du hast gelesen! Und ein Gedicht? Laß schauen, was mein Liebchen liest.(Er nimmt das Blatt aus ihrer Hand und schaut ihr, nachdem er es gelesen, fixirend in's Gesicht:) Wo hast Du das her, mein Kind, das klingt ja sehr aufreizend! Klärchen(indem sie aussteht und die Hand nach dem Blatt aus- streckt): Gib her, Albert, ich habe es heimlich aus meines Bruders Notizbuch genommen; es war nicht recht von mir, ich will es wieder hineinlegen. Ich habe übrigens nichts Aufreizendes darin gefunden, nur ein tiefes, mir unbekanntes Leid spricht aus dem Gedicht. Albert: Ich muß mir das doch einmal genauer ansehen. Ei, ei, das scheint mir gar ein Ausschnitt aus demSozialdemokrat"! Sag', Klärchen, hast Du jemals bei Deinem Bruder ein oder gar mehrere Blätter gefunden mit dem TitelDer Sozialdemokrat"?" Klärchen: Nein, Albert, mein Bruder hält Alles sehr geheim vor mir, und er muß nur zufällig vergessen haben, das Notizbuch aus der Tasche zu nehmen. Albert(schnell): Laß es mich s-hen, Klärchen! Klärchen: Ich habe eigentlich kein Recht, Dir meines Bruders Taschenbuch zu geben.

Vorwürfe anzuhören. Und jetzt sind dieschlauen" Berliner so büß reingefallen". Sie die Berliner mögen sich trösten, es war nicht das erst» mal und wird nicht das letztemal sein.

Versi ten s

Lehrreiche Beispiele sind mehr werth als die eindruD vollsten Auseinandersetzungen, sagt die moderne Pädagogik, und desHalt sollten wir keine Minute unterlassen, unfern Lesern an guten Beispiele zu zeigen, wie man Eigenthum und Rechte seiner Mitmenschen hochhalt« muß. Gibt es nun erhabenere Vorbilder als unsere Regierenden? G» wiß nicht. Sie seien deshalb auch unsere Lehrer. Da ist vor einigen Tagen der regierende Herzog von Braunschwe)) gestorben, und da er kinderlos war, ist sein legitimer Thronsolger Nl» mand anders als der Herzog von Cumberland, der Sohn und Erbe hel verstorbenen Königs von Hannover . Weil nun aber dieser unglücksellzt Herzog sich nicht dazu entschließen kann, die 1866 erfolgte Annexio » Hannovers durch Preußen als Recht anzuerkennen, selbst nicht um d« Preis der Rückgabe seinesmit Beschlag belegten" Vermögens, darf« auch den Thron von Braunschweig nicht besteigen, und Preußen setzt si? in Positur, schleunigst Braunschweig zu verschlacken. Auch auf das Fürsten ' thum O e l s in Schlesien , dessen Besitzer der Herzog von Braunschweig war, und das zu einem großen Theil Allodialgut(d. h. frei veräußev liches Besitzthum) ist, haben preußische Beamteim Namen der Krone sofort Hand gelegt. Mit einem Wort, Preußen eignet sich, direkt odel indirekt, das ganze Erbe des Herzogs von Cumberland an, setzt sich will' kürlich in seine Rechte, und das Alles, weil derselbe, wie schon gesagt den früheren Raub nicht alsRecht" anerkennen will. Man denke, irgend ein beliebiger Hinz handle in gleicher Weise gegen' über irgend einem beliebigen Kunz, d. h. er jage ihn, weil er seine» (Hinze's) Gegner beigestanden, von Haus und Hof, nehme ihm sein V«' mögen fort und erkläre: Haus und Hof ist jetzt mein, und wenn d» nicht sofort erklärst, daß du auf ewige Zeiten darauf verzichtest, so be> halte ich auch noch dein Geld. Auch was du noch erben solltest, nehmt ich dir sofort von der Nase weg, denn ich bin der Stärkere. Mit welcher Entrüstung würoe alle Welt über diesen gottlosen Hin! herfallen! Und,heilig ist das Eigenthum! Du sollst nicht stehlen! D» sollst nicht begehren deines Nächsten Haus!" würden salbungsvoll Priester Gottes ausrufen, denndie Religion muß dem Volke er- halten werden". Jetzt natürlich kein Wort von alledem. Denn der Cumberland wird ja im Staatsinter es se kalt gestellt. Das Heil der Gesammtheit geht über Alles, es ist das höchste Gesetz. Schön, dem Grundsatz huldigen auch wir. Das Heil der Gesam» heit über Alles. Ihm gegenüber gibt es kein Eigenthumsrecht, kein Erbrecht, kein Herkommen, keine historischen Sonderrechte es ste? höher als jedes Privatinteresse. Und wenn wir irgend ein Bedenk« tragen sollten, diesen Grundsatz praktisch durchzuführen, wenn wir vor irgend einem historischen Rechtstitel zurückschrecken, vor einem Thro» Halt machen sollten, dann belehre, dann festige uns das gute Bei' spiel, das Preußen uns 1866 gegeben und jetzt, im Jahre des Heili und der Rückkehr zum Christenthum, aus's Neue gibt. Ein Thron weniger. Es ist zwar nur ein kleiner, und es bleiben noch sehr viel übrig, aber es ist doch etwas in so schlechter Zeit. Hoffentlich folgen ihm bald andere im Interesse der Gesammthe''

den Freu ein Z geb D- «chtr

laffei Er! strotz Weni tun P-rs. wir wird Hoffe uns wöge

erkläi hervc o r d die tret AI in ei

Sag' an, mein Sohn, woher sind diese Gabe Neben seinen kolossalen Besitzungen soll der Herzog von Braunschweiz noch ein Baarvermögen von hundert Millionen Mark hinter' lassen haben. Wie müssen die erlauchten Vorfahren desselben gedarbt und g«' arbeitet haben, um so große Reichthümer zusammenzu s p a r e N- Heilig ist das Eigenlhum!

DieWahlthätigkeit der deutschenPolizei ist durch einen sozialdemokratischen Druckfehlerteufel in Nr. 41 in einem Theil der Auflage des Parteiorgans in eine Wohlthätigkeit verwendet worden- Kein übles Spähchen! Und so viel Wahrheit darin. Denn das wich kein Mensch, der im Besitz seiner fünf Sinne ist, läugnen können, da? die Polizei es mit uns außerordentlich gut meint, und daß ihre Thätig' keit gegen uns eine sehr wohlthätige für uns ist. So lang« die deutsche Polizei so arbeitet, werden wir immer Grund haben i» dem fröhlichen Ruf: Hoch unsere Freunde, die Feinde!

Sie sprengen einander nachHerzenslust, die seind' lichen Brüder Deutsch -Freisinnig und Nationalliberal. Die tugendhafte» Seelen, die einst nicht tapfer genug über die bösen, das Versammlung�' recht vernichtenden Sozialdemokraten schmälen konnten, und schon vo» sprengen" redeten, wenn diese überhaupt meiner ihrer Versammlunge» das Wort verlaugten, springen jetzt mit dem Versammlungsrecht in ein« Weise um, wie es die ärgsten Radaubrüder nicht besser zuwege brächte»- AllerdingS, um der Wahrheit die Ehre zu geben, sind die Nationalltbe' raten in diesem Punkte wenigstens ihren Gegnern an Tapferkeit über, denn sie haben die Regierung hinter sich. Ihr Meisterstück haben sie in C l a f e l d bei Siegen abgelegt, w» sie in Verbindung mit den Anhängern S t ö ck e r's mit denen s« auch ein Wahlbündniß geschlossen nicht nur eine fortschrittliche

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Pe die anc kaij wei beü «

Albert(drängend und schmeichelnd): Gib her, Kind, ich will spaßes' halber einmal sehen, was Dein Bruder da für große Staatsgeheimnisse hat. Möchte gern seinen Liebschaften auf die Spur kommen; zwischr» Schwägern ist ja das nicht so genau zu nehmen. Klärchen: Zwischen Schwägern? Nun, dann warte, bis D» es bist. Albert(zudringlicher): Gib es mir, süßes Lieb, Du erweisest m« damit einen außerordentlichen Liebesdienst, den ich Dir niemals vek' l gessen werde. Klärchen(sehr energisch): Nein, Albert! Es ist übrigens gar nich' schön von Dir, daß Du mich so drängst, ein Unrecht zu thun. Albert: Aber es ist kein Unrecht, mein Klärchen, ich schwöre es Dir. Du erweisest mir damit einen großen Dienst; es kann sich uw meine Zukunft, um eine Anstellung handeln. Klärchen(gespannt): Wie verstehe ich das? Albert: Mein Kind, das wäre augenblicklich eine zu lange Erklä- rung; gib mir das Notizbuch, und ich erkläre es Dir bei günstiger Gelegenheit.(Indem er sie schmeichelnd umfaßt:) Du darfst aber Deinem Bruder nichts davon sagen, es bleibt ein Geheimniß zwischen uns Beiden. Nun, willst Du? Klärchen(sich aus seiner Umarmung windend und energischer den» zuvor): Nein! Das Buch geb ich nicht her; ich weiß, daß es eine ver- werfliche Handlung wäre, deren ich mich Zeit meines Lebens schämen müßte. Albert(sich vergessend): Im Namen----(dann, sich schnell fassend, sehr ruhig) Nun, wie Du willst.(Nach einer Pause freundlich) Ich wollte Dich ja nur prüfen, mein Schätzchen; hast Dich brav benommen und Deine Prüfung gut bestanden. Leb' wohl, ich muß gehen. Apropos! Sage Deinem Bruder nichts von diesem Scherz, er könnte es anders ausfaffen.(Cr will sie zum Abschied küssen.) Klärchen(schmollend): Ich gebe Dir keinen Kuh, weil Du mich geärgert hast. Albert(stürmisch): Nun, dann nehme ich mir einen. Klärchen(einen Schritt zurücktretend, mit blitzenden Augen): So? Wage es nicht, Albert, es könnte Dich gereuen! Albert(sich ironisch verbeugend): Meine kleine Herzenskönigin scheint heute in gereizter Stimmung.(Militärisch zwei Finger an die Mütze legend, sagt er spöttelnd) Ich bescheide mich; leb' wohl, kleiner Trotz- köpf, wir sehen uns bald wieder.(Er geht.) Klärchen(allein): Albert hat mir heute gar nicht gefallen. Wollte er mich wirklich nur prüfen? Es kam mir gar nicht so vor. Man merkte es ihm an, wie sehr er darauf brannte, meines Bruders Taschen- buch zu durchstöbern. Aber zu welchem Zweck? Ich begreife das absolut nicht. Mein Bruder hat mich schon einige Male vor dem Albert ge- warnt, er fühlt sich immer so abgestoßen von seiner Gesellschaft, merkwürdig, mir war es heute, als er so in mich drang, auch nicht ganz wohl bei ihm.(Langsam, sinnend, legt sie das Gedicht, das sie noch einmal zu überlesen scheint, in das Taschenbuch.) (Hugo, Klärchens Bruder, tritt ein. Erschreckt sieht er auf seine Schwester, die ihm verlegen das Notizbuch reicht.) Klärchen: Da hast Du, Bruder.

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