erkläre sich sehr einfach daraus, daß keine Zeitungen mehr existiren, an denen sich die Redakteure die Strafen zuziehen können, und die private,, sozusagen geheime Agitation sei im Ganzen und Großen mit weit weniger Opfern verbunden. Redner bespricht die Verurtheilungen Kausinann's i in Hannover   und Jbsen's in Frankfurt   a. M., und erklärt, daß das allgemeine Wahlrecht von Bismarck   eingeführt sei, gegen die Bour- geoisie, nicht, wie der Herr Peukert meine, von der Bourgeoisie. Redner erkennt an, daß die Kampfesweise in verschiedenen Ländern eine i verschiedene sein könne und sein müsse, daß aber Jeder, der mit der@e-|" schichte der letzten Jahre vertraut sei, erkennen könne, daß die Anar> chisten nicht sowohl gegen Regierung und Bourgeoisie, als gegen die Sozialdemokratie kämpfen. Bürger Rackow spricht sich dahin aus. daß die deutschen   Arbeiter auS drei Gründen sich an den Wahlen betheiligen müssen, einmal wegen der Propaganda, die vor, während und durch die Wahl gemacht werden könne, zweitens, um einen Ueberblick zu haben> über die Zahl der zu uns Stehenden, und dann, um praktisch zu b«> weisen, daß es mit dem Parlamentarismus nichts ist, was eben nur dadurch geschehen könne, daß man in's Parlament ginge, und durch po> sitive Anträge, deren Berechtigung und Zweckmäßigkeit sich nicht abstreiten lasse, die Vertreter der Bourgeoisie zwinge, Farbe zu bekennen und sich in den Augen derer, die noch an sie glauben, zu diskreditiren.! Aus der längeren Debatte ist noch eine Aeußerung eines Oesterreichers (Anarchisten) bemerkenswerth, der seinem Erstaunen Ausdruck gab, daß in der Londoner   Gruppe gar keine Organisation sei, und erwähnte, daß wenn der Wiener   Staatsanwalt wüßte, wie harmlos die Londoner seien, er wohl keineswegs Wiener   Arbeiter nur wegen Verbindung mit London   da zu 4 Jahren Kerker habe verurtheilen lassen. d« Die von sozialdemokratischer Seite gestellte Resolution wurde mit SS- gegen 80 Stimmen angenommen. C. V. N a ch r uf. Am 20. November verstarb nach längeren Leiden unser Genosse Robert Breitbarth, Schriftsetzer, im Alter von 31 Jahren an der Lungenschwindsucht. Breitbarth war seit Jahren ein opfermuthiger Kämpfer für unsere gerechte Sache. Wir verlieren in ihm einen wackeren und treuen Genossen. Ehre seinem Andenken! Die Parteigenossen von Dresden  und Umgebung. gen Arbeiterschaft eingebüßt haben, und zweitens begreifen alle revolu- tionär sozialistischen   Parteien die Nothwendigkeit, ihre Zwistigkeiten und Differenzen zu vergessen, und sich zu vereinigen wider Polizei und Anar­chie, die überhaupt nur möglich ist, so lange die Zerwürfnisse unter den Sozialisten selbst fortdauern.off. Aus Pforzheim   erhalten wir eine von einer größeren Anzahl Genossen unterzeichnete Zuschrift, in welcher, entgegen der Erklärung Bebel's in Nr. 43 unseres Blattes, die Behauptung aufrechterhalten wird, daß Wankmüller ein Renegat unserer Sache sei. Von einer wörtlichen Wiedergabe dieser, übrigens durchaus sachlich und würdig gehaltenen Erklärung glaube» wir zunächst absehen zu können' da die Angelegenheit doch eigenllich nur ein lokales Interesse hat; wir denken vielmehr, am Zweckgemäßesten zu versahren, wenn wir die Zuschrift der Parteivertretung übersenden behuss Einsetzung eines Schiedsgerichtes, da Behauptung gegen Behauptung steht; wobei wir übrigens keinen Augenblick verkennen, daß die Einsender im Prinzip Recht haben, wenn sie für lokale Angelegenheiten Die größere Kom­petenz für sich zunächst beanspruchen. Oesterreich. Zu dem in voriger Nummer erwähnten A n a r- chistenprozeß schreivt dieWahrheit": Einhundert und fünf Jahre schweren Kerker! Dies die Gesammtsumme der in dem verflossene Woche vor dem Ausnahmsgerichte zu Wien   statt- gehabten Anarchistenprozesse verurtheilten 18 Angeklagten. Einhundert und fünf Jahre! Das Blut will uns erstarren bei Niederschreibung dieses für die Betroffenen so schrecklchen Verdiktes. Wir sind und waren jederzeit erbitterte Gegner der anarchistischen Taktik und dennoch zieht es uns das Herz krampfhaft zusammen. Ein- hundert und fünf Jahre schweren Kerker für Männer, in denen wir durchaus nichts Anderes erblicken können, als unbeholfene, schwache Werkzeuge jener traurigen Helden, die sich außerhalb der Schußlinie be- wegen und dort aus dem sicheren Hinte  , halte her schüren..... Keiner wollte Anarchist sein, noch der sozialistischen   Bewegung früher angehört haben. Der Angeklagte W-ninger machte sogar aus die Frage des Vorsitzenden, worin die Korrekturen bestanden, welche er als Setzer zum Nachrufe an Stellmacher gemacht, die in deni Atunde eines solchen Angeklagten gewiß eigenthümliche und bezeichnende Bemerkung:Ich habe den Nachruf mit dem Phrasenkrame derFreiheit" versehen!" Arme, beklagenswerthe Opfer, denen erst in der Gefangenschaft das Gefährliche ihres Thun   und Treibens einzuleuchten schien, die vordem im Rausche des phrasenhaften Romantismus geschwelgt, wie hart, wie bitter mag sie nunmehr die Wirklichkeit peinigen?" Zur Zeit spielt sich noch ein Anarchistenprozeß in P e st ab, als Nach- spiel des Kämmerer- Stellmacher- Prozesses. Aus Sternberg   in Mähren   wird die Verhaftung von vier Personen gemeldet, welche ein anarchistisches Raubattentat geplant haben sollen. Frankreich  . Am letzten Sonntag fand in Paris   eine zweite Versammlung zur Erörterung der Frage der Arbeitslosen statt, und auch in dieser sorgten die Anarchisten dafür, daß es an dem nöthigen Tumult nicht fehle. Ueber diese und die erste Versammlung geht uns von einem Genossen, der als aufmerksamer Beobachter den Vorgängen in Paris   folgt, ein eingehender Bericht zu, welchem wir nachstehende Mittheilungen ent- nehmen: Die Versammlung im Saale Levis am 23. November war von der kollektivistischen Gruppe des 17. Arrondissements einberufen, der sich mehrere Fachvereine und einige Arbeitergrurpen angeschlossen hatten. Die Arbeiterpartei und die Blanquisten hatten ihre Betheiligung zuge- sagt, wollten aber die Leitung den Arbeitslosen selbst überlassen. Jndeß vie Anarchisten oder wenigstens die Polizei dachte anders. Die allgemeinen Wahlen stehen vor der Thüre, und Ferry und die Opportunisten setzen Alles daran, am Ruder zu bleiben. Um z. B. die Bauern zu gewinnen, haben sie einen Einfuhrzoll von 2 Franken auf den Sack fremden Getreides vorgeschlagen. Wie bedroht sie sich fühlen, geht daraus hervor, daß der Handelsminister Rouvier, ein enraqirter Freihändler, diesem Vorschlag zugestimmt hat. Das Meeting der Arbeits- losen sollte ihnen nun Gelegenheit zu einer kleinen Staatsretterei g. den, deshalb sandten sie ihren ganzen Heerbann von Aqents Provokateurs hin, welche in den anarchistischenGruppen" Proletarier spielen. lieber den Verlaus der Versammlung hat derSozialdemokrat" be- reits in voriger Nummer berichtet, hier sei nur soviel hinzugefügt, daß das Polizeimanöver nur deshalb mißlang, weil die Arbeiter trotz aller provokatorischen Reden sich nicht zur berühmtenPropaganda der That" verleiten ließen.. Hatte die gewissenlose Handlungsweise der Anarchisten schon in allen nichtanarchistischen Kreisen der Arbeiterbewegung große Erbitterung her- vorgerufen, so steigerte sich dieselbe noch, als die Entlarvung Druelle's bewies, daß die Art, wie diese Herren die Arbeitslosen-Frage behandelten, Niemandem erwünschter war als der Polizei des Herrn Ferry. Die kollektivistischen und blanquistischen Gruppen sandten nunmehr gleichfalls Delegirte in die Kommission der Arbeitslosen-Angelegevheit, so daß die selbe schließlich 80 Mitglieder zählte, darunter etwa 20 Anarchisten. Man einigte sich darüber, eine zweite Versammlung der Arbeitslosen ein- zuberufen, und beschloß mit allen Stimmen gegen die der Anarchisten, dieser Versammlung nachstehende Resolution zu unterbreiten: In Erwägung, daß trotz aller Provokationen und Gewaltthätigkeiten der Regierung die im Saale Levis von den Arbeitslosen begonnene Be- wegung sortdauert und anwächst und so die skandalöse Ableugnung der Krisis von Seiten der politischen und journalistischen Vertreter der Bourgeoisie in schlagender Weise Lügen straft; In Erwägung der verbrecherischen Gleichgiltigkeit, welche die Regie- rung der republikanischen Bourgeoisie zu beobachten fortfährt; In Erwägung, daß diese verbrecherische Unthatigkeit nur besiegt wer- den kann durch den Druck der Volksmassen, dadurch daß dieselben den öffentlichen Gewalten nicht die soziale Umwandlung, die nur das Werk einer Revolution sein kann, wohl aber Existenzmittel für die Opfer der kapitalistischen   Ordnung abzwingen Fordert die Versammlung auf Vorschlag der Organisationskomiffion die Exekutivgewalt, die Kanimern und den Gemeinderath auf, folgende Maßregel» unverzüglich in die Hand zu nehmen: 1) den Arbeitetag auf 8 Stunden zu reduziren und dafür zu sorgen, daß dem Dekret von 1848, welches die Marchandage verbietet, Folge geleistet werde; 2) dem Tarif der Stadt Paris   Gesetzeskraft zu verleihen und diese Maßregel auf alle Arbeitozweige auszudehnen; 3) die Bezahlung der Miethen unter 500 Franken für die Dauer der Krisis zu sistiren und die leerstehenden Wohnungen mit Beschlag zu belegen; 4) unverzüglich alle Arbeiten in die Hand zu nehmen, welche durch die Entwickelung der Stadt Paris   und die sanitären Verhältnisse der- selben nothwendig geworden sind; S) den dringendsten Bedürfnissen durch einen Kredit von 500 Millio- nen zu entsprechen, welche von dem Budget für die Verzinsung der Staatsschuld abzuziehen und den in einem allgemeinen Syndikate ver­einigten Pariser   Arbeiterorganisationen zur Verfügung zu stellen sind. Außerdem schlägt die Organisationskommission der Versammlung vor, diese Forderung durch, aus ihrer Mitte und unter ihrer Verantwortlichkeit zu erwählende Delegirte den politischen Machthaber» und Vertretung«- körpern zu übersenden. Diese Delegirten sollen einem zweiten Meeting, das durch die Presse bekannt gemacht weiden wird, Bericht erstatten." Dies die Resolution. Des Weitern wählte die Kommission fünf Mitglieder als Ex-kutiv- komite, welche die Versammlung eröffnen sollten. Wüthend darüber ver- ließen die Anarchisten nunmehr die Sitzung und schrien, sie werden sich in der Versammlung schon zu rächen wissen. Der Ansang der Versammlung schien ihnen freilich nicht sehr gün- stig. Schon vor der Eröffnung versuchten sie das Bureau mit Gewalt in Beschlag zu nehmen, aber vergeblich. Die Versammlung genebmigte die Beschlüsse der Kommission, indem sie Vaillant zum Vorsitzenden er- nannte. Die Anarchisten hatten inzwischen von Seiten der Polizei Verstärkung erhalten Mouchards und Louis halsen ihnen jetzt, einen zweiten Sturm auf das Bureau zu veranstalten. Ein wahres Handgemenge entwickelte sich die Anarchisten wurden zum zweiten Wale zurückgeschlagen. Jetzt theilten sie sich in zwei Banden: die Einen liefen auf dte beiden Gallerien über der Tribüne, die Andern versuchten auf's Neue das Bureau von unten zu erstürmen, während die Oben- stehenden das Bureau mit Bänken, Brettern, Stühlen rc. bombardirt n. So von zwei Seiten bedrängt, mußten die Sozialisten zunächst das Bureau räumen. Damit hätte der Kampf um das Bureau nun schwer- lich ein Ende gehabt, wenn die Anarchisten, welche das Kritische der Situation enrpfanden, nicht klug genug gewesen wären, schleunigst V a i l- lant als Referenten der Kommission das Wort zu geben. Die Ver» sammlung zollte seinem Referat und der Resolution lebhaften Beifall, worauf die nicht anarchistischen Mitglieder der Kommission 55 an Zahl die Versammlung verließen. Diese Kommission wird nunmehr, wie sie in einer noch am selben Abend vereinbarten Bekanntmachung er- klärt, unter Ausschluß der Anarchisten ihre Arbeiten fortsetzen. Die Absicht der Regierung, die Bewegung, welche an Ausdehnung gewinnt und ihr fatal werden könnte, zu hemmen, wird nicht gelingen, im Gegen- theil dürsten sich viele Gruppen ihr jetzt anschließen, welche sich bisher fernhielten, weil sie mit den Anarchisten nichts zu thun haben wollen. Das Manöver, welches die Anarchisten am letzten Sonntag vollführten, gelingt eben auch nur einmal. Die Polizei hat der sozialistisch-revolutionären Partei wider Willen zwei große Dienste geleistet. Erstens ist ihre Seelenverwandschast mir den Anarchisten jetzt so offenkundig, daß diese allen Kredit bei der übri- Korrespondenzen. Schlecbusch, KreiS Solingen. Auch in unferm Ort, wo der Einfluß der Schwarzen noch ein unbeschränkter ist, haben wir es dies- mal ein tüchtig Stück vorwärts gebracht. Unser Kandidat, Georg Schuh- macher, erhielt 157 Stimmen gegen 84 Stimmen vor drei Jahren. Karlsrnhe. Wegen Verbreitung unseres Wahlflugblattes sind hier vier Genossen verurtheilt worden: zwei zu drei Wochen und zwei zu a ch t Wochen Gefängniß. Die Herren Richter nahmen an, daß die Verbreiter das in Leipzig   erfolgte Verbot gekannt hätten, obwohl unser Flugblatt, das bereits am 5. Oktober verbreitet worden war, erst am 1 4. O k t o b e r vom hiesigen Landeskommissar verboten worden ist! Unser Staatsanwalt ist aber ein gar st r e b s a m e r Mann, ein gewaltiger Sozialistenfresser vor dem Herrn, und wer ihm in die Finger kommt, ist geliefert. Doch es wird ihm nichts helfen; wir arbeiten unverzagt weiter. m. Augsfmrg, 3. Dezember. Am 25. vorigen Monats wurde Genosse H e i n i n g e r aus H e u b a ch nach achtwöchentlicher Untersuchungshaft zu drei Wochen Gefängniß verurtheilt wegen Verdachts, verbotene Schriften verbreitet zu haben. Gefunden wurden bei ihm gelegentlich einer auf Denunziation erfolgten Haussuchung verschiedene Schriften und 11 Exemplare der Nr. 33 desSozialdemokrat". Bei der Verhandlung zeichnete sich der Spitzel Obig wieder beton- ders aus. Dem kommt es bekanntlich auf einen Dienst-- eid mehr oder weniger nicht an. So beschwor er, die S ch u h m a ch e r- W a n d e r- unter st ützungskasse sei identisch mit der Sozialdemo- k r a t i e! Der Staatsanwalt schwächte die Aussagen der Entlastungs- zeugen dadurch ab, daß er ei klärte, die Sozialdemokraten seien durch dieFreiheit" oder denSozialdemokrat" er wisse es nicht mehr genau i n st r u i r t, vor Gericht nie die Wahrheit zu sagen. Ein heiterer Staatsretter, nicht wahr? Bern  . 7. Dezember. Sonntag den 14. Dezember, Abends 8 Uhr, findet im Casö Rütli die W a h l s i e g e s f e i e r aus Anlaß der Erfolge unserer Genossen in Deutschland   statt. Die schweizerischen wie deutschen   Arbeitervereine haben ihre Betheili- gung zugesagt. Neben dem politischen Theil Prolog und Fest- rede wird auch der Unterhaltung durch Gesang und Theaterauffüh- rung Rechnung getragen werden. Zur Aufführung gelangen:Die Tochter des Staatsanwalts", undDie Geschwister" seine dramatische Episode aus dem Berliner   Wahlkampf). Eintritt nach Belieben. Außerdem haben wir auch einen Sieg zu verzeichnen: die Vereint- gung des deutschen   Arbeitervereins mit derPartei- Mitgliedschaft. Zum erstenmal wirken die Genoffen gemeinschaft- lich, was auch für die Zukunft ein erfreuliches Resultat verspricht. Ge- nassen, sorgt für zahlreichen Besuch! London  . Am Dienstag den 25. November fand im Lokale des Kommunistischen Arbeiter-Bildungsvereins eine Volksversammlung statt mit der Tagesordnung:Die Sozialdemokratie und die Reichstags- wählen". Der Referent, Genosse H o f f m a n n, besprach zunächst die Parteiverhältnisie vor und nach dem 1878er Gesetze. Er hob hervor, daß schon vor 1878 die Reichsregierung versucht hat, größere Gewalten zum Zwecke der Repression in die Hände zu bekommen sStrasaesetznovelle), schilderte sodann die durch die Aussührung des Ausnahmegesetzes ge- ichaffenen Zustände, und bemerkte, daß in Folge der Ausweisungen, Unterdrückung der Zeitungen und Repressivmaßregeln aller Art jeden- falls für kurze Zeit ein Stillstand, eine Stauung der Bewegung habe konstatirt werden müssen. Dieselbe sei aber darnach um so stärker vor- wärtsgedrungen. Die Lücken, die sich 1881 noch in der Organisation gezeigt, seien ausgefüllt, mit welchem Resultate, das haben die Wahlen vom 28. Oktober gezeigt. Redner geht sodann auf eine Besprechung der Gründe ein, aus denen sich die Sozialdemokratie an den Wahlen be- theiligt und hebt hervor, daß die Wahlperiode eine gute Gelegenheit zur Aufrüttelung des Volkes sei. Redner glaubt nicht, daß auf friedlichem Wege definitive Erfolge erzielt werde» würden, bestreitet aber auch ganz entschieden, daß wir auf dem Wege des Kampfes zum Ziele kommen können, wenn nicht vorher unsere Ideen und Prinzipien in den weitesten Kreisen verbreitet seien. Redner geht sodann in eine längere Polemik gegen anarchistische Theorie und Praxis ein, während welcher die in der Versammlung anwesenden Anarchisten in der energischsten Weise in Ab- rede stellen, daß sie Johann Most   alsFührer" anerkennen, oder daß seine Ideen irgendwie für sie maßgebend seien. Herr Peukert saus Wien  ) kann in dem Anwachsen der sozialdemokra- tischen Stimmen keinen Sieg sehen; nur die Mittelparteien hätten ver- loren, und die Sozialdemokraten seien sowohl in den Stichwahlen als in der Hauptwahl nicht nur von Kleinbürgern, fondern auch von der Bourgeoisie unterstützt worden, weil die Sozialdemokratie nicht mehr gefährlich sei. Vor dem Gesetz seien die Verfolgungen größer und härter gewesen, aber der Druck des Ausnahmegeietzes sei sehr vorthcilhast für gewisse Leute, die unter dem Schutze desselben alle ihnen widerstrebenden Elemente niederhalten könnten. Das allgemeine Wahlrecht, welches, wie Redner sagt, von der deutschen   Bourgeoisie eingeführt sei, sei nur ein Abzugsventil für das Bischen Energie, was noch im Volke stecke. Die Anarchisten, die weit härter verfolgt werden als die Sozialisten, seien prinzipielle Gegner jedes politisch n oder Reform-Humbugs. Gewalt allein führe zum Ziele, nicht Wählen, und Gewalt müsse nicht nur ge- predigt, sondern ausgeübt werden. Die Sozialdemokratie Deutschlands  neige ganz bedenklich zu der Klasse der Kleinbürger hin, was sich in ihrem ganzen Auftreten zeige. Redner beschwert sich dann darüber, daß die Führer" systematisch alles Anarchistische von der Masse der Partei fern­hielten, die anarchistischen Broschüren nicht übersetzt und verbreitet hätten u. s. w. Genosse Rackow deckt die verschiedenen Albernheiten auf, die der Herr Peukert heute Abend ausgetischt. Er verwahrt sich gegen den Vorwurf, daß wir blinde Nachläufer feien, sondern die Masse der Partei sei mit den augenblicklich im Vordertreffen stehenden Genossen, die man gewöhn­lichFührer" nenne, in ihrer Gcsanimthal'ung durchaus einverstanden, was sich aus den verschiedensten Thatiachen beweisen lasse. Daß die Strafen ihrem Quantum nach unter dem Gesetz kleiner wie vorher seien,') *) Genosse Rackow ist hier auf eine der vielen anarchistischen Flausen hineingefallen; es ist einfach nicht wahr, daß die Strafen jetzt ge- ringer seien als vor dem Sozialistengesetz. Daß wir unsere Genossen nicht muthwillig den Behörden in die Hände liefern, kann uns eben nur ein Peukert vorwerfen, dessen Verdienste in Punkts Veranlassung hoher Strafen und schärferer Verfolgungen allerdings über jeden Zweifel erhaben sind. Niemand wird dem Freunde des Fürsten Liechtenstein   das Zeugniß versagen, daß er sich in Wien   als ein sehr gefährlicher Mensch bewiesen hat; zwar weder der österreichischen  Regierung, noch der österreichischen Bourgeoisie, aber doch wenigstens der österreichislyen Arbeiterbewegung gefährlich! gl Guittvng. Fr. 43 pr. Wahlfond nebst herzlichem Glückwünsch unseren deutschen dl Brüdern zu dem unerwarteten Wahlsieg von den Genossen Bukarest's g durch Lehmann.' Ii Briefkasten* der Redaktion: A. B. in Ldon: DaSAbschiedsgedicht" haben wir seinerzeit erhalten; es enthält recht hübsche Gedanken, ist aber zuin Abdruck nicht geeignet. Gr. in M ü n st e r: Zuschriit erhalten. In nächster Nr. Freund in München  : Ihre sehr beachtenswerthe» U Vorschläge verdienen ganz gewiß Berücksichtigung. Wie Sie aus der heutigen Nummer ersehen, ist die Frage bereits von anderer Seite in, Angriff genommen worden. Sobald die betr. Artikel zu Ende, werden wir Ihre Zuschrift abdrucken. 11 der Expedition: Matilde: Mk.K5 05 ä Cto. erh. Bfl. Gewünschtes. R. erwidert bestens. A. Hhne. N.-Dork: Fr. 50 85 slODoll.) ä Cto. li gutgeb. und P-K. entsprechend gebucht. Red, of Pkn. Kophgn.: Fr. 7 20 Ab. bis Ende März 85 erh. Edlws. K. O./Sch.: Mk. 5 und p öwfl. 1 ä Cto. gutgebr. Neuere Flgbl. bitten nennen. Reklam. besgt. C. S. Lund: Mk. 3 Ab. 4. Qu. erh. Ihnen 50 Cts. pr. 1. Qu. 85 gutkommend. Stbg.: Wie Sie sehen, besorgt. H. Chs. Lon-,* don: 50 Cts. für div. Explre. und Porto   erh. Feuerländer: Mk. t 504 Cto. Ab. 3. Qu. erh. Bstllg. folgt. Extrabl. zu stets prompter? Orientirung. Dreyfuß i. L.: Mk. 58 40 Ab. 4. Qu. und Ggrchg.!. gutgebr. Adr. u. Mehrbestllg. notirt. Vermißtes folgt. P. K. Schibich.: Mk. 3 Ab. 4. Qu erh. K. H. Pbrg.: öwfl. 5 70 ä Cto. Schst. erh. Bstllg. rc. fort. Ch  , F. Frz. Stbg.: Mk. 3 Ab. 4. Qu. erh. K. H. Montreux  : Fr. 2 Ab. 4. Qu. erh. Morgenroth N.: Mk.] 14 k Cto. Ab. 4. Qu. erh. Adr. notirt. Ftw. Mh.: Mk. 6!. 316. 1. u. 2. Qu. erh. L.Dtr. Obg.: Mk. 8 Abon. 3. u. 4. Qu. erh. S. Gr. Mbg.: Alk. 3 Ab. 4. Qu. erh. B. B. St.: 50 Pf. Porto erh. Wird besorgt. Brgedf.: 80 Pf. Porto ic. erh. Am 6/12. abges. Ruprecht: Mk. 20� ä Cto. Ab. 4. Qu. und Bf. vom' 30 11. erh. Adr.:c. notirt. Viel Glück! B'pest: öwfl. 3 03 sFr. 8 21) pr. Wsd. d.A.-W.-Chronik" dkd. erh. Michel Stieber: Mk. 188 ä Cto. nach Vorschr. getheilt gutgebr. Weiteres lt. Auszg. u. bfl. L. d. B. Atwpn.: Fr. 910 für Bldr.-c. erh. F. Bgr. N'uzwul: Fr. 5 10 f. Schst. erh. Fr. L. O.: Mk. 3 Ab. ab 1. Nov. bis Ende Febr. 85 erh. Dr. G. A. B.: Mk. 5 75 Ab. 1. Qu. 85, Schst. und Ins. erh. Weiteres bfl. O. V. B.: Mk. 3 Ab. 1. Nov. 84 bis Ende Febr. 85. E. C. Zürich  : Fr. 4 durch N. pr. Ufd. dkd. erh. C. Lppg. Strg.: Mk. 3 Ab. 4. Qu. erh. Ferd. Brf. v. 8. erh. Von München   nach Paris   gut passirt. Besten Gruß und Dank! s35 bez.s Ientralniedertage soziatistischer Schriften in Amerika  (Kiliale der BoltSbnchha»dlumg> empfiehlt sich den Genossen in den Vereinigten Staaten   zum Bezug aller so)ialikischen Literatur. Es wird zu denselben Bedingungen geliefert wie von der Schweiz   aus. Man schreib- für Kataloge an: A. Höhne, New- York  , 184 William Street care ofNew-York Volkszeitung" W-.«>»»» Commun. Arb.-Bildungs-Verein 49 Tottenham Str. Totteaham Court Road W. Das Clublokal ist für Mitglieder und zureisende Genossen ge­öffnet täglich von Morgens 9 Uhr bis Abends 12 Uhr. Zureisende Genossen werden ersucht, auf unsere Adresse genau zu achten. "Wir bitten die betr. Genossen in Deutschland  , uns je ein Exemplar von allen während der letzten Wahlperiode zur Vertheilung gelangten Flug­blättern zu übermitteln, um das für uns hier wichtige Material unserer Bibliothek einverleiben zu können. Der Vorstand. SoMMche Aröeiterpartei Amerika. Settio« Rrw-York. Sitzung des Zentralkomites jeden Freitag Abends 8 Uhr in Lincoln Hall, Ecke Men und Houston Street. Jeden Samstag finde» Versammlungen statt. Näherei siehe Rew-Uorker Volkszeitung", besonders Freitags und Samstags. Schweizerische«enossenschasts-Buchdruckerei HoiUngen-Zii reich,