Man schätzt die Zahl der Theilnehmer am Zuge auf gegen 20, 000. Abgesehen von dem obigen Zwischenfall wurde die Ruhe nirgends gestört. Amerika  . Die Anarchisten an der Arbeit. Es ist eine charakteristische, übrigens leicht erklärliche Thatsache, daß gerade in ast allen Ländern, welche sich der größten politischen Freiheit erfreuen, das Versammlungsrecht von der Bevölkerung weit strenger respektirt wird als in den Ländern, woväterliche" Regierungen für die politische Ordnung sorgen. Wo es jeder Partei, jeder Sekte gleich möglich ist, zu dem Publikum zu reden, da fällt auch thatsächlich jede Entschuldigung für die planmäßige Störung fremder Versammlungen hinweg, während z. B. die deutschen Arbeiter, denen die Polizei in 99 von 100 Fällen die Möglichkeit raubt, zu dem Publikum zu reden, durchaus dem politi- schen P f l i ch t g e b o t gemäß handeln, wenn sie das Privilegium der anderen Parteien wenigstens insofern illusorisch zu machen streben, als sie in allen öffentlichen Versammlungen derselben sich das Wort zu sichern suchen. Derartige Normen aber existiren für die Herren von der ab- s o l u t e n Freiheit nicht, da Alles verrungenirt werden muß, so natürlich auch die Versammlungsfreiheit. Unsere New-Dorker Genossen hatten zum 2. Februar eine Volksver- sammlung einberufen, um ihre Stellung zu den Londoner   Dynamit- Attentaten, sowie zur Dynamit-Taktik zu definiren. Als Referenten waren die Redakteure J'vnas und Schewitsch, sowie Edw. King angesetzt. Da vorausgesetzt werden konnte, daß in dieser Versammlung ketzerische Ansichten über die Allheilkraft des Dynamit fallen würden, so beschloß man im Rathe der anarchistischen Generäle, sie zu sprengen. Jndeß die anarchistische Armee ist in New-York   immer noch nicht so groß als der Mund ihres Generalissimus es allwöchentlich in seinem Moniteur� verkündet. Es wurde also ein Brief an O'Donovan R o s s a geschrieben des Inhalts, die Sozialisten hätten ein Meeting ein- berufen, um den ganzen revolutionären Kampf Irlands   gegen England und die terroristische Taktik überhaupt zu brandmarken, rind daß daher die revolutionären Jrländer solchem Treiben ihre Aufmerksamkeit zu- wenden mögen... Gewöhnliche Sterbliche werden dieses Verfahren vielleicht infam, oer- logen, hundsföttisch nennen, sie bezeugen damit indeß nur, daß sie von dem Sittenkodex und insbesondere dem Katechismus der Anarchisten keine blasse Ahnung haben.Gegen Tyrannen sind alle Mittel erlaubt," und wer dem großen Hans nicht blindlings folgt, ist ein Tyrann. Leider hatten jedoch die Sozialisten von dem Brief der Anarchisten Wind bekommen; ein Genosse ging daher nach O'Donovan Rossa's Lokal, traf dort dessen Vertreter Patrik Joyce und zeigte ihm die Reso- lutionen, die der Versammlung vorgelegt werden sollten.Das sind ja ganz ausgezeichnete Resolutionen," rief dieser aus.Dagegen haben wir ja" gar nichts einzuwenden. Gegen eine solche Kritik kann kein ver- nünftiger Jrländer protestiren. Wir werden das Meeting besuchen, aber nicht um es zu stören, sondern in voller Sympathie mit Ihnen." Die Bersanimlung war um acht Uhr Abends angesetzt. Die Anar- chisten hatten sich schon früher eingefunden und um das Bureau postirt. Roch ehe der Einberufer die Eröffnung aussprach, sprang der Schrift- setzer Mertens auf die Tribüne, ergriff den für den Vorsitzenden bestimmten Sammer, erklärte im Namen desVolkes" die Versammlung für eröffnet und forderte zur Wahl des Vorsitzenden auf. Und als nun einige Mitglieder des sozialistischen   Ordnungskomites Mertens, der mit dem Sammer wie besessen um sich schlug, denselben entrissen hatten, ent- spann sich eine solenne Prügelei, während welcher der Wirth des Lokals mr Polizei schickte. Ueber den weiteren Verlauf lassen wir den Bericht er New DorkerVolkszeitung" sprechen: Nachdem die Prügelei ungefähr 2 bis 3 Minuten gedauert hatte, kam Polizeikapitän McCullagh vom l7. Bezirk mit dem Knüppel in der Hand, gefolgt von 5 Detektives, ebenfalls mit Knüppeln, in den Saal gestürzt. Er bahnte sich seinen Weg durch die tobende, kämpfende Menge und versuchte, den Knäuel zu entwirren. Er hatte mehrere Leute ange- packt, um sie aus dem Saale zu schleppen, doch bekam er einen Hieb mit einem Stuhl über den Kopf und wüthend schlug er sofort mit dem Knüppel um sich. Die Detektives bedienten sich ebenfalls ihrer Knüppel. Auf Sozialisten wie Anarchisten hagelte es Knüppelhiebe. Männer mit blutenden Köpfen entwanden sich der Menge und ohnmächtige Frauen sah man zu Boden sinken. Der Kamps des Kapitäns und der Detektives mit den Sozialisten und Anarchisten dauerte unter unbeschreiblichem Ge- töse mehrere Minuten, dann wurde es verhältnißmäßig ruhig. Die Kämpfenden ließen von einander ab, die Verwundeten umwickelten ihre Köpfe mit Tüchern und die Versammlung schien Aussicht auf einen ruhigen Verlauf zu bieten."---- Um 8 Uhr 10 Minuten erschienen Jonas, Schewitsch und King auf der Tribüne. Jonas fragte den Anarchistenführer Schwab, ob sie ent- schloffen seien, die Versammlung unter allen Umständen zu sprengen, erhielt aber keine bestimmte Antwort. Schewitsch versuchte sich Gehör zu verschaffen, jedoch vergeblich, die Menge war zu erregt. Der Polizei- kapitän aber benutzte diese Pause, um nach Verstärkung zu schicken, die auch nach 10 Minuten in Form von 20 Polizisten erschien.Kaum hatte McCullagh dieselben erblickt, als er ausrief:Now, clear thom out, boya l" sJetzt schafft fwörtlich: räumts sie heraus, Jungens!) Wie eine Heerde tollgewordener Büffel brachen die Polizisten mit geschwun- genen Knüppeln durch die mittlere Gasse des Saales, machten dann Kehrt und wendeten sich gegen die auf den vordersten Reihen sitzenden Leute und hieben blindlings ein. Es war, als wenn ein Orkan durch den Saal gebraust wäre. Dumpf fielen die Knüppelhiebe auf die Köpfe der in wilder Flucht retirrrenden Menge, die sich nach der Treppe drängte. Das Geschrei der Verwundeten, vermischt mit dem Fluchen der Polizisten und dem Bellen des großen Bluthundes Jack, der im Stationshaus des 17. Bezirks gehalten wird, bildeten ein grauen- Haftes Pandämonium. Es war eine entsetzenerregende Szene. Kein Stuhl blieb an seinem Platze und in weniger als zwei Minuten war der Saal leer gefegt. Hüte, zerbrochene Stühle, Shawls, eine An- zahl Revolver und zahlreiche Blutlachen war Alles, was im Saale zu sehen war, nachdem die Polizisten ihre brutaleArbeit" verrichtet hatten." Wo aber war während dieser Szene HanS der Tapfere, der An- stift er des ganzen Hexensabbath, gewesen? Er hatte sich wie sein großes Borbild Sir John muthig verkrochen.Es standen nur wenige Personen aus der Tribüne, als die Polizisten noch immer an der Treppe aus die Fliehenden einhieben, da thaten sich plötzlich an der Südseite des Saales die vor den dort angebrachten Fenstern hängenden Gardinen auseinander und mehrere Personen unter ihnen Johann Rost, die sich vor den Streichen der Polizei dorthin gefliichtet hatten, kamen zum Vorschein und sprangen von dem Fenstersims zur Erde. Als Most erkannt wurde, stürzten sich mehrere Männer mit dem Rufe auf ihn:Du bist für Alles verantwortlich!" und eh- er sich dessen versah, hatte ihm einer seiner Angreifer den Arm um den Hals gelegt, hielt ihn fest und versetzte ihm eine Anzahl Faustschläge in'S Gesicht. Ein Anderer ergriff Most ebenfalls und hieb auch auf ihn ein. Mit blutendem Gesicht und ohne Hut, die Arme vor die Augen haltend, lief Most nach der Treppe zu, wo die dort stehenden Polizisten ihn den Uebrigen nachwarfen." DieNew- Parker VolkSzeitung" nennt diese Versammlung mit Recht eine n amenlose Schmach.Wann ist es," schreibt sie,den So- zialisten je eingefallen, die Versammlungen der Anarchisten zu stören? Selbst diejenigen Versammlungen, welche die Anarchisten ausdrücklich zu dem Zweck einberufen hatten, gegen die Sozialisten und deren Organe zu operiren, blieben unbehelligt." Und an anderer Stelle:So weit haben es die Anarchisten glücklich gebracht, daß Arbeiter gegen Arbeiter sich bewehren müssen. Von dem Tage an, da Justus Schwab Herrn Haffelmann in Rew-Uork einführte und die Versammlung, welche nicht die leiseste Absicht hatte, zu stören, aufforderte, sich ruhig zu verhalten, da Polizei zur Hand sei, haben sich die Verhältnisse immer mehr zugespitzt, bis gestern Abend die Katastrophe eintrat. Schmach und Schande den Urhebern, den Verderbern der Arbeiterbewegung." Die obenerwähnte Resolution macht die Brutalität der Regierungen und deren Zwangsgesetze für die Gewaltthaten der Unterdrückten ver- antwortlich und erklärt,In Erwägung, daß der politischen und wirth- schaftlichen Unterdrückung die Versklavung der Arbeit durch das Kapital zu Grunde liegt, welche nur beseitigt werden kann durch gemeinsames Handeln aller Unterdrückten, ohne Unterschied der Nationalität, und in Erwägung, daß das irische Volk in seinem Kampfe nur dann einen dauernden Erfolg für seine Sache erwarten kann, wenn es für die Sache der sozialen Emanzipation Hand in Hand streitet mit den Millionen des »mterdrückten und niedergetretenen englischen Volkes, deshalb sei es be- schloffen, daß wir sie beschwören, jeden Schlag, den sie führen, nur gegen den gemeinsamen Feind der Arbeit in den Reihen beider Nationen zu richten, und jede That zu vermeiden, welche sie mit ihren Brüdern und Mitkämpfern in England entzweien könnte, und nicht die Humanität der Nationalität zu opfern." Korrespondenzen. Görlitz  . Wir haben das Parteiorgan erst einmal in Anspruch ge- nommen, weil von hier aus nur wenig Bemerkenswerthes zu berichten ist, was das allgemeine Interesse in Anspruch nehmen kann. Wenn wir trotzdem heut wieder ein Plätzchen begebren, so geschieht dies auf den allgemeinen Wunsch der hiesigen Genossen, welche dadurch konstatiren wollen, daß sie unentwegt an"der Arbeit sind, und wofür der Stimmen- Zuwachs bei den letzten Reichstagswahlen Zeuqniß ablegt. Wir haben es von 1119 Stimmen im Jahre 1881 diesmal auf 20SS gebracht, ein gewiß erheblicher Zuwachs, welcher uns anspornen soll, unsere Anstren- gungen zu verdoppeln, um bei der nächsten Wahl wiederum freudig ein Fortschreiten der Bewegung in unserem Wahlkreise verzeichnen zu können. Es gelang uns, am hiesigen Orte zwei Versammlungen abhalten zu können, in welchem unser Kandidat, Genosse S. K e l l e r, sein Programm entwickelte. Beide Versammlungen waren sehr gut besucht, namentlich die zweite, welcher 1500 Personen beiwohnten, Viele genöthigt waren, auf dem Korridor und der Treppe zu stehen, und Hunderte wieder um- kehren mußten. Unsere Gegner:. ein deutschfreisinniger und ein konser- vativ-nationalliber Mischmasch-Kandidat, deren Anhang ein ziemlich glei- cher ist, bekämpften sich tüchtig, und die beiden hier erscheinenden, den oben genannten Richtungen dienenden Blätter leisteten an gegenseitiger persönlicher und schmutziger Bekäp vfung so viel, daß sich die Arbeiter, anqeeckelt von diesem Treiben, entrüstet abwandten. Diese für uns günstige Position nützten wir ordentlich aus und erreichten dadurch das niitgetheilte Resultat. In der Folge wird es unsere Aufgabe sein, das Gewonnene zu befestigen und weiter auszudehnen, und das soll mit allen Kräften geschehen. Auch wir hatten am Orte einen Prozeß wegen Verbreitung verbotener Schriften.Sozialdemokrat"). Drei Genossen hatten auf ein Exemplar abonnirt, wovon die Polizei durch eine den Abonnenten nicht zur Last fallende Nachlässigkeit Kenntniß erlangte und Anklage erboben.wurde. Am 27. Juli 1884 fand die Hauptverhandlung vor dem hiesigen Schöffen- gericht statt, welches zwei der Angeklagten zu je 700 Mark Geldbuße eventuell 70 Tagen Gefängniß verurtheilte und den Dritten freisprach. Auf die eingelegte Berufung wurde das Urtheil durch daS Landgericht wesentlich gemildert, indem jeder der Angeklagten zu nur 40 Mark Geld  - büße oder 4 Tage Haft und in die Kosten verurtheilt wurden. Das war dem Staatsanwalt ,u toll. Er legte Revision ein, welche am 6. Dezember 1884 vom Oberlandesgericht zu Breslau   in allen Theilen zurückgewiesen wurde. Prinzipiell wurde ausgesprochen, daß nicht die Auffassung des ersten Richters,*) wonach der jedesmalige Empfang einer verbotenen Schrift und deren Weitergabe schon als eine strafbare Handlung anzusehen sei, sondern daß im vorliegenden Falle das Abonne- ment als Grundlage zur Abmessung der Anzahl der strafbaren Handlungen anzusehen sei, weil es im Strafverfahren auf die Erwitte  - lung des ursprünglichen Wollens ankomine, gleichviel, welche Tragweite dieser Wille habe. Schließlich wollen wir noch zweier braver Genossen gedenken, welche uns kurz hintereinander durch den Tod entrissen wurden. Der erste, Tischlermeister P a ß k s in Lauban  , hat mutbig gegenüber einer spieß- bürgerlichen, bornirten Bevölkerung einer Kleinstadt die freien sozial- politischen Anschauungen vertheidigt. wofür ihm die Görlitzer   Genossen durch Spendung eines Lorbeerkranzes mit rother Schleife ihren Dank und Anerkennung darbrachten. Da« Aufsehen, den Schrecken und die Furcht, welche durchdies freche Gebahren" in dem Svießbürgerstädt- chen entstand, hier in seiner ganzen Ergötzlichkeit zu schildern," würde allein eine ganze Spalte füllen. Die Leser, namentlich solche kleiner Städte, werden sich jedoch mit Leichtigkeit ein Bild davon machen können. Der Zweite ist der Fabrikarbeiter Ernst Loch mann hier, seit 1 5 Jahren ein stets rühriger Genosse, welchen wir am 5. Januar a. c. beerdigten. Beiden werden wir ein bleibendes Andenken bewahren und ihre Thätigkeit als Vorbild für die Erfüllung unserer Pflichten in der Partei und gegen die Partei betrachten. A ruther Aeber Lausitzer. München  , 22. Januar. Nach dem Sturm des Wahlkampfes die ruhig fortschreitende Bewegung, die systematische Agitation das ist bis zu den nächsten Wahlen die Ausaabe der Genossen. Die Ultramon- tanen baben in München   II eine entscheidende Niederlage erlitten, und das oberbayerische Proletariat hat gezeigt, daß es seine Zeit begriffen hat. Einst ein Bollwerk der Volksverdummer, soll und wird München   II das Hauptquartier der Sozialdemokratie sein, das Hauptquartier, von dem aus der Angriff auf München I   mit aller Kraft organisirt werden wird. Hoffentlich kommen wir 1877 auch im ersten Münchener Wahl- kreis zur Stichwahl. Einsichtigere Zentrumsleute geben jetzt schon München   II verloren. Jnteressiren sich doch bereits die- Bauern lebbakt für uns und unseren Vertreter V o l l m a r, sind doch in einer Reihe ländlicher Bezirke für Wollmar   Stimmen abgegeben worden, die bisher nur schwarz lnicht etwa zum Theil liberal) gewählt haben. Ich halte es für überflüssig, den kostbaren Raum desSozialdemokrat" durch eine Registrirung aller Daten der Wahlkampagne in Anspruch zu nehmen. Die deutschen, und speziell die hiesigen Zeitungen haben hierüber bereits zur Genüge berichtet. Erwähnt sei nur der köstlicheHirtenbrief", der in der Nacht vor der Stichwahl an allen Kirchen durch die bösen Rothen angeschlagen wurde. Di« Ultramontanen kollerten vor Wuth über diele Missethat; aber es war halt so, armer Westermayer! Und die Köchin des Peters- pfarrers, die Pepi. hatte bereits den Reisekoffer nach Berlin   gepackt, unddiese Damen" erwarteten das Wiedererscheinen des galanten Ton- surirten mit der Spatzennatur am grünen Strand der Spree. Toni, Krügeltoni, Schweflermayer, die Volkspoesie bringt Dich vollends um, soweit die Sozialdemokraten noch etwas Lebendiges an Dir gelassen haben! Haussuchungen und andere Lumpenstreiche der dümmsten Polizei Deutschlands   sind nur wenig« zu'bezeichnen. Ueber die Volksversammlung, ir? der V o l l m a r' s Auftreten die Auflösung herbeiführte, hat das Zentralorgan bereits berichtet. Der Geselle deS Meineidsmichels, Unterlump G ö h l e r, der Ueberwachende, sei geneigtester Verachtung empfohlen. Von ihrem Eifer, für uns zu agitiren, getrieben, hat die Polizei eine von uns 2 Tage nach der Lehel- Versammlung einberufene Versammlung verboten, mit Motiven, die von der hochgradigen Gehirnerweichung zeugen, die im Lande Ludwig des Paralytikers und unter der Oberfuchtel Madai's Niemand in Ver- wunderung setzen können. Die Zahl unserer Anhänger wächst täglich, das Kleinbürgerthum fängt an zu erwachen, und 1877 marschiren wir mit Zwanzigtausenden, nicht mit Zehntausenden an die Wahlurne. Die Pflicht der Münchener   Ge- nassen ist es, jeder mindestens einen Mann für 1887 anzuwerben, überall unsere Lehre zu propagiren, unsere Literatur, unser Parteiorgan, unsere Ideen in immer weitere Kreise zu tragen. Der Boden ist, das beweist die letzte Wahlperiode, äußerst fruchtbar, die Saat ist auf guten Grund gefallen. Alle Mann auf die Schanzen, sei die Parole. Schließt Euch dicht zusammen, aber der Strom der sozialdemokratischen Entwicklung muß und wird auch in die Breite gehen. Alle Schranken sollen fallen, München I   und München   II sollen die Vorposten des Sozialismus in Oberbayern   sein. An die Arbeit, Genoffen, an die Arbeit I vogenschütze. Ebingen   sWllrttemberg), 5. Februar. Sie haben in Ihrer Brief- kastennotiz in Nr. 2 desSozialdemokrat" ein schweres Unrecht began- gen: nicht der Tuttlinger   Posthalter, sondern der(Hasen-) Haar- schneider Teufel, Fabrikant daselbst, ist der famose Prosaiker, der in Nr. 801 desGränzbote" vorigen Jahres den Kinnladenkrampf risklrt und die Sozialdemokratenals Mörderbrut rc." beinah mit Haut und *) Der ja ein rechter Jurist zu sein scheint. Haben unsere Görlitzer Genossen nicht Lust, den Namen dieses strebsamen Herrn etwas tiefet: zu hängen. Red. desS.-D." Haar verspeist hat. Die mögen ihm heute noch gehörig im Magen Ii  «» gen, denn er liegt seither so schweigsam in der Verdauung, wie eine vougefressene Klapperschlange. UnterGränzbote" kann sich eben solche .Kantaten leisten. Die Schwarzwälder möchten sonst auch glauben, daß «r an ferne Abonnenten hauptsächlich nur als vortreffliches Backsteinkäs- Mtteral so pünktlich versandt werde. Und wird er auch noch nicht mit der -vampfscheere. sondern zunächst noch mit der...Hasenhaarscheere" alse fa'''t*' f0 bat er doch auch, wie Sie schon berichteten, seine klassisch gebildeten, poetischen Mitarbeiter. Es ist daher ferner nicht billig, daß unser bescheidenerGränzbote-Dichter" Schz., nur an- deutungsweise unsterblich werde. Der Mann, derfür's Volk" geboren, sein Lebtag viel gereist, etwas gefärbt und endlich als Stadt- rath zu Ebingen   im Schwabenlande sich seit 1874 in den deutschen  Reichstag hat hineinvrivatisiren lassen, er muß genannt und be- k a n n t werden, nicht blos als früherer Wollenfärbereibesttzer und Pri- vatier. sondern als leibhastiger Entrüstunqsdichter imGränzbote". Herr Reichstagsabgeordneter Schwarz, Ludwig(Louis) aus Ebingen  (wie er sich selbst nennt), 66 Frühlinge alt. ist es gewesen, der"den Schwarzwälder-Schwaben. des streitbaren Germanenvolkes liederkundigem Stamme, die Entrüstungs-Leyer im Sturme an- und weheklagend vor» antrug und in seinen sinnreichen 19 Versen sang: (Melodie:Käsemeier hieß der Arme.") Aber ach, wie kann's im Reichstag   so weit kommen Wegen einem bloßen Dienstqehalt!?!" K. ,c. Der 9. württembergische Wablkreis(Balingen   ,c.) und die deutsch  Fortschritts- Partei dürfen ihn mit Stolz den Ihrigen nennen. Als Demokrat wird er meistens gewählt; in Berlin   fortschrittelt er und ist also als Politiker ebenso vielseitig wie als früherer Woll-Schön- särber und moderner Entrüstungsdichter. Jbr in der ganzen Welt ge- lesenes Blatt erfüllt sicherlichzu Ehren der Nation" gerne die Aufgabe, den bescheidenen Voeten und Patrioten in weitesten Kreisin die wohl- verdiente Unsterblichkeit zu sichern. Ja: Ludwig(Louis) Schwarz, so hieß der Fortschritts-Di-a-ichter; Zwanzigtausend Mark dcr Dienstgehalt, D e n zu Bismarck-Deutschlands Heil verfi-a-icht er! Macht er lang so fort, so wird er alt! Der Rappenbeinerle. Mach ruf. Am 27. Januar wurde unser ältester Parteigenosse, August Hörig, im Alter von 64 Jahren zu Grabe getragen. Er war einer der Ersten, welch« hier am Platze für unsere Sache eintraten, und verschiedene von unseren Abgeordneten werden sich seiner erinnern und gleich uns ihm ein bleibendes Andenken bewahren. Am Grabe wurde von Seiten der hiesigen Parteigenossen ein rother j Kranz mit rother Schleife niedergelegt. Ein Geistlicher war nicht an- wesend. daqeaen zur Sicherheit die heilige Hermandad in Person des Kommissars Meyer, welcher jedenfalls eine neue Anklage herauszu- schnüffetn dachte. Mit sozialdemokratischem Gruß und Handschlag! Die Genossen in Dortmund  . Sprechsaal. In Sachen der Dampfersubvention. Wir haben im Anschluß an die Züricher   Resolution uns mit allen gegen eine Stimme gegen die Dampfersubention ausgesprochen. München  , 11. Februar 1885. Die Rünchener Parteigenossen. Brieftaften der Redaktion: C. V. in London  : In dieser Nummer wegen Etoffandrang leider nicht mehr möglich, daher erst in nächster. Vor- w ä r ts: Korr. erh. In nächster Nummer. Stahfurt, Vegesack  und Hanau   in nächster Nummer! der Expedition: F. S. Ng.: Mk. 4 40 Abon. 1. Qu. erh. Der Alte: Mk. 27 65 Ab. 1. Qu. u. Schft. erh. P.-Gen. Groitzsch  : Mk. 10 35 pr. Agfd. dkd. verw. Catilina  : 19 Cts. f. Schft. erh. I. M. Oberstein:" Mk. 2 f. Schft. u. Porto je. erh. Mk. 8 pr. Ufd. dkd. verw. Rothbart: Mk. 200 ä Cto. Ab. u.-fbd. erh. Bfl. Weiteres. Knurrhahn: Nachr. v. 11/2. erh. Weiteres pr. G. fort. Feuerblume: Adr. geordnet. Bstllg. folgt. Verzug in Zwischmhand. Gracchus W.: Sämmtls. hier. Mehrbstllg. notirt. Verzögerung irr- thümlich, jetzt laufend. Rother Franz: Nachr. erh. Bestellung folgt. Aufschluß unerläßlich. Stbrg.: Beide Bfe. erh. Mk. 35 pr. Dez. 84 gutgebr. Bfl. mehr. P. a. a. a.: Bfe. an Cztt. abgegeben. Betr. Sch. wollen's versuchen. Von M. betr. I. ohne Nachr. Hoffentl. keine Empfehlung mitgegeben. Bstllg. sc. nach Wunsch.   Verrina: Alles am 14/2. dkd. erh. Flqbl. abgel. Zopyron: Mk. 40 i Cto. Ab. sc. erh. Bf. erw. Pyz.: Alles besorgt. Ad. notirt. Sdg. fort. Gruß I B. I IV: Mk. 300 ä Cto. Ab. sc. erh. Gewünschtes denmächst. Feuerländer: Mk. 4 50 Ab. 1. Qu. Sch. nebst Beilage erst am 13./2., also nach Schluß erh. K. selbstverständlich früher, daher unbegründete Oedigkeit". H. benachrichtigt. Wie stehts weiter? C. H. Bbg.: Mk. 3 30 f. Schft. u. Porto erh. Kg. Mdf.: Fr. 1 10 f. Schft. erh. Lustige Brüder im Elsaß  : Mk. 24 Ab. I.Qu. erh. Hrmghs.Brs. St. Louis:(Doll. 30) Fr. 151 90 ä Cto. Ab. sc. erh. N. G. C., S. A.-P., New-Nork: Fr. 110185(Rest d. gesamm. Gelder) pr.Whlsds. dkd. erh. u. Fr. 87 45 Cto. Vbhdlg. Bfl. Weiteres. Liech. W.: Swfl. 4 40 Ab. u. Porto   bis Ende 2. Qu. erh. Bstllg. denmächst. P. Main- gauer: Nach Blattschluß eingetroffen. F-rd.: Brief v. 16. erh. Klingen: Fr. 6- f. Plkte. Vbhldg. erh. Dr. Fritz Tischler: Fr. 18 Ab. u. Schft. erh. F. F. Stbg.: Mk. 3 Ab. 1. Qu. erh. Ron- censis: Bfe. kreuzten. Fr. 5 37 Ab. 1. Qu. erh. Alles fort. -f-fPSimmel--: Warum bleibt B. ohne spezielle Instruktion? Danton Mb.: Sie haben Recht. Reklamirtes ging an P. Bf. folgt. E. B. Bukarest  : Bf. v. 15. am 18/2. erh. Weitere» erw. Pans: DerSozialdemokrat" Lederer, lautFreiheit" Nr. 6 sehr polizeiverdächtig, ist allerdings Niemand anders, als der Anar- chist und Beutelschneider.(SieheSozialdemokrat" Nr. 13 1884 undSchwarze Liste" S. 13.)_ Der Korbmacher Karl Marquardt, aus Altona   ausgewiesen, wird ersucht, seine Adresse an den Bekannten in St. Pauli gelangen zu lassen.,._, Mehrere Korbmacher tn Hamburg. Zentratniederkage sozialistischer Schriften in Amerika  (Kiliale der«olksbuchhandlung) empfiehlt sich den Genossen in den Vereinigten Staaten   zum Bezug aller sozialistischen   Literatur. Es wird zu denselben Bedingungen geliefert wie von der Schwei  , au«. Man schreibe für Kataloge an: A. Hohne, New-York  , 184 William Street care ofNew-York Volkazeitung" S-tiakistische ZrSeiterpartei Amtrika. Sektion Rew-Uork. Sitzung de« ZentralkomiteS jeden Freitag Abend«» llh> in Lincoln Sall, Ecke Allen und Houston Street. Jeden Samstag finden Versammlungen statt. Näheres siehe New-Yorker üolkszeitung". besonders Freitags und Samstags.