Großen, wie viel Friedrich Wilhelm I., dem großen Hausvater seines Landes, daran lag, reiche Leute ins Land zu ziehen, im Lande zu erhalten, reiche Leute zu machen. Ich wollte, wir könnten sofort ein paar hundert Millionäre im Lande mehr schaffen; sie würden ihr Geld im Lande ausgeben, und diese Ausgaben würden befruchtend auf den Arbeitsverkehr wirken nach allen Seiten hin. Die Leute können ja doch ihr Geld nicht selbst efsen, sondern sie müssen die Zinsen davon an Andere wieder ausgeben; also freuen Sie sich doch, wenn Leute bei uns reich werden: da fällt immer für die Gesammtheit etwas ab und nicht blos für den Steuerfistus."

,, Die Kolonien, wie Cuba , wie Portorico , wie die westindischen und alle die äquatorialen Kolonien, sind vom Mutterlande stets in ihrem Geldwerthe sehr hoch geschätzt. Deshalb ist dahin aber noch keine große Auswanderung gegangen; man hat nicht darauf gerechnet, daß dort Wei­zen oder Wolle produzirt werde, welche nachher zum Schrecken des Herrn Vorrebners zollfrei bei uns eingelassen werden sollten; sondern es sind eben tropische Produkte, die bei uns nicht wachsen. Das ist gerade die Hauptsache, dort Plantagen anzulegen, Deutsche des gebildeten und halb­gebildeten Standes auf diesen Plantagen zu beschäftigen."

,, Wir werden jedes Mittel anwenden, um Sie dahin zu bringen, baß Sie carte sur table( Rarten auf dem Tisch) spielen und Farbe be tennen müssen vor Ihren Wählern und dem Publikum, ob Sie Kolo­nialpolitit wollen oder nicht wollen( Bravo ! rechts), ob Sie Kolonien wollen oder nicht wollen. Wir werden von Ihnen das Fragenstellen lernen, wie es in der Kommission geschehen ist, und wir werden Sie mit Vorlagen und Fragen in die Enge treiben, daß Sie Farbe bekennen müssen."

.. Ich habe über die Qualität unserer Kolonien gesprochen und, glaube ich, die Bedenken des Herrn Vorrebners bezüglich der Gefahren, bie ihnen drohen, widerlegt und ausgeführt, daß sie diejenigen Ansprüche, die der Herr Varzebner an die Kolonien su machen schien, zu realisiren überhaupt nicht be stimmt sind. Nach meiner Ueberzeugung ist, wie gesagt, auf die tropischen Kolonien hauptsächlich Werth zu legen; auf Angra Pequena insoweit, als die Untersuchungen, die über den dortigen Metallreichthum angestellt waren, ein Resultat liefern; nach Allem, was wir hören, ist das des Versuches immer werth, und doch macht es Ihnen eine gewiffe Freude, wenn Sie recht geringschäßig von dieser Sandbüchse sprechen fönnen. Sie sollten, meine ich, lieber mit uns die Hoffnung theilen, daß die deutschen Bergleute einmal dort ihren lohnenden Erwerb werden finden können und uns die Hand dazu bieten, zu ermitteln, ob das nicht der Fall sein könnte."

Mit diesen Zitaten mag es genug sein. Um fie ihrem vollen Werthe nach zu würdigen, müssen wir jedoch noch die Worte des Abgeordneten Rintelen zitiren, der vor Bismarck sprach, und auf die sich der von uns unterstrichene Paffus im letzten Absatz bezieht.

Sie lauten:

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Landraths v. Köller Behauptung zwischen Soldaten und Dffizieren besteht. Dieses Schreiben lautet:

" 1

in birb wir uns mit dieser parlamentarischen Makulatur auch nicht weiter be Beiche faffen. übera

Alles

Genug die sozialdemokratischen Abgeordneten ließen die Sache nicht daß d ruhen, der Antrag wurde von Liebknecht und Vollmar erneuert, und da man auch in der vorigen Reichstagssession teine Zeit zur Erle Jugen digung fand, in der laufenden Session, und um jebe Möglichkeit der deutsch weiteren Verschleppung abzuschneiden, gleich in den ersten Zagen zum Stöcke dritten Male eingebracht. denten Diesmal mußte der Reichstag in den sauren Apfel beißen. Der die G Antrag wurde zum zweiten Mal in die Geschäftsordnungskom mission verwiesen, und die Geschäftsordnungskommission ist richtig am Ende ihrer Arbeit wir hätten fast gesagt: am Ende ihres Lateins

Die Beschwerde des Herrn Bebel in der Reichstagssigung am 5. dieses Monats*) halte ich für vollständig gerechtfertigt, und erlaube mir, Ihnen einige Mißbräuche, die ich selbst als Soldat erlebt habe, anzuführen. Daß Soldaten mit Eifer sich als Treiber für Jagden und überhaupt zum Arbeitsdienst melden, ist Thatsache, jedoch werden die Mannschaften darum nicht gefragt, sondern einfach kommandirt. Wenn die Herren Vorgesetzten Wünsche" äußern, wissen die Leute gar zu gut, daß wer nicht gern den Wunsch eines seiner Herren Vorgesetzten erfüllt, dafür während seiner ganzen Dienstzeit sehr bitter zu leiden hat, denn die Es werden sehr häufig Soldaten beurlaubt, d. h. zur Arbeit geschickt, denn es melden fta häufig Meister obes Brinzipale in der Garnison , welche Gesellen aus dem Militärstande wünschen, da dieselben stets billiger arbeiten als Andere, jedoch werden nur Günstlinge beurlaubt, da die Herren Vorgesezten vom Feldwebel( Wachtmeister) abwärts ihr Gutes dadurch haben. Während meiner Dienstzeit war es gebräuchlich, daß der dritte Theil eines solchen Verdienstes in die Kasse der Kom pagnie floß. Was das Gemüthliche zu meiner Zeit öfter Herr Kriegsminister sehr im Frrthum; es unbelangt, darüber ist der Buzer für die Vorgesetzten( Feldwebel und Unteroffiziere) tomman dirt, welche das vollständige Pugzeug gegen eine fleine Vergütigung zu stellen hatten, jedoch wurden die Rommandirten nicht immer benutt, da die Herren am liebsten Buzer halten, welche keine Entschädigung für Putzeug beanspruchen. Daß Soldaten bei den verheiratheten Unteroffi­zieren als Mädchen für Alles verwendet werden, ist allgemeine Thatsache, die Gemahlinnen der Herren Unteroffiziere lassen sich gern nach allen Seiten hin bedienen, wie denn auch die Herren Offiziere und Unteroffi ziere sich untereinander und zu shren Frauen nicht anders ausdrücken als:" Es sind ja Keris genug da."

Herren Vorgesezten haben ja genügend Mittel bazu, it gelangt.

Herr Grad hat hier kürzlich gesagt, die Kolonien sollten die überzählige deutsche Bevölkerung aufnehmen. Aehnlich hat sich Herr Moermann geäußert. Wie denken sich denn die Herren eine Kolonie, wo die überzählige deutsche Bevölkerung unter sich ist? Die germanische Race tann dort nicht eristiren, sie geht zu Grunde... Für die zweite Frage, die des Exports, kommt nun zunächst die Konsumtionsfähigkeit der Kolonien in Betracht. Diese Fähigkeit dürfte nun in Bezug auf europäische Artikel nur sehr gering sein; der Abgeordnete für Dresden hat uns zwar von den Buntpapier Fabrikanten berichtet( große Heiter­teit); auch für den Export von Glasperlen zur Bekleidung der Wilden soll große Aussicht sein das ist einstweilen Alles. Drittens kommt der Import der Kolonialprodukte in das Mutterland in Frage. Für diese hat man von verschiedenen Seiten Zollfreiheit beim Eingang ver langt, weil die Kolonien ein Theil des Mutterlandes seien. Wie ver­lautet, ist das aber nicht die Absicht der Reichsregierung, die Gegenstände sollen vielmehr mit einem Eingangszoll belegt werden. Nun könnten berartige Produkte, wenn sie nur in den Kolonien erzeugt werden, wohl jollfrei eingehen, die übrigen aber würden ja nur unserer eigenen Pro­buktion Konkurrenz machen, so z. B. Weizen und Wolle.( Ruf rechts: Wolle ist zollfrei!) Der Wollzoll kommt dann ganz von selbst.( Heiter­feit.) Wenn die Produkte aber zollpflichtig sind, dann macht es doch gar teinen Unterschied, ob ich sie aus Kolonien felbft beziehe oder aus anderen Ländern, mit denen wir Handelsverträge abgeschlossen haben. Den Vortheil pon den Kolonien haben nur die wenigen großen Handels­häuser, welche sich dort niedergelassen haben. Die Erhöhung der Steuer­kraft dieser sehr wenigen großen Handelshäuser nüßt der Gesammtheit der deutschen Steuerzahler ganz und gar nichts. Haben denn nicht nach Ausweis des letzten Weißbuches gerade die Herren von Hansemann und Bleichröder Dampferfubventionen verlangt? Und wem sollen die Sub­ventionen für die afrikanische Linie zu gute kommen? Den Herren Woermann und Lüderiz, weiter Niemandem."

Man vergleiche Bismarck's Ausführungen mit denen des Herrn Rintelen und man wird sehen, daß in der That die Kolonien weiter nichts sollen, als einige reiche Leute noch mehr bereichern Millionäre züchten. Die Redensart von den deutschen Bergleuten, die in Angra Pequena lohnenden Erwerb" finden sollen, ist gar zu fadenscheinig, um näher darauf einzugehen sie stimmt überdies schlecht zu der kurz vor­her vom Kanzler gemachten Bemerkung, daß, auch schon Angra Pequena in einem

fich nicht um deutsche ne m ſehr heißen Klima liegt." Es handelt

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obwohl wir gar nicht daran zweifeln, daß man es mit Freuden begrüßen würde, wenn man Kolonien fände, wo­hin man gelegentlich deutsche Arbeiter profitbringend exportiren könnte es handelt sich um deutsche Spekulanten. Und wie diese grade über Angra Pequena denken, haben sie erst dieser Tage gezeigt, als es galt, die nöthigen Fonds zur Gründung von Lüderißland" zu zeichnen

Der Hauptzwed meines Schreibens ist eigentlich der, Ihnen noch Eini­ges über unsere Verpflegung zu schreiben. Ich habe meine drei­jährige Dienstzeit beim 7. brandenburgischen Infanterieregiment Nr. 60 absolvirt. Um uns, die wir in weiter Ferne dienten, fümmerte sich, was unsere Verpflegung und Behandlung anbetraf, Niemand. Es ge schah Bieles , was hier in Berlin und in anderen großen Garnisonen, wenn es bekannt geworden wäre, unter dem Publikum gewiß Entrüstung hervorgerufen hätte. Jm Hochsommer sind die Kartoffeln überall schlecht, in unserer Garnison waren dieselben wirklich ungenießbar. Es gab bei uns sehr häufig Kartoffelsuppe, und, so wahr ich die Feder in der Hand habe, das roch nicht aus dem Topf, sondern das st ant, aber für die ,, Kerls" war es lange gut. Sobald die Menage nicht mehr auf dem Feuer stand, und Jeder seine Portion in seinem Napf hatte, wurde die­ser Fraß schwarz; leider mußte die Mehrzahl, weil sie nichts anderes zu essen sich beschaffen konnte, diese schöne Rost mit wahrem Eckel ver­zehren. Erbsen gab es häufig, aber lebende Erbsen; dieselben ent­hielten in ihrer Hülse durchweg kleine schwarze Käfer, aber sie mußten gefressen werden. Auch Milchreis mit Zucker( Mehl) und Zimmt gab es häufig, welcher als blauer Heinrich" seiner blauschwarzen Farbe wegen so genannt wurde. Als Fleischersas gab es dazu ein Stück ungenieß bare Wurst. Da Beschwerden nicht berücksichtigt, überhaupt nicht ange­nommen wurden, dekorirten wir mit den Wurststücken die Kasernen­fenster, und zwar wurden diese Stück an Stück zusammengebunden als Ketten vor die Fenster gehängt, um bei den Herren Offizieren wenigstens in dieser Weise unsere Beschwerden anzubringen, aber natürlich vergeb lich. Kartoffein mit Spec gab es auch sehr häufig. Da aber immer das Billigste gekauft wurde, war der Speck immer ranzig. Der aus dem Speck gebratene Thran, welcher als Sauce diente, bestand schon meiſtentheils aus Wasser und Thran; dazu gab es einen Salzhäring, richtiger Stant häring, weiß ich doch, daß nicht ein Einziger seinen Häring genießen tonnte. Dieselben wurden zu zweien zusammengebun­den und auf die Zweige der Bäume, welche den Kasernenhof schmückten, gehängt, auch ward der Kasernenhof damit dekorirt. Unser Hauptmann, welcher Präses der Menagekommission war, antwortete uns auf unsere Beschwerde: ,, ätt' ich nur immer solches Essen gehabt." ( Der arme Hauptmann, er entstammte wohl sicher einer armen verhun­gerten Adelsfamilie!) Wir versuchten es dann bei unserem Bataillons­Tommandeur mit einer Beschwerbefusa tamen wie aber schön an, da hieß es gleich: Die Keris haben zu wenig Dienst."

da waren die Herren nicht zu Hause. Ihre nationale Begeisterung reichte nur dazu hin, Subventionen von der Nation zu verlangen, im Uebrigen waren sie nicht zu sprechen.

Die Anschauung, daß die reichen Leute, welche man plötzlich mit aller Gewalt ins Land ziehen, am liebsten aus der Erde stampfen möchte, ein fo großer Segen für das Land seien, mag in der That altpreußisch sein, uns erscheint sie wenigstens recht altmodisch. Ein Blick auf die Länder, welche sich eines anerkannten Reichthums an Reichen erfreuen, zeigt uns, daß dieser Segen ein sehr pretärer ist er hält nicht Stich. Er verhindert nicht die Verelendung der Massen, er befördert sie. Er vergrößert die Kluft zwischen Arm und Reich. Die Hand voll Leute, denen solche Nabobs Erwerb verschaffen, verschwindet gegenüber der großen Masse der Bevölkerung, denen dieselben das Leben vertheuern. Budem ist es ein starkes Stück, heute noch von der Nothwendigkeit zu reben, Kapitalisten in's Land zu schaffen, wo das Geld geradezu auf der Straße liegt für den allerdings, der es nicht braucht. Die ganze Kolonialpolitik hat heute nur noch den Zweck, Kapital vortheilhaft unter­zubringen, und wenn die Hansemann, Bleichröder 2c. ein Interesse daran haben, so mögen sie die Kosten dafür selber zahlen. danisdemes and Daß Bismarck das Fadenscheinige seiner Ausführungen selbst einsah, beweist übrigens der Schluß seiner obenerwähnten Rede. Derselbe erin nert lebhaft an den Spruch Mirza Schaffy's :) Sid no Bu des Verstandes und Wiges Umgebung, C. Jst nichts geschickter als Augenverdrehung." spandnin Der Schluß war ein pathetischer Appell an das Nationalgefühl, die nationale Ehre und wie die schönen Dinge alle heißen, die immer dann hervorgeholt werden, wenn der Verstand der Nation umnebelt werden soll. Die alte Sage vom Lichtgott Baldur und dem bösen Loki mußte herhalten der Lichtgott ist natürlich er, der große Kanzler, und sein herrliches Wert, das einige Deutschland , mit seinem halben Schock Res gierungen, und Loki , das ist der Parteigeist, soweit er nicht auf Bis­ marck schwört, der täppische Hödur aber, der den guten Baldur auf den Rath des bösen Loki erschlug, ist der Urwähler" der fortschrittliche

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Hier in Berlin ist es eine Freude, Soldate: in ihrer Uniform zu sehen, da dieselben immer saubere Sachen tragen; dagegen hatten wir nur einen Rock zur Verfügung, und zwar den gewöhnlichen Dienstrock, außerdem waren noch schlechtere Röcke vorhanden, welche zum Arbeits­dienst benutzt wurden, und zwar in der Kompagnie je ein Rock auf 3 oder 4 Mann, welcher aus einer Hand zur andern ging. Die Sonntagss sachen gab es nur bei schönem Wetter; dieselben mußten aber Abends 6 Uhr wieder abgegeben werden.

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Daß die Verhaftung eine ungefeßliche Handlung war, daß sie gegen die Reichsverfassung verstößt das wurde von der Kommission mit sehr großer Mehrheit anerkannt. Und die Verlegung der Reichsverfassung, doch eine strafbare Handlung? Ganz gewiß. Das wird auch gar nicht mande bestritten. Aber demonstrirt da Papa Windthorst es ist fein nicht Organ da, um die strafbaren Beamten zu bestrafen, der Reichstag hat noch teine Machtmittel zu seiner Verfügung. Und weil der Reichstag nicht die Macht hat, zu strafen, muß der sozialdemokratische Antrag auf Bestrafung der Schuldigen abgelehnt werden, und habe der Reichs tag sich einfach darauf zu beschränken, sein Recht durch eine Resolu und zi tion zu wahren.

Und so geschah es in der Kommission.

Eine papierne Resolution die Antwort des Reichstags auf einen Fauft schlag! Des Reichstags! Denn der Reichstag wird unzweifelhaft die Anträge der Geschäftsordnungs- Kommission annehmen. Eine kläglichere Bankrott- Erklärung des Parlamentarismus läßt fig nicht denken und können wir ihm nicht wünschen.

Betreffs der Menage will ich noch erwähnen, daß jede Kompagnie einen Mann zur Menagekommission zu stellen hat; dieselben sollen eigent­lich von den Mannschaften gewählt werden, aber das geschieht nicht, sie bekommen gar nicht zu wissen, wer zur Kommission tommandirt wird. So werden als Kommissionsmitglieder Leute bestimmt, welche es niemals wagen würden, das Essen als schlecht zu befinden. sin Mit Hochachtung magigis du sol 8 Ein ehemaliger Musketier Th des 7. brandenburgischen Infanterieregiments Nr. 60. ist mos macds mais sid dull ailand sont resides is 3d ssd elo impojeds mafisd

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Der Reichstag machte in den letzten Tagen wieder viel in sozialer Frage. Erst empfahl Herr

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Schäden, dann tutete Herr Ackermann in das Nachtwächterhorn der Bacha Zünftelei. Und nachdem die sozialen Kurpfuscher zwei Sitzungen hindurc das Wort gehabt gegen den Ackermann hielt Genosse Harm sein wiglof Jungfernrede kam am Mittwoch das Arbeiter

Der Parlamentarismus ist die Regierungsform der Bourgeoisie; das Kind des bürgerlichen Liberalismus, hat das parla. mentarische Regiment zu allen Zeiten, seit es in England erfunden wurde, gewissermaßen als das politische Jdeal der Bourgeoisie gegolten, als

Das Auheilmittel für alle politischen Leiben u und Schmerzen, als das

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der sozialdemokratischen Fraktion zur Verhandlung. Die gegnerischen nach Parteien hatten sich dahin geeinigt uns möglichst Monologe reden zu lassen. Außer Grillenberger und Bebel, vor denen der Erstere den Entwurf in anderthalbstündiger Rede begründete und letzterer das Schlußwort hatte, sprach nur der konservative und christlich- sozial- mude rische Staatsanwalt Hartmann, welcher die Verweisung unseres Ent wurfes an die Kommission über die Hertling'schen Anträge beantragte, was auch angenommen wurde.

Palladium der Freiheit, und zugleich doch das sagte man nichts als das unfehlbare Mittel, die Klasseninteressen der Bourgeoisie in Staat und Gesellschaft zur Geltung zu bringen. binks. med. buzd Aber mit dem parlamentarischen Regiment ist es gegangen wie mit den anderen Jdealen der Bourgeoisie: es ist der nüchternen Realität schnöde geopfert worden. In feinem Land zynischer und realistischer als in unserem idealen" Deutschland , wohingegen in England und Frank­ reich die Bourgeoisie wenigstens noch aus Tradition und Anstandsgefühl den Schein zu wahren sucht.

Ein recht krasses Beispiel für dieses zynische Preisgeben des Parla mentarismus bieten uns die Verhandlungen der Geschäftsord nungs- kommillion nungs Rommission des deutschen Reichstags über die bekannten Rieler Verhaftungen.

Diese parlamentarische

,, Das Schweigen der Völker ist die Lehre der Könige", lautet ein bebän

tanntes Wort. bliad

Mit einer kleinen Modifikation können wir sagen: Das Schwei gen des Reichstags ist die Lehre des Volkes. Der Reichstag fann nicht mehr, wie das früher anging, eine Debatte über die soziale Frage verhindern, indem er die Sozialdemokraten nicht zu Worte kommen läßt; in dieser Verlegenheit hilft er sich durch eine Verschwörung des Stillschweigens

Sterbenswörtchen mehr gehör lange, von der man lange,& lange fein

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conspiration de emig Ueber soziale Kurpfuscherei kann der Reichstag dreitägige De grade batten führeng über wirkliche Sozialreform ist ihm eine Diese Sigung zu viel!*)

die man allgemein schon für todt gehalten hatte, rist plöglich wieder lebendig geworden. Sie beschäftigte die Geschäftsordnungs- Kommission des Reichstags während mehrerer Abende, und sie wird nächstens wieder das Plenum des Reichstages beschäftigen.

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Das skandalöse Vorgehen der Reichstags majorität bei Behandlung des sozialdemokratischen Arbeiterschuhgeset Ent wurfes ist selbst der durch und durch bourgeoisistischen und man chesterlichen Voffischen Zeitung" zu arg gewesen. Sie nennt es, wenig foulant" u. f. w.

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Nun, wir kennen Ausdrücke, die weit passender wären, indeß wir wollen sie ungeschrieben lassen, nicht um der parlamentarischen" Form willen, auf die wir von jeher gepfiffen" haben, sondern weil nur b uns das Vorgehen der Majorität so natürlich erscheint, daß wir uns zum E Darüber nicht aufregen tönnen. Weit entfernt, uns zu ärgern oder gar unsere zu entrüften, freuen wir uns eher, weil unsere Gegner ihr wahres Wesen so gründlich verrathen und die Heuchlermaske so ungeschickt haben fallen laffen. 5 pa da no D Bei Dutzenden von Gelegenheiten: bei Besprechung des Antrages Hertling, in d der Belagerungszustandsdebatte u. f. w., war es von den Gegnern der Sozialdemokratie als ein außerordentlicher Fortschritt" bezeichnet worden, daß sich die Sozialdemokraten durch Ausarbeitung eines gern umfassenden Arbeiterschutzgesetzes an der gesetzgeberischen Lösung der gende sozialen Frage betheiligten. Daß diese Art der Betheiligung schon so alt war, wie überhaupt die Thätigkeit der Sozialdemokratie in dem drei Z Reichstag, das hinderte die Herren nicht, ihre Entdeckung der neuen Bahnen", die wir plöglich sollten eingeschlagen haben, in die Welt zu posaunen.

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siEs gibt gewiffe Lügen, die einfach nicht todtzuschlagen sind, und die Achtun auf ihren sprichwörtlich kurzen Beinen" bis zum St. Nimmerleinstag lem& der heutigen Staats- und Gesellschaftsordnung herumlaufen werden. Und an de zu diesen unsterblichen Lügen gehört die, daß unser neuestes Arbeiter den ya schutzgesetz die erste gesetzgeberische Leistung der Sozialdemokratie" sei. Genter Hundertmal widerlegt, in der positivsten, unwiderleglichsten Weise von Natur der Tribüne Reichstags und in der Presse widerlegt, durch die Auch Thatsachen widerlegt, welche mit Händen zu greifen sino, wuchert diese von d tonventionelle Lüge lustig fort und ist nachgerade ein organisches Stück liche G unserer tonventionellen Lüge von Beitgeschichte geworden.) 29 Fre Doch wie dem nun sei genug, sämmtliche gegnerische Parteien er­klärten durch ihre Vertreter im Reichstag und durch den Mund ihrer Presse sich höchlich erfreut über das sozialdemokratische Arbeiterschutzgesek, tönner erklärten sich mit vielen Forderungen desselben einverstanden, versprachen dem Entwurf die freundschaftlichste Behandlung mit wärmsten Herzen. die u Es versteht sich von selbst, daß Reiner der Unserigen diese Liebesbetheue Stimm rungen für ernst nahm. Indeß konnte der Eine oder Andere doch glau- Somit ben, daß das gleiche Interesse, welches unsere Gegner zur Anlegung der öst sozialreformatorischen Heuchlermaste bestimmt hatte, sie auch dazu bes stimmen würde, die Maske hübsch vor dem Gesichte zu behalten. 190 Es kam anders, und es ist gut, daß es anders gekommen ist. Ju­sionen sind gefährlich im Parteikampf. Der Weg zu politischen Nieders lagen ist mit Juustonen gepflastert, wie der Weg zur Hölle mit guten Vorsägen. Die Trümmer zerstörter Juustonen pflastern aber den Weg zum Sieg. Im Moment, wo das Bolt seine Juustonen verloren hat und seine Feinde kennt, hat es gefiegt..)" t Und das Benehmen der Reichstagsmajorität gegenüber dem sozialdemo kratischen Arbeiterschutzgesez hat auf das Etlatanteste bewiesen, daß die befizenden Klassen die Sozialreform nicht wollen. Wir wußten es längst; jest weiß es Jeder, der es noch nicht gewußt mindigistada asd piss mad din rod eftge Und das ist gut.bind

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8. Die Dampfersubvention ist Donnerstag, den 12. ds., appal einen in zweiter Lesung vor den Reichstag gekommen. Die bekannten, seitens der sozialdemokratischen Fraktion gestellten Anträge wurden von natio Dies und safen clever begründet, und deren Annahme als con Natürlich wurde der zuerst zur Berhandlung tommende Antrag auf Brivat Einstellung neuer und unter gleichen Bedingungen und bei gleicher Leistungsfähigkeit auf deutschen Werften zu erbauenden Schiffe von der Majorität abgelehnt, so daß sofort jeder 3 weifel bezüglich en Einer, noch ehe die, Bertagung" zu Ende war, ad vies eine flagrante mung der Frattweifel bezüglich n beseitigt wurde, gen. bie Anderen, als, bieber Schlußab Frm mun fortieber wieder begonnen was nur erwünscht sein konnte. siquoded in and Pende Was das Schicksal der Regierungsvorlage anbelangt, so läßt es sich licht im Moment, wo wir dies schreiben, noch nicht absehen. Uns fann es ing f übrigens auch gleichgiltig sein. 0 miljoni al d ung"

Die Thatsachen sind bekannt. Mehrere sozialdemokratische Abgeordneté wurden bei der Heimkehr vom Kopenhagener Kongresse, Anfangs April des Jahres 1883, auf deutschem Boden verhaftet oder sistirt"

lungenen Bergleich waren die Bismarcher im pauſe te biedenen Berlegung per burch die Reichsverfassung( Artikel 3) gewährleisteten

auf der Gallerie so entzückt, daß sie wie rasend Beifall flatschten. dnd Bu denen, welche dem Panegyrikus auf Bleichröder , Hansemann und Konsorten am begeistertsten applaudirten, gehörte auch Herr Stöcker. Düber die Berjudung Deutschlands ! Q& sd el steden

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Immunität( Unverleglichkeit) der Abgeordnete mio mabom Rayfer und Liebknecht brachten demgemäß gleich nach der That einen Antrag

very quid igen Beamten forderte. Der Antrag wurde vor

die Geschäftsordnungskommission verwiesen, die denn auch sehr gründ­lich ans Werkging und einen sehr gründlichen Bericht ausarbeitete. Einen sehr gründlichen Bericht freilich ebenso unlogisch als gründlich. Indeß da in Folge des bald darauf eintretenden Sessions schlusses die Angelegenheit nicht mehr zum Austrage kam und der sehr gründ­rds Herrn Bronsart v. Schellendorf in's Stammbuch.dliche und sehr unlogische Bericht in den Papierkorb wanderte, so wollen Wir erhalten aus Berlin von einem Soldaten folgende Zuschrift, die so recht das harmonische Verhältniß beleuchtet, das nach des pommer'schen

Ha, welche Lust, Soldat zu sein!

1950

*) Vgl. unsere Rundschaunotiz ,, Soldatenleben im Frieden".

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sid moderne Jugend. Was mich ermuthigt, bas sind die die Beichen an unserer heranwachsenden Generation" verkündete Bismardering am 14. März unter dem Beifall der Rechten im Reichstag; und in der ehö That, die Herren haben Recht: die heranwachsende Generation" der as h besigenden Klassen, und diese, die studirende Jugend", ist gemeint, zeigt fich in jeder Beziehung auf der Höhe der Servilität und Gemeinheit. Und das ist nicht nur in Deutschland so, wo diese Jugend unter dem em

*) Gleich nach der Rede Hartmann's wurde der Schluß angenommen.

Rann Rann"

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