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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 239.

Kommunales.

Dienstag, den 13. Oktober 1891.

8. Jahrg.

sächlich an der Börse und durch Spekulation geschaffen werden, lottenburger Wasserwerke. Auch dieser Plan wurde zu Wasser. beweisen doch die Millionäre des reellen Waarenhandels das Jetzt hat der kolossale Rundbau, den man von Weitem her schon Gegentheil; denn an der Börse sind diese Reichthümer von als ein Wahrzeichen in die Lust ragen sieht, nur noch die Mission Privaten in den letzten zwanzig Jahren nicht geschaffen worden." etwa eines Leuchtturms: er ist ein Wegweiser der Richtung, die

Die nächste Sigung der Stadtverordneten- Versammlung wird sich vorzugsweise mit dem Geschick der Hunde zu be schäftigen haben, indem es ihr obliegen wird, das vom Aus­Also 348 Millionäre nach Schätzung des Konfekt." Viel- man einzuschlagen hat. Aber wenn die linke Seite der Straße schusse durchberathene neue Hundesteuer- Regulativ endgiltig zu leicht auch noch etliche darüber. Auf eine Hand voll kommt es ihre Ruine hat, die rechte Seite steht nicht hinter ihr zurück. Da genehmigen. Es ist schon mitgetheilt worden, daß der Ausschuß ja nicht an. Immerhin eine ganz hübsche Portion und ein Beit Schloß Ruhwald, bis vor einigen Tagen in Besitz der den prinzipiellen Antrag des Magistrats, die Hundesteuer vom weis dafür, daß das Handeln" immer noch etwas einbringt. Schaeffer- Boit'schen Erben, seitdem in das Eigenthum der Maison 1. April 1892 ab von 9 M. auf 20 M. für den Hund zu er- den reellen" Waarenhandel" zurückführt, so dürfte dies nicht ganz auszudehnen und hier eine Filiale zu errichten gedenkt. Schloß Wenn der Konfekt." die erhandelten" Millionen indessen auf de Santé in Schöneberg übergegangen, das sein Unternehmen höhen, angenommen hat. Nur eine einzige Stimme hatte sich gegen diesen Vorschlag erhoben. Die Akten der Versammlung er- stimmen. Zwar wollen wir uns über die Reellität des Waaren- Ruhwald ist ein verzaubertes Schloß gewesen. Seit mehr als gaben, daß dieselbe bereits im Jahre 1879 und dann auch später handels kein Urtheil hier erlauben, jedoch haben die früheren 15 Jahren hat kaum ein Fuß den großartigen Park betreten. den Magistrat ersucht hat, auf eine Erhöhung der Hundesteuer faufmännischen Versammlungen genügendes Licht darüber ver- Was zum Aufgeben der ursprünglichen Absichten führte, ist nicht Bedacht zu nehmen und daß der Magistrat in diesem Sinne breitet, daß gerade bei vielen großen Firmen die Angestellten und bekannt. Genug, mit etwas Phantasie konnte man sich ein Dorn­wiederholt bei dem Abgeordnetenhause vorstellig geworden ist, Bediensteten in Bezug auf Galair und Lohn, Arbeitszeit, röschen in das Schloß hineinzaubern, deffen Eingänge, wenn auch bis endlich durch das Gesetz vom 1. März 1891 der Höchst Kündigungsfristen zc. befonders ungünstig gestellt sind und daß nicht Rosen umwucherten, so doch Spinneweben umzogen. Der betrag der Hundesteuer auf 20 m. jährlich festgesetzt wurde. Im auch die Ausnutzung der weiblichen Arbeitskraft in hohem Maße Prinz, der dann kam, es zu neuem Leben wachzuküssen, trug Ausschusse hatte der eine einzige Opponent bestritten, daß die vorhanden ist. Dieser Umstand verdient denn doch wohl Berück- allerdings ein etwas bürgerlich- geschäftliches Ansehen: Herr beabsichtigte Erhöhung der Hundesteuer die erhoffte wesentliche sichtigung und es ist wohl eine berechtigte Annahme, daß die Johann Hoff legte für einen Moment seine ausschließliche Be geisterung für Malzertrakt bei Seite und erkannte die Vorzüge Verminderung der Zahl der Hunde zur Folge haben werde, da Arbeiter und Arbeiterinnenein jeglicher nach seiner Art die Sicherheitszustände hierselbst es fast bedingten, daß allein mit ihrem fauren Schweiße ein erfleckliches Theilchen zu den von Bier aus Hopfen und Gerste au. Wieder wurde es auf stehende Personen sich einen Hund halten. Wohl aber werde Milliönchen beigetragen haben, deren Erwerb der Konfekt." auf Schloß Ruhwald lebendig. Berliner Familien setzten sich an frisch ge­dem Mittelstande und den weniger bemittelten Klassen wieder den reellen Waarenhandel" zurückführt. Diese 348 Millionäre strichene Tische und eilige Kellner schleppten gefüllte Seidel herbei. eine neue Last auferlegt, welche in dieser Höhe kaum zu recht beschäftigen zweifellos ein Arbeiterheer, jeder Einzelne diefes Aber der Name des Schlosses, so poetisch er klingt und so anheimelnd fertigen und um so weniger zu verstehen sei, als das Lurus- schafft einen Mehrwerth, der in die Hände bezw. Taschen er dem Lyriker sein mag, schien das Verhängniß des öffentlichen Lokals pferd vollständig steuerfrei bleibt. Die Mehrheit des Aus- Weniger fließt. So läppert sich's denn mit der Zeit zusammen. zu werden. Es war in der That ein Ruhwald, das Leben erstarb, schusses war dagegen der Ansicht, daß die außerordent- Die Wenigen werden Millionäre, die Vielen nagen am Hunger- immer mehr und mehr, schließlich herrschte selbst an Sonntagen liche Vermehrung der Hunde und namentlich der großen tuche. Das ist die Ordnung" der heutigen Bourgeois- Gesell- solche Ruhe, daß Johann Hoff die Thore wieder schließen ließ. Thiere geradezu eine Gefahr für Leben und Gesundheit der Gin- fchaft! Das war der letzte Versuch und seitdem sind fünfzehn Jahre wohner, insbesondere der älteren Personen und Kinder geworden vergangen. Nun soll es zu neuem Leben erwachen, zu einem Leben, das in Wahrheit auch kein Leben ist.

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buches.

fei. Das öffentliche Interesse bedinge es, daß hierin Wandel ge in der Grünstraße beim Berliner Adreßbuch anzutreffen. Aus Man schreibt uus: Viele Stellungsuchende sind jetzt täglich schaffen werde und dies sei nicht anders erreichbar, als durch allen Kategorien finden sich Beschäftigungslose, anständig und eine wirklich fühlbare Erhöhung der Hundesteuer. Der Zughund dürftig Gekleidete, Junge und Alte, Personen mit guten Zeug- folgenden Bericht über eine Parforcejagd, den man für un­Der ,, Vossischen Zeitung" entnehmen wir den nach und der zur Bewachung dienende Hund sollen nach dem Re­gulativ steuerfrei bleiben, nach der Meinung des Ausschusses nissen sowie auch ohne jeden Ausweis über ihre frühere Thätigkeit glaublich halten müßte, wenn ähnliche Vorkommnisse nicht schon um wird also der sogenannte kleine Mann, der den Hund bei Aus- hr früh dort ein, um wenigstens eine Prüfung ihrer Per- stattgehabt hätten. Es ist in der That höchste Zeit, daß solchen übung seines weniger einträglichen Geschäfts nothwendig geschienenen ist gar nicht zu denken. sonalien zu bestehen. Denn an eine Beschäftigung aller Er- unleidlichen Zuständen ein Ende gemacht wird. Wer diese tägliche Schaar braucht, durch eine erhöhte Hundesteuer garnicht berührt, wohl aber arbeitsloser Menschen näher mustert, wird die Erfahrung machen, Eine königliche Parforcejagd hat Freitag zum Theil in den alle Diejenigen, die sich zu ihrem Vergnügen einen Hund halten, daß Biele schon mehrere Tage sich gemeldet" haben, wo den Straßen Potsdams stattgefunden. Zu der Jagd hatten sich obgleich sie manchmal kaum im Stande sind, für sich selbst den selben von dem Chef der diedaktion der lakonische Bescheid: Mittags 1' Uhr am Moosfenn in der Potsdamer Forst zahlreiche Lebensunterhalt zu erwerben. Auch die Parallele mit dem Luxuspferd hat der Ausschuß nicht gelten lassen, sondern gemeint, fürzlich einer der Stellungsuchenden, daß er schon 14 Tage lang der gleich darauf in Freiheit gesetzt wurde, nahm, gefolgt Kommen Sie morgen früh wieder", geworden ist. So behauptete Reiter, darunter auch mehrere Damen, eingefunden. Der Keiler, daß dasselbe auch gewissermaßen besteuert werde und zwar das mit der obigen Bemerkung abgefunden worden sei, so daß er von der Meute, seinen Weg durch die Potsdamer Forst, durch, daß sein Besizer für den Raum, in welchem es unter nicht mehr Lust habe, die Frühstunden auf diese Weise zu ver­bei der Sonnenwarte vorüber, nach dem Brauhaus­gebracht fei, Miethsteuer zahlen müsse. Nach alledem werden lieren. Aus welchen Gründen den Beschäftigungslosen eine definitive berg. Von dort rannte das Schwein beim Potsdamer sich die Hundebesitzer darauf einrichten müssen, vom 1. April 1892 Antwort vorenthalten wird, bleibt unerklärlich. Jedenfalls sucht Schützenhaus vorbei und schnurstracks auf den von Häusern ab 20 mi. Hundesteuer zu bezahlen. Die Vollendung der neuen Wasserwerks- Anlagen Müggel: die Redaktion sich vor Mangel an Arbeitskräften auf diese Weise umgebenen Schützenplay. Dort waren gerade viele Kinder auf fee Lichtenberg wird infolge der bei der Erwerbung der zu sichern; ob eine solche Förderung des Harren und Hoffen" dem Schulwege, welche keinen schlechten Schreck bekamen, als mit zur Berlegung des Rohrsystems nothwendigen Ländereien östlich Meinung wie der Leiter der Redaktion des Berliner Adreß- gemeines Halloh entstand aber, als gleich darauf die Meute zur Berlegung des Rohrsystems nothwendigen Ländereien öftlich wünschenswerth ist, darüber sind die davon Betroffenen doch anderer einem Male das Wildschwein schnaufend daherkam. Ein all­Der Lichtenberger Jrrenanstalt nicht vor dem Herbste des Jahres kläffend und die Spur suchend, begleitet von den Piqueuren und 1893 bewirkt werden können. An die Berliner Wasserwerte sind den Läufern folgte. Hornsignale ertönten und Alles rannte bei jett 21 598 Grundstücke ungeschlossen, auf den Kopf der Bevölke rung kommen 67,98 Liter Wasser pro Tag. Spandauer Berg heißt die Straße, welche von der Stadt- Seite. Das Schwein war indessen bei der Kronenapotheke" bahn- Station Westend nach dem Spandauer- Bock hinanführt, eine vorbei die Leipzigerstraße entlang gewechselt, hatte dort das Straße, welche die Doppelwagen der Pferdebahn nur mit Vor- Grundstück Nr. 3 betreten und Rettung in der Havel gesucht. spann erklimmen und die, so ruhig und verlassen sie auch an Schwimmend erreichte das Thier das jenseitige Ufer beim Lust­manchen Tagen daliegt, doch zu anderen Zeiten von überschän- garten, lief über den Eisenbahndamm fort und in die Stadt mendem Leben erfüllt ist. Denn diese Straße führt nicht allein hinein durch die Kinz-, Linden, Charlotten-, Schock- und die ver­zu dem am meisten besuchten Theile des Grunewaldes, über sie tehrsreiche, von der Pferdebahn durchschnittene Brandenburgerstraße, Ueber die Millionäre des Berliner Waarenhandels wälzen sich auch die nach Zehntausenden zählenden Schaaren der um dann zum Brandenburger Thor hinaus zu laufen und sich denr brachte lehthin nach dem Konsektionär" die bürgerliche Presse Rennbahnbesucher, hier trotten auch die Klepper zu dem, je nach Park von Sanssouci zuzuwenden. In der Nähe der Wundel'schen Hof­schmunzelnd einige Mittheilungen, die wir auch unseren Lesern dem man es auffassen mag, berühmten oder berüchtigten Pferde- gärtnerei, gegenüber von Café Blume am Orangeriegebäude, ſette nicht vorenthalten möchten. Der Konfektionär" schreibt: markt. So nahe der Stadt hat der Spandauer- Berg doch nicht sich das Schwein endlich im Gebüsch fest, wurde aber alsbald bemerkt " In Berlin existiren 25 Mitglieder des Waarenhandels, vermocht, bisher einen einheitlichen Charakter anzunehmen, nur und zu vertreiben gesucht. Die Söhne des Hofgärtners, ein Deren Vermögen auf 2 bis 5 Millionen Mart geschätzt wird. die Villenkolonie Westend, die sich von der Straße fints fort: Droschkentutscher und einige Soldaten vom 1. Garde- Regiment Man zählt deren 18, deren Vermögen die Höhe von 5 bis zieht, ist in den letzten Jahren nach langem ängstlichen zu Fuß, welche mit dem Hineinbringen der Orangerie in die 10 Millionen Mark erreicht. Es können 10 Mitglieder des Ringen zu neuem und vielversprechendem Leben aufgeblüht. Winterräume beschäftigt waren, schlugen das gehehte Wild mit Baarenhandels namhaft gemacht werden, die auf 10 bis Aber unvermittelt liegt neben der prächtigen Villenkolonie Knitteln und Hebebäumen auf den Kopf. Ein Theil der Jagd­20 Millionen Mark geschäßt werden. Außerdem finden wir hier noch immer die Kolossal- Ruine von Westend - Germania , reiter hatte inzwischen die Jagd aufgegeben, während einige. mindestens 300 Firmen, welche 1-2 Millionen Mark im Ver- mit dem Standbild von Ernst Moritz Arndt , eine Ruine, die Rothröcke vom Lustgarten aus die Spur des Schweines auf's mögen besitzen. Es handelt sich hierbei nicht um ererbte Ver- weit verfallener aussieht als das Amphitheater in Verona und Neue verfolgten, und zwar ohne Meute, die man im Lustgarten mögen, sondern um selbst geschaffene Reichthümer in den letzten von der nach und nach immer mehr abbröckelt. Wie kurze Zeit Hause geschickt hatte. Im Park von Sanssouci wurde dann der zwanzig Jahren. Seitdem Berlin Reichshauptstadt geworden ist, ist doch verhältnismäßig erst vergangen, seitdem die Quistorp'schen Reiler durch den Grafen v. Kleist abgefangen. hat sich hier der Handel des ganzen Reiches konzentrirt. Berlin Pläne hier einen hohen Flug nahmen, und wie bescheiden ist Keiler durch den Grafen v. Kleist abgefangen. ist eine Handelsstadt ersten Ranges geworden, welche jetzt man dann geworden. Eine Volks- Sternwarte sollte einmal hier 348 Millionäre aufweist, die dem hiesigen Waarenhandel an- erstehen, aber sie ging schnell in die Brüche; dann sprach man gehören. Trotzdem man glaubt, daß große Vermögen haupt- von der Verwendung des wunderlichen Bauwerks für die Char­

Lokales.

Theater.

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Der Ausschuß unseres Vereins wird, so lange er an der Ueberzeugung festhält, daß das Beste in der Kunst für das Volk gerade gut genug ist, auch den Beruf in sich fühlen müssen, dem Berein eine dieser vornehmen Stellung entsprechende literarische Haltung zu sichern.

Es ist das erste Werk Ibsens , welches in dem Stile ge­schrieben ist, dem er seitdem unentwegt treu geblieben ist und der

Hoffentlich war dieser Graf Kleist ein Verwandter des be­rühmien Grafen Kleist- Loß, der die Heldenthat vollbringt, ein Schwein abzustechen, dem durch Schläge mit Hebebäumen, die

Hör, sie trinken meine Gesundheit! Was so viele ergreifen kann, beim ewigen Gotte, das muß wahr sein!" So ruft er dem realistischen Dr. Fjeldbo, als die beiden ein lärmendes Hurrahgeschrei aus dem Zelte hören, in dem der Bund der Jugend gestiftet wird.

Freie Volksbühne . Am 19. Oktober 1890 veranstaltete der Verein Freie Voltsbühne seine erste Vorstellung. Gegeben wurden, Die Stügen der Gesellschaft" von Ibsen . Jezt hat der Verein das erste Jahr seines Bestehens hinter Der Bund der Jugend wird immer einen historischen Ehren- Die Skepsis und die keusche Zurückhaltung dieses ernsthaften sich. Wachsender Erfolg nach innen und außen hat ihn getreulich play in der Entwickelungsgeschichte des modernen Theaters ein- Jugendgenossen, erscheinen dem schwärmenden Festredner als begleitet und am letzten Sonntag, den 11. Oktober 1891, nehmen. etwas Schmutziges, etwas Boshaftes, weil sie seinen hohen trat er, um das Dreifache stärker, in sein zweites Lebensjahr. Schwung" lähmen. Alles was ihn zur Selbstkritik anregen will weist er in dieser Weise weit von sich, er kommt sich über all Und wiederum war es ein Drama Henrik Ibsen's , mit dem das Jahr begann in einer Weise internationale Schule gemacht hat und noch das Kleinliche unendlich erhaben vor. sein Lustspiel Der Bund der Jugend". immer macht, wie das in der Weltliteratur stets nur von den Für Ibsen's ganze moderne Produktion ist wie ich dies schon einmal an einer anderen Stelle ausgeführt habe, Schon aus berechtigtem Aberglauben mußte der Ausschuß auf ganz Großen geschehen ist. eine solche Wahl fallen. Ein gutes Vorzeichen war dem Verein Hedda Gabler und diesem 1869 entstandenen Lufispiel, aber dieser Handelns Zwar ist immer noch ein gewaltiger Unterschied zwischen der die Beobachtung maßgebend, daß die Motive menschlichen der Name des streitbaren Norwegers Stets nur einem Bruchtheil innerhalb das soll er ihm bleiben! Unterschied ist nur einer des Könnens, nicht des Wollens. Ibsen des menschlichen Bewußtseins liegen, und daß ein Mensch, welcher Bor einigen Tagen ging durch die Zeitungen die Nachricht, ist mit jedem Stück in seiner Kunst gewachsen aber seine sich und andere über die Gründe seines Thuns und Lassens be­daß das Ibsen 'sche Lustspiel: Der Bund der Jugend", in Aufgabe lag ihm damals schon so klar und deutlich vor Augen ständig klaren Wein einschenkt, ein Unding ist. Solche Undinger Christiania die 100. Aufführung erlebt habe. So wenig eine wie jetzt. sind aber im Grunde genommen fast alle Gestalten des alten solche Thatsache bedeutet, wenn es sich um eine jener blödsinnigen Auch der Bund der Jugend" ist bereits, zum mindesten der Theaters. Balletpoffen handelt, wie man sie etwa im Adolf Ernst Theater Intention nach, ein modernes naturalistisches" Drama und Auch die Mehrzahl der Figuren im Volksfeind sind noch jahraus jahrein zu ſehen bekommt, so schwer wiegt sie bei einem wenn in ihm Rückfäde in den alten Stil, oder besser gesagt hin Werke jener planen Kontourentunst, welche einer jeden Person deu so ernsthaften Lustspiel Ibsens denn daß es Jbsen, auch wenn und wieder ein Steckenbleiben in ihm auffällt, so ist das nur zu bewußten Zettel aus dem Munde hängen läßt, der ein geneigtes er ein Euſiſpiel schreibt, bitter ernst ist, das kann sich wohl ein begreiflich, wenn man den waghalsigen Sprung bedenkt, den der Publikum höflichst und ein für alle mal über sie informirt. Jeder denken, der ihn nur ein wenig fennt. Dichter des Peer Gynt " beim Bund der Jugend von einer Der Held" indeß, der Charakter, auf dessen Ausarbeitung Es muß also wohl kein übles Theaterstück sein, dieser Bund Stilart in die andere geleistet hatte. der Jugend und dennoch ist er in Berlin und, soviel ich weiß, in diesem Stück alles ankommt, er ist schon ganz ein Werk reifer, Eine politische Charakterkomödie wie diese steht in der moderner Kunst und deshalb steht Ibsen was die Hauptsache überhaupt in Deutschland noch nicht gespielt worden. Wenn dies ganzen Weltliteratur einzig da. Der Franzose Augier wagt in betrifft auch in diesem Stücke schon völlig auf der Höhe seiner für den Verein auch kein ausschlaggebender Grund war, dieses einzelnen seiner Komedies ebenfalls öffentliche Charaktere" Aufgabe wie er sie sich von da an gestellt hat. Zufispiel zuerst zu spielen, so liegt es doch durchaus im Rahmen fatyrisch darzustellen, wie beispielsweise in den Effrontés und Und wie reich ist der Bund der Jugend nicht sonst an feiner seiner Bestrebungen, wenn er eine derartige Unterlassungsfünde bem fiels de Giboyer Aber in keinem dieser Stücke begegnen Satire auf das" Politische". Lundestad, der überlegene, ironische des Deutschen Theaters gut zu machen bestrebt ist. wir einer auch nur annähernd so tief gehenden psychologischer: Realpolitiker" fagt zu dem jungen Staatsmann": Die Freie Volksbühne soll, abgesehen von anderen Tugenden, Auffassung des politischen Menschen, wie in dem kleinstädtischen Was heißt es, daß hier zwei Parteien sind? Es heißt, daß auch nie den Ehrgeiz verleugnen, in die literarische Bewegung Lebensbilde Josens. man hier auf der einen Seite eine Anzahl Männer oder Ge­und Entwickelung der modernen Zeit thätig und fördernd ein- Das ist nämlich das Große und Interessante an dieser schlechter findet, welche im Besitze der allgeineinen bürgerlichen zugreifen auch in dieser Hinsicht soll sie sich der Höhe ihrer Komödie kulturhistorischen Ausgabe stets bewußt bleiben. und deshalb steht sie meines Erachtens auch höher Güter sind, ich meine Eigenthum, Unabhängigkeit und einen als manche der späteren Ibsen'schen Dramen daß dieser Antheil an der Macht. Das ist die Partei, welcher ich angehöre. Mehr denn früher ist der Verein im gegenwärtigen Zeitpunkt Stensgaard, der Joealist", selbst in den Fällen, wo er offen- und auf der andern Seite befinden sich hier viele jüngere Mit­dazu berufen, literarische Initiativen zu geben. Die beiden kundig als brutaler Streber handelt, niemals den eigenen guten bürger, welche sich gern diese Gesellschaftsgüter erwerben möchten. " Freien Bühnen", welche sich bisher in Berlin der Mission Glauben einbüßt, sondern stets an seine eigenen Phrasen glaubt. Sehen Sie, das ist Ihre Partei. Aber aus dieser Partei treten unterzogen, Pioniere der Kunst zu sein, haben ihre Thätigkeit Er selbst ist stets der erste, der von seinen schönen Reden Sie ganz natürlich und selbstverständlich aus, wenn Sie jetzt hingerissen wird einen Antheil an der Macht erhalten und sich dadurch hier eine Stellung als wirklicher fester Grundeigenthümer schaffen. Und am Schlusse prophezeit derselbe:

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eingestellt, zum mindesten suspendirt. - und wenn er sieht, wie dieselben die Masse Die Freie Boltsbühne ist jetzt die einzige, welche der Kunst sergreifen, so ist ihm das eine Bestätigung seines inneren Werthes, des Theaters ohne jede konventionelle Rücksichtnahme zu dienen feines hohen Berufes. vermag, die einzige, welche im Stande ist, eventuell ein Kunst- Er ist nämlich, bei all seinen guten Anlagen", wie Lundstad werk vor den klippen der Polizeizensur auf den trockenen Boden sagt, im Grunde ein dummes Luder und bei aller Zumperei von des Vereinsgefezes zu retten. herzerquickender Naivetät,

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Ja, geben Sie Acht, meine Herren! In zehn, fünfzehn Jahren fist Stensgaard im Reichstage oder im Ministerium vielleicht in allen beiden.