auf schen Kredit auf die Beine zu helfen, und der tugendhafte Artikel der vie vor alten Vettel hatte keinen andern Zweck, als das topfscheu gewordene Publikum zu beruhigen, d. h. der schwindelhaften Austrei berei in russischen Werthen Vorschub zu leisten. Auch aupt etwas biefes Manöver gehört zur„ freundschaftlichen Neutralität"!
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Nachdem die Bourgeois- Zeitungen die in Nr. 14 ver öffentlichte Erklärung der sozialdemokratischen Fraktion in ihrer Weise tommentirt hatten, sind nun auch einige in Deutschland erscheinende Ar= beiter blätter in die Diskussion über die Fraktionserklärung einDelden getreten. So fühl uns nun alles läßt, was die ersteren über uns schreiben, so wenig gleichgiltig kann es uns sein, in welchem Lichte den Lesern Dähnten der Arbeiterblätter die inneren Angelegenheiten unserer Partei dargestellt naden werden. Es läge uns daher die Versuchung sehr nahe, gegen einige diefer Artikel, in denen die Dinge. gelinde gesagt sehr einseitig tomm bargestellt werden, in eine Polemit einzutreten, wir wollen uns jedoch mit einigen rein sachlichen Feststellungen begnügen. So nüglich wir eine Bolemit über politische und wirthschaftliche Tages- und Prinzipienfragen m. Di alten, so zwecklos erscheint uns eine nachträgliche Streiterei über abeines gethane Dinge. Ob die Erklärung der Fraktion durch die Haltung des ug auf" Sozialdemokrat" thatsächlich provozirt war, das ist eine Frage, deren Beantwortung schließlich ja doch immer von der Beantwortung der viel as der wichtigeren Frage abhängt, wie man das Verhältniß des Blattes zur Fraktion überhaupt auffaßt. Denn daß der„, Sozialdemokrat", hheiten
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n Ein immer er die Frage der Dampfersubvention redaktionell behandelt hat, , ver auch nicht um Haaresbreite von dem Gebiet einer durchaus einen objektiven Diskussion abgewichen ist, wird uns jeder Leser ließlid unseres Blattes gewiß bezeugen können. Es dürfte Denen, die das Gegentheil behauptet haben, haben, wirklich schwer fallen, auch nur ein or ein roffes Wort von gehäffig", wie es in einem Blatte heißt, ganz Helden schweigen gegen die Anhänger der Dampfersubvention in den betreffenden Nummern des„ Sozialdemokrat" zu finden. Nur wer der Ansicht ist, daß der„ Sozialdemokrat" keine Frage anders auffaffen darf als die Fraktion- ein Standpunkt, den die Fraktion felbst nicht theilt-, wird in den redaktionellen Notizen und Artikeln des„ Sozialdemokrat" über die Dampfersubventionsfrage irgend etwas Labelnswerthes finden. bung Es ist daher auch grundfalsch, zu behaupten, daß die Fraktionserklär ung in Nr. 14 des„ Sozialdemokrat“ einen Verweis", eine„ Burechtweisung" oder gar, wie es in einem Blatte heißt, eine Abstrafung" der Rebattion seitens der Fraktion bedeutete. Der Schreiber, der dies Wort gebraucht, scheint gar nicht zu ahnen, wie sehr er damit die- Fraktion
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Wie das Verhältniß in Wirklichkeit ist, ergibt sich aus der Krankenstatistik der Hainburger Filiale der Allgemeinen Krankenkasse, die sowohl Tabatarbeiter als auch gewerbliche Arbeiter zu ihren Mitgliedern zählt. Dieselbe ergibt nämlich, daß im Jahre 1884 erkranten von 100 Tabafarbeitern
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76
33 100 gewerblichen Arbeitern
Und das, obwohl der Hainburger Filiale nur die besser situir ten, also die gesünderen, Mitglieder der dortigen Tabakfabrik angehören!
Noch genialer wirthschaftet der brave Finanzminister mit den Zahlen, wo er von der Dauer der Erkrankungen spricht, und behauptet, daß die staatlichen Tabatarbeiter eine durchschnittliche Krankheitsdauer von 16 Tagen aufweisen, während dieselbe bei Mitgliedern der Allgemeinen Krankenkasse 17,8 Tage beträgt. Hier läßt er nämlich den kleinen Unterschied ganz außer Betracht, daß die letztere Kaffe ihren Mitgliedern Krankengelder bis auf ein Jahr und darüber hinaus ausbezahlt, während die Hainburger seine Fabrikkrantentassen nur für viel fürzere Zeit
3. B. blos sechs Wochen und nur ausnahmsweise zwölf Wochen Krankengeld bezahlen!
Da muß natürlich die Krankheitsdauer in den staatlichen Anstalten fürzer erscheinen.
Kurzum, alle Zahlen des Herrn Dunajewski stoßen die Thatsache nicht um, daß die Gesundheitsverhältnisse der Arbeiter in den staatlichen Fabriken spottschlechte, in Hainburg z. B., wie oben ersichtlich, fast dreimal so schlecht als in anderen Unternehmungen des Großbetriebes sind.
Das ergibt sich auch aus den Finanzverhältnissen der betreffenden Krankenkassen. Obgleich z. B. die Fabrikkrankenkasse der Hainburger t. t. Tabatfabrik bei gleichen Beiträgen wie die Wiener Kasse nur die Hälfte deren Krankengelds bei bedeutend kürzerer Unterstützungsdauer bezahlt hat sie dennoch ein alljährliches Defizit, das 1883 per Kopf 2012 Reuzer betrug und 1884 auf 483/10 Kreuzer anwuchs, so daß die Woche eiträge der Arbeiter um einen Kreuzer erhöht werden mußten. ,, Ein weiterer Beweis, daß die Krankenverhältnisse der Hainburger Tabatarbeiter fast dreimal so schlecht als in Wien sind."
„ Trotzdem", fährt Mandl fort, schloß Herr v. Dunajewski seine Interpellationsbeantwortung mit der Behauptung, daß es der österreichischen Tabakregie im Großen und Ganzen bisher gelungen ist, ihre Fabriken zu Musteranstalten zu machen."
Nach der in voriger Nummer veröffentlichten Auseinandersetzung brauchten wir auf dieses Thema gar nicht mehr einzugehen, aber eine 25,888 Weiber) in den t. t. Tabatfabriken beschäftigt; in geraumer jozialdemokratische Frattion, die eine Redaktion wegen einiger sachlicher Differenzen öffentlich abstraft", ist doch eine zu skurrile Erscheinung, als
protestiren sollten.
Schließlich wollen wir uns noch gegen die Auffassung verwahren, als bertrete der„ Sozialdemokrat" im Gegensatz zur großen Masse der deutschen Sozialisten den sogenannten Emigrations- Radikalismus. Wer unser Blatt nur einigermaßen aufmerksam liest, der kann eine solche Behauptung im Ernst gar nicht aufstellen. Der„ Sozialdemo= trat" steht als Organ der deutschen Sozialdemokratie auch voll und ganz auf dem Standpunkt derselben, und wenn seine Schreibweise hier und ba eine derbere ist als die zur Zeit in Deutschland übliche, so empfängt er die Inspiration dazu keineswegs aus irgendwelchen Emigrantenkreisen, sondern aus Deutschland . Keine Zuschrift von Genossen aus
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noch schärfer." Der " Sozialdemokrat" ist das Echo der aus Deutschland zu ihm bringenden Proletarierſtimmen, und manchmal sogar, wie grade die in voriger Nummer veröffentlichte Frankfurter Erklärung beweist, eher ein Dämpfendes, als ein verstärkendes! Jedenfalls aber ist die Redaktion von jeher so schroff der Anschauung entgegengetreten, man könne vom Auslande her eine Bewegung, wie die der deutschen Sozialdemokratie, dirigiren, daß sie jede gegentheilige Unterstellung als auf untenntniß thres Standpunktes beruhend zurückweisen muß.
seln mit Damit hätten wir alles erledigt, was in den erwähnten Artikeln uns ühmten einer Beantwortung bedürftig schien.
durg
welcher Der Reichstag hat in der letzten Woche fast ausschließlich ismard verschiedene weitere, theils von der Regierung, theils von der famosen ausgefreien Vereinigung" aller Freibeuter beantragte Bollerhöhungen Stag be berathen. Mit wenigen Ausnahmen setzten die Herren Schutzöllner auf Cationen auch alle ihre Projekte durch.
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Wer hätte nach diesem kühnen Ausspruche nicht Lust, die Lohnververhältnisse dieser Musteranstalten näher kennen zu lernen? Nun, Herr v. Dunajewski hat das Material hierzu selbst geliefert. Im Jahre 1883 waren nach seiner Angabe 28,676 Arbeiter( 2788 Männer, nannte der Finanzman wird den Grund merken Distanz hiervon minister den Jahreslohn sämmtlicher Arbeiter; derselbe beträgt rund fl. 3,970,000. Im Durchschnitt erhält daher ein Staatsarbeiter einen Jahreslohn von 138 Gulden 45 Kreuzer oder wöchentlich fl. 2.66 und per Tag 38 tr. Da nun die Musteranstalten ein jährliches Reinerträgniß von 45 Millionen Gulden abwerfen, so liefert durchschnittlich jeder Tabatarbeiter einen Jahresgewinn von rund fl. 1570, das ist per Woche st. 30 und per Tag fl. 4.28."
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Bei 62 Pfennigen Lohn 6 Mart 85 Pfennige Mehrwerth so übersetzt sich das nach dem gegenwärtigen Kursverhält pro Tag niß in deutsche Reichswährung! Begreift man nun, in welcher Beziehung die k. t. Staatsfabriken Muster Ausbeutungsanstalten ,, Musteranstalten" sind? ist das richtige Wort.
Die Löhne sind nicht höher, sondern wo möglich noch niedriger als in der Privatindustrie, die ,, Emanzipation der Frau" wird hier ,, Ereigniß", und in Punkto Arbeiterschutz sind die Herren Staatsbeamten feineswegs fürsorglicher als der erste beste Direktor einer Aktiengesellschaft oder einer Privatfabrik. Reinertrag Profit, das ist hüben wie drüben die Hauptsache. Der einzig wirkliche, unbestrittene Unterschied für den Arbeiter heißt: noch größere Abhängigkeit als in der PrivatIndustrie.
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Der moderne Staat, der Staat der Ausbeuter, tritt überall, wo er selbst wirthschaftet, auch als Ausbeuter, ouf, in der Regel als poten= zirter. Ihm Ausbeutungsobjekte irgendwelcher Art in die Hand spielen, heißt seine Macht, die Macht der herrschenden Klassen überhaupt, vergrößern, ihre Herrschaft verlängern. Die Adolph Wagner und Konsorten sind daher keine halben und Viertels- Freunde ste sind die größten Feinde der Arbeiterklasse, ihre Parole ,, Rampf gegen das Manchesterthum" ist nur Leim, um Gimpel zu fangen. Nicht Kampf gegen das Manchesterthum Rampf gegen das Ausbeuterthum in jeder Gestalt ist die Parole des arbeitenden Volkes.
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n3en Ueberall da, wo ganz besondere vitale Intereffen der Arbeiterklasse in ifelhaft Frage tamen, griffen die sozialistischen Abgeordneten energisch in die gegen Debatte ein. So Singer bei den Zöllen auf Nähgarn, so Bock bei tereffe den Zöllen auf Fleisch 2c. 2c. Aber jeder Appell blieb der geschlossenen de ser Roalution von Landjuntern und Fabritbaronen gegenüber ohne Wirkung, Hauptstadt charakteristische Zahlen. Es betrug nämlich die Zahl der
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Herren hörten auf teine Agumente, sondern folgten lediglich der ische Stimme des schmutzigsten Ausbeuteregoismus. Hoffentlich werden die tußlan Arbeiter ihnen ihrerzeit die gebührende Antwort nicht schuldig bleiben. mothor te Mis
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Staatliche Musteranstalten.( Bugleich ein Beitrag zum ht, hal Thema, wie man offizielle Statistik macht.) Nicht nur in Preußeneht, dit Deutschland , sondern auch in Desterreich ist zur Zeit der Staatssozia dagegen lismus" an der Tagesordnung. Der bornirte Spießbürger, dem es ntätere chlecht geht, macht das„ Manchesterthum" für seine Nothlage verant es doch wortlich und schwärmt blindlings für alle möglichen reaktionären Boltinter beigesete, sowie für allerhand ihm plausibel gemachte Verstaatlichungen. er" am Desterreich erfreut sich nun, was den Neid jedes gesinnungsfesten Bismärders ganz besonders erregen muß, des von Deutschlands großem 3 gegen kanzler so sehnsüchtig erstrebten& ab at monopols. Die Tabatarbeiter althabet find in Desterreich t. t. Staatsarbeiter, und da der Staat nach der " wäh Theorie der„ modernen" Volkswirthschaftler der Inbegriff alles Edlen und ionäre bohen ist auch wenn er zehnmal in den Händen von Pfaffen, Stocken, für untern und Börsenjobbern sich befindet so muß die Lage der österob mi reichischen Tabatarbeiter ganz sicher eine ausgezeichnete sein. n gegen Lehteres hatte auch vor Kurzem im österreichischen Reichsrath der er eine Finanzminister Dunajewski zu behaupten die Kühnheit, und berta zwar bei einer Veranlassung, die auch sehr charakteristisch ist für den tofter bei den Leuten der staatlichen„ Musteranstalten" herrschenden Geist. tärherr Zwei Abgeordnete interpellirten nämlich Herrn v. Dunajewski, ob es ßlinger richtig sei, daß den neuen Fabrikinspektoren der Einechte betritt in die staatlichen Zabatfabriken verwehrt deutsch worden sei. Und Herr v. Dunajewski mußte die Richtigkeit bedingt dieser hatsache zugestehen!
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Dafür tischte er aber dem hohen Hause" eine ganze Reihe von statistischen Tabellen auf, aus denen hervorgehen sollte, daß die Lage der zu aller Arbeiter in den österreichischen Tabats fabriten eine bei Weitem beffere 3 Idea sei als in den sonstigen, nichtverstaatlichten Industrien. Nun kann man oralisch bekanntlich mit der Statistik Alles beweisen, wenn man es nur veraffenhaf steht, die Zahlen passend zu gruppiren", und da Zahlengruppiren eine es jener Spezialität aller österreichischen Finanzminister ist, so gelang es Herrn nten in Dunajewski auch, im ersten Moment eine Art verblüffende Wirkung zu erzielen. Lange aber sollte er sich seines Erfolges nicht freuen, in einer neueren Nummer der Deutschen Wochenschrift" unterzieht der öfterreichische Sozialist Mandl die Zahlen und Tabellen des liebenswürdigen Finanzministers einer genaueren Untersuchung und kommt dabei zu dem Resultate, daß dieselben unrichtig oder bedeutungslos, o schein d. h. daß Herr v. Dunajewski ein Esel oder ein Fälscher ist.
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So will Herr v. Dunajewski aus dem Vergleich der Erkrankungslisten skreuz der Krankenkaffen der Tabatfabriken und derjenigen der Allgemeinen geißen Krankenkasse in Wien den Beweis liefern, daß das Erkrankungsprozent wußt sie bei der lezteren viel größer set als bei der ersteren; aber davon abge14. Apri sehen, daß thatsächlich das Gegentheil der Fall ist, übersieht der kluge cht pfleg Finanzminister wohlweislich die wesentlichen Unterschiede zwischen den te Statuten der Wiener Kaffe und denen der staatlichen Fabrikskrantenzu fein faffen. Die letteren zahlen nämlich das Krankengeld weder für die so welch häufig vorkommenden eintägigen Krankheiten, noch an unfolgsame", fa au ichröder an Geschlechtskranke und statuiren außerdem noch so viel Ausnahmen", daß die Krankenstatistit, welche doch auf der Auszahlung des Iung Krankengeldes bafirt, bei den Staatsfabriken verhältnißmäßig günstiger auf Bis erscheinen muß als bei einer Kaffe, welche, wie die Wiener , bei allen deutsche em ruffrankheitsfällen Zahlung leistet.
noch
Das Elend in Paris . Dem ,, Proletariat" entnehmen wir folgende, für die rapide Zunahme des Elends in der französischen Unterstützungsbedürftigen in Paris im Jahre:
1861
90,287
1863
1866
101,570 105,119
1869
111,357
1872
101,719
1874
113,733
1877
113,317
1880
123,735
1883
123,324
Somit leben fünf Prozent der Pariser Bevölkerung in offenbarem Nothstand.
Zahlen reden!
Referendarius v. Puttkamer ist also wirklich dem 2c. v. Soden als Adlatus nach Kamerun beigegeben. Als der Junge mit dem guten Geschmack" aus Rußland zurückgekehrt war, telegraphirte bekanntlich Onkel Bismarck am Vorabende seines Referen barius Examens an den Vorstand der Examinations Kommission in Kö nigsberg einen Glückwunsch für glücklich bestandenes Examen". Der Wint wurde verstanden, und der unwissende Bursche kam durch. Jahre find seitdem ins Land gegangen, aber der alt und dick gewordene Knabe ist noch immer Referendar, Onkel Bismarck , der in gewissen Dingen feineswegs blöder geworden ist, scheint doch nicht den Muth gefunden zu haben, zum gemachten Assessor zu gratuliren; also- glückliche Reise nach Kamerun ! Ob die schwarzen Schönen dem lieben Jesko ebenso gut gefallen werden, wie die recht weiße Schendler? Hoffen wir es. Jedenfalls hat Jesko jetzt einen Posten, und bei seinem guten Geschmack" wird er seine Karriere auch ohne Affeffor- Examen machen.
Folgende Buschrift bringen wir gern zur Veröffentlichung und er klären uns zur Vermittelung etwaiger Beiträge gern bereit.
Werthe Genossen!
Die französische Arbeiterpartei, überzeugt, daß der Gemeinsamkeit der Ziele und Mittel ein brüderliches Hand in Hand- Arbeiten der als sozialistische Partei organisirten Arbeiter entsprechen muß, hat bei den letzten deutschen Wahlen durch Sympathie- Adressen und Sammlungen ihre Solidarität zu bekräftigen gesucht. Heute, am Vorabend ihres Wahlkampfes. glaubt sie sich an die sozialistischen Arbeiter der verschiedenen Länder wenden zu sollen und ihre Unterstützung zu erbitten. Bilden doch die sozialistischen Arbeiter der ganzen Welt eine einzige große Arbeiterpartei, die nur ein großes Schlachtfeld kennt und so den partiellen Erfolgen die Bedeutung eines allgemeinen Sieges gibt.
hul die donat al dal Für das Komite:
Der Sekretär: Louis Alexandre.
Belgien.*) Jn Brüssel fand am 5. und 6. April ein von der Brüsseler Arbeiterliga einberufener Arbeiterfongreß statt, der von 59 Arbeitergruppen, und zwar den bestorganisirten( auch die Bergarbeiter des Borinage waren vertreten), aus allen Theilen des Landes beschickt war, und auf dem einstimmig die Bildung einer großen belgischen Arbeiterpartei beschlossen wurde. Eine Kommission, bestehend aus Delegirten von Brüssel und Umgegend, wurde gewählt, welche Programm und Statuten ausarbeiten und einem wahrscheinlich noch in
*) Mußte wegen Raummangels wiederholt zurückgestellt werden.
diesem Jahre nach Antwerpen einzuberufenden zweiten Kongreß zur Bes rathung vorlegen soll.
Der Geift, der auf dem Kongreffe herrschte, war ein vortrefflicher; allseitig sah man die Nothwendigkeit einer Zusammenfassung der Arbeiterkräfte in den Rahmen einer großen Organisation ein.
Mit Freuden konstatiren wir diesen Erfolg des unermüdlichen Eifers unserer belgischen Genossen und senden ihnen für das weitere Gedeihen des begonnenen Werkes unsern herzlichsten Glückwunsch.
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- Aus London. ( Der Anarchist Joseph Peutert an der Arbeit.) Sie wissen wahrscheinlich nicht, daß in London zwischen Mitgliedern des Kommunistischen Arbeiterbildungsvereins( Tottenhamstreet) und Mitgliedern des Anarchistenklubs gewisse freundschaftliche Beziehun gen obwalten, die im Zusammenarbeiten in denselben Werkstätten und dergleichen ihre Erklärung finden, und die dazu angethan sind, ein friedliches Nebeneinandergehen zu ermöglichen. Da kommt mit einemmale die Erklärung der sozialistischen Reichstagsfraktion, und jetzt glaubt man schon mit aller Gewalt darauf hinarbeiten zu müssen, die mit der Erklärung unzufriedenen Elemente für den Anarchistenverein zu gewinnen. Ein Wortführer des Anarchistenvereins, der den Lesern des„ Sozials demokrat" genugsam bekannte Peutert, wurde die Liebenswürdigkeit selbst. Ich war erstaunt zu hören, daß besagter Peukert in der ersten Sektion ( Anarchistengruppe) einen Antrag stellte, der darauf hinauslief, eine Voltsversammlung zu berufen, um das Treiben der sozialistischen Abge= ordneten ruhig zu untersuchen, und die Anhänger derselben zu bitten, Stellung zu Gunsten eines friedlichen Nebeneinandergehens zu nehmen. Ich sage, ich war erstaunt, so etwas gerade von Peukert zu hören, und wandte mich daher an die mir bekannten Mitglieder unseres Vereins, welche mit Anarchisten in Beziehung stehen, und da erfuhr ich denn, daß besagter Peutert vor vierzehn Tagen im Anarchistenklub den Antrag gestellt hatte, ein Flugblatt zu veröffentlichen, dessen Inhalt den Genossen der ganzen Welt Aufschlüsse geben soll über das Treiben der Spigen der sozialistischen Partei, speziell in der Schweiz , da die Verfol gung der Anarchisten der Schweiz auf Denunziation der Redakteure u. s. w. des Sozialdemokrat" erfolgt sei, und daß genannter Peufert den Auftrag erhielt, ein derartiges Flugblatt zu verfassen.( Läßt uns sehr kühl. Red. d. Soziald.")
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Um nun den Lesern des ,, Sozialdemokrat" zu zeigen, weß Geistes Kind dieser Peukert ist, will ich mir erlauben, Authentisches über das skandalöse Benehmen desselben mitzutheilen. Der Retter der österreichischen Arbeiter bewegung lebt seit ungefähr vierzehn Monaten hier in London ; er gibt sich für einen Anarchisten vom reinsten Wasser aus, und seine Anhänger, worunter die Mehrzahl Desterreicher, glauben ihm noch auf's Wort. Bei seiner Ankunft hier hatte er auch die Sympathie der gesammten Gruppe der Anarchisten, allein sein Lebenswandel hat vielen die Augen geöffnet. Hiervon nur einige Beispiele. Hier angekommen miethete sich Peutert bei einem guten Genossen ein; derselbe gab ihm sein bestes Zimmer und verschaffte ihm Arbeit als Maler. Peutert arbeitete auch einige Tage, aber dermaßen schlecht, daß er nicht nur die Arbeit verlor, was ihm grade keinen Kummer machte, sondern daß auch sein Wirth zwei seiner besten Kunden einbüßte. Er wohnte nun neun volle Monate bei jenem Genossen, ohne zu bezahlen, und würde noch heute dort wohnen, wenn nicht die Frau desselben erklärt hätte, daß sie es müde sei, zu sehen, wie Peutert weder sich ihr Mann Tag und Nacht quäle, während er Anstalt mache, Beschäftigung zu finden, noch Geld zu schaffen, um zu bezahlen. Somit genöthigt, zu ziehen, ging der Eble leichten Herzens zu einem anderen Genossen, bezog dort ein Zimmer und wohnte wiederum drei Monate, ohne zu bezahlen. Als die Frau des Betreffenden ihn endlich aufforderte, er solle entweder bezahlen oder das Haus verlassen, stellte er sich entrüstet, schimpfte, und sagte, das sei bourgeoiss mäßig, man solle bedenken, daß er Peutert sei! Allein die Frau erklärte, sie sei nicht gesonnen, ihren Mann arbeiten zu lassen, um dem großen Peutert umsonst Logis zu geben, und setzte ihm den Stuhl vor die Thür. Nun will ich Ihnen gleichzeitig mittheilen, wie Peutert bis dato seinen sonstigen Unterhalt bestritt. Jm Klub der Anarchisten speiste er als Gemaßregelter einfach auf Kosten des Vereins, das wäre Nr. Eins. Um Kleider zu bekommen, ging er nach Hull als Agitator, und ließ sich dort vom Kopf bis zu Fuß neu einkleiden, natürlich auf Kosten der dortigen Genossen, das wäre Nr. Zwei. Um Geld für sonstige Ausgaben zu bekommen, übernahm er von einem Schweizer Liqueurfabri fanten die Agentur eines neu erfundenen Magenbitter, auf diese Weise bekam er gegen 300 Mark Taschengeld, da er die gelieferten Waaren einfach nicht bezahlte. Gleichzeitig war er Agent für einen Patenttisch. Was er dabei gewann, weiß ich nicht; ein solcher Tisch kostet 75 Mr. Jedenfalls hat er auch hier die Tische nicht bezahlt; das wäre Nr. Drei. Um nun noch auf andere Weise Geld für seine anarchistischen Bedürfniffe, wie Billardspiel u. s. w., zu bekommen, ließ er sich unter dem Namen....*) als Mitglied des kaiserl. königl. österreichisch - ungarischen Unterstütungsverband aufnehmen, während er gleichzeitig von verschiedenen Genossen Geld erschwindelte, von dem Einen 20 Mart, von dem Andern 60 Mark u. s. w.
Die obenerwähnten Geschäfte hat er ebenfalls unter dem Namen... gemacht, als Anarchist bleibt er jedoch immer der große Peutert. Für Diejenigen, welche glauben könnten, daß ich übertrieben habe, verweise ich auf sein früheres Verhältniß zu Fürst Lichtenstein, sowie auf sein Treiben als Redakteur der Zukunft", als welcher er sein Gehalt durch widerrechtliche Aneignung des Ueberschusses dieses Blattes noch erhöhte. Also in Desterreich Lump, in der Schweiz Lumpazius, und in Frankreich und hier in England Lumpazius Vagabundus. Vorläufig will ich schließen, ich denke mein Theil dazu beigetragen zu haben, den Verfasser besagten Flugblattes zu kennzeichnen, behalte mir indeß vor, gelegentlich Fortsetzung zu senden, sowohl über diesen wie über verschiedene gleichgeartete Helden des radikalen" Revolutionarismus.
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wst.
*) Obwohl für uns kein Grund vorliegt, den Namen nicht zu vers öffentlichen, haben wir ihn doch fortgelassen, da wir Herrn Peutert nicht zu einem neuen Martyrium verhelfen wollen.
Korrespondenzen.
Elberfeld , 20. April. Mit welcher liebevollen Aufmerksamkeit die Wupperthaler Sozialdemokratie von unseren bereits früher zur Genüge charakterisirten Gerichtsorganen beehrt wird, können die Parteigeno ffen auf's Neue aus dem Folgenden ersehen. Eine ganze Reihe von Sozia listenprozessen spielten sich in jüngster Zeit hier ab. Bei der Verbreitung des Manifeftes waren hier fünf, in Barmen fünf und in Solingen ein Verbreiter der Heiligen" in die Hände gefallen, deren Handlanger, wie fich gelegentlich der kürzlich stattgefundenen Verhandlung herausstellte, auf die Verbreitung ordentlich gelauert hatten. Beiläufig bemerkt hatte es die Staatsanwaltschaft gar nicht übel im Sinne die Anklage bezog fich anfänglich auch auf ,, Aufreizung zum Klassenhaß"; dieser Punkt wurde jedoch später fallen gelassen, wohl in der Vorahnung der unausbleiblichen Blamage. Und unser Einfaltspinsel, wollte sagen Polizeikommissar, Gottschalk lieferte bei dieser Verhandlung wieder einen recht drafti schen Beweis, wie gewissenhaft er es mit seinem Zeugeneid nimmt. Vom Vorsitzenden gefragt, ob bei einem der Angeklagten eine Haussuchung stattgefunden hätte, antwortete Gottschalt frischweg mit Ja, obwohl weder er noch sonst ein Mitglied der preußischen Spürnasenzunft bei jenem Genoffen die Wohnung durchschnüffelt hatte. Erst später widerrief Gotts schalt seine Aussage. Was dieser Streber übrigens für ein Genie ist, zeigte seine Frage an einen mitangeklagten Genossen vor der Verhand lung im Sigungssaale, wie sich das Flugblatt eigentlich betitele, um welches es sich handle! Der Prozeß endete damit, daß von 11 Angeflagten 8 zu 10 Mark Geldstrafe verurtheilt wurden, darunter auch Einer, dem man absolut keine Verbreitung nachweisen konnte. Ein paar Spigel wollten ihn zur Zeit der Verbreitung in einem paar Häuser gehen gesehen haben, zudem war der Angeklagte als Sozialdemokrat bekannt, und das genügte: der Jude mußte verbrannt werden. Der Staatss anwalt hatte in seiner besonderen Liebe zu den Umstürzlern" 3 Monate Gefängnißftrafe beantragt.
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Neben verschiedenen kleineren Prozessen, bei denen es sich ebenfalls um Flugblätter handelte, und die gleichfalls mit Verurtheilungen zu Geldstrafen endeten, hat nunmehr auch die mit aller Kraftäußerung seis tens der Polizei zu einem Monftreprozeß aufgebauschte Langenhaus fer Affaire ihren Abschluß gefunden. Kurze Zeit nach der bekann