nicht beschäftigt werden. 2) Für verheiratete Frauen ist die Arbeitszeit in Fabriken so zu begrenzen, daß die Kinder der ihnen nöthigen mütter­lichen Pflege und Zucht nicht entzogen werden. Von den Aufsichts­behörden ist außerdem der Nachweis zu führen, daß die Kinder während der Arbeitsstunden der Mütter unter Aufsicht erwachsener Personen stehen. 3) Die Verpflichtung zum regelmäßigen Besuch der Fortbildungs­schule ist für die in Fabriken beschäftigten jugendlichen Arbeiter beiderlei Geschlechts bis zum vollendeten achtzehnten Lebensjahre zu erstrecken. Die Fortbildungsschule soll nicht nur die allgemeine Schulbildung er= gänzen und befestigen, oder die gewerbliche Vorbildung unterstützen, son­bern sie soll vor Allem erziehlichen Zwecken dienen, auch soll sie ihren weiblichen Böglingen, soweit irgend thunlich, Anleitung zu häuslicher Ausbildung geben."

Diese Thesen, welche einstimmig angenommen wurden, können wir als ein Zeichen wachsenden Verständnisses für den Zusammenhang aller Zweige des sozialen Lebens mit den wirthschaftlichen Verhältnissen nur begrüßen. Kommen sie doch den betreffenden Forderungen des Arbeiter schutzgesetzes unserer Abgeordneten ziemlich nahe. Vom Referenten hätte man billigerweise ein Eingehen auf die Gründe erwarten dürfen, marum viele Eltern ,, wollen, daß ihre Kinder möglichst viel Geld ver­dienen." Dann würde es sich gezeigt haben, daß fast alle diese Eltern auf den Miterwerb ihrer Kinder angewiesen sind, daß also die Fabrik­gesetzgebung nicht nur in Bezug auf Frauen- und Kinderarbeit, sondern auch in Bezug auf die Verhältnisse der erwachsenen männlichen Arbeiter die Schule in eminentem Grade angeht. Und wenn es in These 2 heißt, daß für verheirathete Frauen die Arbeitszeit in Fabriken so zu begrenzen ist, daß die Kinder der ihnen nöthigen mütterlichen Pflege und Zucht nicht entzogen werden, so begreift auch diese Forderung, wenn sie nicht todter Buchstabe bleiben soll, ein viel einschneidenderes Eingreifen der Gesetzgebung in unsere Arbeitsverhältnisse ein, als es sich die Beschlußfaffer und der deutsch   freisinnige Referent wahrscheinlich haben träumen laffen.

Indeß das steht auf einem anderen Kapitel. Jedenfalls ist der Beschluß des Lehrertages von uns anzuerkennen. Er wird bei der Agitation für die Arbeiterschutzgesetzgebung von großem Nußen sein.

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Charity begins at home.*, Die christliche Liebe, das heißt ,, das praktische Christenthum", fängt zu Hause an dieses gute englische   Sprichwort hat der eiserne" Otto( die Stirn ist jedenfalls eisern) zu seinem Wahlspruch gemacht und auch mit vielem Geschick und Erfolg verwirklicht. Man muß das praktische Christenthum" nur rich­tig verstehen. Praktisches Christenthum" ist die Praxis der Anwälte des armen Mannes". Und die Praxis der ,, Anwälte des armen Mannes" ist, Millionäre" zu züchten auf Kosten des armen Mannes, der von den abfallenden Brosamen der Millionäre zwar nicht üppig leben, aber mög­licherweise doch bescheiden vegetiren kann, während er ohne diese Bro­samen sicher verhungern müßte wie die Anwälte" meinen. Also ,, Millionäre" züchten das ist das große Ziel der Anwälte des armen Mannes", welche zu gleicher Zeit auch die Väter und Geburtshelfer der ,, Sozialreform" sind. Millionäre" züchten

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,, das ist die ganze Wissenschaft, das ist die höchste Philosophie,

das ist des Lebens tiefster Sinn".

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rung des dort gefundenen Elends Abstand nahm, aber doch zu dem vielsagenden Schluß gelangte, es sei nicht angezeigt, in Zukunft weitere Ackerbaukolonien in Algerien   zu gründen.

Man versuchte die Sache auf andere Weise in Gang zu bringen. 1857 wurde 80,000 Personen freie Ueberfahrt bewilligt, 70,000 famen wieder zurück. 1871 glaubte die Nationalversammlung   den Verlust von Elsaß­Lothringen beinahe dadurch ausgleichen zu können, daß sie den Bewoh nern jener Landestheile 100,000 hektaren Land in Algerten überwies. Aber von 159,000 Optanten gingen nur 3261 hinüber; 155,000 waren flug genug, sich nicht darauf einzulassen. Die Unterbringung von 960 Familien kostete 6 Millionen. Von den 3261 Personen waren nach 3 Jahren kaum noch 2000 vorhanden. Man schob den Mißerfolg auf die Ungeschicklichkeit der Verwaltung, und die Privatthätigkeit bemächtigte sich der Sache, ohne indessen bessere Resultate zu erzielen.

Nach den Protokollen des Conseil supérieur de l'Algérie befinden sich im Dorfe Aïn Yagout auf 28 Landantheilen noch 3 Ansiedlerstellen mit zusammen 4 Personen. In Fontaine Claude auf 29 Loosen noch acht Einwohner und so weiter. Ganze Dörfer sind ausgestorben und die Häuser verfallen. In anderen ist es überhaupt zu keiner Ansiede lung gekommen, so in Aïr Yzar, das offiziell schon 1830 kolonisirt worden ist.

Der Verfasser sagt nach Anführung dieser und noch anderer treffender Beispiele:

Die Verwaltung hat mit der Ertheilung einzelner Landkonzessionen geradezu ein Verbrechen begangen. Der Unglückliche kommt aus Burgund  oder aus dem Limousin mit Frau und Kindern und seinen Ersparnissen. Man befördert ihn und weist ihm seinen glücklich erlangten Besitz an; alsbald steht er zwischen der Alternative: entweder auf seinem Grund­stück befindet sich Wasser, dann bekommt er das Fieber, oder es findet sich kein Wasser, dann stirbt er Hungers. Ich habe jene, von ihren zu Grunde gerichteten Einwohnern verlassenen Ortschaften besucht. Die Armen lassen meistens das Grab ihrer Frau und Kinder zurück. Einige wenige verbeißen sich; sie wissen nicht, wohin; sie verfallen in eine Art von muselmännischem Fatalismus und erwarten ihr Ende vom Schicksal."

das ist das volkswirthschaftliche, sozialpolitische, sozialreformatische, die Lösung der Arbeiterfrage unfehlbar herbeiführende Programm unseres ,, Dedipus des 19. Jahrhunderts", der, gleich dem Original- Dedipus der griechischen Mythe, das Räthsel der Sphynx gerathen hat und auf dem richtigen Weg ist, wenn dieser Weg auch ein Holzweg ist, nämlich der Weg der Holzzölle( wozu Getreidezölle und andere schöne Zölle zur Züchtung von Millionären" gehören). Genug, die Züchtung von Mil­lionären ist das große und schöne Ziel des praktischen Christenthums", nnd dieses große und schöne Ziel hat unser braver Reichskanzler, der ja der Hauptarbeiter im Weinberge des praktischen Christenthums" ist, dem englischen Sprichworte getreu, für seine eigene Person im vollsten Maße erreicht. Ein nationalliberales Blatt, das Leipziger Tageblatt  ", rechnete dieser Tage aus, er habe vor Einführung der neuen Getreidezölle aus seinem landwirthschaftlichen Grundbesik der for st wirthschaftliche trägt ihm noch weit mehr ein, wir wollen nur an den berühmten Sachsenwald erinnern ungefähr 300,000 Mart jährlich gezogen; in Folge der Getreidezölle habe sich dieser jährliche Ertrag aber um etwa 40,000 Mark erhöht. Wir glauben, daß das zu niedrig veranschlagt ist. Immerhin ists, auch wenn wir an den Biffern des Leipziger Tageblattes" festhalten, eine ganz respektable Leistung von praktischem Christenthum", und zeigt, wie gut es ist, wenn ein ,, Anwalt des armen Mannes" ,, die Klinke der Gesetzgebung" in der Hand hat nämlich wie gut für den Anwalt! Die 340,000 Mart jährlich, welche das Leipziger Tageblatt  " ausgerechnet hat, stellen einen Grundbesitz im Werthe von 8%, Millionen Sar; der Sachsenwald allein wurde schon vor 10 Jahren auf 15 Millionen geschätzt und ist jezt mindestens 20 Millionen werth. Fügen wir noch die übrigen Be= sigungen unseres ,, Anwalts des armen Mannes" hinzu, und außerdem seine verschiedenen Staatseinnahmen, die sich auf 100,000 Mark jährlich belaufen mögen, so kommen wir zu dem Schluß, daß der eiserne Kanzler die soziale Frage für seine Person unübertrefflich gelöst hat, und in der That ein praktischer Christ ist, wie er praktischer nicht gedacht werden kann. Dem Verdienst seine Krone!

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Im Allgemeinen scheint man die Fiebergegenden noch den unfrucht­baren, den Fiebertod dem Hungertod vorzuziehen. Es erinnert das in etwas an den Galgenhumor der Bewohner gewisser, häufigen Ueber­schwemmungen ausgesetzter Flußthäler, welche sich in dem Sak äußert: Lieber in der Tiefe versaufen, als in der Höhe verhungern!

So ein verkommener Franzose" über das nationale Werk" der Kolonisation Algiers  !

Und Algier   ist, wie gesagt, in noch weniger Tagen vom Mutter­land aus zu erreichen, als die Peters'sche Gründung in Wochen von Deutschland  ; das Klima Algiers   und das Klima wenigstens Südfrank. reichs sind bei Weitem nicht so verschieden, als das Klima Deutschlands  und das Klima auf dem Territorium der Herren Peters, Graf Pfeil und Konsorten. prozesse  

wieder so auffällig, daß man an das berüchtigte Attentatsjah berland

erinnert wird.

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Je mehr das Ansehen der Majestät sinkt, dest zahlreicher die Majestätsprozesse", sagte schon Tacitus der Herz Don Han Ueber das Befinden des deutschen Raisers laufe trag dur allerhand bedenkliche Gerüchte um, es scheint mit dem alten Wilhelm land mac jetzt endlich zu Ende gehen zu wollen- trotz aller offiziellen Beruhigungs uns für bülletins. So schmerzlich nun alle guten Deutschen der Dahingang ihre nur freu allverehrten ,, Heldengreises" auch berühren muß, so können wir zu ihre Außer d Beruhigung doch konstatiren, daß mit demselben der Untergang der Wel Revol noch nicht besiegelt ist. Dies schreckliche Ereigniß wird nämlich erst ein ftet, ist treten, wenn Bismarck  , der große, der einzige, der unersetzliche Bismar die Sach lieb' Vaterland, mag Diese den Weg alles Fleisches gegangen. Bis dahin überein, ruhig sein! Soffentli

Trotzdem aber wagt man es, dem deutschen   Volke vorzuschwindeln, es handle sich hier um ein kolonisatorisches Kukturwerk, für welches die Nation einzutreten hat. Um eine ganz gemeine Gründung handelt es sich, die sich von den Gründungen des Jahres 1872 nur insofern unterscheidet, als mittels dieser den Dummen nur das Geld aus der Tasche gelockt wurde, während sie heute gewärtig sein müssen, Geld und Leben einzubüßen. Aber gleich den Gründern von 1872 erfreuen sich die Gründer von heute des Wohlwollens unserer Regierer; es ist ihnen solange sicher, als der Karren nicht gründlich verfahren ist. Dann ist's ja noch immer Zeit, den bekannten Eselsfußritt zu verabfolgen. Euch das Risiko, mir der Erfolg!- nach diesem Rezept wird man der größte Staatsmann des Jahrhunderts.

Der Krieg mit 3anzibar" scheint in der That zur Wahrheit werden zu sollen. Wenigstens wissen die Blätter von außer ordentlichen Ausrüstungen verschiedener Schiffe der deutschen   Marine zu zu melden. So brachte die ,, Weser- Zeitung" vor einigen Tagen die Nachricht, daß in Wilhelmshaven   die Befrachtung zweier von der Marine gemietheten Bremer   Dampfer, des ,, Adler" und des Ehrenfels", ununterbrochen fortgesetzt wird, und selbst an den beiden Festtagen mit vermehrten Arbeitskräften betrieben wurde. Der Ehrenfels", heißt es, soll spätestens am 28. Mai expedirt werden und empfängt 1000 Tons Rohlen, Proviant und Munition. Die Segelordres für die beiden Schiffe werden durch aus geheim gehalten; es ist hier jedoch stark die Meinung vertreten, daß der Bestimmungsort der Schiffe 3 anzibar ist, woselbst ein Geschwader, bestehend aus den drei Kreuzerfregatten, Prinz Adalbert  "," Stosch" und Elisabeth", zusammengezogen werden soll. Dieser wohlbegründeten Meinung entspricht auch die ganze Art und Weise der Ausrüstung und die ungewöhnliche Hast, mit der Alles betrieben wird; bei einer bloßen Versorgung der Kolonien würde man sich ohne Zweifel mehr Zeit gönnen. Die Kohlenzeche Germania und Nordstern" bei Bochum   ist mit einer bedeutenden Kohlenlieferung beauftragt worden und sendet dieselbe per Extrazüge nach hier. Beide Dampfer erhalten ein Detachement von je 1 Offizier, 1 Arzt, 1 3ahlmeister und 12 Mann. Der Adler" führt bereits die deutsche Kriegsflagge." Von den Kosten, vorläufig an Geld, und später ,, mit Gottes Silfe" an Menschenleben schweigt des Sängers Höflichkeit. Und wofür diese Opfer?

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Nachschrift. Offiziöserseits stellt man in Abrede, daß die oben­genannten Schiffe nach Zanzibar bestimmt seien. Nun, was von offiziösen Ableugnungen zu halten ist, weiß nachgerade jedes Kind.

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Die Protest e, welche die sozialdemokratischen Ab­geordneten zum Schluß der Session gegen die unanständige Haft erhoben, mit der das Schäfchen geschoren" ward, haben unsere parla­mentarischen und unparlamentarischen Gegner arg verschnupft. Nur ein fortschrittliches Blatt, die Leipziger Bürgerzeitung", hatte den Muth, zu sagen, unsere Abgeordneten hätten Recht gehabt und die fortschrittlichen Abgeordneten hätten ebenio handeln sollen.

Für die angebliche Kolonisirung des von der famosen ,, Dstafrikanischen Kolonisationsgesellschaft" erschwindelten Territoriums. Wir sagen, die angebliche Kolonisirung, denn an eine wirkliche Kolonisirung dieses Fieberheerdes dürfte gar nicht zu denken sein. Was es überhaupt mit der Kolonisirung Afrifas in der Praxis für ein Bewandtniß hat, lehren die Erfahrungen Frankreichs   in Algier  . In der Berliner   Volksztg." finden wir einen Auszug aus Yves Guyot's   Werke über Kolonial­politik, der vortrefflich dazu geeignet ist, etwa noch in Jllusionen Befangenen die Augen zu öffnen.

Dafür wird die Bürgerzeitung jedenfalls von Herrn Eugen Richter  einen tüchtigen Rüffel beziehen.

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Mit Bezug auf die in Nr. 21 enthaltene Ertlärung Frohme recht wo werden wir ersucht, zu konstatiren, daß Bebel im ,, Leipziger Tagblatt nur auf Angriffe des Leipziger Tageblattes" geantwortet hat.

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Der Kommunistische Arbeiterbildungsvereis gerad in London  " versendet ein Zirkular, in welchem er der Redaktion de hens ,, Sozialdemokrat" den Vorwurf macht, durch Verschleppung der bi eit lang Fraktionserklärung betreffenden Resolutionen und durch Vertuschung de in der davon e " Fehler der Fraktion noch vergrößert" und die freie Meinungsäußerun zur Phrase herabgedrückt" zu haben; die Londoner   Genossen erkläre treue ur daher laut ihr Mißtrauen gegen die Redaktion, welche sich in diese Dieser Weise von der Fraktionsmajorität bestimmen ließ". Zum Beweise wir aus Ra dann ein Fraktionsbeschluß angeführt, dem sich nach Meinung des Komm ten Pr Arbeiterbildungsvereins" die Redaktion unterworfen habe, und zum Schlu teftantem werden diejenigen Abgeordneten namhaft gemacht, welche ,, Gegner de wir ihn ben The Dampfersubvention" und gegen die Fraktionserklärung gewesen seien. Das Schriftstück ist auch uns zur Veröffentlichung zugegangen; wir eine Ch glauben jedoch dem Verlangen der Urheber dadurch genügend entsprochen zu haben, daß wir den wesentlichen Inhalt desselben kurz skizzirten. Aus denselben Gründen, welche uns vom wörtlichen Abdruck des e längst sa wähnten Zirkulars abhalten, verzichten wir aber auch auf eine Wide um nich legung der gegen uns erhobenen Vorwürfe, sondern konstatiren nu daß der Komm. Arb.- Bild.- Ver." in den beregten Fragen vierma zum Wort gekommen ist, und zwar viermal gegen die Fraktion, ba also er selbst wohl schwerlich unter dieser ,, Beschränkung der freien Me nicht ve nungsäußerung" zu leiden gehabt hat.

Thersites Richter ist mit seinen neuesten Lügen und Schimpfereien gegen die bösen sozialdemokratischen Abgeordneten wieder einmal gründlich hereingefallen". Unter Anderen hatte er bekanntlich von Kayser behauptet, dieser habe einen Bericht in der Petitions­tommission nicht fertiggestellt, so daß, als er auf fortgesetzte Mahnungen den Bericht geliefert, seitens der Kommission ein anderes Mitglied mit dem Referat hätte betraut werden müssen. Kayser stellte sofort( in einer Zeitungs- Erklärung) die Sache dahin richtig, daß er den fraglichen Bericht allerdings verfaßt, daß derselbe aber nicht unter seinem Namen erschienen sei, weil er Kayser inzwischen wegen Eintritts in eine andere Kommission aus der Petitionskommission habe austreten müssen. Diese Berichtigung wurde von Herrn Richter ignorirt: dagegen hatte der nationalliberale Tröndlin, welcher das Referat nach Kayser's Austritt übernommen, die Anständigkeit, die Darstellung Kayser's für durchaus wahrheitsgemäß zu erklären.

Die Nähe Algier's  ( der Dampfer fährt in ca. 2 Tagen von Marseille  nach Algier  ), erzählt Guyot, schien anfangs auf die Auswanderung so an­ziehend zu wirken, daß die Regierung eine Massenauswanderung und eine Entvölkerung des Mutterlandes befürchtete und daher 1832 durch Gesetzerlasse und Verwaltungsmaßregeln diesem drohenden Uebel zuvor zukommen suchte. Man hat sich seitdem so sehr von der Grundlosigkeit dieser Befürchtung überzeugt, daß man alle erdenklichen Veranstaltungen getroffen hat, um zur Auswanderung dorthin zu reizen. 1848 wurde mit einem Opfer von 50 Millionen Franken eine Anzahl von Kolonisten hinüber befördert; jeder einzelne kostete dem französischen   Staate, d. h. also den französischen   Steuerzahlern, nach den Angaben des Kriegs­ministers die Kleinigkeit von 8000 Fr. Die Nachrichten lauteten indessen bald so trostlos, daß eine Enquetkommission zur Untersuchung der Sach­lage hinübergeschickt wurde, welche zwar von einer zutreffenden Schilde­

*) Die christliche Liebe fängt zu Hause an.

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So ist der edle Ritter Eugen also der Lüge und Verleumdung überführt!

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Was nun die zum Schluß erwähnte Liste anbetrifft, so lassen w hierüber die Zuschrift eines Abgeordneten, dem das Zirkular gleichfal zugegangen ist, folgen, mit der wir zwar nicht in allen Einzelheiten verstanden sind, der wir jedoch in Bezug auf die Mißbilligung solch indirekter Aechtungsversuche unter Genossen nur zustimmen.

Uebrigens wird uns aus zuverlässiger Quelle mitgetheilt, seitens ver­schiedener einflußreicher Mitglieder der Fortschrittspartei seien Richter mit Hinsicht auf die bevorstehenden Landtagswahlen Vorwürfe wegen seiner Angriffe auf die Sozialdemokratie gemacht worden. Wir glauben das sehr gern. Die Herren Fortschrittler wissen sehr genau, daß sie bei den Wahlenden Landtagswahlen wie den Reichstagswahlen- in manchen Kreisen von unserer Gnade abhängen, während wir ihrer Dienste glücklicherweise gar nicht benöthigt sind.

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Der Abgeordnete, der kein Parlamentarier ist, schreibt uns: ,, Die Londoner   Genossen haben es für gut gehalten, da das Parte organ sich zu derartigen Dingen nicht hergeben kann, eine Liste deine M- Abgeordneten, welche durchweg gegen die Dampfersubvention waren der Er sowie eine zweite Liste der Abgeordneten, welche gegen die bekannte auf das flärung der Fraktion gestimmt haben, auf eigene Faust anzufertige und verbreiten diese Listen vermittelst Zirkulars. Zunächst sei nun for statirt, daß beide Listen unrichtig sind; das sagen wir zur J formation der Genossen im Allgemeinen. Und nun ein Wort m den   Londoner Genossen. Wir fragen dieselben:

1) Verträgt sich eine derartige Veröffentlichung mit dem Respekt v der freien Meinungsäußerung, welchen sie in ihren herigen Rundgebungen so emphatisch gefordert haben? Und 2) verträgt sich eine derartige Veröffentlichung mit den Interesse der Partei?

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Wir glauben, bei ruhigem Nachdenken wird jeber vorurtheilsto Parteigenoffe beide Fragen mit Nein beantworten müssen.

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Sollen etwa Reichstagsabgeordnete unter ein Ausnahm gese gestellt, und des Rechts der freien Meinungsäußerung und Krit das jedem Parteigenossen als ein selbstverständliches Recht zusteht, b raubt werden? Es scheint, gewisse Leute gehen von der Ueberzeugun aus, daß jeder Parteigenosse, und war er vorher noch so brav und ve nünftig, in dem Momente, wo er zum Abgeordneten gewählt wird, s in einen Lump oder Dummkopf verwandelt. Wer an dieses Wunde des Parlamentarismus glaubt, der soll doch das Wählen unterlassen. da kom Und ist es etwa im Interesse der Partei, solche Listen anzufertigen die doch nur den Zweck haben können, einen Theil der Abgeordnete vor den Genossen in ein günstiges, den anderen Theil in ein ungünstige Licht zu stellen?

Db die einflußreichen Mitglieder der Fortschrittspartei" bei ihrem gestrengen ,, Chef" etwas ausrichten wir bezweifeln es oder nicht, ist uns also höchst gleichgiltig. Die Herren Fortschrittler mögen uns so jeden­heftig bekämpfen, wie sie wollen, das kann uns nichts schaden falls lassen wir uns dadurch nicht ein haar breit von unserer Bahn abdrängen. Wir werden den Herren, was sie uns geben, mit Zinses­zinsen zurückgeben, und wenn wir ihnen einmal unsere Unterstügung leihen, so wird es, wie bisher nie aus Sympathie für die Herren Fort schrittler, sondern nur in unserem eigenen Interesse geschehen. Nur unser Parteiinterse, mit andern Worten das politische Interesse der Arbeiterklase, fann für uns maßgebend sein, und deshalb können auch Dieje igen sich beruhigen, welche da meinen, wir ließen uns vielleicht durch die Schimpfereien des Herrn Eugen  Richter zu einer kleinen Annäherung an die Herren Wagner, Wagener und Konsorten verleiten. Da müßten wir doch ganz alberne Burschen sein! Und glaubt man etwa, das Geschimpfe eines parlamentarischen Rohrsperlings, der höchstens das Trommelfell in Gefahr bringt, könnte uns abzwingen, was   Bismarck mit seinem Zuckerbrot der Sozialreform und seiner Beitsche des Sozialistengesezes uns nicht abzwingen konnte? Das heißt die fortschrittlichen Maulhelden gar wunderbar über­schäzen.

Ein Opfer des Denunziantenthums. In   Plauen ( im   sächsischen   Voigtland) verschwand vor Kurzem ein Handwerker und wurde nach einiger Zeit im Walde todt aufgefunden er hatte sich erhängt.

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Begreifen die   Londoner Genossen nicht, daß damit die Möglic feit ruhiger und gründlicher Berathung, die im J teresse der Partei so nothwendig ist, aufgehobe oder doch wesentlich beeinträchtigt wird? Die Folder würde sein, daß gar nicht mehr berathen, sondern einfach in jede Fall beschlossen würde, was die Parteigenossen wolle Welchen Zweck aber dann noch eine Parteivertretung ob Parteileitung haben soll, sehen wir beim besten Willen nicht Und wie sollte denn der Wille der Parteigenossen ergrü det werden? Durch Urabstimmung? Das dürfte seine Schwieri feiten haben, und würde, wenn durchgeführt, bewirken, daß über haupt nichts geschieht. Denn es würde nicht nur sehr lan bauern, bis die Urabstimmung vorgenommen ist länger, als mei mit den Entschlüssen und Beschlüssen gewartet werden kann

Wie nachträglich ermittelt wurde, war er das Opfer eines nichtswür­digen Buben, der, um einer Privatrache zu fröhnen, den ganz harmlosen, politisch völlig indifferenter Mann wegen einer angeblichen Majestäts­beleidigung denunzirt hatte. Die Furcht vor dem Prozeß trieb den Un­glücklichen zum Selbstmord; wäre es ein energischer Mensch gewesen, so würde er dem Schuft, der ihn denunzirte, einen gehörigen Denkzettel gegeben haben.

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Ob die Staatsanwaltschaft gegen den Denunzianten einschreiten wird? Wir bezweifeln es trok der schönen Rede des neuen Generalstaats­anwalts Held wir bezweifeln es, obgleich die Denunziation jeder Begründung entbehrte. Das Denunziantenthum ist in   Deutschland zu einer Staatsinstitution geworden. Ohne Denunzianten kann der Staat nicht mehr bestehen, und darum pflegt er das Denunziantenthum syste­matisch. Seit einiger Zeit häufen sich darum die Majestätsbeleidigungs­

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es käme auch sehr häufig zu keiner Klarheit, weil innerhalb der Part verschiedene Anschauungen und Forderungen zum Ausdruck gela gen würden. Und welche der verschiedenen Anschauungen und Ford rungen wären dann die richtigen?

Man muß nur die Konsequenzen sich vergegenwärtigen, und die Adie St surdität leuchtet ein.

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Wir wissen ja, daß es in jeder Partei Leute von start entwickelte en st Selbstbewußtsein gibt und in unserer Partei sind sie keineswegs gefäet welche den Stein der Weisen gefunden zu haben glauben diesen Genossen können wir nur den wohlgemeinten Rath ertheilen, der Reihe der Kritiker und Zuschauer in die der Mitrath und Mitthater zu treten! Dazu ist allerdings erforderlich, daß den übrigen Genoffen eine ebenso hohe Meinung von ihren Fähigkeit und ihrem Urtheil beibringen, wie sie selbst zu besiken pflegen. Der Abgeordneten werden sicherlich über einen derartigen Kräftezuwachs söhu sehr freuen."

Ueber Bismarcks verdienstvolle Untergrabun des Legitimitätsprinzips wird uns aus Deutschlan geschrieben:

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Der Hausmeier der   Hohenzollern, Junker Otto von   Bismarck, h wieder einmal, in Durchführung seiner Rolle als Revolutionär wid Willen, Kanonen aufgefahren gegen das legitim Recht und das Gottesgnadenthum. Bekanntlich steckt ihm d fette Herzogthum   Braunschweig in der Nase; er möchte, nachdem d preußischen Politiker schon seit fast einem Jahrhundert an der Annegi der welfischen Lande gearbeitet, nun auch, den Tod des kinderlosen He zogs Karl benutzend, das schöne   Braunschweig in denselben Sack stecke in welchem   Hannover vor jetzt 19 Jahren verschwunden ist. Betan lich gibt es nur einen legitimen Erben: den Herzog von Cumberlan Sohn des entthronten Königs von   Hannover. Dieser( Erkönig Geor war so mannhaft, die Hand nicht zu küssen, welche ihn geschlagen bestohlen wie das verschiedene andere Depoffedirte" gethan. blieb bis zu seinem Tod im Kriegszustand" mit Breußen; und se Sohn und Erbe hat es ebenfalls verschmäht, mit Preußen seinen Fried zu machen. Dagegen hat er, als der letzte Herzog von Braunschwe starb, feierlich erklärt, als Erbe der Braunschweiger Krone sein" La der Reichsverfassung gemäß regieren, und alle Pflichten, welche diese ih auferlegt, erfüllen zu wollen. Das war allerdings ein Strich durch d Bismarc'sche Rechnung, denn da an dem legitimen Recht" des Herzo von Cumberland fein Zweifel ist, so war, mit dessen Anerkennung Reichsverfassung, jeder verfassungsmäßige" Grund, ihm sein Land stehlen, aus dem Wege geräumt. Die Norddeutsche Allgemeine" li nennt zwar eine Art von Protest los, in welchem sie erklärte, das legitin oder dynastische Recht müsse dem Staatsinteresse weiche allein vorläufig tam diese, jederzeit von uns freudig begrüßte, revol Par tionäre Theorie nicht zur Verwirklichung. Das Terrain mußte erst arbeitet werden. Jetzt scheint das hinlänglich geschehen zu sein: Junk série Bismarck hat im Bundesrath den Antrag gestellt, den Herzog von Cu gebau

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