tsjah berland von der Thronfolge auszuschließen, weil er noch nicht formell mit Preußen Frieden geschlossen habe, also sich mit einem Bundesstaat im Kriegszustand befinde. Das ist nun feineswegs richtig, sintemalen Deft tus der Herzog die Reichsverfassung und damit eo ipso auch die Annexion Don Hannover anerkannt hat, allein trotzdem wird der Bismarck 'sche An­Laufen trag durchgehen, denn Preußen ist start und der Herzog von Cumber ilhelm land machtlos. Wir Sozialdemokraten haben natürlich keine Veranlassung, ungs uns für das legitime Recht zu ereifern. Im Gegentheil, es tann uns ihre nur freuen, wenn es von den Gewalthabern mit Füßen getreten wird. ihre Außer dem Legitimitätsrecht gibt es nur ein Recht: das Recht der We Revolution, und daß Junker Bismarck diesem Rechte Vorschub lei: t ein ftet, ist ein entschiedenes Verdienst, welches er sich um unsere Sache, um Smart die Sache der Revolution, erwirbt. Möge es nicht das letzte sein!" mag Diese Ausführungen stimmen, wie man sieht, durchaus mit dem überein, was wir in unserem Leitartikel in voriger Nummer ausgeführt. boffentlich berührt diese Uebereinstimmung unseren best en Agitator merecht wohlthuend. sigo mo si

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Ein Geständniß. Diese traurige Entwicklung wäre aber wenigstens in der protestantischen Kirche unmöglich gewesen, wenn nicht rei serade unter dem im wissenschaftlichen und politi on de hen Leben tonangebenden Theile der Nation schon er dieit lange her eine unvergleichliche Lauheit, Unklarheit und Unsicherheit ng de in der Behandlung aller religiösen Fragen geherrscht und sich in Folge serum davon ein höchft beklagenswerther Diangel an religiöser Ueberzeugungs­fläre treue und Charakterfestigkeit bemerkbar gemacht hätte." diese Dieser Satz ist entnommen einem Vortrage, den der Detan Bittel wir aus Karlsruhe auf dem vor einigen Tagen in Hamburg stattgehab­Rommten Protestantentag, einer Versammlung der freisinnigen Pro­Schlu teftanten, gehalten. Obwohl von anderen Gesichtspunkten aus, fönnen er de wir ihn doch nur unterschreiben. Ja, es ist wahr, bei dem, tonangeben­ben Theile der Nation", d. h. bei den sogenannten Gebildeten, herrscht ; wir eine Sharafterlosigkeit in Bezug auf die kirchlichen Verhältnisse,

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nicht scharf genug gekennzeichnet werden kann. Weil es Mode" ist, heuchelt man das Bekenntniß zu einer Religion, deren Voraussetzungen es en längst sämmtlich von der Wissenschaft als unhaltbar nachgewiesen sind; ide um nicht nach oben" anzustoßen, läuft man in die Kirchen, spielt man " Positiv Gläubigen" und nimmt an jenen Komödien Theil, die Gottesdienst genannt werden und nur den Zweck haben, der" dummen Masse" Sand in die Augen zu streuen. Und was die Charakterlosen Me nicht verderben, das verderben die Charakter schwachen, die, nicht Fleisch und nicht Fisch, von einer Versöhnung zwischen Wissenschaft und nw Stultus" träumen und einem Kompromiß das Wort reden, dessen Resul­fall tat immer nur das sein kann, was sie vergeblich bekämpfen: die Cha­en ein after losigkeit. Mit der Halbheit erringt man stets nur Schein­ſiege; was man ist, sei man ganz. Nicht Wissenschaft und Bibelglauben, sondern Wissenschaft oder Bibelglauben ist die Parole.

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Natürlich! Die Bismarck 'schen Reptilien haben wieder einmal e de eine Musterleistung fertig gebracht. Bismards Antrag auf Annullirung ber Erbansprüche des Herzogs von Cumberland ist nicht ein Attentat te auf das Legitimitätsprinzip, sondern im Gegentheil eine Stärkung desselben. Das erinnert an jenen braven Vater, der aus reiner zu seinen Kindern dieselben während einer Hungersnoth aufspeiste um ihnen den Ernährer zu erhalten. Um das Legitimitätsprinzip zu stärken, wird der Erbe des Braunschweigischen Thrones seines legitimen Rechtes beraubt! Hoffentlich machen sich die Herren Spizbuben diese eft ve Logit nicht zu eigen und behaupten von nun an vor Gericht, sie haben en bi dadurch, daß sie sich an dem Eigenthum ihrer Nebenmenschen vergriffen, auch nur das Prinzip des Eigenthums" stärken wollen. Jeder Richter, ber dieser Logit seine Zustimmung versagte, würde sich damit einer in­direkten -Bismardbeleidigung schuldig machen. eitslo Man dente! ahm

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- Das famose Bismarck'sche Recht auf Arbeit" kann gar nicht beffer in seiner Lächerlichkeit gekennzeichnet werden, als es durch seine Befürworter geschieht. Seitdem der große Sozialreformer im deutschen Reichstage das große Wort vom Recht auf Arbeit gelaffen ausgesprochen, zerbrechen sich die Gelehrten unter den Bismärdern den Kopf über das Problem, wie dieses wundervolle Ding wohl zu verwirklichen wäre, ohne das ihnen und ihrem Herrn und Meister so überaus theure Regt auf Ausbeutung und Profit zu beeinträchtigen, und da kommen sie denn zu ganz wunderbaren Resultaten, die lebhaft an die Leistungen jener weisen Männer erinnern, von deren Thaten die Annalen der Stadt Schilda erzählen.

So hat jetzt wieder ein Professor Emil Witte eine Schrift über das Recht auf Arbeit und seine Verwirklichung" erscheinen lassen, die ein wahres Monstrum von Schildbürgerei zu sein scheint. Wir lesen dar­über in der Frankfurter Zeitung ":

Herr Witte will in der Gemeinde, im Kreise, im Regierungsbezirk, im Einzelstaate und im Reiche Arbeitsämter errichten, welche die Ver­mittelung für alle Arbeitsuchenden übernehmen sollen. Um dabei einen Effett zu erzielen, müßten natürlich alle Arbeitgeber verpflichtet sein, nur cht ei urch diese Aemter Arbeiter zu suchen. Wer nach drei Tagen feine Ar­beit erhalten hat, soll gegen geringeren Lohn von Gemeindewegen bei wieri Rothstandsarbeiten beschäftigt werden. Worin diese Nothstandsarbeiten bestehen sollen, wird nicht gesagt; wenn sie nüßlich sind, würden doch andere Arbeiter damit beschäftigt werden können. Handelt es sich aber um überflüssige Arbeit, dann kann man das Geld auch direkt vertheilen. Neben diesen Arbeitsämtern sollen Naturalverpflegungsstationen und Ar­beiterkolonien errichtet werden. Die zu allen diesen Dingen nöthigen Gelder will Hr. Witte durch seine Maschinensteuer schaffen, die er auf 5. pro menschliche Arbeitskraft, also auf 120 M. pro Pferdekraft ( Pferdekraft 24 Menschenträfte) bemißt. Bei den Eisenbahnen soll bie Steuer durch höhere Tarifsäge aufgebracht werden, bei anderen Ma­schinen durch eine Besteuerung der Kohlen. Er meint, eine Maschi­nensteuer werde die Arbeitsgelegenheit mehren(!); das ist ungefähr dieselbe Anschauung, welche die Auswanderung als ein Beichen der Uebervölkerung ansieht. Ebenso wenig wie aus den dicht­bevölkerten Induftriebezirken die Auswanderer kommen, ebenso wenig ath fann man sagen, daß an diesen Industriezentren die Arbeitsgelegenheit eine geringere wäre. Eher ist das Gegentheil der Fall. Sehr eigen­daß igfeit thümlich muß namentlich unsere Agrarier die Energie berühren, mit wel­. Der Herr Witte statt der von ihnen verlangten Tarifermäßigungen Er­höhungen verlangt und zwar sogar auf vertragsmäßigem Wege für alle unsere Nachbarstaaten. Was der schlesische und posensche Spiritus­produzent durch eine Tarifermäßigung gewinnt, verliert der branden­burgische und sächsische," so meint Herr Witte. Damit würden wir aller­bings bald in die alten Zwangs- und Bannrechte zurückfallen und jede Landschaft würde sich hermetisch gegen die andere abschließen. Dann fönnten die Herren im Osten ihr Getreide verfaulen lassen, der Westen müßte hungern; er könnte seine Fabritation einstellen und der Osten tönnte dann wieder zu selbstgemachten Steinärten und sonstigem ,, Urväter­Hausrath" zurückkehren. Schöne Aussichten!"

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Nun, so tragisch wie die Frankfurter Zeitung " tönnen wir den Vor­schlag des Herrn Professors nicht nehmen, dazu ist er uns einfach zu lindisch. Wir haben uns zwar in der Aera der Zünfte und der Wirth­schaftsreform an Manches gewöhnen müssen, aber an die Realisirung ftecte Befann eines so albernen Projektes ist denn Serlan die Geschichte nur von der luftigen bei nicht zu denken, so daß wir Geor

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zu nehmen vermögen. So oder ähnlich muß das Recht auf Arbeit" aussehen, wenn man es durch­führen will, ohne an dem Recht auf Ausbeutung zu rütteln; dieses aber ist die Grundlage der modernen bürgerlichen Gesellschaft. Neben ihm fennt sie nur noch das berühmte Turgot'sche Recht zur Arbeit, Fried welchem aber bekanntlich der Mensch verhungern kann, beitshaus. Und auf ein veredeltes" Arbeitshaus läuft denn auch praxi das Recht auf Arbeit des Herrn Witte heraus.

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Merkwürdig. Wenn diese Leute vom Sozialismus der Sozialdemo fratie reden, so wissen sie durch die Bank nicht genug über den sozia­Herzo liftischen Zwangsstaat" zu zetern, dieses Grab aller persönlichen Frei heit". Und dann gehen sie hin und preisen als Lösung der sozialen and Frage die Gründung von 3wangs Arbeitshäusern. Das ne" li nennt man Logik! legiti

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8. Anläßlich des jüngsten Polizeimassakres in revol Paris schreibt der Cri du Peuple":

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Wenn eine Monarchie eine solche Meuchelmörderei( une telle Jun série d'assassinats) gewagt hätte, so würde sie teine 24 Stunden mehr On Cur gebauert haben."

Wir wollen uns nur mit dem hier ausgesprochenen Gedanken beschäf= tigen, nicht mit den Vorkommnissen, die ihn hervorgerufen haben. Er ist wahr nach verschiedenen Richtungen hin.

Wahr ist, daß keine Monarchie in Frankreich eine solche Polizeimeţelei hätte wagen dürfen, wie die des 25. Mai. Jedenfalls hat Louis Bona­ parte , obschon es ihm an Anlässen nicht gefehlt hat, sich stets vor einem ähnlichen Einschreiten gegen die Menge gehütet.( Wir sehen hier ab von den Mezeleien nach dem Staatsstreich.) Louis Bonaparte wußte, warum. Er hätte die ganze revolutionäre Kraft, die in der französischem Station schlummert, wachgerüttelt und einen Straßenkampf herbeigeführt, den das Kaiserreich voraussichtlich nicht überlebt hätte.

Die jetzige Republik hat diese revolutionäre Kraft nicht in gleichem Maße zu fürchten, weil dieselbe zum großen Theil auf Seiten der Republik steht. Das republikanische Kleinbürgerthum, das unter den Monarchien die Erinnerung an die große Revolution" kultivirte und in der Person seiner thatkräftigsten Glieder bereit war, zum Sturz der Monarchie auf die Barrikade zu steigen, steht in der Republik sein Jdeal verwirklicht. Wie könnte es ihm einfallen, gegen sie zu kämpfen? Die französischen Arbeiter allein aber sind außer Stand, die jetzige Res gierung gewaltsam zu stürzen.

Es zeigt sich hier wieder einmal, daß die Republik die eigent= liche Staatsform des Bürgerthums ist, daß es in der Republit seine Ziele am besten verfolgen kann, und daß es in ihr eine größere Macht und Widerstandskraft besigt, als in der Monarchie.

Für die sozialistischen Arbeiter ist dadurch allerdings die Aufgabe der Emanzipation nach einer Seite hin wesentlich erschwert durch Ueber­rumpelung läßt sich nichts ausrichten. Dafür bietet aber die Repu blik auf der anderen Seite auch große Vortheile. Der Organisation der Arbeiter steht momentan in Frankreich kein Hinderniß entgegen. Niemand hindert die Arbeiter, ihre Meinungen und ihren Willen zu bekunden und furz, für ihre Meinungen und ihren Willen Propaganda zu machen den nöthigen Einfluß auf die Gesezgebung zu gewinnen.

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Wenn die französischen Sozialisten von den ihnen zur Verfügung stehenden Machtmitteln feinen Gebrauch gemacht haben und so schwach sind, sich von ein paar hundert Polizisten niederfnüppeln lassen zu müssen, so ist das wir fühlen uns gedrungen, es auszusprechen

so ist das einzig und allein ihre eigene Schuld. Herrschte statt der Sektirerei und der persönlichen Eifersügteleten wirf­licher Partei- und Gemeinsinn unter der Wasse der französischen Sozia­listen, hätten die Einzelnen gelernt, sich der Allge= meinheit unterzuordnen, dann würden wir nicht das traurige Schauspiel erlebt haben, welches der 25. Mai uns geboten hat: Statt einer erhebenden Feier zum Andenten an die blutige Maiwoche eine demüthigende Schaustellung der Ohnmacht des französischen Sozia lismus.

Wir wissen, daß wir mit diesen Bemerkungen den tüchtigsten unserer französischen Genossen nichts Verlegendes gesagt, sondern aus der Seele gesprochen haben.

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Die Verwerfungsspalte. Steigende Produk­tion bei sintendem Gewinn das ist nach dem jüngsten Jahresbericht unserer Fabrikaufsichts- Beamten die Signatur auch des Jahres 1884 gewesen. Es ist das Gesetz der großen Zahlen, das hier nicht minder herrscht als auf dem Kapitalmartt jenes Gesetz, nach welchem die Produktionsfosten um so geringer werden, je größer das zur produktiven Anlage verwandte Kapital ist. Je umfangreicher die gewerbliche Anlage, je stärker die Dampfkraft und die Maschine, je kon­tinuirlicher die Beschäftigung, desto geringer der Gesammtaufwand, desto geringer die Abnuzung und desto größer also die Ueber­Legenheit des Großfabrikanten über den mit ge= ringerem Kapital arbeitenden Konkurrenten."

Abgesehen von der etwas weitspurigen Umständlichkeit und einigen Unkorrektheiten( z. B. desto geringer der Gesammt aufwand" während es heißen muß der relative Aufwand) könnte jeder unserer Leser annehmen, das Vorstehende sei von einem Sozialisten geschrieben, und zwar von einem durchgebildeten, fonsequenten Sozialisten.

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Nun das ist nicht der Fall; das Zitat ist( wörtlich und ohne jegliche Aenderung) der Leipziger Beitung" entnommen, die damit einen Leitartikel über das Gesetz der großen Zahlen" beginnt ( Nummer vom 24. Mai).

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Dem Anfange nach zu urtheilen, müßte der Artikelschreiber zu dem Schluß kommen, daß neben dem Großbetrieb der Kleinbetrieb hoff= nunglos ist, und daß insbesondere das Handwerk zum Too ver­urtheilt ist. Wer das aber erwartete, würde sich sehr getäuscht finden. Den richtigen Anfangssägen folgt ein albernes, unlogisches, unwissen­schaftliches Gefasel, aus dem schließlich der Gedanke falls man es so nennen fann hervorspringt, daß Diejenigen ganz und gar im Irr thum sind, welche da glauben, das Handwert sei verloren und der Kleinbetrieb könne die Konkurrenz mit dem Großbetrieb nicht aus­halten.

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In der Geologie und dem Bergbau kennt man die sogenannten ,, Ber­werfungsspalten". Man versteht darunter das plögliche Aufhören von Erzadern oder Steinkohlenflößen, die durch vulkanische oder sonstige elementare Aktion gewissermaßen abgerissen worden sind, dergestalt, daß der Bergmann mit einem Mal auf werthloses Gestein stößt und die Fortsetzung der Erzader oder des Steinkohlenflöges oft nicht mehr auf­gefunden werden kann.

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Solche Verwerfungsspalten gibt es, wie ein namhafter Gelehrter aus­geführt hat, auch in dem Schäoel mancher Menschen sie denken bis zu einem gewissen Punkte ganz logisch, ziehen aus richtigen Vordersägen richtige Schlüsse, bis auf einmal eine Verwerfungsspalte fommt, in welcher Logik und gesunder Menschenverstand spurlos verschwinden. Jedenfalls gehört der Leitartikelschreiber der Leipziger Zeitung", des amtlichen Organs der sächsischen Regierung, zu der Menschensorte mit Verwerfungs palten im Hirn.

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Zur christlich germanischen Sozialreform schreibt man uns aus dem Regierungsbezirk Magdeburg : Wie ver­lautet, sollen auf ,, Schacht Achenbach" und dem Altpreußi­schen Schacht"( Staßfurt ) in nächster Zeit 400( schreibe vier= hundert) Mann die Arbeit gekündigt bekommen. Auf diesen Schächten ist es Mode", daß auch Sonntags angefahren wird. Beide Schächte sind fistalisch! Ein Mucksen gibts da natür­lich nicht. Der Arbeiter ist unter der ständigen Hungerfuchtel so gefügig wie das Kaninchen vor der Klapper. Sonntagsarbeit Ueberproduk­und Schutzölle! Heiliger Barziner, Schutzpatron des armen Mannes" mit den preußischen Sententiteln, Sabbathheiliger mit der fistalischen Sonntagsarbeit, Reichsoorsehung mit dem dia­mantenen Cyklopenauge, sende uns eine Reptile, daß sie uns einen Vers daraus machen! Die Millionen von Armen mehren sich mit deinen Millionen, die Millionen der Flüche wachsen mit dem ,, Segen deines Altentheils". Im Namen dessen, der den Sabbath heiligen heißt, fahren wir täglich zur Grube, um den langsamen Tod zu erleiden und deine frömmsten Urtheilsvollstrecker lobsingen dem Herrn des Himmels und der Erde ", der Alles so weise georonet hat.

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vierunddreißig Schichten verfahren, natürlich auch den Sonntag dazu, denn man kann ja auch in der Grube beten.

Daß unser sündiger" Bergmann , bei seiner aufreibenden Arbeit und solchem Verdienst, in das Loblied unserer Gözen und Obergögen nicht einstimmt, ist selbstverständlich. Und wenn Fürst Bismarck von der Höhe seiner zwei Dugend Millionen von Volkes Gnaden" herab im deutschen Reichstag zu alledem unsern Abgeordneten Stolle höhnend herausgefordert hat, doch zunächst zu sagen, was die Sozialdemokraten zu thun rathen, um den deutschen Arbeitern den ,, Ertrag der Sonntags arbeit" entbehrlich zu machen, so mag er statt Gesangbuch und Bibel mit seinen Staatsweisen" recht eingehend Das Kapital " unseres Karl Mary um Aufschluß fragen.

Das ,, Glück auf" dieses ,, Evangelium 3" wiederhallt millionens stimmig zu Tag" und unter der Erde ", nur der Kanzler, der ,, Wieder­erwecker des deutschen Reichs und Handwerks", zermartert sich noch das gottesfürchtige Gehirn an dem Problem der Sonntags arbeit", indeß die fiskalischen Schächte Hunderte von Arbeitern Werktags auf die Straße schleudern sollen. Siehe auch den Geschäftsbericht der Staß furter Kali- Industrie.

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Aus Staßfurt schreibt man der Staßfurter Zeitung":" Da es gewiß einen großen Theil der Leser unseres Blattes interessirt, zu ers fahren, wie die Verhältnisse der Kali- Industrie sich gegenwärtig gestalten, so geben wir Ihnen im Nachstehenden einige Notizen, wie wir dieselben aus den Geschäftsberichten pro 1884 zweier der bedeutendsten Kalimerke, Neustaßfurt und Westeregeln , entnehmen. Der Geschäftsbericht von Neus staßfurt weist nach, daß das Resultat des Fabrikbetriebes nicht hinter dem Voranschlage zurückgeblieben ist, wenn auch wegen der vorhandenen Vorräthe zu Ende vorigen Jahrs Produktions- Einschränkungen haben eintreten müss sen. Auf der chemischen Fabrik wurden verarbeitet 2,129,147 8tr. Rohsalze, woraus 437,962 3tr. verkaufsfertige Fabrikate verschiedener Art gewonnen wurden. Der Bruttoertrag des Bergwerkserzeugnisses und des Fabrikbetriebes betrug 4,158,324 M.; der Reinertrag dagegen 2,336,234 M., wovon 1,550,000 M. als Ausbeute vertheilt und 786,234 M. auf neue Rechnung vorgetragen wurden. Die Jahresausbeute stellt sich also auf 1450 M. pro Rug, gegen 1100 M. In im Vorjahr. Tantièmen wurden gewährt 82,250 M.*) Bezug auf die gegenwärtige Geschäftslage und die Aussichten für die Zukunft sagt der Bericht, daß durchweg ein Ansatz zur Besserung vor handen sei, wenn auch die bisherigen Wahrnehmungen nicht ausreichend seien, in kürzester Frist einen dauernden Umschwung erhoffen zu lassen. Da die Vereinigten Staaten ven Nordamerika wieder mit regerer Kauf­luft für Chlorkalium, sowie für Kainit im Markte aufgetreten sind, und da sich auch seitens der deutschen Landwirthschaft eine Steigerung des Rainitverbrauchs zeigt, so bieten die Verhältnisse ein hoffnungsvolleres Bild, als zu Ende des Vorjahres. In Bezug auf etwa zu befürch tende konkurrenz durch neu entstehende Werke weist der Bericht hin auf den noch Jahre hindurch gesicherten Schutz der zwi schen den verschiedenen Werken abgeschlossenen Konvention und anderseits auf den längeren Zeitraum, den neu entstehende Werke zur Entfaltung ihrer Thätigkeit nöthig haben, erklärt aber, daß die Verwaltung es als ihre besondere Pflicht betrachtet, dahin zu wirken, daß das Unternehmen im Hinblick auf die Zukunft der Kali- Industrie stets auf dem Höhe= punkte der geschäftlichen und technischen Fortschritte bleibe. Der Geschäftsbericht der Konsolidirten Alkaliwerke Westeregeln" pro 1884 zählt einen Gewinn aus dem Bergwerksbetrieb von 874,463 M. gegen 986,215 M. pro 1883 und einen Gewinn aus der Chlorkalium­fabrikation von 706,916 m. gegen 957,962 M. pro 1883 auf. Da der gesammte Rohertrag bedeutend hinter dem Ertrag von 1883 zurückges blieben ist, so wurden diesmal nur 337,913 M. Abschreibungen gegen 519,575 M. pro 1883 eingestellt. Der Reingewinn beläuft sich auf 820,458 M. gegen 840,592 M. des Vorjahres. Dividende wurde 8% gegen 10% des Vorjahres gezahlt. Die Rohsalzförderung hat ein Mehr von 16,807 3tr. ergeben. Die Bergbaugerechtsame stehen nun noch mit 10%, Mill. Mt. zu Buch. Das Aktienkapital beträgt 7 min., die Anlehensschuld 6 Mill. Mark."

Alle Hochachtung vor solcher Staatsmannschaft und Volkswirth- schaft, und eben darum: Glück auf, Glück auf, Glück auf! Bergunterwärts und bergauf.

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Nur frisch in die Tiefe gefahren, Zu sammeln die kämpfenden Schaaren, Dann fahren wir siegreich herauf. Glück auf, Glück auf!

Der rothe Gnom.

In Oldham hat dieser Tage der Jahreskongreß der englis schen Kooperativ Genossenschaften stattgefunden. Das Resultat derselben ist, wie H. H. Champion in der Justice" schreibt, das Eingeständniß des Bankrotts der Kooperation, wenn sie von den Arbeitern als Einzelpersonen betrieben wird. Herr Lloyd Jones, der Vor­sitzende des Kongresses, sah sich in seiner Eröffnungsrede zu dem Ges ständniß veranlaßt, daß, obwohl 41 Jahre harter, energischer Arbeit die Zahl der 28 von Rochdale " auf 700,000 Mitglieder von Konsumgenossens schaften vermehrt hat, die produktive Seite des Genossenschaftswesens teine Fortschritte gemacht habe.

Nimmt man, fährt Champion fort, Alles zusammen, was für und gegen die von Einzelnen betriebene Kooperation spricht, so ergibt sich Fol­gendes:

In Bezug auf die Vertheilung( Distribution) ist sie ein Vortheil, ins soweit sie durch Reduzirung der Zahl der im Kleinhandel beschäftigten Leute die große Zahl Derer vermindert, die ihren Lebensunterhalt ge= winnen, ohne nüßliche Arbeit zu verrichten. In Bezug auf die Pro= duktion aber ist sie zum Bankerott verurtheilt, da sie, mag sie auch nach Innen Kooperation( gemeinsames Wirken) darstellen, nach Außen in die wildeste Konkurrenz eintritt mit Fabrikanten, die mit riesenhaften Kapitalien ihr Geschäft betreiben und durch keinerlei Strupeln abgehalten werden, zu Bedingungen arbeiten zu lassen, auf welche sich kein Mitglied solcher Genossenschaften je einlassen wird. Und selbst wenn erfolgreich, würde die Konkurrenz zwischen Privatunternehmern, die heute so vers derbliche Folgen zeitigt, lediglich durch Konkurrenz zwischen Kooperativ Vereinen ersetzt werden, solange nicht alle Genossenschaften harmonisch zusammenwirken, nicht nur mit denen ihres eigenen Landes, sondern auch mit ihren Brüdern im Auslande. Das aber würde der Sozialis mus sein. Ist dem so, warum es nun nicht gleich anerkennen und bes greifen, daß die Hülfe und das Eingreifen des demokratischen Nichts Klassenstaates, das heißt: die Verbindung der Arbeiter mit den Mitteln, die ihnen am nächsten zur Hand liegen, der einzige Weg ist, der sozialen Anarchie ein Ende zu bereiten, bevor die steigende Fluth über uns tommt?

,, Aber keine Anspielung darauf ward auf dem Kongreß der Genossens schaftler geäußert, von einigen wenigen Gemeinplägen in der Rede des Herrn Lloyd Jones abgesehen. Hätten sie auch nur eine Resolution bes schlossen, dahingehend, daß wenigstens die Löhne der in Staatsanstalten beschäftigten Arbeiter nicht so weit reduzirt werden sollen, als die Kons kurrenz die Arbeiter anzunehmen zwingt, sondern auf einen Saz gehalten, Voran das Oberhaupt der beiden Schächte, der Bergrath Herr Schrei- der erforderlich ist, daß sie gesund bleiben und ordentlich zu leben ber, der frömmste und fleißigste Kirchenbesucher. Gottes Fügung" ist haben, so hätte man hoffen dürfen, daß der bisherige Bantrott ihnen den es natürlich, wenn die 400 Broolosigkeits- Kandidaten nebst Weibern und Weg zu Erfolgen in der Zukunft gezeigt hätte. Aber gleich den Trades­Kindern zu Vagabunden" werden, denn unser christlicher Arbeitsobers Unionisten scheint der Schimmer von Licht, der den Genossenschaftlern hirte hat alles so weise vorgesehen, daß die Bergleute nicht zu viel ver- geworden, sie mehr zu blenden als sie zu befähigen, die Wahrheit zu ers dienen und etwa gottlos werden. Seine Riften und Kasten aber kennen und einzusehen, daß lediglich die umfassendste Vereinigung und sind wohlbestellt und reich gesegnet, denn Solches ist dem Herrn wohl- Zusammenarbeit erfolgreich sein kann in der Beseitigung der Allerwelts gefällig"! Aber Konkurrenz und Lohnsklaverei." ,, ich will dich nicht allein lassen", also spricht Gott der Herr und sendet unserem Bergrath eine Schaar getreuer Knechte. Fromm wie er und all seine leuchtenden Vorbilder bis zum millionen­begnadeten Kanzler hinauf, verehren sie in ihm den Stellvertreter von Gottes Stellvertretern in Deutschland und dem ganzen Regierungsbezirk der Segen des Herrn ist mit Allen, die ihm dienen Magdeburg . Und und ihn anbeten. Unser Obersteiger Unger bezieht darum auch monatlich die niedliche Gottesgabe von siebzig Mark und freie Wohnung dazu; Steiger Lindemann fünfzig Mark monatlich und Wohnung frei; die Oberaufseher, im Volksmunde Oberfaulenzer ge nannt, bekommen pro Schicht( die Schicht hat acht Stundeu) drei Mark achtzig Pfg., die zweite Sorte drei Mart sechszig Pfg.; indeffen der Bergmann( also Häuer) bei angestrengter Arbeit pro Schicht drei Mark verdient; der Fördermann hat zwei Mark sechszig Pfg., Schichtlohn zwei Mark!

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Noch muß ich bemerken, daß die Aufseher monatlich dreißig bis

Nun, wir denken, die Zeit ist nicht allzufern, wo auch diesen Leuten die Schuppen von den Augen fallen werden.

Eine Antwort für Bismarck haben am 24. Mai die Arbeiter Barmens in einer sehr stark besuchten Volksversammlung bes schlossen, indem sie folgende Resolution mit der Bestimmung annahmen, daß dieselbe dem Reichskanzler zu übermitteln, aber auch gleichs zeitig dem Reichstagsabgeordneten Harm zu übergeben sei: Die heute am 24. Mai im Hotel Hegelich tagende Volksversamms lung erflärt auf die Provokation des Reichskanzler Fürsten Bismarck, daß es die sittlichen wie materiellen Interessen des Arbeiterstandes unter allen Umständen erfordern, daß ein strittes Vers

*) Wie viel Sonntagsarbeit ist wohl darin enthalten? Anm. d. Sepers.