en de Rollegen von nah und fern ihnen nach Kräften zu Hülfe kommen. tung Sendungen an A. Krebs, Colwstr. 5, Königsberg i. Pr. nora Auch in Dresden befinden sich die Tischler im Ausstand. Et paige Sendungen sind an Weidner, Selts Gasthaus, leine Brudergasse 9, 1. Etage, zu richten.
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jebe In Ralt bei Köln streiten die Arbeiter der Werkzeug Ma ft ein linenfabrik von Brenner& Schuhmacher. Hier geht das berne Gesuch an die Metallarbeiter allerorts, ihre Kollegen zu unterffe di fügen. Adresse: Karl Schuhmacher, Mülheimerstraße 6 in Ralf b/ Köln. bge Ueberall heißt es natürlich als Haupterforderniß: Zuzug fernhalten! infere
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8. Herr Eugen Richter tann nicht aus seiner Haut hinaus er bleibt immer Eugen Richter . Raum hat er sich mit seinen Vereutige leumdungen der parlamentarischen Thätigkeit unserer Abgeordneten eine Baud wohlverdiente Büchtigung geholt, so ist er schon wieder auf der Suche b das nach neuen Verleumdungen und einer neuen Züchtigung. Das Neueste e Emist, daß die sozialdemokratischen Abgeordneten, die sich als Arbeiterfind vertreter par excellence hinstellen, selbst gar keine Arbeiter seien, und baß diejenigen unter ihnen, die Arbeiter waren, sich dessen schämten, ch de und andere Beschäftigungen und Titel angenommen hätten.
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e Bor Wenn Herr Eugen die Personalien unserer Abgeordneten nicht so gend bi nau tennte, würde man dieser höhnenden Bemerkung vielleicht eine ge= 3 ei wiffe Berechtigung nicht absprechen können. Denn es hat unzweifelhaft nder etwas Auffallendes, daß unter 24 Abgeordneten der sozialdemokratischen herli
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Bartei nur ein einziger ist, welcher in dem Parlamentsalmanach als r, barbeiter" auftritt, nämlich unser braver Meister aus Hannover , der noch heute einfacher Cigarrenmacher ist, und während der Zeit, die er e Lu nicht im Reichstage zubringt, in seiner Fabrik gegen den üblichen Tagelohn arbeitet. Dieister hat aber auch einen„ Brodherrn", wie sie eben Erd nur sehr selten zu finden sind. Die übrigen sozialdemokratischen Abgeordneten, die früher Lohnarbeiter waren, sind nicht so glücklich gewesen, wie Meister sie sind wegen ihrer Grundsätze aus Lohn und Brod gekommen, und hatten sämmtlich ein langes Martyrium zu be= tehen. Und Herr Eugen Richter weiß das. Er weiß, daß es nur die schmachvollste Verfolgung war, was die Mehrzahl unserer Genossen im g auf Reichstag aus der Arbeiter Laufbahn herausgedrängt hat, und es gehört
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ganze Gemeinheit der Natur eines Eugen Richter dazu, ihnen aus un ihrem erlittenen Unrecht einen Vorwurf zu machen. Wenn ein forts = Th schrittlicher Kreisrichter gemaßregelt wird jest tommts ja nicht mehr jedoch war es häufig dann schlägt Herr Eugen Richter
ernde oft vor, Lärm, die fortschrittliche Presse schreibt Jammerartikel über
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haber Jammerartikel, und appellirt pathetisch an die Humanität und doch en de haben diese fortschrittlichen Märtyrer" fast ausnahmslos durch ihre baßregelung nur gewonnen und nichts verloren. Zum Beis eispi piel Herr Eugen Richter selbst, der heute ein zwanzigmal so großes Eintommen hat, als er hätte, wenn er nicht gemaßregelt worden wäre, fucht und der auch unmittelbar nach seiner Maßregelung herrlich und in 9, al reuben hat leben können. Unseren Gemaßregelten ist es anders ge Srutal gangen und Herr Eugen Richter weiß das; wegen ihrer politis auchen Gesinnung und Thätigkeit gemaßregelt, mußten sie, Arbeit suchend, emon Thüre zu Thüre wandern, und wurden überall abgewiesen. Die ährli Arbeitgeber viele davon Parteigenossen des Herrn gute ugen Richter, und durch seine ehrlosen Hezereien gegen die Sozial demokraten aufgeftachelt wetteiferten mit der Polizei, wer an den unglücklichen Gehegten sein Müthchen am besten fühlen konnte. Wie viele der Gehezten sind nicht zu Grunde gegangen! Den Ueberlebenden Sugen gelang es, sich hier, da
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in dem einen oder anderen Geschäftszweig,
bescheidene Existenz zu schaffen, und ein Theil dieser Genossen fitt jeht im Reichstag. Niemand tennt beffer, als Herr Richter, die Leiden, hert die Rämpfe bieſer Männer, und trotzdem wirft er ihnen ihr Unglüd als brir einen Vorwurf ins Gesicht. Pfui, Eugen!
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Bittor Hugo betreffend, schreibt man uns aus Deutsch tifem Natürlich beschäftigt die deutsche Presse sich seit Viktor Hugo's Tod Deckun viel mit Viktor Hugo und dem Viktor Hugo Kultus" in Frankreich . von vornherein über unsere Auffassung feinen Zweifel zu lassen, fei gesagt, daß wir Viktor Hugo's Fehler sehr gut kennen, daß sein etrete Posiren", seine Eitelkeit, sein schwülstiges Pathos uns wahrhaftig nicht icht bi ympathisch anmuthen, daß wir ihn auch nicht für einen ernsten Politiker rte halten daß dies uns aber nicht hindern fann, in Viktor Hugo einen bedeutenden Dichter und Schriftsteller und überhaupt eine bedeutende neue Persönlichkeit zu erblicken. Es kann nicht geleugnet werden, daß er seit Mar 50 Jahren eine Reihe von Werken geschaffen hat, die ihm in der Gehme schichte der Literatur einen hervorragenden Plaz sichern; und es muß beute weiter zugegeben werden, daß Bittor Hugo, trok seiner Schwächen, tro euerte feiner Unfähigkeit praktischen und präzisen Denkens, praktischen und n de präzisen Handelns, es doch verstanden hat, mit der Volksseele unser
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man verzeihe den viel mißbrauchten Ausdruck zu fühlen, mit dem Boltsherz zu empfinden, und daß er stets auf Seiten der Unterdrückten und Verfolgten war. Das Verdienst kann ihm nicht gefinn genommen werden. Und wie hoch steht er, von diesem Gesichtspunkt gitim aus betrachtet, über so manchem anderen Dichterfürsten", z. B. unserm als Goethe, den wir darum jedoch nicht als Dichter auf das Niveau stede bugo's verweisen wollen.
en un Bon legitimistischen Anschauungen ausgehend, wurde Hugo in den we Julitagen des Jahres 1830 von dem Hauche der Revolution berührt Red die Februarrevolution fand in ihm ihren glühenden Verehrer, und im wird Jahr 1871 war er einer der Wenigen, die den Muth hatten, für die cherhe Kommunarden einzutreten; und wie glühend er den Despotismus haßte, Wo das zeigt sein„ Napoleon der Kleine" eine zornige Anklageschrift, deren phrasengeschwollenes Pathos freilich auch die Schwäche des Dichters " enthünt, und die zu dem, das gleiche Thema behandelnden„ Achtzehnten die Brumaire" von Karl Marx , der aber nicht blos anklagt, sondern aft ha auch hinrichtet, einen interessanten Gegensaz bildet. ate Viktor Hugo war ein bedeutender Mensch und ein tistof de
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Wie dem sei großer Dichter. Db er das überschwängliche Lob und die überschwänglichen Ehren ver amos dient, welche ihm nach seinem Tod gespendet werden, das soll uns hier ihnlid nicht beschäftigen. Wir sind prinzipielle Gegner, wie jedes, so auch des ir ab Personen Kultus, nur daß wir für die abgöttische Verehrung eines meie obten immer noch eher eine Entschuldigung haben als für den ajeſtä Gözendienst, der mit einem Leben den getrieben wird. der Viktor Hugo - Kultus der Franzosen ist unseren deutmeinen Chauvinisten gar nicht recht: sie rümpfen die Nase über ch ni bie ,, Sugolatrie"( Hugo- Anbetung) und meinen, nur die FranJosen feien eines solch wahnsinnigen Personenfultus fähig.id had ir Jh Odie heilige Einfalt, welche den Splitter im fremden Auge steht, ffung nicht aber den Balken im eignen! 18mer Was die Franzosen in Bittor Hugo- Anbetung leisten, ist nichts, vor verglichen mit dem, was die Deutschen in Bismarc- Anbet
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ng leisten. Und Viktor Hugo ist todt und Bismarck lebt. Und Bittor Hugo war ein Ritter vom Geist und ein Held des Lichts und der Freiheit, während Bismarck ein ro her Ge Pfing wait mensch ist, der keine andere Triebfeder hat als Selbst sucht, rsam der kein höheres Biel kennt als macht und Reichthum, und keinen größe bänd ren Feind als den freien Menschengeist. nte
Neben dem Gößendienst, der in Deutschland mit diesem rohen Gewalt70 Pr menschen getrieben wird, erscheint uns der französische Kultus_des erfam Dichters und Freiheitsapostels Bittor Hugo wie Tag neben
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und So die Zuschrift.
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Wie schon aus unserer vorigen Nummer ersichtlich, stimmen wir mit dem hier Gesagten durchaus überein. Wenn wir in dem Ehrengeleit, rch 1 welches man den Resten des verstorbenen Dichters erwies, überhaupt einen ,, Rultus" zu erblicken haben, dann ist es sicher ein unschuldiger und vor Allem unschädlicher Kultus. Derselbe hat nichts gemein mit der Bauchrutscherei vor den jeweiligen Machthabern und deren Kreaturen, vor den Glüdspilzen der Politik und des Schlachtfeldes.
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Budem ist es mit der Hugolatrie" in Frankreich gar nicht so schlimm, als die deutschen Blätter es darstellen. Daß die persönlichen Freunde des Dichters sowie seine engeren Parteigenoffen in Bezug auf die Her vorhebung seiner Verdienste vielfach des Guten zuviel gethan, soll nicht geleugnet werden, im Allgemeinen aber ist man sich auch in Frankreich der Schwächen sowohl des Dichters, als auch des Politikers als ih ugo mohl gewußt und hat es an Betonung derselben nicht fehlen lassen. Aber bei der Abwägung der Vorzüge und der Fehler des Hugo'schen but Genius blieb ein so bedeutendes Fazit zu seinen Gunsten, daß selbst
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seine schärfften Kritiker ihm freudig den Tribut ihrer Hochachtung dar brachten.
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Was nun die Betheiligung der Sozialisten und Revolutionäre an den Leichenfeierlichkeiten zu Ehren Viktor Hugo's anbetrifft, so müssen wir unsere bezügliche Notiz in voriger Nummer dahin berichtigen, daß ein großer Theil der Sozialisten an denselben nicht theilgenommen hat. Die Einen, weil sie Bittor Hugo verschiedene politische Bergehen die noth wendigen Folgen seiner verschwommenen Denkweise 3. B. seine Angriffe auf einzelne Kommunards, nicht vergessen können, die Anderen wegen des offiziellen Charakters der Feierlichkeiten überhaupt, die durch das Verbot der rothen Fahne einen exklusiven Charakter erhielt. Da an jenem Tage die ganze reaktionäre Meute aufgeboten war, so war jeder Versuch, die rothe Fahne trog des Verbotes in würdiger Weise zur Geltung zu bringen, von vornherein als aussichtslos zu betrachten; in dieser Erwägung war man auf einer Delegirtenkonferenz der revolutionären und sozialistischen Gruppen zu dem Beschlusse gelangt, lieber auf die Entfaltung der rothen Fahne zu verzichten, als sie lächerlich zu machen.
Wie berechtigt dieser Beschluß war, haben die Thatsachen bewiesen. Die Anarchisten, welche trotzdem mit der rothen Fahne aufmarschirten, haben dieselbe einer kläglichen Niederlage ausgesetzt.
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Wer gehört auf die Anklagebant? In bayeris schen Blättern finden wir folgende Notiz:
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Die gegenwärtige Nothlage des kaufmännischen Komptoir Personals wurde kürzlich vor der Strafkammer des Bay= reuther Landgerichts recht drastisch illustrirt. Der 26jährige verheirathete Buchhalter Johann Pistor von Vohenstrauß hatte voriges Jahr bei dem Mühlbefizer Ad. Schiller von der Röckleinsmühle bei Bayreuth eine Stelle als Buchhalter und Kassier gegen ein monatliches Salair von 10( zehn) Mart, freien Mittagstisch für seine Person, und 1/2 pet. Provision von den Einnahmen der neu zugehenden Kunden gefunden. Daß bei einer solchen Bezahlung auch ein an die bescheidensten Ansprüche gewöhnter Mensch das zum Leben Nothwendigste nicht bestreiten kann, wußte Herr Schiller als erfahrener Geschäftsmann; daß sein Buchhalter brauchbar war, mußte er heute selbst zugeben, und dennoch eine solche targe Besoldung! Pistor gerieth denn auch auf die Bahn des Verbre chens, indem er im Laufe eines Jahres zirka 420 M. seinem Prinzipal veruntreute und, um eine Unterschlagung von 100 M. zu verheimlichen, auch eine falsche Duitiung anfertigte. Wegen eines fortgesetzten Vergehens der Unterschlagung im Zusammenfluß mit einem Verbrechen der Privaturkundenfälschung, diese verübt unter mildernden Umständen, wurde Pistor zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt."
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Damit wird Pistor ein bestraftes Individuum", und es ist mehr als zweifelhaft, ob er es je wieder zu einer geachteten Stellung bringen wird. Gehörte nicht aber von Rechtswegen der schmutzige Ausbeuter auf die Anklagebank, der die Nothlage eines tüchtigen Arbeiters dazu benutt, ihn mit einem Lohn abzufinden, bei welchem derselbe wie selbst Bour geoisblätter zugestehen auf den Diebstahl angewiesen ist? Düber unsere herrliche Gesellschaft des freien wirthschaftlichen Wettbetriebes", die den Proletarier zum Verbrechen zwingt! Der Kaufmannsgehülfe muß zum Spizbuben werden, um ein anständiges" Dasein fristen zu fönnen, die Arbeiterin, wie sich erst jüngst wieder in Berlin gezeigt, zur Prostituirten, und der Arbeiter zum Louis oder zum Ausbeuter seiner Kinder, und alles das zur größeren Ehre des Moloch Kapital, vor dem sie alle im Staube liegen, die Bismarck und die Richter, die Schäffle und die Stöcker!
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Daß die Vorbereitung zum Hochverrath im deutschen Reiche strafbar ist, haben wir längst gewußt, dieser Tage sind wir aber belehrt worden, daß auch die Vorbereitung zur Beleidigung und Verleumdung nicht nur strafbar ist, sondern sogar ein ganz besonders schweres Vergehen. Der Delinquent, der sich desselben schuldig gemacht, ist kein anderer als der Bismarc- Attentäter Kullmann, der zur Zeit im Zuchthaus St. Georgen zu Bayreuth die ihm 1874 auferlegte 14jährige Strafhaft verbüßt. Kullmann hatte aus Aerger über die Abweisung seiner Beschwerden über die Gefängnißkost ein Pamphlet verfaßt, in welchem er verschiedene höhere Beamte entehrender Handlungen zeiht, und dieses Pamphlet einem Mitgefangenen übergeben, damit derselbe es zum Druck befördere. Das geschah aber nicht, der Be treffende übergab das Schriftstück dem Gefängnißdirektor, und so stand Kullmann am 4. Juni in Bayreuth vor Gericht, der Verleumdung und Beleidigung nicht doch, der Vorbereitung zur Verleumdung und Beleidigung angeklagt. Und das Gericht verurtheilte ihn nach kurzer Verhandlung wegen 5 Vergehen der verleumderischen und 9 der einfachen Berufsbeleidigung" zu fünf Jahren Gesammtgefäng nisstrafe!
Zur Zeit hat Kullmann 11 Jahre Zuchthaus verbüßt; mit den obigen 5 Jahren und einer Zusagstrafe von 2 Jahren wegen thätlichen Angriffs auf einen Beamten, ist seine Strafzeit bis zum Jahre 1895 verlängert worden. Wie der ihm sehr ungünstig gesinnte Berichterstatter des„ Berl. Tagebl." schreibt, sieht der 32jährige Mensch bereits aus, als ob er, an der Grenze der fünfziger Jahre" stände. Die fast überstandenen 12 Jahre Zuchthausleben haben sich seinen Gesichtszügen in hohem Grade eingeprägt." Somit ist kaum zu erwarten, daß der Bismard Attentäter das Zuchthaus verlassen wird. Ein todter Mann, ein stiller Mann!
3ünstlerische s. Wir lesen im„ Sächsischen Wochenblatt": ,, Der Streit der( Dresdener) Tischler befindet sich im alten Stadium. Daß es zu feiner Einigung kommt, daran sind die Jnnungsmeister schuld. Dieselben erlassen Erklärungen, schmutzig gefärbt und entstellt, um das Publikum zu täuschen, daß es etwas Anderes als Eigennuz ist, was diese Innungshelden verhindert, mit den Arbeitern sich zu einigen. Der Streit der Gesellen wird als aus Uebermuth hervorge gangen bezeichnet. Die Prinzipale, welche auf die Forderungen der Gesellen eingegangen sind, werden verächtlich Juden" genannt. Es vers dient für alle deutschen Arbeiter konstatirt zu werden, daß die Feinde der besseren Löhne der Arbeiter, die Feinde der Fachvereine, welche die Polizei gegen dieselben zu Hülfe rufen, verbissene Antisemiten find. Von einem dieser Tischlermeister rührt sogar der Ausdruck her, er würde jeden Tag einen Juden effen, wenn ihm diese nicht zu schmutzig wären. Wahrscheinlich will er auch die Gehülfen essen, wenn diese sich ruhig von der Innung einkochen lassen. Wenn die außerhalb der Innung stehenden Meister, ähnlich wie dies bei den Schuhmachern der Fall war, mit den Gesellen sich verständigten, so würde der wünschenswerthe Friede hergestellt. Das hiesige Organ der Antisemiten" nennt Herrn Schidlowsky, den Vorstand der Lohnkommission, einen Polen zc. Nun ist Herr Schidlowsky ein guter Deutscher aus der Elbinger Gegend. Der Vorstand der Innung heißt Kascheck; dieser Name klingt auch gewaltig polnisch. Das Verhalten der Innung, der im Anzeiger" auf die Gesellen schimpfenden Meister hat natürlich den Streit verbittert, hat aber auch den Streit der hiesigen Tischler zu einer allgemeinen Arbeitersache gemacht. Im Leipziger Tageblatt " hezt der hiesige Rorrespondent gegen die Gesellen und stellt in Aussicht, daß die Polizei die arbeitslosen Tischler ausweisen werde, was die Nachrichten" gläubig nachdruckten. Das geht nach unseren Gesetzen nicht, auch trauen wir eine solche Absicht der Polizei gar nicht zu, sie ist für die öffentliche Sicherheit da und nicht für antisemitische Innungsmeister."
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Drastischer kann der Geist, der die braven Streiter für die Rückkehr zu, deutscher Art und Sitte" beseelt, allerdings nicht gekennzeichnet wers ben, als durch die hier mitgetheilten Thatsachen. Wenn sie über die Ausbeutung des Volkes durch die Juden schimpfen, so liegt ihnen nichts ferner, als die Bekämpfung des Ausbeutungssystems überhaupt, fie wollen eben nur sich das Ausbeutungsprivilegium sichern. Und dieses edle Ziel genügt den edlen Innungsmeistern, um sich zu Handlangern der trasfesten politischen Reaktion herzugeben, die Schlepp. träger der schlimmsten Volksfeinde zu spielen.msgb
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Der Schweizerische Bundesrath hat 21 angebliche Anarchisten aus der Schweiz ausgewiesen, und zwar, wie es in dem Ausweisungsdekret heißt, in Betracht, daß gegen keines der vorgenannten 21 Jndividuen ein genügender Beweis dafür vorliegt, daß es an einem unter das Bundesstrafrecht fallenden Vergehen theilgenommen; daß aber alle an den Umtrieben der anarchistischen Gruppe, welche den gewalt samen Umsturz der bestehenden Ordnung bezweckt und Diebstahl, Brandtiftung und Mord als erlaubte Mittel hiezu proflamirt, in thätiger stiftung und Mord als erlaubte Mittel hiezu proklamirt, in thätiger Weise sich betheiligt haben";„ daß diese 21 Ausländer denjenigen ihrer Genossen, welche berartige Berbrechen begangen haben, hiefür Beifall
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zollten; daß fie Schriften verbreitet haben, durch welche solche Mörder belobt und als Vorbilder dargestellt wurden, sowie daß sie in den anars chistischen Zusammenfünften zur Nachahmung aufreizten"; und daß schließlich die öffentliche Sicherheit die Ausweisung dieser gefährlichen Individuen erheischt."
Da der Bundesrath berechtigt ist, jeden Ausländer auszuweisen, durch den er die öffentliche Sicherheit gefährdet glaubt, so läßt sich über die formelle Seite des obigen Beschlusses nichts sagen. Db aber that sächlich die öffentliche Sicherheit in der Schweiz die Ausweisung der 21 ,, Anarchisten" erforderte, ist eine andere Frage; die Ansichten darüber, wer ein gefährliches Individuum" ist und wer nicht, sind eben vers schieden. So viel ist aber sicher, daß wenn die Proklamirung der Schinderhannes Theorie nicht allgemeine Erbitterung in der Schweiz er zeugt hätte, die öffentliche Meinung sich der Ausweisungsmaßregel gegen über nicht so apathisch verhalten würde, als es jetzt der Fall. Denn sachlich betrachtet, ist es doch keine Kleinigkeit, daß 21 Arbeiter, zum Theil Familienväter, au fond wegen Theorien vom Boden der freien Schweiz verwiesen werden. don gr
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Aus dem Soldatenleben im Frieden. Unsre Artikel über dieses Thema haben uns eine ganze Reihe von Zuschriften zugezogen, in denen ehemalige Zöglinge der Moltke- Minnigerode'schen Bildungsanstalt die Mißbräuche schildern, deren Zeugen sie gewesen find. Wichtiger zwar als die Geißelung früherer Vorkommnisse ist die Kritik bestehender Mißbräuche, da indeß das" System" heute noch das gleiche ist wie vor 5, 10 und mehr Jahren, so halten wir uns umsomehr für verpflichtet, diesen Einsendungen Aufnahme zu gewähren, als die Schul digen, welche darin zur Rechenschaft gezogen werden, meist noch in Amt und Würden sich befinden.
Geben wir heute einem ehemaligen Soldaten des Hannöverischen Füftlier- Regiments Nr. 73 das Wort:
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Im Jahre 1879, schreibt uns derselbe, befand sich unter der Mannschaft der zehnten Kompagnie ein Rekrut, der bei den Uebungen im Glied etwas Edwin Krause heißt der nachtam. Der beaufsichtigende Offizier brutale Patron herrschte ihn an, sich mehr zu beeiien, und als der Betreffende in seiner Angst die Uebung nicht gleich so ausführte, wie der Herr Lieutenant im Sinn hatte, bekam er von diesem einen Schlag auf das linke Ohr, daß ihm das Trommelfell platte und ihm die Müze vom Kopf fiel. Obendrein wurde er noch angebrüllt wie von einem wüthenden Hunde.
Auf der Stube beklagte der Mißhandelte sich die ersten beiden Tage seinen Kameraden gegenüber über Ohrenschmerzen, und einige äußerten auch, daß sie die Mißhandlung mitangesehen, später jedoch, als es zur Zeugen- Aussage kam, wollten sie alle nichts gesehen haben aus Furcht natürlich. Als der Verletzte sich beim Feldwebel zur Aufnahme ins Lazareth meldete, und denselben fragte, was er jetzt gegen den Lieute nant machen solle, machte ihm dieser große Angst, er solle nur den Lieutenant nicht melden. Das Gleiche sagten die Unteroffiziere, an die er sich wandte. Erst im Lazareth sagte man ihm, wenn es der Lieute nant gewesen sei, der ihn so zugerichtet, so solle er ihn nur melden; was denn auch geschah. Aber erst 14 Tage später wurde bei den Zeugen und bei ihm im Lazareth Protokoll aufgenommen, und so zog sich das Verhör bei ihm und den Aerzten 3 bis 4 Monate lang hin. Im fünften Monat wurde das Dhr wieder besser, und als er auf die Frage, ob er vollständig taub sei, antwortete: nicht ganz, aber er höre nicht mehr so gut wie früher, da bekam er zum Bescheid, es werde sich wieder machen, es sei eben ein unglücklicher Schl a g" gewesen, daß grade das Trommelfell habe plazen müssen. Mit diesem Troste konnte der Mißhandelte wieder abgehen von einer Strafe wurde nie etwas be tannt. Der Lieutenant blieb bei der Kompagnie! Freilich erschoß sich der saubere Patron ein Jahr später in seiner Wohnung, aber aus anderen Gründen, die ganze Baarschaft, die man bei ihm vorfand, be= stand in 2, sage zwei Pfennigen!
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Der obenerwähnte Feldwebel heißt Ulrich. Derselbe wollte im Jahr 1880 den Rekruten Geld und Brod von ihrem Mitgebrachten abstehlen, wurde aber dabei von einem Unteroffizier der betreffenden Kompagnie abgefaßt und auf deffen Drängen gemeldet. Er bekam 14 Tage Arrest und wurde degradirt, bald darauf aber zur Belohnung für seine treuen Dienste Inspektor der Garnison - Waschanstalt. Dem Verdienste seine Kronen!"
Derartige Vorkommnisse sind natürlich vortrefflich geeignet, die vers nachlässigte Erziehung der heranwachsenden Generation zu ergänzen, in ihr den Sinn für Recht und Gerechtigkeit zu wecken.
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Was ist Gotteslästerung? Diese Frage beantwortete fürzlich Robert Ingersoll , ein amerikanischer Freidenker, in einer Volks versammlung in Chicago u. A. folgendermaßen:
,, Gotteslästerung ist eine Frage geographischer Länge und Breite. Wenn man in New- York sagt, daß Mohamed und nicht Jesus ein Pros phet Gottes war, so ist der Betreffende ein Gotteslästerer, und sagt man in Konstantinopel das Gegentheil, so ist man ebenfalls der Gottesläfterung schuldig.( Heiterkeit.) Gottes lästerung besteht nicht darin, was Sie gesagt, sondern in der Frage, wo Sie Ihre respektive Aeußerung fallen gelaffen haben. Gotteslästerung ist augenscheinlich eine rein lokale Frage. Viele unserer besten Mitbürger betrachten die Religion als eine Art Werkzeug zur Niederhaltung der Volksmassen in Unterwürfigkeit, zur ,, Aufrechterhaltung von Gesetz und Ordnung". Sie betrachten Gott als einen Polizisten, den Teufel als eine Art Exekutivbehörde und die Hölle als einen Kerker.( Laute Heiterkeit.) Sie sagen, ohne Religion würden die Menschen wilde Bestien sein. Sie vergessen aber gleichzeitig, daß die Religion die allmöglichsten Verbrechen begangen und gesegnet hat. Sie heiligte den Dolch des Mörders, sie nahm Theil an der Beute der abscheulichsten Immoralität und segnete die Peitsche und die Ketten der Sklaverei.( Beifall.) Lesen Sie die Geschichte der Religion, und Sie lesen die Geschichte der Verbrechen, der Thränen und der krampfhaften Zuckungen der Welt."
Die Christen suchen uns zu überzeugen, daß die Bibel ein Werk Gottes sei, und wenn wir darin Unsinn finden, so haben wir kein Recht, denselben beim rechten Namen zu nennen.( Beifall.) Sagen Sie einem Menschen, daß vor 2000 Jahren die Blinden sehend gemacht wurden, und er wird Ihnen vielleicht glauben. Sagen Sie ihm aber, daß eine ähnliche Wunderthat gestern stattgefunden habe, nnd er wird ihnen antworten: Für wen halten Sie mich?"
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Wenn der christliche Missionär nach Indien kommt, so ist das Erste, was er thut, die Religion der Eingeborenen lächerlich zu machen. Ist es denn nicht sonderbar, daß die Gläubigen die Religion Anderer lächer lich finden, die Schwächen ihrer eigenen Religion aber nicht einsehen fönnen? Die Christen betrachten die griechische Mythologie als eine Schwärmerei, als eine poetische Dichtung, glauben aber, daß Josua die Sonne zum Stehen gebracht habe und daß Elias in einem feurigen Wagen gen Himmel gefahren sei. Dabei ließ er seinen Mantel herunterfallen. Es war sehr vernünftig, denn wozu sollten auch Kleider in einer berartigen Kutsche nothwendig sein.( Heiterkeit.)
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, Gotteslästerung ist eine Art Brustwehr, hinter welcher sich auch Abers glaube und religiöser Wahnwig verstecken. Ein Spieler oder ein Gaukler hat es nicht gerne, wenn Jemand hinter seine versteckten Machinationen gelangt, einem Pfaffen ist nichts unangenehmer, als ins Kreuzverhör genommen zu werden.( Beifall.) Wo Leichtgläubigkeit eine Tugend ist, da ist das Forschen ein Verbrechen. Gott straft die ganze Gesellschaft, wo ein Angehöriger derselben ein Verbrechen beging. Der gnädige Herrgott hat fein Recht dazu. Er ist gnädig und allwissend. Er kennt das betreffende verbrecherische Individuum, das bestraft werden muß. ( Beifall.) Einen Gott, der die Unschuldigen für die Verbrechen ber Schuldigen straft, zu vertheidigen das ist ein Verbrechen.( Beifall.) Teller, Schüsseln, Tassen u. s. w. find heilige Gegenstände, wenn sie in der Kirche stehen, und die Berührung derselben ist auch Gottesläftes rung. Die Bundeslade war eine kleine schmutzige Riste, aber viel hei liger als Menschenfleisch.
Die Philifter eroberten dieselbe einst als Kriegstrophäe und mußten dafür sehr theuer bezahlen. Tausende von ihnen wurden abgeschlachtet. Als der Wagen mit der Lade dann zurück in den Besitz der Juden tam, wagte es einer der Rechtgläubigen, sie anzurühren, um sie nicht von dem Wagen fallen zu lassen. Gott tödtete ihn dafür....
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,, Gott hat alle seine eigenen Vorschriften selbst übertreten, ausgenommen die eine Du sollst keinen andern Gott neben mir verehren." sollst Niemand seine Frau entführen!" schrieb Gott den Menschen vor. Dabei ließ er seine Soldaten Frauen gefangen nehmen und vertheilte diese unter fte und trat sogar einige Frauenzimmer an seine Briefter ab.
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