Was würde man von einem Menschen denken, welcher angesichts deS Elends und der Armuth seiner Mitmenschen lachen würde? Gott , der gnädige Vater, sagte aber:Ich werde lachen über ihre Heimsuchungen." Könnte es noch einen teuflischeren Menschen geben, dem das Unglück sei- ner Kinder Vergnügen machen würde. Ist es eine Gotteslästerung, einen solchen göttlichen Tyrannen an den Pranger zu stellen? Ein herzloseres Buch alS das von Hiob gibt es nicht in der Welt. Dieses Buch ist von Gott geschrieben, und wer das nicht glaubt, ist ein Gotteslästerer. ...Es ist eine Gotteslästerung, zu sagen, daß Gott etwas älter als Sein Sohn sei; es ist eine Gotteslästerung, an der absoluten Wahrheit !er Bibel zu zweifeln, für die Wahrheit einzutreten, nicht ein bauch- rutschender, schuftiger Heuchler zu sein. Es ist eine Gotteslästerung, zu Sagen, daß Gott gegen Sklaverei sei, daß er die Polygamie verwerfe, ! er ehrlich sei und schuftige Bücher nicht geschrieben haben könne. (Beifall., Die Menschen befanden sich Jahrtausende lang auf der Jagd nach Göttern, und doch waren sie außer Stande, den richtigen zu fangen. Die Götter änderten sich, wie sich die Geschichte der Menschheit änderte. Die Götter wurden alt, schwach, Hirn- und zahnlos, und mußten von ihren allerhöchsten Thronen gestürzt werden. Der Mensch schuf die Götter, und da der Mensch sterblich ist, so konnte auch Gott nicht un- sterblich bleiben. Wer sind die Gotteslästerer? Die Bibel sagt:Du sollst nicht mor- den," und doch war es Gott, der Menschen, Frauen, geborene und un- geborene Kinder schlachtete. Wollen Sie die Thatsache, daß Gott ein Menschenschlächter und Massenmörder war, in Abrede stellen, so sind Sie ein Gotteslästerer!" Das ist etwas derbere Kost, als wir gesitteten Deutschen sie heutzu- tage gewohnt sind, sie kann aber in der Aera der Gotteslästerungs-, Majestäts- und Bismarckbeleidigungsprozesse nichts schaden. Um jedoch nicht einseitig zu sein, wollen wir an dieser Stelle kon- statiren, daß auch Leute, die sich für große Freidenker halten, das System der Pfaffen befolgen, unbequeme Angriffe alsGotteslästerung" zu ver- dämmen. Ob dieser Gott irgend eine mythische Person ist, oder ihr liebes Ich, bleibt sich im Grunde ganz gleich. Nicht die Religion das Augenverdrehen macht den Mucker. Und unter allen Muckern ist sicherlich derjenige der widerlichste, der für sich das Recht in Anspruch nimmt, über Alles zu schimpfen, alle Welt zu insultiren, der aber, wenn einmal der Spieß umgekehrt wird, in die tiefstemoralische Entrüstung" geräth. Wer wirklich frei denkt, muß auch das freie Wort zu schätzen wissen, was natürlich eine kräftige, freie Antwort auf dasselbe nicht ausschließt. In unser» Tagen, wo schon die Vertheidigung des freien Wortes ge< wissen Leuten alsunerhört" gilt, ist es nicht überflüssig, immer wieder an das Wort zu erinnern, welches Bodenstedt in seiner besseren Tagen allen Muckern zurief: Zu des Verstandes und Witzes Umgehung, Ist nichts geschickter als Augenverdrehung. r. Berlin , 4. Juni. In Nr. 20 des Parteiorgans habe ich einen Artikel der hiesigenVolkszeitung" kritisirt und als Verfasser desselben Herrn F. Mehring angegeben. Darauf hat Herr Mehring berichtigt, daß er der Verfasser des betreffenden Artikels nicht sei. Ich glaube ihm dies, bin aber durchaus nicht in der Lage, meinen Jrrthum zu bereuen. Mir wurde einfach mitgetheilt, daß Herr Mehring der Verfasser jenes Artikels sei, und ich nehme gar keinen Anstand, angesichts der politischen Vergangenheit des Herrn dieser Mittheilung unbedingten Glauben zu schenken. Daran ändert auch gar nichts, daß Herr Mehring behauptet, der Verfasser der sozial wissenschaftlichen Aufsätze in denDemokratischen Blättern" zu sein. Wenn dieselben auchoft recht gut" sein mögen, wer bürgt dafür, daß der Herr Verfasser in anderen Blättern sozial- wissenschaftliche Aufsätze schreibt, die wir füroft sehr schlecht" erklären müssen? War doch Herr Mehring der Verfasser der Widerlegung Treitschke 'scher Anschauungen wir glauben, das Broschürchen hieß: Treitsche, der Sozialistentödter" und erklärte nicht bald darauf der- selbe Herr Mehring, daß seine ganze Hinneigung zum Sozialismus eine Jugendverirrung gewesen sei? Ist nicht Herr Mehring in den letzten Jahren Korrespondent der sozialistentödterischenWeser-Zeitung" und sonstiger national-liberaler Bläster gewesen? Wahrlich, xoint man Zeit hätte, wenn serner Herr Mehring nicht Herr Mehring wäre, und wenn die Sache allgemeines Interesse hätte, so könnte man, ohne sich besonders anzustrengen, sehr leicht ein Broschürchen schreiben:Mehring, der Sozialistentödter". Doch das geschieht ja aus den vorbenannten Gründen nicht und deshalb mag die gekränkte Unschuld sich beruhigen. Auf die redaktionellen Bemerkungen, welche an dieErklärung" deS Herrn Mehring in Nr. 21 geknüpft worden sind, gehe ich nicht ein, obwohl ich in einigen Punkten dem Artikel derDemokratischen Blätter" Recht geben muh. Mich interessirt heute eine andere Frage, nämlich die der preußi- schen Landtagswahlen. Ich entscheide mich unumwunden für die Be- theiligung an denselben seitens unserer Partei und zwar nicht ausPar- lamentsspielerei", sondern lediglich aus agitatorischen Gründen. Daß der Parlamentarismus an sich diesoziale Frage" zur Zufriedenheit des Proletariats nicht lösen kann, davon sind wohl unsere Parteigenossen durchweg überzeugt, daß aber die Parlamentswahlen das geeignetste Feld abgeben, um unsere Ideen unter die Massen zu bringen wer möchte das bezweifeln? Es kommt also gar nicht darauf an, ob die preußischen Landtagswahlen Aussicht aus Erfolg bieten. Daran zweifle ich auch. Aber trotzdem sind sie ein gutes Agitationsmittel nicht nur für die aus- zurüttelnden Massen, sondern auch für unsere Genossen selbst. Sie bringen neues Leben in die Bude, ste spornen zu erhöhter Thätigkeit an, und sie lassen im Kampfe gegen den gemeinsamen Feind kleine Diffe- renzen unter den Genossen selbst leicht vergessen. So möchte ich in der That unseren Genossen in Preußen empfehlen, nächsten Herbst überall, wo es eben mit nicht allzugroßen Schwierigkeiten verbunden ist, in den Landtagswahlkampf zu ziehen.(Von der Ansicht durchdrungen, daß jede an unsere Partei herantretende Frage nur durch unumwundene DiS- kussion die nothwendige Klärung erhält, haben wir hier einem Vorschlage das Wort gelassen, der eine wesentliche Aenderung der bisherigen Taktik unserer Partei bedeutet. Um der«ürschenswerthen Diskussion von Seiten der Genossen nicht vorzugreifen, halten wir mit unserer Meinung über den Vorschlag des Einsenders einstweilen noch zurück. Red. d.S.") Sie müssen dasGeschäft" doch brillant ver- standen haben, die edlen Vorfahren der erlauchten deutschen Fürsten - Häuser. Ihre Verschwendungssucht ist bekannt, der kleinste Fürst, d. h. der Fürst des kleinsten Landes, that es im vorigen Jahrhundert nicht ohne einVersailles " zu seinem Privatvergnügen, und doch erfreuen sich mit wenigen Ausnahmen ihre Nachkommen eines geradezu ver- blüffenden Reichthums. Da sind in diesen Tagen zwei deutsche Fürsten gestorben, der Fürst Anton von Hohenzollern und der Fürst Marimilian von Thurn und Taxis. Mit Bezug aus Erster«» lesen wir in derFranks. Zeitung": Das ungeheure Vermögen des Fürsten man schätzt es in gut informirten Kreisen auf über 500 Millionen seine umfangreichen Besitzungen in Brandenburg , Pommern , Schle- Ken, Baden, Bayern , Württemberg, Böhmen , Holland und der Schweiz setzten den hochsinnigen und kunstliebenden Magnaten in den Stand, die interessantesten Kunstgegenstände, Alterthümer, Waffen ic. zu sammeln, unbemittelte Talente zu unterstützen, nach vielen Seiten hin Spenden, Arbeit und Verdienst zu gewähren." Ueber b00 Millionen! das ganze Ländchen Hohenzollern hat keine 22 Ouadratmeilen Umfang und zählt etwa 70,000 Einwohner. Wie viel Schweiß und Blut armer Bauern und Bürger mag wohl an diesen über 500 Millionen" kleben, wie viel Bauern von Haus und Hof ge- jagt, wieviel Bürger zum vollständigen Rum getrieben worden sein, um die Güter Derer von Hohenzollernabzurunden"! Der verstorbene Fürst ist nach Ansicht derFrankfurter Zeitung " einhochsinniger",edier" Mann gewesen wir wollen es dem demokratischen Blatt glauben, sintemalen es bei so kolossalem Reichthum nicht allzuschwer ist, sich den Beinamen: hochsinnig zu erwerben. Aber so edel, soliberal" Fürst Anton auch gewesen sein mag, die Thatsache, daß er sein ungeheures Bermögen zu nicht edlen, zu gemeinschädlichen Zwecken verwenden konnte, fällt darum nicht minder schwer in's Gewicht. Betrachten wir z. B. den Fall des Fürsten von Thurn und Taxis. Ueber die Größe seines Nachlasses fehlen uns nähere Angaben, von seiner Bedeutung kann man sich aber eine annähernde Borstellung machen, wenn man in Betracht zieht, daß die Thurn und Taxis 'schen Besitzungen in Deutschland und Oesterreich zum großen Theil als Expropriation für das PostPrivilegium eingeheimst ungefähr 34'/, Quadrat- m e i l e n umfassen. Fürst Maximilian oder seine Rathgeber der Ver- storbene war noch sehr jung!- scheint nunreichstreu" gewesen zu sein, kaum mündig geworden, hatte er seinerzeit den bisherigen ultra- montanen Verwalter seines Vermögens, den Zentrumsabgeordneten v. H u e n e, entlassen und einen Grasen Boos als Verwalter eingesetzt. Dagegen ist die Mutter des Fürsten eine bigott ultramontane Frau, und da sie, als Vormünderin des Erbnachfolgers auch die Disposition über das fürstliche Vermögen hat, so hat sie jetzt auch nichts Eiligeres zu thun, als dem Grafen Boos den Laufpaß zu geben, und binnen Kurzem wird ein ultramontaner Glaubensheld an seine Stelle rücken. Was von den kolossalen Mitteln fürhochsinnige" Zweckelocker" gemacht werden kann, wird für das gute Werk der Volksverdummung verwendet werden das fürstliche Vermögen wird zu einer Art Reptilien- fo nd für Pfaffen und Pfaffenknechte. Und daß alle die reichen Magnaten, ob ultramontan oder reichstreu, durch die Bank ihre Mittel dazu verwenden, die Freiheitsbestrebungen im Volke zu hintertreiben, daß sie korrumpiren, wo sie nur können, ist zu offenkundig, als daß wir darüber noch ein Wort verlieren sollten. Obhochsinnig" oder nicht, das ganze Geldprotzentbum ist eine Gefahr für die ge sunde Entwicklung des öffentlichen Lebens. Hoffentlich erleben wir es noch, daßmit Rücksicht auf den inneren Frieden und die Sicherheit des deutschen Reiches" die Konfiskation dieser Riesenvermögen dekretirt wird.j Kein König;» haben! In einem Land, und obendrein in einem deutschen Land, ist etwas Seltsames passirt: man brauchte einen König und es will Niemand König sein! Vorläufig handelt es sich aller- dings nur um die Krone eines Schützen königs indeß interessant und prophetisch ist das Ereigniß doch. Der glückliche Unglückliche, welcher auf dem Schützenfest den besten Schuß gethan hat und der Tra- dition gemäß also eigentlich König sein sollte, findet nämlich, daß sein Amt ihm Pflichten auferlegt(besonders in Gestalt schwerer Ausgaben), die mit der Ehre und den Vortheilen in keinem Verhältniß stehen. Und so hat er denn abgelehnt, zum großen Leidwesen seines Schützen- volles. Wir wollen den Namen der Stadt nicht nennen, können uns aber recht gut denken, daß eine Zeit kommen wird, in der auch andere Könige, durch die Schwere der Pflichten und die Schattenseiten ihres Amtes belehrt, an keiner Krone mehr Geschmack finden werden. Und, dann werden die Völker nicht betrübt sein. a. Richtigstellung. In der Londoner I ü st i c e" finden wir nachträglich einen heftigen Angriff auf die sozialdemokratischen Abgeord- neten im deutschen Reichstag, weil diese nicht gegen den deutsch - russischen Auslieferungsvertrag protestirt hätten. Ueberhaupt verstünden die deutscheu Abgeordneten nichts von parlamen - tarischer Initiative: die zwei irischen Abgeordneten B i g g a r und H e a l y seien, was Initiative betreffe, allen 24 deutschen sozialistischen Abgeordneten zusammen überlegen. Nun, über letzteres wollen wir nicht streiten; das ist Geschmacksache. Jedenfalls haben die Sozialisten im deutschen Reichstag eine ganz andere Stellung und ganz andere Aufgaben, als die Jrländer im englischen Parlament. Doch darüber wollten wir nicht reden. Wir wollten der Justice" blos bemerken, daß der deutsch -russische Vertrag im Reichs- tag gar nicht zur Debatte gekommen ist, und daß ein an- ständiges Blatt und noch dazu gegen angebliche Genossen! keine Beschuldigungen erhebt, ohne sich vorher des Sachverhaltes vergewissert zu haben. Wenn der erste englische Sozialist im Parlament sitzt, findet sich für dieJustice" vielleicht eine passende Gelegenheit, unseren deut- schen Abgeordneten eine Vorlesung überparlamentarische Initiative" zu halten. KorresMldenzen. Magdeburg , 4. Juni. In unserer Provinz fand vor einigen Tagen eine größere Zusammenkunft von Genossen statt, die von etwa S0 Ver­tretern aus sieben Reichstagswahlkreisen besucht war. Unsere Genossen werden nicht wünschen, daß Ort und Zeit dieser Zusammenkunft näher angegeben werden. Das Eine aber können wir sagen, daß unbehelligt von der hohen Polizei die Genossen des Regierungsbezirks Magdeburg und der nebenliegenden Herzogs- und Fürstenthümer einen vollen Nach- mittag in voller Friedfertigkeit und vollem Ernste getagt haben. Es wurden jetzt ichon einige Vorbereitungen zu den nächsten Reichstags- wählen vereinbart, da man, abgesehen von den sonstigen eventuellen Vor- theilen für die Arbeiterklasse, die Wahlen zum Reichstage selbst für eines der besten Agitationsmittel der sozialistischen Bewegung erachtete. Zwei Reichstagsabgeordnete waren zugegen, die einzelne Rückblicke auf die ver- gangene Session warfen und zu dem Resultat kamen, daß wenn auch nicht Alles zu allgemeiner Zufriedenheit der Partei abgelaufen sei, man doch im Allgemeinen zufrieden sein könne. Dem stimmten die Versam- melten zu. Die Stimmung war eine gehobene, das Vertrauen in die Zukunft sprach sich in allen Reden aus, und mit der Ueberzeugung, den gemeinsamen Feind, Bourgeoisie nnd Reaktion, durch einheitliches Streben und Ringen allein wirksam bekämpfen zu können, trennten flch die Ge- »offen mit festem Händedruck. Chemnitz . Sonntag den 12. April wurde die Ehefrau unseres Ge- »offen Adolf Haase beerdigt. Da sich Haase einer gewissen Beliebt- heit erfreut, so war es natürlich, daß sich zu dieser Beerdigung, obwohl dieselbe früh V,S Uhr stattfand, eine größere Zahl Genossen sich einge- sunden, um der Verstorbenen das letzte Geleit zu geben. Haase ist Dissi- dent, und so war glücklicherweise ein Geistlicher nicht erschienen, doch auch uns war es nicht gestattet, am Grabe zu sprechen, und mußten wir uns darauf beschränken, daß einer unserer Genossen der Genossin Namens der Chemnitzer Sozialdemokraten einRuhe sanft!" nachrief. War diese Angelegenheit ir aller Ruhe verlaufen, so sollte es den Sonntag darauf anders kommen. Am 19. April rief uns unsere Pflicht schon wieder auf, einem unserer Getreuen das Ehrengeleit zu geben. Der Tischler Richard Hertel, welcher am 16. April plötzlich am Gehirnschlag verstarb, hatte eine'angjährige Thätigkeit, namentlich auf dem Gebiete des Fachvereins- und Krankenkassenwesens, hinter sich, und hatte derselbe sich hierbei durch seine unermüdliche Thätigkeit die Achtung feiner Freunde und Genossen in-hohem Maße erworben. So kam es denn, daß am Tag« seiner Bestattung schon lange vor der angesetzten Zeit sich eine große Anzahl Parteigenossen von Chemnitz und Umgegend wohl nahe an 600 eingefunden hatten. Vor dem Sarge wurden drei Kränze, zwei mit rothen, einer mit weißer Schleife, vorangettagen, erstere von Dresdener und Chemnitzer Parteigenossen, letzterer vom Tischlerfachverein gewidmet. Hertel, welcher sicher im Grunde seines Herzens Dissident, aber wohl deS lieben häuslichen Friedens willen nicht auS der Kirche ausgeschieden war, sollte nun auch unter allem üblichen Zeremoniell beerdigt werden. Aber o Schreck! gar zu frei und lustig flatterten die rothen Schleifen der Lorbeerkränze, und brachten den ehr- würdigen Seelsorger(F r o m m h o l t ist der Name des Herrn) so aus der Fassung, daß derselbe eiligst davonlief und von der üblichen Beglei- tung sowie Grabrede inchristlicher" Weise Motto: Liebet Euere Feinde u. s. w. Abstand nahm. Wer nun aber vielleicht glaubte, die Sozialdemokraten härten ob ihrer Schandthat Reue empfunden, der würde sich sehr irren, es lief vielmehr eine freudige Genugthuung durch deren Reihen, daß sie nun das Gezeter des Pfaffen nicht anzuhören brauchten, und so wurden denn ohne allen weitere» Zwischenfall die verschiedenen Kränze auf da? Grab niedergelegt mit dem Gelöbniß, des Verstorbenen Wirken nicht zu vergessen, und auszuhalten in dem Kampf, der für die Enterbten geführt wird, um den Sieg der gerechten Sache herbeizuführen trotz Bigotterie und Mummenschanz! Die Unverbesserlichen. denselben nunmehr öffentlich alsAnarchist" ic. in der lliß lichsten Weise weiter und zwar mit eigener Namensunterschrift in ein» liberal-konservativen Hetzorgan, welches i h n früher s e l b st alsdeutsch » Sozialrevoluttonär" denunzirt hatte. In einem Stück Selbstbiozra») kennzeichnet er sich als besonders inhöheren Kreisen" erwerbskundizl Renommist, Künstler und Wissenschafter.Im Dienste(<' n e s Vaterlandes" richtet pp. Sallis-Salornon-Franke seine dächtigungen neuerdings im deutschen Polizeistyl gegen unsere Part' und spricht vonMißbrauch des Asylrechts-- durch I wissenlose Wühler". Bei Entlarvung des Spitzel Fried ema� von dem Vater des sälschlich denunzirten Studenten gethane AeußermC zitirt Sallis und erklärt als Zweck seiner Verbindung mit dem gen teten Redakteur des Hetzblattes, demselbenüberall da nützli zu sein(!), wo die heiligen Interessen des Vaterlandes(!) dies erheische n." Weiteres in derschwarzen Liste!" Die Zürcher Vertrauensleute! w»> »«l nach Zürich . Der in Nr. 20 signalifirte Schauspieler G. S. Sallis (Salomon Franke) z. Z. in Sttaßdurg alsStudent der Medizin" auf- tretend, ergänzt in Nr. IIS derZüricher Post" die gegen ihn erlassene Warnung dahin, daß er thatsächlich Salomon geheißen, Seinen Namen mitherzoglich anhaltischer" Bewilligung geändert, iem(nützlichen) Berufe eine« Friseurs, Heilgehülfen oder dergleichen aber niemals obgelegen habe. Die private Verleumdung eines Genossen gibt er nicht blos stillschweigend z u, sondern denunzirt A a ch r« f. plötzlich im besten Mannesalter einer Am 16. April starb tüchtigsten Genoffen: Richard Hertel, Tischler, am Gehirnschlag. Das Wohl seiner Mitmenschen war der leitende St» seines Lebens; fast die ganze, seinem Tod vorhergegangene Zeit hatte in diesem Sinne gewirkt. Daß die Arbeiterschaft ihre wahren Freu» sehr wohl zu ehren weiß, hat gewiß die Theilnahme bei der Beerdigu> Hertel's zur Genüge dargethan. Wir aber rufen unserem braven Mitkämpfer an dieser Stelle noch' aufrichtig gemeintes:Ehre Deinem Andenken!" nach. Die Sozialisten von Chemnitz uns»» »«Hirt «vd», M i< 6i Briefkasten der Redaktion: Fr. O. in Ln.: Auf Frage 1 haben wir zu widern, daß uns zwar eine baldige Erledigung sehr erwünscht gewe! wäre, daß wir aber, nachdem die Entscheidung in diesem Punkt be: gefallen, uns bei dem betreffenden Beschluß bescheiden. Frage 2 und können wir nur mit einem doppelt unterstrichenen Ja beantwo Aber Sie sehen gewiß ein, daß das Organ nicht der Tummelplatz- sönlicher Angelegenheiten werden darf, auch nicht der Redaktio' Rst. in M.: Wenn Jemand erklärt, daß Publikationen im Part» organ erst dadurch für ihn eine Bedeutung erhalten, daß gegneris? Blätter von ihnen Kenntniß nehmen, so können wir das nur so v» stehen, daß dem Betreffenden am Urtheil der Gegner mehr liegt als» Urtheil seiner eigenen Genossen. Nun, das sind Geschmackssachen, u« über solche läßt sich bekanntlich nicht streiten. Zu einer Polemik seh' wir uns also nicht veranlaßt. S t u d. R. L. in Z.: Bei nochmalig Durchlesung der betr. Notiz werden Sie sich überzeugen, daß S. in d'- selben nicht als Spitzel bezeichnet worden ist, sondern als das, als u>! auch Sie ihn anerkennen, als Denunziant. Daß aber ein zwing» der Grund vorgelegen haben soll, zu denunziren, leuchtet uns nicht Der studentische Ehrenkodex ist zwar an Absonderlichkeiten nicht ar» indeß eine Rechtfertigung derartiger Kampfesmittel enthält er nicht. die persönliche Seite des Konfliktes S./K. uns einzumischen, Hab'' wir kein Recht. der Expedition: Dr. Nd. Zürich :Ab und zu" bekommen Levt' unser Blatt sogar jahrelangnicht zu Gesicht", wenn Wl Zahlen nämlich solange hinausgeschoben wird. Ob Herr P. Z» l i n g e r in Fkft. a/M. unter solcher Verschleppungab und leidet, kann uns hier ebensowenig interessiren, wie Sie als deutsch » Reporter. Es ist dies draußen allerortsinterne Angelegenheit der Besteller und Lieferanten. Danken für gütige Theilnahme. Rot� darf: Mk. 6 ungebrauchtes Mahlgeld pr. Wfds. dkd. verwendet. Lasfalle: Mk. 54 k Cto. erh. Bfl. Weiteres. Frühere Quttg. so' erloschen. W. Adfr. Bern : Fr. 3 für ges. Buch k Cto. quta« - PH. Bchl. Ggr: Fr.-60 f. Schst. erh.--d..- Mk. 15- für» Fr." erh. Rothe Schwefelbande: Mk. 4 40 ä Cto. Ab. pr. Ag. ei Weiteres von Ct. noch nicht. Rother Peter: Mk. 300 k Cto. erh. Alte Garde: Mk. 100 ä Cto. Ab. erh. Gracchus in F' Mk. 200k Cto. Ab. erh. Verrina: Mk. 500 k Cto. Ab. u. M 8 70 Abon. Id. 1. u. 2. Qu. dir. pr. Frd. erh. Bfl. Weiteres. Pw» tolus: Mk. 100 k Cto. erh. Bfl. Weiteres. Nova: Mk. 800 p' Frd. ä Cto. Ab. w. u. Mk. 50 bfl. am 4/6. erh. Bf. erwartet. Kopenhagen Bz.: Von erhaltenen Fr. 28 laut Vorschrift Fr. 21-" Parteibeiträge 1. Qu., Fr. 2 vr. alte Rchng. u. Fr. 5 k Cto. Schft. verw. Weiteres nach Wunsch. Qttg. in Nr. 21 somit wiederhol Schwarzflaggen: Mk. 5.ä Cto. Ab. erh. Bf. am 5/6. an Kr. beantw-" Dr. K. B'pest: öwfl. 5 ä Cto. Ab. erh. Rothe Rose: Mk. B1' pr. Ab. Mai erh.Zur Probe" Gewünschtes folgt. Duft und Dor"- Muth und List, magst sie fleißig nützen, aber da Du weiblich bist hüte Dich vorFritzen"! Nr. 631 Mk. 4 40 M. 2. O erh. Rothwein Httg.: Fr. 2 u. Fr. 4 pr. Agfd. dkd. erh. Drickes ll.: Bs. v. 2/6. hier. Adr. notirt. 10 12 Tage mindest enb C. Gr. Port-Alegre: Am 9/3. pr. Bg- signalifirte Fr. 31 sin1 am 6/6. endlich hier zur Auszahlung gelangt. P.-K. v. 19/5. somit<' ledigt. Gonzenberg: Mk. 40 pr. 2 dir. Ab. 3. Qu. u. k Cto. erb Größere Zahlung unerläßlich. Adr. geordnet ab 24. I. M. Eh» huahua Mexiko :(Doll. 5) Fr. 25 30 erh. Abzgl. Abonn. bis End' 2. Qu. 86 Fr. 15 30 gutgeschr. Matilde: Bf. v. 2. u. 6/6. erb Adr. nottrt. Expr. Sdg. fort. Bfl. Weiteres. Feuerländer: Bf. v.$ hier. Wk. in Nbg. erfragen. G. P. Äst.: Bestellte 20 Expl. folge» ab Juni. Roland II.: War in Früherem so notifizirt. Jetzt Mk. 73 2» Bfl. mehr. Rothe Fahne: Adr. rc. laut Bf. v. 1/6. nottrt. B-n mißtes recherchirt. Crucifix: Beide Bfe. erh. Antw. folgt. Egoist Rheinland : Der zweiteJos. Davids." nicht eingetroffen. Etwa drauße» kurirt? Ramponirtes vielleicht billiger zu verwenden? Aesopius' Begründete Reklamationen werden durch uns st e t s promptest erledigt. Ihre Räubergeschichte glauben Sie doch selbst nicht! O. Ä- öwfl. 5 f. Schft. erh. Sdg. ab. Dr. Regiomontanus: A Inn sper richli C' nichr AI nachg All Im o. Steiße Hm fladt Solin S1 R. M «. Sc 4, Gutsii Schwk P..G. gesarn lFr.- Schttc 100- P.-G. Paris A. He 1V, Schle- bei M Flens 15 80 wawe: ®omti Karls Häven Chi 10 50. »euth (R« doch theilweise an den Betreffenden liegen. RegulirungSfrage dring l i ch. Weiteres beachtet. Rother Hans: Ersatz ic. wird nach P.-K.» M Kate: 7/6.' besorgt. Holl. Soz.O.: Fr. 1 25 f. Schft. u. Fr. 3 75 pr. Afdk dkd. erh. Sdg. ab. Felix: Durch S. Alles besorgt. Roland 11.' Bf. kreuzte mit Nachr. Bis 8/6. Alles hier. Feuerblume u. Roth«! Fahne: Nachr. eingetroffen.-All rijfdtl E. Weiland, Rio de Janeiro ' Sdg. an V. ging stets prompt wie die Ihre. Adr. stimmt. Folge»! nunmehr 4 ab 24 an Sie. Silesia: Bf. v. 7/6. erh. Zhlg. erw. S» lang ist doch zu lang! St.: Bf. v. 7/6. hier. Verläge gutgebr. Weiteres. Von einem Schriftstllr. in Vitznau : 20 Cts. pr. W pr. Agfd. dkd. erh.- Dtschr. Ver. Zürich : Fr. 34 40 f. d. Wahlfond der französischen Soz. dkd. erh. u. besorgt. Rothe Spinne: Mk. 1 50 Ab. Juni u. Schft. erh. B. schuldet Mk. 1. IhrKunststück" koste! 40 Pf. Strafporto . Wozu solches, nachdem wir abgelehnt hatten? Bstllg- besorgt. Fuchs: Mk. 200 k Cto. Ab. c. erh. Bstllg. u. Bf. folgt. Grauer Staar: Mk. 1 1 pr. Ufds. dkd. erh. AhaSveruS: Mk. 4 Ab. März bis Ende Sept. erh. Absdg. prompt besorgt. Weiteres schriftlich ausgerichtet. Beste Wünsche! A. H. Newyork : Remitt. i» prompt hier. Dank für Mrk. HierländischeS in Tausch zu Dienst. S- billiger unmöglich. Bäff: Bf. v. 8/6. erh. Kostet 50 Cts. Straf' porto, da 25 Gramm, statt 15! Arbc folgt besta noch unsei A Bese Uebc Nlvdl diese nirte gesetz dadu T Wir empfehlen zum Massenbezug: La�s alle: Indirekte Steuern. proz Preis: 100 Expl. Mk. 25(Fr. 31 25). Von 500 Expl. an je 100 Expl. Mk. 20 Fr. 25). Die Genossen können durch Verbreitung dieser Schrift am besten klar- machen, wie groß der Raub ist, den die schutzzöllnerische Majorität des Reichstags durch Erhöhung der Zölle soeben am deutschen Volke be- gangen hat. Lchwititrische«enog-nschastSbuchdruckcr-i in Hottingin- Zürich . die, veru beite Nif, gegei Ges Arb. bis Gese