Einzelbild herunterladen
 

Nr. 166.

Abonnements- Bedingungen:

Abonnements-Preis pränumerando: Bierteljährl. 3,30 Mt., monatl. 1,10 mt., wöchentlich 28 Pfg. fret ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags: Nummer mit illuftrirter Sonntags Betlage, Die Neue Welt" 10 Bfg. Boft­Abonnement: 3,30 Mart pro Quartal. Eingetragen in der Poft Bettungss Preisliste für 1898 unter Mr. 7576. Unter Kreuzband für Deutschland   und Defterreich- Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mart pro Monat.

Erscheint täglich außer Montags.

Vorwärts

Berliner Dolksblatt.

15. Jahrg.

Die Insertions- Gebühr

beträgt für die fechsgefpaltene Rotoneis zetle ober deren Naum 40 Pfg., für Beretns- und Versammlungs- Anzeigen, fowie Arbeitsmartt 20 Pfg. Inserate für die nächfte Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition. abgegeben werden. Die Expedition. ift an Wochentagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet.

Jernsprecher: Amt 1, Mr. 1508. Telegramm- Adresse: " Bozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.

Vom Idealreiche der Junker.

Den preußischen Junkern, den Umstürzlern von oben, die lieber heute als morgen das allgemeine und direkte Wahlrecht nebst der ganzen Reichsverfassung umstürzen möchten, schwebt bekanntlich als politisches Ideal das 3arenreich vor. Sie erblicken in dem­felben ein Muster der Unbeweglichkeit, eine allen revolutionären Stürmen und allen Hungersnoth- Krisen trogende Organisation zur Knechtung und Auspowerung der Boltsmasse im Interesse eines privi­legirten Häufleins.

Dienstag, den 19. Juli 1898.

Leroy- Beaulieu's, eines sachkundigen Konservativen, hat der Baris mus dadurch nur eine Galgenfrist gewonnen, die deſſen ſchließlichen Zusammenbruch zum Nachtheil der westeuropäischen Reaktion desto gründlicher gestalten muß.

Politische Uebersicht.

Berlin  , den 18. Juli.

Herrn Dr. Barth   ins Stammbuch. Der Führer der freisinnigen Vereinigung fagte uns neulich in der Nation" Die von sozialdemokratischer Seite wiederholt nachgewiesenen dasselbe, was die reaktionärsten Reaktionäre sagen, nämlich Entwidelungstendenzen, welche auf die Unterwühlung der Baren- daß die Wahlstimmen der Sozialdemokraten nicht gleichwerthig herrlichkeit hinarbeiten, vermögen nicht den Junkerglauben an die und nicht gleichwichtig seien den Stimmen der anderen alleinfeligmachende Kraft des zarischen Absolutismus zu erschüttern. Parteien. Den Redakteur der Nation" wollen wir nur Es ist ja so bequem, den sozialdemokratischen Nachweis auf inner­politische Parteirücksichten zurückzuführen. bitten, einen ganz vortrefflichen Artikel zu lesen, den

g

"

Da ist es von hohem Interesse, das Urtheil Leroy ein anderes freifinniges Blatt, die Bossische Zeitung", in Beaulieu's über die neueste Entwidelung Ruß  - seiner Sonntags Nummer unter dem Titel Masurische lands kennen zu lernen. Der Verfasser des bekannten Skizzen" veröffentlicht. Der Verfasser, Dr. Frizz Stowronnet, gründlichen Werkes" L'Empire des tsars et les Russes" ist gewiß den die diesjährige Reichstags- Wahlbewegung nach Masuren  weder des Revolutionarismus noch der Ruffenfeindlichkeit verdächtig. geführt hat, schildert seine Erlebnisse dort. Im zweiten Absatz Politisch und sozial durch und durch konservativ, hat der franzöbes Artikels schreibt er: fische Bourgeoisgelehrte, angesichts der russischen Allianz, cher allen Anlaß, Schönfärberei zu gunsten des Zarenreiches zu treiben. Wenn mun Leroy- Beaulieu trozdem zu einem negativen Urtheil über die unerschütterlichkeit des russischen Absolutismus gelangt, so muß ja wohl die sozialdemokratische Auffassung von den russischen Ver­hältnissen durchaus zutreffend sein.

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.

Schimpfereien gegen das bestehende Reichs- Wahlrecht zu ver­zeichnen, so charakteristisch dieselben auch für die Absicht der Reaktion sind. Nur wenn diese Wahlrechts Befehdung einmal wenigstens den Schein eines neuen Argumentes aufweist, mag man sie beachten. So ist zwar auch nicht neu, aber immerhin nicht uninteressant, was die Berl. N. Nachr." über diese Frage sagen:

"

Wir halten derzeit, wie die Dinge liegen, eine Aenderung des Reichstags- Wahlrechts nicht für angebracht und nicht für möglich; deshalb glauben wir auch, daß dahin gehende Anregungen borerst mehr schaden als nügen. Angesichts des Wahlergebnisses im Königreich Sachsen möchten wir aber das Zentrum und den gemäßigten Freisinn, welche in der Wahlkampagne sich in so moralisch gewaltiger Pose als grundsätzliche Hüter des geltenden, angeblich gefährdeten Wahlrechts aufspielten, Hand aufs Herz, fragen: Wenn einmal wie in Sachsen   im ganzen Reich die Hälfte aller Wähler es ist bereits über ein Viertel!-sozialdemokratisch stimmen, wenn die Sozialdemokratie, wie im Sachsen  , im ganzen Reich fast die Hälfte aller Reichstagsmandate imme haben wird: wird und muß dann nicht, ehe eine sozial­demokratische Reichstagsmehrheit das unterste zu oberst tehrt, unbedingt auch Zentrum und Freisinn eine solche Ab­änderung des Reichstags- Wahlrechts billigen und verlangen, welche derartige schwere Wirren verhütet?! Und ist dem so, dann sollte man in diesen Kreisen doch jetzt nicht so fittlich entrüstet thun, wenn überhaupt die Abänderungsbedürftigkeit diskutirt und im sehr erklärlichen Eifer hier und da in diesen Er­örterungen und Forderungen weiter gegangen wird, als derzeit nöthig und praktisch ist."

"

,, Es wäre ein werthvoller Beitrag zur Psychologie der Massen, wenn man alle die Momente zusammenfassen könnte, die bei mehr als drei Millionen Wählern die Scheu vor dem amtlichen und kirchlichen Ein. d fluß, und die Furcht vor wirthschaftlicher Man höre, was Leroy- Beaulieu im Nachwort zur demnächst Schädigung soweit überwunden haben, daß erscheinenden dritten Ausgabe seines genannten Werkes schreibt. fie wagten, einen freisinnigen oder gar sozial. Dies Nachwort ist im Journal des Débats  " vorweg erschienen, dem de motratischen Stimmzettel abzugeben. In Das freikonservative Organ hielt es der gleit" für konservativen Bourgeoisorgan Frankreichs  , zu dessen Mitarbeitern den Großstädten gehört dazu fein besonders großer Muth, unflug, gegen das Wahlrecht zu wühlen. Aber im Prinzip iſt Leroy- Beaulieu zählt. Leroy- Beaulieu beginnt mit einer Kritik des reaktionären wohl aber auf dem Lande, wo die Arbeiter es völlig einig mit den Hamb. Nachr.", der" Post", der Regiments Alexanders III., dessen kurze Regierungszeit den ent- unter den Augen ihrer Brotherren Bettel Leipz. Btg.", der Kreuz- 3tg." 2c. Die Berl. Neueste Nachr." schiedensten Verächtern politischer Freiheiten eine hochbedeutsame abgegeben haben, die an ihrer Farbe und halten es für flüger, wenn man von diesen Dingen nicht so Lehre ertheilt hat." Die Lehre besteht darin, daß alle politischen Form dem geübten Blid leicht zu erkennen viel spricht, sondern etwa, wie es in Sachsen   geschah, bei Freiheiten miteinander eng verknüpft seien, daß man an teine waren." günstiger Gelegenheit, das Wahlrecht erdrossele. einzelne derselben rühren könne, ohne sie sämmtlich in Frage zu Deutlicher als es durch diese Worte geschieht, kann nicht Denn eine sozialdemokratische Mehrheit im Reichstage stellen. Daher tomme es, daß Rußland   unter Alexander III.   zum Ausdruck gebracht werden, daß eine sozialdemokratische das erscheint den Herren Junkern und Laurahüttenkapitalisten nur um den Preis der Rückkehr zu den Zeiten Nikolai's I. auf der Stimme, weit entfernt weniger zu wiegen als eine ordnungs. als das Ende der Welt. Ja, es mag das Ende der ka­von Alexander 1.   eröffneten Bahn habe stehen bleiben können. parteiliche Stimme, weit schwerer wiegt, weil sie in pitalistischen Ausplünderung bedeuten. den meisten Fällen mehr ist als eine Gesinnungsäußerung dieser Wirthschaft ein Ende zu machen, bedeutet so ungefähr das Gegentheil von dem, was das Kardorff- Blatt als Schreck­oder Willensmeinung eine Mannesthat.- gespenst heraufführt, da ist nicht die Rede von einem Wahlstatistisches. Es wird für unsere Leser von Jntereſſe das unterst zu oberst kehren", sondern im Gegen­fein, zu sehen, in welcher Weise unsere Partei sich an ihren Haupt- theil: da soll alles schön auf den rechten Platz geſtent figen entwickelt hat. Wir geben deshalb nachstehend eine Zusammen­absolute Majorität errungen haben und wo demnach unsere Kandi­stellung der Wahlkreise, in denen wir bei der legten Wahl die werden. daten im ersten Wahlgang gewählt worden sind, und fügen die Herrschenden: So lange sie selbst die Mehrheit für sich haben, Verhältnißzahlen unserer Stimmen bei früheren Wahlen hinzu: Unter 100 abgegebenen Stimmen waren sozialdemokratische

Der gegenwärtige Bar, Nikolai II.  , der gleich in den er wochen seiner Regierung alle Verfassungsgelüfte für Wahnsinn" erklärt hat, feße die Politit seines Vaters fort. Zugleich sei die ver­fassungsfreundliche Stimmung bei den Ruffen" es sollte genauer heißen: innerhalb der befizenden Klassen, der liberalen Geſellſchaft" schwächer geworden, und zwar, wie Leroy- Beaulien meint, infolge der Diskreditirung der politischen Freiheiten im Westen.

Letzteres ist eine falsch ausgedrückte Wahrheit, die, richtig aus gedrückt, so viel besagt, daß die herrschenden Klassen Westeuropa's immer stärkere Abneigung gegen ein politisches Regime empfinden, das sich für den Befreiungskampf des Proletariats so förderlich ers wiesen hat. Doch darauf kommt es hier nicht weiter an. Es soll nur beiläufig betont werden, daß Leroy- Beaulieu auch als Kritiker des russischen Absolutismus   den westeuropäischen konservativen Bour­geois nicht abzuftreifen vermag.

"

Die Aufmerksamkeit der Russen", schreibt weiter der Autor, habe sich von den Verfassungsfragen ab- und den wirthschaftlichen und nationalen Fragen zugewendet, nämlich der Eröffnung und der Eroberung neuer Abjazmärkte, der Kolonifirung und der Eroberung neuer Gebiete, der Ausdehnung des russischen Reiches in Asien   auf Kosten der Türkei  , China's   2c.: Was bedeuten gegenüber diesen Aussichten die vagen liberalen Bestrebungen einer winzigen Elite und die unsicheren Verfassungsgelüfte der Nachahmer des Westens? Die politischen Freiheiten mögen warten, bis das fortwährend wachsende Gebäude der russischen Macht, von den Meeresengen des Mittelmeeres bis zu den Gewässern China's  , endlich vollendet worden ift.

1234

-

1878

im Wahlkreis:

1898

bei der Wahl im Jahre: 1893 1890

Berlin   IV

73,09

71,36

72,48

2 Hamburg   II

72,33

66,37 66,98

56,95 62,25

Altona  

70,50

63,80

62,09

53,44

Berlin   VI

67,54

63,50

62,19

51,55

5

Leipzig  - Land

64,88

63,72

61,33

49,05

6 Hamburg   I.

63,95

57,93

58,75

52,50

7 Chemnig

62,48

60,81

62,48

45,70

8 Nürnberg  

61,91

57,16

56,41

51,91

9

Glauchau

60,66

65,01

60,20

42,09

10

8ividau

60,47

58,55

57,00

46,95

11

Stollberg  

59,93

61,06

57,90

33,05

12

Mülhausen   i.&.

58,11

53,09

63,44

2,55

13

Neuß j. 2

58,10

57,15

50,39

34,68

14

Hamburg   III.

57,78

56,01

53,19

45,36

15

Lübeck

55,34

48,45

45,41

33,41

16

Reuß ä. 2.

55,12

56,55

51,37

41,08

17

Hanau  

55,06

42,08

38,63

24,54

18

Offenbach

54,97

46,27

44,69

34,77

19

Dresden   Land

54,78

48,39

46,08

34,09

Niederbarnim

54,36

48,94 45,27

22,43

21

Auerbach  .

53,15

53,81

48,53

32,19

22

Breslau II.

53,14

51,81 46,52

36,18

23

23

Pinneberg  

52,73

49,63

43,06

28,33

.

24

Hannover  

52,22

45,93

44,44

36,75

25

Stönigsberg i. Pr..

52,15

45,25

49,31

36,60

26

Elberfeld  

52,05

46,57

51,46

46,47

27 Gotha  

51,70

53,18

46,07

38,52

Gegen die Mitte der Regierungszeit Alexander II.   konnten sich die Russen noch schmeicheln mit der Hoffnung, den fürchterlichen Uebergang vom Absolutismus zu einer freien Regierung ohne ge­waltsame Erschütterungen zu bewerkstelligen... Eine folche Hoff­nung ist jetzt nicht mehr angebracht; vielleicht war sie übrigens stets

28

München   II

51,69

56,58

52,31

36,50

29

Magdeburg  .

51,28

46,42

50,22

40,09

30

Sonneberg  

51,12

55,27

41,04

28,41

31

Stuttgart  

51,06

42,30

37,21

32

Frankfurt a. M.

50,82

43,68 42,29

Darauf antwortet nun Leroy- Beaulieu: Selbst das alles zu­gegeben, giebt es ein Ding, das die Russen Unrecht hätten zu über­sehen: Die Fortschritte selbst des ungeheuren Reiches, das Auf­tommen einer Großindustrie und eines Groß­handels, die wirthschaftliche Evolution des alten Stußlands werden, indem sie aus dem Schooße der Nation neue Gesellschaftstlaffen erstehen lassen. früher oder später politische Umänderungen hervorrufen. Beiläufig, welch' streng regelrechte geschichts- 20 materialistische Auffassung und Ausdrucksweise bei dem Bourgeois gelehrten da, wo er den Sozialismus nicht zu vernichten braucht! Die heute vertagten Probleme, so fährt derselbe fort, werden sich dem Lande von neuem dringender und drohender aufdrängen. So groß es an territorialem Umfang oder au materieller Macht je sein mag, das autokratische Rußlandwird nicht dem Dilemma entrinnen: Evolution oder Revolution.

nur ein Traum..."

werden können...

33

16,15 34,08

Dazu käme dann noch als Nr. 38 Solingen, wo Scheidemann  27,42 und Schumacher 23,37 pct., zusammen also 50,79 pct. erhalten haben, das aber durch die bekannten Umstände zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten in der Stichwahl verloren gegangen ist.

"

-

Aber

Das aber ist die gewaltthätige Sinnesart unserer

ist der Mehrheitsgrundsatz löblich und maßgebend für Gesetz­gebung und Staatsleitung; die Minorität muß sich fügen. Aber verwandelt sich einmal ihre Mehrheit in eine Minderheit, so soll nicht mehr dasselbe Prinzip bestehen, sondern die Minderheit soll der Diktatur der Mehrheit unterworfen werden.

Ein wenig neugierig sind wir auf die Beantwortung der von den B. N. N." an das Zentrum und den gemäßigten Freifinn" gestellten Frage. Ob diese Parteien wohl auch glauben, daß sie durch Wahlrechts- Verschlechterungen den un­aufhaltsamen Gang der Geschichte zu hemmen vermöchten?!-

Ein Interview mit Costa. Aus Rom   wird uns vom 16. Juli geschrieben:

In der letzten Kammersißung sah ich den sozialistischen  Deputirten Costa, der durch das feine Verfolgung ablehnende Kammervotum aus dem Zellengefängniß von Mailand   befreit

wurde.

Andrea Costa   ist ein Veteran der revolutionär- sozialisti­schen Bewegung Italiens  . Mit Carlo Cafiero  und Enrico Malatesta  , dem bekannten Anarchisten, trat er zuerst auf die politische Bühne. Er war im Jahre 1872 auf dem internationalen Kongreß in Rimini   und war der erste Sozialist, der als Sozialist in die italienische Kammer gewählt wurde. Ich werde hier durch die Porträtstizze, welche Frau Severine vor einigen Tagen im Pariser Eclair" von ihm entworfen hat, an die stolze und mannhafte Vertheidigungsrede Costa's vor dem Gerichtshof von Paris   erinnert, wo er damals, jung und arm, unter der Anklage des Internationalismus stand. Wie begeistert sprach er für die Verbrüderung der Menschheit!

"

Seitdem hat er sich ans Gefängniß gewöhnt, so daß man ihn den Blanqui taliens nennen konnte. Aber ob­gleich er einen großen Theil seines Lebens im Gefängniß ver­bracht hat, sagte er mir doch, daß er an die Vorgänge in Mailand   während der drei letzten Aufstandstage mit Grausen dente. Die Brutalität der Polizei war unbeschreiblich. Das Losungswort der Polizisten und Soldaten war: todt! Und man tödtete um ein Schlagt fie Nichts, um eine lebhafte Antwort. Und nachher die Greuel der Gefängnisse, die Angst, der Wahnsinn vieler Ge­fangenen, die kühle Grausamkeit der militärischen Ankläger es war in der That entsetzlich.

28ie in dem alten Regime Frankreich  , so im zarischen Rußland   besteht das sicherste Mittel, die Revolution zu verhindern, darin, ihr zuvorzukommen auf dem Wege der Initiative seitens der Regierung selber. Reformen von oben oder Revolutionen von unten, fagte Alexander II.   im Beginn seiner Regierung. Bei alledem aber giebt Von den 1893 im ersten Wahlgang genommenen Kreisen haben es so tiefgreifende Aenderungen, bei denen man sich mit Angst wir Braunschweig   und Breslau I diesmal erst in der Stichwahl be fragt, ob sie friedlich, ohne Unruhen und Revolutionen durchgeführt Hauptet, Mittweida   und Kiel   aber verloren. Die Liste zeigt vielfach erfreuliche Fortschritte. Die ökonomische Entwickelung und die Auf­Mit seinen zwei Monaten Gefängniß war Costa beinahe Man sieht, Leroy- Beaulien läßt deutlich erkennen, auf welche flärung der Geister werden bewirken, daß dieselbe sich von Wahl zu zufrieden, denn sie geben ihm Gelegenheit, den Klassenkampf Seite des Dilemmas: Evolution oder Revolution" Rußland ge- Wahl verlängert. in seiner brutalsten Form, und das Treiben der Polizei und drängt wird. Die Jeremiaden der Wahlrechtsfeinde dauern fort. der Militärbehörden aus nächster Nähe zu studiren. Trotzdem Die reaktionären Mächte Westeuropa's haben an ihrem Theil Statt darüber nachzusinnen, warum die Zahl ihrer Wähler er das volle Bewußtsein seiner Unschuld hatte- und dies dazu beigetragen, den Barismus zu fräftigen, indem sie deſſen diplomatische und militärische Machtstellung außerordentlich gestärkt zusammenschmilzt und warum die Opposition wächst, wünschen allein war es, was ihn aufregte und empörte- hatte er sich haben. Andererseits haben sie die realtionäre Halsstarrigkeit des sie das Mittel, durch das die Unzufriedenheit des Volkes sich doch schon in sein Schicksal ergeben und seine Verurtheilung Barismus auch in direkter Weise gesteigert durch ihre fortwährende Ausdruck verschafft, zu zerbrechen. Es lohnt sich nicht, die als sicher erwartet.

-

Bühlarbeit gegen die politischen Freiheiten. Aber nach dem Zeugniß tagtäglich in ödem Einerlei wiederkehrenden Klagen und Als er in die Freiheit zurückkehrte, traf ihn ein neuer