Der vorstehende Artikel war bereits gesetzt, als uns der Telegraph die Nachricht überbrachte, daß Lieste am 17. November hin gerichtet worden ist.

Sie haben es sehr eilig gehabt, seine Henker. Der im ,, Cri du Peuple" veröffentlichte Brief, weit entfernt, sie von der Vollstreckung des Urtheils abzuschrecken, hat sie, wie es scheint, zu größter Beschleunigung ange spornt.

Sie mochten fürchten, daß sich Lieske's Unschuld doch noch heraus­stellen und ihnen so die Gelegenheit entgehen könnte, Ra che für den Rumpff zu nehmen.

Eine andere Erklärung für diese blutige Antwort auf den Brief von Lieste gibt es nicht.

Denn, ob schuldig oder nicht, Lieske ist gefallen als Racheopfer für den ermordeten Rumpff. Der Stich, der am 13. Januar d. J. dem Leben des Frankfurter   Polizeiraths ein Ende machte, ihn haben sie alle mitgefühlt, die Gesinnungsverwandten des Horsch Erziehers. In Rumpff war nicht nur eine Person, in Rumpff war ein System ges troffen. Und deshalb raste das System und

,, wollt sein Opfer haben."

Das Dpfer ist gefallen, ob aber das System Ursache hat, zu trium' phiren, wird die Zukunft zeigen.

Sozialdemokratische Bibliothek.

Unter diesem Titel hat die Volksbuchhandlung Hottingen- Zürich ein Unternehmen in's Leben gerufen, das von allen Parteigenoffen freudig zu begrüßen ist. Es wird hier ein Plan verwirklicht, der, theilweise in anderer Form, bereits verschiedene Parteikongreffe in der vorausnahme gesetzlichen Zeit beschäftigte: die Herausgabe sozialistischer Schriften unter gemeinsamen Titel und in gleichem Format, was die Brauchbarkeit und Ver­wendbarkeit dieser Literatur wesentlich erhöht. Daß die Herausgeberin dabei den Plan faßte, in diese Bibliothek auch solche Schriften aufzu­nehmen, die bereits früher separat erschienen waren, aber im Laufe der Zeit vergriffen wurden und sich noch heute als brauchbares Agitations­mittel erweisen oder für die Bewegung geschichtlich wichtiges Material enthalten, ist nur zu loben.

Zu wünschen ist, daß die Parteigenossen überall diesem sehr wichtigen Unternehmen die lebhafteste Unterstützung zn Theil werden lassen, denn die Massenverbreitung guter Broschüren ist mit das wirksamste Agita­tionsmittel. Nur durch ihr Studium kann der Parteigenosse sich zum flaren, selbständig denkenden Kampfgenossen herausarbeiten, erwirbt er sich einen weiteren Blick und ein sicheres Urtheil in allen, unsere Prin­zipien berührenden Fragen. Der Leitartikel, auch der beste, wird nur flüchtig gelesen und dann auf Nimmerwiedersehen bei Seite gelegt; die schönste Rede kann nur anregend wirken, ihr Inhalt entschwindet rasch dem Gedächtniß und sie wirkt nachhaltiger durch das Gefühl, das sie erzeugte, als durch die Thesen, die sie behandelte. Ein anderer Umstand, der das Studium von Broschüren empfiehlt, ist, daß man, um sie zu lesen, ein größeres Maß von Muße braucht, und die längere Muße, die man sich nehmen muß, die Konzentration der Gedanken, also einerseits das Verständniß, andrerseits das geistige Verdauen", das Nachdenken fördert. Dadurch bekommt die Lektüre aber erst ihren rechten Werth. Wir haben an Parteigenossen, welche die Dinge nicht blos an der Ober­fläche, sondern an der Wurzel erfassen, teinen Ueberfluß. Ein paar tausend Männer mehr, die sich ernsthaft auf das tiefere Erfassen unserer Bestrebungen einrichten und ab und zu ein paar Stunden ernster Ge­dankenarbeit ihrer targ bemessenen Zeit abrin gen, wären ein großer Gewinn für die Bewegung. Sie lernen die Gedanken von der Phrase unterscheiden, sie wissen den Weizen von der Spreu zu sondern, und werden sich nie als Werkzeug gebrauchen lassen, weil sie selbst in allen Fragen klar sehen.

Darum alle frisch ans Wert, die das nöthige geistige Rüstzeug in sich fühlen!

Das erste Heft der Sozialdemokratischen Bibliothek" ist betitelt: ,, Gesellschaftliches und Privat- Eigenthum. Ein Bei­trag zur Erläuterung des sozialistischen   Programms." Mit dieser Bro­schüre hat das Unternehmen einen guten Anfang erhalten. Das Vorwort der Broschüre befaßt sich mit der Entwicklung der Grundgedanken, die die Gründung des Unternehmens veranlaßten, sie sind bereits kurz von uns angedeutet worden und wir gehen deshalb hier nicht weiter darauf ein. Der eigentliche Inhalt der Broschüre beschäftigt sich mit der Klar legung des ersten Hauptsazes unseres Parteiprogranims, welcher lautet:

Paul Lafargue   in ihrer Abhandlung: Das Programm der Arbeiter­partei" veröffentlichten.

Bei den vielfachen Kurpfuschereien, die heute eine Menge Leute unter dem Namen des Sozialismus verbrechen, und bei dem Hang, durch sogenannte praktische" Vorschläge mit Hilfe der gegenwärtigen Macht­faktoren die sozialen Uebel zu beseitigen, sind Schriften, welche die Frage flar und präzis stellen und rücksichtslos beantworten, eine Wohlthat für die Bewegung. Will die Sozialdemokratie nicht versumpfen, dann darf sie um feines Haares Brette von ihren Prinzipien abweichen. Diesen prinzipiellen Standpunkt zum Verständniß der Genoffen zu bringen, ist die Aufgabe, welche sich die Schrift gestellt, und welche sie gelöst hat; sie weist nach, daß es nur eine wirkliche Lösung der sozialen Frage gibt: die Expropriation der Erpropriateure, mit anderen Worten: die Umwandlung der gesammten Produktionsmittel einschließlich des Grund und Bodens aus Privat Eigenthum in gesellschaftliches Eigenthum.

,, Die Befreiung der Arbeit erfordert die Verwandlung der Arbeitsmittel in Gemeingut der Gesellschaft und die genossenschaftliche Regelung der Gesammt­arbeit mit gemeinnügiger Verwendung und ge= rechter Vertheilung des Arbeitsertrages." Diesen Kernpunkt des Programmes, der durch seine Faffung ver­schiedentlicher Auslegung fähig ist, seinem einzig möglichen Sinne nach präzifirt und klargestellt zu haben, ist ein Verdienst des Verfassers, der hierbei im Wesentlichen in den ersten Abschnitten den Ausführungen folgte, welche unsere französischen Genoffen Jules Guesde   und

Feuilleton.

Bur Geschichte des Bundes der Kommunisten." Von Friedrich Engels  . ( Fortsetzung.)

Die Sozialdemokratie hat die Aufgabe, die Fragen klipp und klar zu stellen und in ihrer Kritit ohne Scheu und Rücksicht auszusprechen ,,, was ift." Sie nimmt Konzessionen an, aber sie läßt ihre Gegner keinen Augenblick darüber im Zweifel, daß sie nicht ruht und rastet, bis das legte, das ganze Ziel erreicht ist tofte es, was es wolle. A. B.

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Sozialpolitische Rundschau.

Zürich  , 18. November 1885. Die regierungsbemagogische Berliner Staatsbürger Zeitung" läßt sich aus Bossen schreiben, der Brief Lieske's, den wir in unserem Leitartikel zum Abdruck bringen, sei eine Erfindung des Cri du Peuple", da sich in Paris   kein Bruder Lieske's aufhalte. Das ist eine Berichtigung, die eine ist. Der ,, Cri du Peuple" nennt den Bruder, an den der Brief gerichtet ist, mit Namen Karl Lieste, und ehe dieser nicht geantwortet, haben wir keinen Grund anzunehmen, daß der Brief gefälscht, zumal Lieske in demselben nichts anderes sagt, als was er noch unter dem Schaffot erklärte: Ich sterbe unschuldig.

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Wir glauben es wohl, daß diese Worte gewissen Leuten nicht ange: nehm in den Ohren klingen, sie werden sie aber noch öfter zu hören bekommen.

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Wie überaus zeitgemäß die Artikel Liebknecht's über den Normalarbeitstag gewesen sind, zeigt uns ein in Nr. 266 der Hamburger Bürger- Zeitung"( vom 12. November) erschienener Artikel über das gleiche Thema. Dort sind nämlich Ansichten entwickelt, die wir in einem Blatt, das sich wie wir gern zugestehen, im Allgemei­nen mit Recht etwas auf die Sachkenntniß seiner Mitarbeiter in wirthschaftlichen Fragen zu Gute thut, nicht für möglich gehalten hätten. Allerdings gesteht der Verfasser des qu. Artikels zu, daß das berühmte Rechenexempel von den 1100 Arbeitern, die bei Herabsetzung der Arbeits zeit von 11 auf 10 Stunden, statt bisheriger 1000, Arbeit finden, auf mathematische Genauigkeit" einen Anspruch hat, aber er meint doch, daß, wenn der deutsche Reichstag 2c. den Maximalarbeitstag von 10 Stunden einführe, wozu leider nicht die geringste Aussicht vor­handen sei,

Diese, die Geschichtswissenschaft umwälzende Entdeckung, die, wie man sieht, wesentlich das Werk von Mary ist und an der ich mir nur einen sehr geringen Antheil zuschreiben kann, war aber von unmittelbarer Wichtigkeit für die gleichzeitige Arbeiterbewegung. Kommunismus bei Franzosen und Deutschen  , Chartismus   bei den Engländern, erschien nun nicht mehr als etwas Zufälliges, das ebenso gut auch hätte nicht da sein fönnen. Diese Bewegungen stellten sich nun dar als eine Bewegung der modernen unterdrückten Klaffe, des Proletariats, als mehr oder minder entwickelte Formen ihres geschichtlich nothwendigen Kampfs gegen die herrschende Klasse, die Bourgeoisie; als Formen des Klassenkampfs, aber unterschieden von allen früheren Klassenkämpfen durch dies Eine: daß die heutige unterdrückte Klaffe, das Proletariat, seine Emanzipation nicht durchführen kann ohne gleichzeitig die ganze Gesellschaft von der Schei­dung in Klassen und damit von den Klassenkämpfen zu emanzipiren. Und Kommunismus hieß nun nicht mehr: Aushedung, vermittelst der Phantasie, eines möglichst vollkommenen Gesellschaftsideals, sondern: Einsicht in die Natur, die Bedingungen und die daraus sich ergebenden allgemeinen Ziele des vom Proletariat geführten Kampfs.

Wir waren nun keineswegs der Absicht, die neuen wissenschaftlichen Resultate in dicken Büchern ausschließlich der gelehrten" Welt zuzu­flüstern. Im Gegentheil. Wir saßen beide schon tief in der politischen Bewegung, hatten unter der gebildeten Welt, namentlich Westdeutschlands, einen gewiffen Anhang, und reichliche Fühlung mit dem organisirten Proletariat. Wir waren verpflichtet, unsre Ansicht wissenschaftlich zu begründen; ebenso wichtig aber war es auch für uns, das europäische und zunächst das deutsche Proletariat für unsere Ueberzeugung zu ge winnen. Sobald wir erst mit uns selbst im Reinen, gings an die Ar­beit. Jn Brüssel stifteten wir einen deutschen Arbeiterverein und be­mächtigten uns der Deutschen Brüffeler Beitung", in der wir bis zur Februarrevolution ein Organ hatten. Mit dem revolutionären Theil der englischen Chartisten verkehrten wir durch Julian Harney  , den Redakteur des Centralorgans der Bewegung," The Northern Star", dessen Mit­arbeiter ich war. Ebenso standen wir in einer Art Kartell mit den Brüffeler Demokraten( Mary war Bizepräsident der demokratischen Ge­sellschaft) und den französischen   Sozialdemokraten von der Réforme  ", der ich Nachrichten über die englische und deutsche Bewegung lieferte. Kurz, unsre Berbindungen mit den radikalen und proletarischen Organi sationen und Preßorganen waren ganz nach Wunsch.

Mit dem Bund der Gerechten standen wir folgendermaßen. Die Eri­stenz des Bundes war uns natürlich bekannt; 1843 hatte mir Schapper den Eintritt angetragen, den ich damals selbstredend ablehnte. Wir blie­ben aber nicht nur mit den Londonern in fortwährender Korrespondenz,

,, Tausende von sogenannten Vagabunden von der Landstraße fort­genommen werden müssen, um dann das gleiche Arbeitsquantum fertig stellen zu helfen, das heute ohne sie hergestellt wird, nämlich überall da, wo die Maschine den Arbeiter zu ihrem, teiner persön lichen Frische bedürftigen Beiwerk erniedrigt."

Die Spindel", heißt es weiter, dreht sich eben um so und so viele tausende Male weniger, wenn sie hinfort blos 10 statt bisher 12 Stunden läuft, und dem Dampfstuhl kann man in 10 Stunden das nicht heraus ,, preffen", was er bisher in 13 Stunden geliefert hat, denn er arbeitet diese langen Stunden eben auch schon mit " Dampf"."

Unmittelbar vorher war gesagt worden:

da wohl in 10 Stunden eben so viel produzirt werden, wie in 14 im V

Stunden!"

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Hätte der Verfasser, bevor er alles das schrieb, sich die Mühe genom men, das von uns der Redaktion des ,, Recht auf Arbeit  " in Erinnerung wird gerufene Kapitel: Intensifitation der Arbeit" im Mary'schen ,, Kapital Fabri  nachzulesen, er würde dort die Antwort auf seine Fragen und Einwänd Ursach gefunden haben. Technische Sachkenntniß ist nicht Jedermanns Sache runge aber wo die Materie von berufener Hand bereits bearbeitet vorliegt, de gab d darf man von einem auf Beachtung Anspruch erhebenden Sozialpolitikerunge doch wohl verlangen, daß er die ihm zugängliche Literatur der that ten, i sächlichen Erfahrungen wenigstens berücksichtigt.

Die Großindustrie, welche sich über das, was ihren Vortheil fördert, vollständig im Klaren ist, hat denn auch fast überall, wo der Arbeiter noch mehr ist als bloßer Diener der Maschine und wo deshalb von seiner Thätigkeit die Produktivität der Arbeit ab= hängig ist, die regelmäßige Arbeitszeit auf 10 Stunden herabgesetzt. Anders stellt sich die Sache freilich in allen jenen Industriezweigen, wo die Maschine so sehr die Hauptrolle spielt, daß der Mensch blos die Rolle des Ueberwachers des eisernen Automaten" ausübt, wie 3. B. in der Textilindustrie. Da findet man noch überall übermäßig lange Arbeitszeit, und sie ist für den Unternehmer auch rentabel, denn die Spindel und der Maschinenstuhl arbeiten in der 13 Stunde eben noch mit derselben Geschwindigkeit wie in der 1. Stunde, und der sie bedienende Arbeiter spielt eine so sekundäre Rolle, daß seine Ermüdung von keiner prattischen Bedeu: tung ist. Nachlaffen der Kraft hieße da einfach Umfallen und dann stände eben sofort ein Anderer an seiner Stelle. Wie könnte

Hören wir also Mary:

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,, Diese Wirkung( der Erhöhung der Energie 2c. der Arbeit durch ver fürzte Arbeitszeit) schien jedoch zweifelhaft in der eigentlichen Fabrit, daß d weil die Abhängigkeit des Arbeiters von der kontinuirlichen und gleich durch förmigen Bewegung der Maschine hier längst die strengste Disziplin Ansich geschaffen hatte. Als daher 1844 die Herabsehung des Arbeitstages unte es bis 12 Stunden verhandelt ward, erklärten die Fabrikanten fast einstimmig ihre Aufseher paßten in den verschiednen Arbeitsräumen auf, daß di Bürg Hände teine Zeit verlören", der Grad der Wachsamkeit und Aufmer darf samkeit auf Seiten der Arbeiter( ,, the extent of vigilance and atter gegent tion on the part of the workmen") sei kaum steigerungsfähig", un Jufi alle andren Umstände, wie Gang der Maschinerie u. s. w. als gleid De bleibend vorausgesetzt, sei es daher Unsinn, in wohlgeführten Fabrite die A von der gesteigerten Aufmerksamkeit u. s. m. der Arbeiter irgend ei ber erkleckliches Resultat zu erwarten". Diese Behauptung ward durs glaubt Experimente widerlegt." beilaff

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Marg zitirt nun eine ganze Reihe der von englischen Fabrikinspektoren Anspa von dem jüngst verstorbenen Lord Shaftesbury   2c. mitgetheilten, dok an Ar mentarisch belegten Thatsachen und fährt dann fort: ,, Angesichts dieser merkwürdigen Intensivität, welche die Arbeit unte in der der Herrschaft des Zwölfftundengesetzes bereits 1844 erreicht hatte, schien damals die Erklärung der englischen Fabrikanten berechtigt: jeder weiter Fortschritt in dieser Richtung sei unmöglich, daher jede weitere Abnahm der Arbeitszeit identisch mit Abnahme der Produktion. Die scheinbar hältni Richtigkeit ihres Raisonnements wird am besten bewiesen durch folgend nur e- gleichzeitige Aeußerung ihres raftlosen Zensors, des Fabritinspektor feine Leonhard Horner:*)

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Da ein aktiver und einsichtsvoller Fabrikant das erreichbar auf d Maximum ausfindet, schloß ich, daß es unmöglich ist, in 11 Stunden soviel zu produziren als in 12. Ich nahm außerdem an, daß der pe Stücklohn bezahlte Arbeiter sich auf's Aeußerste anstrengt, soweit er den selben Arbeitsgrad kontinuirlich aushalten kann." Horner schloß daher trotz der Experimente von Gardner u. s. w., daß eine weitere Herab 1883) setzung des Arbeitstages unter 12 Stunden die Duantität des Produktes   Inter vermindern müsse. Er selbst zitirt 10 Jahre später sein Bedenken von erblick 1845 zum Beweis, wie wenig er damals noch die Elastizität der Ma schinerie und der menschlichen Arbeitskraft begriff, die beide gleichmäßig mehr, durch die zwangsweise Vertürzung des Arbeitstags aufs Höchste gespann beit f

sondern in noch engerm Verkehr mit Dr. Everbeck, dem jetzigen Leiter der   Pariser Gemeinden. Ohne uns um die innern Bundesangelegen heiten zu kümmern, erfuhren wir doch von jedem wichtigen Vorgang. Andrerseits wirkten wir mündlich, brieflich und durch die Preffe auf die theoretischen Ansichten der bedeutendsten Bundesmitglieder ein. Hierzu dienten auch verschiedne lithographirte Zirkulare, die wir bei besondern Gelegenheiten, wo es sich um Interna der sich bildenden   kommunistischen Partei handelte, an unsre Freunde und Korrespondenten in die Welt sandten. Bei diesen kam der Bund zuweilen selbst ins Spiel. So war ein junger westfälischer Studiosus Hermann   Kriege, der nach   Amerika ging, dort als Bundesemissär aufgetreten, hatte sich mit dem verrückten Harro   Harring affozirt, um vermittelst des Bundes   Südamerika aus den Angeln zu heben, und hatte ein Blatt gegründet, worin er einen auf Liebe" beruhenden, von Liebe überfließenden, überschwänglichen Kommunismus der Liebesduselei im Namen des Bundes predigte. Hipers gegen fuhren wir los in einem Zirkular, das seine Wirkung nicht er­fehlte. Kriege verschwand von der Bundesbühne.

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Der Verfasser des Artikels der Hamburger ,, Bürgerzeitung" wird un nicht zugestehen müssen, daß seine oben zitirten Ausführungen mit den vo Hand Horner vor jet 40 Jahren entwickelten eine große Aehnlichkei Di haben. Und was hat Horner erfahren müssen?

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Marg erzählt es uns unmittelbar hinterher: Rommen wir nun zur Periode nach 1847, seit Einführung de der E Zehnstundengesetzes in die englischen Baumwoll, Woll, Seiden- und Flachsfabriken.

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Später kam   Weitling nach Brüffel. Aber er war nicht mehr der naive junge Schneidergeselle, der, über seine eigene Begabung erstaunt, sich flar darüber zu werden sucht, wie denn eine kommunistische Gesellschaft wohl aussehen möge. Er war der wegen seiner Ueberlegenheit von Neidern verfolgte große Mann, der überall Rivalen, heimliche Feinde, Fallstricke witterte; der von Land zu Land gehezte Prophet, der ein Rezept zur Verwirklichung des Himmels auf Erden fertig in der Tasche trug und sich einbildete, jeder gehe darauf aus es ihm zu stehlen. Er hatte sich in   London schon mit den Leuten des Bundes überworfen, und auch in Brüffel, wo besonders Mary und seine Frau ihm mit fast über­menschlicher Geduld entgegenkamen, fonnte er mit niemand auskommen. So ging er bald darauf nach   Amerika, um es dort mit dem Propheten­thum zu versuchen.

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" Die Geschwindigkeit der Spindeln ist auf Throstles um 500, auf Majd Mules um 1000 Drehungen in einer Minute gewachsen, d. h. die taliste Geschwindigkeit der Tyrostlespindel, die 1839 4500 Drehungen in einer ist de Minute zählte, beträgt nun( 1862) 5000, und die der Mulespindel, die den s 5000 zählte, beträgt jekt 6000 in der Minute; dies beläuft sich im& ab ersten Fall auf 10 und im zweiten auf% zusätzlicher Gesagt: schwindigkeit."

Man sieht, die Sache liegt keineswegs so einfach, daß sich bi mäßig Spindel um so und so viele tausende Male weniger dreht, wenn sie him he u fort" 2c. 2c.

Alle diese Umstände trugen bei zu der stillen Umwälzung, die sich im Bund und namentlich unter den   Londoner Leitern vollzog. Die Unzu­länglichkeit der bisherigen Auffassung des Kommunismus, sowohl des französischen einfachen Gleichheitskommunismus wie des Weitling'schen, wurde ihnen mehr und mehr klar. Die von Weitling eingeleitete Zurück führung des Kommunismus auf das Urchristenthum so geniale Einzel­heiten sich in seinem ,, Evangelium der armen Sünder" finden hatte in der   Schweiz dahin geführt, die Bewegung großentheils in die Hände zuerst von Narren wie Albrecht und dann von ausbeutenden Schwindel­propheten wie Kuhlmann zu liefern. Der von einigen Belletristen ver­triebne ,, wahre Sozialismus", eine Uebersetzung französischer sozialistischer Wendungen in verdorbenes Hegeldeutsch und sentimentale Liebesduselei ( siehe den Abschnitt über den deutschen oder wahren Sozialismus im tommunistischen Manifeft) den Kriege und die Lektüre der betreffenden Schriften in den Bund eingeführt, mußte schon seiner speichelfließenden Kraftlosigkeit wegen den alten Revolutionären des Bundes zum Ekel werden. Gegenüber der Unhaltbarkeit der bisherigen theoretischen Vor­stellungen, gegenüber den daraus sich herleitenden praktischen Abirrungen sah man in   London mehr und mehr ein, daß Marr und ich mit unsrer neuen Theorie Recht hatten. Diese Einsicht wurde unzweifelhaft dadurch

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Und daß es mit dem berühmten ,, Dampf" auch seine eigene Beftro wandtniß hat, zeigt ein von Marg an gleicher Stelle sitirter Brief, den Ganz Jas. Nasmyth, der berühmte Zivilingenieur von Patricroft bei Man mit d chefter an Leonhard Horner richtete, und in dem er die von 1848-52 arbeit gemachten Verbesserungen an der Dampfmaschine auseinandersetzte. Dund heißt es u. A.: Gefel

Im Jahre 1850 verwandten die Fabriken des Vereinigten König gesen reichs 134,217 nominelle Pferdekraft zur Bewegung von 25,638,716 Wide Spindeln und 301,495 Webstühlen. Im Jahr 1856 betrug die Zahl der gleich Spindeln und Webstühle respektive 33,503,580 und 369,205. Wäre di mome erheischte Pferdekraft dieselbe geblieben wie 1850, so waren 1856 175,000 Pferdekraft nöthig. Sie betrug aber nach dem offiziellen Aus*) weis nur 161,435, also über 10,000 Pferdekraft weniger, als wo d wenn man nach der Basis von 1850 rechnet. Die durch den letzten auch Return von 1850( offizielle Statistit) festgestellten Thatsachen sind, daß nicht, das Fabriksystem reißend rasch um sich greift, die Zahlen der Händ zeit E Haus *) Wir lassen die Einleitung fort. Redaktion des Soz." nicht

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befördert, daß sich unter den   Londoner Führern jetzt zwei Männer be neuer fanden, die den Genannten an Befähigung zu theoretischer Erkenntnis Gem bedeutend überlegen waren: der Miniaturmaler Karl   Pfänder aus noche  Heilbronn und der Schneider Georg Eccarius aus Thüringen  .*) Genug, im Frühjahr 1847 erschien Moll in   Brüssel bei Marx und S. 2 gleich darauf in   Paris bei mir, um uns im Namen seiner Genossen mehrmals zum Eintritt in den Bund aufzufordern. Sie seien von der deffel allgemeinen Richti keit unserer Auffassungsweise ebensosehr überzeugt wie Deba: von der Nothwendigkeit, den Bund von den alten konspiratorischen Theor Traditionen und Formen zu befreien. Wollten wir eintreten, so sollte neuem uns Gelegenheit gegeben werden, auf einem Bundeskongreß unsren das s tritischen Kommunismus in einem Manifest zu entwickeln, das sodan Woch als Manifest des Bundes veröffentlicht würde; unt ebenso würden wir geschi das Unsrige beitragen können, daß die veraltete Drganisation des Bundes Spra durch eine neue zeit- und zweckgemäße ersetzt werde.

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Daß eine Organisation innerhalb der deutschen Arbeiterklasse schon de Bunt Propaganda wegen nothwendig sei, und daß diese Organisation, soweit Pro sie nicht bloß lokaler Natur, selbst außerhalb   Deutschlands nur eine Char­geheime sein könne, darüber waren wir nicht im Zweifel. Nun bestand haute aber grade im Bund bereits eine solche Organisation. Das, was wi Arbei bisher an diesem Bund auszusehen gehabt, wurde jetzt von den Ver Lände tretern des Bundes selbst als fehlerhaft preisgegeben; wir selbst wurde aufgefordert, zur Reorganisation mitzuarbeiten. Ronnten wir Nein sagen Lond Sicher nicht. Wir traten also in den Bund; Mary bildete in Brüsse Aber aus unsern näheren Freunden eine Bundesgemeinde, während ich di drei   Pariser Gemeinden besuchte.

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Im Sommer 1847 fand der erste Bundeskongreß in   London statt Spru wo W. Wolff die Brüsseler und ich die   Pariser Gemeinden vertrat. Sie falls wurde zunächst die Reorganisation des Bundes durchgeführt. Was nod von den alten mystischen Namen aus der Konspirationszeit übrig, wurd jetzt auch abgeschafft; der Bund organisirte sich in Gemeinden, Kreise( 3. M leitende Kreise, Zentralbehörde und Kongreß und nannte sich von nu an: Bund der   Kommunisten"." Der Zweck des Bundes ist der Stud der Bourgeoisie, die Herrschaft des Proletariats, die Aufhebung de alten, auf Klaffengegensätzen beruhenden bürgerlichen Gesellschaft und die Gründung einer neuen Gesellschaft ohne Klaffen und ohne Privateigen zeichn thum" so lautet der erste Artikel. Die Organisation selbst war durch aus demokratisch, mit gewählten und stets absetzbaren Behörden, und hieburch allein allen Ronspirationsgelüften, die Diftatur erfordern, ein Riegel vorgeschoben und der Bund für gewöhnliche Friedenszeiten wenigstens in eine reine Propagandagesellschaft verwandelt. Diese

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*) Pfänder ist vor ungefähr acht Jahren in   London gestorben. Er war ein eigenthümlich feindenkender Kopf, wikig, ironisch, dialektisch. Eccarius war bekanntlich später langjähriger Generalsekretär der   Inter nationalen Arbeiterassoziation, in deren Generalrath unter andern fol gende alte Bundesmitgliet er saßen: Eccarius, Pfänder, Leßner, Lochner, Mary, ich. Eccarius hat sich später ausschließlich der englischen Gewerk schafts. Bewegung zugewandt.

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