. P

- 10 30

Abonnements

werden bei allen schweizerischen

20 Poftbureaux, sowie beim Verlag

20

-1

6-

und dessen bekannten Agenten

entgegengenommen. und zwar zum

voraus zahlbaren is Bierteljahrspreis von:

Fr. 2, für die Schweiz( Kreuzband)

Mt. 3,-für Deutschland( Couvert)

Der Sozialdemokrat

fl. 1,70 für Desterreich( Couvert) data and pedeft

Fr. 2,50 für alle übrigen Länder des

Weltpoftvereins( Kreuzband)

3uferate

25 Gts. 20 Pfg.

- 1

die dreigespaltene Petitzeile

2-

-3

No. 10.

8

1-

0

15

15

3

3

tisfied gausal and its bou nivad ang sa

id hand fire ask dur

nd 39 stabits

Zentral- Organ der deutschen Sozialdemokratie.

P

Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Oesterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schicke man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Deckadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

Erscheint

wöchentlich einmal

in

Zürich( Schweiz).

Berlag der

Voltsbuchhandlung

Hottingen Zürich.

Poftfendungen franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe nach der Schweiz foften Doppelporto.

5. März 1886.

tein größeres Päckchen von Entlarvten und von Entlarvungen| Umstürzler sein. Und warum sollte es nicht glücken? Ein Entree von 75 Cts. und 1 Fr. 50 Cts. bürgte dafür, daß die ,, Schreier" fernbleiben würden.

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten mit nach England!

und Gemaßregelten nicht!

Nachträgliches zur Sozialistendebatte

Berlin, 24. Februar.

Ein herzerquickender Jahrestag heute; und auch die Natur feiert ihn, denn nach langem, hartnäckigem Winter kündet lane, lebenduftende Luft den Frühling an.

Heute vor 38 Jahren am Morgen stand noch der Juli­1 Thron. Der Bürgerfönig, ein Ausbund aller staatsmännischen Weisheit, der Napoleon des Friedens", hatte die Krone noch auf dem ehrbaren" Speckkopf. Aber sie wackelte schon, ob gleich die gesammte Ehrbarkeit und Staatsweisheit Europas einig darin war, daß der unvergleichliche Bürgerkönig" seine Dynastie auf ewige Zeiten begründet habe.

Wie konnte es auch anders sein? Verkörperte er nicht in seiner abgerundeten Person alle staatsmännische Weisheit und zu gleicher Zeit die ganze bürgerliche Staats- und Gesellschafts­ordnung? Wie konnte ER fallen, der durch den Mund seines Paladins Guizot der Bourgeoisie das Heils- und Erlösungs­_wort zugerufen hatte:

6

2

1

2

2

1 60

1

60

"

" 1

Bereichert Euch!

3war ging es in dem Herenlaboratorium, wo die Millio­näre gezüchtet wurden, nicht ganz reinlich zu: von Zeit zu Zeit drangen ähnliche Gerüche hervor, wie weiland Hammonia sie im Wintermärchen" gerochen. Hier und da wurde aus der Schule geplaudert. Hier und da verrieth ein entlarvter Spitzel und Agent provokateur die Moral" des Systems. Hier und da entpuppte sich ein Millionär älterer oder neuerer Bucht als Spizbube, Giftmischer oder Aehnliches. Indeß

à la

guerre, comme à la guerre. Wo Millionäre gezüchtet werden, muß es Lumpe geben. Und der Bürgerkönig ist doch der größte Staatsmann aller Zeiten! Der Genius und das Genie seines Jahrhunderts ist in ihm zu Fleisch und zu -5 Speck geworden! Der Fels der bürgerlichen Staats- und Gesellschaftsordnung, auf dem er sein Reich errichtet hat, kann nimmermehr zerschellen, sein Reich nimmermehr in Trümmer fallen!

3

- 1

So ruft mit gewaltiger Lungenkraft der Chorus der Zu­friedenen"( satisfaits), der Intelligenzen und Stützen" der - 2 besten der Welten.

20

2

Und SEIN Reich wurde doch in Trümmer geschlagen:

2 am Nachmittag des 24. Februar im Jahre des Herrn, d. h. des souveränen Volks, 1848, auch das" tolle Jahr" genannt, lag die Krone des Bürgerfönigs zu Paris in der Gosse, und der Bürgerfönig selbst, dieser Ausbund und Inbegriff aller staatsmännischen Weisheit, war auf der Flucht nach England, wo er bald darauf in der Verbannung starb von den Meisten vergessen, von Allen verachtet, namentlich von seinen ehemaligen Bewunderern.

6

20

4

12261

30 Seitdem hat in Frankreich ein zweiter Ausbund aller staats­30 männischen Weisheit regiert und das nämliche Ende ge­

15

nommen.

50

15

2

80

18

15

-

Die Franzosen, diese politischen Vorturner", verstehen sich auf das Abkürzen geschichtlicher Entwicklungsprozesse. Wir Deutsche, obgleich auf unsere Turnerei sehr stolz, haben am politischen Reck und Barren bis jetzt noch gar schlechte Fortschritte gemacht; doch bei fortgesetzter Uebung wird die 1 Gelenkigkeit schon kommen. Uebung macht den Meister.

Auch wir sind vom Schicksal mit einem Ausbund aller staatsmännischen Weisheit begnadet worden; und besagter Aus­bund hat sich uns so fest auf den Rücken gesetzt, wie weiland der Meergreis Sinbad des Seefahrers in Tausend und eine 3 Nacht".

25

20

50

"

-

so

Auch SEIN Reich ist für alle Ewigkeit begründet brüllt mit urgermanischer Lungenkraft der Chorus der Zu­32 friedenen". Aber dringen uns nicht verdächtige Gerüche in die Nase? -3 Echte Fäulnißgerüche? Häufen sich nicht wie damals vor der Februarrevolution die Standale monströsester Art? Ist nicht

-

3

888

3

- s der Ausbund aller staatsmännischen Weisheit in eigener Per­son der Korruption verfallen gerade wie weiland Louis Philipp und Napoleon der Kleine, die beiden früheren Aus­bunde? Und die Spigel und Agents provokateurs? Sind sie im Reich der Gottesfurcht und frommen Sitte" nicht etwa so zahlreich, daß wir auf der Straße über sie stolpern? Ja, die Vorzeichen, welche den 24. Februar ankündigten, sie haben sich wiederholt, sie wiederholen sich. Die schmutzige Werkstätte, in welcher der herrschende Ausbund aller Staats­-45 weisheit" arbeitet, steht unserm Blick offen- Schwennin ger, Ottopfennig, Spigel Schmidt, Spizel Wolf, - 20 Spigel Friedemann, Spigel Neumann, Spigel ohne Zahl!

350

20

25

"

Es ist Februarluft, Frühlingsluft. Schon am 18. und 19. Februar war sie zu witteru.

Daß es dem herrschenden Ausbund aller Staatsweisheit und seinem Vertreter im Reichstag, dem Polizeiminister" Puttkamer, an jenen zwei Taget so schlecht ergangen, das hat jedenfalls in der Luft und an der Luft gelegen, Februar luft, Frühlingsluft!

Aber die Pariser Arbeiter haben in solchen Dingen einen feinen Instinkt; fie ließen sich die erhebliche Ausgabe nicht verdrießen und ers schienen zur bestimmten Zeit in so großer Anzahl auf dem Meeting, daß die Einberufer nicht einmal den Muth hatten, dasselbe zu eröffnen. Unter stürmischem Beifall wurde Basly zum Vorsitzenden erwählt, wie denn überhaupt die Versammlung sich zu einem glänzenden Triumph des Sozialismus gestaltete. Die chauvinistischen Anzapfungen des von den Einberufern als Hauptreferenten bestellten Herrn Vibert fielen platt auf den Boden. So z. B.:

Vibert: Es handelt um die soziale, um die patriotische Frage. Mehrere Stimmen: Reine Derouldismen!( Heiterkeit.) Vibert: Blicken Sie auf Deutschland und dessen Konkurrenz.( Rufe:

Ja, in und an der Luft muß es gelegen haben. Warum hatte sonst die Sozialistendebatte' so ganz anders verlaufen fönnen, wie in früheren Jahren? Unsere Taktik war keine andere; unsere Angriffe nicht heftiger, unsere Anklagen nicht so die Internationale) wuchtiger. Die Temperatur war eben eine andere. Die Februarluft, die Frühlingsluft!

Der Jhring- Mahlow ist sicher nicht schlimmer als der Wolf, der Neumann, der Friedemann, der Schmidt, und die lange Reihe seiner würdiger Vorgänger.

Aber der Reichstag war ein anderer. Aber die allgemeine Stimmung, das allgemeine Gefühl war ein anderes.

Das öffentliche Gewissen" war erwacht, der politische Nerv" hatte seine Empfindungslosigkeit verloren.

Noch vor zwei Jahren, noch vor einem Jahre wäre die Thring Mahlow- Geschichte vom Reichstag schweigend, Ihring- Mahlow- Geschichte vom Reichstag schweigend, gleich­gültig angehört worden. Diesmal empfand der Reichs­tag die ganze bodenlose Infamie des herrschenden System 8.

Den Glanzpunkt der Versammlung bildete aber eine brillante Rede von Jules Guesde, die mit wahrem Enthusiasmus aufgenommen wurde. Der von uns schon wiederholt gekennzeichnete Korrespondent der Frankfurter Zeitung", für den natürlich Alles ,, Anarchist" ist, was noch weiter zu gehen wagt als die von ihm approbirten Radikalen à la Lockroy, schreibt darüber :

Jules Guesde sette dem Auditorium auseinander, daß der augenblicklichen Krisis, die von einer Ueberproduktion herrühre, nicht durch neue Produktion und neue Arbeiten Einhalt gethan werden könne. ,, Die Arbeit steht stille, sagte er, weil die Magazine zu voll find. Diese auf­gehäuften Waaren von denen, welchen man sie gestohlen hat, verzehren zu lassen, das ist die einzige Lösung." Man kann sich den Jubel denken, welchen diese Brandrede unter den Anwesenden hervorrief; ja die Ver gleichsammlung hat hier geradezu alle ihre Beifallspenden ausgegeben und für die folgenden Redner, Camelinat und Boyer, blieb daher nur sehr wenig übrig. Zum Schluß wurde eine ellenlange Tagesordnung votirt, in welcher wie immer ein Lohnminimum, achtstündige Arbeits­zeit 2c. verlangt wurde, und dann verließen die Anarchisten unter Abs fingen der Carmagnole" den Saal. Die Organisatoren des geftrigen Meetings, der unglückliche Vibert an der Spike, protestiren heute in einem an die Preffe gerichteten Brief gegen die Verlegung des Domis zils"(?) von Seiten der Anarchisten. Wir sind geneigt, zu glauben, daß dieser patriotische Protest die Herren Basly und Konsorten äußerst kalt laffen wird!" on

Und daß der Reichstag dies fühlte, das war es, was den Polizeiminister" Buttkamer so niederdrückte. Wie jeden Wicht seines Schlages verließ ihn die angeborene und anerzogene Frechheit, sobald er sah, daß er vereinzelt war und so­Frechheit, sobald er sah, daß er vereinzelt war und so­bald ihm von allen Seiten die Blicke und die Rufe der Ver a chtung entgegenhagelten.

Nie ist ein Mensch in solcher Stellung so kläglich zusammen­geklappt! Herr Barth hat nicht Recht, Buttkamer ist kein

Komödiant!

N'est pas comédien qui veut! Zum Komödianten gehört etwas mehr als guter Wille. Wien muß auch das Zeug dazu haben. Er habe es nicht einmal zu einem bescheidenen Achtungs­erfolge gebracht meint die Frankfurter Zeitung."

Nun, zu einem desto gründlicheren Verachtungserfolg. Es ist Februarluft, Frühlingsluft.

In zwei Jahren haben wir den vierzigsten Jahrestag der Februarrevolution, und in drei Jahren gar das hundertjährige Jubiläum der großen Revolution".

" 1

Wie viel Schmutz und Fäulniß die Patrone des Jhring Mahlow noch ansammeln werden, bis das Eis bricht? Der moralische und intellektuelle Bankrott ist am 18. und 19. Februar aller Welt offenbar worden. Der politische Bankrott kann nicht lange aus­bleiben .

Aus Frankreich.

-In Frankreich hat sich in den letzten Wochen in den politischen Verhältnissen eine Entwickelung vollzogen, die für die Sozialdemokratie von höchstem Intereffe ist. Wir meinen die Trennung der Arbeiter­abgeordneten in der Kammer von ihren radikalen Schuh­patronen. Beranlaffung dazu gab die bereits in Nr. 7 unseres Blattes besprochene Lynchung des Grubenbirektors Watrin in Decazeville. Während die Radikalen in derselben lediglich einen bedauernswürdigen Mord" erblickten, hatte B a sly, der ehemalige Bergarbeiter, den Muth gehabt, in öffentlicher Versammlung zu erklären, daß dem Vogt sein Recht geschehen". Ihm sekundirten seine Kollegen Antide Boyer ( Abgeordneter für Marseille) und Camélinat, Broncearbeiter, ( Abgeordneter für Paris). Die Entrüftung der Radikalen über dieses ,, unparlamentarische" Auftreten war greß, aber es sollte noch besser fommen. Wenige Tage nach dieser Versammlung, am 11. Februar, interpellirte Basly in der Kammer den Minister der öffentlichen Ar­beiten, Herrn Baihaut, über sein Verhalten den Streifern und der Grubengesellschaft gegenüber und wurde natürlich mit Gemeinplätzen ab­gefertigt. Seine kräftige Rede wurde von den Radikalen mit eisigem Schweigen aufgenommen, nur die genannten Kollegen, sowie der Dichter Clovis Hugues, applaudirten ihm. Die Radikalen fühlen sich so nahe daran, Regierungspartei zu werden, daß sie es unmöglich ruhig mit ansehen konnten, daß einer aus ihren Reihen einen Mord" gerecht­fertigt erklärte. Und was für haarsträubende Forderungen stellten diese Basly und Konsorten auf! Ein Lohnminimum für die Gruben­arbeiter! Aber das ist ja der reine Kommunismus!" soll Herr Clemen ceau in der Fraktionssitung der äußersten Linken ausgerufen haben, als Kommunismus! dieser Punkt zur Verhandlung kam. Ein Lohnminimum

"

Der Bruch war perfekt, nun sollten aber die unbotmäßigen Ar­beiter, die man bei der Wahl aus Gnade und Barmherzigkeit auf die Lifte genommen- notabene ohne sie zu fragen gehörig bestraft

-

-

-

werden. Sie seien auf Grund des radikalen Programms gewählt und d. h. hätten dasselbe jetzt verlegt, indem sie sich der Parteidisziplin dem Machtgebot der radikalen Presse nicht untergeordnet, jezt müssen sie vor ihren Wählern zur Rechenschaft gezogen werden, erklärte mit Emphase die in Paris viel gelesene Lanterne". Es muß eine große Wählerversammlung einberufen werden, um den Herren Mores zu lehren. Schön, uns ganz recht, erklären die Drei, wir werden auch dabei sein. Und diese eine Erklärung genügt, daß das geplante Ent­rüstungsmeeting spurlos von der Bildfläche verschwindet. Eine Volks versammlung ist zu riskant, dafür wird auf den 21. Februar ein Mees ting der Handelstreibenden in Chateau d'Eau einberufen, auf dem angeblich nur darüber berathen werden soll, welche öffentliche Ar­beiten im Interesse der Arbeitslosen zunächst in Angriff genommen werden sollen. Thatsächlich sollte das Meeting, wenn es reüssirte, Der Bürgerkönig " und Napoleon der Kleine, sie nahmen natürlich eine Gegendemonstration gegen die zwei in Paris gewählten natürlich eine Gegendemonstration gegen die zwei in Paris gewählten

Und als jüngster, nicht legter, und auch blos jüngster der Entlarvten: Ihring- Mahlow.

"

Wir auch, denn es ist einfach lächerlich, von einer Verlegung des Hausrechts" zu reden. Jedermann war eingeladen, die Sozialisten nicht Anarchisten, verehrter Herr gehören auch dazu. Es ist nicht ihre Schuld gewesen, wenn die Einberufer des Meetings sich so muthig - gedrückt.

-

Und was die Brandrede" Guesde's betrifft, so bedauern wir wirks lich, daß uns der Staum fehlt, ste hier abbrucken zu können. Daß er es bei der oben zitirten Bemerkung, deren Richtigkeit mit jedem Tage evis benter wird, nicht bewenden ließ, liegt auf der Hand. Er ging, nachdem er gezeigt, daß von den heutigen Regierern nach dieser Seite nichts zu erwarten sei, dazu über, die Frage der in Aussicht genommenen Arbeiten zu besprechen.

,, Diese, mitten in der Zeit der Krise vorgeschlagenen Arbeiten"- rief er aus- ,, werden nur dazu dienen, Unternehmer und Spekulanten zu Millionären zu machen. Für ein Stück trocken Brod werden diese Her ren von dem immer zahlreicheren Heer der Hungerleider 11 und 12 Stunden Arbeit herausschinden. Es heißt mit anderen Worten: Nies drigere Löhne und höhere Profite. Gegen diese Spekulas tion, dagegen, daß die neuen Arbeitsstätten ihre Spike nicht gegen die Arbeiter fehren, ist ein Eingreifen des Staates oder der Stadt uners läßlich. Um die leeren Magen gegen sich selbst zu schüßen, müssen die öffentlichen Gewalten die Unternehmer durch eine in die Zuschlagsbedin gungen einzureihende Klausel zwingen, den Arbeitstag auf acht Stunden zu reduziren, den städtischen Lohntarif zu respektiren und von der Vers gebung der Arbeiten an Zwischen- Unternehmer, die schon 1848 durch ein Gesetz verboten wurde, Abstand zu nehmen."

Eine Stimme: Sehr gut! Nur zu viel Wahrheiten für die anwesenden Bourgeois!"

Guesde( fortfahrend): Unter diesen, von Vaillant( im Gemeindes rath) geforderten Bedingungen können die öffentlichen Arbeiten, mit denen man Eure Augen zu blenden sucht, das Ueber- Elend zwar nicht aus der Welt schaffen, aber doch lindern. Die Arbeiter können von ihrer Arbeit leben, und der Kleinhandel, deffen Lage mit der der Arbeiter ver fnüpft ist, die seine Haupt, wenn nicht seine einzigen Kunden sind, kann fich bis zu einem gewissen Grade eryolen. Diese Leute können dem Bankrott nur solange entgehen, als die Proletarierfamilie durch, ihren organischen Bedürfnissen entsprechende Löhne in den Stand gesett ist, zu konsumiren."( Donnernder Beifall.)

Das eine Probe der anarchistischen Brandrebe"! Man beurs theile danach die Glaubwürdigkeit des ehrenwerthen Rorrespondenten des demokratischen Weltblattes.

Jmmer auf die weiter nach links Stehenden zu schimpfen, das ist die befte Art, die Reaktion zu befördern.

Natürlich hat diese Versammlung den Merger ber französischen Radi talen nur noch gesteigert. Bisher haben sie immer noch, aus der Zeit des Kaiserreichs her, bei den Maffen großen Anhang besessen, und sie glaubten fich denselben dadurch zu sichern, daß sie das Wort sozia listisch" und einzelne Arbeiterforderungen in ihr Programm aufnahmen. Aber wie wir bei Besprechung des vorjährigen Wahlresultats sagten, es tommt der Moment, wo auch dies Mittel versagt, wo die Frage rund und nett gestellt wird, wo es kein Wenn und Aber, sondern nur ein Entweder Dber gibt, wo der Klassenkampf in der modernen Gesellschaft unverfälscht zum Ausdruck kommt und unzweideutige Stel lungnahme erfordert. Und je unvermittelter er eintritt, um so deutlicher zeigt sich der Gegensatz.

-

So in der Affäre Watrin.

Niemand ist so blutgierig, daß er den Mord um seiner selbst willen verherrlichen wird, aber hier handelte es sich doch um mehr als um einen bloßen Tootschlag wenigstens für den Arbeiter. Clemenceau, der Politiker, der mit großen Theilen der Bourgeoisie rechnet, mußte ihn verurtheilen, Basly aber, der Arbeiter, der noch nicht genug parlas mentarische Atmosphäre geschluckt, um seine Klaffe zu vergessen, der noch fühlt, was es heißt, jahrelang von einem solchen Schinder sich mißhan beln lassen zu müssen, beurtheilt auch naturgemäß den an einem solchen Beiniger begangenen Racheaft nicht vom juristischen, sondern vom sozialen Gefichtspunkt aus. Wir brauchen also nicht einmal schlechte Motive auf der andern Seite vorauszusehen, es war, wie gesagt, der Klaffengegens satz, der zum Ausdruck kam.

Und nun der Riß einmal vorhanden, nun treibt die Natur der Dinge zu immer weiteren Konsequenzen. Bisher haben in der französischen Rammer immer die politischen das Wort hier im engeren Sinne genommen Fragen die Parteibildung beeinflußt, jekt zum ersten Mal ist eine Gruppe von wirklichen Arbeitervertretern vorhanden. Sie ist noch klein, aber-, nous ferons des petits"-wir werden Junge machen,

-