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werben bei allen schweizerischett Boftbureaug, sowie beim Verlag und dessen bekannten Agenten entgegengenommen, und zwar zum boraus zahlbaren Bierteljahrspreis von:

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die dreigespaltene Betitzeile

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12.

Der Sozialdemokrat

Zentral- Organ der deutschen   Sozialdemokratie.

Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland   und Oesterreich   verbotenen Sozialdemokrat" wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schicke man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

lismus bezeichnet wird, hat mit Sozialismus nicht das

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten Mindeste zu thun; und wer in diesem Sinn den Aus­

und Gemaßregelten nicht!

Ansern in- und ausländischen Brief-& Kreuzband­

Abonnenten zur Nachricht.

Alle Einzelabonnements bei uns, welche vor Ablauf März nicht erneuert sind, werden mit 1. April gesperrt. Bei Bestellung durch Vertrauens 16 leute erneuere man dieselben dort gleichfalls vor diesem

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Termin.

druck Staatssozialismus   gebraucht, kennt entweder die Bedeu­tung des Wortes Sozialismus nicht, oder er will absichtlich eine falsche Vorstellung erwecken.

Was versteht man nach den Jargon dieser Falschmünzer oder Verbreiter von falscher Münze unter dem herrschenden Staatssozialismus"?

Das Staatsmonopol und die Verstaatlichung der Industrie und der wirthschaftlichen Betriebe, so wie Professor Wagner es befürwortet hat.

Was das Staatsmonopol angeht, so haben wir schon zu wieder­holten Malen dessen un- und meist sogar antisozialistischen Charakter nachgewiesen. Es ist eine Form der krassestesten Ausbeutung menschlicher Arbeit, während doch der Sozia­lismus zum Zwecke hat, der Ausbeutung in jeder Form ein Ende zu machen.

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Alle Briefsendungen sind vorauszahlbar. Was von dem Staatsmonopol gilt, gilt auch von der Ver­Durch Paket bezüger bei uns angewiesene Brieferem staatlichung" im Sinne des Staatssozialisten" Wagner. Hat etwa der preußische Staat, indem er die Eisen­plare liefern und belasten wir für nächstes Quartal aufbahnen verstaatlichte, die Ausbeutung abgeschafft. 06 deren Conto weiter, wenn Abbestellung nicht vor Anfang April erfolgt.

Einzelbezügern wird kein Conto eröffnet! Abonnements für die Schweiz   werden mit Nummer 14

20. nachgenommen, dafern Einsendung des Abonnementsgeldes nicht

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zuvor erfolgt.

Die Expedition des ,, Sozialdemokrat".

Staatssozialismus  .

Seit die soziale Kurpfuscherei in die Mode gekommen ist, 50 werden die Worte: sozial", sozialistisch"," Sozialist", So­zialismus u. s. w. in den wunderbarsten Zusammensetzungen 50 und Bedeutungen gebraucht und zu einer schwungvoll betriebe nen sprachlichen Falschmünzerei benutzt. Diese Worte sind die Flagge, unter der alle mögliche Waare eingeschmuggelt wird; sie sind der Mantel, mit dem Unwissenheit, Unehrlichkeit und Schwindel jeder Art zugedeckt werden.

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Heute wollen wir uns nur gegen eine bestimmte Art dieser Falschmünzerei wenden, nämlich gegen den Unfug, der mit dem 10 Wort: Staatssozialismus  "," staatssozialistisch" getrieben wird.

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Bei der Debatte über das Schnapsmonopol erklärte Herr Eugen Richter   die Monopole für eine sozialistische 20 Einrichtung, für Staatssozialismus  ". Herr Bamberger, der es wahrhaftig besser wissen mußte, sprach von einer so­zialistischen Atmosphäre", in welcher die Reichsregierung sich befinde, und von dem mehr und mehr zur Herrschaft gelan­genden Staatssozialismus  ". Und der Regierungsvertreter, Staatssekretär oder Minister Scholz, sagte in seiner Antwort auf die Rede Bamberger's:

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,, Gewiß liegt in dem Monopol etwas Sozialistisches: aber nicht in dem Sinne der Herren Sozialdemokra ten; wir wollen nicht ihre letzten unbekannten und unflaren Ziele, nicht ihre verworrenen, ungesetzlichen, ge­waltsamen Wege, aber sehr viel Gutes, was die Herren von der sozialistischen   Partei wollen, wollen auch wir. Aus dem Programm dieser Partei wollen wir, was möglich, gut, noth wendig ist zur Erhaltung unserer staatlichen Existenz auf fried­lichem, gesetzlichem, vorsichtigem Weg verwirklichen, um die 45 Uebelstände zu vermeiden, welche entstehen müssen, wenn wir mit Herrn Bamberger   uns dieser Erkenntniß verschließen." Kurz, so deutlich er es in seiner verworrenen, unklaren Weise auszudrücken im Stande war, hat Herr Scholz den von Bamberger   gegen die Regierung erhobenen Vorwurf, Staatssozialismus   zu treiben, für begründet erklärt.

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Wüßten wir nicht, wie kolossal die Unwissenheit unse­rer Gegner in Allem ist, was sich auf den Sozialismus be­25 zieht zieht wüßten wir nicht, daß sie thatsächlich Scheuleder vor­haben, und das Nächste und Deutlichste nicht sehen, wenn es nicht innerhalb ihres beschränkten Gesichtskreises ist, so würden wir glauben, die Herren Richter, Bamberger   und Scholz hätten schlechte Wize gemacht oder aus Nüglichkeitsgründen einander und dem Publikum etwas vorgeschwindelt; doch dem ist viel­leicht nicht so; die Herren haben möglicherweise, ja wahrschein­lich in gutem Glauben gesprochen. Sie wissen eben nicht, was 20 Sozialismus ist.

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20 Wie dem indessen sein möge, der Mißbrauch mit den Worten sozialistisch"," staatssozialistisch" u. s. w. liegt un­zweifelhaft vor, und auf alle Fälle haben die Herren mit 10 falschen Münzen manipulirt. Die Frage, wer die falschen Münzen fabrizirt, sich also der eigentlichen Falschmünzerei schuldig gemacht hat, ist vorläufig für uns eine untergeord­nete: genug, die Falschmünzerei ist eine Thatsache, die falschen Münzen zirkuliren.

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Was heutzutage von Freunden und Feinden der Regierung,

insbesondere der Bismarck  'schen sogenannten Sozialreform"

und sonstigen Sozialpolitik", mit dem Namen Staatssozia­

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Mit Nichten! Im Gegentheil, er hat sich bemüht und be­müht sich fortwährend, die Ausbeutung immer inten siver zu machen und auf die äußerste Spize zu treiben.

In den Staatsbergwerken, den Staatswerften und andern induſtriellen Staatsbetrieben, verhält es sich nicht anders. Und wenn Bismarck  , dem Rathe des Herrn Pro­fessors Wagner folgend, die Privat- Industrien, eine nach der anderen, verstaatlichte, so würde er dies auch nur als Aus­beuter und zum Zwecke der Ausbeutung thun.*)

Das Wesen des Sozialismus ist ein dem Prinzip oder System der Ausbeutung diametral entgegen gesetztes. Die Ausbeutung der Arbeit und der Arbeiter abzuschaffen, ist das Ziel des Sozialismus; und dieses Ziel wollen wir erreichen durch Beseitigung der Lohn­arbeit, durch Ueberführung der Arbeitsinstrumente in den Besitz der Gesammtheit und rch gerechte und zweckmäßige Organisation der Arbeir.

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Ob man die Gesammtheit Staat" nennt, oder ihr einen anderen Namen beilegt, das ist ganz gleichgültig worauf es ankommt, das ist das Prinzip der Ausbeutung. Der heutige Staat ist ein Klassenstaat; er steht unter der Herrschaft der besitzenden Klassen, d. h. der Ausbeuter, und ist im vollsten Sinn des Wortes ein Ausbeuterstaat, weil die besitzenden Klassen ihre Herrschaft dazu benutzen, mit Hülfe des Staates die Ausbeutungswirthschaft zu befestigen und immer einträglicher zu machen. Der heutige Klassenstaat hat also die Ausbeutung zum Zweck, und wenn er einen Industriezweig oder irgend einen Betrieb verstaatlicht", kann er, seiner Natur nach, dies nur zum Zwecke der Ausbeutung thun.

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Der Ausdruck Staatssozialismus  " ist auf den heutigen Staat angewandt eine contradictio in adjecto die zwei Worte Staat" und" Sozialis" mus drücken Be­Wenn der griffe aus, die einander ausschließen. Klassenstaat beseitigt und durch ein Gebilde gleichviel was der Name ersetzt ist, welches die Beziehungen und das Verhältniß der Menschen zu einander gerecht und vernünftig regelt, dann, und auch erst dann kann von einem Staats­sozialismus die Rede sein.

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Kurz es gibt nur eine staatssozialistische Partei und das ist die Sozialdemokratie; und nur in einer Form ist der Staatssozialismus möglich: in der Form des sozialdemokratischen Staats, oder, was dasselbe be­sagt: der sozialistisch organisirten freien Gesell­schaft.

S.

Polizeizustände in Frankfurt am Main  .

( Herrn von Buttkamer gewidmet.)

Der Prozeß gegen die Helden der Frankfurter   Friedhofs­Metelei hat am Montag seinen Anfang genommen, und schon der erfte Tag der Verhandlungen hat flares Licht über diese staatsretterliche Aktion zu Tage gefördert. Bleibt zwar dem Ordnungsbanditen ,, Säbel­Mayer" das Verdienst unbestritten, die brutale Mezelei auf dem Fried­hof mit voller Kenntniß der Sachlage arrangirt und inszenirt zu haben, so steht aber auch so viel fest, daß die Vorgesetzten des Mayer, insbe sondere der Polizeipräsident von Frankfurt am Main  , Herr von Hergen­hahn, ihr gut Theil Mitschuld haben, indem sie dem Mayer, dessen ge= waltthätiger Sinn ihnen gut bekannt war, die Waffe in die Hand drückten. Die Verurtheilung Mayers schließt also keineswegs eine Ent­

*) Gerade in den Debatten über das Schnapsmonopol ist der Gegen­satz zwischen Vergesellschaftung der Arbeit, dem Ziel des Sozialismus, und Verstaatlichung des Profits, hier sogar, mit Rücksicht auf die Herren Schnapsbrenner, nur eines Theiles des Raubes -pardon Profits, auf's deutlichste zu Tage getreten. Wenn das Monopol sozialistisch ist, dann sind alle Steuern, insbesondere auch die indirekten Steuern sozialistisch, dann ist auch der Nachtwächter eine sozialis stische Einrichtung. Und da weder Herr Richter, noch Herr Bamberger so weit gehen, den Nachtwächter abschaffen zu wollen, so können sie ges troft den Ausspruch des Herrn von Scholz unterschreiben, denn auch sie wollen sehr viel Gutes", was wir wollen, nur nicht unsere ,, legten, unbekannten und unklaren Biele".

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Erscheint

wöchentlich einmal

in

Zürich  ( Schweiz  ).

Bad Ferlag

der

Boltsbuchhandlung Hottingen  : Zürich  .

Poksendungen frauto gegen franto. Gewöhnliche Briefe

nach der Schweiz   toften Doppelporto.

18. März 1886.

schuldigung der Herrschaften ein von einem ,, unglückseligen Mißvers ständniß", was bekanntlich gern ins Feld geführt wird, kann da gar nicht die Rede sein.

Weiteres über die Verhandlungen in nächster Nummer. Für heute wollen wir, gewissermaßen als Präludium, einer Zuschrift das Wort geben, welche die Verhältnisse der Frankfurter   Polizei summarisch skizzirt. Es ist eine sehr anmuthige Gesellschaft, die uns da vorgeführt wird, würdig derjenigen, welche zu stüßen und aufrechtzuerhalten ihr heiliger Beruf ist.

Unser Polizeipräsident befindet sich gegenwärtig in einer schlimmen Lage. Die Bande der Disziplin im Polizeiförper find bedeutend gelockert, und das Vertuschen hilft wenig mehr. Ein Einschreiten gegen diese un vorsichtigen" Beamten ist ihm deswegen nicht gut möglich, weil verschie= bene dieser Herren in ferrete" Sachen eingeweiht sind. Auch der in Aussicht stehende Friedhofsprozeß macht dem Herrn v. Hergenhahn viel zu schaffen. Der tölpelhafte ,, Hallunken Mayer" hat dem Untersuchungsrichter schon Geständnisse gemacht, dahingehend, daß der Herr Polizeipräsident ihm schriftlichen Auftrag zum Dreinhauen" ge geben habe. Mayer wird vor Gericht noch mehr aus der Schule schwägen, wenn ihm vorher nicht genügende ,, Entschädigung" gewährt wird. Ein Gerücht besagt, Säbel Mayer sei zum Direktor des neuerbauten Männers und Frauenzuchthauses bei Preungesheim   bestimmt.

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Daß Hergenhahn und Rath v. Hacke die Arrangeure der Friedhofsschlächterei waren, wird von Niemand mehr bezweifelt; ebenso weiß man auch, warum der Stadtkommandant gleich nach dieser Affäre seine Entlassung einreichte.

Wir geben nun im Nachstehenden ein Bild von den Subjekten, die berufen sind, die staatliche Ordnung" hierorts aufrecht zu erhalten, und empfehlen sie dem Polizeipatron Butttamer zur ganz besonderen Protektion.

Der frühere Kommissar Ehren- Bley wurde vor zirka einem Jahre

verabschiedet", meil seine Sittlichkeit immer größer wurde und kein Frauenzimmer mehr auf sein Bureau konnte, ohne von ihm belästigt zu werden. Viele Beschwerden und die Veröffentlichungen im Sozialdem." haben ihm endlich sein ,, amtliches" Treiben gelegt. Nach seiner Entlassung wurde er durch Vermittlung eines seiner Komplizen als Zwei- Mart­Schreiber bei der Versicherungsanstalt Providentia" dahier beschäftigt. Während dieser Zeit ging er auch mit dem Plane um, eine Weinwirth schaft mit Damenbedienung" zu eröffnen, um einem längst gefühlten Bedürfniß abzuhelfen, hatte aber kein passendes Lokal gefunden. Daß ein solches Eldorado für Spigel und feineres Gefindel" einträglicher wäre als die Feder, wußte dieser Fachmann aus Erfahrung.

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Wie wir soeben bestimmt erfahren, wird Bley in dem Bad Liel   in Badenweiler   bei Freiburg   in Baden   in nächster Zeit als Badekommissär fungiren!

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Bley's wärtiger, Nachfolger ina sinile Leben" war der in Sachsenhausen  stationirt gewesene Polizeikommissär Flade, ein Schulbenmacher ersten Ranges. Unter anderem hat er einen armen Sachsenhäuser Gärtner, der ihm einen Blumen, sowie einen Gartentisch anfertigte und nur die Es Auslagen von 25 m. verlangte, bis heute noch nicht bezahlt. ist auch ziemlich bekannt, daß er ein, auf dem Gretheweg in Sachsens  hausen wohnendes 16- jähriges Mädchen während der Abwesenheit ihres Vaters öfters besuchte, bis letzterer durch einen zurückgelaffenen Bigarren­stummel darauf aufmerksam wurde und seine Tochter zur Rede stellte, worauf diese ein Geständniß machte.

Der Schiffer W. kann auch erzählen, wie der Herr Kommiffär des Ersteren Tochter einmal untersuchen wollte, ob sie frank sei.

Seine Hauptthätigkeit war dann noch die Jagd auf Rothwild. Bei der letzten Reichstagswahl hat er gemeinschaftlich mit Säbel= Mayer eine Versammlung in Sachsenhausen   mit Waffen auseinanders getrieben und das Publikum mehrere Straßen weit mit dem blanken Säbel verfolgen laffen. Einen Arbeiter visitirte er auf offener Straße nach sozialistischen Schriften.

Nachdem dieser Strolch als Kommiffär abgegangen worden, hatte ihn Rothschild   als Hausmeister in seine Dienste genommen. Vor einigen Tagen nun hat auch dieser ihn zum Teufel gejagt. Es wurde nämlich vor Kurzem in der Nacht im Hotel Hohenzollern  " eine feine Gesellschaft ausgehoben, die junge Mädchen schändete, und dabei befand sich auch der Kommissär a. D. Flacke.*) Aus diesem Grund entließ ihn Roths schild. Fläcke war nebenbei auch der Liebling der bekannten alten Jungfer Rothschild  , die, was in Frankfurt   jedes Kind weiß, es mit ihrem

Rutscher, einem verheiratheten Manne, hält.

Polizeikommissär Ellerich: Derselbe war einige Wochen außer Dienst und angeblich krank. Ellerich hatte den Theaterinspektor Hoppe zum Freund. Letzterer, der ein schönes Weib besigt, wurde von Bekannten aufmerksam gemacht, daß Ellerich intimen Umgang mit seiner Frau pflege und öfter allein bei ihr sei. Hoppe stellte die Treulose auf die Probe, indem er vorgab, einige Tage zu verreisen, und Abschied von ihr nahm. Der Herr Kommissar fand sich zur Abendzeit bei seiner Ges liebten ein, und gleich darauf kam H. mit zwei handfesten Zeugen an und überraschte so das Pärchen in einem Zustande, welcher Beweis genug für den betrogenen Ehemann war. Ellerich wurde unsanft zur Thüre hinausbefördert, und die Gattin mußte das Haus verlassen und ist jetzt in Darmstadt   bei Verwandten.

Diese Affäre war, trotzdem den Zeitungsreportern Stillschweigen aufs erlegt gewesen, schnell stadtbekannt, und die Folge davon ist, daß Herr Kommissär Ellerich frank wurde. Außerdem ist er mit einigen andern Herren noch in eine ähnliche Affäre verwidelt, die gerichtliches Nachspiel zur Folge hatte.

Ellerich ist ein brutal- frecher Mensch, der nach Inkrafttreten des Sozialistengesetzes in Versammlungen öfters mit dem Säbel rasselte und viel in Auflösung leistete.

Polizeikommiffär Köppe in Bornheim  : Derselbe steht mit einer Lehrersfrau, deren Mann sich in einer Frrenanstalt befindet, in intimem Verhältniß, was nicht ohne Folgen blieb. Auch soll dieser Umstand viel zur Geistesumnachtung des Mannes beigetragen haben.

Vor anderthalb Jahren hatte Köppe die Leiche unseres im Main   ers trunkenen Genossen Müller einige Stunden vor der festgesezten Bes erdigungszeit aus der Wohnung gestohlen, um so die zahlreiche Betheis ligung zu hindern. Auf dem Friedhofe selbst hatte er die weinend vor dem Grabe stehende Wittwe insultirt, weil sie in ihrem gerechten Zorn ausrief: Es gibt noch einen Rächer! Was, Sie sprechen von Rache? Ich werde Sie gleich verhaften lassen! schnauzte sie dieser preußische Drilljunge an.

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Polizeikommiffär Wiemer ist noch nicht lange auf seinem Boften und mußte schon zur Strafe verfekt werden. Du mm und frech steht diesem Burschen schon an der Stirne geschrieben. In betrunkenem Bus stande kommt vor einiger Zeit dieser Neugebackene aus einem Café, geht auf den Halteplak der Kutscher und nimmt einigen pon ihnen den Fahr

*) Und der Kommissär in Dienst E. Der Wirth des Hotels ging flüchtig.

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