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№o. 21.

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20 Pfg.

Der Sozialdemokrat

Zentral- Organ der deutschen Sozialdemokratie.

Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland   und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat" wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Deckadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten auf das Nachdrücklichste aufzufordern, sich durch keine

und Gemaßregelten nicht:

Aufgepaßt!

Herr von Buttkamer ist an der Arbeit. Kaum hat der be­rüchtigte Erlaß bezüglich der Streiks das Licht der Welt er­blickt, so wird die Welt durch einen neuen Erlaß überrascht, er der diesmal auf Beschluß des gesammten preußischen Staats­3 ministeriums in Kraft getreten ist.

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Das preußische Staatsministerium hat auf Grund von $ 28 des Sozialistengesetzes beschlossen, daß von jetzt ab die e Bestimmungen des preußischen Vereins- und Versammlungs Gesetzes bezüglich der Anmeldung von Versammlungen, in in denen öffentliche Angelegenheiten behandelt werden sollen, für Berlin   und das Belagerungszustandgebiet außer Kraft zu setzen be seien und fünftig für jede dieser Versammlungen mindestens 48 Stunden vorher die polizeiliche Genehmigung ein­

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zuholen sei.

Während der erste Erlaß des Herrn von Buttkamer sich cab gegen die gesammte Arbeiterklasse, und nur gegen diese, und in ganz Preußen, richtete, ist der zweite Erlaß, der un­zweifelhaft ebenfalls auf Puttkamer's Betreiben zustandekam, den Bestimmungen des§ 28 des Sozialistengesetzes gemäß zu­de nächst nur auf Berlin   und Umgegend beschränkt, er trifft aber in seinen Anordnungen alle Parteien, also auch die bürger­lichen, eine ausgleichende Gerechtigkeit", über die uns zu freuen wir alle Ursache haben, weil diesen damit am eigenen Fleische vordemonstrirt wird, was es heißt, unter Ausnahme­gesetzen zu leben.

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Nachdem seit acht Jahren Berlin   unter dem Regime des ich kleinen Belagerungszustandes gestanden, ohne daß bisher die Staatsgewalt die ihr zustehende Befugniß benutzte, auch die gesetzlichen Bestimmungen über das Vereins- und Versamm­lungsrecht außer Kraft zu setzen, entsteht natürlich die Frage, welche Gründe haben jetzt diesen Erlaß hervorgerufen. Ein Theil der liberalen und bürgerlich- demokratischen Presse geht von der Ansicht aus, der Erlaß sei beschlossen worden, um dem ersten Ufas des Herrn von Puttkamer gegen die Streiks, speziell in Berlin  , größeren Nachdruck zu geben und die dort hochgehende Streitbewegung besser eindämmen zu können.

11.

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Dieses Motiv ist sicherlich auch maßgebend gewesen und wird unzweifelhaft offiziell zur Begründung der Maßregel auch hauptsächlich angewendet werden, aber es erklärt diesen auf fallenden Vorgang nur zum Theil.

Das Sozialistengesetz bietet der Regierung, resp. der Poli­ve zeigewalt im§ 9 genügende Gewalt, jede ihr unbequeme Ver­jammlung von vornherein zu verbieten, da jede Versammlung sch auch gegenwärtig nach den allgemeinen gesetzlichen Bestimmun­Ogen mindestens 24 Stunden vorher angemeldet werden mußte; und während der acht Jahre der Dauer des Sozialistengesetzes hat die Vollmacht, die der§ 9 der Polizei gewährt, auch aus­reichend genügt. Wir bestreiten darum ganz nachdrücklich, daß dig der angegebene Grund der wahre Grund zu dieser weiteren -Ausnahmemaßregel ist.

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9.

Die Sache liegt tiefer.

Es geht gegenwärtig durch die gesammte Kulturwelt ein re Bug großer und allgemeinſter Unzufriedenheit, ein Zug von 15 Unzufriedenheit, der nicht blos die Arbeiterklasse, sondern auch wdie Mittelschichten der Gesellschaft erfaßt hat und immer weiter erum sich greift. Alles ist in Gährung und Zersetzung begriffen, Dund Weitsichtigere behaupten, daß wir uns in einem Zustande befinden, der unzweifelhaft zu einer Katastrophe und zu einer totalen Umgestaltung unserer staatlichen und sozialen Entwick lung drängt.

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fDieses Drängen und Gähren kann den Regierenden nicht let unbekannt geblieben sein, sie müssen im Gegentheil, wenn sie wäicht blind sind, die Ersten sein, die diesen Zustand erkennen. cago Und bei dem Vielen und Großen, das für sie auf dem Spiele miel steht, sind sie für diesen Zustand feinfühliger und ängstlicher, Bei als irgend sonst Jemand in der Gesellschaft, die kapitalisten­gla tlasse ausgenommen, deren mächtiges Interesse an der Auf­rechterhaltung des Bestehenden ihr die Geruchsnerven außer ordentlich schärft.

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In den preußischen Regierungskreisen hat man die Situa­tion besser erkannt als anderswo. Man rechnet mit dieser Situation und sucht den Gefahren, die sie für diese Kreise birgt, zuvorzukommen, indem man reizt und provozirt, phim Gewaltafte hervorzurufen und blutig nieder­hlagen zu können, ehe man einer später allge­mein und mit Vehemenz in der ganzen Kultur belt ausbrechenden Bewegung gegenübersteht. Das ist das Geheimniß des preußischen Regierungserlasses, der das zweite Glied in einer Kette von Maßregeln ist, die lle darauf berechnet sein werden, gewaltsame usbrüche des Volkszorns und der Volkserbit­erung hervorzurufen.

Dies auszusprechen halten wir für Pflicht, und insbesondere

halten wir es auch für unsere Pflicht, unsere Parteigenossen Provokationen zu Gewaltakten. hinreißen zu lassen und stets im Auge zu behalten, daß, je brutaler diese Provokationen auftreten, um so sicherer die Absicht besteht, uns zu Unbesonnen­heiten zu verleiten.

Die Most und Konsorten sind die besten Freunde des Herrn von Buttkamer, die größten Feinde unserer Sache. Lassen wir also die Dinge und Zustände die nicht unser Werk sind sich ruhig entwickeln, wir werden am besten dabei fahren.

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Zeigen wir Herrn v. Puttkamer und seinen Helfershelfern, daß wir zu klug sind, um nicht ihre Fallen zu merken, und zu viel Ausdauer besigen, um nicht abwarten zu können, daß das System, das sie vertreten, unter der Unmöglichkeit seiner Fortexistenz zusammenbricht. Gehen wir unbeirrt um diese Gehen wir unbeirrt um diese ,, Staatsmänner,", die unfähig sind, die Aufgaben ihrer Zeit zu begreifen, unsern Weg, in der Ueberzeugung, daß der Sieg unserer Sache trotz alledem nur eine Frage der Zeit ist. Aber es sind noch einige spezielle Umstände, die uns veran­lassen, diesen Mahn- und Warnungsruf an unsere Genossen

ergehen zu lassen.

Uns gewordene Informationen über die letzten Vorgänge in Belgien   lassen es als Gewißheit erscheinen, daß dort Leute, die sich für deutsche   Anarchisten ausgaben die aber in Wahrheit im Dienst der deutschen   Polizei stan­den in hervorragendem Maße an den Provokationen zu den bekannten Gewaltthaten Antheil genommen haben.

Spigelthum vom Schlage der Ihring- Mahlow im In- und Wir haben ferner die Beweise, daß im Augenblick das

Auslande eifriger als je an der Arbeit ist und sich in das Vertrauen der Parteigenossen einzuschleichen sucht, um sein infames Handwerk zu betreiben.

Also: Aufgepaßt! und nochmals: Aufgepaßt!

"

Aus Amerika  .

Die bis jetzt eingetroffenen Nummern der amerikanischen   Arbeiter­organe enthalten noch keine genaueren Angaben über die Chicagoer   Er­eigniffe.*) Nur der Sozialist" enthält in seiner Nr. 19 bereits einige Mittheilungen über die Vorgänge vor der McCormic' schen Fabrik, in deren Folge sich, wie wir bereits mittheilten, später die Kämpfe auf dem alten Heumarkt entwickelten.

Unser Bruderorgan schreibt darüber:

Der einzige Ort, wo in Folge der Achtstundenbewegung blu­tige Gewaltthätigkeiten vorkamen, ist Chicago  . Und zwar gingen die Gewaltthätigkeiten nicht von den Streifern aus..., sondern von den Beschützern der heiligen Ordnung".

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, Etwa 200-300 Arbeiter waren nach den Mc Cormic'schen Reaper Works( Sensenfabrik) gezogen, um die dortigen Scabs( Nichtstreiker) zum Verlassen der Arbeit zu veranlassen. Bevor(!!) sie jedoch die Fabrit erreicht hatten, warf sich ihnen eine aus ca. 100 Mann bestehende Barde von Polizisten entgegen und hieb auf die Menge, unter der sich viele Frauen und Kinder befanden, blindlings ein. Von Erbitterung über diesen brutalen Angriff erfaßt, schleuderten einige Männer den Angreifern Steine entgegen und das war das Signal zu einer allgemeinen Schießerei. Sechs Män­ner wurden dabei getödtet und eine große Anzahl verwundet, darunter ein Knabe. Selbstverständlich herrschte ungeheure Aufregung über diese feige Mörderei in der Stadt."

Wie man sieht, stimmt diese Darstellung durchaus mit dem überein, was wir bereits auf Grund der telegraphischen Angaben festgestellt. Es untersteht kaum mehr einem Zweifel, daß man auf Seiten der Polizei den blutigen Kampf gewollt hat und denjenigen Anarchisten, die ebenfalls von einem blutigen Kampf träumten, nur zu willig entgegen­tam. Deswegen bleibt indeß die Bombenwerferei doch eine durch nichts zu rechtfertigende Gewiffenlosigkeit. In einem Kampfe, wo es sich um die Interessen von Hunderttausenden handelt, spielt man nicht, Rindern gleich, mit dem Feuer, sondern hat und namentlich die intellektuellen Führer die Pflicht, die Folgen seines Thuns sorgfältig vorher abzuwägen. Es kam darauf an, die Sympathien der großen Masse der Neutralen zu erhalten, durch die Dynamiterei wurde sie nuglos verscherzt. Statt sich weiter auszudehnen, wurde die Bewegung auf die Zahl der bereits Engagirten beschränkt.

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Und sie hatte einen so viel versprechenden Anfang genommen. Die

Demonftrationen vom 1. Mai in Newyork   und Chicago   trugen

einen wahrhaft großartigen Charakter, der nicht nur auf die Theilnehmer, sondern auf die Gesammtarbeiterschaft in erhebendster Weise wirken mußte.

Als die gewaltigen Schaaren", schreibt die ,, New Yorker Bolkszeitung" über die dortige Demonstration ,,, in gemessenem Schritt, die Musikkorps fast sämmtlich die Marseillaise   oder amerikanische   Volkslieder spielend, auf den Versammlungsplatz marschirten, wurde die vorher herrschende Dunkelheit gar bald in Tageshelle verwandelt. Die rothleuchtenden Bech­fackeln, Petroleumlichter und Lampions bildeten ein wogendes Lichter meer, und die rothen, grünen und weißen bengalischen Flammen warfen ihren prächtigen Widerschein auf die den Plaz einfassenden gigantischen Gebäude, während die auf beiden Seiten des Square placirten Calcium­lichter die Kopf an Kopf gedrängte Menschenmenge beschienen. Eine Fahnen der verschiedenen Organisationen in der Abendbrise luftig flat­Anzahl Fackelträger bestiegen die Rednertribünen, von welchen die rothen

terten. Ein prächtigeres Schauspiel, als das von den verschiedenen Lichts effekten gebotene, läßt sich taum denken, dazu ber keinen Augenblick un terbrochene, von einem Ende der gewaltigen, gegen 9 Uhr über 30,000 Röpfe zählenden Menschenmenge zum anderen rollende Hurrah- Jubel machten die Szene zu einer unbeschreiblichen, herzerhebenden. Mit jedem

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*) Zu unserem Bedauern müssen wir leider bemerken, daß uns die Newyorker Volkszeitung"( tägliche Ausgabe) seit längerer Zeit nur sehr unregelmäßig zugeht etwa 4-5 Nummern per Monat. Wir bitten unsere werthe Kollegin, zu untersuchen, woran der Fehler liegt, und eventuell Remedur zu schaffen.

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Erleint

wöchentlich einmal

in

Zürich  ( Schweiz  ).

Verlag

ber

Boltsbuchhandlung Hottingen Zürich  .

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02 id Joffendungen. franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe0,00 nach der Schweiz   toften Doppelporto.

20. Mai 1886.

neuen Strome der Neuankommenden steigerte sich der Enthus siasmus, hervorgerufen durch das Gefühl der Zusammengehörig­teit und der Gewißheit, daß von heute an die Macht der organisirten Arbeiter New- Yorks   nicht mehr gebrochen werden kann, daß sie wachsen und sich mehren muß, bis die größten Forderungen des arbeitenden Voltes, der volle Ertrag der Arbeit und die Ausrottung des kapitalisti. schen Räuberthums, erreicht sein werden."

Es fehlt uns leider der Raum, die Ansprachen der einzelnen Redner hier auch nur auszugsweise wiederzugeben. Wir müssen uns darauf bes schränken, das Wichtigste der mit größter Begeisterung aufgenommenen Reben wiederzugeben.

Es sprachen: in englischer Sprache der Maler Mc Mackin, der Tapezier James Archibald, der Packtistenmacher Georg Blair, der Cigarrenmacher Samuel Gompers  , Schriftgießer Edward King, Schneider Robert Blissert, Messingarbeiter Th. Ford und der Redakteur John Swinton  .

Aus der Rede des Lettern heben wir folgende Stelle hervor:

"

Ehre den Gewerkschaften, die bei uns in diesem Kampfe stehen, Ehre den Cigarrenmachern, den Bricklayers, der Central Labor Union, Ehre den Deutschen  , welche die Pioniere dieser Achtstundens bewegung sind, und so viel dafür gethan haben, daß wir zur Würde der Arbeit erwacht sind. Ehre den Deutschen   für ihre Haltung in diesem Kampf."

Auf diese von einem Amerikaner vor Tausenden von Amerikanern

gesprochenen und, wie der Bericht verzeichnet, mit ungeheurem, lang­

anhaltendem Beifalle aufgenommenen Worte dürfen wir mit Recht

stolz sein. Unsere Genossen drüben haben in der That Großartiges

geleistet.

In deutscher Sprache sprachen H. Emrich von der Cigarren macher Union, G. Block von der Bäcker Union   und die Redaks teure Schewitsch und Franz.

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Eine Zusammenstellung der einzelnen Gewerke, die in jeder Stadt streiken, und der in jedem einzelnen Fall erzielten Erfolge würde hier zu weit führen. Genug, daß eine ganze Anzahl von Fabrikanten von vorneherein, andere in dem Augenblick nachgaben, als es sich zeigte, daß ihre Arbeiter Ernst machten.

Bezüglich der Gesammtzahlen sind wir einstweilen noch auf Bradstreets Bericht angewiesen.

Geben wir dagegen noch einmal unserem Bruderorgan ,, Sozialist" das Wort zur Charakteristit der Situation, wie sie sich in den ersten Tagen des Mai ergab.

Derselbe schreibt:

Der erste Mai ist vorüber.

Wie auch immer der Kampf um Einführung eines kürzeren Werktags in der nächsten Zeit sich gestalten möge, begonnen hat er in allen Ins dustriezentren des Landes mit einer Luft und einem Enthusiasmus, daß die Frage, wer vom Schlachtfelde den Siegeskranz heimbringen misb, außer allem Zweifel ist.

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voran

Den Kapitalisten haben die Riesendemonstrationen am 1. Mai- Newyork und Chicago   einen deutlichen Fingerzeig gegeben, daß der Riese Proletariat aus seinem Schlafe erwacht ist, seine Glieder zu recken begonnen hat und im Begriffe steht, sich zur Bestegung des Drachen Kapital zu erheben.

Die 20,000 in glänzender Parade aufmarschirten Arbeiter Newyorks und die 40,000 am Streit in Chicago   befindlichen Proletarier geben allein ein beredtes Zeugniß von dem Umschwung, welcher sich in den letzten Jahren und Monaten in der Gesinnung des werkthätigen Volkes unseres industriellen, reichen Landes vollzogen hat.

Es ist fraglos eine historische Thatsache, daß mit dem 1. Mai 1886 der erste Meilenstein auf dem Weg erreicht ist, dessen Endpunkt die In­augurirung des sozialistischen   Staatswesens ist.

Das amerikanische   Proletariat muß auf diesem Wege weiter marschiren. Ein Rückwärts gibt es nicht mehr.

Die Erkenntniß, daß die Arbeit die oberste Macht und das Kapital ihre Dienerin, hat sich Raum in tausenden und abertausenden Köpfen nothleidender Arbeiter und die Waffe geschaffen, mit welcher sie den endgültigen Streich wider die Ausbeutung thun werden.

Diese Waffe ist die Drganisation. Ihr gegenüber ist die zu Blutthaten jederzeit bereite Soldateska der Ausbeuter und die Knüppelgarde der Stadtverwaltungen ohnmächtig wie der Strohhalm, welchen der Strom spielend hinwegfegt.

Im Zeichen einer zielbemußten Organisation allein wird das Prole= tariat den Sieg davontragen und eine neue Aera in unserem Wirtschafts­leben hervorrufen.

Wir wissen wohl, daß zur Erreichung dieses endlichen Zieles noch Berge sich aufthürmender Hindernisse zu übersteigen find, aber das hindert uns nicht, allen Denen, welche die erste Anhöhe freudig erstiegen und oben die wehende Flagge des Fortschritts aufgehißt haben, ein freudiges, begeistertes: Glückauf! zuzurufen. 8

Dem einmal betretenen und gezeigten Pfade werden die Nachzügler, die Mattherzigen und die Zweifler folgen, und wie das Schnees flöckchen, von der höchsten Spitze der eisigen Höhen sich loslösend, bei richtiger Bahn sich zu einem rollenden Ballen formt, der immer größer und größer und immer drohender ins Thal sich wälzt, so werden die einmal organisirten Arbeitervereine, auf richtiger Bahn vorwärts strebend, auch den mächtigen Koloß zu Boden werfen, der sich Kapitalismus  nennt. aid

Er muß fallen, darüber gibt es kein Deuteln, kein Zweifeln; der rollende eherne Wagen der Zeit muß über ihn hinweggehen und ihn zu Trümmern zermalmen, soll die Zivilisation der Menschheit gerettet werden.

Die Zügel des Staatsschiffes muß die Majestät der Arbeit in Händen nehmen, damit es nicht an dem Elende der ausgebeuteten, geknechteten Menschheit hoffnungslos zerschelle."

Der Märzmonat 1886 in Belgien  .

II.

Jetzt aber ging es im Becken von Charleroi   los, und auch dort nahmen die Ereignisse einen ähnlichen Verlauf, nur daß jest natürlich die Erbitterung der Arbeiter eine viel größere war. Die Regierung," schrieb die sicherlich unverdächtige ,, Nation  ", hat, nachdem sie damit angefangen hatte, zu Jemeppe Unschuldige zu erschießen, während zwei Tagen die Verwüftung über das Becken von Charleroi  ergehen lassen. Und als sie endlich außer Athem herbeieilte, um zu strafen, hat sie im Blute der Unglücklichen ihre eigenen Fehler abwaschen müffen." Durch den Mord ihrer Brüder zur Raserei getrieben, warf sich die gereizte Bevölkerung auf die Fabrikstätten. Die schöne Glasbläserei von Baudoux ging sammt dem dazu gehörigen Schloß in Flammen auf. Wie Dämone   tanzten die Rächer mitten im Feuer, und mancher dieser Wermsten soll noch unter den Trümmern des geplünderten Palastes bes graben liegen. Der lang verbissene Haß loderte hell auf, der Mensch