Cascso-:n,r-endt<fitenierten«n)>i'let'i>enienleffleinle»bfsfttn bu8 würdig find. Wir werden nach der Probe, die sie soeben abgelegt,r g ihre geistigen Fähigkeiten sicher nicht mehr schnöde anzweifeln.— Die BaschibozukS deö Puttkamer apportiren mit der Ge-Ichicklichkeit gut dreflirter Pudel, mit welchem Vergleich wir diesen intel-ligenten Thieren übrigens nicht zu nahe treten wollen. Eine Reihe reingewerkschaftlicher Versammlungen, so der Arbeiterinnen,der Maurer, der Zimmerer, die sich mit der Lohnbewegungbeschäftigen wollten, sind untersagt, bezw. verboten worden. Auchzwei Arbeiterbezirksvereinen sind Versammlungen unmöglich gemachtworden......Es lebe die Gewerbeordnung, es lebe die Koalitionsfreiheit, es lebeG-sko's Vater!_„Wir arbeiten nur sür Sie, meine Herren," hat der Minister Böttcher»or nicht zu langer Zeit auf dem Berliner Fabrikantentag gesagt. Mansieht, daß die privilegirten Gesetzesverletzer ihr Wort halten, wenn essich um die Interessen des Geldsacks handelt. Nur weiter so, dann wird«Uch der Blödeste einsichtig, uns soll es recht sein.- Puttkamer'S Man«, der Mahlow-Jhrinz. ist zwar noch nichtStaatsanwalt geworden— wozu wir ihn in Vorschlag gebracht— aberer ist auf dem besten Weg, es zu werden, ja er ist eigentlich schonwehr als ein einfacher Staatsanwalt, nämlich Befehlshaber desStaatsanwalts, was ja aus den Oberstaatsanwalt hinauslaufen würde,so daß unser Wunsch eigentlich schon übertroffen wäre. Auf Befehldes Puttkämerlings, der natürlich nicht lügen kann, sind dieser Tage inBerlin vier Arbeiter v e r h a s t e t worden, weil in dem ersten derRahlow-Jhring-Prozeffe die Wahrheit nicht von ihnen gesagt worden,und daraufhin die Freisprechung des wegen Betheiligung an dem be-kannten Akte der Lynchjustiz Angeklagten erfolgt sei. Ehren-Mahlow-Jhring erklärte damals, der Angeklagte sei einer der Thäter gewesen.Ehren-Mahlow-Jhring kann nicht lügen— so wenig wie sein Herr—ergo haben die Anderen die Unwahrheit gesagt und einen Meineid««schworen. Hoffentlich laffen sie S t ö ck e r als Zeugen zitiren. Wenndas so fortgeht, bringt Ehren-Mahlow es noch zum I u st i z m i n i st e roder gar zum Minister des Innern. Nachfolger Putt-k a m e r s— nicht wahr, das wäre richtig? Und bei der zärtlichen Liebe,die Puttkamer sür seinen Mahlow-Jhring hegt, wird er uns gewiß nichtdie Anerkennung versagen, daß wir mit unserem Vorschlag g u t e n G e.s ch m a ck bewiesen haben, den er ja so hoch schätzt.— Ueber die ökonomischen Zustände in Rußland wird der»Voffischen Zeitung" in Berlin geschrieben:„Für die Nothlage der bäuerlichen Bevölkerung Ruß-Und s haben trockene statistische Daten wieder neue Belege erbracht.Sie haben ergeben, daß im Jahre 1882 in 29 Gouvernements 1,100,000Bauernhöfe gezählt worden sind, die kein Arbeitsvieh hatten!Ja den Gouvernements Rjäsan, Rischni-Nowgorod, Jaroslaw, MoskauUnd Woronesch haben 30 pCt. sämmtlicher Bauernhöfeweder Pferd noch Kuh und befinden sich in der dürftigsten Lage.Fast ein Drittel der Bauernwirthschaften ist somit fast vollständig ruinirtund hat bei der allgemeinen Stockung in der Produktion nicht die Aus-sicht und nicht die Mittel, sich auszurichten. Ein gut konservatives ruffi-sches Blatt, welches mit Regierungskreisen Fühlung hat und nicht aus�ppositionsrücksichten die Thatsachen in peffimistischer Färbung vorfüh-sen wird, sieht sich gezwungen zu bezeugen, daß diese Nothlage sich schonkn gewiffer Beziehung sehr schlimm dokumentirt hat, so beispielsweise indem Rückgang der Bevölkerungsziffer. Die Petersb. Wed." hebt nämlichhervor, daß in den Kreisen Podolsk, Sserpuchow und Wereja des Mos-kauer Gouvernements die Bevölkerungszahl in den letzten achtJahren fast um SpCt. zurückgegangen i st."Diese„Nothlage", die unter dem herrschenden System von Tag zu�ag an Jntensivität und Ausdehnung zunehmen muß, hat die z w i e-fache Wirkung: einestheils der revolutionären Bewegung,die bisher nicht in die Waffen eindringen konnte, Rekruten zuzuführenund also den N i h ilis mu s zu stärken, anderntheils die russischeRegierung zu„auswärtigen Abenteuern" zu drängen,obgleich diese, bei dem notorischen Bankrott der Staatsfinanzen, der Un-zulänglichkeit und schlechten Beschaffenheit der Eisenbahnen und der bei-spiellosen Mißwirthschaft auf allen Gebieten der Verwaltung, namentlichauch der Militärverwaltung, für die Regierung mit den größtenGefahren verknüpft sein werden. An den vernünftigen Ausweg,bessere Zustände zu schaffen und dadurch die innere Unzufrieden-heit zu heben, denkt natürlich die ruffische Regierung nicht, schon weil«s vernünftig ist. Und können wir uns über die russische Regierungwundern? Machen es nicht alle anderen Regierungen ebenso? Ist nichti- B. der„geniale Staatsmann", welcher die Geschicke unseres„Reichesder Gottesfurcht und frommen Sitte" zu seinem eigenen(nicht desReichs) großen Vortheile lenkt, jetzt lebhaft damit beschäftigt, einen fri-Ichen, fröhlichen und selbstverständlich auch„heiligen" Krieg mit Frank-»eich zu provoziren, blos weil er— der„geniale Staatsmann"— imInneren so miserabel gewirthschaftet, und durch seine Sozialreform,Mirthschastspolitik und Kulturkämpferei sich so heillos blamirt hat, daß«* das Volk auf andere Gedanken bringen und, nach guter adliger Sitte,oaran denken muß,„den Schimpf mit Blut abzuwaschen". Als vorsich-"ger Mann wird er hierbei allerdings für Schonung seines Blutssorgen, und dafür dem Volk doppelt zur Ader lassen. Hoffentlichsind die Franzosen boshaft genug, dem biederen Hausmeier der Hohen-zollern den geplanten Spaß zu verderben.— Ein Wunder wird von unseren Zeitungen gemeldet: es hat sich,Und zwar im gemüthlichen Sachsen, ein AmtsgerichtSbezirk mit 30,000Einwohnern gesunden, der einen ganzen Tag lang— man höre undsiaune!— keinen einzigen Gefangenen enthalten hat.Glücklicher, paradiesischer Bezirk! Und glorreiches Land, glorreicheZivilisation, wo so etwas als Wunder gilt!Wie aber heißt jener paradiesische Bezirk? Dem„Leipziger Tageblatt"-Redakteur hätte sicherlich die Hand gerne den Dienst versagt, als er denRainen des paradiesischen, glücklichen Musterbezirks niederschrieb— denRamen Crimmitschau.Also das dreimal in der Wolle rothgefärbte Crimmitschau mit derdreimal in der Wolle rothgesärbten„Sozialistenbrut" ist der Amts-bezirk in Deutschland, der die wenigsten Verbrecher hat!Nun— für u n s ist das nichts Verwunderliches. Sehr verwunderlichwäre es aber für uns gewesen, wenn das Nämliche von einem jun-ierlichen Amtsbezirk aus Pommern oder den preußischen Ostpro-»inzen gemeldet worden wäre.Ja Bauer, das ist wa» ganz anderes. Dieselben Bour-««oisblätter, welche nicht laut genug zetern und Heulmeiern können, wennWgendwo die heilige gesetzliche Ordnung durch Proletarier verletzt wird,denen diese heilige gesetzliche Ordnung auf Schritt und Tritt SchlingenUnd Fallstricke legt— diese die„Majestät des Gesetzes" über Alles stellen-den Blätter berichteten mit einem wahren Wohlbehagen, daß die Prote-stanten in Nordirland, die sogenannten Orangisten, sich zum b e w a f f-Ueten Widerstand rüsten, um die Durchführung der Glad-sione'schen Home-Rule-Gesetze event. unmöglich zu machen. Angeblichfühlen sich die Orangisten durch die katholische Mehrheit in ihrer reli-«>ösen Freiheit bedroht, aber das sind natürlich Flausen. Selbst wennEinige katholische Heißsporne der irischen Majorität Neigung verspürten,den Protestanten wegen ihrer Religion Schwierigkeiten in den Weg zu-«gen, würden sie es nicht wagen, weil sie wiffen, daß sie es nicht nurUnt dem englischen und schottischen Volke, sondern auch mit der großenWaffe des amerikanischen Voltes zu thun bekämen. Nicht in ihrerReligion sind die Orangisten bedroht, sondern in ihrer privilegirtenStellung als Handlanger des englischen Ausbeuterthums. Daher ihrebramarbasirende Haltung, ihre Drohungen mit dem Kampf bis auf'sReffer, und daher auch der Beifallsjubel in der reaktionären PresseEnglands, in den einzustimmen sich liberale und selbst demokratischeBlätter Deutschlands nicht scheuen.Im Interesse der Privilegirten an die Gewalt zu appelliren, das ist«anz in der Ordnung, handelt eS sich aber um die Interessen der Unter-drückten und Enterbten, dann kann die Heiligkeit des Gesetzes nicht laut«enng betont werden, und wäre das Gesetz die Ungerechtigkeit selbst.So war es zu allen Zeiten und so ist es noch heut., Zeichen der Zeit. In Spremberg(in der Niederlausitz)am«s dieser Tage bei Gelegenheit der Aushebung der Militär-gestellungspflichtigen zu Unruhen, die, wie die bürgerlichePresse schreibt,„in mehr als einer Beziehung zu denken geben." Einegrößere Anzahl ausgehobener junger Leute zog unter Absingender Arbeiter-Marseillaise und unter Entfaltung eines an.einer Stange befestigten rothen Tuches durch die Straße und setzteden gegen diese„Ausschreitungen" eingreifenden Polizeibeamten thät-lichen Widerstand entgegen, bis es endlich den vereinigten Kräftender Gendarmerie, der städtischen Polizei und einer Anzahl Bürger ge-lang, die„Haupträdelsführer" zu verhaften und die Menge zu zerstreuen.Abends wiederholten sich die Ruhestörungen auf dem Marktplatz unter„Lärmen, Singen und Toben", so daß, da die Aufforderungen, ruhigauseinanderzugehen, mit Hohngelächter beantwortet wur-den, die Polizeibeamten„mit blanker Waffe den Platz säubern mußten".Sämmtliche Jnhaftirte, 23 an der Zahl, wurden am nächsten Morgenin das Amtsgerichtsgesängniß übergeführt und„sehen einer strengenBestrafung entgegen."Nun, mögen die Behörden diese Ausbrüche jugendlichen Leichtsinnesnoch so drakonisch bestrasen, sie werden dadurch die Gesinnung der her-anwachsenden Arbeiterjugend ebensowenig ändern, als sie es, wie Figurazeigt, durch ihre verpfafften Schulen bisher vermochten. Die Sprember-ger Demonstranten sind höchstens ungefchulter als ihre Altersgenossenin Berlin, Hamburg, Leipzig, Frankfurt und den vielen großen undkleinen Industriezentren, die den Sozialismus sozusagen bereits mit derMuttermilch eingesogen haben, aber auch klug genug sind, sich nichtdurch zwecklose Demonstrationen den Rankünen der heutigen Gewalthaberauszusetzen.Darin aber stimmen wir mit der Bourgeoispresse überein, daß derVorfall in Spremberg, wo die sozialistische Bewegung eigentlich nochziemlich jung und gar nicht allzustark ist, in mehr als einer Beziehungzu denken gibt.— Den Stein der Weisen hat der K r e i s- A u s s ch u ß desKreises Neustadt in Oberschlesien entdeckt. Er hat eine P o-lizeiverordnung erlaffen, welche Jeden, der einem nicht o r t s-angehörigen Armen ein Almosen verabreicht, mit einer Geld-strafe bis zu 30 Mk. bedroht.Preis und Ruhm den erlauchten Vätern dieses Beschlusses. Ihnendankt die Menschheit die Kenntniß des Mittels, wie man unfehlbarArmuth und Elend aus der Welt schafft. Wenn in Schilds hinfortnur die verarmten Schildbürger, in Pöllwitz nur die Polkwitzer ArmenAlmosen empfangen, dann wird in Zukunft Ruhe und Frieds in derWelt herrschen. Dann bleibt Jeder hübsch zu Hause, anstatt sich draußenden Zufällen des Kampfes ums Dasein auszusetzen.Iftobatum est.— Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch denVerstand, denkt Otto Bismarck und gibt, da er ja Gott ist und nochetwas mehr, seinem Sohn Bill ein Landrathsamt, und nachdem derselbedarin kaum warm geworden, die Stelle eines Regierungsprä-sid enten. Letzteres wird allerdings von Bill vorläufig noch in Abredegestellt, indeß da Bill Bismarck iu puncto der Wahrheitsliebe nicht weitvom Stamme gefallen ist, so muß diese Ableugnung als Bestätigunggelten.So wäre denn auch der Bill versorgt; und mit ihm der letzte derversorgungsbedürftigen Familie.Apropos, es wäre ganz gut, wenn Einer, der Zeit hat, sich einmaldie Mühe nähme, zusammenzurechnen, was Bismarck der Aeltere bei derReichsgründung verdient hat(die Schätzungen schwanken zwischen 30 und40 Millionen— nach Andern soll es sogar noch beträchtlich mehr sein),und um wieviel Vater und Söhne alljährlich die Taschen des deutschenVolkes erleichtern.Wer übernimmt es?— Sehr gut gesagt. Verschiedene deutsche Zeitungen machen sichdarüber lustig, daß die christlich-konservalive„Braunschweigisch; Landes-zeitung" einen Leitartikel mit den Worten schließt:„Und nächst demHeere dürfen wir aufGott ver-traue n."Wir finden den Satz nicht nur ganz in der Ordnung, sondern be-grüßen ihn freudig als einen Fortschritt auf der Bahn der Erkenntniß.„Gott" war von jeher dort, wo der Erfolg war, und der Erfolg ist imKriege dort, wo das beste, das„herrlichste" Heer ist. Früher hat manUrsache und Wirkung verwechselt, darum spotte man nicht, wenn end-lich nach preußischem Muster„Jedem das Seine" wird. Gottes Beistandist ja eine sehr schöne Sache, aber einige hundert Krupp'sche Geschützesind entschieden etwas Reelleres.— Die Chicagoer Barkommnisse, schreibt man uns aus Deutsch-land, haben in gewiffer Hinsicht Aehnlichkeit mit der spanischenSchilderhebung des Jahres 1873, in welcher die Herren Baku-nisten eine so verhängnißvolle Rolle spielten— eine Rolle, die in derSchrift:„Die Bakunisten an der Arbeit" vortrefflich gekenn-zeichnet ist. Unfähig, selbst eine Organisation zu schaffen, zerstörten oderstörten sie die vorhandenen oder in der Entstehung begriffenen Organi-sationen, vereitelten die Anstrengungen der gesunden Bolksmassen undverschafften der reaktionären Bourgeoisie den Sieg.In den Vereinigten Staaten handelte es sich freilich um keineSchilderhebung, wenigstens nicht in dem Sinn eines gewaltsamen Regie-rungswechsels. Aber es handelte sich um etwas mindestens ebenso Wich-tiges: um dieDurchführung deS achtstündigenNormal-arbeitstags. Die Kampagne war im besten Zug. Wenn nichtsdazwischen kam, war ein großartiger Sieg der Arbeiter zu erhoffen, derfür die gesammte Arbeiterbewegung der Welt vonhöchster Tragweite war.Da ersteht plötzlich der zurückweichenden Bourgeoisie ein Bundesgenosse,ein Retter in der Roth, wo sie ihn sicherlich am wenigsten erwartet hätte.Die Herren Anarchisten erzeigten der amerikanischen Bour-g e o i s i e genau denselben Dienst, welchen Hödel und N o b i-ling 1878 dem damals am Ende seines Lateins angelangten Bis-m a r ck erzeigten. Sie erweckten das Rothe Gespenst, brachten die Sacheder Arbeiter in Mißkredit, gaben den Herren Bourgeois wieder Ober-waffer, und wenn die Kampagne um den achtstündigen Normalarbeitstagin den Vereinigten Staaten weit hinter vem, was erreicht werden konnte,zurückbleibt, so wiffen die amerikanischen Arbeiter, daß die Herren Bomben-fabrizirer daran schuld sind— grade wie vor dreizehn Jahren diegeistesverwandten Bakunisten am Scheitern der spanischenRevolution schuld waren.— Daß Johann Most, gegen den Anklage wegen Auffor-derung zum Aufruhr erhoben worden ist, in N e w> D o r k ver-haftet, aber später gegen Kaution von 1000 Dollars wieder auf freienFuß gelaffen wurde, wird unfern Lesern bereits bekannt sein, ebensowerden sie aus den Zeitungen gelesen haben, daß der tapfere Hans sichin einem Bordell versteckt gehalten und bei der Verhaftung sich untereinem Bett verkrochen haben soll. Wir sagen soll, weil die Aussagedes Polizisten für uns kein Beweis ist, können aber nicht umhin, hin-zuzusetzen, daß uns die Sache sehr wahrscheinlich vorkommt. Ein sogrenzenlos feiges Benehmen entspricht durchaus der bramarbastrendenSchreib- und Sprechweise dieses Menschen. Das fortgesetzte Phantasirenvon Mord und Brand kennzeichnet den moralischen Schwächling;der energische, zur That entschlossene Mann berauscht sich nicht in wüstenTräumen, sondern beschließt und handelt. Nur ein jeden innern Haltesbaarer Mensch konnte solche Dinge schreiben, welche Most in den letztenNummern seines Blattes zum Besten gegeben.Die New-Dorker Gerichtsbehörde hat daher auch recht daran gethan,daß sie den lraurigen Helden gegen eine relativ geringe Bürgschaft frei-ließ. Wenn er je gefährlich war— und auch Wahnsinnige können unterUmständen gefährlich werden— so Hai er jetzt jedenfalls aufgehört, eszu sein.Man lasse ihn laufen.— Früchte der Ausbenterwirthschaft. In Berlin sind, wieder„Korrespondent", das Organ der deutschen Schristsetzergehilfen, mit-theilt, in 8 Fabriken in der Porzellanmalerei beschäftigt:121 Maler und 138 Lehrlinge!!Heute werden bereits mit Hülfe dieser Lehrlinge, deren Lehrzeit vierbis sechs Jahre dauert, die Löhne der Malergehilfen aus ein überausttefes Niveau heruntergedrückt, wie soll es aber erst dann werden, wenndiese Lehrlinge ausgelernt sind?Es wird noch dahin kommen, daß ein Vater, dem das Wohl seinesSohnes am Herzen liegt, auf weiter nichts bedacht ist, als die reinphysischen Kräfte desselben zu entwickeln, ihn von früh auf zum Last-träger oder Erdarbeiter zu erziehen. Denn besser, er ist vonJugend auf an das mühsam- und entbehrungsreiche Leben dieser Men-schenklaffe gewöhnt, als daß er später doppelt leidet, wenn ihn derherrliche Konkurrenzkampf zwingt, alle gewonnenen Kenntnisse bei Seitezu lassen und Kanäle zu graben oder Steine zu klopfen.Das wird dann das Eldorado der, den Bismarck, Windthorst undRichter so theuren„Freiheit der Arbeit" sein.— Von Rah und Fern. Mit Bezug auf die serbisch en Wah-len hört man jetzt, daß thatsächlich die Oppositton die Majorität hatteund daß die angebliche Majorität für die Regierungskandidaten nurdurch die gemeinsten Wahlfälschungen zustande gebracht wurde.—Madame Christine, verwittwete A l f o n s o, ist von einem Knabenentbunden worden, der von S a g a st a und Konsorten bereits als der„Vertreter des Friedens und der Ordnung" proklamirt worden ist.Jeder Zoll ein König!— Herbert Bismarck ist, da er demPosten eines Unterstaatssekretärs nicht gewachsen war, nunmehr offiziellzum Staatssekretär ernannt worden. Das mit Rücksicht auf PaulHatzfelds Schulden vom Reichstag erhöhte Gehalt für diesen Posten läuftfort.— In Brüssel haben bei der Ersatzwahl zur DeputirtenkammerLiberale und Radikale zusammen ca. 3000 Stimmen mehr erhalten als derklerikale Kandidat. Das ist ein formelles Mißtrauensvotum für sämmt-liche Abgeordnete, die zur Zeit Brüssel in der Kammer vertreten(dieStadt bildet einen Wahlkreis). Hätten die Herren Ehrgefühl im Leibe,so müßten sie niederlegen und sich einer Neuwahl unterziehen; sie wer-den es aber hübsch bleiben laffen. Zu den bevorstehenden Wahlen zuden belgischen Provinzialwahlen haben unsere Genossin inBrüssel und Gent eigene Kandidaten aufgestellt.„An einen Siegder Arbeiterliste ist gar nicht zu denken," jubelt die Bourgeoispresse.Das bilden sich unsere Genossen auch gar nicht ein. Die Aufstellungeigener Kandidaten hat nur den Zweck, denjenigen Sozialisten, welchenach dem bei diesen Wahlen geltenden Wahlsystem Stimmrecht haben,Gelegenheit zu geben, ihre Neberzeugung zu bekunden.— Die Aktien-gesellschaft der Gruben von Decazeville hat das Anerbietendes opportunistischen Abgeordneten L a u r, ein Schiedsgericht zu bilden,abgelehnt. Die Gistspinnen wollen warten, bis der Hunger dieFliegen wieder in ihr Netz treibt.— In Italien finden am 23.Mai Erneuerungswahlen zur Deputirtenkammer statt.Auch die junge Arbeiterpartei wird sich an denselben betheiligen. Vonihren Kandidaten nennen wir: Giuseppe Croce, Handschuhmacher(Mailand, Monza, Jntra), Augusto Dante, Lithograph(Brescia,Pavia), Costantino Lazzari, Schriftsetzer(Cremona, Alessandria,Casale Monferrato), Alfreds Casati, Bronceur(Bercelli), Fla-minio Fantuzzi, Schriftsetzer(SanRemo), Giuseppe Berretta,Angestellter(Mailand I). Im letzteren Wahlkreise, der mehrere Abgeord-nete wählt, stellt die Arbeiterpartei es ihren Mitgliedern frei, neben demNamen Berretta's noch den des verdienten sozialistischen SchriftstellersO. G u o c ch i- V i a n i auf die Liste zu setzen, der als Mann der Federnicht Mitglied der Arbeiterpartei sein kann. Ueber die Kandidaten derSozialisten in der Romagna ist uns zur Stunde nichts Genaueresbekannt.— Die Regierung von O b e r b a y e r n hat die von dem Ge-«offen V o l l m a r herausgegebene„Bayerische Volksstimme" auf Grunddes Schandgesetzes verboten. Morgen wieder lustig.—In Ludwigshafen hat Genosse Ehrhardt einen Jhring llin der Person eines Gendarmeriebrigadiers entlarvt, der sichals Zengerle, streikender Cigarrenarbeiter und fulminanter Anarchist,ausgab.— In L y o n hat der Glassabrikant A l l o u a r d auf strei-kende Arbeiter, welche das Mobiliar eines Verräthers, Namens Leitner,in die Rhone geworfen, mit Rehposten schießen lassen. Deutschs Bour-geoisblätter stellen die Sache so dar, als ob Deutschenhaß bei der Attakegegen Leitner im Spiel war. Wie wenig dies der Fall, geht daraushervor, daß unter den wegen Theilnahme an derselben Verhaftetensich, zur Ehre des deutschen Namens, ebenfalls deutsche Arbeiter be-finden.— Der Pariser Gemeinderath hat einen Antrag, für dienächsten städtischen Bauten nur in Frankreich hergestellte Maschinen rc.zu beziehen, verworfen, welchem Beschluß der„Cri du Peuple" zumErstaunen deutscher Bourgeoisblätter wärmstes Lob ertheilt. Die Herrenscheinen nicht zu wissen, daß dem Sozialismus nichts ferner liegt alsbornirter Lokalpatriotismus.— Der„Sozialdemokrat" wird in Deutschland in vielen Redak«tionen nicht nur sehr eifrig gelesen, sondern auch recht fleißig benutzt.So hat auch unser Artikel über die Genter Genoffenschaft„Vooruit" ineinem zuerst von der„Frankfurter Zeitung" gebrachten Auszuge dieRunde durch die deutsche Presse gemacht. Die„Frankfurter Zeitung"war dabei loyal genug gewesen, ihre Quelle anzugeben; und auch vonden Blättern, welche die Notiz nachdruckten, hat nur eines sich ver-anlaßt gesehen, den Namen unseres Blattes auszustreichen und dafür,sogar wo es sich um Wiedergabe unserer resumirenden Bemerkung han-delt,„Frankfurter Zeitung" zu setzen. Wir würden dieser kleinlichenSache indeß schwerlich erwähnen, wenn dieses eine Blatt sich nicht alsArbeiterblatt bezeichnete, und wenn wir nicht alle Ursache hätten,in diesem Verfahren mehr als blos übergroße— Vorsicht zu erblicken.Aus leicht begreiflichen Gründen verzichten wir darauf, das Blatt zunennen, es genügt uns, die Thatsache festzustellen.— Zur Nachahmung empfohlen. In dem Briefkasten des zuBremen erscheinenden„Nordd. Wochenbl." lesen wir:„Herrn H. Conrads, Stadtmissionar in Bremerhaven. Da unserBlatt der Volksbelehrung und Aufklärung dient, so werden Sie es jeden-falls gerechtferttgt finden, wenn wir die Aufnahme einer Empfehlungdes„Pilgers zur Heimath" im Jnseratentheil ablehnen. Wir könnenselbstverständlich nicht in dem redaktionellen Theil sür Volksaufklämngkämpfen und im Jnseratentheil die Empfehlung eines nur auf Vermucke-rung und Volksverdummung berechneten Blattes zum Abdruck bringen.Sollten Sie aber vielleicht der Meinung sein, daß wir auch dem mög-licherweise bei Ihnen geltenden Grundsätze huldigen:„klon olot!«(Es— das Geld— stinkt nicht), so müssen wir Ihnen in diesem Fall erwidern:„Olet!«(Es stinkt.)"Bravo!— Oesterreich. Der in der Schwenderversamlung vom9. Mai von 5000 Wiener Arbeitern durch brausenden Bei-Beifall ratifizirte Protest gegen das projektirte österreichische Sozia-ltstengcsetz lautet:„In Erwägung, daß das geplante Sozialistengesetz nur ein Aus-druck der Rathlosigkeit und Angst der herrschenden Klaffengegenüber der großen historischen Thatsache der Entstehung und desimposanten Anschwellens der sozialdemokratischen Arbeiterpartei ist,in Erwägung, daß ebensowenig irgend ein Ausnahmegesetz als irgendwelche Zwanzsmaßregeln im Stande sind, eine mächtige Kulturbewegungzu unterdrücken oder auch nur zu hemmen;in weiterer Erwägung, daß durch das in Rede stehende Gesetz d i eabsolute politische Rechtlosigkeit der Arbeiter aus-gesprochen und außerdem noch hinzugefügt werden soll, daß sie vonder, im Staatsgrundgesetze gewährleisteten Gleichheit vor dem Gesetzeprinzipiell ausgeschlossen werden, daß insbesonderS ihrepflichtmäßigen Bestrebungen im Interesse der Partei als gemeineVerbrechen gebrandmarkt werden sollen;in schließlicher Erwägung, daß das heute bestehende Vereins-, Preß-und Versammlungs-Gesetz derart elastisch und engherzig ist undso gehandhabt wird, daß jede Organisation der Arbeiterzu politischen und ökonomischen Zwecken gehindert und verfolgtwird,protestiren die heute, Sonntag den 9. Mai 1886, in Schwender'sColoffeum versammelten Arbeiter gegen dieses Gesetz als eine s ch ä d-liche und unnütze Maßregel und erklären, daß es den Lehrender Wissenschaft ebenso wie den Grundsätzen freien Menschen-thums in's Gesicht schlägt,erklären weiter, daß sie weiter nach wie vor für ihr Parteiprogrammtreu, innig und fest einstehen werden in dem Bewußtsein, daß der Siegdes Proletariats das nothwendige Resultat des Ganges der Geschichteist, und fordern schließlich die Abgeordneten aller Nationen, deren Rechts-gesühl noch nicht vollständig vom KlaffenegoiSmus oder Byzantinismuserstickt ist, auf, nicht nur gegen diesesGesetz zu stimmen, son-dern auch dahin zu wirken, daß den Arbeitern ihre bisher vorenthaltenenpolitischen Rechte endlich zuerkannt werden."Außer den Abgeordneten Kronawetter und Pernerstorfe r,welche als Einberufer daS Zustandekommen dieser Versammlung ermög,