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jene nicht, in der Dr. Kronawetter, gleich wie in der zuletzt stattgefundenen, das Referat erstattete. Man erinnert sich, daß es Dr. Kronawetter war, welcher den Arbeitern die von der Regierung gespendeten 500 Gulden zur Arrangirung der berüchtigten Schwenderversammlung vom 14. November 1880 überbrachte, jener Versammlung, in der eine reak= tionäre Regierung die Sozialdemokratie dazu benutte, fie als Trumpf gegen die Liberalen auszuspielen. Man erinnert sich daran, daß Dr. Kronawetter zwar in allen seinen Reden die herrschenden Mißstände grell beleuchtet, allein niemals noch in seinen Aeußerungen der Regierung direkt nahegetreten ist. Es ist unleugbar, daß sich Dr. Kronawetter fast bei allen Arbeitern der größten Sympathien erfreut. Dem aufmerksamen Beobachter kann es jedoch nicht entgehen, daß der demokratische Magistratssekretär ein feiner Politiker ist, der zwischen Kleinbürgerthum und Reaktion, zwischen Proletariat und Regierung, zwischen Recht und Macht ausgezeichnet zu laviren versteht. Dieser Mann war es, der in der letzten Versammlung, zu der sich wohl 10,000 Arbeiter drängten, von denen nur 4000 im Saale Plaz fanden, in einer wirkungsvollen Rede seine Stimme gegen das geplante Sozialistengeset erhob. Die Regierung wird ihm deshalb gewiß nicht gram sein, ist doch in allen Blättern zu lesen, daß einige Wochen später derselbe Dr. Kronawetter zu Gunsten der taaffefreundlichen Wirthschaftspartei in irgend einem böhmischen Stadtchen eine Rede halten wird.
,, Die großen Fabriken", schreibt der Berichterstatter der„, Newyorker Volkszeitung", blieben geschlossen, ausgenommen da, wo der AchtstundenTag bewilligt worden war. In der Vorstadt Bayview wurde in Allies' Fabrik von etwa der Hälfte der sonst beschäftigten Leute gearbeitet und sechs Kompagnien lagerten an den Werken, um die Streifer abzuhalten, an die Fabrik zu kommen und Unterhandlungen wegen des Achtstunden- Tages wieder anzuknüpfen. Die Soldaten standen unter dem Befehl des Major Träumer, eines bekannten Turners und professionellen Politiker s. Gegen 8 Uhr Vormittags bildete fich ein Zug von Streifern, denen sich viele Frauen und Kinder als Neugierige anschlossen, da kein Mensch an Gewaltthätigkeiten dachte und Niemand ahnte, was der Befehlshaber" der Milizen im Sinne hatte. Die Leute zogen durch South Bay Street und bogen nach den Werken, die noch volle 300 Yards entfernt waren. Jetzt war für ben tapferen Major Träumer der Augenblick da, sich den waffenlosen Männern, Frauen und Kindern gegenüber als heldenmüthiger Heerführer zu zeigen. Er rief den Leuten, Halt" zu, aber dieselben konnten ihn wegen der weiten Entfernung nicht verstehen und schritten ahnungslos weiter. Ohne weitere Warnung ertheilte der uniformirte Mord bube das Kommando, Feuer!" und da den Soldaten ja auch schon ans Herz gelegt worden war, beim Schießen auch zu treffen, so leisteten sie ihr Möglichstes in dieser Richtung. Als der Rauch sich verzogen hatte, ergab sich, daß neun Personen ent weder getödtet oder tödtlich verlegt worden sind, davon drei oder vier, die gar nicht an dem Zuge theilgenommen hatten, sondern zufällig in der Nähe waren. So wurde Franz K. Kunkel, ein graus baariger, 60 Jahre alter Taglöhner, kein Streiker, der auf der Vortreppe an seinem Wohnhause stand, ins Herz getroffen und augenblicklich getödtet. John Mersh, ein zwanzigjähriger Rutscher, fuhr mit seinem Wagen durch 4. Ave., als eine Kugel ihn in die Brust traf und sofort tödtete. John Navalzet, ein zwölfjähriger Knabe, wurde mit seinen Schulbüchern noch unter dem Arm sterbend am Boden ges funden....."
Und nun begannen, grade wie in Chicago , die Nepressionsmaßregeln wider die Führer der Streitbewegung. Paul Grotttau und H. Rößler, die hauptsächlich für den Achtstundentag agitirt, sowie vers schiedene Anarchisten", im Ganzen 19 Mann, wurden verhaftet. Ersterer, weil er die Streifenden aufgefordert haben soll, sich nicht wehrlos niederschießen zu lassen. Und charakteristisch! Während der große Hans Most in Newyork gegen eine Bürgschaft von 1000 Dollars freigelassen wird, fordert man in Milwaukee für den von ihm ob seiner ,, Mäßigung“ in Acht und Bann gethanen Grottkau 5000 Dollars.
Die Bourgeoisie weiß sehr gut, wer ihre gefährlichsten Gegner find.
Staatsanwalt fie packen könnte? Eine solche Unterstellung ist nicht was Ein der Beh deutsch und nicht patriotisch.
Sprachs und setzte sich befriedigt nieder. Die Konservativen, National hätten b liberalen und Zentrumsleute hatten in rührender Eintracht beschlossen, tönnen, Sonnt an der Debatte über die Interpellation nicht theilzunehmen, am Schluß der Debatte ließ sich aber Windthorst doch herbei, dem Minister zu um über attestiren, daß in dem Erlaß nichts Gesezwidriges enthalten sei. Daß ist, daß der Ton die Musik macht und nicht der Text, geht den Zentrumsführer nichts an. Dieser Umstand gilt nur, wenn die Interessen des katholischen Klerus in Frage kommen. Im Uebrigen ist das Sozialistengesetz Gesetz, und so lange es Gesetz ist, ist der Minister in seinem Recht, wenn er von den Rechten, die ihm dasselbe einräumt, den ihm- dem Minister- recht scheinenden Gebraucht macht. Und mit diesem Freibrief für alle besorgt Schweinereien war dem Rechtsprinzip, das keinen getreueren Champion im Reichstage hat als Herrn Windthorst, Genüge geschehen.
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Namens der Deutschfreisinnigen drückte Herr Bamberger sein nung ein Bedauern über den Buttkamer'schen Erlaß aus, der den Verdacht erwecken könne, daß er gegen das Koalitionsrecht der Arbeiter gerichtet sei. Herr Bamberger hofft, daß das nicht der Fall sei. Er ist ein ruhrs an warmer Anhänger des Koalitionsrechtes und bereit, es im Nothfalle zu vertheidigen. Wenn auch nicht grade wie eine brüllende Löwin ihr Junges ,, es sind nicht immer die edelsten Löwen , die am lautesten brüllen" so doch mindestens wie eine sanfttlagende Nachtigall. Und worden, erging sich in so seelenvollen elegischen Tönen, daß das ganze Haus gerührt lauschte.
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Leider aber sollte diese rührende Stimmung nicht lange andauern. Die Nachtigall- Bamberger hatten ihre Rechnung ohne den 8ie genbock Putttamer gemacht. Der Reichsspigelminister ist zwar ein mehr oder minder geschickter Komödiant, aber ein sehr schlechter Musikant. Wenn ein Ziegenbock elegisch wird, erregt sein Gesang die entgegengesetzte Wirs getennzei fung bei den Hörern, und wenn Herr von Puttkamer von der Reins fehr b heit seiner Absichten spricht oder sprechen will, so beweist er jedesmal Dienst just das Gegentheil davon. Es liegt ihm nichts ferner als eine Eins Sozialbe schränkung des Koalitionsrechtes, aber er hält die Früchte des Koalitionsrechtes im Großen und Ganzen für äußerst beklagenswerth"(!), der materielle Wertb dieses Rechts als einer legitimen Waffe des Arbeiterstandes" ist ihm ,, im höchsten Maße zweifelhaft". Rann man deutlicher medern? Ronnte es nach einer solchen Erklärung noch zweifelhaft ſein, so be ug wessen sich die in Preußen Deutschland ohnehin schwachen Keime des Roalitionsrechtes von dem Minister- Biegenbock zu versehen haben? Und auf diese Erklärungen, gewürzt durch die unverschämtesten Ausfälle auf die Vertrauensmänner der Arbeiter, denen Herr Puttkamer die Aus weisung in sichere Aussicht stellte, sobald dem Thring- Maslow Genüge
Nach dem demokratischen Redner sprachen noch vier Arbeiter, sowohl sozialdemokratische als auch radikale". Viel Neues ist nicht gesagt wor den. Was ließe sich auch gegen das Schandgesetz vorbringen, das nicht von den deutschen Genossen schon hundertmal wiederholt worden wäre? Zum Schlusse der Versammlung sollte eine Resolution zur Abstimmung gelangen, was von dem anwesenden Polizeioffizier jedoch untersagt wurde. Der in dieser Resolution( die wir bereits in voriger Nummer abgedruckt. Red.) am Schluß erhobene Appell an die sogenannten ,, Volksvertreter" hätte füglich unterbleiben können, wenn er nicht als reine Jronie auf: zufassen ist. Eine gesetzgebende Versammlung, die das bekannte schändliche Vagabundengesetz, d. h. bie teiminelle Bestrafung jedes beliebigen Arbeitslosen ohne Debatte angenommen hat, ist thatsächlich vollständig vom Klaffenegoismus erstickt und hat kein Rechtsgefühl. Bei der Abstimmung über das Sozialistengesetz wird eine wunderbare Einig teit herrschen. Da wird es keinen Streit der Nationen, der Konfeffionen und der politischen Gesinnungen geben. Das Abstimmungsbild läßt sich schon heute ziemlich genau entwerfen. Für das Geset werden sans phrase stimmen: die Polen dieselben Polen , welche so oft für die Freiheit ihrer Nation stritten und die doch wissen sollten, wie das bittere Brod der Verbannung schmeckt. Dann die Tschechen, vom ersten bis zum letzten; die Jungtschechen, welche ungeheuer viel von Freiheit, Volksrecht und Tyrannenhaß schwärmen, haben, um den Schein zu wah ren, erklärt, daß sie elende Komödianten! einige freifinnige" Amendements zum Geseze einbringen werden. Dann die Klerikalen und Autonomisten, die Slovenen, die Italiener und die Mittelpartei. Dann die Opposition, voran der deutsch österreichische Klub, von dem einige Mitglieder vielleicht ihren schäbigen Liberalismus durch Stimmenenthaltung aufzupuzen glauben werden, dann einige Mitglieder des deutschen Klubs, deffen Majorität wohl der Abstimmung fern bleiben dürfte, dann vielleicht auch die drei Mann hohe Schönerer- Garde sammt ihrem General, dem die soziali stische Rotte" schon lange ein Dorn im Auge ist. Gegen das Geset werden sicher stimmen: die drei Demokraten und der soziale Flügel des deutschen Klubs, etwa 10-15 Mann. Diesen dürften sich noch etliche Wiener Liberale und verschiedene Nationale zugesellen. Für das Sozialistengeset werden im Ganzen etwa 200 Abgeordnete stimmen, mehr als 100 von allen Parteien werden sich der Abstimmung enthalten und ungefähr 30-40 dagegen votiren.
Uebrigens haben sich die Arbeiter Milwaukee's trotz aller Polizeibrutalitäten, trotz des rasenden Geschimpfes der kapitalistischen Presse nicht einschüchtern lassen. Die ,, Central Labour Union"( Zentraler Arbeiterbund) von Milwaukee hielt am 9. Mai eine Sigung und erließ eine Proklamation, in welcher eine kühne Stellung der Polizei und Miliz gegenüber eingenommen ward. Die Proklamation erklärt, daß die Central Labour Union als solche mit Riots( Straßenkämpfen) nichts zu thun hatte, daß sie aber darauf besteht, daß die Streiker das Recht hatten, ben auf sie gemachten Angriff zurückzuweisen. Die Aufrührer seien auf Seiten der Vertheidiger der sogenannten„ Ordnung" gewesen. Die Vers haftung Grottfau's wird ein wohlberechneter Schritt" genannt, durch welchen beabsichtigt worden sei, die Arbeiterbewegung lahmzulegen."
Ueberhaupt ist das Fruktifiziren der Bombe 2c. drüben doch nicht so einfach gewesen, als etwa im alten Europa . Wo die Arbeiter gut orgas nifirt waren, haben sie, unbekümmert um das Geheul der Gegner, für ihre Forderungen weitergefämpft, und auch noch eine ganze Anzahl von Siegen errungen.
Es ist selbstverständlich, daß die amerikanische Arbeiterpresse in ihrer Beurtheilung der geschilderten Vorgänge das brutale Verhalten der Polizei und Milizen in der gebührenden Weise brandmarkt, ohne übrigens auf eine Kritik der auf Seiten der Arbeiter gemachten Fehler zu verzichten, bezw. die Lehren aus den bei dieser Gelegenheit gemachten Erfahrungen zu ziehen.
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Wir behalten uns vor, in einer späteren Nummer auf dieses Thema zurüdzukommen, und geben für heute noch einmal der Newyorker ,, Volks Beitung" das Wort. Dieselbe schreibt in einem: Männer oder Feiglinge" überschriebenen offenen Brief an die amerikanische Presse mit Bezug auf das Vorgehen der Chicagoer Behörden gegen die dortige ,, Arbeiterzeitung":
,, wie übrigens der Polizeichef von Chicago Zensur geübt hat, thut nichts zur Sache. Worauf es ankommt, ist, daß er sie geübt hat, daß ein unter der Konstitution der Ver. Staaten stehender Diener des souveränen und freien Volkes dieser Republik sich dazu hergegeben hat, eines der Grundrechte dieses Volfes mit Füßen zu treten.
Der Artikel I zu der Konstitution der Ver. Staaten bestimmt, daß ,, der Kongreß kein Gesetz machen soll,... welches die Freiheit ber Rede oder der Presse verkürzt."
Solange dieser Artikel in der Konstitution besteht, ist Jeder, welcher eigenmächtig die Freiheit der Presse beeinträchtigt oder gar eine Zensur über dieselbe anordnet oder ausübt, als ho chverräther gegen bie individuellen Rechte und Freiheiten des Bür gers zu betrachten.
Man mag uns vielleicht einwenden, daß zur Zeit in Chicago Aus nahmezustände herrschten, daß die Ruhe der ganzen Stadt auf dem Spiele stand, wenn man das anarchistische Hezblatt" weitererscheinen hätte laffen.
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Dem echten Desterreicher wird dieses Bild vielleicht noch zu optimistisch erscheinen, denn er weiß, was er von dem zisleithanischen Reichsrathe zu halten hat. Die mystischen Worte Göthe's : Das Unzulängliche, hier wirds Ereigniß, das Unbeschreibliche, hier wirds gethan!" passen vortrefflich auf den österreichischen Völkerrath. Der Konstitutionalismus im Habsburgerlande lebt nur von Absolutismus Gnaden. Die Reichs boten haben nichts zu sagen als J- A= Ja, und das sagen sie pflichtgemäß unter allen Umständen. Eine parlamentarische Regierung eristixt nicht, sondern nur eine Regierung, über den Parteien". Diese hält alle Parteien am Schnürchen, sie het die eine Nation gegen die andere ( was hierzulande Völkerversöhnung" heißt), und hält dadurch die eine mit der andern im Schach. Es ist die alte Metternich'sche Politit, ein wenig mit fonftitutionellem Flitter versehen, womit sich die Völker noch immer zum Narren halten lassen.
Welch jämmerlicher Einwand! Erstens trifft er im gegebenen Falle nicht zu, denn die Verhältnisse lagen in Chicago durchaus nicht so, daß aus der einen geplakten Dynamitbombe ein allgemeiner Aufstand hätte entstehen können. Und zweitens ist dies gerade dasselbe Argument, welches seit Menschengedenken fiets von allen Tyrannen und Volkspeinigern gebraucht wurde, um jede Freiheitsregung zu ersticken.„ Die Ordnung" verlangt es!" war der ewige Schlachtruf auch der Gewalt. haber, gegen welche Eure eigenen Vorfahren das Bollwerk Eurer Konftitution errichtet haben.
Darin soll eben die Macht, die innere Stärke freiheit. licher Institutionen bestehen, daß sie auch in Sturm zeiten aufrecht bleiben und nicht beim ersten schwachen Windstoß wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Wo letteres geschieht, da ruht das ganze Gebäude der Freiheit auf schwankendem Sandboden und kann bei der ersten besten Gelegenheit von dem ersten besten Ordnungsretter über den Haufen geworfen werden."
Aus Desterreich.
Im Mai 1886.
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Regierun Besprech fogenann Artikel d
Weise, Versleins
Wenn
wendig
geschehen, blieb der brave Reichstag dem Herrn Miniſter die gebüh. Beitung" jeder radikalen Neigung unverdächtige Frankfurter Zeitung " fich zu Gegen
rende Antwort in jeder Weise schuldig, so daß selbst die, dem Ausruf veranlaßt sieht:
In Bezug auf die politische Freiheit ist Desterreich vor Rußland ein gut Stüd voraus, aber hinter Deutschland noch zurückgeblieben. Diese eigenthümliche Mittelstellung bewirkt es, daß die Taktik der österreichischen Arbeiterpartei sich fortwährend ändert und trotz der 18jährigen Bewegung noch kein nennenswerthes Resultat erzielt hat. Der Terroris mus ist hier zwecklos, und der Klassenkampf in den legislativen Körperschaften ist unmöglich, denn der Arbeiter hat kein Wahlrecht. Das Pe= titioniren und Kompromisseln endlich ist seit jeher fruchtlos geblieben.
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Mehr oder weniger sist der Polizeistaat faft praktis, allen Parteien in den Gliedern, und wenn er sich demnächst noch herrlicher entfalten sollte, wäre, so trägt das Parlament ein gehäuftes Maß von abnähme Mitschuld."
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Das ist's. Den Polizeistaat können die Herren aus dem eignen Innern Prinz nicht herausbringen, wie sollen sie ihn da wirksam nach außen bekämpfen deren ve 8med
tönnen!
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Die Buttkamer und Puttkämerlinge werden immer töller" Sozialde gleich den zu ihnen gehörigen zwei Herren Köller Idem senior und anarchi juniorheitertraurigen Angedenkens. Neulich der Utas gegen das historisch Roalitionsrecht, vor einigen Tagen die Aufhebung des den Nad Versammlungsrechtes für Berlin und Umgegend, und jetzt die Gewaltm Berhängung des fleinen Belagerungszustandes" über Sprem isten berg! Sehr schön! Und wir fragen nur: Was weiter, Herr von Buttkamer?" Vorwand des jüngsten Streichs: einige Rekruten sangen die Ar Artikels beitermarseillaise und es gab eine Prügelei, wie sie seit Menschengedenten es dies von Rekruten in Szene gesetzt zu werden pflegen. Grund und 3 wed der sä bes jüngsten Streichs: dem knieschlottrigen Rothen Gespenst" Fälschu etwas Del auf die Lampe zu gießen.
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Hören wir jedoch, was man uns aus der belagerten Stadt felbft schreibt:
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H ,, Spremberg 11,000 Einwohner Belagerungs hände, zustand! Die Genoffen werden, wenn sie diese Zeilen lesen, bereits in Deuts erfahren haben, daß über unser kleines Spremberg der große pardon, thums, über das große, große Spremberg der kleine Belagerungszustand verhängt greifen, worden ist. Daran ist nun einmal nichts mehr zu ändern; es handelt her noch sich für uns nur darum, den Genoffen im In- und Auslande zu bes richten, auf welche Art und Weise wir zu diesem Stück ,, tein he Sozial reform" gekommen sind.
Die Unzufriedenheit wächst immer mehr, mit ihr aber auch die Hoff nungslosigkeit. Das österreichische Proletariat befindet sich heute in einem ähnlichen Zustande, wie die französischen Bauern vor 1789, nur ist es geistig vorgeschrittener. Die herrschenden Parteien, die Bureaukratie, der Feudalismus und die Bourgeoisie, züchten förmlich den Revolutions gedanken. Sie züchten ihn durch ihre tobifizirten Bebrückungen des Volks, durch ihre Parteinahme für die Unternehmer im Lohnstreite, durch ihr parlamentarisches Gaufelspiel und neuerdings durch ihre Sozialistengefeße. Triumphirend verkündet ein Tschechenblatt, daß das Gesetz über die Ausscheidung der sozialistischen Vergehen aus der Kompetenz der Geschwornengerichte, sowie über die Behandlung der verurtheilten Sozialisten als gemeine Berbrecher zwar verfassungsgemäß der ZweidrittelMajorität bedürfe, dieselbe werde aber erlangt werden, weil die Linke wiederholt erklärt habe, daß die Tendenz dieses Gesetzes zu billigen sei. Solche Aeußerungen prägen sich dem Gedächtnisse des Voltes gut ein. Es steht alle bürgerlichen Parteien bereit, auf seinen Rücken loszuschla= gen, und sein Blut geräth in Wallung. Was hat es denn so schlimmes gedacht, gesprochen, gethan, daß man es noch mehr fnechten, noch mehr treten will? És sehnt sich nach Freiheit. Thaten das die Bourgeois nicht auch vor 1848? Es gibt weltgeschichtliche Phasen, in welchen neue Jdeen mit veralteten Zuständen heftig aufeinanderstoßen. Dann glauben die Vertheidiger der bestehenden Verhältnisse im Rampfe gegen die Reformgedanken am besten mit Gewaltmaßregeln auszukommen. Sie legen der neuen Jdee Kette auf Kette an. Aber in den Händen der Neuerer werden diese zu scharfen Shwertern, welche die altersmorschen Zustände in Schutt und Trümmer fürzen. Bu spät werden die öfterreichischen Machthaber merken, daß die Einschränkung der Rechte des Arbeiters nicht der Weg ist, der zur friedlichen sozialen Entwicklung Taaffe . führt.
Vor einiger Zeit machte ein oppositioneller Abgeordneter dem Grafen Taaffe den Vorwurf, daß er Arbeiterversammlungen mit der Tagesordnung: Das Sozialistengeset, rüdsichtslos verbieten lasse. Dadurch werde grabe jenen die Möglichkeit einer Aeußerung entzogen, welche einzig und allein fompetent seien, über die Bestrebungen zu sprechen, die in Bausch und Bogen verdammt werden sollen. Geistreich und schlag fertig wie er nun einmal ist, antwortete der Ministerpräsident darauf: Es ist gesagt worden, daß es eine Absurdität ist oder war, daß als bie Sozialisten zusammenfamen und über das Sozialistengesetz Berathungen halten wollten, die Regierung fie aufgelöst hat. Nun, ich bitte, in dem Moment, wo ein Gesetz dem Abgeordnetenhause überreicht wird, dürfte es doch nicht angezeigt sein, daß die Sache auf der Gasse dis tutirt werde." Nachher noch weniger!" riefen einige Stimmen zu dieser Rechtfertigung, die nur mit der Bezeichnung zu dumm" qualifizirt werden könnte. Von der Unhaltbarkeit seiner unsinnigen Aeußerung scheint auch Graf Taaffe überzeugt worden zu sein, denn am 9. Mai fand thatsächlich eine großartige Arbeiterversammlung mit der Tagesordnung: Das Sozialistengeset, statt. Von den fünf Einberufern war einer, Dr. Kronawetter, ein demokratischer Abgeordneter, zwei waren deutschnationale Abgeordnete und zwei deutschnationale Parteimänner. Welche politische Zw de diese Männer bei der Einberufung vor Augen hatten, ist unbekannt; auch was den Grafen Taaffe bewogen hat, die Bersammlung zu geftatten, weiß man bisher nicht. Seine Vorliebe für seine heftigsten Gegner, die Deutschnationalen, bestimmte ihn gewiß nicht bazu. Gher etwas anderes! Man erinnert sich, daß auch im Vorjahre alle Versammlungen über das Sozialistengeset verboten wurden, nur
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In den letzten Tagen des April war hier Rekrutirung. Die erhabene jungen Burschen sind bei dieser Gelegenheit etwas angeheitert gewesen, letariats was wohl zu entschuldigen und jedenfalls nichts Außergewöhnliches war. ehrliche Der Polizei Sergeant Hubrich, ein Flegel vom ärgften Ras der mod liber, hatte nun schon auf dem Schübenhause, wo die Gestellung stattfand, fortwährend Händel mit den jungen Leuten, indem er ihnen gestohlen das Bier ausgoß, ste mit Du anredete oder vielmehr anschnauzte 2c. 2c. nigen E Als das Ersaßgeschäft zu Ende war und Alles nach Hause ging, machte auf den fich eine kleine Schaar von 6 oder 7 Mann das Vergnügen, ein was sie Taschentuch an den Spazierstock zu binden, und zog unter dem Gesang geschlecht des Liedes:„ Ich bin Soldat doch bin" u. s. w. der Stadt zu. Der obengenannte Hubrich versuchte nun, diese Leute zu arretiven, was ihm jedoch nicht gelingen wollte, denn die jungen Burschen gingen einfach nicht mit. Da es nun grade Mittagsstunde war und die Arbeiter gebracht, aus den Fabriken nach Hause gingen, so sammelte sich bald eine aus gemacht, Männern, Frauen und Kindern bestehende größere Gruppe von Zu finn der schauern, die neugierig warteten, was aus dem Ding wohl werden sollte. In der g Inzwischen war der Polizei Sergeant Schilling hinzugekom men und hatte durch sein vernünftiges Auftreten die Angeheiterten be gründen reits zum Auseinandergehen bewogen, als ubrich, taum daß er ges nicht, ist sehen, daß er Hilfe hatte, wie ein Wüthender auf einen der Erzedenten lossprang; dieser hielt sich an subrich fest, und im nächsten Augen bereitet, blic lagen beibe am Boden. Allgemeine Heiterkeit brach aus, kaum aber befand sich Hubrich wieder auf den Beinen, als er, ohne auch nur irgendwie thätlich angegriffen zu sein, den Degen zog und aus Leibes kräften in die Menschenmenge einbieb, wobei er mehrere Personen verwundete. Jnzwischen waren auch der Landrath Hoff mann, nebenbei gesagt ein Brachteremplar aus des Schöpfers Thiers herrschen garten, der Bürgermeister Wirth sowie auch einige Gendarmen hinzugekommen, und nun ging das Verhaften los, wobei unsere ehr famen Bürger: der Vorsitzende der Tuchmacher- Drtskrankenkasse Adolf Schmidt, gebürtig aus Ramenz, sowie noch mehrere andere, gehörig nimmt. zugriffen. Das war Mittag.
3ürig, 26. Mai 1886. - Die Interpellation der jozialdemokratischen Abgeord= neten über das Puttkamer'sche Attentat auf das Koalitionsrecht der Arbeiter tam am 21. Mai im Reichstage zur Verhandlung und zu ihrer programmmäßigen Erledigung. Die Genossen Hasen= clever und Meister tennzeichneten den Utas als das, was wir ihn Eingangs genannt, und wiesen an der Hand einer ganzen Reihe von Beispielen nach, daß er bei der üblichen Pragis der preußischen Polizei seine Spitze ausschließlich gegen die Arbeiter richtet. Herr von Bötticher, als Bevollmächtigter des Bundesraths, erklärte, daß diese erleuchtete Körperschaft sich weber veranlaßt gesehen habe, noch sich veranlaßt sehen werde, irgend einer Maßregel der preußischen Regierung entgegenzutreten. Der Bundesrath hat sich keine Gedanken gemacht, macht fich keine Gedanken und wird sich keine Gedanken machen. Das über. läßt er der preußischen Regierung. Sie ist das Wort und sie ist das Gesez, und wie kann das Gesetz in eigener Person etwas ungefeßliches begehen? Traut man der preußischen Regierung zu, daß sie so ungeschickt begehen? Traut man der preußischen Regierung zu, daß sie so ungeschickt ist, nicht den Wortlaut ihrer Verfügungen so abzufaffen, daß kein
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Abends fanden sich wieder einige junge Leute in der Langenstraße ein, um, wie es schien, dem p. Hubrich für sein Verhalten die Jacke auszuklopfen. Der Säbelheld wurde mit Bier- und Kaffeeflaschen bes worfen und retirirte schließlich in ein in der Nähe gelegenes Lofal. Um 9 Uhr brannte in der Bauzenerstraße eine Scheune ab, was mit dieser Sache nichts gemein hat, aber die Leute zum Auseinandergehen verans laßte. Das war der erste Abend.
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Sonnabend den 1. Mai, Abends, zogen Männer und Frauen, Jung und Alt, durch die Straßen, aber keiner wußte, was er eigentlich wollte. Bürgermeister und Polizei waren ebenfalls start vertreten, und so wogte es bis zum Marktplatz hin. Hier wurden von mehreren jungen Leuten verschiedene sozialistische Lieder vorgetragen, woran fich das Publikum im Großen und Ganzen sehr zu amüsiren schien, denn als der Bürgermeister die Menge aufforderte, nach Hause zu gehen, leistete ihm Nie mand Folge. Nun forderte der Bürgermeister die Bürger in den an liegenden Lokalen auf, ihn zu unterstützen, was auch geschah. Jeder dumme Junge ober Bürgerssohn, der bis dahin luftig mitgemacht und den Aufforderungen des Bürgermeisters zum Auseinandergehen so wenig wie Andere Folge gegeben, packte jegt seinen Nebenmann an und„ ver haftete" ihn, oder folgte der Polizei bei der Verhaftung. Wenn bis bahin alles harmlos verlaufen, so war es grade der letterwähnte Ums stand, welcher die Leute zum Widerstand reizte. Niemand wollte sich verhaften lassen. Sie sezten sich zur Wehr, und dabei soll mit Steinen und Flaschen geworfen worden sein, doch ist von einer Verlegung nichts bekannt geworden. Bei der Verhaftung wurde nun nicht danach gefragt,
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