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Der Sozialdemokrat

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die dreigespaltene Petitzeile

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Zentral- Organ der deutschen   Sozialdemokratie.

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Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland   und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat" wolle man unter Beobachtung äußerster Borsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Deckadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

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Erscheint

wöchentlich einmal

in

Zürich  ( Schweiz  ).

Verlag

der Boltsbuchhandlung Hottingen Zürich.

Poffendungen franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe nach der Schweiz   foften Doppelporto.

pids 10. Juni 1886.

lange Zeit kräftigst entgegengewirkt zu haben. Und das ist

Wie immer man über den Wortführer des Anarchismus denken mag, und wir sind gewiß vor dem Verdacht geschützt, 1 kein geringer Vortheil.

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten für ihn irgendwie zu schwärmen, so muß doch Jeder, der

und Gemaßregelten nicht!

Aus Amerifa.

Die Zeitungen, welche uns von drüben zugehen, bestätigen durchgängig das, was wir in unseren frühern Nummern über die Acht stundenbewegung und den Charakter der Chi­cagoer und Milwaukee'er Ereignisse geschrieben. Nur in einer Hinsicht haben wir uns zu berichtigen, und wir thun es mit großem Vergnügen.

So rasend toll sich die gesammte kapitalistische Presse Ame­ritas geberdet, so unverschämt brutal sich die Polizei vielfach h benimmt, so hat sich doch die organisirte Arbeiterschaft, ein­gzelne wenige Ausnahmen abgerechnet, dadurch nicht irre machen lassen, sondern den begonnenen Kampf muthig und entschlossen weitergeführt und, so auch nach dem 6. Mai, noch gute Erfolge errungen. Selbst in Chicago  , wo eine Art weißer Schrecken inszenirt worden war, haben beispielsweise nicht nur die / Möbelschreiner ihren Streik siegreich durchgefochten, sondern auch die Schneider haben einen Generalausschluß, den die Meiſter in dem Glauben arrangirt, jetzt werden die Arbeiter furchtsam zu Kreuze kriechen, glänzend abgeschlagen.

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R. Die Central Labor Union"( Zentral- Arbeiter- Bund) von in Chicago   beschloß, laut Newyorker Volkszeitung", in ihrer Sigung vom 9. Mai, an Stelle der unterdrückten Arbeiter­Die Beitung" ein neues Blatt als Organ der Arbeiter herauszu 2. geben. Ferner nahm die Union  , heißt es weiter," Beſchlüſſe ez an, in denen erklärt wird, die große Achtstundenbewegung sei durch das Werfen der Bombe in keiner Weise geschädigt wor­den, auch habe die Bombe Niemand verletzt, als die Polizisten, die natürlichen Feinde der Arbeiter."

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Aus dieser Sprache geht hervor, daß, was immer die br. Bourgeoispresse geschrieben, gerade in den intelligenteren Ar­beiterkreisen die Erbitterung gegen die Raufbolde der Polizei icht überaus heftig gewesen ist.

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Die Chicagoer   Polizei nimmt noch fortgesetzt Verhaftungen bon Anarchisten oder von als solchen Verdächtigten vor, denn die Denunziationen blühen natürlich drüben jetzt ebenso wie Ug anderwärts, wo die Polizei die erste Rolle spielt. Das Be­ts. weismaterial scheint dagegen in umgekehrtem Verhältniß zur her Zahl der Verhaftungen zu stehen. Die in Untersuchungshaft lic befindlichen Gefangenen dürfen von ihren Bekannten keinerlei Besuche empfangen, dafür werden sie aber fast täglich von neu­so gierigen Zeitungsschreibern, denen die Polizei willig Zutritt rb lautet). gewährt, ausgefragt( interviewt", wie der Kunstausdruck Ueber das Datum der Prozeßverhandlung ist noch nichts bekannt. Die Untersuchungsbehörden bewahren über das Er gebniß ihrer Nachforschungen das tiefste Geheimniß, was aber nicht verhindert, daß die Zeitungen ihre Leser aufs Genaueste über den Stand derselben orientiren.

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Neben den Chicagoer   Behörden haben sich insbesondere die Behörden von Milwaukee, Cincinnati  , Davenport 2c. durch brutale Willfür ausgezeichnet.

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den Prozeß aufmerksam verfolgt, den zitirten Ausruf Most's als nicht unberechtigt anerkennen.

Das war keine Gerechtigkeit, die aus dem Richter sprach, das war krasse Partei- und Klaffenjuſtiz!

Erstens durfte, wenn die elementarsten Grundsätze der Ge­rechtigkeit beobachtet worden wären, Recorder" Smyth überhaupt nicht in diesem Prozeß als Richter fungiren. Er, der schon beim Prozeß Willmund angekündigt hatte, daß er jeden Anarchisten, der ihm unter die Finger kommen würde, verurtheilen werde, und den Most dafür aufs Heftigste ange­griffen hatte, war am wenigsten dazu geeignet, ein unpar­teiisches Urtheil zu fällen. Dann aber stand Most nicht wegen dessen, was er früher und anderswo geschrieben und gesprochen, sondern wegen einer ganz bestimmten Rede vor Gericht und durfte auch nur insoweit verurtheilt werden, als diese Rede motivirt der Richter die Höhe des Strafmaßes damit, was ein Vergehen oder ein Verbrechen in sich schloß. Statt dessen Most bei anderen Gelegenheiten gethan. Und wenn sein allge­meines Urtheil über Most noch so berechtigt wäre, kann es die Begründung des speziellen Urtheils feineswegs ersetzen.

Und schließlich ist die Ansehung der Geldstrafe, mit dem Zusatz, daß schon für jeden Dollar die Haft um einen Tag verlängert werden soll, wo fast jeder Arbeiter in Newyork mehr als 2 Dollars pro Tag verdient, nichts als ein offen­kundiger Kniff, das Gesetz, das eine Maximalſtrafe festgesetzt, zu umgehen. Dadurch allein schon erweist sich der Prozeß als ein Tendenzprozeß, als das Gegentheil der Ge­rechtigkeit.

Der Richter, der als Vertreter der organisirten Gesellschaft Recht sprechen soll, hat Handlungen zu beurtheilen, nichts weiter. Gesinnungen, und mögen sie ihm noch so unsympathisch sein, gehen ihn nichts an. Will er mit diesen abrechnen, so ziehe er seinen Richterrock aus.

Gerade dadurch hat die organisirte Gesellschaft ihre Berech tigung zu erweisen, daß sie auch dem letzten Verbrecher gegen­ihre Vertreter das nicht, so proflamiren sie gerade das, was über streng nach den Gesetzen verfährt. Thut sie oder thun Richter Smyth ausrotten wollte: die Anarchie.

Wenden wir uns nunmehr wieder zur allgemeinen Arbeiter­Bewegung.

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Es wird auch drüben die Zeit nicht ausbleiben, wo die. Chancen für Erfolge auf dem Gebiete des gewerkschaftlichen Kampfes immer geringere werden, wo selbst die bessergestellten Arbeiter in die Defensive gedrängt werden, wo es heißen wird: Alles oder nichts, die volle Emanzipation oder Sklaverei. Da ist es von unendlichem Vortheil, wenn die Arbeiterklasse über eine kräftige Avantgarde gebietet, die dem Gros vorangeht im Kampf für die politische Macht, diesen gewaltigen Hebel der endgiltigen sozialen Befreiung Aller.

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Ermittlungen Ermittlungen über die Lage der arbeitenden Klassen und über die Arbeit der Kinder Klassen und über in Belgien  .

( Eine Ferien Studie von J. R.) uni II. sim

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Man begreift setzt die Enquete- Rommission diesem Bericht hinzu was für Gattinen und Mütter in solch' trauriger Schule gebildet wer den müssen, und man kann sich nicht wundern, daß die Handelskammer von Mons   darauf besteht, daß Frauen und Mädchen von der Grubens arbeit entfernt werden.

In dem Handelskammerberichte von Charleroi   heißt es: Alle Berichte stimmen bezüglich der Demoralisation überein, welche die Be­schäftigung von Frauen und Mädchen mit sich bringt. Die Arbeiterinen führen gern indezente Reben und haben nicht immer weibliches Schame gefühl. Eine große Anzahl von ihnen wird Mutter und schwanger, ehe fte heirathet."

Jm Jahre 1843 waren im Bergbezirk Hennega u 30,000 Bergs weibliche 4800, davon unter Tage 2700. Von den 30,000 Arbeitern arbeiter beschäftigt, wovon 24,300 unter und 5700 über Tage, darunter konnten 20,000 weder lesen noch schreiben, obgleich 6000 der selben unter 16 Jahren alt waren! Im ersten Kreise dieses Bezirkes bezifferte sich die Arbeiterzahl auf 22,157; 17,887 waren unter Tage beschäftigt. An diesen Ziffern waren 2212 erwachsene und 1174 noch nicht 16 Jahre alte Frauenspersonen betheiligt, wovon 611 unter Tage beschäftigt murden. Im stärksten Bergrevier( Borinage) herrschte mehr Geschlechtsfittlichkeit unter den Arbeitern, als unter denen der Fabrik. Industrie, trotz der großen Zahl der unter Tage beschäftigten Frauen ( 1731 von 19,642 Arbeitern überhaupt), indem ihre Arbeit, anhaltend und ermüdend, ihrer Einbildungskraft nicht so viel Freiheit läßt, wie bei den übrigen Arbeiterinen, deren Beschäftigung weniger Aufmerksam teit verlangt. Indeffen sei es vom Standpunkt der Sittlichkeit und für das Wohl der fünftigen weiblichen Generation rathsam, die Frauenarbeit gänzlich zu verbieten."

Ein solches Verbot möge auf den ersten Blick Schwierigkeiten in der Ausführung bereiten; doch bei genauer Prüfung verhalte es sich nicht so. Die Zahl der Weiber lasse sich leicht ersetzen durch Männer, da mit Arbeitsbüchern versehene Bergleute mehr vorhanden als beschäftigt seien. Die Beschäftigung der Frauen konzentrire sich auf verhältnismäßig wenig Familien und laffe ebensoviel in Dürftigkeit, während ihre Auss

In den großartigen Lohnkämpfen der letzten Monate treten uns im Wesentlichen zwei Arten von Organisationen entgegen: Die( nationalen und internationalen) Gewerkschaften und die Ritter der Arbeit." Der Zahl ihrer Anhänger nach ist die letztere Organisation die stärkere, aber, infolge der Ver­schwommenheit ihres Programms, im Kampf selbst die schwäschließung von der Grubenarbeit eine ihrer Bahl nach gleichkommende chere. Während die Gewerkschaften, allerdings unter dem Einfluß der sozialistischen   Agitation, ein festes Ziel in's Auge gefaßt haben und entschlossenen Schrittes unbeirrt auf das­selbe losmarschiren, schwanken die Ritter der Arbeit" beſtän dig hin und her, lassen sie sich, in der Person ihres Groß­meisters" Powderley, von dem geriebenen Börsengauner Jay Gould   an der Nase herumführen, versichern ste, als die Anarchistenhez losgeht, sofort, daß sie weder mit Anar­chisten, noch mit Kommunisten, noch mit Sozialisten etwas zu

thun haben und die rothe Fahne verabscheuen, und kriegen doch, wo sie Streits auszufämpfen haben, von den Polizisten die schönsten Prügel.

Den Ausgang des Prozesses Most werden die Leser bereits durch die Tagespresse erfahren haben. Most wurde wegen einer Rede, die er am 23. April im Germania  - Garten zu Newyork   gehalten und in der er zur Bewaffnung, Ausrüstung mit Dynamit zc. aufgefordert hatte und damit zu Gewaltthä­figkeiten aufgefordert haben soll, zum Maximum des Strafe: 10) Jahr Strafgefängniß und 500 Dollars Geldbuße oder für jeden Dollar einen weiteren Tag Strafgefängniß verurtheilt. Seine Mitangeklagten, der Schreiner Braunschweig   und der Milde des Gerichtshofes empfahlen, wurden jeder zu neun Monaten Strafgefängniß, Braunschweig   außerdem zu 250 Doll. Schauspieler 2c. auf der andern Seite. Geldbuße verurtheilt.*)

Nicht die Ritter der Arbeit", die Gewerkschaften haben in der Achtstundenbewegung die größten Erfolge erzielt. Davon die bestorganisirten fast ohne jeden Kampf. So start hat sich

drüben die Gewerkschaftsbewegung entwickelt, daß wir in den Reihen derselben Branchen vertreten sehen, die im alten Europa  entweder fast gar nicht zu organisiren sind oder sich von der eigentlichen Arbeiterbewegung aristokratisch fernhalten: Bäcker, Fleischer, Kellner c. auf der einen, Musiker, Bildhauer, Architekten- Gehülfen, chirurgische Instrumentenmacher, Lehrer,

Die Zahl der Arbeiter, die verkürzte Arbeitszeit durchgesetzt Nach einem ausführlichen Kabeltelegramm apostrophirte der haben, dürfte sich im Ganzen auf 250,000 belaufen. Nicht im mit folgenden Worten: Richter Smyth bei der Verkündigung des Urtheils Most alle, aber die Mehrzahl derselben arbeiten jetzt nur noch acht

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Stunden pro Tag.

Was das heißen will, wird Einem erst recht klar, wenn man die genaue Eintheilung der Arbeitsstunden liest, z. B.: Die Möbelarbeiter der Firma Smith& Sons arbeiten von Montag ab von 72 Uhr Morgens bis 4%, Uhr Nachmit­Mittagszeit." Um 5 Uhr Abends

Ich bebaure aufrichtig, daß das Gesetz mir nicht erlaubt, Ihnen eine härtere Strafe zuzudiktiren, als ich jest im Begriffe stehe, zu thun. Sie gerathen zu Mord, Brandstiftung und Vergiftung und haben vor unwissenden Ausländern Reden gehalten, in denen Sie denselben an riethen, zu Mord und Brandstiftung Zuflucht zu nehmen. Sie haben ein Buch veröffentlicht, in dem Sie die weiblichen Dienstboten lehren, wie man Gifte bereitet, um die Mitglieder der Familien, in denen fie frei für Familie, Studium, Vergnügen bienen, zu ermorden. Auf der ganzen Erde gibt es keinen vollendeteren doch einen Begriff, was leben heißt! Schurken als Sie. Es ist unnöthig, Worte an einen solchen Menschen wie Sie zu verschwenden. Das Urtheil des Gerichts ist, daß Sie ein Jahr im Zuchthaus eingesperrt werden, daß Sie eine Strafe von 500 Dollars zahlen und in Haft bleiben, bis die Strafe abbezahlt ist, und war

Gelbbuße betragen."

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da bekommt man

Ob die Arbeiter diese Errungenschaft werden aufrechterhalten können, ist eine andere Frage. Es ist schließlich immerhin nur eine Minderheit, die sie durchzusetzen vermochte, und in ihrer Kurzsichtigkeit und Profitwuth werden die kapitalistischen   Aus­beuter den ersten günstigen Augenblick schon zu benutzen suchen, die betreffenden Organisationen zu sprengen und die Freiheit der Arbeit" wiederherzustellen. Indeß, selbst wenn sie dabei von Erfolg gekrönt sein sollten, so würden sie schon Mühe genug haben, das Verhältniß, wie es bis jetzt bestand, wieder­Schent hatte der betreffenden Versammlung präsidirt, Braunschweig   herzustellen, und so hätte die heutige Bewegung mindestens den

Most, heißt es alsdann, umklammerte das Gitter vor der Anklages bant, seine Augen rollten und sein Gesicht färbte sich vor Born. Als er in das Gefängniß abgeführt wurde, rief er in deutscher Sprache aus: Und das nennt sich Gerechtigkeit!"

in derselben ebenfalls zur Bewaffnung aufgefordert.

Vortheil, einer weiteren Entnervung der Arbeiterklasse auf

Anzahl von Männern und jungen Leuten, die gegenwärtig feierten, und gewiffe Familien weniger gewinnen, aber andere, die nichts gewinnen, deren Familien im Elend säßen, zu Erwerb bringen würde. So würden würden aus ihrer Noth befreit werden. Wäre die Verbotsmaßregel

eingeführt, so wäre sie leicht aufrecht zu erhalten, und das hätte außer dem Vortheil, der Sittenverberbniß, einer nothwendigen Folge der ge= meinschaftlichen Männer- und Weiberarbeit unter Lage, Einhalt zu thun, noch den Nußen, dem üblen Einfluß dieser Arbeit auf die schwächste Hälfte der Arbeiterbevölkerung des Kreises ein Ziel zu setzen. Man müsse wohl beachten, daß, wenn die angestrengte Grubenarbeit die Gesundheit und selbst die ganze Lebenskonstitution des Einzelnen angreife, die Fols gen dieser Anstrengung mehr, als man glauben möchte, sich an der ganzen Generation rächten."

Im Intereffe der Sittlichkeit und der künftigen Generationen" wurde auch in anderen belgischen Grubenbezirken die Ausschließung der weiblichen Arbeiter von der Grubenarbeit unter Zage verlangt.

Auch die Medizinalkommission vom Hennegau   berichtete schon zu jener Zeit Folgendes:

,, unter 16,000 Grubenarbeitern unter Tage zählte man 2800 weibliche im Alter von 12 bis 40 Jahren, in der Regel unverheirathet, obgleich

oft schon Mütter. Menstruations Stockung, wie sie unter diesen Frauen gewöhnlich ist, vermehrt die Krankheiten, denen sie durch ihre Berufs­arbeit ausgesetzt sind. Die Entsittlichung und das Aergerniß, wozu die Beschäftigung der Mädchen in den Rohlengruben unter Lage Anlaß gibt, sind unsäglich, wenigstens in gewissen Gegenden des Bezirks Borinage.

-Im Intereffe der Moral, im Intereffe dieser Unglücklichen selbst, sos wie der Kinder, deren Mutter sie sind oder werden, ist die Einfahrt von Frauenspersonen in die Kohlengruben unbedingt zu verbieten. Es ist dies ein schmachvoller und unter feinen Umständen zu rechtfer tigender Mißbrauch."

In dem Bericht vom Jahre 1868, gerichtet an die medizinische Atas demie zu Brüssel  , wird die Zahl der in Belgien   zur Kohlenförderung verwendeten Arbeiter auf 86,721 angegeben, darunter 12,524 Frauen und Mädchen, wovon 9122 unter Tage beschäftigt wurden. Die Dauer der Schicht wechselt zwischen 8 und 12 Stunden. Die Schicht beginnt um 4, 5 und 6 Uhr des Morgens. Den Tagarbeitern folgen sofort die Nachtarbeiter.

In dem Bericht von 1843 läßt sich die Handelskammer von Char­Ieroi wie folgt vernehmen:

Die so peinvollen Arbeiten der Gruben veranlassen eine sehr un­gleichmäßige Entwicklung der verschiedenen Körpertheile, die vorzugs­weise angestrengten Organe erlangen eine übermäßige Entwicklung, die übrigen bleiben schwach und verkrüppelt. Brust und Schultern stärken fich auf Kosten der Beine; Berbiegungen der Wirbelsäule stellen sich ein; die Leibesgröße bleibt unter dem Maße außerhalb der Gruben. Das letztere Uebel zeigt sich nur in den Gruben mit zu niedrigen Gale= rien, wo sich der Arbeiter beständig gekrümmt halten muß. Die Arbeit unter Tage wirkt auf die ganze Konstitution; oft werden die Glieder gelähmt. In einem Alter, wo sie bei anderem Gewerbe noch arbeits­fähig geblieben wären, verlieren die Arbeiter die Muskelkraft und werden invalide. Diese Arbeit ist für sie bie Duelle von Leiden und oft tödtlichen Krankheiten, zu denen sie den Reim in ihrer Jugend gelegt, von Krankheiten, die sich langsam verschlimmern, im Alter von 30 und 40 Jahren einen schlimmen Charakter annehmen und gewöhnlich im Alter von 50 Jahren den Tod