Wir halten es für die unabweisbare Pflicht aller, die an der Beseitigung ungesunder Wirthschaftsverhältnisse ein Intereffe haben, darauf hinzu wirken, daß das künstlich beförderte Absperrungsfieber, welches schon so viel Unheil heraufbeschworen hat, abgekühlt werde. Und das können wir am beften, wenn wir rückhaltlos alles veröffentlichen, was geeignet ist, der Politik, die im Großen und Ganzen nur auf die Entzweiung der Nationen hinausläuft, den Garaus zu machen. Gibt es doch sogar Fabritanten, die mit ihrem Geschäft auf das Ausland angewiesen sind, welche trotzdem die Inftitution der Schutzölle verlängern helfen.
Als z. B. im Jahre 1879 der erstere größere Anlauf der deutschen Schutzölle erfolgte, und Frankreich mit Repreffalien auf Solinger Stahl waaren antwortete, glaubte sich eine hiesige Firma ganz besonders ges schädigt. Man versprach einschlägiges Material zur Veröffentlichung zu liefern. Das Versprechen blieb aus, denn das Gegentheil war eingetre ten, der Absatz des betreffenden Fabrikanten nach Frankreich war größer geworden als vorher. Was war geschehen? Der Mann hatte einen geschäftskundigen, intelligenten Mann" in Paris gefunden, dem bei der Berzollung„ reiche Erfahrungen" zu Gebote standen. Die feinere Waare wurde nämlich in eine andere Tariftlaffe eingereiht, den französischen Bowlbeamten einige Goldstücke in die Hand gedrückt, und dadurch noch mehr als 100 Prozent billiger nach Frankreich befördert als vorher. Wird aber, so fragen wir vom Standpunkte des Industriellen aus, bei einer solchen Handlungsweise eine Industrie gefördert? Diese Frage müssen wir ganz entschieden mit Nein beantworten, denn der reeйe Fabrikant oder Kaufmann, welcher den vollen Zoll bezahlt, wird dadurch in eine Lage versetzt, die ihn mitunter zwingt, entweder zu kaum an nehmbaren Preisen zu veräußern, oder dem Zolldefraudanten das Feld zu räumen. Wir wollen uns im Interesse der gesammten deutschen Industrie, im Interesse Deutschlands , herzlich freuen, wenn den Leuten, die die Beamten befreundeter Nationen forrumpiren und den reellen Exporteur zwingen, die Segel vor dem Unreellen zu streichen, tüchtig auf die Finger geklopft würde."
Wie man sieht, Korruption allüberall, wo Bismarck nur seine Hand im Spiele hat. Wir würden ihn den umgekehrten Midas nennen, wenn er nicht zugleich auch das Goldmachen so gut verstände.
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Aus der besten der möglichen Welten. Aus Karlsbad in Böhmen wird der Wiener Neuen freien Presse" geschrieben: ,, Unter den Spizenklöpplerinnen des Erzgebirges herrscht wieder große Noth. Der Wochenlohn einer geübten Klöpplerin beträgt gegenwärtig 1 fl. 20 kr. bis höchstens 1 fl. 50 kr. Dem Schreiber dieses wurde von einer Wittwe gesagt, daß sie schon wochenlang teinen Bissen Fleisch gegessen habe und ihren Kindern nur halb so viel wie früher an trodenem Brot geben könne. Dazu muß man noch bedenken, daß gegenwärtig die Kartoffeln das Brot des Erzgebirges theurer und schlechter sind als im Herbste und Winter. Man fürchtet allen Ernstes, sofern nicht bald eine Wendung zum Bessern eintritt, in den Klöppeldistrikten den Ausbruch wirklicher Hungersnoth." Traurig, nicht wahr? Doch können wir unsern Lesern auch eine ers freuliche Nachricht aus Karlsbad berichten. Die Zahl der Bade gäste, welche an der berühmten Sprudelquelle ihre im Laufe des Winters übermäßig beschäftigten Verdauungsorgane wiederherzustellen wünschen, ist bereits eine sehr große. Die Saison verspricht eine außerordentlich günstige zu werden, und die Badeverwaltung hat nichts gescheut, sie auch zu einer überaus genußreichen zu gestalten. Alleweil fidel, fidel, fidel! Traurig sein gibt's halt nit, hier auf der Welt, juchhe! denn das Volk hat lange Dhren.
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Armes Packthier, wie lange wirst Du Dich noch schinden lassen?!
y. 1. Der Absolutismus liebt es, sich gemüthlich zu machen. In Rußland führt der Knuten- Czar den Namen ,, Väterchen"; in Desterreich wurde von Metternich und Genossen das, patriarchalische" oder„ väterliche Regiment" ausgetiftelt, und im deutschen Reich der Gottesfurcht und frommen Sitte" nennt das agrarische Junkerthum feine Raubritterpolitik praktisches Christenthum" und faselt von einem Boltstönigthum" oder sozialen Königthum", welches berufen sei, die foziale Frage zu lösen nach dem bekannten Hohenzollernspruch: Suum cuique, Jebem das Seine nämlich nehmen!
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was
Ganz besonders gemüthlich" gibt sich aber der Absolutismus und die Polizeiwillfür in dem Lande des Blümchenkaffees", in dem ganz be sonders gemüthlichen" Sachsen . Dort wird gemüthlich" ausgewiesen, gemüthlich" hausgesucht, gemüthlich" konfiszirt, gemüthlich" ruinirt, furz, alles wird gemüthlich" betrieben. Am gemüthlichsten" ist die Polizei, welche sich offenbar in ihrer Würde als eigentliche Vertre terin des Staats, als klassischer Ausdruck des Staatsgedankens fühlt, und das Jdeal des patriarchalischen Polizeistaats, wie ihn Metternich geträumt, zu verwirklichen bemüht ist. Und mehr sagen will theilweise schon verwirklicht hat. Zum Beispiel auf dem Gebiet des Versammlungslebens. Der Tölpel Puttkamer erläßt einen Utas, und zertrümmert, par ordre du Moufti, mit plumper Fauft das Versammlungsrecht, was große Aufregung hervorruft, viel böses Blut sett und den bösen Sozialdemokraten, denen eine Waffe ge= nommen werden soll, nur neue und wirksamere Waffen in die Hand drückt. So plump und tölpelhaft ist die gemüthliche" sächsische Polizei nicht; sie tastet das Versammlungsrecht nicht an- ei Herrjeses, nein! fie macht es nur gemüthlich", wie das einer gemüthlichen" Polizei im gemüthlichen" Sachsen ziemt. Gleich jenem französischen König, der sich
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Feuilleton.
Die Religion des Kapitals.*) Driginalbericht des„ Sozialdemokrat". Die Gebete des Kapitalisten.
1. Das Gebet des HErrn.
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der Rebellen gegen seine Autorität dadurch erwehrte, daß er sich an die Spike der Rebellion stellte, so stellt die Polizei sich an die Spike der der Versammlungen. Mit dem Ueberwachen" ist ihr nicht genügt- ste weiß sehr wohl, daß die einfache polizeiliche Ueberwachung nur zu ungemüthlichen Kollisionen führt ste übernimmt die Leitung der Versammlungen. Nicht daß sie den Vorsitz beanspruchte das wäre nicht gemüthlich", aber sie hilft gemüthlich dem Vorsitzenden die schwere Last seines Amts tragen, ste belehrt ihn väterlich, wenn irgend etwas gegen die parlamentarische Polizeiordnung verstößt, sie ertheilt väterliche Ermahnungen, wenn ungemüthliche Reden gehalten werden; sie gebietet natürlich Schweigen, wenn ein Redner das polizeilich erlaubte Maß von Redefreiheit überschreitet kurz sie sorgt nach allen Richtungen für die äußerste Polizeigemüthlichkeit. Am weitesten hat es in dieser Beziehung bie urgemüthliche Polizei der schönen Seestadt Leipzig gebracht, wo ein Polizeikommissar Dennice der Name des Mannes verdient in den weiteften Kreisen bekannt zu werden fast allabendlich den Stein der Weisen vor versammeltem Volk findet und spielend das Problem löst, das Versammlungsrecht mit der Polizeiwillfür gemüthlich zusammenzureimen. Die sächsische Polizei hat in der That den Weg des Heiles
Unser Vater Kapital, der Du bist von dieser Welt, allmächtiger Gott, der Du den Lauf der Flüsse veränderst und Berge durchstichst, der Du Erdtheile von einander trennst und Nationen zusammenkettest, Schöpfer der Waaren und Duelle des Lebens, der Du Königen und Unterthanen, Arbeitern und Unternehmern befiehlft, Dein Reich werde errichtet auf Erden. Gib uns Käufer in Menge, oie unsere Waaren abnehmen, die guten wie die schlechten. Gib uns nothleidende Arbeiter, die ohne Murren die härteste Arbeit und den niedrigsten Lohn anneh men. Gib uns Gimpel, die auf den Leim unseres Prospekte gehen. Gib, daß unsere Schuldner ihre Schulden vollständig an uns abzahlen.**) Führe uns nicht in das Zuchthaus, sondern befreie uns von dem Bankerott und verleihe uns ewige Renten. Amen!
2. Glaubensbekenntniß.
Ich glaube an das Kapital, den Beherrscher der Körper und der Geifter.
Ich glaube an den Profit, seinen eingebornen Sohn, und an den Kredit, den heiligen Geist, der von ihm ausgeht und in ihm angebetet wird.
Ich glaube an Gold und Silber, die, geschmolzen im Tigel und zerhackt in der Münze, geschlagen im Prägstock, als klingende Münze zur Welt kommen, aber, nachdem sie auf Erden gewandelt und zu schwer
entdeckt.
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Aehnlich wie die Frage des Vereinsrechts könnte auch die Frage der Presfreiheit gelöst werden. Ronfistationen, Preßprozesse, Beitungs verbote sind gar zu ungemüthlich, machen Lärm und schaden den Bes hörden. Warum nicht festsetzen, daß der Chefredakteur eines jeden Blattes ein Polizeibeamter sein muß? An das liberale Blatt würde ein liberaler, an das Fortschrittsblatt ein fortschrittlicher, an das tonservative Blatt ein konservativer, an das sozialdemokratische Blatt ein sozialdemokratischer Polizeibeamter kommandirt, der dafür zu sorgen hat, daß nicht über die Schnur gehauen und das polizeilich approbirte Maß von Redefreiheit genau eingehalten wird. Konfistationen, Preßprozesse, Zeitungsverbote alle derartigen Unliebsamleiten wären vermieden, und ein Zustand idealer Gemüthlichkeit und sozialen Friedens hergestellt, um den uns die Chinesen beneiden würden.
*) Vergleiche Nr. 5, 6, 12, 13, 18, und 19 des„ Soz.- Dem." ** Das Pater noster der Chriften, redigirt von Bettlern und Vagabunden für arme Teufel, die beständig bis über die Ohren verschuldet waren, richtete an Gott die Bitte um die Erlösung von den Schulden: dimitte nobis debita nostra, sagt der lateinische Text. Als jedoch die Besitzenden und Wucherer sich zum Christenthum befehrten, stießen die Kirchenväter den ursprünglichen Text um und übersetzten unverfroren debita, Schulden, mit Schuld Sünde. Tertullian , ein Kirchengelehrter und Großeigenthümer, schrieb eine ganze Abhandlung über das Gebet des Herrn, um festzustellen, daß das Wort Schulden in dem Sinne von Sünden zu verstehen sei, die einzigen Schulden, welche den Christen erlaffen werden. Die Religion des Kapitalismus, als ein Fortschritt gegenüber dem Ratholizismus, muß nun die volle Bezahlung der Schulden verlangen, da der Kredit die Seele der kapitalistischen Bethätigung ist.
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Wende man nicht ein, daß es keine liberalen, teine fortschrittlichen, feine sozialdemokratischen kurz feine oppositionellen Polizei beamten gäbe. Das ist nicht richtig. Wenn bisher solche Polizeibeamte nicht an die Oberfläche der Deffentlichkeit gelangt sind, so liegt dies einzig und allein daran, daß sie feine entsprechenden Ordres erhalten haben. Der Polizeibeamte an sich hat gar feine Gesinnung. Wird morgen früh die sozialdemokratische Republik proklamirt, so haben fich morgen Vormittag schon neun zehntel- was sagen wir? neun und neunzig hundertstel sämmtlicher Polizei beamten bei der neuen Regierung gemeldet und, unter Betheuerung ihres sozialdemokratischen Eifers, ihre Dienste angeboten. Also an liberalen, fortschrittlichen, demokratischen, sozialdemokratischen Polizeiredakteuren würde es nicht fehlen. Sogar für anarchistische Redakteursstellen würden sich die passenden Polizeileute finden. Und grade erst recht. Die Polizeisympathien für den Anarchismus sind ja notorisch. Und wir sind überzeugt, wenn Buttfamer unter seinem MahlowThring Korps zu Freiwilligen- Meldungen für die Redakteurstelle der " Freiheit" aufforderte, er würde einen förmlichen Wolkenbruch von Anerbietungen erleben.
Also dieser Einwand ist hinfällig. An den geeigneten Polizeiredak teuren würde kein Mangel sein. Und nun nehme man die unsäglichen Wohlthaten eines solchen Arrangements. Von dem Wegfallen geräusch voller, aufregender, dem Polizeistaats- 8wed nicht förderlicher Aufregungen haben wir bereits gesprochen. Das wäre indeß nur das geringste. Der Hauptvortheil bestünde darin, daß die herrschende PolizeistaatsWeisheit zur absoluten Herrschaft über das Denken und Fühlen der Menschen gelangen, und jede dem PolizeiftaatsZweck und Polizeistaats- Jntereffe zuwiderlaufende Denk und Gefühls. Regung im Reime erstickt würde.
Die Zensur, wie sie von der alten despotischen Monarchie erfunden worden, war die reine Stümperei verglichen mit der von uns vorge schlagenen Einrichtung. Und wir empfehlen unseren Vorschlag ganz ernsthaft dem genialen" Junker Otto von Bismarck , dem wir Gelegenheit geben wollen, wenigstens einmal in seinem Leben etwas zu thun, was nicht seinen zwei Lehrmeistern: Napoleon dem Kleinen und Metternich dem weiland Großen abgeguckt ist.
Vielleicht warten wir ihm bald wieder einmal mit ähnlichen Vors schlägen auf.
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Jedenfalls aber um zu unseren Leipziger Polizeihämmeln zurüc zukommen hat die gemüthliche sächsische Polizei sich um das Vaterland verdient gemacht, und einen tüchtigen Baustein gelegt für den Polizeistaat der Zukunft.
- Ju Leipzig wurde vor Kurzem Genosse Reinik vom Landgericht zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt, weil das Gericht zu der Ueberzeugung" gelangte, daß eine von auswärts gekommene Riste mit verbotenen Druckschriften für ihn bestimmt gewesen sei. Das Bemerkenswerthe bei diesem Prozeß war, daß Staatsanwalt sowohl als Gerichtshof ausdrücklich zugaben, daß eigentlich juristische Beweise gegen Reinig nicht vorlägen, daß aber ,, aus ber ganzen Art und Weise seines Benehmens" in Berbindung mit seiner notorischen sozialdemokratischen Gesinnung" die Ueberzeugung von seiner Schuld genommen werden müsse. Bisher waren wir immer der Ansicht, daß die Ueberzeugung" ohne juristische Beweise wohl
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befunden worden, hinabfahren in die Keller der Bant, um als Papiergeld wieder aufzuerstehen.
Ich glaube an die Rente, an die 5- prozentige, an die 4- prozentige und die 3 prozentige, sowie an die Notirungen des Kurszettels.
Ich glaube an das System der Staatsschulden, welches das Kapital versichert gegen das Risiko in Handel, Industrie und Geldgeschäften.
Ich glaube an das Privateigenthum, die Frucht der Arbeit Ande rer, sowie an seine Dauer bis ans Ende aller Zeiten.
Ich glaube an die Nothwendigkeit der Noth, der Lieferantin von Lohnsklaven und der Mutter der Mehrarbeit.
Ich glaube an die Ewigkeit des Lohnsystems, das den Arbeiter befreit von allen Sorgen des Besizes.
Ich glaube an die Verlängerung des Arbeitstages und an die Herabsehung der Löhne, sowie an die Verfälschung der Produkte.
Ich glaube an das geheiligte Dogma: billig kaufen und theuer verkaufen, und somit an die Grundsäge unserer allerheiligsten Kirche, der offiziellen Nationalökonomie. Amen!
Geschwornen, nicht aber Berufsrichtern genügen könne. nicht Und das Bedenkliche des Verurtheilens auf bloße Ueberzeugung hin ath liefern bisher stets als ein Nachtheil des Schwurgerichts im Gegen unsere Auf satz zu den Gerichtshöfen ständiger Berufsrichter gegolten.
Und wenn im Reichstag den Buttkamer und Ronsorten entgegengehal den 8 ten wurde, daß die gewöhnlichen Geseze hinreichten, um alle Aus recht schreitungen zu faffen, gegen welche das Sozialistengeset sich richte, das 26 M dieses also ganz überflüssig sei dann lautete die Antwort regelmäßig, andere das gemeine Recht genüge deshalb nicht, weil der Richter juris Bezahl stische Beweise brauche, die nicht leicht zu beschaffen seien, wäh wunde rend bei der Polizei die Ueberzeugung" ausreiche. Gen
Gegrüßt seift Du, Noth, Du bist voll der Gnaden. Du erbrückst und bändigst den Arbeiter, Du marterst seine Eingeweide durch unablässigen Hunger, und verdammst ihn, sein Leben und seine Freiheit für ein Stück Brod zu verkaufen. Du brichst den Geist der Empörung und weihst den Proletarier, sein Weib und seine Kinder der Zwangsarbeit in den kapi talistischen Zuchthäusern. Heil Dir, Gebenedeite unter den Weibern .
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Man sieht, unsere deutschen Richter sind glücklich so weit gelangt, nach daß Polizeigrundsägen zu verurtheilen. Die juristischen Be diesem weise" find der Ueberzeugung" geopfert, und die Ueberzeugung" ift thun ein Gummisac, in den man Alles hineinstopfen kann.
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Wir hielten es für nöthig, diese neueste erzieherische Wirkung" des Verhä Neh Sozialistengesetzes zu verzeichnen.
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Und noch einer zweiten charakteristischen Thatsache müssen wir im 1 Mr. Zusammenhang mit dem Reinig'schen Prozesse erwähnen. Reinik wurde gering sofort nach Entdeckung der verdächtigen Rifte in Untersuchungs noch 5 haft genommen, und mußte auch lange wenn wir nicht irren, eine m fteben Wochen lang fizen. Das ist nichts Merkwürdiges. Persönliche höchf Freiheit ist ein Ding, welches in Deutschland keinen Werth hat. Mert meister würdig ist aber die Motivirung der Untersuchungshaft: weil häufig Reinik im Fall seiner zu erwartenden Verurtheilung mal a auch sicher seiner Ausweisung entgegenzusehen hat beit g und also der Flucht verdächtig erscheint."
Hier ist zweierlei zugegeben.
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Erstens, daß jeder Sozialdemokrat, den das Gericht verurtheilt, auch mit ei ausgewiesen wird, und
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weitens, daß das Gericht die Aussicht auf die Ausweisung als erklär Grund zur Berhängung der Untersuchungshaft betrachtet. Letzteres zeugt Arbeit weder von Logik noch von Humanität, und Ersteres verräth so recht er der drastisch das intime Verhältniß zwischen Gerichten und gewiß Polizei, die in Rompagnie die Menschenjagd betreiben ziemli Die - Gerechte Strafe. Infolge der Spremberger Krawall belegt. wird sich auch bei der dortigen Polizei eine Reinigung vollziehen ist m Der schuldige Polizeisergeant ist, da er unmöglich geworden, um seine thätig Pensionirung eingekommen. Ein schuldiger Polizeisergeant unmög nachst lich? Unmöglich!" ruft hier ein zweifelsüchtiger Leser aus. D doch Kinder verehrter Thomas, diesmal wird Ihre hämische Zweifelsucht gründlich arbeit abgetrumpft, die Thatsache steht fest, bombenfest. Der schuldige Sergeant schein Schilling ist um seine Pensionirung eingekommen. Was murmeln Lohne Sie da? Der Schuldige hieß gar nicht Schilling, sondern Hubrich? Ver Ginto ehrtester, Sie träumen. Erinnern Sie sich doch! Schilling hatte am er fich 30. April den jungen Rekruten in einer so lächerlich un polizeimäßigen wurde Weise zugeredet, daß sie beinahe friedlich und unbehelligt nach Haus es je gegangen wären, wenn nicht zum Glück Sergeant Hubrich noch schleu nämli nigst mit dem Säbel dreingehauen und damit Gelegenheit gegeben hätte ist, se den schändlichen Geist der spremberger Arbeiter zu entlarven. Hubric und hat auf diese Art den Staat gerettet, den Schilling durch polizeiwibri ruhiges Benehmen in die größte Gefahr gebracht, und darum muf welche Schilling gehen und Hubrich bleibt. So will es die Gerechtigkeit. Ja bei e Schilling fann von Glück sagen, wenn er überhaupt noch Pension kriegt aber von Rechtswegen sollte er mit Schimpf und Schande davongejagt werden Bed Ein Polizeisergeant, der zuredet statt zu schnaugen, der besänftigt ftat fro breinzuhauen es ist ein Standal!
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Der Streit von Decazeville ist zu Ende. Haben die stre tenden Bergarbeiter auch nicht alle Forderungen durchgesetzt, so haber wie e ste doch die Gesellschaft zum Nachgeben gezwungen, und auch da Da d ist schon ein Sieg. Bisher hatten fast alle Bergarbeiterstreits i Frankreich mit der Niederlage der Arbeiter geendet. Nach wenige uge Wochen stellte sich Hunger und Elend in einem solchen Grade ein, ba geft die Arbeiter in ihrer Verzweiflung zu Gewaltthätigkeiten schritten un seiner so ihrem Feinde die erwünschte Gelegenheit boten, von der bewaffnete fort Macht Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung zu verlangen. Wen er 1 es diesmal nicht dazu kam, so ist das in erster Reihe der außer hatte! ordentlich reichen Unterstützung zuzuschreiben, die den Streitenden von Nah und Fern zufloßen wir fonstatiren mit Genugthuung, ba unsere deutschen Genossen auch bei dieser Gelegenheit ihr internationale Solidaritätsgefühl bekundet haben, und daß die sozialistische Pref veröff Frankreichs diese Thatsache wiederholt rühmend hervorgehoben fern aus s aber der aufopfernden agitatorischen und organisatorischen Thätigte Baslys. Der schlichte Mann, der im Parlament so muthig für Blüth Sache seiner Arbeitsbrüder eingetreten, deren Leiden er 18 Jah wigig durchgemacht, erndtet jetzt die Genugthuung für alle Beschimpfungen öffent mit denen ihn die kapitalistische Preffe überhäuft. Wir gönnen ih lan diesen Triumph von Herzen, denn wir sind überzeugt, daß er ihn n mäd veranlassen wird, um so fester zur Sache der Emanzipation der Arbeit mich Mini zu stehen.
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Revolutionäre Wanderbilder. Ein Arbeiter schreibt uns ,, Nachdem ich in verschiedenen Blättern über die schlimme Lage d Arbeiter in Galizien gelesen habe, daß dort die Arbeiter ihren Ausbe tern am Zahltag noch Geld schuldig bleiben, und ich fast überall bab bemerkt fand, das könne nur geschehen, weil die galizischen Arbeit
Majestät beugen sich die lebenden Jahrhunderte und beten Dich b müthig an:
Verleihe Deine göttliche Gnade den Getreuen, die Dich anrufen, un die, um Dich zu besitzen, Ehre und Tugend, die Achtung der Männ und die Liebe des Weibes ihrer Seele und der Kinder ihres Blute preisgeben und vor der Verachtung ihrer Selbst nicht zurückschrecken!
Frag
welch
Stand entge Sprac
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Du
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uns!
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Erbauer der Städte und Zerstörer der Reiche,
Gold, allerhöchster, unüberwindlicher Gebieter, Du ewig Siegreich vernimm unser Gebet!
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gebü
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Bo
Da
Der Du die Gewissen trägst,
Vernimm unser Gebet!
Der Du den Nationen Gesetze vorschreibst und Könige und Kaif uns! unter Dein Joch beugft,
Fa
Fü
Du, der Du den Gelehrten die Wissenschaft fälschen lehrst, der die Mutter überredeft, die Jungfräulichkeit ihres Kindes zu verkaufe und den freien Mann zwingst, die Sklaverei der Fabrik auf sich nehmen,
Du, der Du Blumen und Früchte hervorrufft, welche die Natur ni tennt,
Der Du Lafter und Tugenden verbreitest,
Der Du die Künste und den Lurus ins Leben rufft, Vernimm unser Gebet!
uns
Vernimm unser Gebet!
Vernimm unser Gebet!
Du, der die Entscheidungen der Richter und die Abstimmungen Deputirten tauft,
b
für
S
Di
สิน นา
mähe
Be
Raffe
Du
tomm
D
liften
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und
und
Gold, unermüdlicher Wanderer, der Du an Schurtereien und Ga nerkniffen Gefallen hast, erhöre uns!
Heilige Jungfrau, die du gezeuget hast den kapitalistischen Profit, sei gesegnet, Göttliche, Du marterst die erniedrigte Klaffe der Lohnarbeiter. Liebevolle und begnadete Mutter der Mehrarbeit, Erzeugerin der Renten, wach über uns und unsere Kinder. Amen!
4. Anbetung des Goldes.
Gold, wunderbare Waare, die Du in Dir trägst alle übrigen Waaren, Gold, erstgeborne Waare, die alle anderen Waaren zu sich bekehrt, Gott, der Alles zu wägen und zu messen weiß;
Du, die vollkommenste, idealste Verkörperung des Gottes Kapital; Du, das edelste, großartigste Element in der Natur;
Du, das weder Wurm, noch Schimmel, noch Rost kennt; Gold, unveränderliche Waare, flammende Blume, glänzender Strahl, leuchtende Sonne, Du stets jungfräuliches Metall, das, den Eingeweiden der Erde, der ehrwürdigen Mutter aller Dinge, entrissen, Dich abwendeft, Dich in den Geldschränken der Wucherer und in den Kellern der Bank vergräbst, und aus dem Versteckt, da Du aufgeschichtet ruhst, Deine Kraft auf gemeines, elendes Papier überträgst, auf daß es sie verdop pele und verzehnfache;
Gold, träges Metall, das die Welt bewegt, vor Deiner glänzenden
Du, der Du die unnüken Tage des Müssiggängers verlängerft w die Jahre des Arbeiters verkürzest, Vernimm unser Gebet!
Du, der Du dem Kapitalisten in seiner Wiege zulächelft und b Proletarier schon im Schooße seiner Mutter mißhandelft, Vernimm unser Gebet!
Dolmetscher aller Sprachen, Gewandtester aller Ruppler, Unwiderstehlicher Verführer,
Der Du Muße und Ueberarbeit vertheilft,
Elchmaß für Menschen und Dinge, erhöre uns!
K
Bote des Friedens, Begünstiger der Zwietracht,
Taffer
Befit
Rapitalisten und geliebt von Kourtisanen, erhöre uns! Befreier von Gütern und von Uebeln, Unglück und Glück der Menschen,
Beistand der Tugend und der Korruption, erhöre uns!
Arm
Gold, verflucht und angerufen in unzähligen Gebeten, verehrt
Sa
nicht
Sta