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Polizeirichter auf Grund der Aussagen des Polizisten zu verschiedenen nicht unbedeutenden Geldstrafen verurtheilt worden. Aber sie erklärten, ihr Recht nicht aufgeben zu wollen. Am nächsten Samstag hielten sie an gleicher Stelle dort ein Meeting ab, auf welchem Dr. Aveling, W. Morris u. A. sprachen, und das statt 100: 300 Personen zählte. Und die Polizei überzeugte sich, daß der Verkehr nicht gestört wurde, und ging ihrer Wege. Die Polizeidirektion des Kantons Zürich hat am 10. Juni einen Erlaß verfügt, der den streitenden Schloffern sogar verbietet, ihren arbeitenden Kollegen auf der Straße zum Niederlegen der Arbeit zuzureden. In einer am 12. Juni im Saale des alten Schützenhauses zu Zürich abgehaltenen großen Versammlung wurde zwar, nachdem Conzett und mehrere andere Schweizerbürger den Erlaß als einen Uebergriff scharf gekennzeichnet, ein energischer Protest gegen denselben beschlossen, die Polizei fuhr aber in ihrer einmal einge schlagenen Praxis fort, in deren Folge es am 15. Juni zu ernsteren Zusammenstößen zwischen der Polizei und den erbitterten Arbeitern tam. Wir können den Kommentar zu diesen Vorgängen unsern schweizerischen Genoffen um so eher überlassen, als sie den festen Willen dokumentirt haben, jedem Versuch, ihre Rechte zu verkümmern, entschlossenen Wider­ftand zu leisten. Herr von Richthofen, der Berliner Polizei­präsident, hat die 8entral Reise unterstütungskasse für wandernde Töpfer Deutschlands für einen politischen Verein erklärt und auf Grund des preußischen Vereinsgesetzes aufge ft. ,, Laß sie betteln gehen, wenn sie hungrig sind."- Die Brauns schweiger Polizei hat eine Versammlung von Maurern, die mit ihren Meistern in Lohnkampf lagen, unter der schlauen Motivis rung verboten, daß die Meister einen Theil der Forderungen ja bewilligt hätten, was aber die Arbeiter darüber hinaus verlangten, sei sozialistische Agitation und verfalle dem Schandgesez. Auch Sammlungen von Geldern für die Streifenden wurden untersagt. Ihr naht Euch wieber, Tage der väterlichen Bolizeifuchtel! In Paris , Greifswald und Budapest gab es in den vorigen Wochen Studententrawalle. In den ersten beiden Fällen handelte es fich um Demonstration gegen zu strenge Professoren, in dem letzteren um eine chauvinistische Demonstration. Für Anderes entflammt sich unsere akademische Jugend nicht mehr. In Budapest ließen sich leider auch Arbeiter zur Theilnahme an der Demonstration verleiten. Zur Bes lohnung dafür wurden sie, als die Studenten sich zurückzogen, weil die Polizei ernsthaft einschritt, Gesindel 2c. getauft. Aus Rußland wird eine Anzahl von Arbeiterverhaftungen gemeldet, geheime Arbeiter verbindungen sollen entdeckt worden sein 2c. 2c. Dafür scheint aber die neueste Generation der russischen Studenten sich vollständig nach dem Muster ihrer westeuropäischen Sauftommilitonen zu entwickeln. Ein Beichen der Beit!

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Aus Dänemark . Der politische Kampf, welchen wir nun schon seit Jahren mit dem Ministerium Estrup zu bestehen haben, dient selbstverständlich unserer Sache auf das beste. Das zeigt sich jedes Mal, sobald wir bei einer oder der andern Gelegenheit die Maffen, welche sich unserer Partei angeschlossen haben, in Bewegung setzen. Schon voriges Jahr berichtete ich Ihnen von einer sozial- demokratischen Maffenversammlung, an welcher nach ziemlich genauer Schäßung 60,000 Personen theilnahmen. Heute nun kann ich Ihnen berichten, daß an dem Feste, welches wir am 5. Juni d. J. zur Feier der Ein­führung des Grundgesetes auf dem Nörrefälled ab hielten, jene Zahl noch bei weitem überstiegen wurde, daß man die Theilnehmer auf mindestens 80,000 schäzen konnte. Sie werden diese Zahlen vielleicht für sehr übertrieben finden, doch kann ich Ihnen mit Bestimmtheit versichern, daß wir 40,000 Festzeichen hatten an­fertigen laffen, diese aber bevor noch der Umzug, von dem ich weiter unten sprechen werde, eingetroffen war, bereits vollständig vergriffen waren, so daß wohl die Hälfte der Festtheilnehmer ohne Festzeichen verbleiben mußten. Wie jedes Jahr am 5. Juni arrangirten wir auch dieses Jahr wieder einen Umzug bestehend aus sämmtlichen sozialdemokratischen Wähler- und Fachvereinen. Die Theilnehmer an demselben wurden von vier hiesigen Tagesblätter auf zirka 30,000 geschätzt.

Der Sammelplay war das ausgedehnte Nörre Boulevard, welches sich des Mittags zwischen 1 und 2 Uhr mit einer unüberseh­baren Menschenmenge füllte. Zwanzig Minuten nach 2 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. An der Spike marschirte das Festkomite sowie die zwei sozial- demokratischen Abgeordneten o Im und Hördum; dann tamen die Mitglieder der Redaktion des hiesigen Sozial- Demo: fraten"; nach diesen zwei prächtige rothe Fahnen, von welchem die eine der früheren Internationale" angehörte, und dann 137 Bereine, be gleitet von 20 Musikkorps und einer Unmasse rothen Fahnen; auch eine Maffe alter Innungs- und Dannebrogs- Fahnen waren vertreten. Allgemeine Aufmerksamkeit erregte es, daß die Frauen dieses Jahr eine eigene Abtheilung bildeten, welche über 2000 Theilnehmer zählte. Um an einem bestimmten Punkt vorbei zu kommen, brauchte der Zug 1 Stunde 15 Minuten. Nach und nach, als der Zug auf den Festplat eintraf, wurden die Fahnen auf und um die Rednertribüne plazirt, welche dadurch ein überaus malerisches Aussehen erhielt. Gegen 6 Uhr des Abends wurde die Kopf an Kopf gedrängt stehende Versammlung vom Vorsitzenden des Festkomites P. Knudsen, eröffnet, worauf der Folkething sabgeordnete Genosse P. Holm den Vorsitz übernahm. Genosse C. Hördum war der erste Redner, welcher über das Grundgesez und die Freiheit" sprach und in scharfen Worten die freiheitsfeindlichen Bestrebungen der Regierung und ihrer Anhänger geißelte. Der zweite Redner, Journalist Ch. Meyer, sprach über den Sozialismus und der dritte offizielle Redner, Maler J. Jensen, über die Organisation. Sämmtliche Reden wurden mit großer Begeisterung aufgenommen.

Nach Schluß des offiziellen Theiles vertheilten sich die Festtheilnehmer auf dem überaus großen Festplatz, um ihr mehr oder weniger frugales Abendessen einzunehmen, wozu namentlich die Theilnehmer an dem ermüdenden Umzuge in hohem Maaße drängten.

Im Laufe des Tages liefen eine Maffe Telegramme von Nah und Fern ein, welche als ein Zeichen dafür betrachtet werden können, daß die Genossen allerorts begreifen, welche ungemein hohe Bedeutung dieses Feft für die sozial- demokratische Bewegung Dänemarks besaf. Denn Selbstverständlich benutzen wir die Einführung des Grundgefeßes_nur als agitatorisches Mittel und nicht des Gesetzes wegen.

P. K.

In Sachen C. A. Schramm contra den Verfasser der Artikel: Ein moralischer Kritiker und seine kritische Moral."

Auf Wunsch deutscher Freunde*) gebe ich hiermit die nachstehende Erklärung ab, mit dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß nur die Rücksicht auf den unangenehmen Eindruck, den ein Ehrenbeleidigungsprozeß zwischen Sozialisten zweifelsohne hervorbringen würde, mich dabei geleitet hat.

Erklärung.

Herr C. A. Schramm hat verschiedenen Genoffen gegenüber erklärt, er werde von der gegen mich eingeleiteten Klage Abstand nehmen, falls ber gegen ihn im Sozialdemokrat" erhobene Vorwurf, er habe 8i, tate gefälscht, öffentlich zurückgezogen werde.

"

Darauf habe ich Folgendes zu erklären:

Ich kann schon deshalb den Vorwurf der Zitatenfälschung nicht zurück. nehmen, weil ich ihn nicht erhoben. Ich habe Herrn Schramm vorges worfen, daß er unrichtig zitire, und habe vor falschen 8is taten in seiner Schrift gewarnt. Aber unrichtiges Bitiren braucht nicht nothwendigerweise eine Frucht bewußten Fälschens zu sein, und

*) Unter Andern schrieb mir Genosse Liebknecht : Lieber Freund! Du weißt, daß ich mit dem Inhalt Deiner Artikel über die Schramm'sche Broschüre voll und ganz einverstanden bin; aber um einen Prozeß zu vermeiden, den Du zwar gewiß nicht zu fürchten hättest, der aber sicher nicht im Intereffe der Sache wäre, bitte ich Dich doch, Schramm die von ihm verlangte Bescheinigung auszustellen, daß Du mit dem Ausdruck:" falsche Bitate" ihn nicht als Fälscher im krimi­nellen Sinne des Wortes haft hinstellen und seine bürgerliche Ehre nicht haft angreifen wollen. Das kannst Du thun, ohne Dir irgend wie etwas zu vergeben 2c.

Dein W. 2.

grade mit Rücksicht darauf habe ich absichtlich nicht von gefälschten, son­dern nur von falschen Bitaten gesprochen.

Wenn also Herr Schramm im Interesse seiner bürgerlichen Ehre Werth darauf legt, daß ich erkläre, den Ausdruck falsch nicht im triminellen und ehrenrührigen Sinne des Wortes gefälscht" ge= braucht zu haben, so sei diese Erklärung hiermit abgegeben. Weiter zu gehen bin ich jedoch nicht in der Lage, sondern halte im Uebrigen Alles aufrecht, was ich in meiner Rezension über die Schrift des Herrn Schramm geschrieben habe.

Korrespondenzen.

Leo.

Oschersleben , Provinz Sachsen . Durch das Branntweinsteuergesetz soll, wie jedes Kind weiß, den armen Gutsbesitzern und den Schnaps­brennern auf die Beine geholfen werden. Unter solchen Umständen ist es ficher doppelt interessant zu erfahren, wie es bei einem solchen armen hilfsbedürftigen Schnapsbrenner zugeht. Ein Bild solchen selbständigen Gutsbezirts genügt, um fie alle zu kennen.

Jm hiesigen Kreise liegt u. A. der selbständige Gutsbezirk Haus Nienburg, dessen Besitzer natürlich bei einer 8uderfabrik bes theiligt ist und auch Brantweinbrennerei betreibt.

Bei der Reichstagswahl geben sämmtliche Gutsinsassen mit lobens­werther Einmüthigkeit ihre Stimmen ab. Jm Bericht lesen wir stets: Haus Nienburg :

Wahlfähig Abgegebene Stimmen Konservativ Liberal Sozialdemokr.

30

30

80

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Früher ließ der Amtmann Petsch manchmal nationalliberal stimmen. Der Amtmann ist Wahlvorsteher; jeder Wähler, ob Inspektor, Diener, Gärtner, Brenner, Knecht u. s. w. erhält einen Bettel, den er abgeben muß, und dann ist die Sache gemacht.

Bor 5 Jahren meinte ein nationalliberaler Inspektor einmal, als er den konservativen Bettel erhielt, ganz schüchtern: Wir haben doch voriges Mal nationationalliberal gewählt? ,, und diesmal wählen

wir konservativ, verstanden?" schnauzte ihn Petsch an. Und der Inspektor verstand ihn.

Betsch ist unverheirathetet. In früheren Jahren war er jeber Schürze nachgelaufen, allein leider kam er einmal übel an, und ein Leiden, das er nie ganz los wird, ist die Folge davon gewesen. Seitdem beschränkt er die Beweise seiner Liebe auf drei Schwestern, welche sämmtlich Kinder von ihm haben. Die erste mußte der Gärtner heirathen, der Beglückte darf sich aber nur nebenbei erlauben, sich als Gatte zu betrachten. Zu den andern beiden Schwestern hat sich nun kein Ehemann mehr gefun­ben, mehrere undankbare Inspektoren haben sich dem Glück, so verhei rathet zu werden, durch plötzliche Aufgabe ihrer Stellung zu entziehen gewußt.

Wer nicht in allen Stücken parirt, ist auf Haus Nienburg schlimm daran. Aber die Unschuld der Jugend wird zum Glück durch die drei Schwestern geschützt, die den bald nicht recht kranken, bald nicht recht gesunden Amtmann Petsch nicht aus den Augen lassen.

Petsch verstand es auch, aus der Brennerei einen großen Nugen zu ziehen, leider wurde die kolossale Betrügerei entdeckt und, nicht etwa Petsch, wohl aber der Brennmeister unter Anklage gestellt. Der Brennmeister nahm Alles auf sich und wurde zu 80,000 Mt. Strafe oder 2 Jahren Haft verurtheilt.

Diese Haft hat er angetreten, da er Vermögen nicht besitzt; doch soll, wie man hört, dem armen Brennmeister die Strafe bis auf 3 Monate im Gnadenweg erlaffen worden sein.

Daß der vielgeplagte Amtmann Petsch die Frau des Brennmeisters auch gleich 2 Jahre lang trösten sollte, wäre bei bewandten Umständen ficherlich zu viel von ihm verlangt gewesen.

Es lebe die Gerechtigkeit!

Fenerbach bei Stuttgart . Es ist das erste Mal, daß wir den Raum des Parteiorgans in Anspruch nehmen, und diese erste Korrespon benz soll einer Schilderung der hiesigen Arbeitsverhältnisse gewidmet sein. Alles in Alem ist die Lage der Arbeiter hier wie überall: Iange Arbeitszeit und schlechte Löhne! Unsere Fabrikpaschas ver stehen es sehr gut, den Leuten das Geld aus der Tasche zu praktiziren. Wir haben hier meist chemische Fabriken, in denen ja die Ges sundheit der Arbeiter am schnellsten ruinirt wird. Es könnte zwar, wenn die Herren Ausbeuter ihre Arbeiter mit den nöthigen Schuhmitteln ver­sehen würden, viel Abhilfe geschaffen werden, aber das würde Geld toften, und für den Arbeiter zum Schuge seiner Gesundheit Geld aus­geben Unsinn! Diese Waare kann man ja billig genug bekommen, fie liegt zu Tausenden auf der Landstraße.

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Nun zu den Besitzern dieser Zuchthäuser, denn eine andere Bes zeichnung kann ich für die Etablissements der biedern Wohlthäter der Menschheit nicht finden, unter denen ich eine kleine Blumenlese halten

will.

Die größte der hiesigen chemischen Fabriken gehört einem gewiffen Hauff. In dieser Fabrik mußten die Arbeiter bis vor kurzer Zeit täglich 16-18 Stunden arbeiten, wofür sie einen Lohn von Mt. 2.50-3.50 erhielten. Eine sehr gute Bezahlung für 1½½ Tage Ar­beitszeit, denkt dieser Biedermann; denn zu was find die Arbeiter anders da, als um den großen Haufen weiter anhäufen zu helfen? Ehren- Hauff versteht es jedoch, seine 18 Stunden- Schmach mit dem Mantel der Arbeiterfreundlichkeit zu decken. Er hat nämlich einigen Arbeitern Häuser bauen lassen, die sie ihm freilich auch theuer genug bezahlen müssen; ferner brauchen seine Arbeiter kein Krankengeld zu bezahlen, denn der gnädige Pascha sagt: Wenn meine Arbeiter frank werden, dann bezahle ich ihnen ihren vollen Lohn. Das ist doch gewiß genug? Ganz recht, betrachten wir aber die Kehrseite der Medaille. Der Arzt, ein Geschäftsmann trop Hauff, läuft täglich zweimal zu den Kranken, und da er für jeden Gang eine Mark verlangt, der Patient auch noch die Apotheke zu zahlen hat, so kann man leicht ausrechnen, was dem armen Arbeiter von dem ,, vollen Lohn" übrig bleibt: nämlich nichts. Der Name des klugen Heilkünstlers ist Beller.

Nun zu dem zweiten Musterfabrikanten. Es ist dies ein Herr Vogten­berger, ebenfalls Befizer einer chemischen Fabrit, ein Leuteschinder, wie er im Buche steht. Dieser bezahlt seinen Arbeitern täglich Mr. 1.40 bis 2.40. Die Beschäftigung in seiner Fabrik ist so gesundheitsschädlich, daß den Arbeitern in 2-3 Jahren am ganzen Körper Löcher aufbrechen, aber sobald es so weit ist, wird der Arbeiter vorsichtig auf das Pflaster geworfen! Dann kann er zusehen, in welchem Winkel er verhungern muß, denn von seinem Ausbeuter hat er nicht das Mindeste zu erwarten. In allen diesen Fabriken werden übrigens nur solche Leute genommen, welche beim Militär waren, denn diese sind ja an todten Gehorsam gewöhnt. Bei seinem Eintritt in die Fabrik muß der Arbeiter sich durch Unterschrift verpflichten, innerhalb 3 Jahren nach seinem Austritt aus dem Geschäft in keinem ähnlichen Geschäfte wieder in Arbeit zu treten. Ferner wird den Arbeitern in Gestalt eines Prämienscheines eine Rette an die Füße gelegt, daß sie keine Bewegung machen können, die ihrem Ausbeuter nicht gefällt. Die Sache verhält sich so: dem Ars beiter werden täglich 20 Pfg. abgezogen, und wenn dann das Jahr um ift, wird ihm der Betrag mit etwas Zins ausbezahlt. Der Fabrikant macht ihm dann weiß, der Mehrbetrag des Geldes sei eine Prämie von ihm für treugeleistete Dienste. Läßt sich nun der Bes figer eines solchen Scheines das kleinste Versehen zu Schulden kommen, so wird er einfach hinausgeschmissen natürlich ohne sein Prämiengeld, das behält dann der Ausbeuter zurück. Klagen kann der Arbeiter nicht, benn er hat ja in seiner Einfalt das famose Schriftstück unterschrieben, das ihn dem Arbeitgeber gegenüber völlig wehrlos macht.( Schluß f.)

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Möbelarbeiter, insbesondere Schreiner, aufgepaßt! Es treiben sich in Deutschland und Frankreich Agenten herum, um Arbeiter Eurer Branche nach Nordamerika zu engagiren. Es handelt sich, Eure dortigen Kollegen, die sich im Kampfe um bie achtstündige Arbeitszeit befinden, lahm zu legen. Laßt Euch daher nicht hinter's Licht führen. Habt Ihr erst Eure Schuldigkeit gethan, so heißt es hinterher: der Mohr kann gehen. Insbesondere wird vor dem Inhaber der Firma Trimby, Hunt& Cie. gewarnt, der sich zur Zeit in Paris befindet und Arbeiter für seine in Philadelphia gelegene Fabrik zu engagiren sucht!

Nagruf.

Am Dienstag, den 1. April, starb hier unser langjähriger Genoffe W. Lohrey, Schneidermeister,

im Alter von 50 Jahren nach schweren Leiden an der Proletarier krankheit.

Wir bringen dies, durch unliebsame Verhältnisse verspätet, erst heute zur Kenntniß der Genossen. Ehre seinem Andenken!

Die Genossen von Gießen und Umgegend

Warnung.

Der Schriftseter Karl Herrmann( alias Unger) aus Magde burg ( in Schönebec neuerdings öffentlich abgethan), sest ver muthlich seine Schwindeleien und Anzapfereien anderwärts weiter fort.

Im Mai 1885 wurde er hier flüchtig; er gab vor, als Anarchist wegen Verbreitung der Freiheit", wurde aber wegen gemeine Diebstahls verfolgt.

"

In Zürich und Basel suchte er parteigenössische Kreise auf und wurde Anfangs Juni in Basel wegen erwähnten Diebstahls ver haftet und bestraft, worauf er seinen Schwindel abermals in parteigenössischen Kreisen praktizirte.

Wir warnen ausdrücklich vor diesem Gauner. Derselbe ist mittelgroß, schlank, hat blondes Haar und Schnurrbart, frische Ge sichtsfarbe und einschmeichelndes Benehmen.

Empfange man ihn, wo er sich zeigt, feierlich st" und gebe un sofort Kenntniß von seinem Aufenthalt und Treiben.

Die Züricher und Magdeburger Genossen.

Zur dauernden Beachtung!

Alle Einsendungen für die Redaktion, ebenso alle ge schäftlichen Mittheilungen an die Expedition bitten wi niemals auf ein und dasselbe Briefblatt, sondern stet jedes für sich auf ein besonderes Blatt

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zu schreiben. Redaktionelle Mittheilungen in Geschäfts briefen müffer gen wir sonst extra abschreiben, was unnöthige Arbeit, mitunter aud Verzögerung der Aufnahme verursacht. plare Die Expedition des Sozialdemokrat". dere Anf

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der Redaktion: Einsendungen find eingetroffen: aus Pfaff rath, Stockholm , Stuttgart , Wien . Aufnahme balbigft. S. in G.: Antisemitika in einer der nächsten Nummern. sam burg: Mit dem Rorrespondenten werden wir in der nächsten Nummer ein Wörtchen reben.

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ber Expedition: W. Sch. Philadelphia Tagblatt: Warnung Paris am 12/6. erh. u. sofort den deutschen und französischen Gen daselbst zugesandt. In der Preffe und allen Shops 2c. daselbst pr. 8it tuläre gewarnt. Gruß und Glück auf! Jakobiner: Mt. 450 erh Näheres bft. H. St. St. Gallen: Fr. 11 50 à Sto Schft. erh. E. G. Aarau : Fr. 185 f. Schft. erh. Weiteres folgt. bar: Fr. 7 50 pr. Ab. bis Ende Juni u. Fr. 12 50 pr. Ufd. btd. verw Adr. D. längst unbrauchbar. Ruprecht: Mr. 32 56 à Eto erh. Ahlemann: Mt. 4 40 à Cto. erh. Adr. notirt. Bf. Weiteres.

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An die Besteller

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Rathschläge für das politische Leben.

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Da die ersten beiden Auflagen total vergriffen sind, so können ereubie nach Fertigstellung der Neu- Auflage weitere Lieferungen ausgefü800 werden.

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Samstag, den 19. Juni, Abends 8%, Uhr,

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Geschlossene

Bersammlung der deutschen Sozialisten. Tagesordnung: Wichtige Parteiangelegenheiten.

Zu zahlreichem Erscheinen ladet freundlichst ein

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Der Lokalausschuß.

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Der Standinavische Lese- und Diskussionsverei Paris hat sein Lotal: Café Géral, Rue de Rivoli 56 vis- à- vis de l'Hôtel de Ville( früher Café de la Ville, Rue de Rgentli

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Blätter verschiedener Sprachen liegen daselbst zu jeder Zeit aus. Jeben Montag Abend 9 Uhr öffentliche Versammlung mit Vortra und Diskussion.

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Gratis- Unterricht in Sprachen und verschiedenen anderen Fächern wir Wir daselbst ertheilt.

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