Wir wissen das, und gerade weil wir es wissen, haben wir sie an dieser Stelle gepackt. Die niederträchtigen Polizeibrutalitäten, welche sie in dem gegenwärtigen Moment über die deutschen Arbeiter ergehen lassen, haben dieselben aufs äußerste erbittert und in ihren Reihen eine Stimmung erzeugt, wie sie gespannter zu keiner Zeit unter dem Sozia= listengeset bestand. Würden wir dieser Stimmung durch Aufforderung zu Widersetzlichkeiten 2c. Ausdruck gegeben haben, so hätten wir gerade das gethan, was die Buttkamer und Konsorten wollen. Sie wünschen Widersetzlichkeiten, um sie mit brutaler Gewalt niederschlagen zu können. Die Polizei- und Militärmacht, über welche sie verfügen, macht heute jeden Versuch der Arbeiter, sich durch die Kraft ihrer Fäuste Recht und Genugthunng zu verschaffen, aussichtslos. Auf ein bischen Blutvergießen kommt es den Puttkämerlingen ja nicht an, auch einige Dynamitbomben nehmen sie gerne in den Kauf, wenn sie dadurch nur Gelegenheit erhalten, ihre staatsretterliche Aktion zu beginnen.
Wir aber erperimentiren nicht mit Arbeiterblut. Und gerade darum haben wir es für nöthig gehalten, die Herren Buttkamer und Konsorten daran zu erinnern, daß das Volk denn doch noch nicht so machtlos ist, als sie sich einbilden, daß der Augenblick kommen kann, wo ihre ganze Existenz, ihre ganze Herrlichkeit daran hängt, wie sich die große Volksmasse zu ihnen stellt.
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,, Die Romantik der Revolution, welche in den Julitagen von 1830 und den Februartagen von 1848 für Frankreich , in den Märztagen für Wien und Berlin ihren Höhepunkt erreichte, hat ihre Zauberkraft vor dem nüchternen Realismus unserer Tage verloren. Sie war auch nur denkbar in Verbindung mit den idealen Freiheitszielen des Bürgerthums." In dieser letzten Bemerkung erweist sich Herr Bamberger als ein ganz ungewöhnlicher Blagueur. Wir wollen darüber hinwegsehen, daß er sich so anstellt, als wären die Freiheitsziele" des Bürgerthums ein absolutes Jdeal, hinter dem die Bestrebungen des Proletariats verblaffen, er wird für jene niemals weder Verständniß noch Empfindung gewinnen, und über solchen Mangel tann man nicht rechten. Aber daß Herr Bamberger in den Bourgeois die Romantiker der Revolution von 1848 erblickt, das heißt um der Selbstverherrlichung willen der Wahrheit direkt ins Gesicht schlagen. Wer waren die todesmuthigen Vorkämpfer, die Helden der Barrikaden im Jahre 1848? Jn erster Linie Arbeiter und neben ihnen Studenten. Und wer war es, der in der deutschen Bewegung von 1848 die Rolle der erbärmlichsten Feigheit spielte? Das Bürgerthum. Für dieses ist allerdings die Romantik der Revolution" und die Aera der Barrikaden" vorbei, aber nur weil sie für dasselbe eigentlich nie bestanden hat. Das deutsche Bürgerthum, dieser kraftlose Spätling in der Familie der europäischen Bourgeoiste, hat niemals wirkliche revolutionäre Energie beseffen, und das ist auch der Grund, warum es bis heute in Deutsch land zu einer politischen Herrschaft nicht gelangte, und Deutschland we niger als irgend ein moderner Staat mit den Ueberresten des Feudalis, mus fertig zu werden vermochte. 1990 id bit malice, Indessen muß man Herrn Bambergers historische Betrachtungen über die Revolution nicht allzu wichtig nehmen. Dieselben sind viel mehr dar auf berechnet, den sprühenden Esprit und den bezaubernden Styl ihres Verfassers in einem glänzenden Licht zu zeigen, als daß sie feine aufrichtige Ueberzeugung zum Ausdruck brächten. In der That steckt Herrn Bamberger die Furcht vor einer Revolution in allen Glie dern. Wie ein Angstschrei, der aus tiefstem Herzen heraufbringt, klingen die Worte auf S. 11: Die Gefahr, die wahre Gefahr, die welthistorische, bedroht ein Reich in der Gestalt eines unglücklich geführten Krie ges, wenn er zusammentreffen würde mit der inneren Demoralisation der Gebildeten und Besitzenden, mit der Erschütterung ihres Glaubens an ihr gutes Recht auf die bestehende Gesellschaftsordnung." Und einem Sichert sich selbst ertheilten Troft gleichen die Säße auf S. 12: uns andererseits die Wehrhaftigkeit der Armee gegen eine europäische Koalition, wie sollte sie uns vor sozialdemokratischem Aufruhr zittern machen? So lange der bürgerlichen Gesellschaft nicht die Erkenntniß abhanden gekommen ist, daß die sogenannte Lösung der sozialen Frage ihr Sein oder Nichtsein in Frage stellt, birgt selbst eine kriegerische Ratastrophe nur vorübergehende, wenn auch noch so grausame Gefahr in ihren Falten."
Als in den sogenannten Freiheitskriegen von 1813 und 15 das deutsche Volk sein Blut für die Freiheit seiner Fürsten verspritzt hatte, da beschenkten es diese wenige Jahre darauf mit den berüchtigten Karlsbader Beschlüssen, die den erwachten Geist des Voltes in Fesseln schlugen. Kaum daß der„ glorreiche Krieg" von 1870/71 vorüber, wo das deutsche Volk sein Blut für die Einheit Deutschlands unter preußischer Spize versprißt, da schmiedete man von dieser Stelle aus drakonische Ausnahmegesetze gegen die Arbeiter. So tragen die Herrschenden in Deutschland den Dank an ihre Völker ab. Und dabei wundern sie sich noch und geberden sich höch= lichst entrüstet, wenn Jemand dem Gedanken Ausdruck gibt, das Volk könnte es müde werden, ewig der Geleimte zu sein. Und doch ist Alles, was wir ausgeführt, nur ein schwacher Widerhall von dem, was man in weiten Kreisen der deutschen Arbeiter hente denkt und fühlt.euro
So steht's, ihr Herren!
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Und nun fahrt mit Euren Maßregeln fort, wenn Ihr es besser wißt.
Wer nicht die Siegesgewißheit seiner sozialdemokratischen Ueberzeugung aus ihren, auf dem Grunde unüberwindlicher wissenschaftlicher Wahrheit ruhenden Prinzipien schöpft, und wer kleinmüthig und verzagt bleibt trotz des berauschenden Triumphzugs der sozialistischen Jbeen burch alle zivilifirten Länder, der wird seine letzten Zweifel schwinden sehen, wenn er die Gegner beobachtet und die verzweifelten Anstrengungen, mit denen sie des Sozialismus Herr zu werden sich bemühen.
Herr Ludwig Bamberger ist einer der eifrigsten literarischen Wider sacher der Sozialdemokratie. In einer Reihe von Schriften ist er unse rer Partei entgegengetreten, und wenn man seinen Lobrednern glauben barf, gehört er infolge seiner tiefen ökonomischen Studien, seiner ge nauen Kenntniß des Sozialismus zu dessen gefährlichsten Gegnern, um so mehr als seine gründliche wissenschaftliche Schulung unterstüßt werden soll durch eine seltene Schärfe und Grazie des Geistes zugleich.
Unter diesen Umständen ist es sicherlich unsere Pflicht, die Leser auf bie neueste von ihm veröffentlichte Schrift: Die sozialistische Gefahr, Berlin , Simion, 1886", aufmerksam zu machen. De w Dieselbe gibt sich als ein Nachwort zu den letzten Reichstagsverhandlungen über das Sozialistengesetz und soll dazu dienen, den ablehnenden Standpunkt, den Herr Bamberger gegen die erneute Verlängerung des Gesetzes eingenommen, noch nachdrücklicher, als es im Reichstag geschah, zu begründen burch den Beweis, daß die sozialistische Gefahr eigentlich viel weniger von der Sozialdemokratie ausgehe als vom Staatssozialismus und seinem Spiel mit den Schlagworten des Kommunismus, bas Sozialistengesetz darum auch ein Mittel sei, das seinen Zweck vollständig verfehle. Diese Auffassung ist ein Resultat langsam gereifter Erkenntniß: bekanntlich gehört Herr Bamberger selbst zu den Bätern des Sozialistengesetzes, das nicht zuletzt auf seine eifrige Fürsprache hin ins Leben trat, und er verfocht es auch noch zu einer Zeit, als der von ihm so sehr gefürchtete Staatssozialismus sein Treiben längst schon begonnen hatte.
Dieser Trost ist aber, wir sagen es mit der schmerzlichsten Bewegung, ein sehr unzulänglicher. Die bürgerliche Gesellschaft weiß freilich, wenn ste auch sonst gar nichts weiß, daß mit dem Siege der Sozialdemo tratie ihr Nichtsein außer Frage gestellt wird. Das fieberhafte Treiben, der orgiastische Taumel, mit dem die Besitzenden das Heute zu genießen suchen, ungewiß ob nicht schon morgen ihre Herrlichkeit in Trümmer fintt, zeigt auch der äußerlichen Betrachtung, wie diese Klasse einerseits mit allen Fasern an der Erhaltung und Ausnutzung der bestehenden Zustände hängt, und wie aber andererseits trotzdem zugleich das Bewußt sein von der Unsicherheit der Lage sich ihrer bemächtigt hat. Und das ist leicht zu erklären.
Im Gegensatz zu seiner früheren Ansicht ist Herr Bamberger jekt um Gründe gegen die Zweckmäßigkeit des Sozialistengesetzes nicht verlegen. Er findet sogar, daß der Saz: Jdeen können nur mit Jdeen bekämpft werben( S. 31), eine Wahrheit sei, die schon zum Gemeinplatz geworden ist. Indeffen wird es wohl trok der in den Vordergrund geschobenen Argumente nicht unrichtig sein, anzunehmen, daß das Motiv, das Herrn Bamberger zur Ablehnung des Sozialistengesetzes veranlaßte, weniger in derartigen philosophischen Betrachtungen zu suchen ist, als vielmehr in einer ganz ordinären egoistischen Rücksicht. Unbeabsichtigt verräth fich dieselbe auf S. 5. Es heißt dort:
Ist es doch unbestreitbare Thatsache, daß das Sozialistengeset viel mehr dahin gewirkt hat, die liberale Partei zu erbrücken und einer rückläufigen Wirthschaftspolitik Bahn zu brechen, als die Ausbreitung sozia listischer Jdeen einzubämmen."
Fußangeln, umzäunt haben und bei jeder paffenden Gelegenheit gegen ewährlei die bösen Umsturzbestrebungen eifern. Umfturzbestrebungen!
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Gegen wen, gegen was sich richtend? Bertritt nicht der König von Gottesgnaden mit seiner gesalöten Pers Streit son die gesammte gesellschaftliche und staatliche Ordnung der Dinge; Sie sp und ist nicht jeder Angriff auf seine geheiligte, geweihte Person eine die Po ,, Umsturz bestrebung" in konzentrirtester Form? haratt
Sehen wir den Fall, eine Schaar Sozialdemokraten hätten mißbro sich nach Hohenschwangau verfügt, den König von Gottesgnaden im wortu öffentlichen Interesse abgesetzt, in eine Rutsche gepackt und so weiter. Gesetze Kann man sich einen entsetzlicheren Hochverrath und Umsturz denken? rische Preffe Von der Majestätsbeleidigung ganz abgesehen.dev2) Endoth
1
" Ja, werden die Gößenpriester des Gottesgnadenthums uns im Stil Bekäm Junker Alexander's antworten ja, das ist etwas ganz andres. Wenn liefert. zwei dasselbe thun, ist es nicht dasselbe. Die Absetzung des gottbegnadeten, Ein u jedoch leider trotzdem gemeinschädlichen Wittelsbachers erfolgte eigentlich erstens im gebieterischen öffentlichen Interesse; und zwei befter Di tens erfolgte fte nach den, für derartige Fälle vorsorglich gemachten mirten Verfassungs- und Gesezesbestimmungen."
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Je nun, das ist keine genügende Rechtfertigung, meine Herren Gögens marſhirt priester des Gottesgnadenthums.
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Ad 1) breht es sich um die Begriff des Gemeinschädlichen" und des ,, öffentlichen Intereffes".
Der arme Wittelsbacher war gewiß verrückt- wir hegen nach dieser Seite hin nicht die geringsten Zweifel, obgleich in Bezug auf ihn ent ſeglich gefluntert worden ist, wir kennen Monarchen, die nicht ein
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Haar breit mehr Verstand haben, ia manchen, der noch viel weniger hat, und die deffenungeachtet ruhig fortregieren, von den Reptilblättern die Vers als Ausbunde aller Weisheit gepriesen und von den Pfaffen auf der In hi baß bei Kanzel für überirdische Wesen erklärt und in den Himmel erhoben Provoka Anficht. Lärmma Alem,
werden.
,, Doch seine Verrücktheit äußerte sich gemeinschädlich"; sie äußerte fich in Handlungen und Thaten, die dem öffentlichen Interesse" gus widerliefen."
Es kommt, wie gesagt, Alles darauf an, was man unter„ gemein natürlich schädlich" und unter öffentlichem Intereffe" versteht.
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waren i eine Vo tennen,
Wir kennen Monarchen, die zwar keine 25 Millionen in Schlöffer und andere überflüssige Baracken verbauten, dagegen Milliarden un Milliarden verpulvert haben und verpulvern für noch überflüssiger schaft be Bauten, z. B. für Kasernen, für Massenmord und Massenmord- Inficu mente;
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He roberungszüge gegen frembe Bölfer, Staubzüge gegen Ueberha
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Sprache
besteht,
das eigene Volk organisiren oder organisiren lassen. Und unserer un zu weit mafgeblichen Ding maßgeblichen Meinung nach" um uns recht parlamentarisch auszu brücken ist ein solcher Monarch hundertmal, gemeinschäd licher als der arme gottbegnadete Narr von Hohen schwangau, und würde demnach seine Entfernung hundertmal meh dem, öffentlichen Interesse" entsprechen, als die des armen gottbegnadete 910 nicht zu
Die innere Dentoralisation der Gebildeten und Besitzenden", die nach Herrn Bamberger in der Zukunft drohen soll, herrscht heute schon in einem außerordentlichen Maß. Der französische Adel des 18. Jahrhunberts hat kein schlimmeres Bild sittlicher Verwilderung und geistiger Dede, feinen vollständigeren Bankerott an allen Jdealen und, trotz alledem, immer noch nicht die widerwärtigen Züge moralischer und intellektueller Abgelebtheit so deutlich an der Stirne getragen, wie das moderne Großbürgerthum. Und diese Klasse ruft Herr Bamberger auf zu ihrem Glauben an ihr gutes Recht", auf die bestehende Gesellschaftsordnung. In Wahrheit ein eitles Bemühen! Und auch all der Muth, den Herr Bamberger sich selbst und seinen Klaffengenoffen mit dem immer wiederholten Hinweis auf die bestererzitte und bestdisziplinirte Armee" zuspricht, er wird die wohlbegründete Furcht nicht zu bannen vermögen. Allerdings hat Herr Bamberger Recht, heute bildet die Artee einen zuverlässigen Schutz der herrschenden Klaffe, aber wenn die sozialistischen Jbeen während des nächsten Menschenalters in demselben Geschwindschritt wie bisher im Volke sich verbreiten, was wird das Institut der allge meinen Wehrpflicht dann anders sein als das Mittel, mit dem die„ bestexerzirte und bestdisziplinirte Armee" der Revolution geschaffen sein wird, für den Fall, daß nicht bis dahin der friedliche Weg gründlicher Reformen eingeschlagen sein sollte? Und Herr Bamberger mag in noch so geistreichem Blauberton von der Willkürlichkeit des Staatssozialismus und der scheinbar aus dem Belieben einzelner Minister entspringenden Sozialistischen Phraseologie der regierenden Kreise sprechen, in Wirklichkeit find auch sie nichts als das Ergebniß der blaffen Angst, die mit ihren betrügerischen Kunststückchen die ernsten und dringenden Forderungen des Volkes wegestamotiren zu können wähnt. Aber freilich das Eine ift richtig: Dieser Staatssozialismus mit all seinem Treiben, er ist nicht bie sozialistische Gefahr", aber er verstärkt sie ungemein. Denn eine Wirkung hat er ohne allen Zweifel gehabt: in die weitesten Kreise auch der Besitzenden hat er die Anerkennung der Unerträglichkeit des Fortbestandes unserer gesellschaftlichen Verhältniffe getragen, und er hat einen großen Theil heute noch stumpf und theilnahmlos der sozialistischen Bewegung gegenüberstehende Kreise von Bauern und Arbeitern aufmerk sam gemacht. Dank der absoluten Unfähigkeit, mit der er sein Wesen trieb, hat er sie zugleich noch überdies in einer überraschend kurzen Beit auf das Gründlichste von der Werthlosigkeit und Unfruchtbarkeit der ftaatssozialistischen Maßnahmen überzeugt und sie in die Arme der Sozialbemotratie gedrängt.
Das Sozialistengesetz, in dessen vollkommene Praktizirung wir allem Anschein nach erst jest recht hineinkommen, hat zu allem übrigen den Klaffengegensatz zu einer Schärfe entwickelt, wie er für die besitzende Klasse gefährlicher sich nicht ausbilden konnte. Diese Umstände in Ver bindung mit der unaufhaltsam fortschreitenden sozialdemokratischen Agitation und der rapiden Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise, des treibenden Springquells aller dieser Erscheinungen, bereiten die Umwandlung der bestehenden Zustände in einer so gründlichen Weise vor, daß an einem Sieg der sozialdemokratischen Jdeen nicht gezweifelt werden fann. ( Schluß folgt.)
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Sozialpolitische Rundschau.
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Bei einem Theil der Bamberger 'schen Fraktionskollegen, von denen fich gewiß nicht alle zur Höhe seiner Auffassung emporgeschwungen haben, bürfte übrigens ein viel einfacherer Grund die verneinende Abstimmung herbeigeführt haben: die außer jedem Zweifel gestandene Gewißheit, daß ni das Sozialistengeset eine Majorität im Reichstag finden würde. Diese Thatsache wurde von der deutsch freisinnigen Partei eifrig benüßt, um ben fadenscheinig gewordenen Ruf ihres Freisinns" frisch verbrämen zu können. Und Herr Bamberger hat sogar schon den Muth, die frei finnige Partei als die wesentlichste Stüße zu bezeichnen, die durch ihren Widerstand gegen die reaktionären Versuche zur Untergrabung des Einfluffes und der Existenz des Reichstags, diese Zuflucht für die Bil bung einer öffentlichen Meinung" beschützt und in ihrem Bestande fichert.
Daher diese nimmer ruhende gehäffige Nörgelei gegen die Freifinnis gen", heißt es S. 7, darum das unablässige Bemühen, sie als Feinde bes Vaterlandes hinzustellen. Man weiß: hat man sie stumm gemacht, so verstummt die öffentliche Meinung." Bogtausend, ist das ein Selbst gefühl Jn Wirklichkeit täuscht sich aber Herr Bamberger sehr wesentlich über den Einfluß seiner Partei. Was den Reichstag schützt und ihn davor bewahrt, bas Opfer zu werden eines despotischen Regiments, das jebe Scheu und Scham verloren, das ist allein der sehr wohlbegründete Schrecken dieses Regiments vor einer Revolution, die der Beseitigung bes Reichstages auf dem Fuße folgen würde. Die freisinnige Partei hat damit sehr wenig zu schaffen. Herr Bamberger freilich ergeht sich über die Möglichkeit einer Revolution in den ironischesten Betrachtungen. Nach ihm ist die Aera der städtischen Barrikaden" vorüber( S. 9), bie Vervollkommnung nicht blos der Kriegswerkzeuge und der Zaktif, sondern der Disziplin im modernen Heerwesen haben der bewaffneten Macht zu ihrer schon früher thatsächlich vorhanden geweſenen Ueberlegenheit ein Bewußtsein dieser Ueberlegenheit eingeflößt, welches den Ausschlag gibt, indem es die Gewißheit der Ueberwindung nur vom Maß der angewen beten Energie abhängig macht", sagt er wie zu seiner Beruhigung Seite 10. Und sehr charakteristisch heißt es auf derselben Seite: tolls
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Narren von Hohenschwangau.
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Und ad 2) was die gefeßlichen Formen betrifft, so ist das eine rein Kinderei. Nachdem die Herren Ordnungsvertreter uns so hübsch gezeig so erklä haben, wie man einen gottbegnadeten König entthront, kann jeder b jeder B liebige Plebejer es, ohne den geringsten Verstoß gegen die Form, leid nachmachen. Wir verbürgen unseren Kopf, daß wir auch nicht das Tüpfel then über dem i weglassen und uns die vollste Anerkennung, wenn aud Reichst vielleicht nicht ungemischte Zufriedenheit, unserer hochgebornen und hoch ber Ba gestellten Lehrer erwerben würden.
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Kurz wir danken für die nügliche Belehrung doppelt nütlid bezirke, in einer Zeit wie der unserigen, wo derartige Belehrung auf fruch solchen baren und wohlbestellten Boden fällt.
reits he
Und als Mörder und Selbst mörder ist der König von Gottes Gingabe gnaden gestorben. Genau wie nun, wie wer? Erinnert man si Unfallve noch des„ Auswurfs der Menschheit", der, in ähnlicher Geistes verfaffum So steh wie der unglückliche Wittelsbacher, sein Leben wegwerfen, aber no ung des einen Andern mitnehmen" wollte und beinahe auch mitgenommen hätte Dem Freilich damals ging die Sache umgekehrt der Plebejer Nobilin des Rei wollte einen Gottbegnadeten mitnehmen", und hier hat der Gottbegna Frucht dete einen Plebejer mitgenommen".
jad on thin sds! 8ürid, 23. Juni 1886. 090 Mit Bezug auf das Ende Ludwig's II. schreibt man uns aus Deutschland : du
Ein König von Gottes Gnaden als gemeingefährlicher Narr vom Throne gestoßen und unter Ruratel gestellt, wie ein einfacher Bettler; ein König von Gottesgnaden Mörder und Selbstmörder
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Die mißlungene That des verrückten Nobiling bot den Machthabert gesellsch einen willkommenen Vorwand für ein scheußliches Verbrechen an dem Einfo Volk für das unerhörte, niederträchtigste, den gemeinsten Motiven Hätte entsprungene, auch nicht durch den Schatten einer höheren Triebfedech no oder eines schuldabschwächenden Umstands gemilderte Attentat auwesen. Freiheit, Recht und Humanität, welches unter dem Name Arbe Sozialistengeset sich und seinen Urhebern die Unsterblichkeit be prakti Infamie gesichert hat. Liegt nicht ein bischen Nemesis in dem Mor benams und Selbstmord des Reichsgründers und Königs von Gottes Gnaden und Der Nachweis der Absurdität der gottbegnadeten Unverleglichkeit ufußtrit des unverleglichen Gottesgnabenthums; das Walten der Nemesis, Nun den Träger eines der ältesten Königsgeschlechter zu einem Mörder u altese Selbstmörder gemacht hat; die Entthronung eines gottbegnadeten, g salbten, geweihten Herrschers find indeß nicht die einzigen Lehren, b wir aus dieser Ratastrophe zu ziehen haben.
ein gemeiner Verbrecher plebejischer Herkunft das ist ein harter Schlag für das Gottesgnadenthum. Und wohlgemerkt, es ist iht amtlich festgestellt, nachdem es vorhernur den Eingeweihten bekannt gewesen war, daß der unglückliche Monarch, der am ersten Pfingsttag als Mörder und Selbstmörder im Starnberger See endete, von seiner frühesten Jugend an geisteskrant war. tvojot sit and dad use mist Ein Rönig von Gottesgnaben als gemeingefährlicher Narr vom Thron gestoßen!
Nicht durch Sozialdemokraten oder sonstige Umstürzler. Nein, durch seine eigenen Verwandten und„ Brüder", durch seine eigenen Minister, durch die sämmtlichen gesetz und verfassungsmäßigen Eräger der Res gierungsgewalt.
Das verzehnfacht noch die Wucht des Schlags, der hier gegen das Gottesgnadenthum geführt worden ist.
Erlaubte Entthronung. Gesezliche, verfassungs. mäßige Entthronung! don alp( bit
Entthronung durch Diejenigen, welche sich für die berufenen Wächter des Staates und der Gesellschaft ausgeben. Entthronung durch Diejeni gen, welche das Königthum von Gottesgnaden mit einem Wall drako nischer Gesezesparagraphen, wie mit einer Hecke von Selbschüssen und
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Die beispiellose Immoralität und Gewissenlosigte bes be der herrschenden Personen und Klassen ist, von grellste Lichte beleuchtet, zu Tage getreten. Der unglückliche Wittelsbacher, d am letzten Pfingstsonntag seinen Arzt tödtete und sich dann selbst ertränk hat in den Fluthen in des Starnbergers Sees auch ein düstere diplomatisches Geheimniß begraben.
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Der Gottbegnadete, der am Pfingstsonntag als Mörder und Self mörder endete, war notorisch schon seit seiner frühesten Jugend geifte frant, seit mindestens 11 Jahren vollständig geistesgestört. Warum hat man ihn so lange regieren laffen? Ma ch Warum hat man ihn, nachdem Anderes beschlossen, so rücksicht los behandelt, daß der Mord und Selbstmord mö lich war?
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Ein Vorbei
Im Volt laufen die wunderbarsten, abenteuerlichsten Gerüchte Gewiß daß Ludwig II. , König von Gottes Gnaden, das pf und zu ber, Staatsraison" geworden ist, und daß dabei verschi dene seiner gottbegnadeten Herren Kollegen ein höchst verdächtige Rolle gespielt haben, mit der Rechtfe gelegentlich uns näher befassen werden. Für heute möge die Andeutu genügen.
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Zürich war vorigen Sonntag der Schauplatz einer Masse demonstration, wie es sie großartiger seit langem nicht geſehen nicht n
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die an lande
Es handelte sich um einen Protest gegen den in voriger Numme bereits erwähnten Erlaß der kantonalen Justiz- und Po zeidirektion in Sachen der streikenden Schlosser, der von Arbeitern, und nicht nur von diesen, als eine ungefeßliche Maßreg Wär und einseitige Parteinahme für die Prinzipale aufgefaßt wurde. Fernern war die Demonstration gerichtet gegen die Polizei, der Organe sich zum Theil Brutalitäten ärgster Art gegen Arbeit herausgenommen hatten. Da die Versammlungslokale, welche den beitern in Zürich zur Verfügung stehen, schon in den legten Versam Kreisr lungen bei weitem nicht ausreichten, die Menge der Besucher zu faff so wurde auf Sonntag eine Versammlung unter freie Himmel einberufen, und zwar auf den großen Freiplak südlich Tonhalle.
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Die Zahl der Theilnehmer überstieg alle Erwartungen. Wir glaub nicht zu übertreiben, wenn wir sagen, daß nach unserer Ansicht der richterstatter des konservativen„ Genfer Journal" eher zu niedrig zu hoch gegriffen hat, wenn er sie auf 10,000 angiebt. Diejenig welche die Demonstration von 1877 zu Gunsten des Fabrikgesetzes gemacht, bestätigen übereinstimmend, daß dieselbe lange nicht so Theilnehmer gezählt habe, von den späteren Demonstrationen gar ni zu reden. Und die folossale Menschenmenge legte, getreu der von Organisationen ausgebenen Parole eine bewundernswürdige Ruhe den Tag. Selbst die Gegner müssen zugeben, daß auch nicht die klein feitig Störung vorkam. Man wollte lediglich zeigen, wie allgemein der wille über die Polizeimaßregeln sei.
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Demgemäß war auch das Programm der Demonstration auf Nothwendigste beschränkt. Ein Genoffe des Grütlivereins Außersihl, Moft 6. Graf, machte die Anwesenden in furzen Worten mit dem 3 buldig der Versammlung bekannt. Hierauf sprach der Redner des Tages, einzel Redakteur Locher vom Winterthurer Landbote", fritisirte un umge allgemeinem Beifall das Verhalten der Behörden und wies die Un seglichkeit des Spiller'schen Erlaffes nach, der mit dem verfassungsma fann.
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