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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner   Volfsblatt.

Nr. 239.

Boziale teberlicht.

Was der Buchhandel, im Großen betrieben, ein­bringt, ergiebt sich aus der Zeitungsmeldung, wonach der Aufsichtsrath der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart   als Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr 14 pet. vor­schlägt. Der Reingewinn betrug 517 132,88 m.

Vielleicht begreift die genannte Gesellschaft selber, daß sie den Buchdruckergehilfen den Neunstundentag bewilligen kann, ohne dadurch bankerott zu werden.

Ju Sachsen besitzen 8344 Personen die Summe von 194 317 323 Mart eingeschäßtes Ginkommen; von den Unbemittelten müffen sich aber laut amtlicher Regierungsstatistik in dieselbe Summe mehr als 500 000 eingefchäßte Per fonen theilen! Macht auf den Kopf dieser Unbemittelten 388 Mark! Und da glaubt man noch, daß sich solche ungleiche Güter vertheilung die Menschheit ewig gefallen lassen werde!

Dienstag, den 13. Oktober 1891.

S. Jahrg.

einzige Verein ist, welcher auf dem Boden der modernen Arbeiter bewegung steht. Streif- Kontrollkommission gewählt bezw. bestätigt. Hierauf wurde Rollege Grabowski zum Delegirten für die

würde von den Gehilfen bis auf Weiteres als bindend an­erkannt, dieselben werden sich aber gegen Verlegungen zu schüßen bilfen wollen ihn jetzt aber nicht, deshalb ermahnte Redner, wiffen. Die Prinzipale wollen den Kampf schon jetzt, die Ge­allen Provokationen gegenüber die nothwendige Ruhe zu be­wahren. Folgende Resolution war eingelaufen: Der Verein der Einseher( Tischler) hatte am 4. Oftober Die heute im großen Saale der Bockbrauerei tagende, von seine ordentliche General- Versammlung. Zunächst unterbreitete mehr denn 3000 Personen besuchte besuchte allgemeine Buch der Kassirer Herr Knabe den Kaffenbericht, welcher in Einnahme bruckerversammlung nimmt mit Bedauern von den resultat- 257,24 M., in Ausgabe 103,40 m. vom zweiten bis dritten lofen Verhandlungen und dem dabei gezeigten schroff Quartal, mithin intl. Sparkassen- Einlage 275,84 M. Kassenbestand ablehnenden Verhalten des Prinzipalvertreters des ersten ergab. Da die Nevisoren alles für richtig befunden hatten, Kreises Kenntniß und macht für die dadurch hervor wurde dem Kassirer Decharge ertheilt. Die Debatte über einen gerufene Beunruhigung des Gewerbes die Prinzipalvertreter ver- Antrag des Inhalts, das Mitglied Bienefeldt auszuschließen, weil antwortlich, erklärt nach wie vor an den Forderungen der deutschen   sich herausgestellt haben sollte, daß derselbe Prozente von seinen Gehilsenschaft festzuhalten und behält sich die geeigneten Schritte Kollegen genommen hätte, führte zu dem Ergebniß, daß sich die zu ihrer Durchführung vor. Sache erfreulicher stellte, worauf der Ausschluß abgelehnt Ferner erklärt die Versammlung, daß es im Interesse der wurde. Die Wahl der Arbeitsvermittelungs Rome Gehilfenschaft liegt, auch bei provokatorischem Vorgehen der mission ergab, daß bis zum 1. Januar folgende Heren Prinzipale unter allen Umständen die Ruhe zu bewahren und amtiren: Herold, Schönberg, Schönberg, Hoppe, Fisch, Schramm, Zur Embryologlie der Verbrechen. Unterschlagung und da sie volles Vertrauen zu ihren Vertretern hat." Alles zu vermeiden, was zu übereilten Schritten nöthigen könnte, Sockernick, Tircksen. Hierauf wurde die Berathung des neuen Statuts fortgesetzt und zunächst der am 20. September zurück­Beiseiteschaffung amtlicher Urkunden lag dem 20 Jahre alten Gerichtsschreibergehilfen Johann H. von Altdorf  ( Bayern  ) zur geäußert, nicht zu warten bis die Prinzipale sich noch Vereins( Einsetzer, Tischler und Berufsgenossen) zur Debatte ges In der folgenden Diskussion wurde u. A. auch der Wunsch gestellte Antrag des Herrn Schmidt betreffs des Namens des Last. Im Februar 1887 trat. bei dem dortigen Gerichte ein besser organisirt hätten, sondern jetzt den Kampf aufstellt. Die Herren Schubert, Machatky, Misch, Bienefeldt, Schmidt und besorgte die Einträge, wie Abquittirungen über Forststrafen, zunehmen. Auch wurde eine zweite Resolution eingebracht, auf sprachen eingehend für, die Herren Lorenz, Bitters und noch bei einem Monatsgehalt von 85 M. geradezu erbärmlichen Bezahlung hielt sich der junge Mann rathung einzuladen. Diese Resolution wurde in der folgenden der Antrag Schmidt mit 37 gegen 31 Stimmen angenommen Trotz dieser Grund neuer Vorschläge die Prinzipale nochmals zu einer Be- mehrere andere Redner heftig gegen die Namensänderung, worauf wacker bis zum März 1889; zu dieser Zeit gerieth er, nach seiner Debatte lebhaft bekämpft und nach einem Schlußworte des Refe- wurde. eigenen Aussage, in leichtfertige Gesellschaft, machte hier und da renten Herrn Besteck, in welchem derselbe auf die Reichs-§ 1 der Vorlage wurde( außer Rechtsschutz) angenommen. ein Kartenspiel mit und trant einige Glas Bier. Bis zum Juni druckerei hinwies, welche jetzt freiwillig eine Lohnerhöhung hätte Bei§ 2 entspann sich eine lebhafte Debatte, welche mit der An­1890 unterschlug er dann die Summe von 172 und 55 W.; eintreten lassen und auch eine neunstündige Arbeitszeit habe, nahme des von Schönberg gestellten Antrages endigte, dem Barc einige der gefälschten Listen wurden nach seiner Verhaftung hinter zurückgezogen, während die erste Resolution einstimmig an- graphen folgende Fassung zu geben:" Mitglied kann Jeder einem Schrank versteckt gefunden, wodurch er sich des zweiten genommen wurde.( Bravo.) Der Vorsitzende gab sodann bekannt, werden, welcher Ginsetzer ist." Hierauf wurde die Berathung Reates schuldig machte. Unumwunden geständig, erhält er sieben daß die nichtbezugsberechtigten Konditionslosen vom nächsten bis zur nächsten Generalversammlung abgebrochen. Unter Ber  Sonnabend ab thatkräftig unterstützt werden würden, damit sie schiedenem wurde ein Antrag Ney dem Vorstande zur Vorarbeit Und was war die eigentliche Ursache seines Vergehens? Die im Stande sind, ihrem Prinzipe treu zu bleiben. Hätten die überwiesen, sowie vom Vergnügungs Komitee auf das am Geringfügigkeit des Monatsgehalts. Leipziger Gehilfen 50 000 m. liegen, so hätten die Berliner   Ge- 19. Oktober stattfindende Kränzchen aufmerksam gemacht, welches Eine Ausstellung des Elends. Die englische Heilsarmee hilfen noch mehr.( Großer Beifall.) Denselben Muth einzu- zum Besten kranker Mitglieder abgehalten wird. hat die große Agrikultural- Hall in London   gewählt, um dort eine sprechen, halte er nicht für erforderlich; der Muth sei vorhanden.d Ausstellung zur Belehrung der Welt über die Armen und Glenden Nach diesen Worten wurde die imposante, in musterhaftester In der Versammlung des Verbandes deutscher Zimmer zu veranstalten, und zwar im Dezember, kurz vor Weihnachten  . Weise verlaufene Versammlung mit einem dreifachen, brausenden Leute, Lokalverband Berlin  , welche am 4. d. Mts. stattfand, hielt Außer den Arbeiten, welche von Solchen, die der Gaffe ent- Hoch auf die gerechten Forderungen der Gehilfenschaft geschlossen. Boltsernährung und Sozialismus. Darauf wurde als Ausschuß­Herr Gründel einen mit Beifall aufgenommenen Vortrag über riffen  ", in den gegründeten Heimstätten angefertigt werden, sollen auch wahrheitsgetreue Nachbildungen der jämmerlichen Logis des tember seine Mitgliederversammlung ab. Der Fachverein der Tapezirer Berlins   hielt am 28. Sep- mitglied in den Verbandsausschuß für die Dauer der Krankheit Londoner Ostends, wo die Aermiten hauſen, und der Arbeits- der Tagesordnung wurde ein Vergnügungskomitee für das am zweiten Schriftführer Kamerad Fischer und zum Vertraueng­Unterm ersten Punkt des Kamerad Geffrois der Kamerad Paulsch gewählt, ferner zum höhlen der Schweißtreiber dem Publikum vorgeführt werden. In der Ankündigung heißt es:" Dies wird eine deutliche Lektion 10. Oktober bei Buggenhagen stattfindende Stiftungsfest gewählt. mann für die Arbeitsvermittelungs- Stelle bei Hilgenfeld, Berg­für die Welt bieten und wir wollen versuchen, flar zu Gemüthe Hierauf wurde der vom Vorstand ausgefüllte Fragebogen des straße 60, Kamerad Charlet. Weiter sprachen einige Kameraden ihre Mißbilligung darüber Magistrats, unsere Lohnverhältnisse betreffend, verlesen und zur zu führen, wie schrecklich das Elend des Bettlers Lazarus Diskussion gestellt, und erklärte sich die Versammlung mit der aus, daß Kamerad Schäffer die Vermittelungsstelle von der ist, der vor seiner Pforte tauert im dunkelſten England"!" Ausfüllung desselben einverstanden. Es folgte ein Bortrag des Neuen Hochstraße( bei Wilfe) eigenmächtig verlegte; man wünschte Wie die Armen Londons   zum Theil wenigstens leben müssen, davon gab die Leichenschau, welche Dr. Macdonald Kollegen Friedmeier über die traurige Lage im Tapezirergewerbe. Die Rückverlegung. in London   über das 4 Monate alte Söhnchen eines Messing spiele vor Augen und erklärte, nur eine starke Organisation und 464,80 M., eine Ausgabe von 842,06 m., fomit einen Ueberschuß Redner führte das Bestehen derselben durch recht drastische Bei- Die Abrechnung vom Stiftungsfest ergab eine Einnahme von arbeiters dieser Tage abhielt, wieder ein Beispiel. Die Familien guter Arbeitsnachweis könne unsere Lage vor noch weiterer von 122,24 M.

Monate Gefängniß.

Versammlungen.

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Der Fachverein der Stackateure und Berufsgenossen hielt am 5. d. Mts, seine Vereinsversammlung ab. In derselben ließen sich wieder 7 Kollegen als Mitglieder aufnehmen und dann widmete der Vorsitzende dem verstorbenen Mitgliede Franz Buckas einen Nachruf, worauf die Versammlung, das Andenken des ver storbenen Kollegen durch Erheben von den Plägen ehrte. Es folgte ein 1/2 ftündiger Vortrag des Herrn Dr. Friedländer über Sozialismus und persönliche Freiheit." In der Diskussion Sprachen mehrere Kollegen im Sinne des Referenten. Unter

bestand aus den Eltern und vier Kindern. Alle sechs schliefen in einem kleinen 6 Fuß langen und Berschlechterung bewahren bezw. dieselbe etwas ausbessern, wozu Im Verschiedenen machte Kamerad Knüpfer bekannt, daß die 3 Fuß breiten Bett. Am Sonntag Morgen fand die erforderlich sei, daß wir die Schundwerkstätten einfach sperrten. Angelegenheit Knüpfer tontra Kadur infolge der Verzögerung Mutter ihr jüngstes Kind todt vor. Es war erstickt. In einer Woche In der recht regen Diskussion wurde über einzelne Werkstätten verjährt sei. im September find in London   9 lleine Kinder aus gleicher Ursache Tapezirermeister ein Kleber mit Ueberfiunden und vielleicht auch recht Unerfreuliches mitgetheilt, so z. B. bemerkt, daß bei einem ums Leben gekommen. Schlägen täglich 2 m. verdienen könne, während von einer anderen Werkstatt berichtet wurde, daß daselbst nicht nur Schund preise für Affordarkeit bezahlt, sondern auch noch die Lehrlinge, welche zum Theil Waisenknaben seien, in einer Weise ausgebeutet würden, daß sie unmöglich gute Arbeiter werden könnten, denn sie müßten von früh bis Abends 9 und 10 Uhr mit dem Wagen Die allgemeine Buchdrucker Versammlung, welche am auf der Straße liegen, und in der Kleidung seien sie so herunter 11. d. M. nach dem großen Saale der Berliner   Bockbrauerei ein- gekommen, daß es Mitleid erregend wäre. Da die Herren berufen war, fand unter derartigem ungeheurem Andrange statt, Innungsmeister die Humanität gepachtet zu haben glauben, be- Vereinsangelegenheiten wurde an Stelle des ausgeschiedenen Mit­daß, um Allen Platz zu schaffen, die Stühle aus dem Saale   entschloß die Versammlung, diesen Fall von Lehrlingsausbeutung gliedees Fritsche Kollege Rösner einstimmig zum Revisor gewählt, fernt werden mußten. Ueber 3000 Personen füllten den Saal. Den dem Vorstand der Tapezirerinnung zu unterbreiten, um zu sehen, ferner wählte man für die Arbeitsnachweis- Kommission die Kollegen Borsitz führte Herr Philipp Schmitt. Die Tagesordnung ob es diese Herren mit der Humanität auch ernst nehmen. Das Kleinert, Weding, Polony und Röhr. Kollege Schulz brachte lautete:" Berichterstattung über die Verhandlungen der Tarif Gesuch eines Kollegen um Bewilligung von Rechtsschutz in dann die Fensterfrage in Erinnerung und forderte die Kollegen tommiffion in Leipzig  ." Referent war Herr Best ec, Gehilfen- Lohnstreitigkeiten wurde dem Vorstand überwiesen, worauf die auf, sich stritte an die Resolution zu halten, welche in der öffent­vertreter für den Kreis Berlin   in der Tariskommission, Derselbe Versammlung geschlossen wurde. lichen Versammlung angenommen worden ist und wonach auf jedem Bau, auf dem am Montag nach dem 15. Oktober, die Verschiedenen wurde gerügt, daß an der Rathenower  - und Krupp­Fenster noch nicht verglast sind, die Arbeit niederzulegen ist. Im Straßen- Ecke Stuckateure die Façaden- Sachen sehr fahrlässig ans gesetzt haben; es solle jeder Stollege mehr Sorgfalt auf seine Arbeit verwenden, damit durch die Art und Weise der Ausführung nicht das Publikum gefährdet wird.

gab bekannt, daß auch die geringsten Hoffnungen sich nicht erfüllt

haben. Troßdem von allen Vertretern eine merkliche Besserung in arbeiter fand unter Anwesenheit von Frauen am 4. Oktober statt. Auf Eine öffentliche Versammlung der gewerblichen Hilfs. Bezug auf Durchführung des Tarifs, in Bezug auf Regelung des ein beifällig aufgenommenes Referat des Genossen Rohrlack über die Lehrlingswesens 2c. fonstatirt wurde, war eine Berkürzung der Ar- Prostitution und die moderne anarchische Produktionsweise beitszeit von den Prinzipalen nicht zu erreichen. Redner entwarf von folgte eine lebhafte Debatte, an welcher sich die Kollegen Linden den stattgehabten Verhandlungen recht drastische Momentbilder, heim, Hermann, Frau Rohrlack, Thal, Schulze zc. im Sinne des die vielfach große Heiterkeit der Versammlung erregten. Große Referenten betheiligten. Eine im Sinne des Vortrages gehaltene Entrüftung erregte die Bekanntgabe der Ablehnung der Ber- Resolution fand einstimmige Annahme. fürzung der Arbeitszeit, welche von Seiten der Gehilfen in ein­In der letzten Versammlung der Vereinigung der gehendster Weise begründet wurde, mit dem Einwande:" Das Wendt, mit, daß er, nachdem die Versammlung angemeldet ge- tung Berlin  , sprach Herr Peus in fesselnder Weise über die Ge Unter Verschiedenem theilte der Wirth des Lokales, Herr Drechsler und Berufsgenossen Deutschlands  , Ortsverwal Gewerbe verträgt es nicht." Auch das eiserne Muß wurde wesen sei, zu dem Vorstand des Polizeireviers gerufen worden, schichte des englischen Proletariats, wofür ihm durch reichen Bei­von den Prinzipalen vorläufig noch nicht anerkannt, doch suchten welcher ihn darauf aufinertfam gemacht habe, daß er sein Lokal fall gelohnt wurde. Eine Diskussion fand nicht statt. diefe ihr Entgegenkommen zu beweisen durch den bekannten An- zu dem nach der Versammlung stattfindenden gemüthlichen Bei- Buntt 8 wurden folgende Kollegen in den Vorstand gewählt: trag, eine Lohnerhöhung von 7/2 pet. unter gewissen Bedingungen sammensein nicht länger als bis 11 Uhr zur Verfügung Karl Dost, erster Bevollmächtigter; Rafehorn, zweiter Bevoll 3 zu bewilligen. Dieses Entgegenkommen wurde seitens der Ge- stellen dürje, da er eine Genehmigung zum Abhalten von Tanz- mächtigter; Baumberg  , erster Kassirer; Winkler, zweiter Kassirer; hilfenvertreter dankend abgelehnt. Die Verhandlungen endeten iustbarkeiten nicht nachgesucht hatte. Auf die Erwiderung des Dittmar, erster Schriftführer; Jander, zweiter Schriftführer; damit, daß dieselben resultatlos abgebrochen wurden, troydem Herrn Wendt, daß er seinen Saal für diesen Tag an den Ein- Borandt und Langenbeck, Beisigende; Brückner und Löwe, Revi­die Gehilfenvertreter ihrerseits den Prinzipalen entgegengekommen berufer der Versammlung vermiethet habe, dieser also allein das foren. Zum Vertrauensmann der Stockarbeiter wurde Kollege waren. Referent war der Meinung, daß der Gehilfenschaft vorerst weiter nichts übrig bleibe, als diesem Treiben mit verschränkten Hausrecht auszuüben berechtigt sei und er zufrieden sein müsse, Hiße gewählt und zum Hilfskassirer in der Reichenbergerstraße Armen zuzusehen. Sie werde sich nicht provoziren lassen. Aber gestatte, machte der Reviervorstand Herrn Wendt darauf auf­wenn der Einberufer ihm überhaupt den Zutritt zum Saal Kollege Wasserthal. auch für sie würde die Zeit zum handeln kommen.( Bravo.) merksam, daß die Behörde das Recht habe, bei öfteren Unregel Die Gehilfen würden warten, sie hätten warten gelernt, aber sie maßigkeiten" ihm die Konzession zu entziehen. Herr Wendt hat würden auch den geeigneten Augenblick zu erfassen wissen und es sich daraufhin für die Zukunft verbeten, daß er wegen solcher ihre Forderungen in anderer Weise zur Durchführung bringen Sachen belästigt werde, die Behörden mögen thun, was sie nicht und dem eisernen Muß" Geltung zu verschaffen wissen.( Großer lassen fönnen. Eine Anfrage, betreffend Nichtablieferung von Beifall.) Bereits feien Entlassungen und Kündigungen erfolgt Parteigeldern und Gründung eines oppositionellen Organs, und würden Forderungen betreffs ueberarbeit gestellt. Den welche auf Mittheilungen bürgerlicher Blätter zurückzuführen ist, Bund der Prinzipale beleuchtend, fonstatirte Redner, daß die wurde bis zur nächsten Volksversammlung zurückgeftelt. Die befferen Prinzipale dem Bunde nicht angehören, und sprach die Versammlung schloß mit einem dreifachen Hoch auf die inter­Hoffnung aus, daß sich die besseren Elemente noch weiter von nationale Sozialdemokratie. demselben abwenden werden. Den Ausführungen des Referenten

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Eine stark besuchte Mitgliederversammlung des Fach­vereins der in Buchbindereien und verwandten Betrieben beschäftigten Arbeiter fand am 5. Oktober statt. Der gute beschäftigten Arbeiter fand am 5. Oftober statt. Der gute Besuch derselben war wohl dem im Vorwärts" veröffentlichten Ausruf des Kollegen Siegrist zuzuschreiben. Als der 1. Punkt Autoritäten" unter großem Beifall erledigt war, wurde Kollege Stanowsky in die Arbeitsnachweiskommission gewählt. Alsdann der Tagesordnung: Vortrag von Herrn Dr. Lütgenau über motivirte Rollege Siegrist den Zweck seines Aufrufs damit, daß bei der von beiden hier bestehenden Vereinigungen innegehaltenen motivirte Kollege Siegrist den Zweck seines Aufrufs damit, daß verschiedenen Taftit es der Agitationskommission bis jetzt nicht möglich gewesen sei, eine Einigung beider Vereine zu erzielen. In Anbetracht aber, daß die Verhandlungen beider Vorstände am Sonntag soweit geführt hätten, daß der Vorstand der Neuen Vereinigung sich verpflichtete, in deren nächster Generalversammlung dahin zu wirken, daß jener Verein mit dem 1. Januar 1892 seinen Beitritt zum Zentralverband erkläre, forderte Redner in einer dahinlautenden Resolution auf, den am 1. Oktober ge gründeten Arbeiterinnenverein nicht anzuerkennen, denn es fei dadurch nur wieder ein Reil zwischen beide Vereine geschlagen und auf diese Weise ein Zusammengehen niemals möglich. Kollege Eichhorn sprach gleichfalls im Sinne Siegrist's, während alle darauffolgenden Redner, Morbach  , P. Schneider, Haß und Kohl­hardt, unter Beifall der Versammlung sich gegen die Resolution Siegrist erklärten. Sie forderten die Mitglieder auf, troß mehr­

schlossen sich diejenigen des Vorsitzenden des Unterstützungs- Eine öffentliche Versammlung der Kutscher und der Vereins Herrn Döblin an, welcher noch weitere Einzel- im Fuhrwesen beschäftigten Arbeiter tagte am 4. Oktober. heiten der Verhandlungen zum Gegenstande seiner Besprechung Dieselbe bot einen Vortrag des Genossen Lazarus   über Die machte, auch die Verhandlungen des Bundes" unter der Aegide bürgerliche Gesellschaft", wofür derselbe reichen Beifall erntete. des Herrn Burenstein in den Bereich seiner Betrachtungen Von einer Diskussion wurde abgesehen. Es gelangten dann zog, dieselben in eutsprechender Weise kritisirend und konstatirend, folgende Resolutionen zur Annahme: daß der Bund" sich bereit erklärt hatte, billgen" Forderungen 1. Die heutige öffentliche Versammlung der Kutscher und der Gehilfen zuzustimmen und eine Verkürzung der Arbeitszeit c. Arbeiter Berlins   beschließt, mit aller Macht dahin zu wirken, um 1/2 Stunde und in eine Lohnerhöhung von 5 pet. zu ge- daß dem Trinkgelder- Unwesen ein Ende gemacht werde, und daß währen. Als die Gehilfen diese Forderung stellten, sei dieselbe ein Telegirter in die Streif- Kontrollkommission entfandt wird, aber von den Prinzipalen abgelehnt worden. Auch hätte man welcher dahin zu arbeiten hat, daß mit Hilfe der Berliner von Seiten der Prinzipalität hervorgehoben, daß es sich nicht um Arbeiterschaft dem Trinkgelder- Unwesen ein Ende gemacht und eine Geld-, sondern um eine Prinzipienfrage handele, indem an deisen Stelle ein Sohn geschaffen werde, welcher den heutigen nicht zugegeben werden tönne, daß die Buchdrucker Verhaltnissen entspricht. die Ersten seien, welche die zehnstündige Arbeitszeit auf- Die heutige öffentliche Versammlung ist mit den Ausfüh- jacher Machinationen einiger Kollegen an der bewährten Taktik geben. Hiernach sei der Kampf der Buchdrucker zu einem rungen des Referenten voll und ganz einverstanden; sie erkennt und den Beschlüssen unserer Vereinsversammlungen festzuhalten, allgemeinen gemacht. Redner war der Meinung, daß die Ge- an, daß nur durch eine feste Organisation die tief traurige Lage welche aus praktischen Gründen einen selbständigen Arbeiterinnen­hilfenschaft sich aber diesen Kampf nicht nach dem Willen der zu verbessern ist, und verpflichtet sich, Mann für Mann der verein geschaffen wissen wollten. Ueber diese Sache, uber welche wir Prinzipale würden aufzwingen lassen, sondern denselben nach Freien Vereinigung der Kutscher und der im Fuhrwesen beschäf- schon längst einig waren, weiter zu diskutiren, wurde abgelehnt und eigenem Ermessen aufnehmen würde. Der bestehende Tarif tigten Arbeiter Berlins   und Umgegend beizutreten, da dies der nunmehr zur Tagesordnung übergegangen, worauf folgende, vom