ttütbe, ist bifie Sinlrachi ttn» yrohe, anb od host,>? bletbfnbe Errun­genschaft. Inzwischen ist eS ben �Demotraten" aeliinqen, stch über eine Kandidatur zu einigen, und bezeichnender Weise gehört der nominirte Kandidat Hewttt, ein alterPolitiker", gar nichl zu den demokra­tischenRings"(Kliken), und wird alsehrlicher Mann",Prbeiter- freund" und.tZellmacko mau", der sich von unten heraus emporgearbeitet hat, empfohlen. Was dieEhrlichkeit" betrifft, so wollen wir den Punkt ununtersucht lasten so viel steht fest, wenn er gewählt wird, muß er nach der Pfeife der Partei tanzen, die ihn gewählt hat. Die Arbeiter lasten sich auch kein 3E für ein U vormachen, und Herr Hewitt wird mit all seinerArbeitersreundlichkeit" keine einzige Arbeiterstimme ergattern. Die Nachrichten über die verrückte Polizeikonspiration von Wien  , in die sich'anscheinend einigeAnarchisten" einwickeln ließen, wird von der amerikanischen   Bourgoispreste benutzt, um dasRothe Gespenst" wieder zu erwecken, und die Chicagoer   Verurtheilten dem Galgen zu überliefern. Am ärgsten treibt es da, wie meist, wenn es eine Infamie gilt, ein deutsches Blatt, dieNew>Dorker Staatszeitung", weiland das einzige deutsche   Blatt, das die Sklaverei vertheidigte, und seitdem nicht sauberer geworden. Dt» sollst nicht tödten so lautet das fünfte Gebot, wie man eS den Kindern in der Schule einvaukt, und in der Erklärung dazu wird der schöne Grundsatz aufgestellt, daß, wo Einer den Tod seines Neben- menschen verhindern kann und es nicht thut, er sich ebenfalls gegen dies Gebot versündigt. Wer aber meinen sollte, daß in unserer christ- lichen Gesellschaft dieser schöne Grundsatz auch befolgt werde, der befindet sich, wenigstens soweit es die Kreise betrifft, in denen dieRück- kehr zum positiven Glauben" Thatsache geworden, in einem argen Irr- thum. Im Gegentheil, es wird unverfroren fortgemordet, sobald der höchste Gott des Jahrhunderts, das dreimal heilige Kapital, in Frage kommt. Die Genoffen werden in den Tageszeitungen von der schrecklichen "Erplosion in der Zeche Konsolidation in Schalke bei Gel- senkirchen gelesen haben, bei der 5t) Bergleute dem MolochSchla- gende Wetter" zum Opfer fielen. Was sagen wir? Zum Opfer gefallen und den schlagenden Wettern? Nicht doch geopfert, gemordet wurden dem Moloch Kapital! Früher", so schreibt uns ein Arbeiter aus dem dortigen Bezirk, früher konnte man wider die schlagenden Wetter wenig oder nichts ausrichten, aber heute, in der Aera der Riesenfortschritte der Technik kann man viel dagegen thun und sollte man somit auch viel dagegen thun. Jndeß, das geschieht nicht, denn es kostet dem Kapital zu viel Geld. Man hat zum Beispiel jetzt elektrischeSicherheits- lampen erfunden, bei denen es gar nicht möglich ist, die Wetter zu entzünden, aber sie kosten 60 Mark pro Stück, und das ist für den armen Mann zu viel. Nun fügt er mit bitterem Sarkasmus hinzu sie sind todt, in den ersten Tagen wurde pflichtschuldigst ' Trauer für sie gepredigt, und fetzt geht alles wieder im alten Geleise. Die Preffe hat neue Themata, die sie beschästigen, sie weiß nichts mehr von der Geschichte und hat auch zur Zeit, als das Unglück paffirte, "nichts gewußt, als daß die Verunglückten im Himmel sind und für die Hinterbliebenen gebettelt werden soll. Recht tröstlich!" Freilich, freilich. Und es wird fortgemordet werden, solange die heu- ttge Ausbeutergesellschaft besteht und ihr Gott die Welt regiert. Justiz heißt Gerechtigkeit und ein Justizminister ist demnach ein Mann, der darüber zu wachen hat, daß Recht und G e- rechtigkeit im Lande herrschen. So möchten naive Seelen denken. Herr N o k k, Justizminister im nationalliberalen Baden, ist aber anderer Ansicht. Nach ihm hat ein Justizminister dafür zu sorgen, daß die Gerechtigkeit mit Füßen getreten werde. Vor einigen Tagen wollte in Karlsruhe   ein G r a f S. ein F r ä u» lein von F.(leider nennen die Zeitungen den Namen nicht) heirathen. Das blaubllltige Brautpaar hielt sich aber sür zu fein, den Ansorderun- gen des Gesetzes entsprechend auf das Rathhaus zu gehen, und verlangte vom Standesbeamten, er solle die bürgerliche Trauung in der Wohnung der Braut vornehmen. Der Beamte erklärte, daß ihm das Gesetz v e r- biete, die Trauung anderswo als in den Geschäftsräumen vorzuneh- men, wenn nicht Umstände, die nicht vermieden werden 'können, den Vollzug in einem Privathause nöthig machen. Die adlige Schwiegermama läuft darauf zum Herrn Justizminister, und dieser sendet den Rath an den Beamten, er möge die Weigerung zurücknehmen. Ohne Grund darf ich nicht", erklärt der Beamte, und darauf entblödet sich die hochgeborene Dame nicht, zu lügen, ihr gräflicher Schwieger- söhn sei zu alt und zu gebrechlich, zum Rathhauc zu gehen, bezw. zu fahren, während destimmt war, daß die kirchliche Trauung(nie ohne diese!) in der Kirche stattfinden sollte.(VorGott  , vor dem wir alle gleich find", kann man ja den nöthigen Pomp entfalten!) Der " Standesbeamte geht aber auf den Schwindel nicht ein, auch nicht, als aus Betreiben der gnädigen Frau der Justizministergestattet", die Trauung im Hause der Gnädigen vorzunehmen, und der Stadtrath gibt ihm darin einstimmig Recht, nur dann soll er nachgeben, wenn ein Befehl vom Justizministerium erfolge. Und richtig, der Befehl erfolgt unter der Motivirung. das Gesuch jc. sei zwar unzulässig, aber(!) der Justizminister habe das Recht, in einzelnen Fällen Ausnahmen anzuordnen. So opfert ein I u st i z m i n i st e r die Gesetze des eigenen Landes dem Hochmuthe einer adeligen Gans auf. Und das imliberalen Muster- staat"! Die Arbeiter werden es stch merken! Aus Be»!lin. 23. Oktober, erhalten wir folgende Zuschrift: Motto:Wie ist doch die Zeitung so interessant Für unser liebes Vaterland" ic. Sehr geehrter Herr Redakteur! Bitte, gestatten Sie gütigst, daß auch ich Ihnen einmal«inen, zufällig in meine Hände gelangten kleinen Beitrag zur neudeutschen Kulturgeschichte übersende, der durch eventuelle Publikation im Parteiorgan auch einem größeren Leserkreise Jntereffe einflößen dürfte. Es handelt sich nämlich um nichts Geringeres als um die S u p p e unseres Heldengreises! Also hören Sie und genießen Sie die besagte Suppe mit Verstand! Die Suppe des Kaisers ist Gegenstand einer Wette geworden. In Austin   in Texas   haben zwei Leute eine Wette von 100 Doll. über die Streitfrage entrirt: ob Kaiser Wilbelm seine Fleischsuppe klar mit Muskatnuß und kleinen Fleischklößchen und mit buk ge­kochtem Reis, der separat gekocht ist, als Zuthat ißt. oder aber ob S«. Majestät die Suppe mit Reis, Kartoffeln und allerlei Gemüsen (alles in und mit der Suppe gekocht) zu essen pflegt. Di« Eni- scheidung dieser Stteitsrage ist der ZeitschriftDie Küche» über- tragen worden. Nach der ertheilten Antwort ist die Wette unent- schieden geblieben, da keiner der beiden Wettenden das Richtige ge- troffen hat. Der Kaiser liebt nämlich vorzugsweise gebundene, n i ch t k l a r e Suppen, welche aus einer kräftigen Brühe hergestellt werden, als Einlage dienen Graupen, Reis, besonders liebt er selbstgefertigte Nudeln." So zu lesen in der Nummer vom 21. Oktober 1886 desBerliner  �Ja°"seben�Sie/ nun ist endlich das Räthsel der Dauerhaftigkeit unseres HeldenkarserS gelöst, nun wissen wir's: wenn man täglich einegebun- dene« Suppe aus kräftiger Brühe mit Einlage von Graupen, Reis oder garselbstg-fettigt-n" Rudeln ißt. da kann man auch alt werden wie ein«aus und dabei gescheit sein wre em Potentat, will sagen Heldenthaten verrichten, Paraden abnehmen. Hummermayonnarse ver- tilgen und außer Schußw-'te der Schlacht von Gravelotle zusehen, ohne dabei vom Pferde zu fallen. Nun Eines ist für die Kultur gewonnen: mögen zurückgebliebene Geister' sich auch fernerhin nochum des ais e rsB a r t" streiten, Aufgeklärte werden das Streben v-s J°hrhund-rts r,cht-g-r-rfast-n und fich künftig, dem Beispiel derWeisen von TexaS  " folgend, nur noch " Für �heut/genu/ des Ächtigen; hoffentlich berichtet unS der biedere »Lokalanzeiger" demnächst etwas JntereffanteS über des Kaisers- sonstiges Befinden. blilitans. o nicht blos dort und in ähnlichen Klatschblätern. sondern >er politischen Presse der gebüdeten Gestllschaft. Die GcseyUitile«, ver Gescyeßwackiker treibt in P r e u ß e n- Deutschland imm-r hdr>>che>? Blüihen Dem Beispiele des alten Wilhelm folgend, der den Oiftueren das Duell zur Pflicht gemacht.. obwohl dasselbe im Siiafgesetzbuch verboten ist wozu hätte er fönst die Verfassung beschworen,so wahr mir Gott helfe"? fangen jetzt auch die L a n d r ä t h e an, das Duell zu kultivucn, und nicht etwa nur unter sich, womit man wegen der etwaigen Wirkungen sich vielleicht aussöhnen könnte, sondern auch, und das ist das Charak- teristische, gegenüber ihren Opponenten auf den Kreistagen. Ueber einen solchen Duellwütherich berichtet die Richter'scheFreisin- nige Zeitung": Der Land rat h des Kreises Angerburg(Ostpreußen  ), von Kan- n e w u r f f, hat wiederholt Gutsbesitzer, welche Ehrenämter in der Kreisverwaltung versehen, zum Duell herausfordern lassen, und zwar unter Bezugnahme auf Aeußerungen, welche die genannten Gutsbesitzer in ihrer amtlichen Stellung, bezw. in Wahrung der Interessen des Kreises gethan haben. In Folge dieses Verhaltens des Landraths hatdergesammte Kreisausschuß bei dem Regierungspräsidenten  Beschwerde geführt. Die Beschwerde ist schon vor Monaten abgesandt, bis jetzt aber ohne Bescheid geblieben. Gleichzeitig hat das älteste Mitglied des Kreistages bei der Staatsanwattschast die strafgericht- l i ch e Verfolgung des Landraths wegen Herausforderung beantragt. Auf den Antrag aber ist«in abschlägiger Bescheid sowohl seitens der Staatsanwaltschaft in Lyk wie auch des Ober- staatsanwalts in Königsberg  (S a r o) erfolgt, weil der Land- rath als Landwehr-Kavallerie-Offizier in Duell- fragen nur der Militärgerichtsbarkeit unterliegen." Welch' schamlose Verdrehung aller Rechtsbegriffe! Der biedere Kanne- wurf fordert seine Gegner wegen Vorkommnisse, bei denen er so gut wie sie sich als Zivilpersonen gegegenüberflanden, die Staats- anwaltschaft aber deduzirt: Haltt Sobald der Herr Landrath Euch zum Zweikampf herausfordert, d. h. das Gesetz verletzt, steht er außerhalb des Rahmens der staatsbürgerlichen Verpflichtunge. Ein frecherer Faustschlag wider den in der preußischen Verfassung niedergelegten Grundsatz:Alle Preußen sind vor dem Ge- setze gleich. Standesvorrechte finden nicht stat t", ist gar nicht denkbar. Aber auch Herr Saro hat die Verfassung be- schworen, undwas mein Kaiser kann, kann auch ich", denkt er. Auf Schleichwegen ertappt. Erst jetzt kommt uns ein Ar- tikel der liberalenWeser Zeitung" zu Gesicht, in welchem unsere Ausführungen zur Frage der Wiederrichtung der Jnter- nationale(vgl. Nr. 41 unseres Blattes) zu ebenso gehässigen wie verlogenen Ausführungen überMarx, Engels, Liebknecht   und Genossen" benutzt werden. Besagtem Artikel ist nämlich die Ehre widerfahren und das ist an sich bezeichnend für ihn in aller Ausführlichkeit von der Norddeutschen Allgemeinen" abgedruckt zu werden, die wirder Roth gehorchend, nicht dem eignen Trieb" zuweilen zur Information durchsehen, während wir keine Gelegenheit haben, das Bremer   Blatt zu lesen. Wie sehr der Artikel diese Auszeichnung von Seiten Ehren-Pindters verdient, zeigt folgendes Zitat:Diese Ansicht"(daß nämlich die Jnter« nationaleals Organisation nichts tauge", was wir beiläufig nicht gesagt)kommt den Internationalisten bezeichnender Weise erst jetzt, nachdem sie selber diefalschen Vorstellungen bei Freund und Feind" geweckt und selb er(!) die Polizeiverbote und Ausnahmegesetze herbeigeführt haben, die ihnen die Wiedererrichtung ihres Bundes unzweckmäßig er- scheinen lassen. Sie waren es, die mit Sektenwesen und Geheimbündelei, revolutionärer Aufschneiderei und mit ihrer beständigen Koketterie mit dem Anarchismus die Strenge der Regierungen heraus- forderten(!!) und zum Theil auch wirklich nöthig machten. Es läßt sich Punkt für Punkt nachweisen, wie unter ihrem Einflüsse die sozialistische Bewegung da, wo sie ursprünglich einen idealistischen Zug hatte, zu niedriger Wühlerei herabsank, da, wo sie auf Reformen aus- ging, in Umsturzwuth gerieth und überall, statt der Brbeitersache, nur reaktionären Zwecken diente. Wie im Goßen so im Kleinen: ohne Liebknecht keinen Most; denn der Mann derFreiheit" war anfangs ein gemäßigter, allerdings charakterschwacher und unklarer Sozialist und wurde nur durch das in der deutschen   Parteileitung herrschende anar- chistische Phrasenthum zur verbrecherischen Narrheit getrieben." Auf das alberne Gefchwätz auch nur mit einer Silbe der Widerlegung eingehen, hieße den Raum unseres Blattes verschwenden. Wir würden dasselbe vielmehr gar nicht beachtet haben, wenn nicht der Gedankengang des ganzen Artikels eine merkwürdige Aehnlichkeit zeigte mit der Be- Handlung des gleichen Themas in einem soeben erschienenen Pamphlet des aus der österreichischen Arbeiterbewegung sattsam bekannten Hein- rich Oberwinder, betiteltSozialismus und Sozialpolitik, ein Beitrag zur Geschichte der sozialpolitischen Kämpse unserer Zeit. Das Buch ist in deutschen   Arbeiterblättern bereits zur Genüge gekennzeichnet worden, es ist weiter nichts als ein erneuter Versuch, die öffentliche Thätigkeit seines Urhebers in das glänzendste Licht zu stellen, alle Wider- sacher desselben aber der verdienten Verachtung der Mit- und Nachwelt zu überliefern, bei welchem löblichen Bemühen es Herrn Oberwinder auf einige Verstöße gegen die Wahrheit natürlich nicht ankommt. In allem Uebrigcn ist es so unbedeutend, daß es dadurch total unschädlich wird. Wenn aber in demselben auf Schritt und Tritt alle diejenigen, welche sich, wie Liebknecht, gegen das ausgesprochen, was Herr Oberwinder als die von Lassalle   vertreten« Richtung bezeichnet, des Buhlens mit dem Anarchismus und der anarchistischen P h rase be- zichtigt werden, wenn auf S. 25 behauptet wird, daß diejenigen, welche durch llebertreibungen oder Befolgung einer falschen(d. h. nicht von Herrn Oberwinder sanktionirten) Parteitaktik den Boden der realen Ver- hältniss« verlassen, damit die Aktion der reaktionären oder reagirenden Elemente begünstigen, und wenn es schließ- lich von Most(S. 95) heißt, er sei aus Oesterreich  , wo er alsgemülh- voll" bekannt war, ausgewiesen, in einem Moment nach Deutschland  gekommen,wo die anarchistische Phrase in den Versamm- lungen eine große Rolle spielt e," so ist dos thatsächlich nichts anderes als das in der obigen Notiz derWeser Zeitung" Gesagte nur mit dem einen Unterschied, daß in der Zeitungsnotiz, die aller- dings dem Verfasser gestattet, sich in den Mantel der Anonymität zu hüllen, der denunziatorische Charakter deutlicher hervortritt, als in der Broschüre, die ihren Verfasser auch in den Augen der Ar- beiter rehabilitiren soll. Wir waren also auf der richtigen Fährte, als wir vor nahezu einem Jahre(Nr. 50 unseres Blattes, Jahrg. 1885), in dem Verfasser eines, ebenfalls in derWeser Zeitung" erschie- nenen und von Unwahrheiten aller Art strotzenden Artikels über die französischen   Wahlen einenRenegaten der deutschen Sozialdemokratie» vermutheten., Und nun, nachdem, Dank seiner Eitelkeit, der Schleier gelüftet, über- lassen wir Herrn Oberwinder derNorddeutschen Allge« meinen". Wie sehr verkürzte Arbeitszeit fast überall mit erhöhter Arbeitsleistung verbunden ist, bezeugt der jüngst erschienene Bericht der preußischen Fabrik-Jnspektoren für das Jahr 1885. In einer von derFrankfurter Zeitung  " veröffentlichten Zusammenstellung der Resul- täte der Jnspekttonen lesen wir darüber: Eine Herabsetzung der Arbeitszeit haben die Fabri- kanten nicht zu bereuen gehabt. In Pommern   wurden in verschie- denen Fabriken die Vor- und Stachmittagspausen in Wegfall gebracht und so die Arbeitszeit um eine Stunde gekürzt. Für das Vesperbrot bleibt Zeit während der Arbeit.Die Leistungen sind sett dieser Einrichtung im Vergleich zu früheren größer geworde n."Glas- fabriken, in welchen vor zehn Jahren eine 14stündige Arbeits« zeit(einschließlich Pausen) üblich war, haben dieselbe auf eine 1 vstündige(einschließlich Pausen) umgeändert, und es wird von Betriebsleitern bestätigt, daß hiernach die Arbeiter in derselben Stundenzahl mehr leisteten als früher bei der langen Arbeits- schicht"(Hessen-Nassau  ). Aehnliches wird aus Plauen   und von Lipper Ziezelarbeitern aus Hannover   gemeldet." Das widerlegt alle Bedenken gegen eine gesetzliche Verkür- zung der Arbeitszeit, aber auch alle Illusionen über ihre Wirkungen auf das Arbeitsangebot. Ueber Herrn Deroulede, dessen Rückkehr nach Paris   von seinen französischen Gesinnungsgenossen zu einer ebenso lärmmden als! geschmacklosen Komödie benutzt wurde, schreibt unser Bruderorgan, der i PariserSocialiste  ": Herr Deroulsde, ein russischer Agent. Herr Deroulöde hat eine große Reise durch Rußland   beendet Ml: pollzelluh-r Erlaubniß hat er die wichtigsten Slädl- beluihl, geheime Zu'amm-nkiinste abgehalten und den Bund des republikanilchen Frankreich   mit dem autokratischen Rußland   gepredigt. Jetzt kommt er, um seine Mission in Paris   fort- zusetzen. Als er aus dem Zug stieg, hielt er eine kleine Vorlesung über die bulgarische Frage, die er in den Bureaus der russischen Polizei studirt hat, und forderte im Namen der Menschlichkeit, der Ordnung auf dem Balkan   und des europäischen   Friedens die Intervention Rußlands   in Bulgarien  . Nie hat sich der Patriottsmus, den Herr Deroulsde so ritterlich repräsentirt, zu solch traurigem Geschäft erniedrigt. Seit dem Anfang des Jahrhunderts bestand die traditionelle Politik Frankreichs   darin, sich dem Eindringen der russischen Barbarei in Europa   zu widersetzen. Man wollte ihr durch Errichtung eines unabhängigen Polens   im Norden und die Erhaltung des türkischen Reiches im Süden einen Damm setzen. Heute verleugnen die sranzöstschen Patrioten die historische Ueberlieferung, sie geben die Interessen der europäischen   Zivilisation preis und betteln um die Unterstützung Rußland  , des furchtbarsten Vertreters der feudalen Barbarei Schufte und Idioten, die sie sind!" Bon Rah und Fern. Der preußische Fiskusein wunder« bar Thier, frißt Gold, sch.... Papier  " hat wieder eine Beute er« gattert. Das Oberlandesgericht Breslau   hat ihm das Recht zugesprochen, Gelder, die in nichtpreußischen Lotterien gewonnen wurden, und die ihm in die Krallen gerathen, als auf unerlaubte Weise erworben, seinem Nimmersatten Magen einzuverleiben. Wo es etwas einbringt, ist man in Preußen sehr moralisch. Sonst läßt man Gott einen guten Mann sein und gibt, den Pferdejunkern zu lieb, per Ministerialerlaß den Totalisator wieder frei, obwohl noch vor wenigen Jahren Regierung und Abgeord« netenhaus darüber einig waren, daß er zu den Glücksspielen gehöre, die nach dem preußischen Strafgesetz verboten sind. Wenn der Pferde« junker nicht hazardiren kann, fo gedeiht nämlich die Pferdezucht nicht. Und da leugne einer noch die Nützlichkeit dieser Menschcnklasse! DaS Reichsgericht hat den 22jährigenc« Schriftsetzer Gustav Drobner, weil er anarchistische Flugblätter verbreiten wollte, zu zwei und einem halben Jahr Zuchthaus und drei Jahren Ehr« vertust verurtheilt. Vorsitzender war Herr Drenkmann, als Reicheanwalt" fungirte Ehren- Teffendorf. Zwei würdige Säulen der Gerechtigkeit.   Staatsanwalt Schöne in Halberstadt  , der unfern Genossen Heine wegenVerleumdung" verklagt hatte, hat den Schmerz erlebt, daß Heine freigesprochen, der Vorwurf, den dieser gegen Schöne erhoben: er habe ihn(Heine) grundlos der fälschlichen Abgabe seines Ehrenwortes beschuldigt, als berechtigt anerkannt wurde. Wohl bekomm's, Herr Schöne! Gehen Sie zum Reichsgericht.   Der Polizeidirektor der Londoner City hat nun thatsäch« lich den von der sozialdemokratischen Federation geplanten Umzug der Arbeitslosen am Tage der Lordmayors-Schau ver« boten. Dadurch ist indirekt die Größe der Arbeitslosigkeit an er» kannt. Der englischen Bourgeoisie schlägt das Gewissen, und daS schlechte Gewisse» macht feige.   Das preußische A d e l s b l a t t ist in Rußland   verboten worden, weil es sich des deutschen   AdelS in den Ostseeprovinzen angenommen hatte. Infolge dessen hat daS Blatt sofort seine baltische Rubrik eingestellt. Muth zeiget auch der Mameluk  , aber Vorsicht ist der bessere Theil der Tapferkeit.   Gewisse Leute zerbrechen sich jetzt den Kopf darüber, wer jetzt den bulgarischen Thron besteigen soll. Wir schlagen Herbert Bismarck   vor, der so Ge« legenheit erhält, diejenige staatsmännische Umsicht an den Tag zulegen, die nach seines Vaters Ansicht dem Battenberger so total gefehlt. Wiederum haben wir zwei Ausweisungen zu melden, schreibt man uns aus Leipzig  . Der Schriftsetznr H ö p f n e r und der Schloffer B e r g e r, letzterer verheirathet und beide zur Zeit noch in Haft, haben den Laufpaß erhalten. Sie werden, soweit ich benachrichtigt bin, vom Gefängniß aus auf die Bahn spedirt, man gönnt ihnen nicht ein« mal mehr die 3 Tage, mit der Familie zusammenzusein. Der Wind weht immer schärfer. Wenn die Saat aufgeht, werden sich die Wirkungen zeigen. In Belgien   schlägt die Arbeiterbewegung immer höhere Wogen. Die Bewegung für das allgemeine Stimmrecht hat in der Arbeiterklasse tiefe Wurzel gefaßt und die ablehnende Haltung der maß« gebenden Vertreter der herrschenden Parteien gegenüber der so beschei- denen Forderung, die schändliche, vom engherzigsten Eigenthumsfanatis- mus dikttrte Verurtheilung der Arbeiter Falleur, Schmidt»c. zu zwanzigjährigem Gefängniß wegen ihrer Theilnahme am Glasbläserstreik nicht etwa an den Tumulten halten die Geister in steter Spannung. Demonstration folgt auf Demonstratton, immer gewaltigere Massen treten für die Rechte der Arbeit auf den Kampsplatz. Die Demonstration am letzten Sonntag in C h a r l e r o i, an der über 35,000 Arbeiter theilnahmen, war ein unbestrittener Erfolg, selbst die heftigsten Gegner der Arbeitersache wagen eS nicht, ihre Bedeutung zu leugnen. So stark ist b'e Bewegung, daß man felbst in Regierungs« kreisen sich gezwungen sieht, sich den Anschein zu geben, als wolle man wirklichetwas" für die Arbeiter thun. Aber die Arbeiter passen auf, und werden sich kein Bismarck-Puttkamerisches X für ein U machen lassen, wenn die belgische Regierung wirklich den Versuch wagen sollte, sie mit Krankenkassen rc. nach deutschem Muster abzuspeisen. Namenilich werden sie stch nicht mit dem Linsengericht   solch invaliderSozial« reform" von ihren politischen Forderungen, von der Forderung des a l l.g e nr e i n e n W a h l r e ch t e s-c. abbringen lassen. Die Hartnäckigkeit derMacher" in beiden Lagern der Kapitalisten« klaffe im klerikalen wie im liberalen gegenüber dem Reform« Programm der Arbeiter ruft bei ihren aufgeklärteren und weitsichtigeren Klassengenossen um so größere Erbitterung hervor. Das hat sich bei der am letzten Freitag stattgehabten Nachwahl in Brüssel   gezeigt. Dort hatten die Sozialisten dem liberalen Mischmaschkandidaten Guillery die verschämten und unverschämten Klerikalen enthielten sich nach dem Rückfall mit dem elenden Vandersmissen der Wahl unser» Ge« nossen Bnseele gegenübergestellt. Und trotz des für die Kammer» wählen geltenden enormen Zensus von 42 Fr. 32 Cts. direkter Steuern erhielt Anseele von 5237 abgegebenen Stimmen 1014, d.h. nahezu ein Fünftel. Dieser Uebergang einer großen Anzahl Elemente der Mittel» klaffe in das Lager der Arbeiter und Anseele trat in allen Versamm« sammlungen rückhaltlos sür den Sozialismus und den Klassenkampf der Arbeiter ein ist ein ebenfalls höchst beachtenswerthes Zeichen der Zeit. Es geht vorwärts, auf der ganzen Linie vorwärts, es gährt und rumort überall, alles fühlt, daß die Gesellschaft vor einer Umwälzung steht, und Die sind, wie gesagt, die Klügsten, welche rechtzeitig die Ventile öffnen wollen, che die nach Freiheit strebenden Elemente sich in gewaltsameren Explosionen Luft zu machen suchen, welche schon heut- mit der Thatsache rechnen, deren Unabwendbarkeit sich mit jedem Tage deutlicher offenbart: der Thatsache, daß die Arbeiterklasse es ist, der die Zu« kunft gehört. In Frankreich   marschirt der Sozialismus langsam, aber stetig vorwärts. Bei einer im Departement Aisne  (Nordfrankreich) stattgehabten Nachwahl zur Deputirtenkammer erhielt der sozialistifch- revolutionäre Kandidat, der Tüllarbeiter Langrand, 5847 Stimmen, davon in St. Quentin   1714, in Guise 304. In letzterer Stadt er- hielt sein radikaler Gegenkandidat Rigaut, der sich auch Sozialist nannte, nur 177 Stimmen. Auch in einzelnen Landgemeinden hatten unsere Genossen die Majorität, und das alles, obwohl sie aller Agita« tationsmittel entbehrten, über welche ihre Gegner verfügten. Hätten sie die Agitation über die anderen Distrikte des Departements ausdehnen können, fo würden sie sicher noch eine ganz andere Stimmenzahl erreicht haben. Jndeß auch jetzt reicht sie aus, die Entscheidung üher den Besitz des Wahlkreises in die Hände der Sozialisten zu legen. Die radikalen Republikaner können die Monarchisten nicht besiegen, wenn sie die So» zialisten gegen sich haben, und werden daher mit ihnen rechnen müssen. Unter dem Listenskrutinium ist das immerhin ein Ersolg. In Paris   habm bei der am letzten Sonntag stattgehabten Nachwahl zum Gemeinderath im zehnten Arrondissement die sozialistischen Kandi« daten Faillet und Duc-Ouercy zusammen 1883 Stimmen er« halten gegen 1704, die Faillet bei der letzten Wahl erzielte. Auch hier ist also, trotz der bedauerlichen Spaltung, eine Zunahme zu konstatiren. Bei der Stichwahl werden die Sozialisten voraussichtlich zusammen« gehen.