000aalhat.000000,000RitiUS-,000,000,000,00000»)WO liifje des Jenseits und d«S DiesieitS soll die Wahrheitstreue der«US.Me gesichert werden.WelchenSinn hatei, einen Mann zu vereidigen,Vondemmanüberzeugtist, daßertrotzdeSEidesdieWahrheit doch nicht sagt?Der Zweck des Eides, die Wahrheit zu ermitteln, kann bei einemJüchen Rann nicht erreicht werden— dieser Zweck sällt voll-pindig weg— der Eid in einem soschen Fall ist also, vom juristi«ling fäen Standunkt aus betrachtet, absolut zwecklos.Trotzdem vereidigen die Richter und Staatsanwälte Sozialdemokraten1« Borliebe.»' Welchen Zweck Haien sie dabei im Auge? Der Zweck des Eid« ikann es nicht sein; emem Rann, von dem man überzeugt ist, daß erOOO durch den Eid nicht gebunden wird und daß er trotz des Eides dieWahrheit nicht sagt— einem solchen Rann einen Eid abfordern, hatkeinen Sinn. Also welchen Zweck habendi« vereidigungswüthigen Staats-anwiilte und Richter? Bei Beantwortung dieser Frage sind wir natür-lich auf Vermuthungen angewiesen. Allein wir kennen unserePappenheimer, und nach ihrer Natur und nach ihren Motiven könnenwir ihre Handlungen beurtheilen.Tin Richter oder Staatsanwalt, der«inen Mann, von dem er über-Kugt ist, daß er falsch schwören wird, zum Gide zwingt, kann dabei»wr die eine Absicht haben, einen Meineid herbei, ujühren.Kurz, der Eid unter solchen Umständen ist, wie wir eS gesagt, eineFalle und nichts eine Falle.Das müssen unsere Genossen stets vor Augen haben.—Und bei dieser Gelegenheit machen wir auf einen Paragraphen derStrafprozeßordnung aufmerksam, der Manchem die Möglichkeit bietenwird, das Spiel der sozialistensresserischen Staatsanwälte und Richtertzu vereiteln, nämlich den Paragraphen S4 der Strafprozeßord-»«ng, der lautet:»Jeder Zeuge kann die Auskunft auf solcheFragen verweigern, deren Beantwortung ihmselbst oder einem der in§ 51 Rr. 1—3 bezeichnetenAngehörigen die Gefahr strafgerichtlicher Ber»folgung zuziehen würde."Und die hier erwähnten Rr. 1—3 deS§ 51 lauten:»ZurLerweigerung des Zeugnisses find berechtigt:1) der Verlobte deS Beschuldigten;2) der Ehegatte deS Beschuldigten, auch wenn die Ehe nichtmehr besteht;3) diejenigen, welche mit dem Beschuldigten in geraderLinieverwandt, verschwägert oder durch Adoptionverbunden, oder in der Seitenlinie bis zumdritten Grad verwandt oder bis zum zweitenGrad verschwägert sind, auch wenn die Ehe, durchwelche die Schwägerschaft begründet ist, nicht mehr best-ht."I Demnach kann Jeder da« Zeugniß verweigern, der siche l b p» oder einen Bruder, eine Schwester, seine Frau, seineI r a u t, einen Schwager, überhaupt einen Verwandten imSinne des§ 51 Rr. 1 bis 3 durch sein« wahrheitsgetreue Aussagestrafrechtlicher Verfolgung aussetzen könnte.Sobald der Zeuge eine dahin gehende Erklärung abgibt, muß aufdie Vereidigung verzichtet werden. Rur muß der betref-sende Zeug« aus Verlangen beschwören, daß er die Ueberzeu-gung hat, event. sich oder einem der in§ 51, Rr. 1—8 aufgezählten««wandten die Gefahr strasgerichtticher Verfolgung zuzuziehen.AllerdmgS schließt da« nicht aus, daß die str a fg e ri ch t l i ch« Ver-f o l g u n g dann gegen ihn eröffnet wird, aber das ist doch immer-hin ein weit geringeres Uebel als die Gefahr, entweder einenehrlosen Berrath begehen, oder einen E i d schwören zu müssen,»MS dem ein findiger Staatsanwalt einen Meineid konstruiren könnte.— Männerstolz vor Königsthrone«. Wir lesen in der Ber-Kner„Volkszeitung":„Durch die Press« geht die Nachricht, daß in der Soiröe im könig-vchen Schlosse am Geburtstage des Kaisers die Stadt Berlinnicht durch den Oberbürgermeister v. Forckenbeck, sondern durch den«weiten Bürgermeister Duncker vertreten war, und zwar auS dem Grunde,„weil Herr v. Forckenbeck keine Einladung erhaltenhatte". Diese Thatsache ist in Berlin fest langer Zeit öffentliches Ge-heimniß und im Publikum sehr lebhast besprochen worden. Die BerlinerBlätter haben in begreiflicher Diskretion darüber geschwiegen. Jetzt dür-sen wir die Mittheilung dahin ergänzen, daß von den Borstehern derStadtverordnetenversammlung nur Herr Dr. Stryck anwesend war;der stellvertretende Vorsteher Dr. LangerhanS hatte gleichfallskeine Einladung erhalten. Allgemein bekannt ist, daß auch der erste Vize-Präsident deS Abgeordnetenhauses, das Zentrumsmitglied Freiherr vonHeeremann, übergangen worden war. Eines Kommentars bedürfendiese einfachen, aber bedeutungsvollen Thatsachen nicht— am wenigstenvon unserer Seite."SD« Schlußsatz läßt fich höchstens durch den Hinweis aus den Z 95deutschen Reichsstrafgesetzbuches rechtfertigen, nach unserer Ansichtürsen diese„einfachen, aber bedeutungsvollen Thatsachen" grade erst»echt eines Kommentars.Man mag über„Kaisers Geburtstag" und ähnliche Feste denken wieman wA, nach der Art, wie fie nun einmal in der offiziellen Welt gefeiert werden, erforderte es die Rückficht auf die Bevölkerung der Haupt-Padt, ihren ersten Vertreter einzuladen, gleichviel ob er gewissen Leutenangenehm ist oder nicht— wie wir über Herrn Forckenbeck denken,brauchen wir nicht erst zu sagen. Dadurch, daß man es unterließ, hatMan in unzweideutigster Weise aufS Neu« den persönlichen Cha-»akter des Regierungssystems w Preuße« bezw. dem deutschen Reichbekundet. Herr Forckenbeck wie Herr LangerhanS sitzen im Parlament«ms der Linken, fie haben gegen daS Septennat gestimmt, und deshalb«vurden fie bei der Einladung übergangen. Ran will von Sr. Majestät»llergetreuesten Opposition einfach nichts wissen, und«er es ernst meintttit den Rechten des Volkes, kann diesen offenen Bruch mit der ver-häugntßvollsten aller politischen Einbildungen: daß die Regierung inPreußen„über" den Parteien steh«, nur begrüßen. Sie ist Partei,«d je mehr dies dem Volke klar gemacht wird, um so Keffer. Und eineau s ch u« g d e» Volkes begehen diejenigen, welche so thun undein, als glaubten fie noch immer an da« Erste«. Forischriltler undokraten. die sich vor dem„allverehrten Kaiser" auf den BauchWersen, sind alles ander«, nur keine Männer.Was aber soll man von den Herren Duncker und Stryck sagen,j>i« trotz der beletdigenden Jgnorirung ihrer Kollegen hingingen und sich�allerguädigst" traktiren ließen? Hätten sie«in Gefühl von dem, was«an im„finster» Mittelalter"»ürgerstolz nannte, fie hätten dieEinladung kurzerhand zurückgeschickt. Sie waren nicht um ihrer schöneniAugen, sondern um ihres Amtes willen«ingeladen. Run, so mußtenHe auch die Würde ihre« Amte«, der»ertrauensstellung. dieHe«innahmen, in erster Linie w's Auge fassen. Sklaven mögen fichfreuen, wenn die Gunst des Herrn fie ihren Ritsklaven vorzieht, werK«f den Titel von M ä n n e r n Anspruch erhebt, verschmäht so ent«würdigende Zumuthungen.Aber freilich, wo sind in unserem heutigen Bürgerthum noch MännerI« finden, die nach oben—„vor Königsthronen", wie der Rational»vichter singt— ihr gute« Recht vertreten? Die Bürgerschaft, die inihren Vertretern beleidigt ist, zieht fie die Konsequenzen dieser vehand«Kmg. demonstrirt sie in irgend«wer Weise dagegen?O nein, sie tuschelt leise, ganz leise darüber. Das ist alles,Und dal sagt alle«.- vor Tafcheudiebe« wird gewarnt. Diese Inschrift, welch«svi, häufig aus Bahnhöfen und an andern öffentlichen Orten finden,iollte auch an augenfälliger Stelle in dem Zimmer jedesSozial»vemokraten angebracht sein. Gerade Sozialdemokraten de«stürfen einer solchen Warnung in ganz hervorragendem Maße. Rurwürde es gut sein, wenn sie hinter die Taschendieb« auch noch die«in»brech,, setzten, denn die Taschendieb«, welche es besonder« auf die«ozialdemokraten abgesehen haben, find zu aleicherZeit auch«tnbrecher. Daß sie zum Theil ein« Uniform tragen— auch dieStraßenräuber der guten alten Zeit, die Dick Turpin u. f.«., liebtenMs. sich in Umformen zu hüllen— macht diese Swbrecher nicht weniger{efährlich; und daß die. welche keine Uniform tragen,„im Ramene» Gesetzes" einbrechen, erhöht nur ihre Gefährlichkeit. Sind st«ginmal w der Wohnung, dann W. nicht»»or ihnen sicher,.fie nehmeninicht nur, waS in Schränken, in Kommoden, auf Bücherbrettern undauf den Tischen ist, sie durchsuchen auch ihre Opfer, stiebern in derenTaschen herum und stibitzen Alles, was in den Bereich ihrerLangfinger kommt. Hauptiächlich Notizbücher, Briefe undP a p i e r z e t t e l mit Adressen, für die sie eine«igenthümluheVorliebe haben. Da nun im Reich der Gottesfurcht und frommen Sitteder altgermanifche Satz:„Mein Haus ist mein Schloß" nicht gilt, unddiese Art Taschendiebe und Einbrecher staatlich approbirt und privi-l e g i r t sind,«s also keinen gesetzlichen Schutz gegen sie gibt, so hatjeder Sozialdemokrat fich möglichst selbst zu helfen und wenigsten» dafürzu sorgen, daß ihnen, wenn sie bei ihm einbrechen und in seinen Taschenherumstiebern, kein Beutestück in dieHände fällt. Man darfden Spitzbuben und Räubern keinen Vorschub leisten. Ihnen Vor-schub leisten, heißt sich zu ihrem Mitschuldigen machen. Undwer ihnen Notizbücher, Briefs und Papierzettel mit Adressen in dieHände fallen läßt, leistet ihnen Vorschub. Jeder Sozialdemokrat be-denke das, und um es nicht zu vergessen, hänge er in seiner Wohnungeinen Zettel aus mit den Worten: Bor Taschendieben undEinbrechern wird gewarnt!— Da« Septennat ist der Fried«, wurde den ReichswShlernvor dem 21. Februar in allen Tonarten vorgesungen, vorgepfiffen undvorgebrüllt. Nun— seit einigen Wochen haben wir glücklich dasSeptennat— nur eine winzige Minorität hat im Reichstage dagegengestimmt. Wie sieht's aber um den„Frieden" aus? Genau wie vordem Septennat. Die Reptilien, allen voran der Leib-Pindter des Ottomit der ehernen Stirn, zetern wieder mit äußerster Lungenkraft: DaSBaterland ist in Gefahr I und hetzen in der alten unverschämten Weisegegen die französische Republik. Nun— das verstand sich ja von selbst,und nur Dummköpfe konnten es ander? erwarten. Da« deutsche Volkdarf eben nicht zur Ruhe und zur ruhigen Sammlung kommen— sonstgehts zu Ende mit dem Schwindelregiment. Schwindel in jederBedeutung des Worts— politischer Schwindel, soz ialer Schwindel,ökonomischer Schwindel, finanzieller Schwindel— last notloast— Börsenschwindel.„Die Alarm- Artikel der„Norddeutschen",der„Post", der„Berliner politischen Nachrichten" u. s. w.," schreibt manuns,„sind sämmtlich auf die Börse berechnet; und dabeihat dieses Gesindel die Rollen genau unter sich vertheilt— grade wiein Paris zu den Zeiten des braven Bonaparte, der den Börsen»schwindet geschäftsmäßig betrieb, weil seine„Zivilliste",enorm wie sie war, doch für ihn und seine unersättliche Räuberbandeauch nicht annähernd ausreichte. Das Spiel wird jetzt bis in das kleinsteDetaU nach dem damaligen Muster betrieben. Das eine Reptil schreibt— natürlich aus Patriotismus— einen Alarm- Artikel, der die Fondsfallen macht, worauf die Eingeweihten kaufen; dann bringt einanderes Reptil einen rosigen Artikel, der die Fond« wieder in d i eHöhe treibt, worauf die Eingeweihten wieder verkaufen, und dieDifferenz einstecken. Bei geschickter Muchs lassen sich so im HandumdrehenMillionen„verdienen". Und auch in diesem Punkt scheint das deutscheKaiserreich sich vorgenommen zu haben, dem französischen Original„über"zu sein. Daß in die Taschen der Pindter, Schweinburg und wie da«Pack sonst heißt, nur die Abfälle kommen— das versteht sich vonselbst."-Au» dem Wahlkreis Teltow- BeeSkow• Storkow(bei Berlin)erhalten wir folgende Anfrage:„Es ist in unserm hiesigen Lokalblatt(freisinniger Richtung) vor derWahl bekannt gemacht worden, daß Stimmzettel Gültigkeit haben, wennder darauf gedruckte Name durchstrichen und ein anderer danebenaufgeschrieben ist. Nun ist es bei uns mehrfach vorgekommen, daßWähler den konservativen Namen durchstrichen und dafür den des Ar»beiter-Kandidaten krohm hingeschrieben haben, am 2l. Februar sindjedoch diese Zettel bei der Stimmenauszählung meistens für ungültigerklärt worden, nur auf einer Stelle im ganzen KreiS und einer Stellein unserem Ort wurden sie für gültig erklärt.Woran hat man sich da zu halten? Denn im Wahlgesetz ist dieserFall nicht vorgesehen."Soviel wir wissen, war eS der vorige Reichstag, der grundsätzlichdahin entschied, daß solch» Stimmzettel wie die vorstehend geschildertengültig seien. Und das war ein sehr vernünftiger Beschlus!, denn bei derniederträchtigen Sucht der Ausbeuterparteien, durch Anfertigung iefon-ders kenntlicher und schwer nachzuahmender Stimmzettel einen Druckauf die abhängige Wählerschaft auszuüben, ist die Freigabe der Durch-streichung de» gedruckten NamenS das einzige Mittel, wenigsten« inEtwas den gesetzlich vorgeschriebenen geheimen Charakter der Wahlwieder herzustellen. Wenn nun einzelne Wahlkommissarien die betreffen»den Stimmzettel dennoch für ungültig erklärten, so geschah«S entwederauS Unkenntniß des betreffenden Reichsta�ebeschlusses oder, und zwarwahrscheinlich in der Mehrzahl der Fälle, aus Nichtachtungdeffelben. Wozu wären die Herren auch sonst durch die Bank Bewun-derer de» großen Bismarck, wenn sie seine hervorragendste Eigenschaft— Nichtbeachtung unbequemer ReichStagSbeschlüsse oder Gesetze— nichtnachahmen sollten? Und bei der herrlichen Zusammensetzung deS neuenReichstags ist eS noch sehr die Frag«, ob dieser wenigsten» bei den Wahl-Prüfungen da« saubere Manöver zunichte machen wird.Regierte Recht, so müßten alle Stimmzettel, bei denen sich heraus-stellt, daß fie zu dem Zweck verfertigt und ausgegeben worden, dasWahlgeheimniß zu hintertteiben, für ungültig erklärt und ihre llr-Heber und deren Helfershelfer bestraft werden. Aber daran ist natür»lich gar nicht zu denken. Denn wollte der Reichstag nach diesem Grund-satz verfahren, so würde die Mehrheit seiner Mitglieder ihr Bündelschnüren müssen. Lüge und Betrug haben bei seiner Geburt Hebammen-dienst geleistet, und darum wird er die Lüge sanktioniren und dem Be-trug Gesetzeskraft verleihen.— Die Polizei-Jnteruationale an der Arbeit. Die I n t- r-pellation in der belgischen Kammer, betr. die Aus»Weisung, richtiger A u S l i e s e r u n g des Anarchisten R e v e undeineS gewissen Groß, von dem nur bekannt ist, daß er mit Reve ver-kehrte, hat das Bestehen der Polizei-Jnternationale auf'S Deutlichste ge-zeigt. Nachdem preußische Spitzel in Berviers den Aufenthalt Neve's ermittelt, informirttn sie ihre delgischen„Kameraden", diesepackten Reve und Groß und schoben fle— betleibe nicht als politischeLerbrecher. sondern als„Vagabunden" an die preußisibe Grenze ab.direkt in die Arme der inzwischen msormirten preußischen Polizei, diesie nicht alS Vagabunden, sondern als politische Verbrecher sofortin Hast nahm.Natürlich erklärte der belgisch« Justizminister, daß er diese Verletzungder Grundsätze der belgischen Verfassung höchlichst bedauere. natürlichleugnete er, daß Auslieferungsverträge zwischen Deutschland, Bel>gien und Luxemburg bestehen, natürlich versprach er, Alles aufzu-bieten, um bei der preußischen Regierung die F r e i l a s s u n g desGroß— warum nicht auch Neve's? Wir haben nicht gehört, daß der-selb« wegen gemeiner Vergehen unter Anklage stünde— zu erwirken,und natürlich ist bis heute— die Sache ist schon 14 Tage her— nochnichts dergleichen erfolgt und wird auch schwerlich erfolgen. Wen diepreußische Polizei einmal in Händen hat, den gibt ste auch nicht wiederher, selbst wenn der belgische Justizminister wirklich darum gebeten hätte.Daran glauben wir aber solange nicht, alS wir nicht erfahren, daß der-selb« die Schurken von Polizisten. die die Auslieferung verübt, wegenAmtsmißbrauch im Dienst einer ausländischen Macht, infam kasstrt hat.Solang« derartige Liebesdienst« nicht drakonisch bestrast werden, werdensie sich immer wieder von Neuem wiederholen. Also fort mtt denSchuldigen, und zwar nicht etwa den unbewußten Handlangern, sonderstden bewußten Urhebern der schimpflichen Thatl—«-der«olkSaufständ- und«trabenschlachteu schrieb dieRew-Yorker„Bolkszeitung" vor einiger Zett. und wir schließen un« ihrim Wesentlichen an:.. �„Mehrer« Zeitungen haben neuerdmgs Betrachtungen darüber angestellt,daß die Zett der«olksaufstände und Straßenschlachtenwohl auf immer vorbei gegangen sei. Di« Verbesserungen des Schieß-wesens und der Kanonen gestatteten die Eröffnung eine? so mörderischenHagels von Geschossen auf die aufständischen, schlecht geführten und nochschlechter bewaffneten Volishaufen; die stehenden Heere und(wo eS kemegibt) die Milizen seien so sehr und würden immer besser auf de« Straßenkämpf eingeübt z die Telegraphen in den Händen der herrschenden Ge-walten seien so sehr dem Volk« unzugänglich; die Arsenal« und(wo esderen gibt) die Kasernen seien so fest gebaut und rohen Empörern un-angreifbar; ja selbst das Dynamit, wovon sich die Fenier und die Anar-chisten so viel überlegene Kampfesmittel verspr achen, würden den Volks-Massen immer schwerer zugänzlich gemacht, daß es zu Straßenkcimpfenvon Bedeutung nie mehr kommen könne, zumal man überall einsehe;daß jeder Auftuhr am leichtesten im An fange durch entschlossene Strengeunterdrückt werden müsse. Rechne man hinzu, daß das Volk zerstreutwohne und schwer sich in größerer Zahl zusammenrotten könne, ohnedaß die herrschenden Gewalten ihr« Raßreg eln treffen könnten; daß esunter den Unzufriedenen jederzett Spione oder Verräther gebe, welchevon beabstchttgtem Aufruhr Anzeige machte n; daß keine Barrikaden mehrgebaut werden würden, welche heutigem schweren Geschütz widerstehenkönnten; und daß selbst in Paris, dem Sch auplatz so vieler erfolgreicherStraßenschlachten, daS Urtheil der Militärs über die zukünftige Erfolg»losigkeit jedes anderen Aufstandes(ausgenommen dem der Truppenselbst) behauptet werde: so würden künftig nur Halbwahnsinnige mttGewalt der Waffen die Regierung zu stürzen versuchen, aber schon imBeginn erdrückt werden.Wir zweifeln nicht, daß die obigen Ansichten in vieler Hinsicht nurgar zu wohl begründet sind. Eine Regierung, welche zum entschlossenenWiderstand gegen Bolksauffiände bereit ist, hat heute unvergleichlichmehr und bessere Mittel, ste zu verhüten oder zu vereiteln Und heut-zutage wissen alle Regierungen, womit ste bedroht sind und immer mehrwerden, und an ihrer Entschlossenheit, sich aufs Aeußerste zu wehren»kann man nicht wohl zweifeln. Allein, wer verbürgt ihnen, daß nicht.ihre Truppen selbst fich ge gen sie kehren werden? Wenn es all»bekannt ist, daß ihrVolk in der großenRehrzahl ihrerAussaugung und Vergewaltigung müde ist, dann sind auch ihre Trupvennicht mehr zuverlässig. Diese bestehen ja meist aus Söhnen deS leidendenVolkes und werden durch die lange Dienstzeit und„stramme Zucht"immer mehr empört und zu Bundesgen offen ihrer Väter, Brüder undLeidensgefährten gemacht. Das Signal deS Ausstand«? wird über dasganze Land zugleich gegeben sein, wenn eine Volksvertretung in ihrerMehrzahl wahrhaft revolutionär gesinnt ist, und wenn man sich an ihrmit Gewalt vergreift— und dahin muß es überall in nicht serner Zeitkommen. Daß die Milizen, die zum Theil sei bst zum arbeitenden Volksgehören, auf die Dauer keinen Schutz gegen Tyran nei gewähren, verstehtsich von selbst. Die fleißig fortgesetzte Aufklärung derMassen einer- und die wachsende Unerttäg lichkeit der RegierungSmaß«regeln andererseits müssen es dahin treiben.— Stattstisches. Die Beamten- und Arbeiter-Armee devdeutschen Giseubahnen. Wie die kürzlich erschienene, im Reichs»eisenbahn-Ami bearbeitete„Statistik der im Betriebe befindlichen Eisen»bahnen Deutschlands über das Bettiebsjahr 1. April 1885 bis dahin1886"(Band VI, Berlin, Mittler u. Sohn) nachweist, war für die ge».sammte Verwaltung der deutschen Eisenbahnen im Jahre 1835/86 bei.einer Bahnstrecke von 37.511,23 Kilom. ein Beamten- und Ar»beiter-Personal von 333,430 Personen erforderlich. Di«.Besoldungen und persönlichen Zulagen für deren Leistungen beziffertensich auf 360,310,669 Mk. Auf die Betti ebsverwaltung entfielen283,068 Beamte und Arbeiter mit 311,187,543 Mk. Besoldung und aufdie Werkstättenverwaltung 50,371 Beamte und Arbeiter mtt 49,128,12(1Mark Besoldung.Die Gesammtzahl der von de n Verwaltungen deutscher Eisen»bahnen im Jahre 1885/86 beschästtgten etatmäßigen und diätarischenBeamten betrug 134,414 mit einer Besoldungssumme von 211,003,931Mark.Was die Arbeiter der deutschen Eisenbahnen im Jahre 1385/86,und deren Einkommen betrifft, so lassen sich auS der vorliegendenStatistik hierüber folgende Auszüge machen:Hiernach betrug die Gesammtzahl der bei den Bahn Verwaltungen imJahre 1835/86 beschäftigten Arbeiter 199,020 gegen 124,451 imJahre 1334/35. Die Besoldungen für die Arbeiter beliefen sich im Jahre1885/86 auf 147,511,006 Mk. und 1834/85 auf 143,609,501 Mk. ESist somit eine Vermehrung der Arbeiterzahl um 4574 Köpfe mit einer.Mehrbesoldung von 3,801,505 Rk. zu konstaliren. Der Lohn der Ar-betrug im Durchschnitt(!) 1885/86: 741 Mk., d. h. noch nicht2 Rk. pro Tag!Im Durchschnitt noch nicht zwei Mark pro Tag, was mag da erst die,große Zahl derer beziehen, die unter dem Durchschnitt abgelohnt werden?!Aber frettich, was die Arbetter und unteren Beamten anbetrifft, da.nimmt es der Staat— denn die überwiegende Mehrzahl der deutschen.Eisenbahnen sind in Staatsbesitz— mit dem filzigsten Bourgeois auf..Dafür dürfen aber auch diese 200,000 Lohnsklaven keinem tttAr«beiterverein beitreten, noch sonst in irgend einer Weise fich mucken. Beiden Wahlen hat man ei freilich nicht verhindern können» daß ein Theil.von ihnen, in gänzlicher Verkennung ihrer Pflichten als„königliche Be«.amte", sozialdemokratisch wählten, aber daS ist lediglich eine Folge der.geheimen Stimmabgabe. Ist erst dies«, die nach dem sehr morali-scheu Herrn von Pattkamer den Gipfel der Jmmoralttät bildet, endgültig auS der Reichsversaffung beseitigt, dann wird die Verstaatlichungerst ihre vollen politischen Frücht« tragen. Dann werden die mtt einer.Mark pro Tag bezahlten Proletarier so loyal und königStreu stimmen»als bezögen ste zweimal 36,000 Mark pro Jahr nebst einer splendiden.Amtswohnung und einer Extra«Miethsentschädigung von 9000 Mqrk.pro Jahr.Man ist eben nicht umsonst„löniglicher Beamter".— Eskobar. Unter dem Kollektivtitel(großgedruckt)„ Soz iq�i.-,stisches" bringt die„Leipziger Zeitung" vom 5. April d. I. drei.ausführliche Notizen: die Hauptnotiz von„Anarchisten" handelnd�die zweite von„Nihilisten", und die dritte und kleinste von einem.wirklichen Sozialisten. Die jesuitische Absicht tritt um. sozdeutlicher zu Tage, als die„Leipziger Zettung", die. heiläusig au stunsere Ansrage noch nicht geantwort.e.t hat,»u den. wez,nigen Blättern gehört, die aus sozialem. GebiM und. über bi£ soziMBewegung gut unterrichtet find.— Belgien. Ueber die Nothlage hetz flämisch««. Bauer»finden wir in einem Briefe C. de P ae�e's. am die Wiener �Gseichhett.'i'folgende interessante Schilderung:„Neulich begaben sich einige unserer Henosserz hinqu« sntz Waiis.»,Land, welches nur von Ackerbauern bewohnt, ist; sie waren nicht;wenig erstaunt, als sie die Bauern dort' flämische Sozialistenlieder singen.hörten— wie z. B. den„Stemrecht-Marsch",„Het Kanaille"»c.' Sie.glaubten sich einen Moment lang"in den Voorutt von Gent versetzt..Als sie sich dann mit den Leuten, in«in Gespräch eingelassen hatten,waren sie nicht minder erstaunt, in ihnen, durchdrungene überzeugt�Kommunisten zusehen, welche insbes anders, �anz offen die NuiionaUsirungvon Grund und Boden verlangen. Sie. hahen versprochen, wieder in da«.Versammlungslokal zukommen und eine starke Gruppe von sozialistischen.Bauern zu gründen. ES wird gut sein, wenn ich Sie aufmerksam mache,daß die Bauern in Waas und im Allgemeinen in Flandern blo« kleine,Pächter, aber nicht Eigenthümer der winzigen Parzellen sind, welche sie,so mühsam bebauen. Die große Bebauung durch Lohnarbeiter ist dort.nicht bekannt, doch ebenso unbekannt ist es dort, kleine Grundstücke selbstzu besitzen, wie man das häufig in verschiedenen Thetten Frankreichs.findet. Sett den agrilolen Krisen— hauptsächlich durch den Weizen-Import auS Indien, Amerika und Australien verursacht— find diese.Bauern ganz heruntergekommen und nichtsdestoweniger gezwungen, da».Pachtgeld weiter zu zahlen.— Stuart R,ll zitirt in seinem Buche:.„Prinoiplos vi political eoonomy" das Waasland als Beispiel für die,intensive Kuttur des Bodens, wenn er sich in den Händen der Bebauetselbst befiiioet; w und alle Anderen haben stch geirrt oder wurden»umI r r t h ü m verleitet durch falsche Angaben; und Jene, die aus,Viesen Beschreibungen den Schluß gezogen hatten, als seien die flämischenBauern der Thpu« deS ruhigen, beschaulichen Glückes, alS erfreuten siesich einer rechtschaffenen Wohlhabenheit, diese haben sich doppelt geirrt..Es ist traurig, eine so schön« Legende zerstören zu' müssen, doch in.Wahrheit gleicht daS LooS der flämischen Bauern dem der irischen. Der,ganz- Unterschied besteht darin, daß hier der Grund im Besitz eine»,Bourgeois auS der Stadt stch befindet und in Irland ein Landlord der,Besitzer ist. Hier lümmert stch der Eigenthümer gar nicht um die Kul-tivrrung, sondern trachtet blos das höchst mögliche Pachtgeld zu erzielen..In Wahrheit geht es den Thieren der Pächler besser als ihnen selbst;.sie nähren sich von Erdäpjeln und Buttermilch, und wie di» ttischenwerden unsere Bauern vom Hungertyphus dezimirt."