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Abonnements berben bet alten weizerischen Boßbureaug, sowie beim Berlag und dessen bekannten Agenten Entgegengenommen. und zwar zum boraus zahlbaren Bierteljahrspreis von: B.,- für die Schweiz ( Kreuzband) tel. 8,-für Deutschland ( Couvert) glid 1,70 für Oesterreich( Couvert)

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Br. 2,50 für alle übrigen Bänder des Weltpoftvereins( Kreuzband).

Juferate

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25 Gt3.= 20 Pfg

No. 21.

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Der Sozialdemokrat

Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge.

Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerer Borsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decadreffen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

zeugung, in diesem zielbewußten Denken der Massen liegt unser dereinstiger Sieg in der Zukunft, und liegt auch heute

Erscheint

wachentlich einmal

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Zürich ( Schweiz ).

Berlag

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Boltsbuchhandlung Hottingen Zürich .

Voßfendungen franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe nach der Schweiz foften Doppelporto.

20. Mai 1887.

Parteigenoffen! Vergeßt der Verfolgten schon unser politiſcher Einfluß. Für uns ist daher von wirk- ist der Bunkt, in welchem nach unserer Anſicht am leichteſten

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Für die Opfer der ,, Geheimbund"-

Justizmorde.

Im Februar gingen bei uns ein:

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Bern ( A. St. Fr. 10- Boder 2. 10-, 2. 5-, R. 7-, Sch. 2-, St. 10-, zusammen Fr. 44-) Mr. 35 20 für Frankfurt und Offenbach a/ M. G. Schlt. Manchester ( 40 Cents) 160 pr. H. N. York für Frbrg.

Jm Mär gingen bei uns ein:

Borwärts, Buenos Aires ( Fr. 220-) Mr. 176-.

In Nr. 20 quittirt: Mr. 206 43 Heute

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Insgesammt:

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Allgemeiner Unterstügungs- Fonds.

Jm Februar und März gingen bei uns ein: nich Borwärts, Buenos Aires ( Fr. 154) Mr. 123 20. Bu lebenslängt. tatt: Beuchelei Berurtheilter 550. 6. M. Langnau( 2-) 160... burch 9. 8.( 6-) 4 80. P. M. und Ungenannt Bern( 5- u. 1-) 480. Bu Raisers Geburtstag gesammelt v. b. Gemaßregelten 3 J. B. Bft. Gen."( 175) 140. v. Kamerun Seefeld- 3.( 340) 2 72. R. 5. Lyon ( 250) uner Bankol Sotoebonbo( 25) 20-..- G. Bukarest( 5-) 4- Jn Nr. 20 quittirt: Mr. 456 17 Heute

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Insgesammt:

Allgem. Wahl 2c.- Fonds.

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Im Februar und März gingen bei uns ein: 8. 9. 2. Mr. 10. E. H. Troyes( Fr.-50) 40. 2. Sch. Dd. 60. Paris vom ,, Socialiste"( 350-) 280-, nachträgl. Beitrag zum nachträgl. Beitrag zum beutschen Wahlkampf. B.-G. Bukarest( 15-) 12-, Beitr. 1. Du. Jn Nr. 20 quittirt: Mr. 223 93 Heute 303­

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Insgesammt:" 526 93

Ronberweitige Nachträge per Februar und März folgen mit der Juli- Duittung.

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Die Administration des Sozialdemokrat".

Die Stellung der Sozialdemokratie zum Parlamentarismus.

Unter dem Titel: Die Arbeiter, der Parlamentarismus und die bürgerlichen" Parteien in Deutschland" veröffentlicht Mar Schippel in der Wiener, Gleichheit" eine Reihe von Artikeln, in denen er auszuführen sucht, erstens daß die posi­tiven Gefahren und Schäden der parlamentari­schen Bertretung" seitens der Partei noch nicht genügend in Betracht gezogen werden, und zweitens daß die Klarheit der Stellungnahme der Sozialdemokratie zu andern Parteien 125, unbedingte Ablehnung jeder aktiven oder passiven Unterstügung der Bourgeoisparteien, auch bei 1 Stichwahlen, erfordert.

12 Es sind das Fragen, die, so oft sie auch schon erörtert worden, 1 dennoch einer erneuten Besprechung werth find. Und kein 1 50Moment ist wohl geeigneter zu ihrer Erörterung als der gegenwärtige, wo der Wahlkampf vorüber ist und keinerlei afute Streitfragen die Gemüther erhitzen, wo also leidenschafts­los und unpersönlich das Für und Wider erwogen werden tann. Wir gehen daher sehr gern auf die von Schippel eröff­

250

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is nete Debatte ein.

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Was zunächst die Frage nach den Gefahren und Schä den der parlamentarischen Vertretung betrifft, so geben wir Schippel ohne Weiteres zu, daß solche bestehen; nur fuchen wir sie nicht durchweg da, wo er sie sucht, und weichen auch in den Schlußfolgerungen wesentlich von ihm ab.

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Eine Partei wie die der deutschen Arbeiter", sagt Schippel, welche die Herrschaft der Besitzenden nicht theilen, sondern mache bernichten will, für die jede Maßregel der Gesetzgebung und Verwaltung daher nur gerade soweit Bedeutung hat, als sie diesem Ziele uns näher bringt und bestehende Hindernisse für die endliche Erreichung hinwegräumt..., hat von unseren pers Parlamenten in aller absehbaren Zeit sehr wenig zu erwarten, und wenn sie es hier ja zu einigen Erfolgen bringt, so ge­% up ſchicht es nur, weil die Besitzenden wissen, daß hinter den fozialdemokratischen Vertretern Hunderttausende von ent offen: schlossenen Arbeitern stehen, welche durch keinerlei Kniffe und politische Schachzüge dem Sozialismus abspenstig zu machen find, weil sie dessen Wahrheit und die Folgen der Kapitals­herrschaft erkannt. Lediglich in dieser unerschütterlichen Ueber­

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lich fundamentaler Bedeutung einzig und allein die Massenagitation und ihr Erfolg."

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Das ist richtig, und wir glauben auch nicht, daß irgend ein Genosse so gemäßigt er sonst sein mag gegen diesen Satz Einwand erheben wird. Der Streit handelt sich nur darum, was bringt uns unserm Ziele näher und räumt be­stehende Hindernisse für dessen endliche Erreichung hinweg? Dar­über gehen die Ansichten, wie bekannt, ziemlich weit ausein­ander.

Es gibt Leute, die alles und jedes, selbst das kleinste Winkelparagraphchen in diesen Begriff hineinziehen, während Andere alles verpönen, was nicht ausgesprochen sozialistische Forderungen sind. Nun werden im Reichstag aber auch Dinge verhandelt, die zwar für das Ziel der Sozialdemokratie wir möchten sagen, indifferent, unter den heutigen Verhält­nissen aber unzweifelhaft für die Arbeiterklasse von großem Interesse sind. Nehmen wir z. B. das Unfallversiche­rungsgeset. Für die Beseitigung der kapitalistischen Pro­duktionsweise ist die Art seiner Abfassung ziemlich gleichgiltig, von einem gewissen Standpunkt aus kann man sogar sagen, je schlechter, um so aufreizender und also auch umstürzlerischer. Anderseits wollen aber die Arbeiter, bis das Ziel ihrer Eman­zipation erreicht ist, nicht geschunden sein, es gilt also, ihre Interessen wahrzunehmen, will man nicht den Einfluß auf die größere, noch nicht sozialistische Masse verscherzent. Der Hinweis darauf, daß der Schwerpunkt unserer Partei in den Massen liegt, so wichtig er auch ist, genügt also an sich noch Massen liegt, so wichtig er auch ist, genügt also an sich noch nicht, um die Frage zu entscheiden, wie weit die parlamenta­rische Thätigkeit unserer Abgeordneten zu gehen hat. Mit ihm allein ließe sich alles rechtfertigen. 52

Die Zahl der parlamentarischen Mandate", fährt Schippet fort, ist darum durchaus nicht gleichgiltig, aber sie gewinnt für uns Bedeutung nur dadurch, daß sie mehr oder weniger Lenten gestattet, durch das offene Fenster des Reichstags, wel­her Sie Redeheschränkungen der Boltsversammlung nicht fest, hinaus zum Volke zu reden und dessen schlummerndes Selbstbewußtsein zu wecken. Denn für Abstimmungen und Be­schlüsse sind in unseren heutigen Parlamenten 36 sozialdemo­kratische Abgeordnete ebenso nichtssagend wie 24 oder 12 vorausgesetzt natürlich, daß es sich nicht um kleine häus­liche Streitigkeiten der bürgerlichen Interessenkreise unter sich allein handelt hier treiben ja mancherlei Zufälle ihr Wesen sondern um die uns mitberührenden Fragen des Gegen­sazzes zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten."

Etwas Andres ist es jedoch, ob der Redner sich von dem Publikum abhängig machen soll, zu dem er spricht. Hier gesündigt wird. Ueber den vermutheten Eindruck im Hause, bezw. auf das Haus wird der Eindruck, den die Rede bei den Hörern außer dem Hause, bei der großen Masse des Volkes machen muß, wenn sie nicht jeden agitatorischen Werth einbüßen soll, vergessen. Wenn der Redner so spricht, als glaube er im Ernst, unsere Gegner befehren zu können, als sei es nur mangelnde Erkenntniß, nicht das Interesse ihrer Klasse, was die Herren von uns trennt, so wird er im Hause viel leicht wohlwollende Anerkennung finden ohne daß natürlich die wohlwollenden Herren darum ihr Klasseninteresse aufgeben werden draußen im Volte aber und namentlich bei denen, welche die Bedrückungen der herrschenden Klassen am lebhaf testen empfinden, nur Enttäuschung hervorrufen. Bergißt der Redner die Kluft, die uns von den bürgerlichen Parteien trennt, so wird seine Rede auch nicht die Ueberlegenheit der Sozialdemokratie über jene zum Ausdruck bringen. Und das heißt da wir nun einmal mit den Herren nicht auf dem Standpunkt der Gleichheit verkehren können sich zur unbedeutendheit verurtheilen."

-

Zum Volfe hinaus wird Der am besten reden, der es sich zum Grundsatz macht, in den Reichstag vom Volk herein zu reden; statt in den Parlaments ton zu verfallen, den Ton anzuschlagen, welcher der Volksempfindung den ge­hörigen kräftigen Ausdruck gibt.

Daß hiergegen schon manchmal, und sogar bei recht wichtigen Anlässen gesündigt worden ist, kann Niemand leugnen, der nicht sein Auge den offenkundigen Thatsachen verschließt. Und wenn es sich nicht um ausgesprochen prinzipielle Verstöße handelt, so vergesse man nicht, daß schließlich auch die Form auf das Wesen zurückwirkt. Wer sich zum Sklaven der Form macht, der wird es schließlich auch in der Sache an der erfor derlichen Schärfe fehlen lassen.

Hiermit fällt zusammen, was Schippel als eine weitere Ge­fahr des Parlamentarismns bezeichnet, die nämlich um ihn felbst reben zu lassen, daß die abgeordneten in dem laby­rinthisch irren Herüber- und Hinüberwogen des parlamenta rischen Kleinkrieges den sicheren Blick für die alles beherrschen­den großen Strömungen des öffentlichen Lebens verlieren. Mancher früher kräftig durchgreifende und darum meist das Richtig treffende Gesinnungsgenosse kommt in Gefahr, sich im Parlament das superkluge, bei allen verschlungenen Berechnun gen natürlich gewöhnlich fehlgehende. Diplomatisiren im Reichs­ tag anzugewöhnen, wo es für Vertreter des Proletariats wahr­haftig nichts zu diplomatisiren gibt. Berstärkt wird diese Ge­Das stimmt doch nicht ganz. Es kommt nämlich vor, daß fahr dadurch, daß die freundlichen, zum Theil sogar freund­Fragen, die den Gegensatz zwischen Ausbeutern und Ausgeschaftlichen Beziehungen, welche parlamentarische Kollegen viel­beuteten ganz erheblich berühren, mit häuslichen Streitigkeiten der bürgerlichen Interessenkreise" zusammenfallen. Da kann es nun doch von Bedeutung sein, ob 36 sozialdemokratische Stimmen in die Wagschale fallen oder nur 12. Kein Zweifel, jedesmal, wo es sich um die Fundamentalforderungen der Sozialdemokratie handelt, werden wir die gesammten bürger lichen Parteien als eine geschlossene Armee gegen uns haben, aber diese Forderungen sind vorläufig nur unser theo­retisches Rüstzeug; find wir einmal soweit, fie praktisch zu stellen, dann ja gerade dann werden wir auf den Parla­mentarismus verzichten können. Bis dahin gilt es, die That sache auszunuzen, daß die bürgerlichen Parteien zwar selbst verständlich sammt und sonders Gegner der Sozialdemokratie sind, aber keineswegs eine einheitliche Masse."

-

Hier ist der Punkt, der uns hauptsächlich von Schippel trennt, wir werden aber darauf in einem späteren Artikel zurückfommen, der von der Stellung der Sozialdemokratie zu den bürgerlichen Parteien handeln wird.

"

Wenden wir uns jetzt zu dem Hinaus zum Volke reden".

( assisoa vibnski)

fach zu pflegen gezwungen sind, die wir auch gar nicht auf­gehoben sehen wollen daß diese Beziehungen, sage ich, das Gefühl für die Schärfe der Juteressengegensätze gegen andere Parteien abstumpfen.

" Dazu kommt, daß das Aufgehen im parlamentarischen Leben eine Einbuße an enger Fühlung mit dem Proletariat leicht mit fich bringt."

-

Es fragt sich nun, ist diese Gefahr oder vielmehr, ist diese Wirkung denn die Gefahr läugnen wir durchaus nicht - nothwendig mit dem Parlamentarismus, d. h. mit dem Gintreten ins Barlament verbunden? Wenn ja, dann hätten die Anarchisten Recht, dann wäre es besser, wir verzichteten ein für allemal auf das kostspielige Vergnügen, Vertreter in das Parlament zu entsenden, als daß wir auch fernerhin auf ein Spiel eingehen, in dem wir nur verlieren könnten. Wenn aber nicht, dann wäre noch die Frage zu erörtern, die Schippel fernerhin aufwirft, ob es für die Partei von Werth ist, eine möglichst große Zahl von Mandaten zu erringen. 330

Was die erstere Frage anbetrifft, so stehen wir nicht an, fie ohne Weiteres zu verneinen. Es ist nicht eine natur Dies ist wiederum eine Sache, über die grundsätzlich in der nothwendige Folge des Eintretens in's Parlament, daß eine Partei nur eine Stimme herrscht, und die doch mit der ein- Partei an Energie und Schärfe verliert. Wo diese Wirkung fachen Zustimmung noch keineswegs erledigt ist. Es kommt eintritt, da ist auch sonst Manches nicht in Oroming. Wer nicht blos darauf an, daß zum Volfe hinaus gesprochen wird der parlamentarischen Korruption zugängig ist, pflegt auch - das thun schließlich alle Barteien sondern was und andern Versuchungen nicht die nöthige Widerstandskraft entgegen wie zum Bolke hinaus gesprochen wird. Und gerade darüber zusetzen. Wenn die Anarchisten auf die parlamentarischen Ueber­ist noch am wenigften geschrieben worden wohl hauptsächläufer verweisen, auf die Tolain, Nadand 2c. in Frankreich, lich aus dem Grunde, weil die Gefahr so nahe liegt, persön- so vergessen sie dabei, daß die Ueberläuferei auch außerhalb lich zu verletzen. Indeß, hier handelt es sich nicht um spezielle der Parlamente anzufinden ist, und daß die extremsten Pas­Fälle, sondern um allgemeine Normen, und darum sei teien davor ebensowenig gefeit sind wie andere. Je fester orga es uns gestattet, Einiges zu dieser Frage zu bemerken. nifirt eine Partei ist, um so geringer der Schaden, den ein Was heißt zum Bolle hinaus reden? Ueberläufer anrichten könnte in den meisten Fällen schadet da ein solcher nur sich, nicht aber der Partei, die er im Stiche läßt. Und je eifriger im Schooße der Partei an den Funda­mentalprinzipien derselben festgehalten wird, um so geringer wird die Gefahr der Abschwächung im Parlament sein. Wir wollen durchaus nicht abläugnen, daß in letzterer Beziehung schon gefehlt worden es stünde das uns auch sehr schlecht anwir behaupten nur, daß das Heilmittel dagegen in der Hand der Genossen selbst liegt. Ihre Sache ist es, darauf bedacht zu sein, daß, wo die Einflüsse des Parlamentarismus

Es bedeutet keineswegs, auf der Tribüne des Reichstags Neden zu halten, die ausschließlich auf die Massen außerhalb des Reichstags berechnet sind. Solche Reden würden sehr bald nicht nur im Reichstage, sondern auch außerhalb desselben jede Wirkung verlieren, weil sie mehr und mehr den Eindruck des Gemachten, Erkünftelten hervorrufen würden. Eine Rede wirkt

aber um so mehr auf Hörer und Leser, als fte- abgesehen vom stofflichen Inhalt den Charakter des Urwüchstgen, im Augenblick Empfundenen trägt. Das kann sie aber nur, wenn fie an das Publikum gerichtet ist, vor welchem der Redner gerade steht.

is Andestidi C

an

Ueberhand zu gewinnen drohen, sie durch kräftige Gegenwehr

bon unten paralyfirt werden.