ben, und so wurbe Genosse Wesch freigesprochen. Dieser saubere Batron Tilgner würde sich gern hervorthun, wenn er nur nicht so schrecklich bumm wäre. Immerhin mögen sich die Genoffen vor diesem Schmaroger in Acht nehmen. Die rothe Mat.

Aus dem 1. sächsischen Wahltreise( Zittau  - Ostrik). Auch wir erbitten uns, gleich den übrigen Orten resp. Wahlkreisen, ein Pläz­chen im Sozialdemokrat", um einen furzen Bericht über unsere Wahls thätigkeit abgeben zu können. Da wir einen Verluft an Stimmen zu verzeichnen haben, tönnte angenommen werden, daß wir lässig in der Agitation gewesen find. Das Gegentheil war der Fall. Noch nie ist es uns gelungen, in so viel Bersammlungen wirken zu können als diesmal, und zwar grabe in solchen Orten, welche durch ihre große Wählerzahl ausschlaggebend bei Wahlen werden können. Dort, wo es uns gelang, Bersammlungen abzuhalten, haben wir gegen die letzte Wahl auch beach tenswerthe Erfolge erzielt. So in Seifhennersdorf   und Leus tersdorf, zwei große Dörfer mit zahlreicher Fabrikbevölkerung, in welche einzubringen bisher vergeblich war. Während wir in den genann ten Orten 1884 nur 6 resp. 5 Stimmen aufzutreiben vermochten, waren es diesmal 71 refp. 80. Ein guter Anfang, welcher für später zu guten Hoffnungen berechtigt, denn der Erfolg beschränkt sich nicht auf die Ges winnung von Wahlstimmen, sondern auf einen Stamm tüchtiger Ges noffen, die ihrerseits selbst durch rege Thätigkeit für weitere Erfolge wirken werden. Außerdem fanden noch in fieben andern Drten Ber fammlungen ftatt mit ebenso guten Erfolgen als den vorgenannten Orten. In unserer Stadt Zittau   konnte nur eine Versammlung abge halten werden, in welcher ein Genoffe aus Dresden   das Referat übers nommen hatte. Unser Randidat durfte hierorts nicht sprechen, während ihm auf dem Lande keinerlei Schwierigkeiten in den Weg gelegt wurden. Der neue Bürgermeister unserer guten Stadt meint wahrscheinlich die Sorge für das Wohl derselben auch auf die Fernhaltung des sozialisti schen Giftes" ausdehnen zu sollen und verbot deshalb unserem Randi baten bas Sprechen, weil er ihn für einen ganz besonders gefährlichen Bertreter unserer Anschauungen hielt. Die oben verzeichneten lokalen Erfolge wurden leider burch Stimmenausfall in größeren Dörfern des Wahlkreises, in welchen es uns nicht gelungen war, Versammlungen ab zuhalten, wieder zu nichte gemacht. Die Ursache ist in den toloffalen Beeinflussungen der nationalliberalen Gegner, namentlich aber in dem mit Borliebe gepflegten Mittel der Saalabtreibungen und Einschüchterung ber Bersammlungseinberufer welcher nach sächsischem Vereinsgesetz ein Drtseinwohner sein muß zu suchen. Die angewendeten Mittel der Gegner hier alle aufzuführen ist überflüssig, da die Berichte aus allen Wahlkreisen darthun, daß nach ein- und derselben Schablone ge arbeitet worden ist. Man kann wohl behaupten, das erlangte Wahl­resultat in Deutschland   ist das Ergebniß der mit brutalster Gewalt auss  genusten ökonomischen Abhängigkeit des Arbeiters. Wie wäre es sonst möglich, daß in unserem Wahltreise der nationalliberale Kandidat bei ber Hauptwahl die relative Mehrheit erlangen konnte, ohne auch nur eine einzige Versammlung im ganzen Wahlkreise abgehalten zu haben! Fabrikanten und deren Werkführer, Drts­vorsteher u. f. w. haben hier ihren Antheil daran. Das Gesammtresul­tat, ein nach der anfänglich vorgefundenen Stimmung für uns völlig unerwartetes, ergibt für uns einen Verlust von 200 Stimmen gegen die im Jahre 1884 ftattgefundene Wahl. Doch darum sind wir nicht muth­los. Wir wissen nun, daß wir es das nächste Mal anders und beffer au machen haben, und die Zeit bis dahin soll zu Borbereitungen gut ausgenügt werden.

Mainz  , 7. Mai. Die 15 verhafteten Genoffen sind nunmehr, nach dem fie in den Gefängnissen zu Mainz, Bingen, Osthofen   und Pfedders heim durchschnittlich 14 Tage zugebracht hatten, vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt. Wie bereits gemeldet, erfolgte die Verhaftung auf Grund von Beweismitteln, die der Polizei von ber Böll­Leyendecker'schen Klique mitgetheilt wurden. Dirett denunziatorisch ist der Maurer Sebastian Ort von Hechts heim aufgetreten, und zwar gegen den Genossen Anderhub daselbst. Außerdem wurde bei dem Genossen st eine zweite Haussuchung vor. genommen, mo die Polizei nach einer ganz bestimmten Rifte an einem ganz genau bestimmten Blake suchte. Bon dieser Riste hatten nur zwei Bersonen Renntniß, nämlich der bereits erwähnte Drt und ein anderes Mitglied dieser Klique: Philipp Feubner, in der Holzschnei berei von Reil in Mainz   beschäftigt. Letterer hatte diese Rifte früher in Verwahrung, und diese Denunziantenbande hätte sich Teine Gewiffensbiffe gemacht, wenn durch ihre Angabe der Polizei ein den hiesigen Parteigenoffen aus der Zeit von vor dem Sozialistengeje her gehörendes Dbjekt im Werthe von 600 Mart in die Hände gefallen wäre.

Böll, einer der Bandenführer, gegen den schon in Darmstadt   die Genoffen Mißtrauen hegten, verkehrte während der Haus­suchungen fortwährend mit dem wegen Meineid be. tannten Geheimschuhmann Lämmersdorf, einem Subjett niedrigfter Sorte, in der Wirthschaft, 8ur Sonne", wobei sich die beiden Gauner häufig in ein Extrazimmer begaben, um dort über ihr schmutiges Treiben zu berathen. Auch arbeitet Böll schon seit Jahresfrist unter der Mr. 34 als Spitel.

Leyenbeder, den man seither immer noch, tros seiner gemeinen und nieberträchtigen Intriguen, derartiger Thaten nicht für fähig hielt, hat, als er darüber zur Rebe gestellt wurde, in ganz zynischer Weise unter Achselzuden erklärt: ,, D as tommt von Bureauwa h I."*) Wenn derselbe auch, was wahrscheinlich ist, nicht direkte Angaben gemacht hat, so ist diese Denunziation doch eine gemeinsame Arbeit dieser traurigen Menschen, die aus Ehrgeiz während der letzten Reichs tags und Gemeinderathswahl die gemeinsten Dinge gegen die Partei verübt haben, und an deren Spike Leyendeder steht.

Dies Alles find allerdings Folgen des ganz besonderen Wohlwollens, beffen sich dieser Mensch in gewissen Parteitreisen allzulange erfreute, so daß mehrere Berichte und Bekanntmachungen über die Klique keine Auf­nahme im Drgan fanden.**)

Es find nämlich, was ganz besonders zu beachten ist, mehrere Ber fonen denunzirt worden, die dem Drt nicht bekannt sind, ebenso find der Polizei Dinge bekannt, die mit Bestimmtheit auf eine gemeinsame Arbeit dieser Klique schließen laffen.

Indem wir dies allen Genoffen zur Kenntniß bringen, möchten wir noch bemerken, daß man überall da, wo solche Krakehlerfliquen sich bilden, dieselben unter allen Umständen rechtzeitig tennzeichnen sollte, manches Unglück würde dann von der Partei ferngehalten werden.

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-8.- 0.

Stuttgart.  ( Fortsekung.) Bu Ehren des Geburtstags des alten Heldenkaisers hatten wir auf dem Kreuzweg der alten und neuen Wein wie das Tagblatt" schreibt ftiege an einer hohen Pappel eine mächtig lange rothe Fahne angebracht. Es hat doch etwas länger, als das Tagblatt" meinte, gedauert, bis das Zeichen unserer guten Ge­finnung durch die Polizei entfernt werden konnte.

Einer weitverzweigten Verschwörung war die hiesige Polizei auf der Epur. Bahlreiche Haussuchungen mit einem Massenaufgebot überflüssiger Fahnder vermochten jedoch nicht, Herrn Polizeiinspektor Kern, deffen geiftige Fähigkeit und polizeilicher Scharffinn allgemein bewundert wer ben, brauchbares Material zu liefern. In einzelnen Fällen, namentlich jüngeren Leuten gegenüber, hat der seinem nahen Ende entgegensehende Bahnder Enderle ganz traurige Beweise von Brutalität geliefert.

Jest noch ein recht artiges Histörchen von der befferen Gesellschaft. Unlängst stand vor der hiesigen Straftammer der Opernsänger Jäger, der beschuldigt war, den Hoftheater Intendanten Werther beleidigt bezw. verleumbet zu haben. Da wurde nun dargethan, daß der jezige Hofrath Werther, ehemals in Mannheim  , ein von allen anständigen Familien verabscheutes, meineidiges Subjekt sei. Ferner, daß dieser Hofrath in seiner Eigenschaft als Intendant der hiesigen Hofbühne mit dem Schauspielerpersonal Kontratte eingeht, zufolge deren die Engagirten gehalten sind, einen namhaften Theil ihrer Gage dem Ehrenmann

*) Der Ausdrud Bureauwaht" bezieht sich auf jene Versammlung, wo diese Klique gegen die Partei auftreten wollte, aber keine Bureau wahl vornehmen ließ, und die daher, da die große Maffe nicht abließ, Bureauwahl zu verlangen, refultatios verlief.

**) Interna, Lokal- und Personenfachen gehören erft dahin, wenn fie an Ort und Stelle( schiedsgerichtlich) erledigt sind. Anmerkung ber Sebaktion.

Werther zu zahlen. Ebenso werben Beispiele dafür angeführt, daß Ebenso werben Beispiele dafür angeführt, daß natürlich der weibliche Theil des Theaterpersonals fich in allen, Dingen, namentlich bei Besuchen, dem Willen bes Intendanten zu fügen hat. Als der Beklagte, der zu einer Geldstrafe von 100 Mart verurs theilt wurde, die Bernehmung zweier aus Mannheim   zur Berhandlung gekommenen Zeugen beantragte, beschloß der Gerichtshof, dem Antrag bes Angeklagten nicht Folge zu geben, da die Aussagen dieser Beugen ,, Doraussichtlich nur der Standalfucht" dienen würden, dagegen eine Bes beutung für den Gerichtshof nicht haben tönnten. So wird's gemacht. Nun die Rehrseite dieser Gerichtsmedaille. Unlängst ftanden der Rebats teur des demokratischen Beobachters" und Lehrer Mayer auch vor der Straftammer wegen Beleidigung des Konfiftoriums. Da hatte man Ges legenheit, zu beobachten, mit welcher Wonne der hohe" Gerichtshof die Beugenaussage über das Privatleben des einen Angeklagten anhörte. Da bildete die Standalsucht keinen Grund zum Verzicht auf diese Auss sagen. Ja, wenn 8wei baffelbe thun, ist es nicht immer daffelbe.

In dem Prozeffe gegen den Sänger Jäger trat auch die für Ein geweihte längst bekannte Thatsache offen zu Tage, daß der von Bielen gefürchtete Rritiker Palm nur dem Sinne des Hoftheater- Intendanten entsprechende Kritiken für das Zagblatt" liefert. Findet der Intendant teinen Gefallen an einer zum Swede eventuellen Engagements gastirenden Kraft" oder find verbrauchte Kräfte" in Ungnade gefallen, so wird einfach für das Tagblatt" von Palm eine Kritik unter aller Kritik geschrieben, das liebe, sachverständige Publikum spricht gleich einem ges lehrigen Papagei die herben Worte des Zadels nach, und so ist das Engagement des Gaftes vereitelt oder der Kontrakt engagirter Kräfte geloft anscheinend wegen Unbrauchbarkeit der Betreffenden, in der That aber deshalb, weil der geldbedürftige Intendant nicht genügend oder überhaupt nicht seine Rechnung findet.

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so richten wir an die auswärtigen Genoffen die Bitte, uns wenn mög lich mit Gelbmitteln zu unterstüten. Wir würden diesen Schritt nicht werden wagen, wären nicht bei der letzten Reichstagswahl 20 hiesige Genoffen Bobure wochenlang inhaftirt und so theilweise ihrer Exiftens beraubt geweset entgegeng Souten Senoffen gewillt sein, uns mit Geld zu unterstügen, so mögen fte es an die Expedition des Sozialdemokrat senden. Der Erfolg wird nicht ausbleiben, indem durch die hiesige Schandwirthschaft gegen un Fr. 2,-f fich die Sympathie der Bevölkerung mehr und mehr für uns erklärk Wir wollen unfre Rechte ausnuten bis zur Nagelprobe. Mit fosialdemokratischem Gruß!

Der bekannte unbekannte

Letzte Nachricht.

( Rach Schluß der Redaktion eingetroffen.)

In Stettin   haben die Ausweisungen Bereits die Sahl von 45 erreicht, so daß die dortigen Genoffen zur Zeit 25 Familien zu unter fügen haben. Man hofft, durch diese Verfolgungen unserer Partei hier den Garaus zu machen," schreibt man uns von dort jedoch werden die nächsten Wahlen zeigen, daß man sich getäuscht Freilich wird es uns, angesichts der schlechten Erwerbsverhältniffe, faßt unmöglich, die nöthigen Unterstügungsgelder aufzubringen, so daß uns Beiträge von auswärtigen Genossen sehr erwünscht wären. Genoffen die gewillt find, uns ein Scherflein zuzuwenden, mögen solches an bie Expedition des Sozialdemokrat" einsenden.

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Wir quittiren hiermit dankend 500 Mt., die von den Berliner   Ge

Auch ein Beitrag zum Thema von der Rorruption der befferen" Genoffen zu diesem Behufe eingegangen find. sellschaft und der Ausbeutung des Proletariats, zu dem ja auch Gelehrte und Rünstler zählen, die aber leider in ihrer großen Mehrzahl noch nicht eingesehen haben, daß fte, anstatt in dem Sozialismus den Feind der Rultur zu erbliden, Hand in hand gehen sollten mit den Sozialdemo fraten, um die Drohnen der heutigen Gesellschaft zu vernichten und das burch die Herbeiführung befferer Gesellschaftseinrichtungen zu ermöglichen. Die sielbewußten Sozialdemokraten Stuttgarts   werden unablässig baran arbeiten, die Jbee des Sozialismus zu verbreiten und zu verwirklichen.

F.

Freiburg in Baden  , 11. Mai. Endlich, nach vollen 13 Wochen, ist die Vor untersuchung gegen die vor der Wahl verhafteten etwa 18 Genoffen geschlossen und sind die Akten an den Staatsanwalt zurüc gegeben worden. Aber nicht mehr an den russischen handlanger Herrn v. Berg, welcher, deutsch   gesagt, talt gestellt, resp. zum Ober­Landesgerichtsrath nach Karlsruhe   ernannt worden ist. Wohl bekomm's Dir, Rothfeele!

Die Hatz gegen die Rothen ist jedoch noch nicht geschlossen, sondern blüht noch ganz flott, und zwar richtet sich die polijiftische Niedertracht hauptsächlich gegen einige Genoffen, welche selbständig find, um sie wo möglich geschäftlich lahm zu legen. Jeden Abend bis 10 Uhr haben z. B. zwei Mann die Mache vor dem Laden des Genossen Schuhmacher Haug. Es sind dies die Geheimpolizisten Bär und 3inser, welche der Schule der Basler Drohbrieffabrik zu Freiburg   alle Ehre machen. So tam vor Kurzem ein junger Mann zu Haug, um Stiefel abzuholen. Raum von ba in seiner Wohnung im britten Stodwerk angelangt, hört er einige Mann hinter sich nachkommen. Es find die Büttel 8 inser, Bär und ein Unbekannter. Sie verlangten, er solle ihnen das Papier zeigen, in welches Haug ihm die Schuhe eingepackt habe. Als sich her ausstellte, daß es leider nur die katholische Oberrheinische Volkszeitung" war, so mußte der Ueberfallene seinen Roffer öffnen. Aber auch hier fand sich nichts Staatsgefährliches und so mußten die Schnapphähne leer abziehen. Am Sonntag den 1. Mai hatte Genosse Rnishte an den Buchbinderverbands- Borsigenden in Stuttgart   einen Brief geschrieben und wollte ihn eben in einen Briefkasten tragen. Raum geht er von Hause weg, so hört er hinter sich vertraulich seinen Namen rufen. Und wer war der Rufer? Herr 3 inser, der unermüdliche Eckensteher, war es, der den Ueberraschten ,, traft seines Amtes" aufforderte, ihm sporn streichs auf die Polizeistation in folgen, wo ihm der Brief abgenommen wurde. Dann wurde zunächst der Polizeikommissär Heußer gesucht, hierauf der Brief eröffnet und gelesen, und da er nichts Umfturzverdächtiges enthielt, dem Eigenthümer wieder eingehändigt mit dem Bemerken, daß er erklären müsse, er sei anständig behandelt worden", und dann entlaffen sei!

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Ist das erhört? Geht es vielleicht im Gebiete des ,, Kleinen" schlimmer zu? Gibt es hiernach in Deutschland   für die Sozialdemokraten oder fonst Jemand noch einen Schuß der persönlichen Freiheit, des persön lichen Eigenthums, des Briefgeheimnisses!? Stehen wir nicht unter Polizeiaufsicht ohne Antlage, ohne Richterspruch!? Jst unsre Geduld und Selbstverleugnung solcher Schmach und Willtür gegenüber nicht unerhört!? Bravo  , bravissimo! Das sind die unbezahlbarsten Heger und Boltsaufwiegler. Dummbreift und-gottesfürchtig. Rerle, die kaum oft ihren Namen schreiben und ein ehrlich Stück Brot ver dienen können. Haussuchungen gibt es jebe Woche, wenn auch immer ohne Erfolg. Man hat nur aufzupassen, daß sie einem nicht im Eifer gelegentlich selber einen Braten" in die Bude legen. Daß also unsere Polizei ihre Schuldigkeit gegen die Sozialdemokratie glänzend thut, erhellt aus den paar Thatsachen zur Genüge, aber es geht auch daraus hervor, daß unser Kriminalfommissär Greif"*) die goldene Verdienstmedaille erhielt und der Kriminal= polizist 3iger"**) zum Sergeant befördert wurde.

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Am Sonntag den 1. Mai Nachts ist auch ein Arbeiter Namens Nels durch Zinser hier verhaftet worden. Er ist bis heute nicht entlassen; auch gab es wieder Haussuchungen nicht nur hier, sondern auch in Stuttgart   beim Verbands- Borsigenden der Tischler, Namens RIoß, aber ohne Resultat.

Was die verschiedenen Eigenschaften der genannten zwei Bolizisten Bär und Zinser betrifft, so wollen wir deren Lob etwas später fingen. Recht verdugte Gesichter machen bei diesem Theater unsere Spieß bürger, denn sie fürchten den tieinen Belagerungszustand.

Warnung.

Die Dffenburger Parteigenoffen warnen vor bem Schlosser Franz Seyfert

von Aschaffenburg  , sur Seit in Rarlsruhe, well berselbe die Ga anderer Leute unter swindelhaften Borspiegelungen in Anspruch nimmt.

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br Redaktion: Des Fefttages halber erfolgte Redaktionsschlu dergleic einen Tag früber, es konnten daher verschiedene Einsendungen nich Kampfe mehr berücksichtigt werden. Dn. in P.: Leider für diese Nummer spät. Rönnen Sie uns nicht das betr. Exemplar der" Fr." besorgen Rechte. Gruß! R. Fr. in B.: Auf Ihren Wunsch gehen wir gerne ein. Stuttg.: Warum so higig? unwahres widerlegt man, und dami bafta. Christ.: Wollten Sie nicht Ihre Erkl. auf das hatsäc in diese liche, b. h. auf ad 1) beschränken? Das Andre ist ja selbstverständlich Landes -Bfe. 2c. erhalten aus Bern  , Berlin  , Cöln, Oberschlesien Offenburg  ( bravo! in nächster Nr.). Paris  . A. 5. in New weil sie H. Yort: Dr. Emil Shopen, früher in Bern  , jest in Astoria, if firte unter Umständen von der Schweiz   nach Amerika   übergeftebelt, die ihn Belgien  als politisch vertrauenswürdig nicht erscheinen laffen. Wir können von jeder Berbindung mit ihm nur entschieden abrathen.

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günstig arbeiter

Est

der Expedition: Nothe Fahne: Mr. 17 95 à Cto Ab. 2e. er Nectarschleimer: Mr. 275 à Eto Schft. erh. Adr. notirt. Bftug steht he folgt. Bl. Weiteres. Nother Knopf u. Gen.: Mr. 10- pr. ufb drd. erh. Mr. 5 50 f. Schft. gutgebr. fl. Gewünschtes 2c. Arbeiter über in Vereinigung Dberengadin: Fr. 4- f. d. streik. Weber in Crimmitschau  Herr, dkd. erh. u. Fr. 3 f. d. streikenden Uhrmacher in Selzach   an die Neb der Arbst." abgeliefert? Weshalb Letteres denn nicht birekt? Schabe Arbeiter um Porto   u. Schreiberei her und hin? J. 2. Ch. Sg.  : Mr. i 80 mit alle Portofchlag Mai u. Juni erh. Bft. Weiteres Jugendlicher: Mt. 160 Stande 6. B. erh. Dr. W. sehr unbekannt. Bftlg. folgt. J. R. G.: öwf 3- Ab. 2. Du. erh. 25 fr. pr. 3. Du. vorgetr. Rothe Zaube gehende Mr. 100 à Eto Ab. 2c. erh. Bftug. unterwegs. Bl. mehr. No in seine land II: Mr. 100- à Cto. Ab. 2c. pr. fd. verrechnet. Bf. v. 11. b. rend er hier u. beantw. Donau   Fr. 50 pr. 21/4. It. Avis à Cto gut schirte, gebr. Bft. Näheres. B. W. Baden  : Fr. 65 f. Bbtht. erh. rothe Häuflein: Mr. 23 40 à Cto Ab. 2c. erh. Abr. 2c. notirt.- Solo: fchwar Mt. 3 50 26. 2. Du. u. Schft. erh. Dann sind Sie also der Solift" zu diesen( hoffentlich kräftigen) hundert Stimmen. Bravo!- Die tenden rothen...: Mr. 101 20 à Sto Ab. 2c. gutg. Bfl. Ausschluß, daß es zu proff ar-n. liegt. Abr. notirt. Commerzienrath jr.: Sdg. v. 16/5. erg die dav  Weiteres besorgt.-2dkr. C. a. Rh.: Mt. 200- à Cto Ab. 2c. pr. 10/4 gutgebr. fl. am 17/5. mehr. Boroafter: Nachr. v. 14/5. hier. Gruß! Ganz Rannibale: Dant für Rapport v. 13/5. Rother Apostel: Ihr aus ir ,, Obstruktion" ist uns unbegreiflich. Bierbauch: Refl. bestellt. Weiter anschlies notiftzirt. Clara: Bf. v. 14/5. erh. Bftlg. 2c. folgt. Beichenftein: fie ein Abr. geordn. Avifirtes erwartet.( Schluß in nächfier Nr.) Losgehen

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Durch uns ist zu beziehen:

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,, Die wahre Gestalt des Christenthums" von Yves Guyot   und Sigismond 2acroig. Uebersetzt von A. Bebel.

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Daß es aber hier auch wirkliche Spizbuben gibt, die durch das jetzige Poftpolizeisystem gezüchtet werden, bewies am Montag eine Straftammersigung, in welcher der Briefträger Rohler die Anklagebant zierte. Derselbe hatte eine ganze Anzahl Briefe unter schlagen, die Marten abgenommen und eingesackt. Derselbe genoß das größte Vertrauen seiner Vorgesezt n, obwohl sich die Unterbeamten be­wußt waren, wer Kohler war. Derselbe äußerte sich einmal der Frau eines damals inhaftirten Genossen gegenüber, man sollte die eingesperrten Sozialdemokraten nicht mehr herauslasen, sondern alle aufhängen. Nun, dieser Postdieb wurde zu einer Gefängnißstrafe von 10 Monaten vers urtheilt, auf die Anflagebant aber und ins 3 chthaus gehören die Obers hallunken, welche das Briefstiebern" dienstlich befehlen und die Leute torrumpiren, so daß sie alles nicht blos sozialdemo tatisch Verdächtiges" abfingern und dann das Mausen nicht mehr laffen können. Unser Zinser mag sich ein Erempel daran nehmen. Jm Juni gehen die hiesigen Stadtverordneten Wahlen vor sich, wobei wir uns das erste Mal betheiligen wollen. Leider fehlt uns das Geld, um eine gründliche Agitation betreiben zu können, und

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* Greif! Greif! Etwa derfelbe Bogel Greif", der vor Jahresfrist an verschiedene Genoffen in Basel   und 8ürich so ver­lockende Arbeitsofferten" schrieb; der Mann mit dem rothen Bettel am Hut" und dem Regenschirm in der rechten Hand", der sich beim Spiel Rendezvous zu Pfingsten vor zwei Jahren in Rheinfelden   beinahe eine Tracht Prügel statt der ihm in Aussicht geftelten rothen waare" helte? Der biedere Herr Mainzer", ber wadere, err Schwarzwälder" postlagernd Freiburg 1/ B., den wir so lange sozialdemokratisch überwachen und zu potsdamern" zu laffen das Vergnügen hatten? Der hätte sie ehrlich verdient, die goldene Verdienstmedaille; verdient nebst den hübschen Hundertmarkscheinen, in denen er so harmlos zu blättern verstand, wenn es galt, arme Teufel durch ihre Weiber firre machen zu lassen!?

**) Bier freilich, der verfland sich von jeher auf's rechtzeitige Avanciren. Sollte der etwa wieder einen Fries( alias ,, gali") gefunden haben, der ihm wie damals in Konstanz   einen Ballen Staatsgefährliches" für Geld und gute Worte faufte und zum Er wischen" an die Grenze lieferte? Anmerkung des Rorrettors.

Expedition des Sozialdemokrat. Folksbuchhandlung.

1. Stod:

Sottingen- 3ürid.

Samstag, den 21. Mai, Abends 8%, Uhr, im Caf Mutter( früher Weißes Rößli") an der Schifflänbe

Gefchloffene star ss Versammlung der deutschen Sozialisten.

Tagesordnung:

Neuwahl des Landesausschusses u. Ergänzungswahlen zum Lokalausschuß Truppe Bu zahlreichem Erscheinen ladet freundlichst ein

Der Botalausius.

Vorschr

den To

Die zur Aufnahme Angemeldeten find hierdurch zum Besuch der Ber nicht w fammlung eingelaben.

Alle zuzeisenden Arbeiter, Freunde und Genoffen werden

Luzern   darauf aufmerksam gemacht, daß sich unser Berkehrslokal

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in der Bierhalle Eintracht"( 1. Stock) befindet, und wi nach besten Kräften für Arbeitsvermittlung u. s. w. den 8w reifenden an die Hand gehen. Parteilteratur liegt auf und finden auch belehrende Diskussionen statt

Newyork

Sozialistische Mitgliedschaft Luzern.

Der Vertrauensmann.

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Das Unterstütungsfomite ber Sog. Arb auf Ko Partei in New york   hat beschloffen, fernerhin teine Unterstügung mehr zu verabfolgen ohne genügende Reg timation von einem Bertrauensmann oder gutbekannten Genoffen Wir ersuchen die Bertrauensleute 2c., die Legitimationen fiets an bis ausruf National Erekutive zu senden.

Adresse: J. Sulzberger, Sekretär, Nr. 844 E. 18 St. New- Yort.