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ich werden bei allen schweizerischen fen Boftbureaug, sowie beim Berlag und dessen bekannten Agenten entgegengenommen, und zwar zum boraus zahlbaren Bierteljahrspreis von:

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bie dreigespaltene Petitzeile

25 Gts.

№o. 22.

20 Pfg.

Der Sozialdemokrat

Organ der Sozialdemokrafie deutscher Zunge.

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Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat" wolle man unter Beobachtung äußerster Borsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decabressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

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Parteigenoffen! Vergeßt der Verfolgten gewollt, und ihm auf seinen Vorhalt geantwortet: Du räthſt

und Gemaßregelten nicht!

Wetterleuchten.

In den Kohlendiftriften Belgiens wetterleuchtet es wieder einmal. Ist die ausgebrochene Bewegung das Signal eines nahebevorstehenden größeren Sturmes oder wird auch sie, wie say so manche frühere, vorübergehen ohne tiefere Wirkung, ohne die ersehnte Reinigung der Atmosphäre herbeizuführen?

Ein merkwürdiger Streif. Ein Streit, in welchem der Schlachtruf nicht Lohnerhöhung lautet, nicht Herabsetzung der Arbeitszeit, sondern Amnestie und allgemeines Stimm­recht!

Seit den Tagen der Chartistenbewegung in England ist lu dergleichen nicht dagewesen. Eine Waffe des wirthschaftlichen ich Kampfes als Kampfmittel benutzt zur Erringung politischer en Rechte. Werden die Streifenden Belgiens mit diesem Versuch glücklicher sein als ihre englischen Vorgänger?

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mi Soweit Zeitungsnachrichten vorliegen, sind die Aussichten in dieser Hinsicht nicht günstig. Die übrige Arbeiterschaft des en Landes hat sich bis jetzt nicht an dem Streit betheiligt. Nicht wweil sie nicht mit den Forderungen der Streikenden sympathi­iffirte dieselben sind die Forderung des ganzen arbeitenden th Belgien - aber weil sie den Moment des Kampfes nicht für günstig erachtete. Und wenn dem so bleibt, wenn die Berg­arbeiter allein streiken, dann werden sie besiegt werden, das steht heute schon fest.

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Es war ein starkes Stück des Herrn Defuisseaux, sie dar­ter über im Unflaren zu lassen. Unsere Leser wissen, daß dieser Reb Herr, nachdem er auf dem Landeskongreß der belgischen Sabe Arbeiterpartei mit seinen Plänen nicht durchgedrungen war, 80 mit aller Macht darauf hinarbeitete, eine eigene Bartei zu 60 Stande zu bringen und, als geschickter Demagoge, die tief­be: gehende Unzufriedenheit der Bevölkerung der Grubendistrikte Ro in seinem Sinne benutzte. Er war es, der unablässig, wäh­.brend er gemächlich am Strande von Nizza auf und ab mar­schirte, in seinem Blatt Le Combat"( Der Kampf) die Idee des olo fchwarzen Streiks", des allgemeinen Streife predigte. Und zwar nicht des zu organisirenden, planmäßig vorzuberei Die tenden allgemeinen Streiks, sondern des in allernächster Zeit zu proklamirenden, und der alle Mitglieder der Arbeiterpartei, 0/4 die davon abriethen, mit Berräther"," Bourgeois" tituliete. ! Ganz natürlich. Allen Deklassirten der Bourgeoisie, die sich aus irgend welchen persönlichen Gründen der Arbeiterpartei ter anschließen, brennt gewöhnlich das Feuer auf den Nägeln. Nun fie einmal dabei, soll es womöglich schon den nächsten Tag losgehen. Ob dadurch verdorben wird, was Andre mühsam in jahrelanger Arbeit geschaffen, kümmert sie wenig. Es ist nicht das tiefe Mitgefühl für die Nothlage der Arbeiter, das sie

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zur Eile autreiben läßt

- denn das müßte sie auch zum

Nachdenken veranlassen über die Konsequenzen ihres Beginnens es ist der Ehrgeiz, die liebe Eitelkeit, die ihnen keine Ruhe läßt, die sie kigelt, va bauque zu spielen.

Und so trieb Herr Defuisseaux zum schwarzen Streif", obwohl er wußte, daß erstens die Kassen der Bergarbeiter in feiner Weise ausreichten, denselben ökonomisch zu führen, und zweitens die übrige sozialistische Arbeiterschaft demselben zur Beit abgeneigt war.

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Wie der Streit ausbrach und immer weiter um sich griff, von Grube zu Grube, von Distrikt zu Distrikt, im Becken bon Charleroi, von Lüttich , im Borinage im Becken des Zentrums, wie die Regierung Gensdarmen über Gensdarmen, Truppen über Truppen abgesandt, um die Ordnung" auf­rechtzuerhalten und das Eigenthum" zn schützen, wie erstere bereits in La Croyère und anderwärts in gewohnter Brutalität mit Säbelhieben Ruhe" gestiftet, während die sus Truppen sich zunächst strenge in den Grenzen der gesetzlichen Vorschriften hielten- das werden unsere Leser bereits aus den Tagesblättern vernommen haben. Wir kommen darauf Benicht weiter zurück. Diese Einzelnheiten kehren fast bei allen Streiks wieder und fordern daher, so interessant sie an sich find, zu keinen besonderen Betrachtungen heraus Was uns hier interessirt, ist die symptomatische Be­deutung des Streifs.

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Wir haben oben die persönliche Verantwortung des Herrn Defuisfaux festgestellt. Das war nothwendig angesichts der frivo­len Art, wie derselbe seinen Einfluß ausgebeutet. Aber es ist doch nur die untergeordnetere Seite der Frage gegenüber der biel wichtigeren allgemeinen. Es hieße den Einfluß des Einzelnen überschäzen, wollten wir die ganze heutige Bewegung auf Konto des genannten Pamphletisten setzen. Er hat sie nicht geschaffen, er hat nur die vorhandene Disposition in eine be­stimmte Richtung gelenkt und kann jegt mit Marc Anton bis ausrufen:

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lipse in, Unheil, du bist im Zuge, Nimm welchen Lauf du willst!"

Die Bewegung ist seinen Händen bereits entglitten die Bergarbeiter haben einige Wochen früher begonnen, als er gewollt, und ihm auf seinen Vorhalt geantwortet:" Du räthst uns jetzt dasselbe wie der Generalrath der Arbeiterpartei. Wir warten nicht länger."

Und, wie gesagt, von Grube zu Grube breitete sich der Streif aus, es war, als würde ein unterirdisches Losungswort ausgegeben. Selbst in Gruben, wo seit 30 Jahren nicht ge­streift worden, hat man die Arbeit eingestellt.

Das deutet auf eine viel tiefere Gährung, als sie ein ein­ziger Agitator hervorbringen könnte.

Und wie sollte es auch anders sein? Was hat die belgische Regierung, was das belgische Parlament gegenüber den fort­gesetzten Beschwerden der Arbeiter bisher gethan? Nichts,

gar nichts!

Hören wir, was ein so ruhiger Beobachter, wie C. De Paepe an die Wiener Gleichheit" schreibt:

,, Mehr denn ein Jahr ist's, daß diese kapitalistische Bourgeoisie, er schüttert durch die Arbeiterunruhen vom März, Veranlassung genug hatte, den Arbeitern ein Minimum von sofortigen und unerläßlichen Reformen zu gewähren; über ein Jahr ist's, daß die Arbeiter- Enquête ihnen gezeigt ist, daß sie Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und ihres Lebens hat, daß die Lage der Arbeiter im ganzen Lande nicht mehr erträglich fordern, wie auch das allgemeine Stimmrecht und ihren Theil an poli­tischem Einfluffe verlangen; mehr denn ein Jahr ist seit der Thronrede perfloffen, in welcher den Arbeitern Versprechungen gemacht wur

den, von denen nicht eine erfüllt wurde. Seit einem Jahr funktionirt die Enquête über die Arbeiter, und Akten und Aufzeich

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nungen, Projekte und Gesetze in Menge sind ausgearbeitet; aber bis­nun wurden diese, wenn auch unzulänglichen und fümmerlichen Anträge nicht einmal auf die Tagesordnung des belgischen Parlamentes gesetzt! Nicht eine ökonomische oder politische Reform wurde der arbeitenden Klasse bewilligt! Im Gegentheil wurden unerhörte ges richtliche Repressions- Maßregeln ergriffen! Der hartnädige Widerstand gegen die Amnestie, die Unterdrückung des freien Versammlungsrechtes, der Preffe, des Briefgeheimnisses wenn es sich um die Arbeiters partei handelt; die Umänderung der Schießgewehre, der Militär Mons turen, die Einberufung der Militär- Reserven, die Vermehrung von De tektivs das ist's, was das Parlament geleistet hat! In den letzten Tagen- wie um das Maß voll zu machen, wurden neue Steuern auf das Fleisch und auf das Vieh gelegt, und dem König 150 Millionen bewilligt, welche aus den Taschen der Unterthanen genommen werden, um fie mit den Banquiera und mittelst der standalösen Lotterie, mit den Parasiten des Kongo, zu theilen! Heißt das nicht das arme Volk zum Aeußersten treiben? Ist das nicht ein Beweis dafür, daß die Regie: rung und die hohe Bourgeoisie in Belgien in deren Händen allein bie Macht liegt das Proletariat nur reizen will, um einen Vorwand

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zu finden, ihm einen ausgiebigen Aberlaß zu versetzen, das Land zu terrorifiren und die sozialistische Arbeiterpartei zu zersprengen, deren wunderbares Anwachsen und ernste Organisation ihr für die Zukunft bange machen. Wir unsererseits zweifeln nicht daran." Möglich ist's jedenfalls, denn welcher Infamie wäre das Ausbeuterthum nicht. fähig, wenn es seine Privilegien zu

retten gilt?

Indeß, es wäre ein gefährliches Spiel, das eines Tages sehr schief ausgehen kann. Das Feuer könnte Dimensionen anneh­men, wo das Löschen nicht mehr so leicht ist, als die Herren es sich vorstellen.

Schon hat letzten Sonnabend in Brüssel eine ganz spon­tane Kundgebung zu Gunsten der Streikenden stattgefunden, tane Kundgebung zu Gunsten der Streikenden stattgefunden, und ist gar nicht ausgeschlossen, daß andere folgen werden. Denn wenn auch die übrigen Arbeiter den Generalstreik als unzeitgemäß verworfen haben, so sympathisiren sie doch voll selben Empfindungen gegen die Regierung und die herrschen­und ganz mit den Forderungen der Bergleute, hegen sie die­

den Parteien wie jene. Warum sollten sie nicht, wenn die ihre Brüder aufgenommen, nun auch in ihrer Weise mit­Erbitterung sich noch steigert, Luft bekommen, den Kampf, den

zufämpfen?

Wenn die Verhältnisse reif sind, dann greift der Geist der dem Boden, wo zuvor die tiefste Ruhe zu herrschen schien. Rebellion mit Blizesschnelle um sich und stampft Armeen aus Die Massen sind unberechenbar und gehen im gegebenen Mo­ment ebenso leicht über ihre politischen Führer hinaus, als sie reif ist viel, sehr viel in Belgien. in ruhigen Zeiten hinter ihnen zurückzubleiben pflegen. Und

Verlauf die Bewegung diesmal nehmen wird. Den Streit als Vorläufig läßt sich somit noch gar nicht absehen, welchen solchen lange zu führen, fehlen den Bergarbeitern die materiellen Mittel. Der allgemeine Streik hat in der That nur eine Revolution. Sinn als Signal für eine allgemeine Volkserhebung, das heißt

Arbeitseinstellung. Er ist verloren, wenn es gelingt, die Bei ihm verhält es sich umgekehrt wie bei jeder anderen " Ruhe" im Sinne der Machthaber aufrechtzuerhalten. Dar­über darf man sich gar keinen Illusionen hingeben. Die Logit der Thatsachen, die zwingende Sprache des Hunger& treibt zur Alternative: Empörung oder Unterwerfung. Er ist verloren, wenn die Bewegung auf die Bergwerks­distrikte beschränkt bleibt. Einem lokalen Anprall ist die herr­schende Klasse Belgiens noch gewachsen nur wenn das ganze Land an ihr theilnimmt, wird sie zu Zugeständnissen gezwungen werden können.

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Aber sollte es ihr auch gelingen, die Bewegung diesmal noch niederzuhalten, sie, wie es der Herzenswunsch mancher des Geldsacks, der edlen Streiter für die Religion - das Recht der Ausbeutung und die Moral der Bensus privilegien sein mag, im Blute zu ersticken, ihr Sieg wird nicht von langer Dauer sein, kann nicht von lan­

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Erscheint

wöchentlich einmal

in

Zürich ( Schweiz ).

Berlag

ber Boltsbuchhandlung Hottingen Zürich .

Joßfendungen franto gegen franto.). Gewöhnliche Briefe nach der Schweiz foften Doppelporto.

27. Mai 1887.

ger Dauer sein. Zu tief ist das Verlangen nach politischer und sozialer Emanzipation in die breiten Schichten des bel­gischen Volkes eingedrungen, zu groß ist die Unzufriedenheit mit der Mißwirthschaft der durch das Zensussystem in ihrem Klassenegoismus noch bestärkten Finanz- und Grundbesitz­Aristokratie.

Wird aber die Bewegung auf Belgien beschränkt bleiben? Gilt das Wetterleuchten im Nordwesten des Kontinents nur der nächsten Umgebung? Ist die Luft nicht auch anderwärts mit Elektrizität überladen?

Wir brauchen die Frage nur aufzuwerfen, die Beantwortung liegt auf Aller Lippen. Auch anderwärts, und namentlich in jenem Lande, von dem gewisse Leute in Belgien für den Fall, daß die Sache für sie schief gehen sollte, Hilfe erwarten, in Deutschland hat die Erbitterung in Arbeiterkreisen einen Grad erreicht, daß sie dem ihrer belgischen Brüder kaum nach­steht. Auch sie sind es müde, der elementarsten staatsbürger­lichen Rechte beraubt zu sein, auch sie verlieren die Geduld über das falsche Spiel mit Zuckerbrod und Peitsche, das mit ihnen getrieben wird, auch sie sehnen sich nach dem reinigen den Gewitter, und wenn die Dinge so weiter gehen, so wird auch aus ihrer Mitte eines Tages der Ruf ertönen: Wir warten nicht länger!

Es wetterleuchtet am Horizont. Die Bismarck , Buttkamer und Konsorten aber achten die Anzeichen nicht oder sinnen nur darauf, sie rabulistisch für ihre Sonderinteressen auszunutzen. Aber so gewiß zweimal zwei vier ist, so gewiß kommt der Tag, da ihre Rechenfünste schmählich in die Brüche gehen werden. Man kann die Welt eine Zeitlang betrügen, die Weltgeschichte läßt sich kein X sür ein U vormachen.

Und gegen die Unwetter in den Tiefen ist noch kein Blizz­ableiter erfunden worden.

Die politische Dekonomie vom geschicht­lichen Standpunft."

( Schluß.)

Unsere Lehre von der Arbeit ist der Edstein aller sozialdemokratischen Begriffe, daher müssen natürlich alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um an diesem Edftein zu rütteln und ihn in Konfusion zu versenken. Wir, b. h. unsere materialistische Geschichtsauffassung, behaupten, mittels ber Entwicklungsgeschichte der Arbeit lasse sich die höhere" geistige Welt: das, was Rant unter den Worten Gott , Freiheit und Unsterb lichkeit" zusammenfaßt, hell, tlar und deutlich erklären. behaupten, ihre höhere" Welt und die menschliche Seele seien von einer

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Die Profefforen dagegen, als Wortführer privilegirter Klaffen, müffen

so eminent hohen Abstammung, daß dieselben mit solch' gemeinen Dingen, wie es die Arbeit ist, absolut nichts zu thun haben. Die ideale Welt aus der körperlichen erklären zu wollen das ist der Profefforei unausstehlich. Recht, Freiheit und Sittlichkeit und den Verstand und Bes griff dieser hehren Güter haben die oberen Zehntausend in Pacht, bie felben Leute, welche auch die Arbeit in Pacht genommen haben und sich tributpflichtig erhalten wollen. Nicht einmal die Erkärung", nicht eins schon energisch an, daß es unserer Bemühung werth ist, Erklärung und mal den Begriff" der Sache gönnen sie uns. Das deutet denn doch

Begriff zu demonstriren. Wir müssen es evident machen, daß die Arbeit allein und keine anderen Firfaren der Matador aller Werthe und aller

geschichtlichen Entwicklung, die Substans ist, um welche sich die ganze

menschliche Welt breht.

Wir behaupten, die versklavte Arbeit sei die Ursache aller Sklaverei. Aber was ist überhaupt eine Ursache"? Wie können wir behaupten und erhärten, ber Pegasus sei ein Pferd, solange die allgemeine Pferdes Natur streitbar ist? Um die Arbeit als unzweifelhafte Ursache aller Werthe und der ganzen geschichtlichen Entwicklung zur Geltung zu brin gen, müssen wir deutlich machen, was unter Ursache eigentlich zu vers stehen ist; ohne das vermengt man unsere sonnentlare Dottrin ewig mit metaphysischem Quatsch.

Der ungebildeten Masse wird vom Pfaffen der Kopf mit Metaphyfik verdorben. Der Kathederpfaff benutzt diese alte Einreibung, um das Vers dummungsgeschäft fortzusetzen. Db er dabei wissentlich oder unwissentlich sündigt, ist hier nicht von Belang. Genug, er nöthigt zu näherer Unters fuchung seiner metaphysischen Salbe. Wir müssen wissen, was eine Ursache ist, um die Spezialursache des ökonomischen Werthes, um die ursächliche Kraft der Arbeit und die nebensächliche Bedeutung profeffos raler Firfaren zu konstatiren.

Wenn ein Stein ins Wasser plumpft, wird dieser Stein als Ursache ber folgenden Wafferbewegung bezeichnet. In der That ist er aber nur Mitursache. Eine zweite Mitursache ist die elastische Natur des Wassers, eine dritte die Anziehungskraft der Erde, eine vierte der Raum und die dünne Beschaffenheit der Luft 2c. 2c. Es ist klar: der Vorgang hat keine

besondere Ursache, sondern die Gesammtwirtung aller Umstände bewirkt die Erscheinung. Dennoch wird Niemand etwas dagegen haben, wenn wir an dem Sat festhalten: der geplumpfte Stein ist die alleinige Urs sache der fraglichen Wafferwellen.

Was hat dieser Satz zu bedeuten?

Nicht das, was ein verbohrter Buchstabenkopf hineinlegen kann; er bebeutet nicht, daß neben dem Stein teine Mitursachen gewirkt haben, sondern nur, daß zur Erklärung des Vorgangs der Stein die ursächliche Substanz bildet.

nichts als ein Erklärungsmittel, keine Wahrheit an fich", Die Eintheilung der Dinge in Ursachen und Wirkungen ist weiter sondern nur eine Wahrheit zum Zwecke der Erkenntniß, eine 3 ure& t

legung der Sache.

Unsere Erkenntnisse sind wahr, wenn sie sich ein trefflich Bild von ben Sachen machen. Wie der Maler Pinsel und Palette, so gebraucht unser Kopf die Kategorien von Ursache und Wirkung. In der Welt find alle Ursachen erwirkt, d. h. Ursachen sind zugleich Wirkungen, Wirkungen zugleich Ursachen. Der universale Busammenhang verursacht alles. Den noch bin ich berechtigt, jeden besonderen Hergang einer besonderen Ursache zuzuschreiben.

Ich kann nicht sagen, daß an meinen etwaigen Leibschmerzen bas universum schuld sei. Db das auch durchaus wahr ist, bringt es doch feinen Berftand, feine Erklärung für die Bein.