Wilhelm, bem jungen Wilhelm und des letteren Frau und Sprößlingen. Unser Frig" und seine Frau fehlen. Soll das eine zarte Andeutung sein, daß der unglückselige ewige Kronprinz, mit deffen Hals es ohnehin bedenklich steht, sich trollen kann, ohne daß das Bismards, pardon Hohen gollernglück beeinträchtigt wird? Soviel ist sicher, daß für den jungen Wilhelm die Reklametrommel bereits lebhaft in Bewegung gesezt wird; da er zur Bismarkfippe hält, behaupten die Reptilien, er sei sehr be deutend." Das sagt die Potsdamer Bäckerstochter auch.
Korrespondenzen.
Cottbus , 20. Mai. Nun endlich kommen auch wir an die Reihe, ein Bild von unserer Wahlbewegung zu entrollen. Wie überall, so wüthete auch hier die Reaktion, fie bildete sich wirklich ein, durch Gewaltmaßregeln den Fortschritt unserer Partei hemmen zu können, doch hat sie sich gewaltig getäuscht.
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Nachdem der Reichstag aufgelöst war, blieb es die erste Zeit sehr ruhig. Die Gegner, wie es uns schien, trauten sich nicht hervor, und so mach ten wir denn 14 Tage vor der Wahl den Anfang, und beriefen eine Wählerversammlung ein. Wir hatten die fefte Hoffnung, daß die Versammlung nicht verboten werde, da wir vorher von der Polizei die Ver ficherung erhielten, ste tönne tagen, doch wir wurden eines Besseren be I der Saal war bereits so dicht lehrt. Am Abend der Versammlung gefüllt, daß verschiedene Hundert, welche ihr beiwohnen wollten, wieder umtehren mußten erschien plöglich furz vor Eröffnung der zur Ueberwachung geschidte Bolizeibeamte und überreichte dem Einberufer die Vers fügung, daß die Versammlung laut§ 9 Absatz 2 des Schandgesetzes ver boten sei; Gründe: weil der Einberufer ein notorischer Sozialdemokrat und der Referent, Rräter, ein Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion sei. Als dies der Versammlung bekannt gemacht wurde, erhob sich ein furchtbarer Sturm der Entrüstung, Alle erhoben die Fäuste gegen die Beamten, und nur mit großer Mühe war es den Genossen möglich, die Ruhe wieder herzustellen. Es war eine Versammlung, wie sie Cottbus noch nicht gesehen. Schließlich trennten sich die Leute unter fortgesetten Hochrufen auf unseren Kandidaten Ernst Breil und unter Abfingung ber Arbeiter- Marseillaise.
Ein paar Tage später beriefen wir gleich eine zweite Versammlung ein, in welcher unser Randidat sprechen sollte, aber auch diese wurde uns furz vor der Eröffnung verboten, mit der Begründung, daß der Einberufer Vorsitzender des Maurer- Fachvereins sei und ein hiesiger Partei genoffe seine Zusicherung gegeben habe, an der Versammlung Theil zu nehmen. Wir beschloffen nun, im ganzen Wahlkreis ein Wahlflugblatt zu verbreiten; dasselbe wurde uns aber fonfiszirt und erst den letzten Tag vor der Wahl wieder freigegeben. Wir waren jedoch unterdessen nicht müßig gewesen und hatten ein anderes Flugblatt in ziemlich großer Auflage verbreitet; und als das erste frei tam, wurde das auch noch verbreitet, wir waren somit mit Flugblättern genügend versehen.
Nachdem uns die Versammlungen verboten worden und Alles in Arbeiterfreifen rege wurde, fingen auch die Gegner an, sich bemerkbar zu machen. Zuerst beriefen die Deutschfreisinnigen eine Versammlung ein, welche von uns sehr stark besucht war. In dieser Versammlung sollte ihr Kandidat, Justizrath Frommer, referiren, der auch seine Rede ganz schön auswendig gelernt hatte. Er machte jedoch nicht den besten Eins druck. Als ihm von unserer Seite die Frage vorgelegt wurde: Wie verhält sich die deutschfreifinnige Partei zum Arbeiterschutzgeset? war er nicht in der Lage, sie zu beantworten, sondern schütte vor, er sei frank und könne nicht mehr weiter sprechen, und an Stelle seiner ergriff einer seiner Freunde das Wort und erklärte in fläglichem Tone, das Arbeiter schutzgesetz sei auf nationalem Wege nicht durchführbar, es sei doch beffer, wenn die Frau mit arbeiten gehe u. s. w. u. s. w. Hierauf antworteten ihm zwei hiesige Genoffen und proklamirten zugleich unseren Kandidaten, worauf die Versammlung ein hoch auf unseren Kandidaten ausbrachte und somit mehr zu unsern Gunsten als zu Gunsten der Liberalen ausgefallen war.
Am Wahltag den 21. Februar besetzten wir die nächstliegenden Dörfer mit Leuten, die Stimmzettel austheilen und auch nach Schluß der Wahlurne die Stimmen zählen sollten, aber o weh, der saubere Herr Land rath des hiesigen Kreises hatte seine Räuberbande bereits instruirt, und so sorgten die Dorfschulzen dafür, daß unsere Leute, wo es irgend an ging, aus dem Dorfe herausgehauen wurden, und bei dem Stimmenzählen nach Belieben gemogelt werden konnte. Die beiden Städte Rottbus und Spremberg gaben aber doch den Ausschlag, und so tamen wir dann zur Stichwahl. Da zeigten denn nun unsere Herren Deutschfreifinnigen ihren Freifinn, indem sie bei der Stichwahl sämmtlich für den Konfer vativen, Landrath v. Funke, stimmten. Die nahe an tausend Stimmen, welche wir mehr erhielten, waren nur von Arbeitern, welche in der Zwischenzeit eines Besseren belehrt worden, und so hoffen wir, die Stimmenzahl, welche wir bei der Stichwahl hatten, bei der nächsten Wahl bereits im ersten Wahlgange zu erhalten.
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Nun tommen wir zum 2. März, bezw. zur Stichwahl. Der biebere Landrath v. Funke, welcher selten nüchtern ist und in seiner Besoffenheit gar häufig seine Leibwäsche beschmußt, die nachher der Diener aus puzen muß, dieser Patron, der Gegenstände, die er zur Vertheilung an die armen Kinder erhalten, statt deffen auf den Boden wirst, wo sie bann schließlich verfaulen, dieser pflichttreue Beamte und seine konservativen Erzhaibuden stellten alles Mögliche an, um uns die Agitation auf dem Lande abzuschneiden. Der Bursche gab den Dorfschulzen Befehl, sobald fich einer von den Sozialdemokraten mit Stimmzetteln oder Flug wo es Funke nicht blättern sehen lasse, ihn sofort herauszutreiben that, ba thaten es die Gutsherren und so waren denn auch die Bauern in unserer wendischen Wallachei gut inftruirt. Als wir mit Flugblättern auf die Dörfer tamen, wurden verschiedene Genoffen durch geprügelt und zum Dorfe hinausgejagt; an den Wahllokalen auf den Dörfern wurde tein einziger unserer Genossen gelitten, die Bauern muß, ten dafür sorgen, daß feiner dableiben konnte. Man wird hieraus sehen, mit was für einer Sorte Menschen wir hier zu thun haben; wir haben hier noch ein schweres Stüd Arbeit vor uns, aber auch das werden wir bewältigen. Nicht zählen wir den Feind, nicht die Gefahren all', der skühnen Bahn nur folgen wir, die uns geführt Laffal'!
Mit einer öffentlichen Versammlung trauten sich dagegen die Herren Ronservativen gar nicht anzufangen. Da sie in der Versammlung, welche fte 1884 hier einberufen hatten, von uns gründlich heimgeleuchtet wor ben, zogen sie es vor, eine Versammlung zur Stichwahl während der Arbeitszeit Vormittags 11 Uhr, und zwar an einem Wochenmarkttage, wo die Bauern alle nach der Stadt kommen, einzuberufen. Zu dieser Versammlung hatten sie speziell die Dorfschulzen eingeladen, und die Bauern, welche nicht in die Versammlung fommen wollten, holten sie gleich von dem Martt fort. Der Zutritt war nur konservativen Wählern geftattet, und ehe die Arbeiter Mittags von der Arbeit kamen, hatten die Herren schon die Versammlung geschlossen. Dies zeigt recht deutlich bie Feigheit dieser Hallunken, Opposition fönnen sie durchaus nicht ver tragen. Trotz diesen Chikanen und Mißhandlungen, welche wir tei ber Wahl zu ertragen hatten, haben wir doch nun eine ganz ansehnliche Stimmenzahl für unseren Kandidaten aufgebracht. In unserer Stadt hatten wir bei dem ersten Wahlgang allein über 1000 Stimmen, unser Wahlkreis Rottbus Spremberg hatte 1887 im ersten Wahlgang 3969 Stimmen, und bei der Stichwahl 4933 Stimmen.
Verbreitung verbotener Schriften und Abhaltung einer geheimen Vers sammlung. Man hatte ihnen 18 Beugen geftelt, trotzdem fehlte es an genügendem Beweismaterial, und so war leider nichts zu machen. Der Staat war einmal nicht gerettet, und unsere Genossen gingen mit heiler Haut davon.
Es geht trok aller Chitanen wieder ruhig weiter. Also aufgepaßt, Ihr Drdnungshelden! Die mit Spreewasser Getauften.
Elberfeld . Es ist eine allgemein bekannte Thatsache, daß da, wo fich die Fabrikbefizer ihren Arbeitern gegenüber anständig verhalten, beren Meister es sind, welche in Punkto Schmarokerei das nöthige nachzuholen suchen. So sehen wir uns heute veranlaßt, den Raum des Parteiorgans in Anspruch zu nehmen, um das standalöse Treiben eines folchen Meisters, eines gewiffen Schöpp, von der Firma Schlieper und Baum, hier, an's Tageslicht zu ziehen.
Dieser Sch- öpp ist ein Parteigenoffe des großen Lügenpropheten Stöcker. Bei der letzten Reichstagswahl hatten wir von diesem Menschen viel auszustehen. Denjenigen, die Soldat gewesen, predigte er vor, ste müßten doch wiffen, daß sie dem Kaiser Treue geschworen und infolge deffen Harm nicht wählen dürften. Als Einige erwiderten, es sei doch eine freie Wahl, gab er zur Antwort, wenn sie für den verlogenen Sozialdemokraten" stimmten, müßte er sie dem Herrn melden, worauf ste sofort entlaffen würden. Das war ein frecher Schwindel, denn bei Gelegenheit eines Arbeiterjubiläums haben zwei der Chefs der genannten Firma erklärt, daß sie sich um die politische Stellungnahme der Arbeiter nicht bekümmerten, in dieser Hinsicht könne jeder machen, was er wolle. Um aber allen Chikanen aus dem Wege zu gehen, erklärten die Leute, fie würden für Peters stimmen, und triumphirend meinte der bornirte Patron zu seinen Untermeistern, er habe jetzt seine Arbeiter bekehrt, früher hätten sie Harm gewählt, während sie diesmal Peters wählen wollten. Denjenigen, die etwas beschränkt sind, gab er den Stimmzettel in die Hand und sagte, nur diesen sollten sie abgeben und keinen andern annehmen. Als er sich nun am Tage nach der Wahl getäuscht sah, da sagte er, man müsse die ganze Bande zum Teufel jagen, damit sie' mal aushungern fönnten, oder man müsse sie an einen Laternenpfahl aufhängen. Sehr chriftlich", nicht wahr? Aber noch christ licher versteht sich dieser saubere Schöpp auf seinen persönlichen Bors theil, wie daraus hervorgeht, daß fast sämmtliche Lieferanten und Handwerker, die für die Firma Aufträge erhalten, ihm ihren Zehnten gewähren müffen. So mußte der frühere Lapping- Lieferant auch dafür sorgen, daß dem ehrenwerthen Meister Schöpp seine Risten und Kasten mit der nöthigen Leinwand gespickt wurden. Der Klempnermeister D. mußte seine Haushaltung mit den nöthigen Blechgeräthschaften versehen, widrigenfalls es mit Aufträgen windig aussah. D. schleppte zu Weih nachten ganze Rörbe Porzellan- und Blechwaaren zu dem sauberen Meister. Die Firma braucht nur die Rechnungen von dem früheren und bem jetzigen Klempnermeister zu vergleichen. Der Fabrikant P. mußte ihm die Nähmaschine liefern, natürlich auf Generaluntoften. Hat besagter Fabrikant eine Maschine in Reparatur, so schickt er sie wieder, ohne etwas daran gemacht zu haben; können dann die Arbeiter noch immer nicht damit fertig werden, so wird sie zum zweiten Mal in Nepa ratur genommen, es gibt das natürlich doppelte Rechnung, dafür hat er auch die Ehre, intimer Freund dieses tugendhaften Patrioten zu sein. In gleicher Weise muß sich der Dachdeckermeister R. für Gefälligkeiten revanchiren und ihm Pferd und Wagen zu Spazierfahrten stellen. Herr P., der Haferlieferant, muß natürlich auch sein Scherflein für den Herrn beitragen. Besagter hat Spezereigeschäft und Wirthschaft, da geht denn ber Brave mit seiner ganzen Familie hin und restaurirt sich ordentlich. Ein Arbeiter, welcher früher bei der Firma beschäftigt war, fing eine Wirthschaft an, war aber schon nach zwei Jahren ganz abgewirthschaftet. Nun wandte er sich an Meister Schöpp und fragte um Arbeit an, worauf dieser ihm sagte, er hätte keine Arbeit für ihn. Als er ihm aber einen Theil von seinem bei Seite geschafften Bier und Liqueur spendirte, tonnte er sofort anfangen. Unvorsichtigerweise erlaubte er sich aber zu viel Freiheit, so daß die Sache den andern Arbeitern auffallen mußte, dem Meister wurde daher etwas schwül und er suchte sich daher seiner wieder zu entledigen. Jemand kaufte sich einmal ein Paar Holzschuhe. Die Verkäuferin fragte ihn, wo er arbeite; als er ihr dieses sagte, meinte fte, ob er mit dem Meister Schöpp nicht einmal sprechen wollte, daß ihr Sohn auch dorthin kommen fönnte, es fäme ihr auf ein paar Mart nicht an. Gesagter mußte dies natürlich verweigern, jedoch gab er der Frau den Rath, sich selbst an den Meister zu wenden und einen Schinken daran zu wagen; einige Tage darauf war der Sohn bei dem Ehrenwerthen angestellt. Zur Händlerin, zu welcher Gefragter einige Tage später fam, sagte derselbe: Nun, der Schinken hat geholfen, was sie bejahte, ihn aber bat, nicht weiter davon zu sprechen.
Wie jezt allenthalben, so hatten sich auch hier vor sechs Wochen einige Genoffen wegen, Berbreitung verbotener Schriften" und wegen Ber gehen gegen das Vereins- und Versammlungsgeset" vor Gericht zu verantworten. Jm vergangenen Sommer hatten sich einige Genossen in ein nahe gelegenes Dorf begeben, um frische Luft zu genießen, und waren bort mit einigen Bauern zusammengekommen, mit denen sie, wie es ja so üblich ist, sich über politische Fragen unterhielten. Sie lernten bort noch mehr Bauern kennen und gingen einen späteren Sonntag wiederum hin. Man hatte nun wohl hier und da im Dorfe davon gesprochen, denn als den zweiten Sonntag ein paar Genoffen von hier hintamen, bes merkte man mit Erstaunen, daß schon die ganze Gensdarmerie aufge boten war, um das Land zu retten. Unsere Genossen begaben sich in's Freie und trafen dort noch mehrere Bauern, ste sprachen mit ihnen über gleichgültige Sachen, wie man sie alle Tage in den Zeitungen lieft, gaben ihnen wohl auch einige Exemplare der Märkischen Boltsstimme" zu lesen, und ein paar Monate später standen ein hiesiger Genoffe sowie auch zwei Bauern von dem erwähnten Dorfe unter Anklage ber
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In ähnlicher Weise werden die Arbeiter, namentlich wenn sie nebenbei einen fleinen Handel treiben, christlich- sozial erleichtert", worüber wir Dugende von Beispielen anführen könnten. Jedoch wollen wir mit dieser fleinen Blumenlese für diesmal schließen und jetzt zu einem anderen Ehrenmann- Schöpp gebenkt in nächster Zeit seine Thema kommen. silberne Hochzeit zu feiern, wozu den Arbeitern alle 14 Tage ihre Groschen abgezwackt werden. Dieses Geschäft wird von den Ge treuen des Meisters ausgeführt, und wehe dem Arbeiter, welcher sich nicht daran betheiligt!*) Einem 16jährigen Arbeiter, der erst eine Woche in der Fabri! thätig war, wurde von seinem Meister erklärt, er müsse auch mit zur filbernen Hochzeit beifteuern. So brachten es die Arbeiter aus ihren mühsam erworbenen Groschen bis zu 700 oder 800 Mart, wovon die eine Hälfte zu Geschenken, die andere Hälfte zu Festlichkeiten verwandt werden sollte, wie in einer Versammlung der Getreuen beschloffen wurde. Einen Tag nach dieser Versammlung war aber Schöpp bavon in Kenntniß gefekt, und gab seinen Handlangern einen anderen Rath. Er meinte, ste möchten doch von dem Feste Abstand nehmen, da er sonst ja gezwungen wäre, fich zu revanchiren, was nicht in seinen Mitteln stände. So schnell wie nur möglich beriefen diese getreuen Mitchristen eine Versammlung ein, in welcher beschlossen werden sollte, von dem Fefte abzusehen. Die eine Hälfte der Versammelten, welche diesen Gaunerstreich nicht begriff, wollte auch weiter nichts davon wiffen. Die andere Hälfte sagte, dann brauchen wir auch nichts mehr aufzulegen. Infolge dieser Zersplitterung hat sich ein großer Theil zurückgezogen, aber es werden trotzdem zu seiner filbernen Hochzeit noch 600 Mart aufgebracht, ohne das, was dieser Speichellecker seinen Arbeitern von ihren mühselig erworbenen Groschen sonst noch abgezwadt hat.
Ich möchte nur noch jeden denkenden Menschen fragen, was gehen einen Arbeiter die Familienangelegenheiten eines solchen Habichts an? Hoffentlich werden diese Beilen die Herren Schlieper und Baum, welche sonst den Arbeitern gegenüber immer objektiv auftreten, veranlaffen, diesem raffinirten Leuteschinder, der auf diese Art seine Untergebenen ausbeutet, etwas auf die Finger zu sehen, damit solcher Standal nicht mehr vorkommt. Für diesmal genug. Ueber den Verlauf des Festes und obligaten Geschenken ein ander Mal.
Einer, dem auch seine Groschen abgezwackt wurden.
Aus dem Saar - Revier. Auch wir haben das sehr traurige Wahl. ergebniß im hiesigen Kreise zu rechtfertigen. Es war die allgemeine Tattit: Beeinflussung und Einschüchterung mit allen Mitteln, sogar Kon fistation von Stimmzetteln am Tage vor der Wahl, Eskortirung der Arbeiter auf dem Burbacher Wert zum Wahllokal, und damit ja nicht die verabreichten Zettel für den Regierungskandidaten noch in der Tasche vertauscht werden möchten, hieß es, die Arbeiter müßten sie
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wird es nicht soweit kommen, daß dieser sartbesaitete Sozialdemokrat verlangt, das Parteiorgan solle nur Honig reben, trobem uns di Feinde allerwärts feineswegs mit Lavendelwaffer" behandeln.
Das verjagte Rothfehlen an der Saar . Aus Norwegen . Bergen , 18. Mai. Jedem Narren gefällt sein Rappe. Der Fetisch des deutschen Spießers heißt gegenwärtig Wilhelm der Ruhmreiche, der des norwegischen Bourgeois zwar nicht etwa Dsta so und so, sondern Grundgeseztag( 17. Mai). Das war an diesem Tag ein Radau, wie er im Buche steht. Am 17. Mai 1817 haben nämli 112 Männer, die ihrer bürgerlichen Stellung nach Obersten, Großgrund befizer, Landgerichtsräthe, Pfaffen, höhere Beamte 2c. waren, das Jo der dänischen Regierung abgeschüttelt und dem Lande die freie" Be faffung( beschränktes Wahlrecht, Königthum 2c.) gegeben, welche es gegen wärtig hat. Um die Farce, welche man damals aufführte, vollständig machen, nahm man Bauern, Soldaten und Sergeanten, in Summa gan 20 Prozent, unter die 112. Wenn man die Unterwürfigkeit der hi figen Bauern fennt, braucht man nicht daran zu zweifeln, daß die 20 Prozent damals tüchtig über den Löffel barbirt worden find. San in die Augen, das war die Parole, und die Wirkung hat nicht na gelaffen, nicht einmal jetzt, nachdem bald dreiviertel Jahrhundert in Land gegangen find. Denn an der Prozession, welche sich durch di Straßen wälzte, wo den Kapitalisten das Glückschweinchen recht oft be gegnete, betheiligten sich die Arbeiter in einer Anzahl, daß es gerade beschämend war.
Den Bösen feid Jhr los, die Bösen sind geblieben!" hätte ei Mephistopheles ihnen in die Ohren schreien sollen, daß ihnen das Ge hirn zu wackeln angefangen, denn ich glaube, nur so wird es wieder in die richtige Lage kommen, aus der es die unverschämte Pfaffenfippe g bracht hat, um sich einen Arbeiterstand heranzubilden, der nach der Pfeif der Bourgeois tanzt und für Norwegens ,, Freiheitstag" sein Leben lan schwärmt. Sind die letteren doch pfiffig genug gewesen, allerhand B luftigungen für Jungen und Mädchen zu spendiren. So unverfängli das auch aussehen mag, gudt der Pferdefuß gleichwohl daraus hervo wenn man bedenkt, wie lange in der Jugend empfangene Eindrüd anhalten.
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Die Parteigenoffen in Christiania haben einen Proteftzug arra girt, von deffen Wirkung der Sozialdemokrat" wohl durch unser no wegisches Parteiorgan unterrichtet sein wird. Wir hier in Berge mußten uns mit einer Versammlung begnügen, da wir noch nicht star genug sind, um nachhaltig protestiren zu können.
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Die Wirkung eines im vorigen Jahre erfolgten Banttrages Arendahl, einer Stadt nördlich von Bergen, war, daß den Arbeiter mit einem Male die Augen geöffnet wurden und sie viele Vereine grün deten, die numerirt sind und Busammenhalt" heißen. Aller Devise i " Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!" und ihre Gesammtmitgliederga beträgt ca. 4000, wozu noch ein Frauenverein mit ca. 300 Mitglieder tommt. Der Arendahl'sche Zusammenhalt" hat schon einmal einen 8 garrenfabrikanten mit Erfolg gebontottet".
Wir gedenken uns mit Arendahl und Christiania durch einen Benird vorstand zu vereinigen, unsere Losung ist und bleibt: Borwärts!
Quittung.
A. Ruben
Mannheim zahlte an Ort und Stelle Mt. 75- Unterstützung a Ausgewiesene aus, was wir hiermit dankend konstatiren. Die Beauftragten
Briefkasten
der Rebattion: Einsendungen aus Eschwege , Frankfur am Main , Nippes, Paris . Frankfurt am Main : Ihre An frage läßt sich nicht in kurzen Worten beantworten. Wir werden bi Frage gelegentlich in einem besonderen Artikel behandeln.
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ber Expedition: Bruder Gottlieb R.: Mr. 15 erh. In Au ficht gestellter Bf. am 31/5. noch nicht hier.- Herenthurm: Mt. 29 60 Ab. 2. Du. u. Schft. erh. Adr. u. Mehrbstlg. notirt. Bft. Weiteres. Mttm. Altft.: Fr. 210 b. 1/ 6-1/ 9. pr. N. N. erh. v. d. Eider uns Mr. 110 à Sto Ab. 2c. erh. Fl. 3h.: Fr. 2- Ab. ab 1/ 6-1/ 9 trach Berliner Blau: Mr. 54 80 div. Ab. pr. 87 erh. Mr. 90- S R. R. März, April, Mai u. Mt. 5 20 pr. Afb. bkd. verw. 3wfl. 3 50 Ab. 8. ab 1/ 6-1/ 9. u. Schft. erh. Hat gut Fr. 2 69. ,, We ftuhl" allerwärts vergriffen. Thomas B.: Duttg. in Nr. 20 ände fich auf Mt. 10- f. Scft. u. Mr. 2- pr. Ufb. Adr. hoffentlich nu forrett eingeprägt. Morgenroth: Mt. 15 à Eto Ab. 2c. gutgeb Bf. erw. Veilchenstein: Mr. 200- à Cto Ab. 2c. erh. Gewünscht angeordnet. Abr. 2c. notirt.- F. St. Stockholm : Mr. 4 25. 2. u 3. Qu. u. Mt. 6- à Cto Sch t. erh. Nachtfg. fort. Abr. geordn. 2. N. Chenebier: Fr. 250 b. 15/ 5-15/ 8. erh. Die jebes Duartal der Spize des Blattes befindliche Mahnung gilt auch Ihnen. P.- Gen." verlangen Sie Kredit? Wir erwarten au contraire p diesen Punktlichkeit im Zahlen vor Anderen. Maßkrug: 50 à Cto Ab. erh. Schritthalten angenehm. C. B. Alb.: Mt. 4 80 2. Du. 2c. erh. Archivsache abgelft. A. M. Thlwl.: Mr. 1 10 Ab. p Mai erh. und R. besorgt. Aug. Arb. Ver. Schaffhausen: Fr. 25 à Cto Ab. 2c. erh. H. S. F.: Mr. 523 35 à Cto. b. 2c. gutgeb Beil. besorgt. Bstlg. folgt. Bfl. mehr. Mephisto: Mt. 10 50 f. Opfer d. Geheimbündelei dkb. erh. Preis Mr. 4 40 pr. Duartal habe am 24/5. bereits gemeldet. Weiteres notifizirt. Neckarschleimer: 8 sorgt. Adr. u. Bstlg. vorgemerkt. Bft. Weiteres. Verrina: Bf. 24/5. erh. Bstlg. u. Ggrchg. nebft Abr. vorgemerkt. Bl. Näheres. Lionel: Bf. u. Aufftlg. v. 25/5. hier Bf. folgt. Clara: Btl und tommt nach Wunsch. Im Weiteren einverstanden.- 98H.: Nein. Бе Waldemar D.: Frithum 2c. erklären. Bf. Unserseits Alles sorgt. Rother Distelfint: Fehler durch Zwischenhand. Anderer Zeu Sache zur Agit. c. selbst verwenden ist unbedingt unzuläßig. Wen Hebe: Adr. vom 29/5. notit anget mans nun Ihnen auch so machte?! Deutlicher schreiben! Därmig: Bf. v. 27/5. erh. Betrffbr. ist an D und Stelle( also nicht durch uns) beauftragt worden. Rotherbusch Dant für Nachr. betr. S. Neuerdings nicht weiter zu sehen gewesen. Mönus: 2t. unserer P. R. v. 27/5. abgegg. Geschäftsgang Ihrer Branche begri 3. 3. allerwärts schlecht.
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Anzeigen.
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Freunden( besonders auswärts) nur auf diesem Wege furze
Bermählungsanzeige
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Samstag, den 4. Juni, Abends 8%, Uhr, im fleind
in ber hand haltenb hintragen, damit sie night Zürich Saale ( 1 treppe hoch) bes& ch w anen( Stadt):
schmuzig würden!
Ein reinliches Manöver!
Bezüglich der in letter Nummer erwähnten Aeußerung eines angeb lichen Sozialdemokraten,**) daß die Sprache unseres Parteiorgans zu scharf sei, sind wir zuweilen ganz gegentheiliger Ansicht. Hoffentlich
*) Dennoch waren es Einige, die sich dieser Bettelei entzogen. Ein Arbeiter ist nämlich durch schweres Heben in der Fabrik zum Invaliden geworden und wurde nebenbei noch von dem Büttel von S- öpp thätlich angegriffen und am Halse gewürgt. Als er diese Heldenthat volls bracht, ging der chriftliche Meister zu den Fabrikherren und machte den Arbeiter so schlecht, daß dieser noch am selben Tage entlassen wurde, so baß er jetzt dem Hunger und Elend preisgegeben ist.
**) Ist ein Jrrthum. Der Vorwurf ging von keinem Genossen aus. Die Reb. 088
Deffentliche
Tagesordnung:
Die Vorgänge in Belgien . Referent: Bgr. Bernstein. Bu zahlreichem Erscheinen ladet freundlichst ein LAS
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Der Botalausu
Jebermann hat 8utritt.
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**)
Ghweiz. Genossenschaftsbuchdruckerei Hottingen- Zürid.