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Boftbureaux, fowie beim Verlag und dessen bekannten Agenten entgegengenommen. und zwar zum boraus zahlbaren Bierteljahrspreis von: 6.2,-für die Schweiz ( Kreuzband)
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Mt. 3,-für Deutschland( Couvert) 1,70 für Defterreich( Coubert)
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Weltpoftvereins( Kreuzband).
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die dreigespaltene Petitzelle
25 Gts.=
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No. 26.
20 Pfg.
Der Sozialdemokrat
Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge.
Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat' wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen laffen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.
Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten| nung dar. Die militärischen Maßnahmen verringern fich, ſchon im Hin
aut. Ne od od . Schind
r. Ad
Gla beforg mt's.
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und Gemaßregelten nicht!
Zur rechtzeitigen Kenntnißnahme.
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Vere
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tägige Leben scheint in seine gewöhnlichen Geleise zurückgekehrt zu sein, hem Uneingeweihten bietet sich ein Bild vollkommener Ruhe und Ord blid auf das Aufreibende des fortwährenden Aufgebots; die öffentliche Meinung beruhigt sich, umſomehr, als man glaubt, was man hofft, hier das harmlose der Volksaufläufe. Plöglich wiederholen sich die Volts ansammlungen, wieder erscheint das bereitgehaltene Militär, aber der Erfolg seines Auftretens ist auf einmal ein anderer geworden. Inters effant sind in dieser Hinsicht die Aufzeichnungen des oben angeführten Wertes. Dem 18. März, dem Tage, an welchem bekanntlich der Straßen fampf begann, war ein vollständig ruhig verlaufender Tag( 17. März) vorangegangen. Gegen Mittag des 18. März selbst sammelten sich bes deutende Menschenmassen vor dem lönglisen Schloß; als der König auf dem Balkon erschien, wurde er mit entusiastischen Vivats begrüßt; als er aber zurüdgetreten war, erscholl eine balbe Stunde lang enormes Geschrei:„ Hoch! Militär zurück!" Der König erschien nun ein zweites Mal auf dem Ballon, von tausendfältigen Vivats begrüßt. Da das ärger wurde, befahl der König nunmehr die Räumung des Blazes. Damit beauftragt wurde nur eine Schwadron Garde- Dragoner, die im Scloshof hielt. Als dieselbe im Schritt, mit eingestecktem Gewehr, in der Marschkolonne zu Dreien durch ein rückwärtiges Thor( Portal Nr. 4) hinausgetreten war, stürzte das Volk den Reitern mit gewaltigem Ges Schrei entgegen, wobei nur die Worte Militär zurück!" in dem Getöse zu unterscheiden waren. Die Pferde wurden unruhig und traten zurück, ein Rommando war absolut unmöglich verständlich zu geben, der Ritte meister riß deshalb den Säbel aus der Scheide, um seinen Leuten zu winfen, vorzurücken. Das Volk wich haftig zurück. Die Estabron umritt nunmehr den Platz in der Zugsfolonne; einige Dragoner an den Flügeln, die das Gewehr aufgenommen hatten, um erfahrenen Unbilden zu bes gegnen, wurden veranlaßt dasselbe wieder einzustecken. Im Verein mit
Belastungen auf Conto- Inhaber finden also nicht Schreien und Lärmen indeß nach seinem Rücktritt vom Balkon immer
mehr statt.
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Expedition des Sozinioemokrat.
Die Sozialdemokratie und die Armee.
Schreiber dieses hat niemals zu Denen gehört, welche die Propaganda in der Kaserne" befürworteten. Er ist im Gegentheil der Ansicht, daß diese„ Kasernenpropaganda" eine recht große Dummheit ist und blos Wasser auf die Mühle unserer Feinde. Durch solche Albernheiten kann nur geschadet werden. Und wirksam kann die Kasernenpropaganda erst dann sein, wenn die Disziplin bereits untergraben oder vollständig zerstört ist, wie 1848 und 1849 in Baden.
Können solche Zeiten wiederkehren? Unsere heutigen Staatsleuter glauben: Nein! In der„ Leipziger Zeitung" vom 11. Juni d. J. findet sich da ein gar kurioser Leitartikel, der hier abgedruckt sein soll. Er lautet:
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Unter dem Titel: Das Bolt in Waffen im Sinne der De Demokratie" ist soeben in St. von Decker's Verlag( Berlin) eine auf handschriftliche Aufzeichnungen gegründete Geschichte der Märstage Werben bon 1848 erschienen. In derselben wird in meisterhafter Weise die Un rslotalulänglichkeit von Bürgerwehren im Rampfe gegen die nb wis Revolution und im Anschluß daran das Gefährliche nachgewiesen, Den 8 as in einer ungeitgemäßen Milde gegenüber Erhebungen einer auf den Umfturz der staatlichen Verhältnisse abzielenden Bevölke En ftattungstlaffe(!) liegt. Die allmälig fortschreitende Verwickelung der Verhältnisse 1848 in Berlin zeigt mutatis mutandis eine unverkennbare Mehnlichzeit mit dem Schauspiel, welches gegenwärtig in Belgien sich abfpielt. Das prägt sich insbesondere in dem Berhalten der Umsturzpartei gegenüber der Militärmacht aus. Die Tattit von 1848 scheint man jett in Belgien wiederholen zu wollen. Sie besteht darin, daß man einerseits ble Maffen an den Anblid und das Zusammentreffen mit der bewaff neten Macht gewöhnt, worin ja für die Menge zweifelsohne anfangs wenig Verlockendes der Gefährlichkeit der Sache wegen liegt anderers feits fucht man durch ununterbrochene Aufläufe und Ruheftörungen, ohne borerst zu offener Gewaltthat zu schreiten, bie Kraft der unaufhörlich statt fonfignirten Truppen aufzureiben und, wenn möglich, sogar beren Zu berlässigkeit zu erschüttern. Die letzten Aufstände in ben belgischen Roblenbistritten haben dafür reichliche Beweise geliefert. Unausgesetzt ist bie Internationale bemüht gewesen, die sozialistische Propaganda in ber Bei den Zusammenstößen mit den zur Herstellung der Drdnung eins Temee zu verbreiten, leider sogar in einigen Fällen nicht ohne Erfolg. päter schon größere Dreiftigkeit, paffiver Widerstand, ja schließlich sogar offene Wiberseglichkeit zu beobachten. Durch Anzettelung von partiellen Ansammlungen zerstreute man die ohnedies schwachen Streitkräfte und
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Gewaltthat hervor. Jn mehreren Fällen war das schwache Militär ges zwungen, zurückzuweichen. Die moralische Wirkung davon wird nicht ausbleiben: benn dadurch ist einerseits das Vertrauen der Truppen in
wei Rompagnien, Kaiser Franz- Grenadieren, die vom Schloffe aus mit
Trommelschlag und Gewehr über ausrüdten, gelang es nunmehr, den Schloßhof ziemlich zu säubern. Dabei hatten sich zwei Gewehre entladen,
ohne Schaben zu thun. Die Schüffe schienen jedoch die Veranlaffung
zum fofortigen Auseinandergehen der Menge gegeben zu haben. Als nunmehr aber die Truppen nach dem Schloffe zurückkehrten und den Schußbeamten die Freihaltung des Plages überließen, veränderte fich wie mit einem Schlage das Bild.
Die Schußbeamten waren grade bemüht, das über die lange Brücke drängende Bolt zurückzutreiben, als ein mit Brettern beladener Wagen vom Schloßplate herkommend die Brüde paffiren wollte. Im Nu bemächtigte sich der Böbel des Wagens und der Bretter, der Barrikadenbau begann auf der Brücke. Unmittelbar nach diesem Vorgange zeigte das Benehmen der Boltsmaffen, speziell die Niedermeşelung der Poften vor der Bank, die Mißhandlung eines Gendarmeriehauptmanns und der felbft in unmittelbarer Nähe des Schlofjes plöglich wie auf einen Bauberjblag beginnende Barrikadenhau, daß ber Agitation ihr Wert, die Ente fefferung der rohen Masse, gerungen jet. Berlin befand sich im afstand. Die rothe Fahne wurde nunmehr sonder Scheu entfaltet. Die vom Pöbel unmittelbar angegriffenen, mit Gewehrschüssen empfangenen Truppen schritten nunmehr mit aller Energie ein. Auf beiden Seiten floß Blut. Der plöglich, wie auf unsichtbares Kommando, an den vers schiedensten Punkten der Stadt entbrannte Rampf währte bis tief in die Nacht hinein, an einzelnen Punkten sogar bis zum andern Morgen." Dieser geschichtliche Rückblick auf eine schwere Seit dürfte in unseren Tagen, wo in Belgien fich die Gegensäge zwischen der staatlichen Ord nung und dem Pöbel immer mehr zuspiken, bes Intereffes nicht enthältnisse ohne jeden Bezug ist. Die Erfahrungen von 1848 und 1871 behren, selbst wenn dieser Hinweis erfreulicher Weise auf deutsche Vers ( Pariser Kommune) haben ja die Ueberzeugung, daß nur rückhaltlose Entschlossenheit gegenüber staatsfeindlichen Tendenzen zum Ziele führt, in Deutschland begründet und befestigt. Das Aufleben einer Pöbelherrschaft ist bei uns ein Ding der Unmög lichkeit, nicht weil die Elemente fehlten, die sie herbeizuführen sehnten, sondern weil die Staatsmacht sich ihrer Aufgabe für staatliche Sicherheit und Ordnung vollbewußt ist und mit Rraft für beren Erfüllung einzus treten weiß."
Dies der Artikel.
Zunächst sei konstatirt, daß der Bericht über die März kämpfe in Berlin durch und durch falsch ist, und daß namentlich jener berüchtigte Ueberfall, der dem jüngeren Bruder des Königs von Preußen den Namen„ Kartätschenprinz" eintrug, ganz vergessen ist.
Doch lassen wir das.
Das, worauf es ankommt, ist die Frage: Bietet die gegenwärtige Armeeorganisation den Machthabern bessere Chancen als die Armeeorganisation vor 1848?
Auf den ersten Blick scheint es fast so. Die Armeen sind weit zahlreicher, und die Zucht ist eine strammere. Allein das will nichts besagen. Denn bräche heute ein Aufstand aus, so würden der Armee auch weit zahlreichere und" strammere" Massen gegenüberstehen. Das gleicht sich also aus. Im Massen gegenüberstehen. Das gleicht sich also aus. Im Berhältniß zu der Stärke der Elemente, welche es niederzuhalten" gilt, waren die stehenden Heere vor 1848 und 1849 sicherlich ebenso start wie heute. Und wir stehen keinen Augenblick an zu erklären, daß unserer Ueberzeugung nach auch damals, bei guter Leitung, die bewaffnete Macht im Stand gewesen wäre, die Volksbewegung zu unterdrücken gerade wie sie heute unstreitig dazu im Stande iſt.
Es fehlte eben damals im entscheidenden Moment an der
guten Leitung. Und wohlgemerkt, unter guter Leitung verstehen wir nicht blos die militärische.
-
Hätte am 20. Februar 1848 Louis Philippe eine Ahnung davon gehabt, daß Paris sich in 2 Tagen erheben Ahnung davon gehabt, daß Paris sich in 2 Tagen erheben der sozialistischen Agitatoren und beren Heeresfolge auf das Höchste ge würde es wäre ihm ein Leichtes gewesen, den Aufstand Biegen. Ein Blick auf die Ereignisse in Berlin in den Maitagen von niederzuschlagen. Aber Louis Philippe, schlau wie er war, hatte 1848 lehrt, daß in dem Drama von Belgien nur noch der Schlußaft, teine Ahnung davon z au der offene Kampf mit der Waffe in der Hand, fehlt. – er wurde von den Ereignissen einleitende Momente finden wir auch dort Anhäufungen von überrascht, und verlor den Kopf Menschenmassen, Bedrohung von Wachen, in deren Schut sich die vom nöthige gute Leitung. Pöbel bedrohten Sicherheitsbeamten haben flüchten müssen, Bergreifen Genau ebenso war es in Wien- wo Metternich, der wo Metternich, der an frembem Eigenthum, speziell Ladenberaubungen, Anrücken des Mili Virtuos der Reaktionspolitik, vor dem 40 Jahre lang steg
reet
Als
-
- der Armee fehlte die
rs, Berhöhnung, Beschimpfung, Widerstand seinem Einschreiten( ohne reich" bekämpften Geiste der Revolution die Segelt streichen
Waffengebrauch) gegenüber, Verstärken der Truppen beim Wachsen der
Unordnung und bes Tumultes; dann plöglich nach einigen aufreibenden mußte. Tagen scheinbare Wiederaufnahme der geschäftlichen Thätigkeit; das all.
Erscheint
wöchentlich einmal
Berlag
ber Bettsbuchhandlung Hottingen Zürich.
Vollendungen franto gegen frante.; Gewöhnliche Briefe nach der Schweiz toften Doppelporto.
24. Juni 1887.
Bilden die heutigen Staatslenker sich etwa ein, gescheidter, besonnener, mit besserem Ueberblick und größerem Scharfsinn begabt zu sein als die Louis Philipp und Metternich's? Das wäre eine lächerliche Selbstüberschätzung.
Volkserhebungen kommen immer unerwartet sind sie erwartet, so werden sie schon in der Geburt erstickt. Und das Unerwartete, nicht Verstandene verblüfft. Bilden unsere heutigen Staatslenker sich etwa ein, eine Ausnahme zu machen? Uns fann's recht sein.
Was nun insbesondere den kolossalen Maßstab der gegen wärtigen Armeen betrifft, so bildet derselbe einem Volksaufstande gegenüber eher ein Element der Schwäche, und zwar nach zwei Richtungen hin:
Erstens weil die Zahl der demokratischen und sozialdemokratischen Elemente im Heer; und
3weitens weil die Zahl der militärisch geschulten Arbeiter und Bürger außerhalb des Heeres eine weit größere ist.
Die Herren, welche jetzt in unseren modernen Riesenarmeen eine sichere Bürgschaft der Macht erblicken, übersehen ganz, daß der Militarismus nur bis zu einem bestimmten Punkt gesteigert werden kann, und daß er den Punkt bereits erreicht hat, wo die militärische Allmacht in ihr Gegentheil umzuschlagen droht.
Ueber eine deutsche Polizei- Infamie,
die bis in die weiland freiesten Distrikte der Schweizerischen Republik hineinspielt, ohne dort die gebührende Zurückweisung zu erfahren, lesen wir im Grütlianer den nachstehenden Artikel, den wir der Wichtigkeit des Falles halber hiermit im Wortlaut folgen lassen:
Die Wahrheit im Poppit- handel.
Man wird sich noch der Geschichte erinnern, die unlängst aus Biel berichtet wurde, wo einem Schriftseter vom Regierungsftatthalteramt aus ein Brief eines deutschen Soldaten abverlangt wurde, der geeignet war, den letzteren zu kompromittiren. Da damals versucht wurde, bie Geschichte zu vertuigen, so wollen wir unsecsetts nun an der Hand der Aften, die wir fennen zu lernen Gelegenheit hatten, zu Nußen und Frommen Bethelligter und unbetheiligter erzählen, was dort gegan gen ift.
In Freiburg im Breisgau that seiner Militärpflicht Genüge der Schreinergeselle& Beller, welcher früher in Biel gearbeitet hatte, woselbst er auch Mitglied des deutschen Gesellenvereins gewesen war. Wie jeder deutsche Soldat, der sich gut aufführt, erhielt er gegen das Ende feiner Dienstzeit die Vergünstigung, bei einem Meifter feines Berufes in Arbeit treten zu dürfen; er arbeitete bei dem Schreinermeister Wilhelm Kramer in Freiburg. Bei diesem Kramer wurde nun während der letzten deutschen Reichstagswahlen eine polizeiliche Haussuchung vorgenommen, welche die Beschlagnahme von Flugschriften zur Folge hatte, die für den Randidaten der Sozialdemokraten Propaganda machen sollten; dies brachte Wilhelm Kramer in den Kerker, seine Frau und seine Rinder in Noth.
Man merke: Unter dem deutschen Heldenkaiser" werden unbes scholtene Bürger einfach ihrer politischen Ueberzeugung wegen ins Ges fängniß geworfen, ihre Familien des Ernährers beraubt, und schweizerische Republikaner wetteifern in der Berherrlichung des verehrungswürdigen Monarcher" mit der Reptilienpresse!
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Der Schreinergeselle Beller aber und das spricht offenbar sowohl für seinen Meister als für ihn nahm sich der Familie Kramer's an und bat den deutschen Gesellenverein in Biel, mit deffen Mitgliedern er in Korrespondenz stand, etwas zur Linderung der Noth der Frau und Kinder Kramer's beizusteuern. Dies geschah; die Kameraden Zeller's legten fünf Mark zusammen und beauftragten den Schriftfeher E. Pops pih, den Betrag burch die Post an den Drt seiner Bestimmung gelangen su laffen.
Man merke: Unter den von Gefeßes wegen für vogelfrei erklärten deutschen Sozialdemokraten ist die Solidarität ein leeres Wort. Die fünf Mart haben sich die Kameraden Zeller's am Munde abgedarbt, um Frau und Kindern eines ihrer Mitbürger in ihrer Reth beizustehen. Schweizer Arbeiter, Hut ab vor solchem Solidaritätsbewußtsein, unb macht es ebenso; nur so kommt ihr zum Ziele, so aber auch ficher!
Emil Poppit entlebigte sich des ihm gewordenen, ich denke ehrens vollen Auftrages, und zwar in der Weise, daß er dem Zeller eine Poftanweisung im Betrage von fünf Mart zusandte. Auf die Rüdseite bes Mandates schrieb er hiebei die Worte:" Bu verwenden laut zugesandtent Brief."
Diese Worte wurden verhängnißvoll, für Poppis sowohl als für Beller. Ein deutscher Boftbeamte machte der gegen Kramer eingeschritte nen Untersuchungsbehörde von denselben Anzeige, und das Statthalter amt von Freiburg im Breisgau verlangte brieflich vom Regierungsstatt balteramt in Biel, es solle sofort bei Poppit eine Hausdurchsuchung vors genommen und der Brief Beller's beschlagnahmt werden.
Man merte: Im großen deutschen Reiche ist das Briefgeheimniß eine Phrase, und die Beamten der K. R. deutschen Reichspoft leisten der politischen Polizei Handlangerdienste. Db sie wohl deshalb so laut wegen ihrer Findigkeit gepriesen werden?
Am 9. März 1887 erschienen in der Dffigin, in welcher Boppis ton bitionirte, der Aftuar des Regierungsftatthalteramts von Biel und ein Landjägerfeldweibel, verhafteten Poppik und forderten ihn auf, fie in feine Wohnung au führen, woselbst ihm auseinandergesetzt wurde, auf Befehl des Statthalteramtes von Biel müffe bei ihm eine Hausdurch suchung vorgenommen werden, zum Behufe der Beschlagnahme des vom Freiburger Statthalteramt reklamirten Briefes. Umsonst proteftirte Poppis. Um aller weiteren Untersuchung seiner Papiere vorzubeugen, fab er sich schließlich genöthigt, den Brief Beller's auszuliefern. Indeß begab er sich noch am selben Nachmittag in Begleitung eines Kameraben auf das Amthaus, um ben Herrn Regierungsftatthalter persönlich zu fprechen, den er nach wiederholten Gängen freilich fand, ohne jedoch seis nen Bwed zu erreichen, denn sein Begehren um Rückgabe des Beller'schen Briefes wurde abschlägig beschieden.
Man merke: Soweit sind wir am Ausgang des vielgerühmten beutschen Steiches, also eines fremben Staates, sich erlaubt, eine Behörde 19. Jahrhunderts benn doch schon gekommen, daß eine Behörde bes unferer Republik anzugehen, ihr bei Verfolgung politischer Untersuchungs gefangener Hanblangerbienfte ju leiften! Ales nach dem bekannten Grunds