steAöouuementsbli allen schwelgerischenPostdnrean;, sowie beim Verlag»ad dessen bekannten Agenten««gegengenommen. und zwar zumvoraus zahlbarenDierteljahrSpreii von:8». 2,— fir dieSchwetz lKreuzband)Nk. S.— für Teutschland sCouvert)?> 1,70 für Oesterreich(Coudert)8r. 2,50 für alle übrige» Linder de»veltpostdereinS(KreuzbandsZuseritedie dreigespaltene PetitzeUe25«ti. 20 Pfg.DeroMemckratGrgan der Sozialdemokratie deutscher Junge.Erscheintwöchentlich einmalinZürich(Schweiz).AnlagderVolkSbuchhanblOKOHottingen-Zürich.Poßselldullzellfranko gegen srauk».GewShnliche Briesenach der Schwei, lost«Toppclporto.M 28«Briese an die Redaktion und Erpedition de» in Teutschland und Oesterreich verbotenen.Sozialdemokrat' wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsichtabgehen lassen. In der Regel schicke man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Deckadressen. In zweifelhasten Fällen eingeschrieben,8. Juli 1887.Parteigenossen! Vergeht der Verfolgtenund Gemaßregelten nicht!AuS Frankreich.Xtidi«eck!et»mdo»eS7achder»u-re.fr»andichtFr-«.!v.och«>ali.P-Einst und jetzt.Der Klassenkampf ist heutzutage so akut und beherrschtso vollständig das gesammte Staats- und Gesellschaftsleben,daß Dinge, die vor 30 Jahren, in den Zeiten der„schwärze-sten Reaktion", unmöglich gewesen wären, heute als selbstver-ständlich gelten.Bor dreißig Jahren wäre es unmöglich gewesen, einenMann, der nichts weiter gethan, als eine verbotene Schriftverbreiten, zu einer Gefängnißstrafe zu verurtheilen.Heute geschieht es jeden Tag, und kein Hahn kräht dar-nach.Vor dreißig Jahren wäre es unmöglich gewesen, Je-rf» wand in's Gefängniß zu schicken, der nichts weiter gethan, als' sich im Wirthshaus oder auf einem Spaziergang mit Gesin-nungsgenossen unterhalten.Heute geschieht es jeden Tag, und kein Hahn kräht dar-nach.Vor dreißig Jahren wäre es unmöglich gewesen, daße8 einem Rechtsanwalt als Verbrechen angerechnet wordenwäre, einen„politischen Verbrecher", d. h. einen Menschen, der££ nt Bezug auf den herrschenden Staatsbegriff vom Recht der,B. lkeien Meinungsäußerung Gebrauch macht, zu vertheidigen undSie damit seine Anwaltspflichten zu erfüllen.pr. Heute gilt es als selbstverständlich, einen solchen Rechts-� anwalt in jeder Weise zu verfolgen; die Vertheidiger im letzten5. b. �ipziger Hochverrathsprozcß z. B. waren den schmachvollsteni. 3. Insulten und Chikanen ausgesetzt. Sollte das chauvinistische>.3. Knotenthum von„Kleinparis" dies in Frage ziehen, so könn-Kn wir mit Thatsachen aufWrkn.Vor dreißig Jahren wäre es unmöglich gewesen, daß«n Bursche von der Vergangenheit und Reputation eines�parig Vertrauensmann emer Regierung und anerkanntesFaktotum einer politischen Partei wurde.Heute gilt es als etwas ganz SelbverständlicheS, und keinHahn kräht darnach.Vor dreißig Jahren wäre es unmöglich gewesen, daßein Gerichtshof einen Mann, der eine StaatSverände-,'to�ung, erstrebt, deshalb deS Hoch- und LandesverratheSläol Ichuldig befunden hätte.Q» Heute betrachtet der oberste Gerichtshof des deutschenMeiches ein solches Justizverbrechen, einen solchen Justizmord0 J als etwas Selbstverständliches, und kem Hahn kräht darnach.- 1 Vor dreißig Jahren hatte ein ehrloser Bube wieTessendorf, der politischen Gegnern, blos weil sie politischeGegner sind, die ehrenhafte Gesinnung aberkennt und dasZuchthaus als Wohnort anweisen will, sich nicht auf derStraße blicken laffm dürfen.Heute wird Tessendorf als„Patriot" gepriesen, und stattfauler Aepfel fliegen ihm Orden auf den Pelz.Vor dreißig Jahren wurde ein Denunziant alsverächtlichstes aller verächtlichen Subjekte mit Fußtritten ausL«.Wei«pr.Qu-». Z.b.ic.Ä-«Öttt Gesellschaften hinausgejagt.Heute ist das Denunziren eine ehrmwerthe Handlunggeworden; und sogar der Erbe(in sx«) der preußischenKaiserkrone, ein echter Hohenzollernsproß— der älteste Sohn�unseres" Fritz, Prinz Wilhelm— hat sich nicht entblödet,f��antendienste zu verrichten.*)eines Vor dreißig Jahren galt unter den Swdentm ein„Streber" für einen elenden erbärmlichen Wicht.Heute gilt jeder Student, der kein Streber ist, flir einen-Karren oder für einen Staatsverbrecher.Und so weiter.Wir könnten die Liste in« Unendliche ausdehnen.Wollen wir darum ein Klagelied singen? Die Vergangenheit•äff Kosten der Gegenwart herausstreichen?. Mit nichten..Gerade in diesem scheinbaren Rückschritt offenbart sich__ wirkliche Fortschritt. DaS Klassenbewußtsein istV�wacht,»nd das Bürg erthum, welches früher sich an�«n phantastischen Liberalismus ergötzt hatte, ist jetzt zu deriaell.�tnntniß gekommen, daß eS seinem ganzen Wesen nach re-.�'tionär ist und reaktionär sein muß.M» Dasselbe Klassenbewußtsein, welche» die Bourgeoisie reak-das�°när gemacht hat, macht das Prolet ariat revolutio-f.J'är und wird der Todtengräber der heutigen Staats-unv vud Gesellschaftsordnung sein.ebe»—___täft» txnia, an die Dnnmziatum bei„tottzm"«chmpftnch» tatPari«, 2. Juli 1887.Wenn man nicht schon längst den politischen Falschspielern hinter dieschmutzigen Karten geschaut hätte, so müßte man an ihrem Verstand zweifeln,wenn man sieht, wie sehr die deutschen Reptilien und ihr Patron Bis-marck bestrebt sind, den Chauvinismus in Frankreich wachzuhalten, derfamosen Patriotenliga immer wieder neuen Lebensodem einzuhauchen.Letztere Organisation hatte bis vor einigen Monaten bereits viel vonder alten Bedeutung, die ihr übrigens auch mehr von polizeiverdächtigenBlättern ä la„Antiprussien" aufoktroyirt ward, eingebüßt; sogar ihr„großer" Präsident Deroulsde hatte eingesehen, daß der Liga der eigent-liche Boden für ihr Gedeihen fehlte, und seine Demission gegeben. Auchsonst zogen sich viele sogenannte hervorragende Mitglieder von ihr zurück,und man konnte glauben, daß der ganze kindliche Spuck mit der Zeitohne Sang und Klang einschlafen werde. Da kam die Affäre S ch n ä-b e l e, welche der Liga zum rothen Lappen diente, gegen den sie dieblöden Patrioten anlaufen ließ, und neuerdings die Prozessirung derElsässer— genug, um dem alten Gespenst wieder etwas auf die Beinezu helfen, und es namentlich unter schrecklichem Tamtam durch die deut-scheu Blätter taumeln zu lassen. Bismarck muß das Herz im Leibelachen.Vorige Woche berief die Patriotenliga ein großes Meeting ein, umeventuell gegen die Verurtheilung der Elsässer im Leipziger Prozeß, inWirklichkeit aber gegen die Deutschen zu protestiren. Das Meetingwar stark besucht, doch waren die meisten Anwesenden nur gekommen,um sich ein wenig zu amüsiren—»pour rigoler im brin". Die Masseder Arbeiter, besonders aber deren organisirter Bruchtheil, hält sich vonderartigen Demonstrationen fern, denn die Arbeiter wissen recht gut, woransie sind, und wo der eigentliche Feind steckt. In Folge dessen fallensie nicht einmal auf die Hetzereien des ehrlichen, aber unverantwortlichkurzsichtigen und in sozialen Dingen unwissenden Rochefort hinein. Nochviel weniger aber können eS ihnen die Derouledisten anthun, und wennsie noch zehnmal mehr Lärm machten.Wer sind denn eigentlich die Anhänger der Liga, jene schrecklichenDeutschensresser, bei deren bloßer osfiziöser Erwähnung der deutscheSpießer seine Zipfelmütze noch tiefer über die Ohren zieht, nach Polizeiund Soldaten schreit und willig Steuern zahlt?Es sind zu 39 Prozent 18— l 8jährige Burschen, die sich meist auskleinbürgerlichen Kreisen rekrutiren, den Arbeitern ist die Liga schondadurch unmöglich gemacht, daß jedes Mitglied eine ganze Equipirungselbst anschassen muß. Besagte Bürschlein tragen zum Wohle des Vater-landes ein eigenes phantastisches Kostüm, bekennen eine große Vorliebefür Medaillen, dreifarbige Bändchen und Fahnen und vor Allem für„bocks", d. h. gefüllte Bierseidel, sogar— schrecklich zu sagen!—wenn der Inhalt echt deutschen Ursprungs ist. Dann und wann liegen sieSchieß- und gymnastischen Uebungen ob, singen patriotische Lieder pndmachen ein wenig„Radau" mit nationaler Färbung. Summn snmmaruin,so harmlos kindische Leutchen wie seinerzeit die deutschen Studenten unddeutschen Turner. Wären nicht die gemeinen Hetzereien seitens derdeutschen Reptilien, so hörte man schon längst nichts mehr von diesertodtgebornen bürgerlichen Organisation.Daß unsere französischen Genoffen gegen den Chauvinismus in allenseinen Spielatten resolut auftreten, bedarf keiner weiteren Versicherung,man braucht blos eine ihrer Versammlungen zu besuchen, oder ihreBlätter zu lesen, um sich von ihrer völlig korrekten Haltung zu über-zeugen.Daß jedoch auch Bourgeoisblätter, vor allen der„Temps", die De-rouledisten bekämpfen, ist etwas Neues und zeigt, daß Bismarck's Spiel,Frankreich zu provoziren, richtig durchschaut worden ist. Die nämlichenZeitungen protestiren auch gegen die Vergötterung des Generals Bon-langer, den man von gewisser Seite her den französischen Spießern sogern als einzigen Retter des Vaterlandes ausbinden möchte. Rocheforthat auch in dieser Beziehung das Renschenmögliche an Tölpelei geleistet,aber Alles umsonst— Boulanger ist und bleibt für die Masse todt, weilsich dieselbe dem patentirten Patriotismus gegenüber mehr als indifferent verhält. Für sie steht die soziale Frage mit ihren einzelnen Erschei-nungen, Thatsachen, welche die Organisation und Propaganda in Parisund der Provinz betreffen, im Vordergrund des Interesses. Obgleichdie Arbeiter Boulanger's Verdienste anerkennen, denken sie doch nichtdaran, den Verlust seines Ministerportefeuilles zum Grund von Demon-strationen oder gar einem Revolutiönchen zu machen. Bismarck's LiebeS-müh ist auch dieser in Hinsicht umsonst.Interessanter ist für uns eine Frage, welche schon seit längerer Zeit,besonders aber wiederum kürzlich, hier ventilirt wird, die Frage derausländischen Arbeiter. DaS„ausländisch" bezieht sich nichtetwa nur auf die deutschen Arbeiter, sondern viel mehr noch ausItaliener, Spanier und Belgier. Während es in ganz Frank-reich ttwa gegen 80,000 deutsche Arbeiter gibt, sind über eine halb«Million Belgier in der französischen Jndusttte beschäftigt; besonder» inden Nordprovinzen bilden die Belgier ein starkes Element der Arbeiter-schaft. Im Süden wiederum, in Marseille, Toulon, Lyon, Bordeaux ,c.End die Italiener und Spanier massenhaft vertreten. Es kommti Folge der Konkurrenz sehr oft zu Streitigkeiten zwischen Franzosen«nd Italienern, Spaniern oder Belgiern, aber noch nie habe ich gelesen,daß eS zu Zwistigkeiten und Schlägereien zwischen deutschen und fran-zösischen Arbeitern gekommen wäre. Der Grund hierfür ist einfach ge-nug: die hier arbeitenden Deutschen werden meist gut bezahlt, unter-bieten also ihre französtschen Kameraden nicht und üben keinen Druckaus die Höhe oder besser Niedrigkeit des Lohnes. Deshalb fordern dieorganisitten französischen Arbeiter auch nichts weiter, als daß die auS-ländischen Arbeiter in Frankreich nicht unter einem gewissen Minimumarbeiten sollen. Wenn eS zuweilen vorkommt, daß„Deutsche" unter demPreise arbeiten, so find die» meist Elsässer und Luxemburger, welchegewöhnlich die schweren und widerlichen Arbesten verrichten, zu denensich die Franzofen nur ausnahmsweise hergeben, wie z. B. Straßen«kehren, Kloakenarbest, Abtritte räumen ic. In den Zuckerfabriken haben„Fremde" die schwerste und schlechtbezahlteste Arbeit, ihre Mehrzahl findItaliener.Die Radikalen, die ihr frühere» Ansehen schwinden merken, wollen sichbei dm französischen Arbeitern dadurch beliebt machen, daß fie in ihrmBlättern gegen die Konkurrenz der ausländischen, besonders der deutschenArbester Hetzen und sich den Anschein geben, für die„nationalen" Ar,bester einzutretm. Zu diesem Zwecke haben fie in der Kammer und imGemeinderath von Paris Anträge eingebracht, denen zufolge fremd-ländische Arbeiter von allen Arbeiten festen» deS Staates und der Stadtauszuschließen seien oder aber, daß dieselben eine gewisse Taxe zu mt-richten haben. So hat der radikale Deputirte Steenackers der Kammerden Entwurf vorgelegt, jeden fremden Arbeiter mit 8 Fr. per Jahr zubesteuern. Daß dies« 8 Fr., welch« der»rbester zu entrichten hat, denfranzösischm Unternehmer durchaus nicht hindern werden, Arbeitskraftaus dem Auslände heranzuziehen, sobald dieselbe nur billiger als dieeinheimische ist, geht den biederen Steenacker und seinen Patron El«,menceau nichts an. Dem ftanzösischm Arbeiter wird mst der MaßregelSand in die Augen gestreut, und der Fisku» wird um ein paar Millio-nen reicher— da» ist Alles. Um der schädlichen Konkurrmz der auS-ländischen Arbeiter ein Ende zu machen, fordern die französischen Sozia»listen dagegm 1) Festsetzung eines Minimallohnes, 2) Verpflichtung de»Unternehmer», nicht unter diesem Minimallohn arbeiten zu lassen, S) An»schluß jede» ausländischen Arbeiters an eine Gewerkschaft. Diese For«derungen sind gewiß keine übertriebenen, aber dennoch kann sich kein„radikal-soziales" Herz für sie erwärmen, denn was wird sonst aus dervielgepriesenen«Freiheit der Arbeit", aus der vielgepriesenm„Freiheitdes Individuums"?Sozialpolitische RundschamZürich, v. Juli 1887.— Der Leipziger NelagerungSzustand ist wieder erneuertworden. Natürlich. Der Antrag wurde im Bundesrath gestellt und ohneDebatte angenommen. Natürlich.Daß der Belagerungszustand, wenn er einmal verhängt ist, auch Jahrfür Jahr erneuert wird, versteht sich von selbst. Und waren bei derersten Berhängung auch keine Gründe vorhanden, so sind sie doch fürdie Erneuerung stets vorhanden. DaS versteht sich nicht minder von selbst.Daß ein seines Weges Wandernder, den«in Strahenräuber hinterrückszu Boden wirft, sich das nicht ruhig gefallen läßt und nach KräftenWiderstand leistet, das versteht sich ebenfalls von selbst. Und daß derStraßenräuber den Widerstand seines Opfers zum Grund nimmt, weitereGewaltthätigkeiten zu verüben, das versteht sich desgleichen von selbst.Und daß die weiteren Gewalthätigkeiten einen immer heftigeren Wider»stand des Opfers zur Folge haben, das ist wiederum selbstverständlich.Und so kommt eS denn, daß der Belagerungszustand, ähnlichdem Krieg zu Wallenstein's Zeiten, sich selbst ernährt und durchdie bloße Thattsache, daß er besteht, ein sogenanntes Recht der Exi»stenz erlangt.Die sozialdemokratischen abgeordneten sagten das bei der Berathungdes Sozialistengesetzes im Herbst 1878 haarklein voraus. Sie sagtenvoraus— was übrigens jedes Kind wissen konnte—, daß der Druckmit Naturnothwendigkeit Gegendruck erzeugen, und daß der Gegendruckdann den Vorwand zur Fortsetzung des Drucke» abgebenwerde.So dumm find unsere Feinde nicht, daß sie dies nicht einsähen. Undsie wußten auch sehr wohl, daß für das Sozialistengesetz wie für denBelagerungszustand kein irgend ausreichender Grund vorhanden war.Sie wollten durch Verhängung des Belagerungszustandes die Gründefür den Belag erungszustaau erst schaffen. Und da»haben fie ja unzweifelhaft gethan.ES wäre Thorheit, dies leugnen zu wollen. ES wäre Thorheft, leug-nen zu wollen, daß die Sozialdemokraten auf das Sozialistengesetz undden Belagerungszustand„gepfiffen" haben und auch in Zukunft„pfeifen"werden. Und es wäre Thorheit, leugnen zu wollen, daß diese»„Pfeifen" vom Standpunkte des Sozialistengesetze»aus den Belagerungszustand und alle möglichen Polizei- Gewaltthätig»leiten„rechtfertigt". Aber wer und was rechtfertigt das Sozia«l i st e n g e s e tz? Ist das Sozialistengesetz nicht ein schmachvolles Ver«brechen, ein brutaler R-chtsbruch? Und unterscheidet sich der Urheberdes Sozialistengesetzes in irgend etwas von dem Strahenräuber, dereinen Wanderer hinterrücks überfällt, zu Loden wirft und knebelt?Doch lassen wir das.Genug— die Verlängerung des L-ipziger Belagerungszustand» wurdevom Bundesrath einstimmig, ohne Debatte, im Handum«drehen, als etwas Selbstverständliches angenommen, wie die Verhän«gung aller übrigen gegenwärttgen und zukünsttgen Belagerungszuständewird angenommen werden— bis endlich einmal der Krug bttcht.Und damit auch das komische Moment wieder vertreten sei, hat dieLeipziger Kreishauptmannschaft in ihrem amtlichen Organ, dem„Dorf-Anzeiger", die Verlängerung wiederum den Lebendigen und den Tobtenbekannt gemacht. Zum Beispiel Freund König, den sie vor anderthalbJahren schon in Newyork begraben, ist ausdrücklich benachrichtigt, daßer das belagerte Leipziger Gebiet pflichtschuldigst bei Strafe zu meidenhat. Nun— sein Körper, gegen den die Bekanntmachung sich nichtrichtet, ruht in der Erde der Reuen Welt, und sein Geist, gegen densie sich unzweifelhaft richtet, spottet des Verbot« und wandelt frisch«ndmunter im Leipziger Belagerungigebiet, und wo Genoffen versammeltsind, da ist er sicherlich unter ihnen.Ach, der böse, böse Geist, der fich um Polizeiverbote nicht kümmertund der Polizei zum Trotz, lhr vor der Nase und vor den Augen, dieMaulwurfsarbeit der Revolutton verrichtet IWahrhaftig, die Leipziger Kreishauptmannschaft weiß gar nicht, wa»für einen vortrefflichen Witz sie gemacht hat, indem fie den tobtenKönig auswies. Und nicht einen jener Könige von Gottes Gnaden, dienach dem Tode nichts mehr werth sind, weil das bischen Flitter, da»mit ihnen zu Grabe getragen wird, ihr ganzes Ich war, und von denender Dichter deshalb da» majestätsbeleidigerische Wort gesprochen hat:ein lebendiger Hund ist mehr werth als ein todter König. Sondern einechter König von Proletariat» Gnaden. Sin Rebellen«König, vor dem fich die Polizei noch nach seinem Tode fürchtet, unddessen Geist sie durch jene Bekanntmachung eine mehr al» königlich«Ehre erzeigt hat.— Zu dem in unserer heutigen Pariser Korrespondenz erwähnte«««trag der Herr«« Lyon-«llemand und«onsorie» aufEntlassung aller im Dienst der Stadt Pari» beschäftigten deut»scheu Arbeiter schreibt der Pariser„Socialiste":„Da haben wir e», wohin, ein Jahrhundert nach Verkündigung der„Menschenrechte", die moderne Zivilisation geführt hat: Menschen einzigund allein deshalb, weil fie j-nseit» der beweglichsten aller Grenzen geboren, Feuer und Wasser, Arbeit und Brod zu untersagen.„Vorausgesetzt, daß nicht die Herren Lyon-Allemand und Konsorten,als Freunde und Spießgesellen unserer auf der Suche nach billigenArbeitskräften befindlichen Unternehmer, die im städtischen Dienst angestellten Lohnsklaven nur zu dem Behuf« aus'» Pflaster werfen, um de»Constant Say und den übrigen Zuckerfiedern ä la Lebaudey billiger«Arme zu schaffen.„Welche» aber auch der wahr« Beweggrund dieser Maßregel sei, obsich eine Ausbeuterspekulatton hinter ihr versteckt, oder ob fie vomblöden Chauvinismus eingegeben ist, wir protestiren dagegen.„Wir protestiren in unserer Eigenschaft ats Internationale, die unterdm Proletariern weder unterscheiden können, noch wollm, woher fiekommen.„Wir protestirm im Namen der französtschen Arbeiter, die niemal»die Aushungerung auch nur eines ihrer im gleichen Elend befindlichenBrüder gefordert, sondern auf allen ihrm Kongreffen die einzig« Lösung