behandelt und beschlossen, nicht eher zu ruhen, als bis- ein Erfolg er­sielt sei.

Die sozialistische Presse hier im Lande hat wieder eine Er weiterung erfahren, indem Genossen in Natstov( Insel Laaland) ein eigenes Blatt gegründet haben. Ferner ist das hier in Kopenhagen erscheinende sozialistische Wigblatt Ravnen"( Der Rabe) Eigenthum ber Partei geworden und bietet jetzt sehr viel Intereffantes.

Eine Genossenschaftsbäderei nach dem Mufter des Genter Vooruit" wurde im vorigen Jahre hier gegründet und prosperirt recht gut; auch in Horses und Kolding ( Jütland ) hat man gleiche Eta­blissements geschaffen.

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Die von der Arbeiterpartei in ihrem eigenen Versammlungshause arrangirte Ausstellung eines von der Polizei bean standeten Bildes Albertine" machte hier großes Aufsehen. Das Bild ist von dem norwegischen Maler und Literaten Chr. Krogh in Chriftiania nach seinem gleichnamigen Roman gemalt und richtet seine Tendenz gegen die Prostitution. Es stellt den Augenblick dar, wo Alber tine( eine Näherin, verführt durch einen höheren Sittenpolizeibeamten und von diesem unter Rontrole gebracht) das erste Mal zur Visitation erscheint und vor der Thür 3 um Polizeiarz t" den letzten Kampf gegen die in ihrem Innern sich auflehnende Menschenwürde ausfämpft. Sie sieht sich hier ihrem Verführer gegenüber, der sie schonungslos zur Schlachtbant" liefert, inmitten ihrer zukünftigen Rolleginen", die die armselig gekleidete Näherin halb mitleidig, halb hochmüthig begaffen und unter einander vielleicht die Chancen ihrer Konkurrenzfähigkeit" debat­tiren.

In der That, ein ergreifendes, ein revolutionäres Bild, das alle recht­lich denkenden Menschen zur baldigen Beseitigung der schändlichen Insti tution der Prostitution und ihrer Ursachen entflammen muß.

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Die öffentliche Ausstellung des Bildes war von der Polizei verboten worden bezeichnend genug für die Heuchelei der jetzigen herrschenden Gesellschaft, weshalb die Arbeiterpartei für die Mitglieder aller ihrer Vereine eine private Ausstellung arrangirte, die von Frauen und Männern außerst zahlreich besucht war.

Zum Schluß noch ein Ruriosum aus dem konservativen Lager:

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Neulich feierten die kriegsluftigen privaten Festungsbauer*) ein Vers theidigungsfeft" in einem öffentlichen Garten hier in Kopenhagen , um die leeren Kaffen ein wenig zu füllen; zu diesem Feste marschirten man höre und staune! neun bis zwölfjährige Jungen, die ein Leibjägertorps" gegründet haben, in ihrer Ausrüstung" als Staffage mit auf, um dem Publikum die echt patriotische Begeisterung" ad oculos zu demonstriren. Soweit hat man es selbst in dem patriotisch. verrückten Deutschland noch nicht gebracht!

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Das Lächerlichste dabei ist noch, daß die Regierungsblätter mit Stolz bie Theilnahme dieser rognäsigen( Pardon!) Holzsäbelhelden" hervor heben. Wenn es nun einmal gegen die verdammten Tydskere" geht und davon träumen die Kleinen jede Nacht, so sind sie natürlich ,, auch mit dabei", um die Ehre des Vaterlandes zu retten, und dann Gnade Deutschland !"

Mit sozialdemokratischen Grüßen!

Manifeft

des

Rinaldini.

man die Stimmzettel ba, wo es nöthig erschien, von ungewöhnlichem, schwer zu beschaffenden und leicht erkennbarem Papier hergestellt, mit allerhand Zeichen( Falzen an der Seite oder Kanten u. s. w.) versehen, so daß das Geheimniß der Stimmabgabe am 21. Februar bs. J. thatsächlich aufgehoben war. Und unter den heutigen Verhältnissen, wo neun Zehntel der Wähler in politischer und ökono mischer Abhängigkeit leben, ist das Wahlgeheimniß die uner­läßliche Vorbedingung einer freien Wahl.

Wohl tommen solche Attentate auf das Wahlgeheimniß und die Freiheit der Wahl bei jeder Wahl vor, diesmal find fie aber die Regel gewesen, und nicht blos Ausnahmen, und sie haben der letzten Wahl ihr auszeichnendes Gepräge verliehen.

Wenn jemals das Wort: Man muß die Stimmen wägen, und nicht bloß zählen, wahr gewesen ist, so ist es wahr von der Wahl des 21. Februar. Jede Stimme für die Oppositionsparteien wiegt ungleich schwerer, als die Stimmen der Rartellparteien. Was insbesondere die Stimmen der sozialdemokratischen Partei anbelangt, so drückt jede einzelne eine Summe von Mannhaftigkeit und Charakterstärke aus, welche für die Männer der Kartellparteien einfach unfaßbar ist. Nicht nur, daß die schon gerügten und an den Pranger geftellten Wahl­manöver der Kartellparteien in verdoppeltem Maaß gegen unsere Partei in Anwendung gekommen sind, die nicht, gleich der Fortschritts partei, die Machtmittel des Kapitalismus, und nicht, gleich dem Zentrum, die Machtmittel des Kapitalismus und der katholischen Kirche zu ihrer Verfügung hat, die Wahlbewegung war für unsere Partei auch eine Zeit beispiellofer Verfolgung. Unser Manifest an das Volt, obgleich selbst amtliche Regierungs- Organe der Mäßigung in Form und Inhalt Anerkennung zollten, ist ver= boten worden; so ziemlich alle Wahl- Flugblätter, die von unserer Partei ausgingen sind verboten die Austräger unserer Partei flugblätter von der Polizei auf Schritt und Tritt verfolgt und von den Mitgliedern der sogenannten Drdnungsparteien, offenbar nach Verab­rebung, bedroht, geprügelt, mit Hunden gehegt; hun­berte von Wähler- Bersammlungen, bie wir angemeldet, in flagranter Nichtachtung der bekannten Reichstagsbeschlüsse von vorneherein verboten; über zwei Wahlkreise kurz vor der Wahl der kleine Bes lagerungszustand verhängt; in zwei Wahlkreisen der Ran= didat mit sammt seinem Wahlkomité und den Vertrauensleuten vers haftet; ein Kandidat aus seinem Wahlkreise, der ihn schon zweimal in den Reichstag gesandt, im kritischen Moment der Wahlbewegung ausgewiesen; Duzende von Prozessen gegen die thätigsten Mit glieder unserer Partei eingeleitet, hunderte von Haussuchungen, hunderte von Verhaftungen, tein Mitglied unserer Partei auch nur einen Augenblick im sicheren Genusse der Freiheit, Jeder von uns vogelfrei das war unsere Wahlfreiheit!

Und jeder Wähler, der für einen unserer Kandidaten seine Stimme abgab, setzte sich dadurch der Gefahr schwerer Nachtheile, wo nicht des absoluten Ruins aus. Unter solchen Umständen für die Kandidaten der Sozialdemokratie ftimmen, war eine That, und wenn wir die für uns abgegebenen Stimmen nicht blos zählen, sondern auch wägen, wie sie es verdienen, können wir mit stolz sagen: die Viertelmillion Wähler, die wir seit dem Ottober 1884 gewonnen haben, wiegen hundertmal mehr als die fünf Viertel millionen neue Stimmen, welche unsere Gegner durch Lug, Trug und Gewaltthat für ihre Kandi­baten ergattert haben. Und die achtmal Hunderttausend sozial demokratischen Wähler- denn so viele werden es sein, wenn das Res sultat vollständig vorliegt sind eine Armee, welche die Feuerprobe bestanden hat und durch keine Macht der Erde sich von den Prinzipien der Sozialdemokratie abwendig machen lassen wird. Die Stimmen der

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Zentral- Wahl- Komites der sozialdemokratischen Partei Reaktionsparteien dagegen sind nicht der Ausdruck tiefeingewurzelter

Deutschlands

an bie

Wähler des Deutschen Reiches. ( Fortsetzung.)

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Kurz, die scheinbar en Wahl Erfolge" der Reaktions- Parteien lösen fich bei genauerer Prüfung in Nichts auf, nb tönnen uns nach feiner Nichtung hin imponiren". Ja sie gestalten sich zu negativen Er­folgen, wenn wir die Mittel bedenken, durch welche sie herbeigeführt wurden. Die monströse Wahlkriegslüge war nur der Unterbau des Riesengerüsts von Lug, Trug und moralischer Vergewaltigung, welches die Wahlmache der in dem Mantel des Patriotismus einherstolzirenden Feinde des Voltes und der Freiheit bildete. Zum ersten Male, seit wir in Deutschland Wahlen auf Grund des allgemeinen Stimmrechts haben, wurden nach einheitlichem Plan die gesammten Macht mittel der politischen Reaktion mit den gesammten Machtmitteln bes Rapitalismus vereinigt, um das Wahlresultat den Wünschen und Intereffen der koalisirten Vertreter des heutigen Klaffenstaats an­zupaffen, mit anderen Worten, um eine gefälschte Wahl herbeigu­führen. Mit verschwindenden Ausnahmen benußen die Arbeitgeber ben durch ihre privilegirte Stellung ihnen verliehenen Einfluß, um bie wirthschaftlich von ihnen Abhängigen zu einem Botum für die Kandidaten der Reaktionsparteien zu zwingen. Es wurde moralische Nothzucht geübt. Wenn Ihr für die Kandidaten der Opposition stimmt, so haben wir den Krieg, und wir müssen Euch entlassen!" Das war noch die mildeste Form der Bedrohung. In den meisten Fällen wurde jeder Arbeiter, der für den Gegner des Reaktionss tandidaten stimme, direkt mit Entlassung bedroht. Und um den Ernst dieser Drohung zu beweisen, sind auch zahlreiche Arbeiter, die ihre sozialdemokratische Gesinnung pflicht gemäß geseglich bethätigten, schon vor dem Wahltag auf's Pfaster geworfen worden. Es herrschte ein vollständiger Terrorismus; und wer nicht ein ungewöhnliches Maaß von Charakterstärke besaß, mußte das Opfer feines Urtheilsvermögens und feiner Ueberzeugung bringen. Wir irren gewiß nicht, wenn wir sagen, daß Hunderttausende, die nothgedrungen einem Karteltandidaten ihre Stimme gaben, ohne den auf sie geübten Drud für den sozialdemokratischen Kandidaten geftimmt hätten. Aber der moralische, bis zum äußersten Terrorismus sich steigernde Druck reichte für die Kartellparteien nicht aus: Die Beste chung mit Freibier, Schnaps und Geld wurde methodisch und ohne Scheu, ohne Scham betrieben. Am Tage der Wahl floffen der Schnaps und das Bier in Strömen; durch bierselige ,, Schlepper" wurden die ,, säumigen" Wähler aus den Wohnungen gelootft" und theilweise unter Straf androhungen an die Wahlurne geschleift. Während aus den meisten Wahllokalen Vertreter der Oppositionsparteien, nicht selten unter Anwendung von Gewalt entfernt und die Bettelträger der Oppositionsparteien in jeder Weise belästigt, in nicht seltenen Fällen körperlich mißhandelt wurden, hielten die Ver­treter der Reaktionsparteien die Wahllokale besetzt, so daß sie in der Lage waren, unbeobachtet alle nur möglichen Mogeleien und Ungesetzlichkeiten zu begehen. Wird doch in Mittheilungen aus nicht wenigen Kreisen positiv dem Verdacht Ausdruck gegeben, daß Vertauschung von Stimm zetteln und Einlegung nichtabgegebener Stimmzettel geübt worden sei. Zur Erhöhung ihrer Autorität wußten die Kartellbrüber vielfach ben Schein zu verbreiten, sie handeln im Auftrage der Regie: eine Aufgabe, die ihnen um so leichter ward, weil Beamte aller Arten und Grade sich zahlreich an der Wahlagitatton der Kartell­parteien betheiligten. Der Terrorismus, welcher die ganze Wahlmache der Kartellparteien kennzeichnet, erreichte am Wahltag seinen Gipfel­punkt. Das Wahlgeheimniß wurde mit fynischer Bru= talität verlegt: vor den Wahllokalen, im Hausgang oder auf den Treppen waren Agenten der Kartellparteien aufgestellt: meist Männer in einflußreichen Lebensstellungen, also mit einer im Drt anerkannten Autorität bekleidet, welche auf die Stimmzettel der Wähler Weges Lagerei trieben, durch Ueberredung, Lift, oft durch Gewalt fie es wagen konnten der Stimmzettel sich bemächtigten, oppost­tionelle zerrissen und durch richtige" ersetzten, und den Wähler unter schäffter Aufsicht in das Wahllokal dirigirten, wo er von den meist im Alleinbesitz des Wahllokales befindlichen Kollegen besorgt und aufge­hoben" wurde. Um eine vollständige Kontrolle zu ermöglichen, hatte

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*) Da das Folkething die geforderten Gelber zum weiteren Ausbau der Befestigungswerte Kopenhagens als überflüfftig beharrlich verweigert, so haben patriotische" Bürger einen privaten Festungsbaufonds ges gründet und der Regierung zur Verfügung gestellt.

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Ueberzeugung und klarer Erkenntniß der wirthschaftlichen Interessen und politischen Pflichten: sie sind abgegeben worden unter dem Einfluß fal­scher Vorspiegelungen und unter falschen Voraussetzungen sie gehören ausnahmslos solchen Wählern an, die entweder gar teine politische Ueberzeugung haben, und den Kniffen und Schwindeleien der Reaktionsparteien zum Opfer fielen, oder caratterschwachen Menschen, die sich bestechen oder einschüchtern ließen. ( Fortung folgt.)

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Peufert.

Endlich, nach wiederholter Reklamation, ist uns die Nummer 19 der Autonomie" mit der Rechtfertigung von Peutert Reuß zugegangen. Wir würden zuviel sagen, wenn wir behaupteten, daß dieselbe uns enttäuscht habe. Wir wußten im Voraus, daß sie schwach ausfallen werde, und das ist denn auch in jeder Beziehung der Fall. Man merkt dem Ding überall an, wie verlegen der sonst nie Verlegene diesmal war. Wenn es mit Lügen allein gethan wäre, hätte er sich gewiß herausgelogen, aber wie es anstellen, daß die Lügen auch geglaubt werden?

Dieser Aufgabe gegenüber ließen ihn seine Kenntnisse im Stich. Was bei den politischen Gründlingen in den Londoner Anarchisten­Klubs ziehen mag, die sich für ungemein radikal halten, weil sie die Welt jeden Tag en gros umfrempeln, hält schwarz auf weiß der Prüfung noch lange nicht Stand. Draußen gibt es Leute, die sich nicht mit Märchen abspeisen lassen, deren Albernheit auf der Hand liegt, und die, wenn die fitiliche Entrüstung sich in gar zu große Worte kleidet, erst recht zu der Vermuthung kommen, daß etwas faul sein muß im Staate Dänemart.

Um sich und seinen geliebten Kumpan Reuß weißzuwaschen, erfindet Peutert ein schwarzes Komplott, an dem nicht nur wir- und zwar auf Grund unserer, von Herrn Peutert festgestellten" Interessen gemeinschaft mit der Reaktion- ferner etliche Poliz ispitel, Sarunter ein gewiffer Mag Trautner, sowie der seit ca. 5 Jahren entlarote belgisch- französische Polizeiagent Serreaux, weiland Heraus­geber der anarchistischen Revolution sociale", sondern auch die bête noire der Herren Peutert Reuß, der Anarchist Viktor Dave, theilgenommen haben sollen, und das nicht nur den Zweck hatte, den mit Dave befreundeten und über Peutert- Reuß sehr gering urtheilenden Neve der deutschen Polizei in die Hände zu spielen, sondern auch die der Auslieferung Neve's von der bel= Pointe des Standals" gischen Regierung nach einer bestimmten Richtung" abzulenken, nämlich nach der Richtung der schuldlosen Lämmer Peulert- Reuß.

Die Rollenvertheilung ist folgende: Dave, der Oberschurke, stiftet das ganze Romplot an, hält sich aber im Hintergrunde, Trautner, der durch Serreaux mit Dave in Verbindung steht, führt es aus, spielt uns gegen über das reuige Schaaf", wir greifen aus fanatischem Haß gegen die Anarchisten zu, bieten sogar dem Trautner für das Material" 1000 warum fagt Herr P ukert nicht gleich, daß wir sie be. Franken und sind so für unser gutes Geld die Helfershelfer der zahlt? Polizei gegen die armen Opfer Beufert Reuß.

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Einem Neuling, würde man einen solchen Att der Leichtfertigt Her nicht verzeihen, geschweige denn einem so erfahrenen Revolutionär." Ausr Um diese Frage aber drückt sich Peutert immer und immer wieder her Spion Er hatte, erzählt er, allen Grund", anzunehmen", daß Reuß a tralisd die andern, noch nicht ganz geflärten Punkte durch die Au zehren einandersetzung mit Neve aufzuklären im Stande sein werde", und liegen trachtete es als ein Gebot der Gerechtigkeit, dem Reuß die Swa bem t legenheit, zu seiner Rechtfertigung zu geben."

Sehr rührend, diese Objektivität" einem Menschen so zweifelhaft Menje Ralibers gegenübers, während man die verdientesten Borkämpfer Berkel Arbeitersache, die in schwerster Position unablässig fämpfen, als Lum liftisch in dem Koth herumschleift! Um so rührender, als, wie Peutert hat. bie F eine Spalte früher erzählt hat:

Herr Peutert mag uns für so schlecht hinstellen, als ihm beliebt, aber uns die Dummheit zu unterschieben, daß wir dem ersten besten Spigel auf vorgebliche Reue hin auch nur das Geringfte ohne Weiteres glauben, daß wir auf bloße Angaben einer Persönlichkeit hin, die wir nach Bern , nach Genf , seit Jahren, wohin immer sie sich wandte nach Mailand , nach Brüssel durch Warnung an die dortigen Genossen taltgestellt, eine Antlage begründen, das dürfen wir selbst ihm nicht geftatten. Wir haben keinen Grund, es zu leugnen, daß wenn uns der belagte Trautner genügenbes Material geboten hätte, die Polizeizuge hörigkeit des Peufert zu beweisen, wir es uns zur Noth schon etwas hätten tosten lassen nicht aus Haß gegen die Anarchisten", die wir mit andern Waffen zu bekämpfen wissen, wohl aber aus Haß, und wenn man will, aus tödtlichem Haß gegen die elende Zunft der falschen Brüder, gegen gewiffenlose A gents provotateurs. Jndeß unsere Anflage gegen Beutert Reuß steht auf festeren Füßen als aaf bloßen Angaben, sie steht auf dem Boden von Thatsachen, die Peufert mit aller Erfindungsgabe nicht aus der Welt schafft.

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um allen Eventualitäten vorzubeugen, Reuß bis zur Zusa Er ge ,, menkunft nicht gewußt hat, wo Neve getroffe wird(!)" Reuß also boch nicht für vertrauenswürdig gehalte wurde!

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Beutert nimmt an", Reuß werde sich reinwaschen, und auf di Annahme" hin führt er ihn zu Neve, auf einen höchft gefährdet Poften". Wir sind in den Grundsägen der anarchistischen Kriegswiffe schaft nicht erfahren genug, um zu wissen, wie nach ihnen solch bode lose Leichtfertigteit beurtheilt wird, vor jedem sonstigen Kriegsgeri würde sie ohne Gnade mit dem Tode bestraft werden.

Wie wenig die Arglosigkeit des biederen Beutert gerechtfertigt, bewe die Art und Weise, wie Neve, der doch auch kein Kind ist, wenn f lich nicht so vielseitig und geschickt wie der lange Joseph", nach eig i Darstellung den Neuß abfertigte( siehe den in voriger Nummer ab druckten Brief*). Oder sollte Neve etwa auch zum Komplott gehören w fich aus reiner Niedertracht gegen Reuß Peutert haben verhaft laffen?

Daß er den Reuß zu Neve geführt, gibt er zu, und mehr haben wir von ihm nicht behauptet. Er hatte also gar keinen Grund, in so wenn sein Gewissen rein war. Von große Entrüftung zu gerathen zwei Dingen eins: Entweder hatte Peutert Beweise für die Zuverlässig keit des Reuß, und dann durfte er ihn zu Neve führen, oder er hatte sie nicht, und dann durfte er ihn, nach eigener Darstellung, auf feinen Fall zu Neve führen.

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Bleibt der Reinigungsversuch des Reuß dem Neve gegenüber erfo los, so scheint sich auf der gemeinsamen Reise das Verhältniß zwife Reuß und Peutert zur vollsten Solidarität entwickelt zu haben, selbst durch die späteren Mittheilungen Neve's über das Nach des Besuches der Glaube Peutert's an die Ungerechtigkeit des ge Reuß erhobenen Verdachtes nicht erschüttert wird. Vor der Reise nicht ganz von der Vertrauenswürdigkeit des Reuß überzeugt, m Peutert unterwegs sein Damaskus gefunden haben. So fest ist er o tais der Unschuld des Neuß überzeugt, daß er nicht nur das Blaue v Himmel herunter- fombinirt, um für dieselbe zeugen zu können, sond zu diesem Freundschaftsdienst gewisse Blaue" von der Erde hinweg dichtet.

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Damit", schreibt er ,,, ist eine von den vielen Lügen des S.-D." neu Artikels festgestellt: daß sich Reuß und Begleiter" der Begleitung bigu Kleeblattes( Mauderode, Möhlig und Dornerer) in Lüttich erfreut in de namentlich als sie nach verschiedenen Kreuz- und Duerzügen Neve ader 2 gefunden hatten."

Ei, ei, Herr Peutert, weshalb der Eifer, die stille Theilnahme Kleeblattes an Ihrer Lütticher Reise abzuleugnen? Haben Sie so sch vergeffen, was Sie selbst vor Ihrer Rommission zugestanden, nämlich als Sie in Lüttich den Neve zum Neuß an den Bahnhof führ noch zwei Fremde, anscheinend Reisende, anwesend waren? haben Sie sich inzwischen auch von der Unschuld dieser Reisend überzeugt? Wieder müffen wir, verzeihen Sie, Neve als Zeuge gegen Arglosigkeit anrufen. Dieser schrieb unter'm 26. Januar Dave:

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... ,, Freilich bin ich kein Sachverständiger, der im Stande Handschriften zu prüfen, auch hatte ich feine Zeit das weil das Rendez- vous auf der Station stattfa wo vier Polizisten anwesend waren, die uns be achteten, und ich in Folge deffen, nachdem ich ihm( Reuß) Standpunkt klar gemacht, schleunigft meine Wege ging." Es scheint in der That, daß Neve mit im ,, Romplott" fteckt. Peutert flagt weiter:

Denn wäre die Thatsache der Reise genügend, um die Schulb fefte S ber Verhaftung Neve's zu beweisen, so sind auch die infamsten Juflicher morde der herrschenden Klassen gerechtfertigt, weil bei jedem solchen Seit zeß irgend welche gatsachen vorliegen, welche burch furistische Sophi aber zu einem Schuldbeweis gemacht werden können."

Diese mit gesperrter Schrift hervorgehobenen Worte sollen natür sagen: Auf Grund oder infolge dieses Briefes ließ Dave den Neve haften. Einen anderen Beweis als diese fühne Folgerung hat Beu nicht, aber das hindert ihn nicht, diese Beschuldigung in die Welt jezen.

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Infamster Justizmord ist gut. Es ist also in Zukunft Jederma genan fireng verboten, aus dem gusammentreffen bestimmter Vorgänge irg berich: einen Schluß zu ziehen. Dieses Recht hat nur Herr Peutert.

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Hören wir, in wie weitherziger Weise er von ihm Gebrauch ma ,, Einige Wochen später schrieb Neve einen Brief an Dave, worin dieses ihm nicht die schmeichelhaftesten Dinge sagte; drei oder vier Tage bar war Neve verhaftet."

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Beiläufig datirt der betreffende Brief Neve's an Dave vom 26. nuar, während die Verhaftung Neve's am 22. Februar, also 27 2 später, erfolgte. So behauptet wenigstens Dave, und wenn Herr Peu es besser wüßte, würde er nicht unterlaffen haben, mit Daten auf warten. Aus 27 Zagen drei oder vier Tage" machen, nur um Jem unterzuschieben, er habe einen Genossen, weil ihm dieser nicht schmeichelhafteften Dinge gesagt, der Polizei in die Hände geliefert gibt es, um mit Peufert zu reden, eine schamlosere Sophistik?" Rommen wir aber zu unserem Justizmord" zurück. Auch Neve zum Mitschuldigen. haben wir wieder

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Ein paar Tage, nachdem er den Besuch von Peukert und Reußbeffers pfangen, schrieb dieser selbst an Beutert einen Brief, in welchem den, heißt:

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,, Hast Du dem N.( euß) etwas gesagt? Euer Bes Erde hat üble Folgen gehabt. Am Morgen nach Eurer br Peffim wurde ich Morgens ganz früh von der Polizei im Bette überfalls welche angeblich kam, um einen andern, dessen Porträt sie bei mir zu suchen. Sie fand diesen( mir ganz unbekannten) na ten 2 lich nicht, wollte diesen überhaupt nicht finden, sondern benu diesen Vorwand nur, um mich zu finden und kennen zu lern Guman suchte angeblich Paul, fand Peter, welchen man that lich wollte." 005

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Peutert hat diesen Brief in einer Versammlung des Klubs, nomie" unbedachterweise selbst verlesen, später aber, nachdem ihm geworden, wie sehr der Brief ihn und seinen Bundesbruder Neuß promittirt, der Untersuchungstommission gegenüb die Vorlage dieses Briefes verweigert!!

Unter diesen Umständen erhält die inzwischen erfolgte freiwillige lösung der Kommiffion eine ganz eigenartige Beleuchtung. Fürchtet sich die anarchistischen Mitglieder derselben dav 3 um Schluß ein Urtheil abgeben zu müssen? Es gehört ja ohne Zweifel etwas mehr moralischer Muth dazu, gewiffen Situationen Farbe zu bekennen, als das Scheusal, den St mit Resolutionen in sein Nichts aufzulösen.

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Beutert kannte zweifelsohne seine Leute, als er in der Rommi erklärte, er habe bem Reuß nie getraut, er halte ihn, wie jeden geois, zu allen Schlechtigkeiten für fähig, er habe ihn deshalb auf fährt, Reise auch nie außer Augen gelassen. Das sehr radikal klingende jeden Bourgeois" nimmt der Erklärung jede bestimmte Anwend leben, auf die es hier grade anlam. Uebrigens muß das Mißtrauen Peut Gefin gegen jeben Bourgeois" nicht allzugroß sein, denn später gab er unter den Neuß am Tage nach der Ankunft in Brüffel vier Stunden 10 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags) allein im Hotel gelaffen haben eine Frist, während deren sich sehr viel abmachen läßt. Hotel de Vienne bis zum Hotel de Cologne ist ja nicht so weit, und Hotel de Cologne logirte an jenem Tage- Polizeirath Krüger

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Berlin .

Damit für diesmal genug. Wenn nöthig, werden wir mit Weiter aufwarten, es ist noch mancherlei, was bekannt zu werden verdient nicht nur in Bezug auf Peutert, sondern auch in Bezug auf die schiedenen Gönner derselben. Aber alles zu seiner Zeit.

*) Der übrigens nicht, wie irrthümlich gemeldet, an Dave, fonb an den Anarchisten runt gerichtet war.

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