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m. Der Hof- Meineids- Pfaff  - an den Höfen herrscht ja der Meineid, und folglich gehört auch der Meineids- Pfaff an den Hof also der Stöder ist neuerdings ein ziemlich stiller Mann geworden. Manchmal aber rebet er noch und macht von fich reden. Da finden wir z. B. in der Leipziger Zeitung", bem amtlichen Drgan der sächs fischen Regierung wir vergeffen bas nie hinzuzufügen, denn blos weil die Leipziger Zeitung" das amtliche Drgan der sächsischen Regie rung ist, erwähnen wir fie in der Nummer vom 19. d. Mts. fol­gende Stil und Geistesblüthe, die unter dem offiziellen Scheffel hervor­gezogen und der Deffentlichteit überliefert werden muß: Bur Bragis ber Abzahlungsgeschäfte".

Aber was hat denn der Meineids- Pfaffe mit den Abzahlungsgeschäften zu thun? fragt unwillig ein Leser.

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Nur Geduld! Beide haben viel mit einander gemein beibe bes frügen und belügen die Menschen und beide doch bringen wir die Notiz. Sie lautet wörtlich:

8ur Pragis ber Abzahlungsgeschäfte. In einem Vor, trage über Abzahlungsgeschäfte, den er vorgestern in Berlin   hielt, zitirte Hofprediger Stöder auch einige Gedichte", wie sie auf den Straßen vertheilt werden. Da heißt es z. B. in einer dieser Schriften poetisch" nach einer Melodie aus dem Trompeter von Sädingen":

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,, Es liebte Konrad lange die Luise,

Sie war das Theuerste ihm auf der Welt; Doch ihre schlimme Eigenschaft war diese: Sie hatte eben Alles nur tein Gelb!

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Der Kummer war in Beider Blick zu lesen Heirathen ohne Geld fällt Niemand ein. Sie seufzen still: Es wär' so schön gewesen Doch, lieber Gott, es hat nicht sollen sein! Da tam ein Freund er war gelernter Schneider Bu Konrad einst und rief: Jest tomm mal mit! gibt Euch Möbel, Wäsche, Kleider,

Kurz, was zur Heirath nöthig, auf Kredit!

Bier Wochen später war im Blatt zu lesen:

Verehlicht Konrad Bolz und Lieschen Stein."

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Bolz sprach: Mein Freund, dein Rath ist gut gewesen! Behüt dich Gott, er tonnt nicht besser sein!"

Es ist unglaublich

bemerkt Hofprediger Stöder weiter

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mit welcher

Frechheit da selbst der Name Gottes mißbraucht wird, um ein Geschäft

su machen! Was für Immoralität in solcher Weise ins Bolt hinein geworfen wird, ist kaum zu sagen!"

Dies die Notiz.

Ja, wahrhaftig, es ist unglaublich, mit welcher Frechheit selbst" der Name Gottes mißbraucht wird. Warum hat auch der abzahlungsgeschäftige Jude, um seine Waaren an den Mann zu bringen, statt schlechter Berse nicht einen guten Meineid zurechtgestöckert! Bei einem solchen kann Don einem Mißbrauch selbst" des Namens Gottes, so wahr mir Gott helfe," absolut nicht die Rede sein. Aber freilich, nicht alle tugendhaften Leute bringen es zum Hofprediger.

- Welcher Richtung mag dieser Redner wohl angehören? Wir lesen in einem englischen Bericht über eine Protestversammlung gegen die Hinrichtung der Chicagoer   Anarchisten:

schilderte die Chicagoer   Affäre als einen Alt der Vergeltungs­theorie, begangen an Gefangenen, die in dem ausgebrochenen Bürgerkrieg zwischen den zwei großen Klassen gemacht worden. Gegen diese Bergel tungstheorie müssen wir unausgesetzt protestiren, sie führt ganz unver meiblich zur Grausamkeit und Ungerechtigkeit. Wenn sich der Kampf noch verschärfte, so würden solche Dinge sich mit Naturnothwendigkeit häufiger wiederholen. Kein Volt darf die Angelegenheiten des andern unbeachtet laffen, das Wesen der Arbeiterbewegung besteht in ihrer Internationalität, das Unrecht, das dem einen Theil geschieht, geschieht allen. Und da sie nicht zur Rache anrathen, und so ihren Lentern" im Begehen von Unrecht folgen fönnen, so sollten die Arbeiter jeden Landes bie Arbeiter der andern zum Protest gegen solche Vorgänge wie die Chicagoer auffordern."

Das flingt recht verständig, aber zugleich auch recht gemäßigt. Wer aber war es, der so gesprochen? Rein geringerer als Krapottin, ber Anarchist und Verächter der gemäßigten" deutschen Sozialdemo tratie, Krapottin. Kein deutscher Sozialist tönnte, und kein deutscher Sozialist würde über die gleiche Sache gemäßigter reben als es Krapottin hier gethan. Und wohlgemerkt, der Bericht rührt nicht etwa aus einem Blatt, das ein Intereffe daran haben könnte, Rrapottin's Rede zu fäl schen, sondern aus dem, den Anarchisten und speziell Krapottin sehr wohlwollend gegenüberstehenden Commonweal". Wir dürfen also seine Lesart als authentisch annehmen, und dies mit um so mehr Recht, wenn wir uns daran erinnern, daß Krapotkin schon vor einigen Jahren sich bor der Deffentlichkeit ähnlich gemäßigt" äußerte. Es war dies vor dem Gerichtshof in Lyon  . Was Krapotkin da von der Vermeidung Don Blutvergießen gesagt, konnte der gemäßigste Sozialist mit Bergnügen unterschreiben, und seine Erklärung der Revolution unterscheidet sich in nichts von der, die Liebknecht seinerzeit im Leipziger Hochverrathsprozeß gegeben. Wir stellen das fest, nicht um Krapotkin Feigheit oder ders gleichen vorzuwerfen, sondern um zu konstatiren, wie im gegebenen Mo ment die Logit der Thatsachen die Anarchisten bahin führt, wider Willen das Falsche ihrer Lattit einzugestehen.

Selbst die radikalfte Theorie schafft die Thatsache nicht aus der Welt, baß, wie Liebknecht in seinem Referat auf dem St. Galler   Parteitag fich ausdrückte, zu einer Zeit, wo unsere Feinde die Gewalt in Händen haben, der Appell an die Gewalt ein Appell an die Gewalt der Feinde ist.

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Einen beherzigenswerthen Ausspruch des verstorbenen preußischen Demokraten Franz Biegler finden wir in der Frant ft. furter Beitung" vom 21. Oktober( Abendblatt) zitirt. Am Schlusse eines Artitels über das Wirken der Bamberger  , Fortenbeck, Laster 2c. wäh rend der Jahre 1867 bis 1877 heißt es:

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segungen einsehen, und doch bei der ersten Gelegenheit nationals liberal handeln.

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Greift nur hinein ins volle Menschenleben meifter Göthe in seinem Prolog zum" Faust" dem Dichter zu, der sein Bublifum zu paden wünscht. Wir rathen aber Niemand, diesem Rath des seinerzeit weimarischen Staatsministers zu folgen, es tönnte ihm heutzutage theuer zu stehen kommen. In dem Prozeß des Rommers zienrath Vogel in Lunzenau   witer den Verleger, Biered, und verschiebene Berbreiter des Bogler'schen Romans" Der Herr Rommersien verschiebene Berbreiter des Vogler'schen Romans" Der Herr Kommerzien rath" durch welchen Roman der Vogel fich getroff n fühlte, obwohl die Schilderung des Helden des Romans nicht vollständig auf ihn paßt" hat nun das Chemnizer Landgericht am 20. Oftober ,, zu Recht" erkannt, daß sich Verleger und Berbreiter der Verfasser war durch § 22 des Preßgesetzes der Hand der Gerechtigkeit leider entzogen ber That, zwar nicht der verleumderischen, wie der Staatsanwalt beantragt hatte, wohl aber überhaupt der Beleidigung schuldig gemacht, demgemäß Viered zu sechs Wochen, den Buchbruderei befizer Walter zu vier Wochen und den Webermeister Streune in Lunzenau   zu einer Woche Gefängniß verurtheilt, und ebenso auf Einziehung sämmtlicher noch vorhandenen Exemplare bes Romans, sowie auf Unbrauchbarmachung der zum Druck desselben bienenden Platten erkannt.

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Ein wahrhaft salomonisches Urtheil, das hoffentlich demnächst mit Die rüdwirtender Kraft verallgemeinert werden wird. Literatur würde damit um eine ganze Anzahl höchst überflüssiger Pro­dukte, wie den Don Quixote  " des Miguel Cervantes  , so ziemlich den halben Shakespeare und dito Molière  , insbesondere den Tartuffe  ", " Kabale und Liebe  " von einem gewissen Schiller, den Göthe'schen Faust" u. 1. w. ,, erleichtert" und Raum für Talente à la Hans Herrig   und ähnliche Dichter von Beruf geschaffen, die nur dann in das volle Menschenleben" greifen, wenn es sich um Verdienste großer Männer handelt.

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Ein recht wunderbarer Heiliger scheint der Fabrik. Inspektor für Potsdam   Frankfurt   a. D. zu sein. Wie aus einer Rorrespondenz der Münchener   ,, Algemeinen" hervorgeht, vers übt genannter Herr in seinem neuesten Jahresbericht derselbe liegt uns noch nicht im Original vor folgende Genialität: ,, Charakteristisch." heißt es da, erscheint es für die, wie mehrfach hervorgehoben wird, offenbar auf fremde Aufreizung ( natürlich! Ausländer, Fremde sind es zumeist") zurückzuführenden Arbeitseinstellungen," daß in solchen Fällen bei ausreichenden, und selbst bei( nach Ansicht der Arbeiter?) hohen Löhnen zum Streit geschritten wurde. Der Aufsichtsbeamte für Botsdam- Frankfurt a. D. hat aus dem Munde von Maurern gehört, daß fie gern arbeiten wollten, gern 13 Stunden wie bisher gearbeitet hätten, aber nicht durften, weil sie unter dem Banne der Streit- Kommissionen standen( o, die schändlichen Streit Kommissionen! Wahrscheinlich haben sie heimliche Gensdarmeriekorps und allerhand herrliches Militär" zur Verfügung, mit Hülfe deren sie die Arbeiter, die so gern 13 Stunden und noch mehr den Tag ars beiteten, zwingen, Herabsetzung der Arbeitszeit zu verlangen. Ist teine Hülfe gegen solchen Drang?) Die hier im Bauhandwerk auf zehn ftündige Arbeitszeit gerichtete Agitation hatte Erfolg, die Lohnsteigerung 30 Pfg. pro Stunde war aber nach der Berechnung des Auf fichtsbeamten nur eine scheinbare. Die meisten Maurer hätten bei etwas geringerer Lohnsteigerung gern länger gearbeitet, und es erscheine auch ganz wibersinnig, wenn gerade Saisonarbeiter die Bauhandwerker welche eigentlich nur sechs Monate im Jahre gute und sichere Arbeitsgelegenheit haben, ihre Zeit nicht ausnüßen wollten. Es ergebe sich daraus ein Lohndefizit von 25 Prozent. Denn die Bau periode zähle nur 150-160 Tage, was bei 3 Mark Lohn 450 bis 480 Mark ergibt, während bei dreizehnstündiger Arbeitszeit und 30 Pfennig Stundenlohn 585 bis 624 Mt. herauskomme. Bei der Agitation schiene es( und nun kommt das Schönste!) vornehmlich auf Vers mehrung des Proletariates abgesehen gewesen zu sein."

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Wirklich schändliche Ketls, diese Streitbrüder! Streiten auf Herab­bas Proletariat zu vermehren! fehung der Arbeitszeit, um

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Aber nun find fie erlannt, und Buttkamer's Streit- E laß ist glänzend gerechtfertigt, Dant dem scharfsinnigen Fabritinspektor für Frankfurt   a. D. und Potsdam  .

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Wahnsinn der heutigen Wirthschaftspolitik. Wir lesen in deutschen   Blättern:

,, Welche bedeutenden Verschiebungen der Welthan del unter den heutigen Verhältnissen erfahren hat, dafür gibt das Folgende einen interessanten Beleg. Auf der britischen Insel Singas pore, welche fich bekanntlich unfern der Südfpige der Halbinsel Ma laga( muß heißen Malakka  ) befindet, also räumlich dem Gebiet der Rohr zuckerproduktion außerordentlich nahe liegt, hat man seit etwa 1, Jahren Rübenzuder( Sanbjuder) aus Deutschland   eingeführt. Die drei dortigen Fabriten konservirter Früchte gebrauchen ihn zum Einsieden derselben und behaupten, daß es für sie vortheilhafter set, deutschen Zucker zu gebrauchen, als Peang- oder Jiva- Bucker, welche viel theurer einständen. Die bedeutendste dieser Fabriten bezog aus Deutsch  theurer einständen. Die bedeutendste dieser Fabriten bezog aus Deutsch  land im Jahre 1886 400 Säde à 100 R.logramm und im Jahre 1887 bis zum 30. Juni bereits 600 Säde à 100 Kilogr.; dieselbe ist von der Güte der gelieferten Waare sehr befriedigt.".

Wenn die Verdrängung des Rohrauders durch deutschen   Rübenz..der unter normalen Bedingungen erfolgte, so ließe sich selbstverständlich, immer die heutigen Ronkurrenzverhältnisse vorausgeseht, nichts dagegen einwenden. Das ist aber nicht der Fall, vielmehr ist sie nur möglich auf Grund des famosen deutschen Budersteuersystems, bei dem der Händ ler bei der Ausfuhr beinahe den doppelten Betrag der Steuer ver gütet" erhält, der in Deutschland   für den Zucker, bezw. das Rohmaterial deffelben, die übe, hinterlegt worden. Um den Mehrbetrag, ben er über die bezahlte Steuer erhält, kann er auf dem auswärtigen Markt die Konkurrenz unterbieten, diesen Mehrbetrag aber zahlt der beutsche Steuerzahler, bezw. der deutsche Budertonsument. Er muß den Zucker theurer bezahlen, damit ihn der Konsument, bezw. der Händler im fernen Indien   recht billig erhält, und der Javanische 2c. Pflanzer Veranlassung hat, seine Arbeitsstlaven noch intensiver auszu preffen als bisher. Der Triumph der deutschen Buderindustrie baut fich auf Unsummen menschlichen Elends und menschlicher Raffinirt heit auf!

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Zur überseeischen Lebensmittel- Konkurrenz. Wie aus dem Bericht des amerikanischen   Generalkonsuls Bosham zu Kalkutta  hervorgeht, ist die indische Weizenproduktion im letzten Jahr um nicht weniger als fünf Millionen 3entner gestiegen. In bem mit dem 1. April 1886 beendeten Jahre waren in Indien   27 Millionen Ader mit Weizen bestellt, das Gesammt- Erträgniß war 289 Millionen Bushel( 1 am. Bushel= 35,25 Liter). Der indische Weizen fteht zwar an Qualität dem amerikanischen   nach, er wird aber in Europa  mit feineren Sorten vermischt und liefert so ein durchaus brauchbares Mehl. Bei den billigen Arbeitskräften Indiens   tann dieses, trobem ber Ackerbau dort noch in altmodischer Weise betrieben wird, erfolgreich mit Amerita fonfurriren, und desto erfolgreicher mit Europa  . Der Generals tonful wünscht, die Meinung, die man bisher in Amerika   auf Grund früherer Ronjularberichte hatte, daß nämlich die Vereinigten Staaten bie indische Ronkurrenz nicht zu fürchten brauchen, zu zerstören. Diese Ronkurrenz egiftirt bereits und wird, je größere Fortschritte das Trans­portwesen macht, sich um so fühlbarer zeigen.

Und waren sie nicht hundertmal gewarnt burch dieses unerbittliche Tribunal( die Geschichte)? Niemals beredter, gewaltiger, als es im Jahre 1869 aus dem Munde von Franz Biegler geschah mit den Worten: Ich unterscheide mich von den Herren hier( den Nationalliberalen) fast gar nicht, nur in einem Wenigen: fie find jünger, sie sind Männer der That... fte wollen helfen, sie wollen mitwirken. ich kann das nicht tch glaube, daß selbst das Gute, su unrechter Zeit und an unrechter Stelle gethan, etwas Böses wird.. Und ich will nicht verschweigen, was mich einschüchtert: eine furcht bare Jugenberinnerung. Ich war noch ein ganz junger Mann, als Benjamin Constant   in derselben Weise wie diese Herren im Anfange der dreißiger Jahre gebaut, geglaubt, gehofft, ver traut, immer wieder mitgewirkt hatte, und als er endlich sah, wo biese Sachen hinausliefen, da brach er auf der Tribüne des Hauses mit bem schredlichen Ausruf zusammen: Gott   und Menschen müssen mich verfluchen, daß ich dazu beigetragen habe, solche Zustände herbeizuführen!" Das Bitat past allerdings vortrefflich auf diejenigen Nationalliberalen, benen es mit dem liberal im Namen der Partei ernst war, und mancher unter ihnen dürfte sich ähnliche Worte wie die Constant'schen auch schon zugerufen haben. Nach dieser Richtung hin wiederholt ber Artikel der Frankfurterin nur oft Gesagtes. Aber es paßt nicht nur auf bie Nationalliberalen. Ich glaube, daß selbst das Gute, zu unrechter Beit und an unrechter Stelle gethan, etwas Böses wird" Frankfurterin und haben ihre Freunde nicht selbst oft gegen diesen Sah gefündigt, haben sie nicht auch oft gesucht und empfohlen, mitzuwirken," selbst wenn dieses Mitwirken in der Praxis darauf hinauslief, einer schofeln, einer schlechten Sache durch einen aufgeflicten Befferungs antrag einen leiblich schimmernden Anstrich zu geben? hat nicht erst neulich die Frankfurter Zeitung  " den auf die parlamentarische Thätig teit der deutschen Sozialdemokratie am St. Galler   Parteitag gefaßten Beschluß, der durchaus dem Geist der Ziegler'schen Ausführungen ent spricht, abfällig tommentirt? Und welche Haltung nimmt die Frant furter Beitung" in der auswärtigen Bolitit ein? Und welche Eine begrüßenswerthe Neuerung schreibt die ,, Arbeiter. Bolitit empfiehlt sie den französischen   Republikanern?

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Die deutschen   Nationalliberalen, deren Sünden die Frankfurter Zeis tung" so vortrefflich bloszulegen weiß, gingen seinerzeit von falschen Boraussetzungen über die Machtverhältnisse und den Charakter der lei tenden Personen in Deutschland   aus, unter dem von ihnen eingenom menen Gesichtspunkte war jedoch ihr Verhalten immerhin ein logisches. Das kann man aber nicht von denen sagen, die das Falsche der Voraus.

Wie gefagt, das festzustellen ist ebenso wichtig für Europa  . Sowohl für die Getreide ausführenden als für die Getreide einführenden Länder, beren Verhältniß zu Ersteren damit wesentlich verändert wird, während hier wie dort die Revolution der landwirthschaftlichen Verhältnisse immer weiter um sich greift. Der sogenannte Schutzoll auf Getreide ändert baran blutwenig, kaum daß er ben Prozeß etwas verlangsamt.

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enthält der Gesetentwurf für ein St. Gallisches Wirthschaftsgeseh. Nach dem Gesegesentwurf dürfen nämlich junge Leute unter 18 Jahren nicht über 9 Uhr Abends zur Bedienung verwendet werden. Bleibt eine Wirth chaft länger als bis 12 Uhr Nachts geöffnet, so soll ein Wechsel in der Be dienung stattfinden. Die in den Wirthschaften Angestellten haben alle 14 Tage Anspruch auf einen freien Nachmittag. Sie dürfen an diesem

Lage von Mittags 12 Uhr an bis zum nächsten Morgen zu keinerlei Dienstleistung verwendet werden."

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Jm Reich der Gottesfurcht und frommen Sitte ist man zwar eifrig barauf aus, den Wirthschaften, namentlich wenn ihre Befizer ,, auftübres rischer" d. h. unabhängiger Gesinnung verdächtig" find, allerhand Bes schränkungen im Betriebe aufzuerlegen, der Ausbeutung ber Angestellten aber, die in vielen Wirthschaften, und namentlich auch in ben feinen" Wirthschaften, betrieben wird, dieser oft mehr als stan balösen Ausbeutung Bügel anzulegen, darauf ist man bisher noch nicht gekommen. Auch hier blieb es der fleinen Schweiz   vorbehalten, voran zu marschiren. Eine Untersuchung der Zustände in den Wirthe schaften, und, wie gesagt, namentlich derjenigen, in denen die feine Welt verkehrt, würde wahrhaft grauenhafte Mißßtände ans Tageslicht fördern, Ausbeutung und Abraderung, wie sie in teiner Fabrit ärger vorkommen fönnen. Aber das Elend präsentirt sich im schwarzen Anzug und mit pflichtgemäß lächelndem Antlig, damit die Laune der gnädigen Herrschaften nicht gestört werde.

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Ein wahres Wort schrieb die bürgerlich- demokratische Züricher Post" lester Tage in einem Leitartikel über die Unmöglichteit von Res formen im jezigen Zarenreich. Es heißt da zum Schlusse: Die trieges. risch Strömung wird über Turz oder lang in Rußland   die Oberhand gewinnen; der Teufel der Unfreiheit will es. Die unaufhaltsam forts schreitende Berseßung, gegen die sie kein Mittel haben, drängt die Ges walthaber zur Aktion nach Außen, sie wollen leben mögen drum Andere sterben. Und nicht nur der Bien', auch der Zar muß, welcher Art immer seine persönlichen Gefühle sein mögen. Er muß ins Feld zieben wider die, welche ihn gepriesen, welche sein angestammtes Regie rungssystem vertheidigt, welche die Bekenner des Nihilismus als eine Rotte von Bösewichtern verlästert und seiner Polizei Gefälligkeiten er wiesen haben. Es kann ihm schlimm ergehen bei diesem Sp elerfoup, doch deuten manche Zeichen darauf, daß bei einem solchen Krieg, der zu einem furchtbaren Kampfe auf Leben und Tod fich gestalten dürfte, auch andere hochgeborne Sünder falsch rechnen tönn ten. Wer die Geschichte zu lesen versteht, weiß, daß schließlich doch immer die Ernte der Saat entsprach. Und die Hüter Europas  haben nieberträgtigen Samen ausgestreut!"

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Zum Thema vom Risiko. Jn allen französischen   Zeitungen war dieser Tage folgende Notiz der Agence Havas zu lesen: ,, Ein Telegramm aus St. Pierre meldet den Untergang von fünfzig französischen   Schiffern, die in den letzten Tagen an der Küste von Neus fundland vom Sturm überfallen wurden. Die Saison schließt in einer für die Rheder recht unheilvollen Weise ab."

Dazu bemerkt der Pariser Socialiste" sehr treffend:

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Es sind, wie man sieht, die Fischer, die von der Arbeit weg ins Meer gefegt worden, und wir wissen nicht, wie viel Wittmen und Waisen fie zurückgelaffen. Und die man beklagt, sind die Rheder!

Wo die Ersteren ihr Leben ließen, haben Die, um deren Profit willen fie auf den Fischfang gegangen, einige Tausendfrant Billets verloren. Die Bourgeoispresse aber schreibt das Unheil auf das Verlustkonto der an ihrem Geldsack Geschädigten.

Die Menschen zählen in der fapitalistischen Gesellschaft nicht; Proles tarier find ertrunken, was verschlägt's? Sprechen wir von den verloren gegangenen Profiten!

So kommen bei allen Gruben- ,, Unfällen" die Zahlen der unbrauch bar gewordenen Pferde vor denen der verkohlten Bergarbeiter. Die Vierfüßler kosten, die Zweifüßler bringen ein."

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Desterreich. Jn St. Pölten bei Wien   ist jüngst bei einer Nachwahl zum öfterreichischen Reichsparlamentan Stelle des bisherigen liberalen" Vertreters Dr. Granitsch ein Antisemit und zwar mit Hilfe der Kleritalen gewählt worden. Das Warum dieser Erscheinung wird in der Gleichheit" wie folgt erklärt und in seinen Konsequenzen erörtert:

,, Die Reichsrathswahl in St. Pölten   bot ein ergögliches Schauspiel. Dr. Granitsch, der Maklerbant- Granitsch", der unents wegte Verfechter von weiland Dfenheim's Recht auf Trinkgeld", mit einem Wort der Bannerträger der großen, echten" liberalen Partei unterliegt einem simplen Ursin, einem Manne, deffen Hauptverdienst, so viel uns bekannt ist, in der politischen Maßregelung seines Sohnes besteht; einem Manne, von dem man nicht einmal weiß, ob er im " Judenfressen" seinem Sohne als Lehrer oder als Schüler gegenübers steht. Allerdings hat man es den Antisemiten und Klerifalen wirklich leicht gemacht. Ein besseres, bequemeres Angriffeobjekt konnte man ihnen gar nicht bieten, als diesen Granitsch, den Typus der Verbins bung von Politik und Börse. Wir müssen gestehen, ein deutlicheres Beugniß von politischer Impotenz konnten die Herren von der Linken, ven Sturm bis Steinwender, gar nicht geben, als mit der Dulbung dieses Kandidaten.

Die zweite Ueberraschung war das Zusammengehen von Anti emiten und Klerikalen. Das wird sich von nun an häufiger wiederholen und ist ganz natürlich; es bedeutet eben das Zusammengehen zweier unters gehender Klassen: des Kleinbürgers und des Bauers. Der Todestampf, den beide führen, bringt sie zusammen, läßt sie alle Interessengegensäge für Momente vergeffen. Beide, angstvoll nach Rettung ausspähend, nachdem sie alle Medikamente vergebens versucht, treffen sich beim Geheimmittelschwindler, der Juden innerlich" genommen als Alheils mittel, als Panacee ausschreit.

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Und darum wird der Antisemitismus bis auf Weiteres noch große Fortschritte machen, wird sich auch fernerhin der konservative Klerilalis mus mit den einst revolutionären Schönerianern, das unvers fälschte" Urgermanenthum mit den vaterlandslosen" Römlingen vers binden. Das Alles sind nur Schlagworte, die wirthschaftliche Zusammens hänge decken und einst, wenn die Wähler gezwungen sein werden, einzusehen, daß das Handwerk" nicht zu heben ist, wohl aber der Handwerker; daß der Bauernstand" nicht zu retten ist, wohl aber der Bauer; wenn die weitere ökonomische Entwicklung sie gelehrt haben wird, daß auch ihr Heil allein im Vorwärts! liegt und nicht im Rück wärts! dann sehen wir auch sie in unseren Reihen kämpfen.- Bis dahin aber wird noch mancher Jube tobtgeschlagen" werben. Schade nur, daß die Rothschild   und Bleichröder sich so verflucht wenig daraus machen und die ganze Wucht des Angriffes den armen, alten Haufirer trifft, den am Barte zu zupfen der modernen Jugend ebelfter Beitvertreib ist.--

Und schließlich: wenn alle Juben aufgefressen sind, bleibt noch immer der Dr. Granitsch übrig was den Herren zu benken geben sollte.

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Amerifa. Aus dem Bericht des General Betretärs bes Drbens der Arbeitsritter, Litchman, den dieser auf der Konvention des besagten Ordens in Minneapolis   verlas, geht here vor, daß die Mitgliederzahl beffelben von 702,984 im vorigen Jahre auf rund 485,000, b. h. um über 200,000 gefallen ist. Doch braucht man beshalb nicht anzunehmen, daß diese 200,000 Mitglieder fammt und sonders der Arbeiterbewegung verloren gegangen find, vielmehr hat ein großer Theil derselben, wahrscheinlich bie Mehrzahl, nach seinem Austritt fich in Gewerkschaften organisirt. Trotz der Schwächung ist ber Drben auch jetzt noch eine respettable Macht, er ist noch immer fünf mal so start an Mitgliebern als vor zwei Jahren. Wird er fest nach dem Vorschlage Powderly's in einer Weise reorganistet, die den Bedürf niffen der Gewerkschaften Rechnung trägt, so ist eher ein erneuerter Aufschwung beffelben als ein weiterer Rüdgang zu erwarten.

Intereffant find folgende Ballen. Die Einnahmen bes Orbens beliefen sich im letzten Jahre auf 877,740 Dollars( sirka 1,600,000 M.), bie Ausgaben auf 491,483 Dollars( jika 2,100,000 R.), also eine Unterbilang von etwa einer halben Million Mart. Der Raffenbestand ist bemnach von 119,916 Dollars auf 5972 Dollars zusammengeschmoljen. Grabezu enorm sind die Verwaltungstoften. Die Gehalte, Reises tosten und Hotelausgaben des General Grefutin Boards( Board Bors stand) betrugen in diesem einen Jahre die Rieinigkeit von 58,230 Doll, wozu noch über 10,000 Dollars für Gehülfen des Borstandes, über 20,000 Dollars für die Schreiber im Hauptquartier, und sonstige Cgtra Ausgaben, so daß im Ganzen die Berwaltung fasten hunderttausend Dollars(= 425,000.) betrugen ungerechnet bie Drudsachen, die weitere 50,000 Dollars verschlangen. Eine Finanzwirthschaft, die alles Andere eher denn mußterhaft ist und bringend einer Reform beda.f.

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Frauenarbeit in Amerika  . Unter bem Titel: Ein neuer Fortschritt der kapitalistischen Wirthschaft" schreibt der Sozialist":

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