Alles ohne Instruktion

so mit sich.

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das Geschäft bringt es mal

Das Geschäft" bringt noch viel mehr mit sich. Polizeiagent Dynamitagent ist nur die eine Seite der Medaille. Die zweite heißt Polizeiagent Doch nein, alles zu seiner Zeit und am rechten Ort. Für hente nur noch soviel:

Schröder hat in den Jahren, da er für das Wohl des deutschen Reiches in radikaler" Tonart gemacht, etwa 10,000 Mart aus der Reichskasse erhalten, sein Kollege" Haupt, der wie Schröder verhaftet und überführt ist, seit 1880 für Herrn Krüger zu spizzeln, mindestens 14,000 Mart, und noch mehr die Kollegen" in London   und Paris  . So wird das Geld der deutschen Steuerzahler verwirthschaftet. Bur Aussaat der schimpflichsten Korruption, zur Untergrabung von Treu und Glauben, zur Anstiftung von Verrath und von Ver­brechen. Eine Bande von Lumpen treibt sich im Reich und in allen wichtigen Plätzen des Auslandes herum und spionirt und intriguirt und denunzirt und trägt den Giftstoff in immer weitere Kreise.

Die Brutstätte dieses thatsächlich gemeingefährlichen Gesindels aber ist Berlin  , die Hauptstadt des glorreich errichteten deutschen Reiches der Gottesfurcht und frommen Sitte. Ehren­Krüger ist ihr Zuchtmeister und Bismarck- Buttkamer sind ihre Lohnherren.

Auf ihr Haupt die Verantwortung für all' das Unheil, das das Gezücht der Schröder und Konsorten anrichtet.

Bolizeiagenten Dynamitagenten, Polizeipolitiker Dynamitpolitiker.

I ich e, verfolgten." Andere Biele," als fich ducken, fich von dem profits wüthigen Ausbeuterthum bis aufs Blut auspressen zu laffen, darf aber ein ordentlicher Arbeiter" Feiligschianischer Prägung nicht verfolgen. Welche byzantinische Bauchrutscherei vor dem Großfapital, welche Atten täterei auf das Bischen Roalitionsrecht, das die deutschen   Arbeiter bisher beseffen!

Und die Linke brüllte Bravo  , flatschte wie rasend diesem sozial­politischen Cancan des Ministers Beifall. Die liberale Bourgeoisie ist Freundin und Beschüzerin aller Prostitution und so jubelte fie auch frenetisch, als sich der Feiliksch zur größern Ehre des Geldsacks prestis tuirte. Die Fortschrittler", die Nationalliberalen des bayerischen Land. tags, Wolf Frankenburger, deutsch   freisinniges" Schaf im Wolfepelge, und der verlumpte Marquardsen, Maquerau seines Weibs und der Reaktion, sie sind die vollendeten, die muftergültigen Typen des wahren, des unverfälschten Bourgeois- Liberalismus. Un­verwässert, unverzüdert".

des Rechts, terrorisirte die Arbeiterklasse, bokumentirte seine riesenhafte Feiligsch schändete die Wahrheit, verhöhnte die einfachsten Grundsäke Jgnoranz in volkswirthschaftlichen Dingen und schütte das Eigen­thum. Siehe da, fie afflamirten, fie applaudirten. Der Minifter spielte feine Rolle vorzüglich. Das: Plaudite, Quirites- flatscht Beifall, Bürger! ertönte nicht umsonst. Die Abderiten des Kapitals thaten ihre Pflicht. Was ist Feiligsch? Nur der potenzirte Ausdruck des Klaffengedankens, den er verficht.

Das ganze kapitalistische Ausbeuterthum ist ein Rollettiv Feilisch.

In Bayern  , in Preußen und in Sachsen   gibt es bellamirenbe Feilitschs und flatschende Duiriten.

Und während das parlamentarische Parterre die profitablen Amüse ments dieser politischen Romödie in vollen Zügen genießt, schwillt die Menge der Besiklofen zu immer gewaltigeren Maffen an. Sie drängen fich drohend vor den Pforten des Theaters.moo

Eines Tages wird die Donnerstimme des Proletariats der Kom ös diante nbande gebieterisch zurufen: Tirez le rideau, la farce est jouée! Laßt den Vorhang herab, die Poffe ist aus!

Die Götterdämmerung   der fapitalistischen Welt bright herein. Weber bas Imprägnirungsmittel des Sozialistengefezes, noch das eiserne Ge bälte des Militarismus schüßen den theatralischen Flittertand, Kouliffen und Dekorationen. Sie fladern auf, und in ihren Flammen vergehen, Schmeißfliegen gleich, solch gouvernementale Theaterhelden wie Herr von Feiligsch. Bajuvarier.

( in jeber Saison), von den vielen Farben abgesehen, so daß die Bari Cist tionen in das Unendliche gehen und ein Fabriziren im Voraus" alle influßl dings ein gewagtes Experiment ist. Jonbere

BV

Unaufhörlich werden neue Formen von Paris   zu hohen Preisen herbe den eng geschafft oder auf mehr oder weniger unreelle Weise zu erhaschen gesucht oben bie Formentischler und Eisengießereien haben vollauf zu thun, und do burch B fann man nicht alle Wünsche befriedigen, die Konkurrens" ist eine elt" g noch über". Man fabrizirt eigentlich gar nicht mehr, sondern expen wandlun mentirt das ganze Jahr hindurch( wie der Artikel der Strohhutzt rational ganz richtig bemeift), und das foftet Opfer an Gelb, Zeit und Intel   Jahren genz. teformit So jagen bie Probenreiter" in der Welt herum, vertheuern mörtern ihren hohen Reisespesen dem Konsumenten die Waare um 5-10 them als geb en fich alle erdenkliche Mühe, die Kunden tüchtig einzuseifen" un brauchen ihre Konkurrenten rach Kräften zu verläumden. Den Käufern ist hat, ein bei der Unzahl von Angeboten, die sie erhalten, oft rein unmöglich, dabofland Rechte zu nählen, sie kaufen nur, um einen aufdringlichen Menscheühiam los zu werden. Es ist jest in vielen Branchen so weit gekommen, behind. M es heißt: ,, wer zuerst tommt mahlt zuerst," und daraus erklärt sich ausbibliothe das ollzufrühe Reisen mit Modeartikeln( 8-10 Monate voraus, ehe diönnen, betreffenden Artikel in Gebrauch genommen werden), weil eben jebiß absu der Erfte sein will. Baterlan

So ungefähr stellt sich der Geschäftsgang in der Strohhutbrandehnte n und noch vielen andern Industriezweigen. Geschäfts ,,, Galopp" folie j es eigentlich heißen, wenn man sieht, wie wild es heute in mancham meist Fabrit und Groffogefchäften zugeht. Man hat übermäßig viel zu thun und doch klagt man jämmerlich über's Geschäft. Biel   Lärm um Nichts M das ist der peffende Ausdruck für die Masse unnothwendige und uauer produttive Arbeit, die im heutigen Wirthschaftsleben ausgeführt wird. den Lei Wenn dieser Artikel dozu beitragen sollte, einen Theil meiner Kollegeeit aufs vom kaufmännischen Proletariat und andere Genossen von der heutigem Bres Miß wirthschaft und der Unhaltbarkeit unserer sozialen Zustände zu übeeffen in zeug en, oder ihre Meinungen darüber zu befestigen, so ist sein Zwen Leip erreicht. bie franz Wie sich Schreiber Diefes gesundere Verhältnisse unter sozialistisch timmun Pro duktion gedacht hat, sell in einem weiteren Artikel erörtert werdend die Schim Rinaldini. Landesv Zu di Cetails Cem, w unbenen

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Galerie deutscher   Staatsmänner.

Herr von Feilitsch.'

Er ist ein bürgerlicher Musterknabe, der Feilisch. Als bayerischer Minister des Innern ist er die Seele der polizeilichen Niederträchtig teiten, durch welche die Weisheit des Klassenstaats die Arbeiterbewegung zu brutalisiren hofft. Seine Kühnheit im Fabuliren, sobald es sich darum handelt, der Sozialdemokratie etwas am Zeuge zu flicken, ist auch außer halb der blauweißen Grenzpfähle wohlbekannt. Die schäbige Rolle, die er mit seinem wahlverwandten Kollegen, dem 2u, bei der bayerischen Rönigs Tragikomödie gespielt, ist im Sozialdemokrat" bereits vor län gerer Zeit gefennzeichnet worden. Hat er doch Ludwig dem Para Iytiter vorgeschwindelt, daß die Sozialdemokraten Attentate gegen die tolle Majestät planten, hat er doch die Wahnvorstellungen des Königs künstlich dadurch genährt und gesteigert.

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Daß ein um die Wohlfahrt Bayerns   so sehr verdienter Mann im Amte blieb, war selbstverständlich. Das Luitpold'sche Regime, das gegen über den Forderungen des preußischen Rabinets Gummi elastikum ist, fand in Herr von Feiligsch das geeignetste Werkzeug zur Vergewaltigung aller freiheitlichen Regungen im Bolte. Ist der Prinzregent nicht viel mehr als ein borussischer Satrap, so find die Feilitsch, Luk und was fich um fie herum gruppirt, die allergehorsamsten Agenten der Firma Bismard, Puttkamer und Rompagnie.

Ein glatter Streber mit den Formen eines Höflings, dem Charakter eines Bafilio und der Handlungsweise eines italienischen Bravo, drin gend verdächtig, große Berdienste um den Fonds zur Bekämpfung welfischer Umtriebe erworben zu haben, jeder Zoll ein Nostiz- Wallwin, ruffifizirt Feiligsch die innere Politik Bayerns  , terrorifirt er die Arbeiter partei, offenbart er sich als ein Held gegen Wehrlose.

Fachvereine, Krankenkassen, Sanitätsverbände, Zeitungen, Flugblätter, Broschüren, er frißt sie alle. Er schlägt jeden Tag die lernäische Schlange bes Sozialismus todt, um mit Schreden zu erfahren, daß jeder Hieb, ben er führt, ein Hieb ins Wasser ist. Mag er auch durch seine Polizei. Batagonier Geheimbundsprozesse inszeniren, mag er durch seine Gehrets Meineide dugendweise schwören, mag er durch seine Regierungspräsidenten in ganz Bayern   auflösen, verbieten, vigiliren, denunziren, obferviren laffen, mag er als Fouché en miniature oder auch en cari­cature die regelmäßig wiederkehrende Haussuchung zum unveräußers lichen Menschenrecht für Sozialdemokraten erheben, und für die Füllung ber Gefängnisse mit politischen ,, Berbrechern" sorgen, mag er thun, was er will, die Sozialdemokratie macht reißende Fortschritte in Bayern  , in den Industriebezirken wie auf dem platten Lande. Die letzten Wahlen haben diese Thatsache selbst dem blödesten Philister gründlich zum Bes wußtsein gebracht. Und dabei hat er so wackere, dienstbereite Helfer und Freunde. Unser durch und durch verrottetes, bis ins innerste Mart ver faultes Großbürgerthum zeichnet sich aus durch eine solche Jämmerlich teit der Gesinnung, durch eine solch brünstige Lust am Sytophanten thum, daß es der schnöden Reaktion die allergemeinften Gemeinheiten, bie sich gegen die Sozialdemokratie richten, mit freudigstem Schweifwebeln apportirt. So ift 3. B. der deutsche   Freifinn" nirgends so jämmerlich als in Bayern  ; speziell der Nürnberger   Fortschritt" leiftet im Denunziren, Chikaniren, Lügen und Trügen das Menschenmöglichste. Es laufen viele fleine Gehrets herum und schlagen mit der Fauft auf den Tisch.

Der Feiligsch begnügt sich aber nicht mit dem Ruhme eines adminis ftrativen Schinderhannes, er wollte sich in der Walhalla   auch einen Blaz sichern als der größte Jgnorant, der je einen bayerischen Ministers seffel innegehabt.

Am 7. Dezember I. J. bewilligte der bayerische   Landtag 4000 Mart für eine der famosen Arbeiter kolonien". Als der demokratische Bertreter des Fürther Wahlkreises im Gegensah dazu für eine ausreichende Arbeiterschuhgesekgebung plaidirte, da erhob sich der Herzog von Dtranto, auch Feiligich genannt, und donnerte: Ein Normalarbeits. tag nügt nichts!" Welch feines Berständniß hat doch dieser Ehrenmann für das, was der Bourgeoisie nügt und was ihr nicht nügt. Aber er ist ja nicht Driginal, er ist nur das getreue Echo des Barzinesen, ber den Dttopfennig quittirt hat durch eine blöde Philippika gegen die Sonntagsruhe.

Und gar die Weiber- und Rinderarbeit! Drbentliche" Arbeiter wollen überhaupt nicht die Aufhebung der Ausbeutung von Weibern und Kin dern, sagt das ministerielle Genie, denn ohne den Arbeitsverdienst von Frau und Kind müßte die Familie des Arbeiters hungern. Welch föftliches Eingeständniß! Drdentliche Arbeiter", b. h. Duckmäuser oder noch beffer weiße Blousen und Sklaven! Weiß denn dieser große Denker nicht, was die Berichte der bayerischen Fabritinspektoren, was die General berichte über die Sanitätsverwaltung im Königreich Bayern, was die Beröffentlichungen des Königlich bayerischen statistischen Bureau sagen? Wie sollte er es wiffen? Er ist ja Minister.

Wie sollte grade der Feilizich es wiffen? Ist er doch Minister des Innern. Und von seinem Ministerium werden alle diese Publi tationen herausgegeben: die Fabrikinspektoren Berichte, die General Berichte", die Zeitschrift des t. bayerischen statistischen Bureau und noch ein halbes Dugend Informationsmittel. So zahm alle diese amtlichen Rapporte gehalten find, so lüften sie doch ein wenig den Schleier und zeigen das furchtbare Elend der arbeitenden Klaffe in Bayern  , so find fie doch die beste Begründung für den Normalarbeitstag, gegen die schrankenlose Weiberausbeutung, gegen die Kinderarbeit überhaupt. Göttliche Unwiffenheit, großartigste Sachuntenntniß, wahrhaft pyramidale Dummbreiftigkeit von diesem Chef des Ministeriums des Jnner! Wen fann es nach solchen Leistungen wundern, wenn der Herr Minister die driftlich- germanische Polizeireform des deutschen Reichs, z. B. das Unfallgeje, als Arbeiterschutzgesetzgebung ausgibt!

Reine ministerielle Rede ohne Knall ffekt. Feiligsch hat eine ganze Reihe von Fachvereinen unterdrücken lassen, die rein gewertschaft­liche Zwede verfolgt hatten. Eisenstirnig wie sein Vorbild, der Stamm­vater der Dynastie Tyras, lügt er:" Die Fachvereine haben aufgelöft werden müssen, weil sie andere Ziele", und zwar ungeset

Mehr zur wirthschaftlichen Entwicklung.

( Eingesandt.) ( Schluß.)

Wie aus bem Artikel des Fabrikantenorgans sur Genüge hervorgeht, refultiren für den Einsender die Mißstände in der Strohhut­Branche besonders aus der Einführung der Nähmaschinen*) und dem Import des billigen Chinastrohes, aus der Entwickelung der Handarbeit zur maschinellen Großindustrie und der damit verbundenen Steigerung des Ronkurrenz Treibens.

Vor zwanzig Jahren wurde noch Alles mit der Hand genäht und auch mit den Handbügeleisen gepreßt, und dazumal war die Etrohhut fabrikation eine Goldgrube. Heute näht man alles mit ber Maschine, und Handprefferei wendet man nur noch selten an. Die Einfuhr des chinesischen Strohgeflechtes hat die europäische   Strohflechterei fa st lahm gelegt, die Strohhutfabrikation ins Ungeheure vermehrt. So war z. B. der Umsatz in Strohhüten in der englischen   Stadt Luton( Bedfordshire  , bei London  ), dem Haupt­fabrikationsorte Englands in dieser Branche, im Vorjahre zika 33 Millionen Mart. An den deutschen   Plägen Dresden  , Breslau  , Berlin  , Frankfurt am Main  , München  , Lindenberg   2c. werden ebenfalls ganz beträchtliche Umsätze gemacht, und wenn man hierzu noch Paris  , London  und Florenz   rechnet, so hat man ungefähr ein Bild von der Ausdehnung der Strohhut- Industrie, der von Uneingeweihten vielleicht gar nicht die Beb eutung beigemessen wird, die ihr in der That beiwohnt.

Viele Nebenbranchen, wie die Blumen, Federn und Hutschmuckfabritation, Formen Tischlereien und Eisengießereien, die Band und Garnirungsbranche repräsentiren bedeutende Industriezweige, und auch sie weisen, weil unmittelbar von der Strohhutbranche abhängig, ebenfalls mehr oder weniger die in dieser herrschenden Mißstände auf. Die Strohflechterei, die das Rohmaterial liefert, wird in Italien  , England, der Schweiz  , in Sachsen  , im Schwarzwald   und Belgien   betrieben, jedoch, wie gesagt, der Import des chinesischen Stroh geflechtes beginnt langsam aber sicher die Zerstörung dieser ehedem blühenden Industrie. Trok der Güte der Geflechte, der geschmackvolleren und reichhaltigeren Muster fann die europäische   Strobflecterei die konkurrenz der chinesischen( in letzter Zeit tritt auch Japan   in diesem Artikel auf dem Weltmarkt auf) nicht aushalten und wird nach und nach zu Grunde gehen. Die Statiftit zeigt wenigftens einen bedeutenden Rückgang der englischen Strobflechterei. Es waren beschäftigt in England und Wales mit Strohflechten und Strohhandel ( jebenfalls auch Hutfabrikation inbegriffen).

1871 Personen 49,000

1881 31,000

in Suffolk   und Effex, hauptsächlich mit Strohflechten 5,200 1,700. Diese Zahlen haben in den betheiligten Kreisen einen solchen Schreden hervorgerufen, daß man auf die bekannte Kapitalistenidee gekommen ist, Kindern das Strohflechten zu lehren, um es mit den genügsamen Chinesen aufnehmen zu können.**) Dieselben Herren Kapitalisten, die hier für die Industrie des Vaterlandes eintraten, entblöden sich aber nicht, um das billigere Chinageflecht weiter importiren zu können, den Chinesen mit Rah und That zur Seite zu stehen( dabei natürlich das Ausbeuten nicht vergeffend), denselben Muster zum Ropiren zukommen au laffen und sie überhaupt so tonfurrenztüchtig als möglich auf dem Weltmarkt auftreten zu laffen. Vielleicht währt es nicht lange, bis die Herren Kapitalisten ihre" Maschinen nach China   schaffen und die Waare in China   fertig stellen lassen; dann ließe sich vielleicht ein allgemeiner Arbeits- Ausschluß arrangiren, und man wäre die forderungsvollen euro, päischen Arbeiter ledig!

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Der Einfluß der Mode auf die Strohhutbranche ist ein ganz enormer und hat bedeutend dazu beigetragen, die Zustände zu Derschlimmern. Das merkwürdige dabei ist, daß es im Grunde gar nicht die Konsumenten find, welche die Mode machen, wie man vielleicht irrthümlich annimmt bie Moden find gemacht, ehe die Saison" überhaupt angefangen hat, und die Konsumenten haben immer nur die Wahl zwischen den neuen Sachen, die ihnen von den Produzenten als neu" und" modern" angeboten werden. Wenn also die Herren Produ zenten sich über den schädlichen Einfluß der Mode beklagen, so ist dies eine Ruthe, die sie sich selbst gebunden haben. Natürlich ist die Ron furrenz" wieder schuld daran, es wird zuviel geboten und ist es in der Strohhutbranche soweit gekommen, daß man von einer burchschlagenben Mode" gar nicht mehr reden kann; es heiricht da die reine Anarchie.

Bor zwei Jahrzehnten, als die Strohhutfabrikation, wie schon oben bemerkt, noch zu einem der rentabelsten Geschäfte getörte, hatte man ein Tund verschiedene Formen nnd vielleicht ebensoviele Geflechts­forten. Heute aber haben die großen Fabriten 100 und mehr neue Formen und mindestens 500 Geflechis sorten in ihren Musterkollektionen

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*) Avis für die Herrn Reulaug, Engel 2c., die in ber einen Kraft Machine eine Retterin- des kleinen handwerks erblicken. Ned. d. S. **) Und man hat es in dieser Hinsicht in der That bereits herrlich weit gebracht. Eo erzählte uns im vorigen Sommer in Baden  ( Kanton Aargau  ) ein Knabe, ben wir an der Landstraße ftrohflechtend ontrafen, er bringe es, wenn er den ganzen Tag ununterbrochen arbeite, im günstigsten Falle auf es flingt unglaublich- 3 Centimes( 2 Pfennige) pro Tag. Und während der Knabe das erzählte, arbeiteten die fleinen Finger ununterbrochen; Pausen schienen für ihn nicht zu egiftiten.

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Auch ein Beitrag zum Thema der wohlthätigen, jeber Ueberwachung entzogenen Hausindustrie. Red. d. S.

Sozialpolitische Rundschau.

iesmal r eobachtet

Zürich  , 22. Dezember 1887. nige Bl

Schule und Leben. Der preußische Staat ist der erste in pigelei, ropa gewesen, welcher die Bedeutung der Schule als eines mächtige ellt wer vi elleicht des mächtigsten Rne chtungsmittels begriffen hat. D macher Bildung im Intereffe der Berdummung, die methodische Erziehung dafs Grü Jugend zur Sllaverei und zur Zufriedenheit, ja zum Stolz in der St Jetenfa ver et bas war das Ziel, welchem die Intelligens" des Intelligereber bis staat 8" bienfibar gemacht wurde. Und es ist dies schon Menscher alt chau get vor der Bismard'schen Nera mit solchem Eifer und so methodisch ge Spio sche hen, daß Preußen das protestantische Paraguay   genan Aus er milt

wurde.

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Paraguay   war nämlich bis in die neuere Beit jener Mufter staat Und we den die Jesuiten   in Südamerika   gegründet hatten, um das Reifine Spi Go ttes auf Erden" in möglichster Vollkommenheit zu verwirklichen. Gas Treib ist bekannt, daß die Jesuiten   von jeher auf die Erziehung und bauesten S Schulwesen ein außerordentliches Gewicht legten, und daß Jahrhunder Ebenso lang die Jesuitenschulen sich und zwar verdientermaßen eines senter den hohen Rufes erfreuten. Und in Paraguay   führten sie ihr Schulsyfteer gefpi im ausgedehntesten Maßstab, ohne jegliche Echrante und jegliches Hinder lung niß durch das Land gehörte ihnen, und die Indianer waren so gu Dez müthig, daß fie fich widerstandslos zu Versuchsobjekten hergaben. Und so fam denn ein Must er staat zu Stande, der für den preußlutste

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schen Staat zum Jbeal wurde.

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ilberung ände zu

Ein, auch anderthalb Menschenalter ging Alles am Echnürchend die Fer braven Unterthanen gehorchten wie wohldreffirte Hunde, hielten be neuen Mund, zahlten ihre Steuern, wurden Soldaten furz, eine bemus der S berne würdige Drdnung, bie einen preußischen Unteroffizier in Erfta bie B versett hätte. Da tam aber plöglich der Krach das Eyftem hato aller irgendwo ein Loch und fuimus Troes, es ist vorbei mit befäßigen s Herrlichkeit. dig, in In Preußen und Preußisch- Deutschland ist der Jesuitenstaat Paragu im vergrößerten Umfang auferstanden. Nie hat die Schule so eifri so systematisch für den Absolutismus gearbeitet, wie feit Gründung begner, E deutschen Reichs. Jede Dorf und Stadtschule, jedes Gymnasium, jettlebigen... Universität ist eine Pflanzstätte der hündischften Servilität, des gemeinde di ften Etreberthums, des robesten Chauvinismus. Jeder freie Gedan Emigra berall di ist verpönt, jedes eble, selbständige Gefühl in Acht gethan- freie Bölt werden beschimpft und als abschredende Beispiele hingestellt die fen- ftis schichte ichamlos gefälscht, und unerhörter Personenfultus mit den Reichfutschen cht die E göten Bismard, Moltte und Konsorten getrieben. Und dann die Erzi hung in der Armee  - dieser vornehmsten unsrer Erziehungsanftaltele rächfie orbereitet Besser hatten es die Jesuiten   in Paraguay   nicht verstanden. Fürwahr, man fönnte erschrecken, wenn man hört, was den Kinder Run, a in der Equle gelehrt, wie ihr Einn verkehrt und vergiftet, wie aurten Fühlen und Denken in ben Dienst des niedrigsten, ödeften Despotismismatc eijen laf gepreßt wird.

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Aberfte bewegt sich doch! Die Sozialdemokratie wächst und wächtaufen Die Logit der Thatsachen ist eben stärker als die Log, baß m der Menschen. Was die Schule aufbaut, das werfen die Verhäterefien materlanb nifie wieder zu Boden. Die Wirkungen des herrschenden Syftem laffen fich nicht verbergen, seine giftigen Früchte nicht weghegen. Depfinden Raub, die Plünderung sind Staatss und Regierungszwed geworden un alio nu durch keinen Kniff, durch keine Lüge läßt sich das Volk so blind uit Ihren fumpf machen, daß es nicht merkte, wie es beraubt und ausgeplünde, und E timente

wird.

Und der Arbeiter, der Ausgebeutetste der Ausgebeuteten, sobald er dele das S Fuß aus der Schule gefeht hat, sieht, fühlt er die fremde Han Apr

ut

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in seiner Tasche. Und die Echulweisheit von der beften der Welte man n und ber besten der Regierungen ist vergessen! Die frembe ant sprich er will, er mußtent in seiner Tasche beschäftigt ihn vor den Räubern und Plünderern schützen.

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Und in ähnlicher Lage find alle Beraubten und Ausgeplündertebentliche das heißt mit Ausnahme der oberen Zehntausend das gesammterer 8 Bolt. Und immer frecher wird geraubt und geplündert und immee gewiff enger zieht sich die Rette um die ungebuldig werdenden Opfer be in a m chien un Räuberei und Plünderung. n Preu eife beri

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Und ob's so lange dauern wird wie in Paraguay  ? 700

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Den beutschen Chauvinisten ins Album. Wir lesen tburch zu Philadelphia Tagblatt":

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Der Kri nde gäl bt, ift b

Eingem

" Tas Komite der hiesigen amerikanischen   Philologise Gesellschaft", welches eingesetzt worden war, um die Frage untersuchen, ob das Bola püt" als Weltsprache zweckmäßig sei, b schwert sich in seinem Berichte bitter über den Chauvinis mus der deutschen Gelehrten, der so merkwürdig abfted von der früheren kosmopolitischen Stimmung der Deutschen  . Es fan daß die beutschen Wissenschaftler in den letzten Jahren nationole" Aus brücke und Benennungen für bis dahin allgemein übliche Bezeichnunge ung ber smard'i eingeführt hätten und daß sie eigenfinnig darauf bestehen, die den G Chen Geg lehrten anderer Rationen total unverständlichen und man mal unaussprechlichen Worte beizubehalten und noch dagangen rben, w immer mehr derselben einzuführen. Das Romite erklär fich in seinem Bericht gegen das Volapük", das eine fünftliche roh Bon Mache und ein Rückschritt in der Entwicklung ber Eprachen sei. Es wil g8fit daß die Weltsprache auf die allgemeinen Brinzipien der Sprachen de Elsaß   L arischen Stämme gegründet werde, und macht dazu eine Reihe von Boteiten Le schlägen, auf die hier nicht weiter eingegangen werden fann. Bemerkensg mit b werth ist aber die unzweifelhaft gerechtfertigte Bittenten icha teit gegen die Deutschthümelei der offiziellen deut den fchen Gelehrsamkeit. Sie ist eben nach Dubois Reymond bihtungen Leibgarde des Hauses Hohenzollern  " geworden, und das sagt genug." thrgeset