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Buferate
Die breigespaltene Petitzeile
25 GB. 20 fs.
M. 1.
Der Sozialdemokrat
engo
Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge.
Briefe an die Redaktion und Erpedition bes in Deutschland und Oesterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Borsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht birekt, sondern an die bekannten Decadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.
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$ 891
Erscheint
wigentlich einmal
in
Ferlag
Der
Gottingen Zürich,
Hoffendungen franto gegen franfa Gewöhnliche Briefe
nach der Schwo eis foften Doppelporto.
1. Januar 1888.
Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten derselbe enthält weder eine, auch nur verblümte Aufforderung eben dieſelben Sozialisten an die – preußische Polizei.
24.982
und Gemaßregelten nicht!
09
In Desterreich wie in Preußen. Der Wiener Münzfälschungs- Prozeß, den wir in voriger Nummer bereits besprochen, ist so überaus charakte ristisch für die politischen Sittenzustände im Lande der Habsburgeret, die Rolle, die„ Ordnung und Gesetz" in der Person des Polizeiraths Frankĭ dabei gespielt, so überaus lehrreich, daß wir auf denselben noch einmal zurücktommen müssen.
Durch einen glücklichen Zufall sind wir in der Lage, den bereits erwähnten konfiszirten Artikel der Wiener „ Gleichheit" über dieses Thema mittheilen zu können. Derselbe lautet in seinem wesentlichen Theile:
Der.. Polizeirath Franti spielte in diesem Prozesse eine Rolle, bie nähere Beleuchtung erfordert.
Anton Schreger, 1884 ausgewiesen, erlangt im März 1885 bie Er laubniß zur Rüdfehr nach Wien . Der Polizeikommissär seines Bezirkes Ichidt ihn sofort zu Polizeirath Franti. Dieser erklärt ihm, daß es eine Pflicht der Dantbarkeit für die Erlaubniß zur Rückkehr fei, fich wieder zum Scheine den Anarchisten anzuschließen" und ihm, bem Polizeirath Frankl, über ihre Thätigkeit zu berichten, mit einem Worte Ronfidenten-( d. h. Spikel-) dienste zu leisten. Am 11. April I. J theilte Schreger Frankl mit, daß in Fünfhaus falsches Gelb gemacht werde. Wie Frankl vor dem Untersuchungsrichter angibt, habe er nun erfahren, daß Schreger selbst betheiligt sei und hielt ihm das ftrenge Dor"; Schreger selbst erzählt bei der Verhandlung, Franki habe gefagt, bas war doch ungeschickt von ihnen!" Thatsächlich hatte Schreger, der offenbar zu wenig Material für seine Bezahlung liefern Tonnte, zwei junge, harmlose und unerfahrene Bursche, Spiegel und Emerling, einfach zur Falschmünzerei verleitet und die Werkzeuge bazu nach seinem Geständniß(!) für das Gelb der Polizei ans geschafft. Als Frankl dies erfuhr, trug er ihm auf( nach Aussage Schreger's bei her Berhandlung), die Fabrikation zu unterbrechen, die Gelbstücke zu bringen und die Formftüde zu zerschlagen." Er überbrachte thatsächlich die sechs ganz unbrauchbaren Guldenstüde-- und bamit war für ihn und seine Mitschuldigen die Sache erledigt, ebenso für Polizeirath Frankl.
Bald darauf, am 24. April I. J., berichtete Schreger dem Frankl, er habe entdeckt, daß Nebomansky, Czasla und Brest falsches Silbergelb gießen. Die erwiesene Glaubwürdigkeit dieses Zeugen bewog Herrn Bolizeirath Frankl, die sofortige Berhaftung ber Angeschuldigten zu ver anlaffen. Sie blieben 7 Wochen in Haft, bis sich ihre Unschuld herausstellte; Czaska's Frau war vor Rummer und Noth in jwischen irriinnig geworden. Zwei Tage nach der Verhaf tung dieser brei Unschuldigen, am Pfingssonntag, war Spiegel noch eine Paßanweisung vom Polizeikommissariat aus gefolgt worden, die ihm die Flucht ermöglichte. Seine Berhaftung hätte eben auch die von Schreger herbe is führen müssen.( Schreger wirfte auch sonst anregend"; so sagte er zu Mliczko, man solle doch beim Blumenkorso etwas ausführen". Auch schriftstellerisch war er thätig und suchte bei der Redaktion der Gleichheit" ein Manuskript einzuschmuggeln, in welchem er sich sehr ab. fällig über Denunziantenthum" aussprach, welches aber, weil das Ur. theil über diese Thätigkeit als ohnehin feststehend angesehen wurde, nicht zum Abdruck fam. Es ist nicht bekannt, ob der Polizeirath Frantl auf bie Abfaffung dieses Aussages Einfluß nahm.)
Die Berichte lieferte Schreger in der Privatwohnung Frankis. Seine Berhaftung, sowie die Emerling's, erfolgte erst später. Nachdem der Untersuchungsrichter bei der Verfolgung des Falles Mliczko auf ihn auf merksam wurde, lub er Herrn Polizeirath Frankl vor und legte ihm die Frage vor, warum die von Schreger über seine eigene, sowie über die bes Spiegel und Mlicato erfolgte Betheiligung an der Mün verfälschung In der Siebenbrunngaffe gemachten Mittheilungen nicht sofort zum Gegenstand der in der Strafprozeßordnung vorgesehenen Amtshandlung gemacht wurden?" Worauf Polizeirath Franti antwortete:.... diese Erwägungen beruhen darauf, daß die Mittheilungen Schreger's lediglich auf Vorbereitungshandlungen schließen ließen..." 2c. Diese Borbereitungshandlungen" waren Herrn Polizeirath Frankl als solche gekennzeichnet burch Borlage von sechs Münzen und führten Schreger auf 5 Jahre ins Buchthaus. Die Vorlage eines falschen Zwanzigtreuzer Rüdes, welches Schreger von Czasta erhalten zu haben behauptet hatte, gewann hingegen für Herrn Polizeirath Frankl die Bedeutung eines wichtigen Corpus delicti und führte die sofortige Berhaftung des Be schuldigten herbei.
Die Bertheidigung verlangte bie Borladung des Polizeirathes Frankl als Beuge, was natürlich abgelehnt wurde. Der Staatsanwalt suchte beffen Borgehen zu rechtfertigen; er führte an, sein Bestreben hätte sein müffen, die Frucht nicht früher zu pflücken, bevor sie reif sei," d. h. 10 viele Mitschuldige als möglich faffen zu können. Die Erfahrung hat gelehrt, baß erfiens Unsoulbige in Berbagi kamen; baß weitens Unschuldige wirklich durch den Polizeibeamten Sreger verleitet wurden. Der Herr Polizeirath Frankl scheint also denn doch in seinem Streben" etwas zu weit gegangen zu fein...
... Bei unseren Preßverhältnissen ist eine freimüthige Kritik der Thätig lelt von Beamten unmöglich. Das Eine aber möchten wir denn doch uns zu bemerken erlauben, daß weber ber Respekt vor der bürgerlichen Moral, noch der Respekt vor den Behörden dabei gewinnt, wenn man bie Anarchisten" betämpft, wie es hier geschehen mit allen Mitteln.
Nun ist es freilich nicht unsere Sache, diese Intereffen zu wahren- aber es liegt uns daran, zu konstatiren, daß man auch von der anderen Seite gefegliche und moralische Mittel" nicht als ausreichend betrachtet!"
Diesen, in der Form durchaus maßvollen Artikel hat die Wiener Staatsanwaltschaft von den Worten:„ für die Erlaubniß der Rückkehr"( Beile 6) bis zu den Schlußworten als geeignet, den Thatbestand des Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung zu begründen", ton fisziren lassen.
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Das ist bereits die beste Kritik nicht des Artikels, denn zur, Störung der Ruhe und Ordnung", noch selbst einen Ausdruck, der die Grenzen einer maßvollen Kritik überschritte wohl aber der in dem Artikel aufgezählten Thatsachen. Diese scheint die t. t. hochweise Staatsanwaltschaft geeignet zu halten, den Thatbestand der Störung der Ruhe und Ordnung zu begründen, und sie sind allerdings schreiend, so laut schreiend, daß selbst dem Spießer, der die Zipfelmüße über den Kopf gezogen, die Ohren gellen müssen, wenn er sie vernimmt.
Aber vielleicht sind die Thatsachen nicht richtig wiedergegeben, tendenziös entſtellt?
Höre man, was die" Gleichheit" in ihrer neuesten Nummer schreibt:
„ Des Herrn Polizeiraths Fran!!' s Verhältniß zum Denunzianten Schröger haben wir lekthin in möglichst makvoller Form zu beleuchten gesucht. Wir wurden deshalb konfis. sit; ebenso erging es der Arbeit". Ausnahmsweise werden wir biesmal den Einspruch erheben, um Gelegenheit zur Führung des Wahrheitsbeweise zu haben. Wir können in einem solchen Falle tein Mittel unversucht lassen."
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So schreibt nein, so wollte die„ Gleichheit" schreiben, denn die allezeit weise t. t. Staatsanwaltschaft trat wieder schnell dazwischen und ließ selbst diese Notiz konfisziren. Auch die Mittheilung, man wolle den Wahrheitsbeweis antreten, schließt bereits eine Störung der Ruhe und Ordnung" ein.
Welcher Beweis für die Wahrheit!
Es ist in Desterreich wie in Preußen. Auch jeder Versuch, die Thätigkeit Thring- Mahlow's ins rechte Licht zu stellen, wurde ein Anlaß zu staatsanwaltlichem Einschreiten. Der Unterschied besteht einzig und allein in den Mitteln. In Desterreich kann man nicht verbieten und ausweisen, daher begnügt man sich einstweilen mit Konfisziren, man schädigt die Ruhestörer halt, so gut man kann. In Preußen erttárt Minister Buttkamer Thring- Mahlow, der Lehrkurse im Dynamitanfertigen gab für einen pflichtgetreuen Beamten", in Desterreich führt der Vertheidiger zu Gunsten Schreger's, der Unterricht im Münzfälschen ertheilte, an, derselbe habe so gehandelt aus ,, Gehorsam gegen die Obrigkeit". Und die„ Obrigkeit", nämlich Polizeirath Frankl, läßt diese schwerste aller Anklagen ruhig auf sich sitzen. Hier wie dort derselbe absolute Mangel an Verständniß für die erbärmliche Rolle, die die Auftraggeber solch' schuftiger Gesellen spielen, für das sittliche Armuthszeugniß, das sie sich und ihrer Ordnung" dadurch ausstellen, daß sie erklären, ohne die Schreger, die Ihring- Mahlow 2c. die Ordnung" nicht schützen zu können.
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Schröger war so, ungeschickt", es nicht bei der Theorie bewenden zu lassen, sondern praktisch mitzumachen. Deshalb fiel er hinein und mußte mitverurtheilt werden. Aber diese Verurtheilung fällt mit doppelter, mit zehnfacher Wucht auf seinen Auftraggeber zurück, auf ihn und die„ Ordnung", die er vertritt. Ein wirklich freies Gemeinwesen braucht keine politische Geheimpolizei, weil jeder, der Aenderungen in den öffentlichen Einrichtungen anstrebt, ein natürliches Intereffe daran hat, seinen Ansichten und Absichten die weiteste Verbreitung zu geben je größer die Rolle der politischen Geheimpolizei, um so fauler die Zustände im Staate Däne mark . Dieses Parasitengeschlecht gedeiht nur auf einem verfaulten Körper in Oesterreich , wie in Preußen.
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einschwören lassen wollten, er geht morgen hin und denunzirt) Wir werden der Ehrenbergerei und was damit zusammenhängt, ein besonderes Kapitel zu widmen haben, hier erwähnen wir derselben nur deshalb, weil der Fall typisch ist für die ganze Gattung dieser Gelegenheits revolutionäre, die mit einem wunderbaren Geschick den Polizeirevolutionären überall in die Hände zu spielen wissen. Die Einen ziehen die Anderen an, wie das Aas die Geier.
Unerbittlicher Krieg diesen in der That gefährlichen Elementen in der Arbeiterbewegung. Unerbittlicher Krieg dem System, das dieselben zeitigt, und unerbittlicher Krieg seinen Trägern, die sie in unsre Reihen senden. Die Brandmarkung ihrer nichtswürdigen Handlungsweise ist die unerläßliche Pflicht aller, die sich nicht zu ihren Mitschuldigen machen wollen.
Aus England.
Englands gegenwärtiger Zorgregierung ist großes Heil widerfahren. Sie hat, glücklicher als Putty, einen Fund gemacht, nach dem sich der biebere preußische Tugendminister schon jahrelang vergebens gesehnt hat. Die englische Regierung hat nämlich eine Dynamitverschwörs ung entdeckt!
Und sie brauchte eine solche allerdings sehr dringend, fast ebenso bringend wie ihre preußischen Brüder in Chrifto. Die gemeinen Schur tereien, die sie in letter Beit wieder gegen das irische Bolt verübt, und bie wiederholten Blamagen, welche sie sich dabei zugezogen hat, haben nämlich ihr Ansehen in den Augen des eigenen Bolles erheblich ver mindert. Der Ausfall sämmtlicher Ersazwahlen, die in den letzten Mo naten stattgefunden haben, hat ihr dies zur Genüge bewiesen. Und darum muß sie befürchten, von dem Anfangs Februar zusammentretenden Parlament ein Mißtrauensvotum zu erhalten, was nach der englischen Verfassung ihre Demission zur Folge hätte.
Unter solchen Umständen muß natürlich etwas gethan werden, um bas brutale Vorgehen in Jrland zu rechtfertigen, und das beste Mittel zur Erreichung dieses Zweckes ist natürlich die Entdeckung einer irischen Dynamitverschwörung.
unb med fie enibedt werden, so wurde sie entdeckt. Ja noch mehr, der Verschwörer wurde sogar dingfeft gemacht. Freilich war er schon am Tage vorher an der Schwindsucht gestorben, aber da ein Zooter sich bekanntlich nicht vertheidigen tann, hatte dieser Umstand fogar fein Gutes. Man konnte ihm nun, ohne eine Widerlegung bes fürchten zu müssen, alles Mögliche in die Schuhe schieben; und die Polizei besorgte dies denn auch in der bekannten gründlichen Weise. Bewiesen wurde jedoch weiter nichts, als daß er Cohen hieß und aus Amerika gekommen war, was bis jest nach englischem Rechte noch nicht strafbar ist.
Die liberalen Blätter nahmen diese Entbedung denn auch von der fomischen Seite, und selbst den Konservativen kam die Sache für eine ernsthafte Behandlung denn doch etwas zu sonder bar vor.
Die Regierung hatte sich wieder lächerlich gemacht, und war also ärger daran als je. Um die Scharte auszuwegen, mußte sie ein Dynamitkomplott mit wirklichem Dynamit und mit lebendigen Dynamis tarben entdecken. Bei dem todten Cohen war nämlich nur ein Revolver gefunden worden, und ein solches Instrument befindet sich bekanntlich im Besiz jedes Polizisten.
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Die Polizei ging also auf die Dynamitsuche, und ihre Anstrengungen waren natürlich mit Erfolg gekrönt. Ja fie fand sogar einen ganzen Haufen dieses begehrten Artikels allerdings nicht in den Rocks taschen oder in der Stube des Verschwörers, aber in der Klosetröhre des Hauses, in dem er wohnte. Freilich hatte niemand gesehen, daß er folchen Stoff jemals in seinem Besis gehabt, oder daß er denselben dem
obenerwähnten Versted anvertraut hatte, aber er war Jrisch- Amerikaner, und das genügte. Denn daß in demselben Hause ein Geheimpolizist sein Heim aufgeschlagen hatte, und daß dieser Mann dasselbe Closet benutte, war natürlich Zufall. Die englischen Spitel find nämlich ebenso wie bie Buttkamer'schen, immer höchst pflichtgetreue und ehrenwerthe Beamte".
Der Amerikaner Callan wurde also verhaftet, und aus der Closetröhre des betreffenden Hauses sowie aus dem Rehrichthaufen wurs den nicht weniger als achtundzwanzig Pfund Dynamit hers ausgehoben.
Achtundzwanzig Pfund!
Wie viel würde unser Putty darum geben, wenn noch vor der neuen Berathung des Sozialistengesetzes bei irgend einem Sozialdemokraten ein solches Duantum entdeckt werden könnte!!
Und solange die Ursache fortdauert, wird auch die Wirfung nicht aus der Welt verschwinden. Daß Ihring- Mahlow sich erwischen ließ und Schreger ungeschickt" war, fann die Buttfamer und Frankl nicht veranlassen, auf die Schreger und Ihring- Mahlow zu verzichten. Im Gegentheil. Immer stärker wird das Geschmeiß sich einnisten, immer mehr werden als Arbeiter verkleidete Schufte und zur Schufterei forrumpirte Arbeiter Opfer ihres niederträchtigen Gewerbes suchen, im Interesse des Klassen Staates und der Ausbeuter Gesellschaft. Und es ist ergiebig ihr Gewerbe, denn die Gewalthaber haben durch ihre Politik der Niederdrückung der Befreiungsbewegung der Arbeiterklasse genügend Haß gesäet, um leidenschaftlichen Naturen den Judasrath- ihrem Bertheidiger nur im Beisein des Gefängnißpersonals gestattet, schlägen der Pflichtgetreuen“ und„ Gehorsamen" geneigt zu machen in Desterreich wie in Preußen.
dem noch ein gewiffer Sartins verhaftet. Bei demselben wurde allerDa aber zu einem Romplott wenigstens Zwei gehören, wurde außer dings fein Dynamit gefunden, aber er soll mit Callan und dem tobten Cohen verkehrt haben, und infolgebeffen ist natürlich auch er ein Dynamitarbe.
Dbwohl mit den beiden Angeklagten bereits mehrere Berhandlungen und Zeugenverhöre abgehalten worden sind, ist ihnen noch immer nichts Strafbares nachgewiesen. Troßdem wird ihnen eine Unterredung mit
was in England der Strafprozeßordnung direkt zu wiberläuft. Der Rechtsanwalt hat sich um Beistand an den Richter gewendet, der denn auch erklärte, daß ihm eine solche Maßnahme noch nie vorgekommen sei, daß er aber trobem in der Sache nichts thun tönne, weil diefelbe Sache der Polizeibehörde, respektive der Staatsan waltschaft sei. Daraufhin brandmarkte der Bertheidiger dieses ungesets liche Borgehen in Buschriften an verschiebene Blätter, und nun fing bie Bolizei an, au ahnen, daß die öffentliche Meinung sich wieder gegen fle wenden könnte.
Seien wir deshalb vor diesem nichtswürdigen Geschmeiß auf der Hut, das sich in allen möglichen Gestalten in die Arbeiterbewegung drängt, heute im staubigen Kittel des Arbeiters und morgen im bürgerlichen Gehrock. Und hüten wir uns zugleich vor ihren indirekten Helfershelfern, den schiffbrüchigen Elementen aus der bürgerlichen Welt, die nur aus persönlichen Gründen sich der Arbeiterbewegung anschließen. Diesen abenteuernden Demagogen ist die Bewegung in der Regel nicht radikal genug", weil sie ihrem Ehrgeiz oder ihrer persönlichen Rachsucht nicht genügend Rechnung trägt, sie sind aber auch die Ersten, die Bewegung zu verrathen, sobalb ihre schmutzigen Sonderinteressen es erheischen. Derselbe Hauptmann von Ehrenberg, der heute in revolutionären Flugblättern gegen die waschlappigen Sozianische Ag nten nach England gesandt, um in London und anderen listen hetzt, die sich auf seinen idiotischen Preußenhaß nicht
"
Die Folge davon war, daß eine neue Räubergeschichte ausgeheckt wer ben mußte. Dieselbe wurde am 14. Dezember in den Times" servirt. Sie ging barauf hinaus, daß die Polizei einen vollständigen Drganis fationsplan der irischen Dynamitverschwörung" in Händen habe. Die felbe werbe von einem Dr. Hamilton Williams in New York geleitet, ber einen ganzen Stab" von Schreibern beschäftigt und 200,000 ẞfund ( 4 Millionen Mark) zu seiner Verfügung habe, um damit den Krieg in Feindes Land zu führen". Dieser Krieg foll den 8wed haben, unlieb
fame Persönlichkeiten zu tödten und öffentliches und privates Eigenthum"
zu vernichten. Zu diesem Zwecke werden angeblich fortwährend amerikas großen Städten Attentate anzuzetteln. Und nach diesen eine