lasso». Sr hatte freilich auch die Cr6me der Gesellschaft, die vornehmen Herren, die feudalen lerautjunter, die in Religion, Moral, Schutzzöllen und Sozialistengesetz machen, arg kompromittiren können. Wenn man siich erinnert, wie viele Jahrzehnt« die Gefängnißstrafen ausmachen, die nur i» Jahr 1887 von deutschm Sozialdemokraten ab- zefeffm worden find, so erscheint der Fuchs uns als eine liebenswerthe ehrwürdige Persönlichkeit. Geschäftsmäßiges Hazardiren ist eine Beschäf- tigung, die zu den nothwendigen Lebensreizen der Edelsten der Nation gehört,geschäftsmäßiges" Zlgitiren im Sinne der Arbeitersache gehört auf die Anklagebank, in die Strafanstalt und in die Verbannung. Wer lann an der göttlichen Ordnung der jetzigen Gesellschaft zweifeln, wenn er steht, wie der Hebriier Fuchs der christlichen Milde thellhaftig wird, während die Umstürzler hinter Kerkermauern für ihre teuflische Ge- ßnuung büßen müssen? Und sonderbar, höchst sonderbar! Keine Gnade wollen die Sozialdemokraten, fie fordern nur ihr Recht. Sie «erden nicht ermüden in ihrem Kampfe. Trotzdem diesenKampf um'S Recht" der Liebling der Bourgeoisie, Herr Karl Emil FranzoS  , niemalspoetisch verklären" wird. L ic. Wie«rbeiter bohkotten und wie Bourgeois bohkotten. In Bessungen   bei Darmstadt   haben sich nach dem national- liberalenDarmstSdter Tageblatt" ewe Anzahl Bürger vereinigt, die- jenigen Wirthschaften Bessungens  , in denen sozialistische Blätter aus- legen, nicht mehr zu besuchen. Der Beschluß richtet sich hauptsächlich, wenn nicht ausschließlich, gegen das dorttge Arbeiterblatt, dieHessische Bürgerzeitung", der auf solch« Weise der Garaus gemacht werden soll. Hier zeigt sich recht deutlich der Unterschied zwischen dem, waS der honette BürgerTerrorismus der Arbetter" undberechtigte Selbst- Hilfe" nennt. Nie ist es den Arbettern irgendwo eingefallen, den Wir- then vorzuschreiben, welche Blätter sie nicht auflege» sollen. Sie haben sich damit begnügt, wenn sie die ihren Interessen dienenden Blätter neben dm übrigen, mochten diese auch noch so arbetterfeindlich sein, auf- ipgte», der honette Bürger aber duldet kein anderes Organ neben seiner ihm so theuren Geldsackspresse. Er fühlt, daß seine Sache schlecht ist und darum fürchtet er die Stimme der Kritik, der klassenbewußt« Ar- ietter aber ist sich der Güte seiner Sache bewußt, und weit entfernt, die Kritik zu meiden, sucht er sie. Ihn macht die Ueberzeugung, daß das Recht auf seiner Seiie ist» kampfesmuthig. Feigheit und Grausamkeit aber, die Tugenden des modernm Musterbürgers, sind die untrüglichen Anzeichen eines schlechten Gewissens. Die Rohheit der Kapitalistenklasse tritt nirdend« so offen zu Tage als in der amerikanischen   Geldsackspresse. Man steht drüben noch nicht so vollständig unter dem Bann der kon- »entionellen Lüge und giebt daher seinen Bourgeois- Instinkten offenern Ausdruck, als es diesseits des Ozeans der Fall, wo jedoch die wirk- >che Gesinnung, wie aus tausend T h a t s a ch e n hervorgeht, keineswegs eine edler« ist. Man höre also, wie derNew Aorker Herald" ganz kürzlich erst mit Bezug aus die Bagabundenfrage seine Lehren ganz ungenirt zum Besten gab. Unter der charaktristischen Ueberschrift: Ein Uebel, welches spaßhaft(kunnx) erscheint, aber »irklich ernster Erwägung werth ist," meldete er, daß nach dem Bericht eineS hervorragmden Eisenbahn-Beamten nicht weniger als S0,«XX) Tramps(Landstreicher") fortwährend an den Eisenbahnen des Landes entlang wandern. Dieselben begehm angeblich alle Arten scheuß- »«her Berbrechen: verbrennen Brücken und Zäune, stehlen nicht allein Gegenstände aus den Fracht-CarS(Cars Wagen), sondern entwenden auch schwere Eisenschienen. Eine ihrer Hauplpraktiken sei, Hand-Cars zu stehlen, um damit sich selbst auf der Bahn weiterzubefördern. Angenommen, bemerkt dazu dieNew Yorker Bolksztg.", daß dies Alles richtig fei. woraus zu schließen, daß sich etwa die zehnfache Zahl von Tramps(alS die angegebenen so.oovj im Lande herumtreiben ein glänzendes Zeugniß für die wirthschaftlichen Verhältnisse in den Ver- «inigten Staaten angenommen also, daß alle jene Angaben richtig seien, so rechtfertigen dieselben doch durchaus nicht den nachfolgenden Satz desN. Z). Herald":Ein versöhnender Zug(reckoowinx ü-awre) in der Sache ist die Zahl der Unglücksfälle unter den Tramps. Genaue Ziffern sind nicht erreichbar, aber man schätzt, daß Ahrlich dreitausend von ihnen getödet oder verkrüppelt werden. Während de« letzten Jahres wurden in Michigan   S7 Tramps ge tobtet und 4S verwundet. Die meisten von ihnen versuchten, eine Fahrt zu stehlen." Es ist unnütz und überflü sig, über den b e st i a l i s ch e n A u S- druck der Schadenfreude darüber, daß jährlich dreitausend Menschen getövtet oder verkrüppelt werden, weil sie in ihrer elenden Lage zu thun versuchten, was die gutgenährten New Yorker k Polizisten täglich ungestraft thun, nämlich eine Fahrt zunas- r sauern" ein Wort des Tadels oder der Verachtung zu verlieren. l Aber ei ist schwer, angesichts solcher Schamlosigkeiten sich immer gegen- !» wärtig zu halten, daß ein« tüchtige Tracht Prügel für die Verüber dieser ! Schreibereien zwar einenversöhnenden Zug" in der Geschichte der kitpttalistischen Preß-Verbreche» bilden, aber doch diese selbst nicht be- >. fettigen würde. Sie werden erst mit dem ganzen System des Kapita- i liSmuS verschwinden. st z. Einenrech tartigenBeitragzurFrageder Beschönigung » de» MeineidS   finden wir in Nr. IS derFrankfurter   Ztg." vom IS. Januar-Abendblatt  . Man höre nur: t> Dortmund  , 17. Jan.EinMusteramtmann" hatte sich heute vor E dem Schwurgericht wegen Meineid« zu verantworten. ES * war der Amtmann Schulze Wellinghausen aus Brackel, der seit einer x Reihe von Jahren die Amtseingesessenen tyranisirt und chikanirt hat. R Die Gemeinde Brackel, in welcher er wohnte, hatte am meisten zu leiden. >, Der Amtmann   trieb die anonyme Denunziation geradezu g e- t fchäftSmäßig, und zwar bediente er sich hierzu der Hülfe seiner Unterbeamten, deren Frauen, Mütter sc., welche die betreffenden Schrift- stück« versoffen mußten. Wenn einer der Unterbeamten bei ihm in Un- t gnade gefallen war, dann wurden auch dies« beim Landrath, der Re- x gierung oder auch beim Amtmann selbst denunzirt. Es ist gar nicht zu ,» sagen, welches UnheU in dieser Weise angerichtet wurde. War doch ch nicht einmal der greise 78 Jahre alte Superintendent vor anonymen Zusendungen gehässigster Art sicher. Endlich grub sich aber der Muster- D amtmann selbst die Grube. Durch seinen zweiten Sekretär ließ er den z» ihm mißliebig gewordenen ersten Sekretär Wolters wegen eines Jagd- i» Vergehens denunziren. In dem Termin vor dem Schöffengericht wurde der t. Amtmann   befragt, ob er Kenntniß habe, von wem die anonyme Denun- n zialion ausgehe, wer das Schrifstück geschrieben ic. Der Amtmann b e> £ schwor, er wisse hiervon nichts. Nun saß er wegen Meineids fest. » Der Denunziant, der zweite Sekretär, hatte Herrn Wolters bereits vor- d her den Sachverhalt mitgetheilt. Der zweite Sekretär hatte die Denun- * ziatton von seiner Mutter schreiben lassen. Wenn der Beamte dem t Amtmann   den Willen nicht gethan hätte, würde er kurzer Hand ent- f. lassen worden sein. Die Geschwornen nahmen nur fahrlässigen zt Meineid an, infolg« dessen der Amtmann Schulze-Wellinghausen zu 8» Monaten verurtheUt wurde." Man wird uns zustimmen, daß wenn irgend ein Meineid als wis- st fentlich geleisteter bezeichnet werden kann, dies von dem oben mit- o getheilten gilt. Trotzdem aber kam sein Verüber mtt bloßer G« f ä n g- » strafe davon. Warum? Die ehrenwerthen Bürger, welche das Amt der Geschworenen bekleideten, wollten ihrem Klassengenossen die Schande de» Zuchthauses ersparen und bewilligten dem Schurken A»on gewerbsmäßigen Denunzianten die Ausrede der Fahr- ei lässtgkeit. So beurtheilt der Kern des ordnungsliebenden Bürgerthum« » den M e i n e i d, wenn er in den schmutzigsten Motiven«ut- tt zelt. Blickt hierher, ihr tugendhaften Seelen, die ihr in pharisäischer t. Entrüstung über uns herzieht, weil wir den Freund, der aus edlen U Motiven gehandelt, nicht als ehrlos erklärt! Es war keine Finte, Herr Renff hat Wirklich geklagt. G Wenigstens hat er die Klage eingeleitet. Run, um so besser. Wenn er g oder sein« Hintermänner sich eingebildet haben, aus diese Weise auSzu« 0 kundschaften, woher wir unser« Informationen über diePflichtgetreuen" te Ehren Putkamer beziehen, so irren sie sich gewaltig. Damit wird es » unter keinen Umständen etwas werden. Aber sie sollen sich darum doch » nicht zu beklagen haben. Wir werden unfern englischen Freunden ein X Material über das Treiben der Sendboten Ehren-Krügers im All- b> gemeinen und des Herrn Reuß im Speziellen zustellen, daß sie und da« englisch  « Publikum, voran die Geschworenen,»ollständig be« friedigt sein werde». ES wird eine prächtige Gelegenheit geben, rwe die großarttgsten Seiten des Berliner   Ruster-Regierungssystems in'« hellste Licht zu setzen und dabei zu zeige», mtt welchen morasischen Mitteln dasselbe die Moral, mit welch ordnungsgemäßen Mitteln ei die Ordnung zu retten versteht, sowie ferner, wie man in staatSrettterischen Dingen hinter Bismarck-Puttkammer zurückgebliebene Länder zur Theil- nähme am guten Werk anleitet. Weiter wird der Prozeß Gelegenheit geben, die Londoner   Anarchisten, die jedermann unter vier Augen erzählen, Reuß und Peukert seien auch von ihnen vollständig der Spitzelei über- führtworden, aber bis jetzt noch nicht den Math gehabt habe», es öffentlich bekannt zu geben, diese sonderbaren Heiligen zu zwingen, mtt ihrer Wissenschaft herauszurücken. Wir zweifeln nicht, daß da eben- falls sehr nette Dinge an's Tageslicht kommen werden. Und schließlich wird sich wahrscheinlich auch der Herr Peukert von Nirgendheim" genöthigt sehen, aus dem Versteck, das ihm gute Freunde hochherzig gewähren, nicht um ihn vor den Verfolgungen der reak- tionären Regierungen, sondern vor der Gefahr zu schützen, daß ihn die genassührten bisherigen Gesinnungsgenossen zur Verantwortung ziehen könnten, heraustreten und sein Verhältniß zu seinen Reisebegleitern öffenttich darzulegen. Mit einem Wort, wer auch immer Herrn Reuß den vortrefflichen Gedanken eingeblasen hat, denSchutz des Gerichts" anzurufen, wir drücken ihm unfern verbindlichsten Dank aus. Apropos Peukert. Weil wir gerade diesen Helden genannt, und sintemalen in deutschen   Reptllblättern der von Herrn Peukert redi- girteRebell" eine gewisse Rolle spielt, so mag hier«ine kleine Zu- sammenstellung aus verschiedenen Nummern dieses merkwürdigen Blatte? folgen, die einen recht interessanten Beitrag zu dem Thema liesern, wie ein Blatt redigirt werden muß, um Gnade zu finden vor der Po- l i z e i. Wir verdanken dieselbe dem Genossen Jens Christensen, der sich leider die ersten acht Nummern desRebell" nicht zu beschaffen vermochte. Jndeß ist e? auch an dem Vorhandenen genug. Man höre also: Nro. S.: Einen Artikel, überschrieben:Die Enttäuschung im sozial- demokratischen Lager" und strotzend von den gemeinsten Angriffen aus die deutsche Sozialdemokratie. Ferner unter dem TitelKriegSwissen- schastliches" eine Anleitung zumZerstören von Häusern" und einprobates Wittel für gewisses Ungeziefe r". Nro. 10: Eine krästige Philippika gegen dassozialdemokratische Führerthum" und ein wuchtiger Artikel überRevolutionäre Borbe- reitungen". Nro. 11. Ein Artikel, betiteltHerstellung von Bomben" und die üblichen Schimpfereien aus die Sozialdemokratie. Nro. 12: Dasselbe und die Aufforderung, gleich loszuschlagen(d. h. also Putsche zu veranstalten). Nr. 13: Nieder mit den Sozialdemokraten! Nr. 14: Allgemeine Belehrung über Sprengstoffe und Anweisung zur Herstellung vonBrandzylindern". Schimpfereien gegen die Sozial- demokratie. Nr.: Dasselbe und Anleitung zur Herstellung vonBrand-Ziga- retten" undBrandflaschen für Holzlager". Nr. 16: Herstellung vonZündkapseln" undStickbomben." Nr. 17: Ein Artikel überdie explosiven Stoffe" und natürlich l die üblichen Schimpfereien auf die Sozialdemokratie. Also in jeder Nummer die gemeinsten Hetzereien gegen die Sozial- demokratie und in fast jeder Nummer Aufforderungen zu Putschen und Anleitungen zur Herstellung von Sprengmaterialien! Das also ist es, was die Polizei braucht! Von dem in Nr. IS mitgetheilten Rezept zur Anfertigung vonBrand« flaschen für Holzläger" machten im Oktober v. I. einige Wiener   Arbetter Gebrauch. Dieselben wurden natürlich promptentdeckt", und Peukert hatte dabei die Stirn, zu erklären, daß die Pollzeiihre Hand im Spiele gehabt zu haben" scheine, und über die Vertrauensduselei der von ihm verführten Arbeiter, die insgesammt zu 126'/, Jahre» schwere» Kerkers verurtheilt wurden, zu spötteln. Die Freude über den gelungenen Streich war offenbar zu groß, alS daß er sie ganz hätte unterdrücken können, oder vielleicht auch die Freude über die dabei verdienten Polizeisilberlinge. DerRebell" machte im November 1885 der zweimal monatlich er- scheinendenAutonomie" platz. In derselben wurde natürlich das Schimpfen auf diesozialdemvkrattsche Spitzelbande", sowie die Putsch- macherei fortgesetzt. Unter den bisher erschienen 31 Nummern ist eine einzige, die nicht in dieser Beziehung die Arbett der Polizei zu machen bestrebt wäre. Kein Wunder daher, daß Reptilienblätter& laPost",Kreuzzeitung  " undReichsbote" gelegentlich dafür Propaganda machen. Verleumdung und Beschimpfung sollte Uneinigkeit in die Reihen unserer Genossen hineinbrinzen; Anzettelung von Attentaten und Putschen aber liefern Material für neueUnterdrückungsmaßregeln". So Christensen. Seitdem er das geschrieben, hat die Enttarnung der Schröder, Haupt und Konsorten die Berliner   Gesellichaftsretter so in Bestürzung versetzt, daß sie es für das Beste gehalten haben, in den Motiven zu Putkamers Neuestem die Anarchisterei ganz mit Stillschweigen zu übergehen. Nun,Rebell" undAutonomie" bleiben trotzdem ge- eignet«? Material wenn auch im umgekehrten Sinne. Ein Reptil auf dem Pegasu». Es klingt ja ewaS unnatür- lich, ist aber trotzdem wahr. Uno warum denn auch nicht? Warum sollten die Reptile, die so grausam unsere Prosa malträtiren, nicht auch einmal auf den Pegasus steigen? Da lasen wir neulich z. B. in zahl- reichen Blättern folgendes alSformschön" undschwungvoll" uns em- psohlene Gedicht: Auf! die Zeit ist neu geworden, Neue Zeil will neuen Rath: Laßt das Grübeln und das Sorgen, An die Thore klopft der Morgen, Auferstanden ist die That. Was einst Schiller  '? große Seele Tief ersehnt und heiß entbehrt, Daß ein Volk in-in'ger Stärke Lauschte seinem Lebenswerke, Uns, den Jüngern ward's bescheert. All- sind wir auserstanden, «IS un» Deutschland   auferstand; Neues Z'el ist uns errichtet, Wer in Deutschland   singt und dichtet, Singe für sein Vaterland. Unsres Volkes Herz verschmachtet, Seine Seele ichreit nach Brod; Eine« Volkes Seelen-Schmerzen Hellt man nicht mit Spaß und Scherze», Ernstes Wort erheischt die Roth  . Drum heran zum Werke jeder, Wem ein Gott   Gesang verlieh; Au« d-S Alltags schweren Ketten Gilt's den deutschen   Geist zu rette«, Gebt dem Volke Poefiel Wie sich au» der Völker Thate» Weltgeschichte mächtig webt, - Dichter, laß dein Volk eS sehen, Und dein Volk wird dich verstehen, DaS Geschichte selbst erlebt. Wehr' ihm die BerzweiflungS-Lehre, Die von Welten Willkür spricht: Wecke, schlage nicht darnieder, Dichter, gib dem Volke wieder Seinen Glauben an das Licht! Trag' ein deutsche« Hew im Busen, Wer in Deutschland   sagt und singt; Deutsches Volk will lieben können, Den nur wird'S den Seinen nenne», Der fein Herz zur Liebe zwingt. Der Ä-rfasser heißt Wilde'nbrüch(ckllch»Hrtk von»), ist m schon früher einmal in de» W-g gelaufen undschmiert Verse, wie«a» Stiefel schmiert" mit einer Leichtigkeit, daß man unwillkürlich denke» muß, dieschnelle Katherine" sei unter die Musen gegangen. Wer das Zeug versteht, bezahlt einen Thaler, wie da? Kind, welches ein Märchen nicht glaubt. Dieser Herr von Wildenbruch, LegaiionSs ekretar und natürlich auch Reserveoffizizier, der aus Kommando zu jeder Tage«- und Nachtzell 100 wohlqedrillte Verse in der Stunde aufmarschiren läßt, ist aber der größte Dichter des neuen Deutschland   der zweite Schiller, wie S t ö ck e r der zweite Luther  «nd darum haben wir das obige Pröbchen gebracht. Einer von» zweite» Dutzend. Die auf dengewaltsamen Umsturz" von Staat und Gesellschaft gerichtete Thätigkeit des Sy- stems Puttkamer   durch dieHände" zu kennzeichnen, die es sich als Beihelfer zum guten Werke kaufen muß, haben wir heute eineSpe- zies" vorzuführen die Gelegenheit, die so recht dazu geschaffen scheint, den Heerbann eine? so alten Heckenreiter-Geschlechtes zu zieren. Einige bedeutendere Größen des ersten Spitzeldutzend haben zwar mtt vielem Schal fsinn und Muth sich bereits zu säubern unternehme» müssen, so der liederkundige Kollege Peukerts zuNirgendsheim" bei London  , Herr Theodor Reuß  , der in einem Goldbade von tausend Pfund Sterling M. 20.000. Genesung sucht, was ein sehr lustiges Schauspiel werden kann. Wir glauben indeß die Leser d. Bl. trotzdem nicht allzuweit von der Hauptsache abzulenken, wen» wir einem Freunde das Wort ertheilen, der von einsamem Posten her Kunde bringt über die rastlose Minirarbett einesberufsmäßigen Wüh- lers und Aufhetzers" schlimmster Sorte. Dank vom Hause Oesterreich  " und Geld vom Welfenfond, dieseIdeale" sind es, die den Spitzel Nr». 1Z zuHaß und Verachtung" gegen Gottesfurcht, Zucht und fromme Sitte an dieArbeit" riefen. Doch hören wir unsern Gewährsmann selbst: Sollten Sie Einsendungen unter der Adresse Karl Herr- mann oder einer fingirten Chiffre aus Warnsdorf in Böhme» erhalten, so seien Sie vorsichtig, denn derselbe arbeitet ausTod und Verderben hier unter den Arbeitern und bringt Zersplitterung in die Partei. Von zuverlässta- ster Seite ist mir mitgetheilt, daß dieser Herrmann«in preußr» scherPolizeispitzel ist, welcher alleMonate auSMagd«- bürg Geld erhält. Der geringst- Bettag ist SV Mark. Vor Kur» zem erhielt derselbe SOS Mark. Er hat eine arme Mutter in Magdeburg  , welche er zu sich nehme» zu wollen äußert. Bei einer gelegentlichen Verhaftung, die er selbst durch eine An- zeige provozirte, berief er sich auf den Magdeburger Polizeiprik» sident(Poliz-irath oder-Meister)*), worauf er sofort enthaftet wurde. Wir hatten auf diesen Mann ein scharfes Auge, denn er bekennt sich alSstrenger Anarchist", um sich in seiner Umgebung beliebt zu machen. Auch vertheilte er in den sächsische» Grenzgegenden Most'scheFreiheiten"! Nach Deutschland   haben wir gewarnt. Es scheint fast überflüssig, hinzuzufügm, waS uns von andrer Seite noch berichtet ist:Bon diesem Herrmann(heißt es da) wurde uns seinerzeit selbst die bekannte Spitzelaffaire Peukert- Neve mitgetheilt." Mtt besonderem Interesse aber dürste sich wohl nach diesem Vorgang heute folgende Warnung lesen, welche demSozialdemokrat" Nr. vom 17. Juni 1336 wörtlich entnommen ist: Warnung. Der Schriftsetzer Karl Herrman»(alias Unger) aus Magd«» bürg(in Schönebeck   neuerdings öffentlich abgethan) setzt ver- muthiich seine Schwindeleien und Anzapfereien ander- wärt« weiter fort. Im Mai 1885 wurde er hier flüchtig; er gab vor, alsAnarchist" wegen Verbreitung derFreiheit", wurde aber wegen gemeinen Diebstahls verfolgt. In Zürich  und Basel   suchte er parteigenössische Kreise auf und wurde Ansang« Juni in Basel   wegen erwähnten Di-bstahls verhaftet und bestraft; worauf er feinen Schwindel abermals in parteigenösstschen Kreise« prattizirte. Wir warne» ausdrückttch vor dies» in Gauner. Derselbe ist mittelgroß, schlank, hat blondes Haar und Schnurrbart, frische Ge- sichtssarbe und einschmeichelndes Benehmen. Empfange man ihn, wo er sich zeigt,feierlichst", und gebe uns sofort Kenntniß von seine« Ausenthalt und Treiben. Die Züricher und Magdeburger   Genosse». «Ist's Zufall, ist'S ein Räthsel der Natur!?" Aus diesemDoppellaut" erkenn' ich Eines nur: De  »Meister s" Stimme mächtig, voll und laut, Der mtt BerbrecherhändenTempel baut". Die eiserne MaSke. Der Verfall der amerikanischen Republik. In der tteff« lich redigirte»Amerika  ». Bäckerzeitung" lasen wir neulich:Henry George  , dessen Geschicklichkeit in der Schilderung gesellschaftlicher Mißstände bekanntlich weit bedeutender ist als fein Talent, die richtige« Mittel zur Beseitigung derselben zu finden, schilderte kürzlich in feinem Blatte den Verfall des republikanischenGeistes, de» er sehr richtig auf die Abhängigkeit der Massen von einer Minderheit zurückführt. Er kam dabei der allbekannten Wahrheit, daß die Slonomifche Abhängigkeit jede politische Freiheit illusorisch macht, so nahe, daß ein wenig mehr Konsequenz ihn von der Rbsurdilät seiner Landtheorie hätte überzeugen müssen; doch das nur nebenbei. Der N. Y. Herald" kritisirte G-orge's Anschauung darauf in der, der kaptta- liflischen Lohnschreiberei üblichen obeistächlichen Weise, indem er diese Behauptung George'S lächerlich zu machen suchte. DaS genannte Blatt schrieb nämlich: Wir muhten staunen, als wir das lasen. Die republikanische Re. gierungsform soll dem Untergange nahe sein? Wir haben noch keine Erschütterung bemerkt, sondern im Gegentheil, wir werden von allen Seiten beglückwünscht, daß unsere Jnstitulionen auf gutem politische« Untergrunde beruhen; der amerikanische   Adler hat nie eine bessere Stimme besessen alS jetzt, und daS Volk genoß nie wie vorher bessere Aussichten für die Zukunft als gerade jetzt. Als die Anarchisten ver- urtheilt wurden, hieß es, es werde»um Krach kommen, wir haben noch kein Sturmsignal zu sehen bekommen! Sind denn unsere Lohnarbeiter nicht besser behaust, beileidet und geschult al» anderswo? Unsere repu» blikanische Regierung mag nicht ganz vollkommen sein, aber sie ist jedenfalls besser als jede andere R-gierungssorm. Unsere Politik ist korrupt? Nan wohl; ist die Politik weniger korrupt in Deutjchland, Frankreich   und England?" Sowett derHerald". Darauf erwiderte George in seinem Blatt:Die lieblichen Saiten- töne der nationalen Eitelkeit, die hervorgebracht werden und die in dem Grundsatze:Esse, trink« und sei vergnügt" gipfeln, sind allerdings ganz hübsch anzuhören; nichts destoweniger wird gerade durch die süßen Tön- der Versall unserer Volksregierung verdeckt und daS Volk eingelullt, damit eS den Verfall nicht merke. Eine Volksregierung geht aber nicht mit einem Krach unter. Sie wird langsam untergraben, im Stillen umgemodelt, der Geist, die Kraft, da« wahre Wesen derselben wird zerstört und untergraben, während die äußer« Form unberührt bleibt und auf der Oberfläche die Dinge anscheinend unverändert ver- bleiben, bis schließlich der Krach die hohle«ußenschale sprengt. S« hat| Jahrhundert« erfordert, ehe die Cäsaren des alten Rom'S zugaben, anders als durch den Willen des Senats zu herrschen, aber sie haben nichtsdestoweniger ohne ihn geherrscht. Nicht der plötzliche Krach ist eS, der unser« Institutionen gefährdet, sondern durch da» langsam«, systematische Wegstehlen der Macht deS Volkes feiten« Weniger, bilden sich Zustände, die auf die Dauer mit einer Republik unvereinbar find. Wie weit es damit schon gekommen ist, kann jeder sehen, der seine Augen dazu öffnen will. DerHerald" frägt, ob die Politik hi-r kor- rupter sei als in Europa  ? Kann derHerald" uns eine deutsche Stadt nennen, die von einem Schnapswirth beherrscht wird, wie San FranciSe» von einem Boß Buckley? Weiß er von einer französischen   Stadt, die gleich Baltimore   von einer Bande Dieben, Mördern und Stimmkasien- stopsern verwaltet wird? Oder weiß er von einer englischen   Stadt, »on der ein Ex-Polizeisuperintendent Wölling, wie von New York  , sage« ») Wahrscheinlich unserAnarchisten"«K r i e t« r. Dl» Red.