für den Fall der Ablehnung seiner Forderungen mit der Arbeits= einstellung gedroht hätte. Wir wollen ihm seine Zurückhaltung jedoch nicht allzusehr verübeln. Der arme Teufel wohnt im Bereich des kleinen Belagerungszustandes und weiß sehr gut, daß ein Streik oder Streifversuch zur Verbesserung der Hungerlöhne nur zu leicht die unerbittliche Ausweisung, namentlich von Familienvätern, nach sich zieht. Es war daher sehr human von den Deutsch- Freisinnigen, die Lohnerhöhung zu bewilligen, ohne es auf einen Streit ankommen zu lassen".

Dresden- Neustadt M. 50.-, Bielefeld M. 43.20, Hohenstein M. 10.-, Pforzheim M. 31.20, Kaufbeuern M. 4.-, Ober- Weimar M. 10.­Coblenz M. 10.-, Cassel M. 50.-, Spremberg M. 50.-, Wilhelms haven M. 50.-, Minden M. 16.-, Osterode M. 10.50, Hof M. 15.­Werdau M. 15.-, Neustadt a. H. M. 14., Halberstadt M. 42.-, 50.- orient Merseburg M. 9.40, Königsberg M. 50.­

Hasenclever- Fond: Die rothen Gürtler B. M. 10., Göln 2. Rate M. 180.-, Hof M. 16.50, Offenburger Nachrichten M. 15.24. A. Bebel, C. Grillenberger, W. Liebknecht, H. Meister, P. Singer.

Zweifelsohne, und den Herren Rickert, Zelle und Konsorten gebührt dafür unbedingt die Bürgerkrone als Netter des Vaterlandes". Was mun aber unsern Wilhelm anbetrifft, so ist es ja wahr, mit dem Streit hat er nicht gedroht, aber dafür hat er eine ganz respektable bir Leistung auf dem Gebiete des Boycott's aufzuweisen. Als neulich die Berliner Kreuzzeitung" einen Ton anschlug, der Wilhelm nicht paẞte, da wurde das junker- feudale Blatt von ihm in aller Form geboycottet. ,, Du kriechst zu Kreuze, oder Du verlierst Mich und Meine Leute als Abonnenten" erklärte Wilhelm, und bei der straffen Organi sation, über die er verfügt, schlug seine Erklärung durch die ,, Kreuzzeitung " hat schnell Einkehr gehalten, und die offizielle Beilegung des Boycott's soll binnen Kurzem erfolgen.

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Man kann dieses Beispiel den Arbeitern nicht genug zur Nacheiferung anempfehlen. Abeiter, blickt auf unsern Wilhelm und thut, wie Er gethan!

Zweierlei Maß. Wenn ein Verurtheilter sich während seiner Haft ordentlich aufgeführt hat, so kann er nach Verlauf von drei Vierteln der ursprünglich festgesetzten Strafhaft unter dem Vorbehalte aus derselben entlassen werden, daß er bei rücffälliger Aufführung auch den Nest der Strafe abfißen muß. Nach diesem in Preußen geltenden Grundsatze sind bereits wiederholt Wechselfälscher, Diebe, betrügerische Bankrotteure, wegen fahrlässigen Mords, wegen Unterschlagung, wegen raffinirten Betruges Ver­urtheilte bereitwilligst vorläufig" auf freien Fuß gesetzt worden, und selbst bei keineswegs misterhafter Führung ist oft aus dem Provisorium ein Definitivum geworden.

Im Hinblick auf diesen Umstand haben die Eltern unseres vor drei Jahren als Opfer eines sch machvollen Justizmordes zu drei und einem halben Jahr Gefängniß verurtheilten Genossen Aug. Stück elhahn vor etlicher Zeit ein Gesuch um vorläufige Entlassung ihres im Glückstadter Gefängniß internirten Sohnes eingereicht. Gegen Stückelhahn's Aufführung im Gefängniß lag auch nicht der geringste Tadel vor, trotzdem erkannte der preußische Justizminister, dem das Gesuch in letzter Instanz zur Entscheidung unterbreitet worden, daß Stückelhahn bis zum letzten Tag der erkannten Strafzeit in Haft bleiben muß. Auch nicht eine Sekunde könne dem gefährlichen Individuum ge­schenkt werden, das und darin bestand sein Verbrechen" sich der Beihilfe der Verbreitung des Sozialdemokrat" schuldig gemacht. Die hochbetagten Eltern sollen, als sie den Bescheid erhielten, vor Ver­zweiflung schier außer sich gewesen sein.

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Korrespondenzen.

Sechster fächischer Reichstagswahlkreis( Dresden- Land). [ Schluß.] Auch in anderen Orten unseres Wahlkreises passiren recht heitere Dinge. Am 9. September wurden die Genossen Strießen's von einer gründlichen Haussuchung überrascht. Eine Polizeimacht von 16 Mann in 4 Kolonnen war aufgeboten worden, und wer nicht wußte, um was es sich handelte, mußte glauben, daß ein fürchterliches Verbrechen begangen und eine ganze Bande der greulichsten Verbrecher aufzuheben sei. Die Veranlassung zu dieser staatsretterischen Aktion war ein Ausflug einiger Strießener Genossen am St. Sedanstag nach Wesenstein unt Lassalles Todestag zu feiern. Auf dem Rückwege fehrte man im Gast­hof zu Mügeln ein, wo verschiedene Arbeiterlieder gesungen wurden. Einem mordspatriotischen Buchhalter einer dortigen Fabrik mochte dies als eine Entweihung des heiligen Sedantages erscheinen, denn das Herrchen hatte nichts Eiligeres zu thun, als seine Qualifikation zum Demumziationslumpen dadurch zu beweisen, daß er eiligst auf dem Ge­meindeamte das Absingen der Arbeiterlieder meldete. Unterdessen hatte sich die freche Sängerschaar in ein anderes Lokal begeben, woselbst fie von dem abgeschickten Gensdarmeriebrigadier und dem Nachtwächter beim Tanze betroffen wurde. Hier soll nun das fluchwürdige Verbrechen begangen worden sein, dem Nachtwächter die Taschen seines Mantels mit Exemplaren des" Sozialdemokrat" vollgestopft zu haben. Als die Unthat entdeckt wurde, waren die bösen Urheber längst über alle Berge. So groß aber auch die aufgebotene Polizeimacht war, die Haussuchung war im Großen und Ganzen erfolglos, gefunden wurden nur einige Nummern des Sozialdemokrat" aus dem Jahre 1883. Bei dieser Haussuchung that sich der Ortsbüttel durch brutales Auftreten ganz besonders hervor.

Zur Feier des zehnjährigen Bestehens des Schandgesetzes wollten die Genossen Strießen's eine rothe Fahne mit entsprechender Inschrift auf­hissen, wurden aber dabei gestört und warfen die Fahne über einen Gartenzaun, um sie später wieder zu holen. Zufällig war es der Restaurationsgarten Zur Post", in welchem zur selben Zeit gerade ein seliges" Schneiderlein seinen Rausch ausschlief und neben ihm kam mm die rothe Fahne zu liegen. Der Mann mit der Fahne wurde gefunden und eine Anklage wegen Verübung groben Unfugs und Hausfriedens bruch war die Folge. Die Verurtheilung lautete auf 3 Wochen Frei­

Wir können die armen Leute nur von Herzen bedauern. Ueberrascht aber hat uns der Entscheid nicht. Die Vergünstigung gilt eben nur für gemeine Verbrecher. Sie hat aber keine Giltigkeit für die Opferheitsstrafe. In der Berufungsinstanz gelang es, den hohen Gerichtshof gemeiner Richter, gemeiner Justiz.

Geschicht ihnen nur recht. Der deutsch - freisinnige Reichs­freund" schreibt: Jede Schuld rächt sich auf Erden. Dies alte Wort findet wiederum eine Bestätigung bei dem am 19. d. M. vorgebrachten Klagen des Abgeordneten von Czartinski. Es handelte sich um das Verbot der Kolportage von neun polnischen Gebet= büchern, das der Regierungspräsident von Massenbach auf Grund des§ 56 Nr. 10 der Reichs- Gewerbeordnung vom 1. Juli 1883 ver= fügt hatte. Diese Gewerbeordnung aber ist mit Hilfe der polni= schen Abgeordneten zu Stande gekommen und haben solche auch ganz besonders dem§ 56 Nr. 10 zugestimmt. Sie ernten jezt, was sie gesäet. Hoffentlich dient dieser Fall den Herren für die Zukunft zur Warnung, nicht solche fautschukartigen Maßregeln einer Bureaukratie anzuvertrauen, die nach den im letzten Jahrzehnt bei uns maßgeblichen Grundsägen herangebildet ist. Jedenfalls fönnen sich die Betroffenen hinterher über die Auslegung solcher Paragraphen nicht ohne Neue über ihre Haltung in der Gesetzgebung beschweren."

Ehedem waren die Abgeordneten der Polen im Parlament gut demo­kratisch, wie es sich für Volksvertreter einer unterdrückten Nation ge= ziemt. Allmälig aber, und namentlich seit dem Kulturkampf", haben die polnischen Großgrundbesizer die Mandate zum Landtag und Reichstag an sich gerissen und seit einer Reihe von Jahren weit mehr dazu benutzt, ihre Klaffeninteressen als selbst ihre nationalen Interessen zu fördern die Interessen der Freiheit und des Rechts aber schmählich verrathen. Handelte es sich um die letzteren, so waren die Herren gewöhnlich nicht im Hause, vollzählig aber stets anwesend, wenn es sich um Interessen des Landjunkerthums handelte. So ge= schieht ihnen also nur ihr Recht, wenn sie jetzt mit demselben Messer geschnitten werden, das sie selbst zu schmieden geholfen.

-Auf Grund seiner absolut unpolitischen Thätigkeit im Interesse seiner Fachgenossen ist der Eisendreher Teubert aus dem Belagerungsgebiet von Leipzig und Umgebung ausgewiesen worden. Er war von den Metallarbeitern Leipzigs zum Ver­trauensmann für ihre fachlichen Interessen gewählt worden und hatte dafür gearbeitet, daß die Leipziger Kollegen wieder einen Fachverein haben sollten. Dies die Ursache seiner Ausweisung. In Preußen hat man in letzter Zeit auf das Ausweisen verzichtet, weil man die Nachtheile dieser zweischneidigen Waffe zu intensiv empfunden hat und bessere Waffen zu haben glaubt, dem Ausbeuterthum seine Bundesgenossenschaft wider die Arbeiter zu bekunden. In Sachsen aber traut man sich in dieser Hinsicht weniger zu, und darum muß der schändlichste Paragraph des Schandgesetzes immer wieder an die Reihe. Nun, wie es den Herren beliebt. So geräth doch nicht in Vergessenheit, daß dasselbe nichts ist und nie etwas Anderes war als ein Gejez zur Unterdrückung der Arbeiter in ihrem Kampf wider das Kapital.

Der Vorstand der sozialdemokratischen Fraktion des dent­schen Reichstags versendet nachfolgendes Zirkular:

Wir theilen unseren Parteigenossen hierdurch mit, daß für den Unter­stüßungsfond für die Familien ausgewiesener und politisch gemaßregelter Parteigenossen von Ende September bis Ende Dezember folgende Bei­träge eingegangen sind: Herr Fischer in St. M. 200.-, aus Merseburg­Querfurt- Schtendis M. 40.-, Magdeburg- Buckau M. 100.-, Frank­ furt a. M. M. 5.-, Görlitz durch St. M. 28.50, Hohenstein- Grustthal M. 10.- Jena M. 100.-, Quedlinburg M. 9.10, K. Wiesbaden M. 6.25, Frankenhausen M. 14., Langenbielau M. 85.-, Conrads­thal M. 3.-, P. S. Berlin M. 250.-, Lambrecht M. 1.50, B. Brom­berg M. 2., Brandenburg M. 25.-, Liegnis M. 30.-, Potsdam M. 16.-, Brandenburg M. 25.-, Lambrecht M. 3.-, Brandenburg M. 25.-, Buckau- Magdeburg M. 27.50.

Wahl- und Diäten- Fond: Ungenannt M. 960.25, Zeitz M. 30.-, Jena M. 200.-, Nother Bär M. 450.-, Quedlinburg M. 20. ­Nürnberg M. 150.-, Hannover M. 200.-, Lübeck M. 100.-, Herr Fischer in St. M. 100.-, Freidenker Berlin M. 3.-, O. H. Unter­weißig M. 3.-, Paderborn M.-. 50, B. Berlin M. 150.-, H. H. Cottbus M. 20.-, Berlin M. 3.-, Sphing M. 2000.-, Herr Fischer in St. M. 100.-, aus 1. M. 200.-, Osnabrück M. 50.-.

A. Bebel, C. Grillenberger, W. Liebknecht, H. Meister, P. Singer. Für die Familien unserer Verstorbenen gingen bis Ende Dezember ein: aus Dresden M. 100.-, B. Pl.-Dr. M. 10.-, Zwickau M. 50. ­Hannover M. 50.-, Lübeck M. 50.-, Forst i. 2. M. 160.-, K. und L. Sch. S. Stuttgart M. 100.-, S. 27. 11. 88. Berlin M. 100. ­Frankfurt a. M. M. 30.-, Nürnberg M. 75.50, Potsdam M. 30.-, Augsburg M. 20.- L. Luxemburg M. 250.-, Hamburg M. 1500.-, Rostock M. 25., S. Frankfurt a. M. M. 100.-, Halle a. S. W. 50. Reichenbach i. V., M. 50.-, Chemnitz M. 150.-, P. S. M. 30,-,

zu überzengen, daß ein schlafender Mensch keine rothe Fahne aufhissen könne. Und so erfolgte für den ersten Punkt der Anflage Freisprechung. In Bezug auf die kürzlich stattgehabte Gemeinderathswahl ist aus denselben Gründen wie in Löbtau auch der Ausfall ein ähn­licher. Dem Flugblattverleger zur Gemeinderathswahl brachte dieselbe jedoch einen Beamten- Beleidigungsprozeß seitens des Gemeindevorstands Claus, obgleich derselbe mit keiner Silbe benannt war. Sollte diese allzu große Empfindlichkeit nicht auf so etwas wie böses Gewissen deuten? Recht gemüthlich geht es auch in dem von Berg- und Fabrikarbeitern aller Branchen dicht bevölkerten Plauenschen Grund zu. Trozz­dem sämmtliche Wirthe und Saalbesizer auf die Arbeitergroschen ange­wiesen sind, ist es den Arbeitern doch nicht möglich, zur Abhaltung eines Festes, viel weniger denn zu einer Versammlung, ein Lokal zu erhalten. Aus Furcht vor der Polizei verzichten diese Helden lieber auf den Profit. Selbst die Freien Hilfskassen gelten hier als staatsgefährlich. Gelingt es einmal, einen Wirth zur Hergabe seines Lokals zu bestimmen, so kommt der Herr Gensdarm, genannt das Bierfaß mit der Pickelhaube, und eine Absage des Lokals ist dann die regelmäßige Folge. Militär­und Kriegervereins- Feste, von der Bourgeoisie veranstaltete mords­patriotische Festlichkeiten, auf denen genanntes Bierfäßchen sich gratis gütlich thun fann, solche blühen und gedeihen, und haben von Lokal­abtreibung nichts zu spüren.

Vor einiger Zeit wollte unser Pfaffe religiöse Vorträge mit freier Diskussion arrangiren, um die verirrten Schaafe wieder zu sammeln. Mangels jeder anderen Gelegenheit zum öffentlichen Auftreten wollten wir diese Vorträge nicht unbenüßt vorüber gehen lassen. Man merkte Wind und der Plan ward aufgegeben, die verirrten Schäflein laufen nach wie vor ungerettet in der Jrre umher.

In der nahen Bezirksanstalt Saalhausen , wo alte und verarmte Proletarier zur Besserung untergebracht werden, ist ein Inspektor, ein Muster von Brutalität; derselbe soll den dort untergebrachten Franz Kunig derart mißhandelt haben, daß er an Verlegungen der Hirnschale und des Rückgrates starb. Die Heimburgin brachte Licht in die Sache, der Herr aber blieb bis dato unbehelligt im Amte. Ein anderer Arbeiter mußte in einfachen Drillhosen Schnee aufwerfen, erfror beide Beine und starb ebenfalls. Gewiß eine nette Aussicht für den alternden Arbeiter, in solcher Weise, altersversorgt" zu werden.

Im Allgemeinen beweisen die Wahlen zu den Gemeinderathskörpern ein Erwachen und eine rege Theilnahme der Bevölkerung an dem öffentlichen Leben und sind somit als ein gutes Omen für die bevor= stehenden Reichstagswahlen zu begrüßen. Fast in allen Gemeinden, wo die Arbeiterpartei in den Kampf eintrat, wurden Erfolge errungen. Selbst in den Klassen der Ansässigen, welche die Reaktion bisher als ihre un­bestrittene Domaine betrachtete, erzielte sie einzelne Siege, oder doch wenigstens beachtenswerthe Minoritäten. Die Zölle auf landwirth­schaftliche Produkte scheinen hier gerade das Gegentheil der beabsichtigten Wirkung zu zeitigen. Das Jammern der Gegner beweist, daß sie den Boden unter den Füßen schwanken fühlen. Man scheint sich nachgerade bewußt zu werden, daß es nur noch eine Galgenfrist ist und Herr Geh. Hofrath mit der weißen Weste in unserem Wahlkreis seine Rolle aus­gespielt hat. Bis aber die Sozialdemokratie seine Erbschaft voll und ganz angetreten hat, werden wir unermüdlich weiter arbeiten.

Die rothe Rotte des 6. Wahlkreises.

Einige vom dritten Duhend.

( Anschluß zu Nr. 47 des Sozialdemokrat" 1888.

Wir haben unseren Gentlemen" einige Muße gelassen, sich nach ehrlicher Arbeit umzusehen und wollen auch heute mit einigen kleineren Sündern" nicht einläßlich in's Gericht gehen. Ordnungs­halber dürfen ihre Namen indeß nicht in der Schwarzen Liste" fehlen. Wir veröffentlichen sie deshalb, ausdrücklich bemerkend, daß die­selben bereits Anfangs Dezember 1888 spruchreif waren. Da ist zunächst ein

Kolporteur Thomas,

welcher Berlin und Umgegend als Vertrauensmanu der Polizei unsicher macht.

Im Kreise seiner Gönner soll man seine Leistungen nicht auf gleicher Höhe mit dem guten Willen finden.

Aehnlich steht es mit

Fris Fechner,

der als Vertrauens­Maurer( Schieferdecker), Admiralstraße Nr.? mann der Polizei von geringer Bedeutung, beim Glasje aber ein ge­sprächiger Gesellschafter ist. Wenn wir ihn recht verstanden, war seine Hausnummer Nr. 25.

Die Ihnen Anfangs Jannar ab Basel fignalisirten drei Berliner Beamten, haben daselbst Nichts ausgerichtet.

Wie wir( am 24./1.) meldeten, haben wir denselben das Geleite nach Berlin gegeben, wo am 26./1. glücklich gelandet wurde. Der Geheim

polizist Bernhardt aus Berlin hatte zur selben Zeit in Giber­feld- Barmen den Vertrieb des Sozialdemokrat" zc. auszuspioniren. Als Händler mit Kurz- und Galanteriewaaren sollte er sich unter unsere Leute einschleichen und hinhorchen.

Bernhardt hat dunkles Haar, ausrafirtes Kimm und spricht Thüringer Dialett.

Er vermochte daselbst Nichts auszurichten und ist unverrichteter Sache zurückgekehrt.

Dieselbe Aufgabe wurde auch einigen Berliner Geheimpolizisten für Hamburg zu Theil, wo wir sie in der legten Januarivoche noch ohne Erfolge fahen. In

Berlin, Fennstraße 17, befindet sich ein Kellerschanklokal von Gaede. Dort verkehren Arbeiter und wird über deren Unterhaltungen und gelegentliche Vornahmen vom Schenktische aus durch den Unterrock" das Interessanteste polizeikundig gemacht. Sehr sachkundig berichtet ferner an die Polizei der

Schriftsetzer Robert Sulga,

wohnhaft Molkenstr. 4/5 in Berlin. Derselbe arbeitet Poststr. 13 bei Gelhaar, ist Mitglied der Ortskrankenkasse der Berliner Buchdrucker ( Nichtverbandsmitglied), und widmet Genossen, die in der Bewegung her­borragend thätig sind, ganz besondere Aufmerksamkeit. Zur Zeit unserer Beobachtung trug Sulga blonden Vollbart, den er nach anderweitigen Berichten zeitweilig ablegen soll, Stopfhaar dunkelblond, mittlere Figur, Alter ca. 30 Jahre. Gilt unter seinen Intimen für besonders gründlich. Als sehr thätiger Spizel arbeitet auch der

Cigarrenarbeiter K. J. Eite( Elsner), wohnhaft Sellerstr. 2, Berlin. Derselbe verkehrte bis vor Kurzem in dem Schanklokal von Jonas, Liesenstr . 13 N., den er, als er zur Bezahlung seiner Zechschulden aufgefordert wurde, wegen Majestäts­beleidigung denunzirte. Er ist mittelgroß, untersetter Statur, trägt schwarzes, ganz kurz geschorenes Stopfhaar und schwarzen Vollbart und geht als Arbeiter gekleidet.

Nachzutragen haben wir noch zu unseren belgischen Angelegenheiten ( fiche Nr. 47 1888), daß zur Zeit die Berliner Polizei sich über die Vorgänge in Verviers durch einen

Schuhmacher Schulz

berichten läßt. Wie man hört, soll dieser bis jetzt seine schwierige Mis­fion nicht zur besonderen Zufriedenheit seiner sensationsbedürftigen Auftrags geber erfüllt haben. Unsere belgischen Freunde, die ihn für kein beson­deres Licht halten, mögen trotzdem das Nöthige für ihn besorgen.

Aus der Schweiz wird die Berliner Polizei gut und eingehend unterrichtet durch einen Jünger Guttenbergs , welcher namentlich der Bewegung in Bern und Zürich, der Verbreitung und dem Schmuggel der sozialdemokratischen Literatur seine Aufmerksamkeit widmet. Unseren dortigen Freunden wollen Sie das Weitere direkt zukommen lassen. at Die eiserne Maske.

31 NE GR

Sprechsaal.

Eine bestimmte Sorte von Geldschneideret und Schwindel unter der Maste der Parteizugehörigkeit muß immer wieder öffentlich gekennzeichnet werden, da sie eine ebenso verwerfliche Preisgebung der Arbeitersache ist, wie Berrath und Demunziation. Die Plünderung vertrauender Genossen, Prellereien, Durchbrennerei sind eine ebenso große Infamirung unsrer Sache, wie sie auch Treu und Glauben in den Arbeiterfreisen tief erschüttern. Die Plünderung von Arbeiterhilfskaffen aber darf will man auch bei Schädi­gung einzelner Genossen von öffentlicher Warnung absehen Stillen abgethan werden, soll den frechsten Langfingern nicht geradezu das Handwerk" gefördert werden.

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Am schwersten und meisten leiden darunter die außerdeutschen Ver= eine und Vereinigungen unsrer Genossen, besonders in Asyl­Staaten" wie die Schweiz , wo dem Vertriebenen und Gehezten, im Voraus eine gewisse Sympathie sicher ist, die sich denn auch der Gelegenheits- und Berufsschwindler sehr wohl zu Ruze macht. Leider haben auch wir wieder Einen zu brandmarken, der sich nicht genügen ließ, mehrere Genossen zu prellen, sondern es auch mit seinem Gewissen vereinbar fand, mit der Kassa der Korbmacher hier durchzubrennen.

Dieses Früchtchen heißt:

Hermann Baitsch, Korbmacher, angeblich aus Meiningen , Sachsen . Sein Prahlen mit angeblichen Bekanntschaften hervorragender Genossen gehörte zu den Mitteln, sich in's Vertrauen zu setzen, und leider wurde unterlassen, sich geeigneten Orts über Baitsch rechtzeitig zu erkundigen.

Baitsch ist ca. 23 bis 24 Jahre alt, ziemlich aufgeschossener Statur, hat bleiche Gesichtsfarbe und ist bartlos.

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Wir müssen darauf bestehen, daß vor solchen Leuten öffentlich gewarnt wird, und bitten um Aufnahme im Soziald.", der die Gegner der Arbeitersache, wer immer sie seien, rücksichtslos bekämpfen muß..

Mitte Februar 1889. goraptor blo

Die Mitgliedschaft St. Gallen.

Briefkasten

der Redaktion: Briefe und Einsendungen aus Berlin, Bremen , Wien, Wilhelmshaven , Cincinati. Pharao: Wir sind Gegner jenes Beschlusses, halten aber dafür, daß er solange innegehalten werden muß, bis er von der Gesammtheit widerrufen wird. Anonymus in Bremen: Besten Dank für Weser Ztg.". Wir werden dem Lügenburschen in P. auf die Finger klopfen.

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der Expedition:= W. A'suhren. Zrch.: Fr. 4- Ab. 1. u. 2. Qu. erh.

-

von

E

Carl Schwarz: Nachr. v. 26/2 erh. Kein+ band mehr an diese Adresse senden.- Chs. Bachofett t. Adams, E. Goris, A. Flechfig Brooklyn : Nr. 40 1888 dfd. erh. Gebr. Hermghs. St. Louis: höch Pfd. 6. 3. 2 Posteinzhlg. vom 18. Nov. 88, am 28/2 89 nach Empfg. lutin der M. Order erh. u. a Cto. Ab. 2c. gutgebr. Ab. Nr. 49/88 waren laut P. R. 56 fest bestellt, außerdem liegen stets mehrere Zählerem­plare bei. G. Spft. u. Concord: Sh. 8/3 Ab per 89 erh. Nachlfg. am 1/3 abgeg. Rother Hans: Mt. 72-a Gto. Ab. erh. Bstllg. folgt. W. Hffm. Lond.: Sh. 1/3 f. Schrft. erh. Hlgr. Josef M. 73 baar u. Mt. 7- pr. Ggr. Ab. 3. Qu. u. 1 dir. 1. Qu erh. Adr. geordn. Carbonaro: Das ließ sich voraussehen. Bft. am 2/3 mehr. E. E. Bn.: Dant f. Sdg. W. 3." Bbtht. bestellen Sie gefl. durch Ihren ersten Mittelsmann; anders Lfrg. unmöglich. K. W.: Sh. 4/-. Portovergtg. pr. Sch. erh.

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a Cto. Ab. 2c. erh. Adr. geordn. Gratuliren. Adr. f. N. folgt. Eider: Mr. 60- a Gto. 26. 2c. erh. Bstllg. soweit thunl. folgt nach Wunsch. Dkschrft. wird avisirt. Bfl. Weiteres. Beelzebub: Mt. 13 60 Ab. pa. Ende 89 u. Portoersaz nebst mittd. erh. Bft. Weiteres. Herbert: Nachr. v. 1. am 3/3 erh. it. beantw. Merlin: Zwischen hand monirt. Disposition gut. Brief v. 5/3 hier. A. Stmstr. Edin burgh: Adr. geordnet. Panzerschiff: Bericht v. 3/3 erh. u. besorgt. Warum war keine weitere geschäftl. Notiz beigelegt? Rubikon: Mf. a Gto. Ab. 2c. u. Brf. v. 3/3 erh. Bestllg. notirt. Werden sehen ung ob der Schnitzer durchgeht. Bft. am 5/3 mehr. J. B. Btst.: Am 26/2 Abds. gieng Eriß. 7 u. 8 ab. 2 Jndir. St. u. 1 Fcht. pol. V. tommt ab 3. Hft. 25 Bbtht. folgt später. Bft. mehr. A. B . Gent: Sh. 2/7 f. Schrft. pr. Hzr. erh. Utopia: Nachr. v. 3/3 erh. Ne aflamirtes f. B. sollte nunmehr an Ort und Stelle sein. Adr. v. 3/3 erh. Weiteres nach Wunsch. Schippe: Adr. It. Br. v. und 3/3 geordn., bfl. mehr. Rthr. Pstmstr.: Nachr. v. 4/3 erh. Weiteres Und folgt alsbald.

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