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Organ der Sozialdemokratie deutscher   Zunge

Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland   und Oesterreich   verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Dedadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten

und Gemaßregelten nicht!

Unentwegt vorwärts!

Wir haben in voriger Nummer aus bestimmten Gründen Anlaß genommen, auf die Bedeutung und die Vorzüge der deutschen   Arbeiterbewegung, die mit der sozialistischen Be wegung Deutschlands zusammenfällt, hinzuweisen; heute können wir das dort Gesagte an der Hand eines Artikels eines ameri­ kanischen   Bruderorgans weiter ausführen.

Unter der gleichen Ueberschrift wie die, welche wir diesem Artikel vorangestellt, schreibt das Philadelphia Tagblatt"

" Es vergeht keine Woche, in welcher das Stabel in seiner Uebersicht

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der Ereignisse und Stimmungen in Deutschland   sich nicht hervor­ragend mit der Arbeiterbewegung und Fragen, welche mit ihr daselbst im Zusammenhang stehen, beschäftigte. Ja, davon abgesehen, vermittelt es überhaupt blos elendes, nichts bedeutendes Zeug; die fläglichen Kolonial- ,, Affairen", den Samoa  - Nummel, den Klatsch und die Schiebungen am Hofe, wie sich die Allerhöchsten räuspern und spucken lauter Dinge, welche das Telegraphiren nicht werth sind. Der Mann am andern Ende des Kabels hat gewiß nicht die Neigung und den Auftrag, die Bedeutung der sozialistischen   Volksbe­wegung zu übertreiben. Wenn er ihr doch so viel Beachtung widmet, so ist er einfach nach Lage der Sache dazu gezwungen. Sie ist eben der Pol, um welchen sich die ganze politische Lage bewegt. Die arbeitenden Massen in Deutschland   haben es fertig gebracht, Respekt für sich und ihre Sache in der ganzen Welt zu erzwingen.

Man wollte sie ersticken, und was eine autokratische Regierung dazu thun konnte, das ist geschehen. Aber der Effekt war ein unerwarteter. Je stärker die Unterdrückung, je mächtiger wurde der Gegendruck. Man

verbietet Verſammlungen und unterdrückt Zeitungen, aber die vervehmte Partei weiß sich vernehmlicher zu machen, als je zuvor. Die Regierung

versucht es mit verschärften Zwangsgeseßen, sie konstatirt damit ihr Fiasto. Sie macht in Sozialreform" und verkündigt aus allerhöch ſtem Munde" als Motiv, daß man die Arbeiter versöhnen", sie mit Stonzeffionen von der bedrohlichen Richtung abzuwenden versuchen wolle! Das Eine wie das Andere hat keine andere Wirkung, als die Auf­merksamkeit erst recht auf sie zu ziehen und sie zu stärken.

In Deutschland   war das politische Leben noch unentwickelt, als der Sozialismus bereits auf die Bühne trat. Bürgerthum wurde von oben künstlich niedergehalten. Deutsch­ land   hat große bürgerliche Parteien gekannt, aber keine starken bürgerlichen Parteien. Keine der bürgerlichen Par­teien sieht vor sich die Möglichkeit, aus eigner Kraft Re­gierungspartei zu werden, sie können dieses Ziel nur erreichen durch Unterwerfung. Diese Thatsache nimmt ihnen die Attraktionskraft, welche ihre glücklicheren Bruderparteien in andern Ländern ausüben. Sie lähmt ihre Energie und zu rückwirkend die des Bürgerthums überhaupt, das sich ja in Deutschland   seit dem dreißigjährigen Krieg nie durch Ueber­fluß an solcher ausgezeichnet. So fand der Sozialismus po­litisch seine Bahn, und diese einmal gegeben, mußte der Kampf mit der Polizei eine Kleinigkeit für ihn sein.

große industrielle Revolution, die seit den sechziger Weiter kam dem Sozialismus in Deutschland   zu Gute die Jahren auf dessen Boden sich vollzieht und Tausende und Abertausende von selbstständigen Gewerbetreibenden ruinirt, ins Proletariat geschleudert hat. So spät sie eintrat, um so elementarer wirkte sie, um so mehr vermochte sie die Köpfe zu revolutioniren, um so größeres Verständniß für ihre ge­schichtliche Bedeutung fand sie in den Massen vor.

Die großen Verdienste Bismarcks um das Wachsthum des Sozialismus sind so bekannt, so oft in diesem Blatt darge­legt worden, daß wir im Einzelnen auf sie nicht einzugehen brauchen. Festgestellt sei mur, daß sie immer bedeutendere wurden, je unfreiwilliger sie geleistet wurden. Als Bismarck   unter der Hand dem Sozialismus absichtlich Liebes­dienste erwies, da war der Erfolg nur ein magerer; seit er aber den Sozialismus zu vernichten unternommen, hat er sich von Jahr zu Jahr als besserer Agitator für unsere Sache erwiesen. Kein Staatsmann der ganzen Welt, der ihm in dieser Hinsicht heute das Wasser reichte. Erst in neueſter Zeit hat er einen Konkurrenten erhalten, der noch größeres zu leisten verspricht als er, aber auch dieser weiht der deut­ schen   Sozialdemokratie seine Dienste: es ist der neue deutsche Raiser, der neue ,, alte Frig".

Schließlich aber hat die deutsche Arbeiterbewegung noch feine so gewaltigen Niederlagen aufzuweisen wie die englische  fie in dem Fehlschlag der Chartistenbewegung, die französische in der Junischlacht von 1848 und der Kommune von 1871 erlitten, und die noch immer in den Köpfen der Arbeiter jener Länder nachwirken.

" In England, in Frankreich   und in den Vereinigten Staaten   hat die Arbeiterbewegung zeitweilig eben solches, vielleicht größeres Auf­sehen, Besorgniß, Hoffnung erregt, je nach dem Standpunkt. Aber dauernd, auf eine so lange Reihe von Jahren, noch nie­mals. Es war ein Aufflackern, ein plöglicher Anlauf, dem wieder ein jäher Zusammenbruch folgte. In Deutschland  ( vielleicht auch in dem fleinen Dänemarck) dagegen sehen wir eine stetige, man möchte jagen, gesetzmäßige Entwicklung nach Tiefe und Breite, die selbst durch so außerordentliche Ereignisse, wie die Revolution von oben herab von 1866 bis 1871, den deutsch  - französischen Krieg und durch den Er­laß des Ausnahmegesetzes, nicht mehr als vorübergehend und oberfläch­lich beeinflußt wurde. Es gab keine Sprünge, aber auch keine Rücksende von braven Genossen geschuldet ist. Unsere Partei hat schläge.

" Diese, soweit in der Völkerbewegung vereinzelt da= stehende Erscheinung muß ganz besonders betont werden. Ihre

Ursachen sind nicht weit zu suchen. Die deutschen   Arbeiter, zum großen Theil durch den Liberalismus( als er noch ein solcher war) von dem Einfluß des Klerus befreit, besser geschult als diejenigen aller anderen Länder, hatten das Glück, wissenschaftlich gebildete Workämpfer zu befizen, welche ihnen sowohl das Ziel der Ar­beiterbewegung als auch das Mittel zum Zweck in vollster Klarheit vorzustellen wußten.

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Was Karl Marr durch die Aufdeckung des kapitalisti­ schen   Produktionsprozesses und die Begründung der materialistischen Geschichtsauffassung für sie geleistet, das hat die deutschen   Arbeiter vor den vielen Frrgängen bewahrt, in welche die sogenannten Praktiker"( die bei näherem Zusehen meistens die größten Utopisten sind) die Arbeiter anderer Länder geleitet haben. Da gab es kein Experimentiren, kein Probiren heute mit dieser " Idee", morgen mit jener, sondern ein zielbewußtes Fortschreiten in der einmal erkannten Wahrheit und auf dem klar vorgezeichneten Wege. Abschaffung der kapitalistischen   Produktionsweise" war das unverrück­bare Ziel, und Eroberung der politichen Macht" das Mittel zur Er­reichung desselben. Und ander Konsequenz, mit welchem an beiden festgehal­ten wurde, scheiterten die Projektenmacher ebenso wie die Gewaltmenschen. Dabei hat die deutsche Arbeiterschaft an sogenannten praktischen Erfolgen" soviel aufzuweisen, wie das unter den gegebenen Verhältnissen überhaupt möglich war. Wenn die Arbeitszeit in Deutschland   noch heute eine längere und der Lohn ein kleinerer ist als in England, so berechtigt der Hinweis darauf die konservativen Führer" der Trades- Unions durch­aus nicht, selbstgefällig zu sein. Das liegt an Verhältnissen, über die fie selber keine Kontrolle hatten.

Die deutsche sozialistische Arbeiterpartei ist frei von Einseitigkeiten geblieben. Die Eroberung der politischen Macht ist allerdings und mit Recht, ihr Hauptziel. Aber dabei hat sie jede Gelegenheit wahrgenommen, die Lage des Voltes zu heben und der Kampf der Arbeiter in gewert schaftlicher Hinsicht hat jederzeit ihre erwünschte Unterstüßung gefunden. Was sie aber nicht zuließ, das war, daß die Arbeiter sich von ihm gänzlich mit Beschlag nehmen lassen.

Soweit das Philadelphia Tagblatt", dessen Redakteur die deutsche Arbeiterbewegung aus eigener Anschauung genau kennt. Sowenig ihn, als er dies schrieb, sowenig leitet uns irgend ein chauvinistisches Motiv, wenn wir seinen Artikel abdrucken. Wir würden vielmehr glücklich sein, wenn wir aus andern Ländern ein gleiches, ein noch größeres Wachs­thum der sozialistischen   Bewegung zu melden hätten.

Wenn wir das, grade soweit die größten der fremden Staaten in Betracht kommen, nicht können, wenn wir in Bezug auf sie, trot mancher Wendung zum Besseren, immer noch gestehen müssen, daß ihre sozialistische Bewegung noch eine verhältnißmäßig schwache ist, so verkennen wir dabei durchaus nicht, daß die Umstände der Ausbreitung des So­zialismus in keinem Lande so günstig gewesen sind und noch sind, als grade in Deutschland  .

Alles das darf und soll umumwunden eingeräumt werden, wird doch dadurch durchaus nicht verkleinert, was dem per­sönlichen Verdienste Einzelner, was der beispiellosen Opfer­freudigkeit und Gesinnungstreue der Tausende und Abertau­

in Deutschland   guten Boden und günstige Witterung vorge­funden, und sie hat Beides an der Hand der Rathschläge eines unübertrefflichen Lehrers auf's Gründlichste ausgenußt. Freuen wir uns des Resultats, aber vergessen wir auch nicht, daß die günstigeren Bedingungen zu immer größeren Lei­stungen verpflichten.

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Warum es nicht mehr glückt?

Es will Nichts mehr gelingen", sagt die Germania  ", und führt in langer Reihe die Mißerfolge und Niederlagen der Bis­marc'schen Politik auf. Die Thatsache ist richtig. Nach dem Grund aber fragt das ultramontane Blatt nicht.

Die bürgerlich- demokratische Volkszeitung" gibt als Grund an, daß das deutsche   Volk seine Schicksale aus der Hand gegeben, auf selbst­ständiges Denken und Handeln verzichtet, und sich Gößen herangezogen habe, die selbstverständlich nicht allweise und allmächtig sind, und weil sie Alles machen wollen, in ihrer natürlichen Impotenz alles ver­pfuschen.

Das ist bis zu einem gewissen Punkte unzweifelhaft richtig, allein genau genommen ist es doch blos eine Umschreibung der Thatsache, die erklärt werden soll.

Warum hat das deutsche Volt", nun einmal diesen etwas mystisch­nebelhaften Ausdruck beibehalten warum hat es denn seine Schick­sale aus der Hand gegeben, auf selbstständiges Denken und Handeln verzichtet, und sich einem so wenig anziehenden Gözen in die Arme geworfen?

Das ist die Frage.

Und die Antwort lautet: diese Erscheinung, welche sich unter ähnlichen Bedingungen in allen Ländern und zu den verschiedensten Zeiten ge­funden hat, entspringt dem Bewußtsein der Individuen, daß sie den Schwierigkeiten, von welchen sie sich umringt sehen, sich nicht gewachsen wissen oder glauben. Auf der niedersten Kulturstufe findet sie sich bei allen Völkern. Jene Negervölker, die ihrem Fürsten unbedingtes Recht über Leben und Tod und die Person eines jeden seiner Unter­thanen eingeräumt haben und sich wie die Hammel abschlachten lassen, wenn es ,, Väterchen", das heißt der Träger des väterlichen", patriarcha­lischen, persönlichen Regiments gebietet oder wünscht, sind der bis in die Gegenwart erhaltene Typus jener einfachen, mit religiöser Muckerei verquickten Regierungsform, welche ein jedes zivilisirte Volk vor dem Eintritt in die, das Recht des Menschen und des In= dividuums begreifende( wenn auch noch nicht anerkennende und zur Geltung bringende) Zivilisation einmal durchgemacht hat.

Nun hat aber unsere, noch unvollendete, und darum einseitige und widerspruchsvolle Zivilisation die Eigenthümlichkeit, daß sie bei aller theoretischen Anerkennung des Menschenrechts das Recht des. Menschen und des Individuums doch ebenso brutal mit Füßen tritt, wie dies in jener vorzivilisatorischen Periode geschehen ist und bei un= zivilisirten Völkern geschicht! Nur mit dem Unterschied, daß es iegt

Erscheint

wöchentlich einmat

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London  .

Berlag

der

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Poßfendungen

auto gegen franto. Gewöhnliche Briefe

nach England kosten Doppelporto.

11. Mai 1889.

idioten in die Arme, der an Geiſt dem Pferde des Kaligula ſicherlich

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nicht eine einzelne Person, sondern eine ganze Klasse ist, zu deren Gunsten das Menschenrecht einer anderen Bevölkerungsklasse ausgeglichen und zwar dadurch, daß die begünstigte klasse sich in der mit Füßen getreten wird. Indeß auch dieser Unterschied wird so ziemlich Minderheit weiß, und um sich gegen die berechtigten Emanzipations= bestrebungen der unterdrückten Klasse zu schützen, in atavistischem Rückfall ihre Rettung in der nackten Gewalt und in einer das Menschenrecht Spize vereinigenden Regierung sucht. Das böse Gewissen der römischen rücksichtslos mit Füßen tretenden, die höchstmögliche Macht in ihrer Patrizier und Latifundienbesitzer trieb sie dem Zäsarismus in die Arme, und frohen Herzens beugten sie sich vor dem Pferd eines Saligula und fanden für ihre niederträchtige Selbstdemüthigung Trost in dem Gedanken, daß der in diesem Pferd verkörperte Despotismus ihnen zwar den Fuß auf den Nacken setzte, sie aber auch vor dem Zorn und der Rache der unterdrückten, ausgebeuteten Plebejer bewahrte. Die Zäsaren sind verfault und ihr Reich ist verfallen. Siebzehn und achtzehn Jahrhunderte später das nämliche Schauspiel in Frankreich  . Die Februarrevolution von 1848 und die Juni­fariat- bas Memento mori   der Bourgeoisieherrlichkeit! Und in toller schlacht hatte der entsetzten Bourgeoisie den Abgrund der sozialen Frage gezeigt: das ſeiner Rechte bewußte und ſeine Rechte fordernde Prole­Angst warf die französische   Bourgeoisie sich einem bauernschlauen Halb­nicht überlegen war und errichtete das Bas Empire Napoleons des Kleinen oder ließ errichten, was auf das Gleiche hinausläuft. Und fast zwanzig Jahre lang wurde dieser Halbidiot, dessen ganze Mission darin bestand, in seinen Fetischhänden das Szepter, den Knüppel und das Schwert der brutalen Gewalt, über den Unterdrückten und Ausgebeuteten zu schwingen, von der französischen   Bourgeoisie nicht nur, sondern auch von den Bourgeois der übrigen Ländern mit allen Eigenschaften eines überirdischen, übermenschlichen Wesens, eines Gottes ausstaffirt, bis eines schönen Tags der Göße zu Boden fiel und in Scherben zerbrach. Wenn die französischen   Bourgeois die Jünger Voltaires und Rousseaus, die" Enkel und Söhne" der Männer, welche e Bastille  gestürmt, die Julirevolution gemacht und den Thron des Bürgerfönigs in Stücke geschlagen haben, vom Anblick der modernen Sphinx so ver= steinert wurden, daß sie in sinnbethörendem Schreck alle ihre Kultur­ideen und Kulturideale vergaßen und, die Kasse umklammernd, gleich dem ertrinkenden Geizhals, beim nackten Stuüppel und blanken Säbel Bauerntriege stets Hasenfüße gewesen sind, und keine Zeit jugendlicher dann kann man sich wahrhaftig nicht wundern, daß die deutschen   Bourgeois, die feit den Zeiten der Heldenhaftigkeit aufzuweisen haben, wie die französischen   Kollegen dann kann man sich wahrhaftig nicht wundern, daß sie beim Anblick der furchtbaren Sphing: genannt soziale Frage, von blinder Furcht gepackt wurden und mit dem wilden Justinkt der Selbsterhaltung, der den Er­trinkenden nach dem Strohhalm greifen läßt, sich an den nackten Knüppel und blanken Säbel anklammerten. Daß die Person, in welcher sich der nackte Stnüppel und blanke Säbel verkörpert hat, dort Bonaparte hieß und hier Bismarck   heißt. das ist unwesentlich, das ist Zufall. Daß aber die bürgerliche Gesellschaft auf den Bonaparte und den Bis­mard gekommen ist, wie weiland die römische Gesellschaft auf Staligula's Pferd, das ist kein Zufall, das ist die geschichtliche Noth= wendigkeit, das ist das cherne Muß des gähnenden Klaffengegen­eine unvermeidliche Vorstufe der sozialen Gerechtigkeit, der sozialen Revolution.

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fich Hilfe und Troft fuchten

satzes,

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Und so ein verkörperter Knüppel und Säbel, der bloß zum Nieder­fnüppeln und Niedersäbeln da ist, hat selbstverständlich kein Genie für die höheren Aufgaben und Probleme, die er niederzusäbeln und nieder­zufnüppeln berufen ist. Wie kann insbesondere solch ein Säbel und

Senüppel die soziale Frage studiren und gar lösen? Gerade sie

soll er ja todtschlagen, erdrosseln, irgendwie aus der Welt schaffen. Und um die soziale Frage dreht sich heutzutage Alles. Dies ist das Alpha und das Omega aller Politik, die jedoch nicht die Politik des Kenüppels und Säbels sein darf. Und so drängt sich denn unabweisbar die Kon­sequenz auf, daß der gesellschaftsrettende Knüppel und Säbel, falls er nicht schon Stümper von Haus aus ist, bei Erfüllung seiner Mission ein Stümper fein muß, in allem anderen, außer dem Niederknüppeln und Niedersäbeln.

Und aus dieser naturnothwendigen Stümperei der sozialen, d. H. der inneren Politik entspringt ebenso naturnothwendig die Stümperei der äußeren Politik.

Die kleinen Roßtauscherkunststückchen, mit denen der dänische, der deutsche und der französische   Krieg eingefädelt wurden, lassen sich nicht wiederholen, weil Jedermann seinen Pappenheimer oder Spiegelberg  kennt und fintemalen Spiegelberg   allerhand Faren und Jahrmarkts= pofsen verüben muß, um sein Fiasko auf dem Gebiet der inneren Politik welche identisch ist mit der sozialen Politik zu verdecken, so bleibt ihm nichts übrig, als Dummheiten zu machen à la Samoa  und Ostafrika  .

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Also das Pech, welches den Fetisch seit einiger Zeit verfolgt, ist kein Zufall so wenig das Glück, welches er einige Zeit lang hatte, per­sönliches Verdienst war. Die Verhältnisse bringen das Pech, wie sie früher das Glück gebracht haben. Die Umstände, welche den nackten Knüppel und blanken Säbel mit der Diktatur bekleideten, waren glücklich für den Knüppel und Säbel. Allein die Welt steht nicht still, der Knüppel mag noch so schwer, der Säbel noch so schneidig" sein die soziale Frage ist da, das Proletariat steht vor der Thüre und klopft immer lauter und drohender an und schließlich wird es dem pommerschen Gößen gehen, wie es dem französischen   und römischen er= gangen ist. Staligula's Pferd hat den römischen Geldsack nicht gerettet, Napoleon   der Kleine nicht den französischen   und Bismarck   der Lange wird den deutschen   nicht retten.

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,, Es will nichts mehr gelingen." Ganz recht.

Uns dagegen, dem Proletariat, der Sozialdemokratie, uns gelingt Alles. Alle Verfolgungen, Alles was gegen uns gethan wird Alles fördert unsere Sache, und selbst Dummheiten und Fehler, die wir begehen, können uns nie dauernd schaden, weil die weltgeschichtliche Entwickelung mit uns ist, und die Kräfte und Mächte, deren Vertreter wir sind, mit elementarer Gewalt wachsen.

Unseren Feinden aber kann nichts mehr gelingen, weil die weltge= schichtliche Entwickelung gegen sie ist, und weil die Kräfte und Mächte, über die fie verfügen, fortwährend abnehmen. Hätte der Knüppel und Säbel auch wirklich das Genie", welches die Neptilien ihm an­lügen, der Mißerfolg wäre ihm sicher. Es geht bergab mit ihm. Und wir steigen auf.

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