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daß durch solche und ähnliche Vorkommnisse der deutsche Name im Aus­land immer mehr in Mißkredit geräth. Das aber ist der Fluch aller Unterdrückungspolitik. Sie schafft nicht nur Reichsfeinde" im Innern, sondern immer neue Feinde des Reichs im Auslande.

- In der bürgerlich freisinnigen Schweizerischen Presse ertönt lebhaft der Ruf nach einer gesetzlichen Regelung des Asylrechts. Das Asylrecht der polizistischen, bezw. administra= tiven Willtür entzogen zu sehen, ist ein ganz gerechtfertigter Wunsch, aber regeln und regeln sind zweierlei, auf das Wie kommt es an. Sehr richtig bemerkt auf eine Notiz der demokratischen Basler National­Zeitung", worin es heißt:

wenn in diesem Geseze der Fundamentalsaz aufgestellt wird, daß unser Land den politischen Flüchtlingen aller Nationen Asyl gewährt, wohlverstanden aber unter der Bedingung, daß sie sich ruhig verhalten, so wird ein solches Gesetz von dem schweizerischen Bolte mit erdrückendem Mehr genehmigt werden",

der Berner Sozialdemokrat":

Es kommt natürlich darauf an, was man unter diesem ruhig ver­halten" versteht. Allein, da der National- 3tg." unsere Traditionen" in dieser Beziehung nicht genügen, so ist wohl anzunehmen, daß sie eine wesentliche Einschränkung der Freiheit der Ausländer meint, wohl gar absolute politische Passivität ihrem Heimathlande gegenüber ( versteht sich nur für Oppofitionelle). Unsere Tradition, bis in neuester Zeit der Bundesrath mit ihr gebrochen hat, war, daß in der Regel nur Gewalt versuche gegen die Heimathliche Regierung zu Maßregelungen Anlaß gaben, abgesehen natürlich von an sich geseßlich strafbaren Hand­lungen. Sollen wir nun das Asyl in ein Gefängniß verwandeln und die Gefangenwärter der fremden Regierungen werden? Das wäre wenig besser als Büttelthum.

Nein, unser Asylrecht besteht eben in dem Rechte, politisch verfolgte und unterdrückte Angehörige anderer Staaten bei uns als freie Männer wohnen und an unserer Freiheit Theil nehmen zu lassen. Die Beschränkung ist die Ausnahme und darf sich daher nur auf die schwersten Fälle der Benutzung des Asyls zu Angriffen auf die heimische Regierung erstrecken.

Uebrigens halten es alle zivilisirten Staaten so. Glaubt man denn, daß die deutsche Regierung schweizerische Staatsangehörige, welche von deutschem Boden aus unsern Bundesrath in Wort und Schrift angreifen würden, vielleicht in aristokratischem Sinne, irgendwie maßregeln, resp. ausweisen würde? Von England, von Amerika und Frankreich wollen wir nur gar nicht sprechen. Sollen wir denn mit aller Gewalt für den politischen Flüchtling das unfreieste Land auf Gottes Erdboden

werden?

Und soll man denn die unkluge Politik, ohne Noth, ja zuvorkommend, immer weiter zu schreiten auf der Bahn der Anpassung an den reattio­nären Geist der heutigen Nachbarregierungen, stets fortsetzen?

Wohin fie führt, unsere ängstliche politische Polizeiwirthschaft, davon haben wir ja heute ein Beispiel, das uns wohl endlich eines Bessern belehren dürfte."

Das meinen wir auch. Uebrigens gegen ein Asylrecht", das den politischen Flüchtlingen einen stärkeren Knebel anlegt als selbst der des betr. Heimathlandes, dürften auch die reaktionärsten Machthaber nichts einwenden. Außer wenn es sie einmal trifft.

Aller guten Dinge find drei. Als wir in voriger Nummer unsere Notiz über die Angriffe der Neptilpresse wider die beiden Mit= glieder der Kaiserdeputation der Bergleute, Bunte und Schröder, mit den Worten schlossen: ,, wir bedauern nur, daß der dritte so ganz leer ausgegangen," da ahnten wir nicht, daß dieser ebenfalls sein Theil schon weg hatte. Ihm fonnte man freilich weder nachsagen, er sei einmal Umstürzler" gewesen, noch daß er zur Zeit umstürz­lerisch thätig sei. Er war der Gemäßigtste der Gemäßigten gewesen und hatte s. 3t. seinen ganzen Einfluß dafür aufgeboten, daß die Strei­fenden sich zu einem Vergleich mit den Unternehmern bereit zeigten. Wohlan, diesem Dritten nun sein Name ist Siegel machen sie es so, daß man von ihm sagen kann: er wird sein natürlich Um­stürzler". Man lese nur folgende, von ihm in der Dortmunder " Tre­ monia " veröffentlichte Erklärung:

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" Als ich gestern Morgen zur Zeche Zollern bet Marten ging, um die Arbeit wieder aufzunehmen, wurde ich vom Marken- Kontroleur zum Betriebsführer Thüner geschickt, um mich dort zu melden. Derselbe sagte mir, daß in der Kane von der Direktion angeschlagen sei, daß der, welcher bis zum 30. Mai die Arbeit nicht wieder aufgenommen habe, seine Abkehr erhalte. Ich sei nicht am 30. Mai angefahren, folg= lich könne ich gleich meine Abkehr mitnehmen. Meine Einwendung, daß am 30. Mai, dem Himmelfahrtstage, überhaupt nicht angefahren fei und ich auch an diesem Tage nicht hätte anfahren können, blieb fruchtlos. Ich bin also ohne mein Verschulden gemaßregelt. Wie mir, ist es schon am Montag auf Zeche Zollern den drei Depu­tirten der Belegschaft und anderen Kameraden ergangen. Es genügt, dieses Verfahren zunächst der Oeffentlichkeit zu übergeben, damit die­felbe beurtheilen kann, was auf die Versprechungen unserer Zechen- Ver­waltungen zu geben ist. Alles weitere wird sich finden. Dorstfeld, den 1. Juni. Aug. Siegel."

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Die Direktion der Zeche Zollern welch ominöser Name natürlich diese infame Maßregelung, die in der Praxis auf A e chtung hinausläuft zu entschuldigen versucht, es ist ihr das aber so schlecht gelungen, daß jogar die Stölnische Zeitung" sich davon peinlich" berührt fühlte. Das wird freilich dem armen Siegel nicht viel helfen, aber die Augen öffnen wird's ihm und noch manchem Andern.

-Ueber den Bellamy'schen Zukunftsroman Looking Back­ ward "( Ein Rückblick), der bei seinem Erscheinen selbst in gut sozialistischen Streisen etwas überschwänglich gepriesen wurde, veröffent­lichte die Stuttgarter Neue Zeit" jüngst eine ausführliche Kritik, in der zwar die guten Seiten des Romans, die Klarheit und Kraft der Sprache, die oft vortrefflichen Bilder und überzeugenden Argumente, an­erkannt, zugleich aber auch die großen Fehler des Buches dargelegt wurden, die vor Allem dem Bestreben zuzuschreiben sind, den Sozialismus dem bürgerlichen Philister mundgerecht zu machen, ihm den Charakter einer Klassen bewegung zu nehmen. Daß dieses Urtheil in feiner Weise ungerechtfertigt, zeigt sich recht deutlich an und in den von Freunden und Verehrern Bellamy's in verschiedenen Städten der Ver­ einigten Staaten gegründeten Nationalisten- stlubs". Alle diese Klubs zeichnen sich dadurch aus, daß während das, was sie anstreben, Sozialis­mus reinsten Wassers ist, sie in ihren Kundgebungen dieses Wort auf's Beinlichste vermeiden. Sehr richtig bezeichnet die New- Yorker Volks­Zeitung" dieses Versteckspielen als eine Schwäche der von Bellamy in's Leben gerufenen Bewegung.

Die gewaltige soziale Umwälzung", schreibt sie, läßt sich nicht unter falscher Flagge einschmuggeln. Die amerikanische Gesellschaft mag in mancherlei Hinsicht ungebildet oder oberflächlich sein, so dumm ist sie aber nicht, daß sie nicht schließlich merken sollte, daß als Herr Bellamy noch in den Windeln lag, es einen gewissen Karl Marx und_ver= schiedene Andere gegeben hat, ohne deren Schriften ,, Looking Back­ ward " nie das Licht des Tages erblickt hätte, und daß, was Jene ge= leistet, nichts Anderes ist, als Sozialismus". Ebenso unzweifelhaft ist es, daß eine sozialistische Bewegung sich nicht im Parlor( Besuchszimmer) abspielen kann. Sie muß Klassensache der Arbeiter sein, oder garnicht sein.

" Dieses verschämte, unaufrichtige, frankhaft exklusive Element in der nationalistischen Bewegung, diese krampfhafte Anstrengung, den Sozialis­mus partout respektabel" zu machen, bildet, wie gesagt, die Achillesferse der neuen Organisation."

Die Frage, ob die Bewegung in Folge dieses Fehlers sich als todt­geborenes Kind erweisen werde, beantwortet unser Bruderorgan wie folgt: Dies hängt von der ihr innewohnenden Kraft ab. Besitzen in ihren Reihen die flardenkenden, bewußten Elemente das llebergewicht über die verschwommenen, gefühlssozialistischen", so wird die neue Organi­sation die obengeschilderte ,, Kinderkrankheit" überleben. Ja, dieselbe kann ihr noch zu Gute kommen. Durch Vermeidung des Wortes Sozialis­mus tönnen nämlich gebildete Proletarier, welche vor der Hungerpeitsche ihrer Ausbeuter noch weit mehr zittern, als die Handarbeiter, heran­gezogen werden. Und was den Salon- Charakter" der Bewegung anbe= trifft, so dürfen wir nicht vergessen, daß im eingeborenen Volfe dieses Landes ein gut Stück Autoritätsglauben und Bauchkriecherei vor Pro­ minenzen " steckt. Wer weiß, ob die amerikanischen Arbeiter den Sozialis­

mus nicht leichter verdauen, wenn er ihnen als ur- amerikanisches" Produkt von respektablen Citizens" vorgesetzt wird? d

Wir wiederholen es: die Zukunft der nationalistischen" Bewegung hängt von der ihr innewohnenden Straft ab. Ist sie nur eine neue ,, Boston craze", eine momentane Narren- Aufwallung einiger gutherziger Herren und Damen der Gesellschaft", dann wird sie spurlos verrauchen und verschwinden, wie irgend ein anderes zerbrechliches Spielzeug der Satten, Müssigen und Gelangweilten. Entspringt aber die Bewegung einer echten, heißen Liebe zur Menschheit und Gerechtigkeit, beruht sie auf flarem Verständniß der herrschenden sozialen Uebel und der Abhilf­mittel gegen dieselben, so werden schon die Gegner der Bewegung sie sehr bald zwingen, mit offenem Visir aufzutreten, aus dem Parlor" in die Werkstatt, auf die Straße hinaus zu treten."

So die Volkszeitung". Für den Fernstehenden ist es natürlich schwer, sich ein Urtheil zu bilden, denn was sich anderwärts vollzogen, tann nicht auf ein Land angewendet werden, wo die entsprechenden Vor­bedingungen nicht oder nur theilweise erfüllt sind.

In Europa haben ähnliche Gebilde wie diese Nationalistenklubs in der Regel damit geendet, daß sie einige wenige tüchtige überzeugungstreue Elemente an die Arbeiterbewegung abgaben, während die Masse sich wieder an die alten bürgerlichen Barten anschloß, oder sich einer neuen Lieb­haberei zuwandte. Nun hat aber Amerika zur Zeit keine ernsthaft ins Gewicht fallende größere politische Arbeiterbewegung, von welcher diese Absorbirungsfunktion zu erwarten wäre; die sozialistische Arbeiterpartei übt als eine hauptsächlich aus Ausländern zusammengesezte Organisation leider eine noch zu geringe Anziehungskraft auf Amerikaner aus, es ist daher sehr wohl möglich, daß die Nationalisten- Klubs" ein verhält­mäßig langes Dasein führen. Verhältnißmäßig denn über eine gewisse Dauer gibt es kein Idyll.

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Wie die Volkszeitung" weiter mittheilt, hat die Bewegung auch schon ein Organ, eine Monatsschrift," The Nationalist", die in Boston erscheint.

Ein alter Bekannter. Wir lesen im Berl. Volksblatt" vom 4. Juni: Die vorzeitige Hundstagshize macht sich in der Redaktion der Kreuzztg." bemerklich, wie nachfolgender Erguß beweist, der dem gestrigen Abendblatte der Patronin aller Nicht- Gentlemen entnom­men ist:

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,, Berlin , 3. Juni. Von einer durchaus unterrichteten Seite geht uns die Mittheilung zu, daß die deutsche sozialdemokratische Reichstagsfraktion für Frankreich ein eigenes Preß­Bureau organisirt hat. Es ist unserseits mehrfach darauf hingewiesen worden, daß am 14. Juli in Paris 3 wei internationale" Konkurrenz­Arbeiterkongreffe eröffnet werden sollen, auf denen die Possibilisten" unter Brousse und Joffrin zwar die Mehrzahl der französischen Arbeiter­Organisationen und der fremden Nationen auf ihrer Seite haben werden, die Marristen" dagegen unter Guesde und Lefargue durch die über= große Anzahl ihrer deutschen Gesinnungsgenossen zu imponiren ge= denken. In Deutschland , Desterreich und der Schweiz ist man daher dabei, für die Absendung einer großen Schaar Delegirter zu sorgen. Die im Berliner Rathhause beantragte Arbeiterdeputation" sollte ja auch nur die Zahl der Pariser Kongreßtheilnehmer vermehren. Ferner werden in Deutschland alle größeren Gewerkschaften, deren Zahl etwa auf 15 zu berechnen ist, Delegirte absenden. Die Berliner Metallarbeiter und die Töpfer Deutschlands( diese den früheren Regierungs- Baumeister Keßler, der nach seinem Ausschluß aus dem Verband der Maurer zu den Töpfern übergegangen ist), haben bereits ihre Vertreter bestimmt, ebenso mehrere Wahlkreise und die Fraktion" insonderheit die Abgeordneten Bebel und Liebknecht. Nach diesen Vorbereitungen zu schließen, dürften von Deutsch­ land allein vierzig bis fünfzig Delegirte in Paris eintreffen, zu denent sich fünfzehn bis zwanzig Deutschösterreicher und Deuschschweizer gesellen werden. Diese Schaar völlig ergebener Anhänger soll es nun den Herren Bebel und Liebknecht ermöglichen, sich in Paris zu Herren der Situation zu machen, und womöglich durch ihr Uebergewicht die feind­lichen Possibilisten" zu einer Vereinigung mit dem Kongreß der Marristen" zu zwingen. Auch den Vertretern der übrigen Länder hofft man durch diese stattliche Zahl zu imponiren. Vor allem aber gilt es nun, die öffentliche Meinung in Paris unter den Arbeiter- und klein­bürgerlichen Streisen für die Person des Diosturenpaares Bebel- Liebknecht zu gewinnen, zumal man sich bisher in Paris den beabsichtigten Arbeiter­tongressen völlig ablehnend gegenüber gezeigt hat. Zu diesem Zweck eben ist das erwähnte Preß bureau geschaffen worden. Schon bei der Besprechung des Falles Wohlgemuth fanden wir in einer Anzahl der kleineren, aber von den unteren Klassen um so mehr gelesenen Blätter Artifel, welche in ziemlicher Uebereinstimmung den Abgeordneten Liebknecht und dessen nächste Parteifreunde als die Helden hinstellten, welche dem Regime des eisernen Kanzlers" diese Niederlage und Bla­mage eingebracht hatten. Am auffälligsten aber arbeitete man nach der legten Rede Bebels bei der dritten Lesung des Alters- Versicherungs­Gesetzes. Es liegen uns sechs Pariser Blätter( aber keineswegs ſozia­listische) vor, in denen längere Stellen aus der Bebel'schen Rede wieder­gegeben sind. Daß ein französischer Journalist sich nicht die Mühe gibt, deutsche Reichstagsreden, mit Ausnahme derjenigen des Reichs­kanzlers, auch nur in einzelnen Theilen zu übersetzen, bedarf keines näheren Beweises. Besonders fruftifizirt wurden begreiflicher Weise die Stellen, in denen Bebel die französische Revolution als den Aus­gangspunkt der modernen Zivilisation" verherrlichte. Man wird daher gut thun, in Zukunft die sozialdemokratischen Reden von der Tribüne des Reichstags nicht nur als Agitationsreden an die deutschen Wähler­massen, sondern auch an das deutschfeindliche Ausland zu betrachten. Die gleiche eingehende Behandlung widmen dieselben Pariser Blätter der Debatte in der Berliner Stadtverordneten- Versammlung, betreffs Ab­sendung der Arbeiter- Deputation" nach Paris. - Offenbar will man durch diese Bearbeitung der Pariser Presse die deutschen Sozialdemokraten als die wahren Franzosenfreunde erscheinen lassen, denen alsdann wohl auch die verdiente Huldigung an der Seine werden wird."

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Wir haben das Machwerk vollständig abgedruckt, weil es so recht zeigt, wie die Polizei wider den verhaßten Internationalen Kongreß arbeitet, der mit Gewalt bei den Arbeitern verdächtigt werden soll. Ift es auch das Volksblatt" hat darin durchaus Recht Blödsinn, so hat es doch Methode, und wir brauchen nicht weit zu suchen, um Sen Verfasser der obigen Denunziation ausfindig zu machen. Stil und Inhalt verrathen ihn zur Genüge. Ihr Urheber ist der bekannte Heinrich Oberwinder , der nachdem er jahrelang in Paris herum­gespielt, nun, nachdem ihm durch die von uns erfolgte Brand= markung das Handwerk gelegt ist, offen in den Hafen der Stöckerei und Puttkamerei gesegelt ist.

So ist er endlich an seinem Platz in der Herberge aller Lumpen.

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Brave Patrioten. Aus Hamburg wird der Frankfurter Zeitung " geschrieben:

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, Der vor einiger Zeit vielfach besprochene und damals angeblich nicht ernstlich gemeinte Vorschlag," Chinesen als Arbeiter" nach Deutschland zu bringen, ist nunmehr hier in Hamburg doch praktisch befolgt worden, indem die Deutsche Dampf= schiffs Rheberei zu Hamburg Chinesen zuerst nach Eng land und von dort nach hier hat bringen lassen, die sie bis jetzt auf drei ihrer Schiffe als Feuerleute und Stohlentrimmer angestellt hat. Zuerst wurden von der Frigga", welche am 25. Mai hier eingetroffen ist, am 26. desselben Monats die deutschen Feuerleute und Trimmer abgemustert. Am 1. Juni erhielten die Leute Entlassungsscheine, auf denen denselben bezeugt wurde, daß sie in Bezug auf Fleiß, Nüchtern­heit und Fähigkeiten das Prädikat sehr gut" verdient hätten. Als Grund für die Entlassung ist in den Scheinen wörtlich angegeben ,, Das Schiff wird mit Chinesen besetzt." Außer diesem Schiffe sind jedoch schon die" Iphigenia " und die Elektra " mit Chinesen be= jetzt worden. Auf leßtgenanntem Schiffe waren die Hamburger Feuer­Leute noch bis zum Morgen der Anmusterung beschäftigt und wurden dann plöglich entlassen. Weshalb die Rhederei sich zu einem solchen Borgehen veranlaßt gesehen, ist bis jetzt von derselben nicht bekannt gemacht worden. Die Hamb . Nachr." hatten allerdings eine Notiz in ihrem Tagesbericht, in welcher durch einen Berichterstatter mitgetheilt wurde, daß die angekommenen Chinesen von der Capella" nur mit auf hier gebracht worden wären, weil der Kapitän in China Mangel an Feuerlenten gehabt hätte." Allein dies erklärt weder die große Zahl der nach hier gebrachten Leute, noch deren Verwendung auf anderen. Schiffen. Viel wahrscheinlicher flingt die hier viel verbreitete Anficht, daß die Maßregel gegen die Bestrebungen der deut=

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schen FeuerIeute, ihre wirklich sehr niedrigen Löhne zu verbessern, gerichtet ist. Einen ähnlichen Versuch soll übrigens bie Firma Aktien- Gesellschaft Woermann" schon vor einiger Zeit ge­macht haben, indem sie für den Dampfer Amma Woermann" Neger als Feuerleute engagirte und die Hälfte der deutschen Feuerleute und Trimmer entließ. Herr Woermann erklärte, als man ihm dieses Vor­gehen von Seiten der Leute vorhielt, daß ihm von diesem Vorgehen nichts bekannt gewesen sei und daß daher sein Maschinen- Meister die Aenderung auf eigene Hand getroffen haben müsse. Ob er aber eine Aenderung verfügte, ist nicht bekannt geworden. Man erwartet dem­nächst eine Erklärung von Seiten der Deutschen Dampfschiffs- Rhederei­Attien- Gesellschaft" in der zuerst mitgetheilten Chinesen- Angelegenheit die viel Staub unter den Arbeitern aufwirbelt."

Diese wird wohl auf" h warten lassen, und wenn sie wirklich er= folgt, wird sie die wahren Gründe der Einstellung der Chinesen hinter allerhand Ausflüchten zu verdecken suchen.

Niemand wird sich aber dadurch täuschen lassen. Zu offenkundig ist es, daß lediglich der Profit die biederen Herren leitete, die eignen Landsleute außer Brod zu setzen und Chinesen, bezw. Neger einzustellen. Auf Festen, bei Wahlen, bei Betteleien um staatliche Ver­günstigungen, da wissen sie von ihrer nationalen Gesinnung, von ihrer heißen Liebe zum deutschen Vaterland nicht genug Wesens zi machen." Deutschland , Deutschland über alles" heißt es da; sobald es sich aber um ihren Geldbeutel handelt, sobald die Möglichkeit gegeben ist, den Arbeitslohn herabzudrücken, da kennen die Herren kein Vaterland, da werfen sie gefühllos den deutschen Bruder" aufs Pflaster mag er verhungern, was fümmerts fie? Der Chinese schafft billiger und was auch schwer ins Gewicht fällt- er hat als Ausländer weniger Rückhalt für seine Beschwerden, man braucht auf ihn keinerlei Rücksicht zu nehmen!

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Nun, die Hamburger Arbeiterschaft wird bei den nächsten Wahlen den Herren, insbesondere Herrn Wörmann, die passende Antwort auf dieses Attentat auf das deutsche Proletariat ertheilen.

Es hat alles seine Ursach'." In der sehr loyalen, er k- meister Zeitung", dem in Düsseldorf erscheinenden Organ des deutschen Werkmeister Verbandes, lesen wir:

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, Ueber das deutsche Innungswesen sind noch vielfach falsche Anschauungen verbreitet. Nach dem vom Bundespräsidenten der Innungen erstatteten Berichte bestehen im deutschen Reiche 782 Jnnungen mit 9000 Mitgliedern. Diese beschäftigen in Summa 15000 Lehrlinge und Gehülfen. Im Verhältniß zu dem von den Innungen ausgehenden Lärm sind diese Zahlen sehr bescheiden zu nennen, und man muß stch in der That wundern, daß auf die Wünsche von nur 9000 Handwerks­meistern so unendlich viel Werth gelegt wird, während die Wünsche der 15000 industriellen Werkmeister an derselben Stelle unbeachtet liegen bleiben."

Was das für Wünsche sind, wissen wir nicht, aber warum man in Berlin den 15000 Werkmeistern die 9000 Jnnungsmeister vorzieht, das ist doch sehr einleuchtend. Die Letzteren sind eben meistens keine Werkmeister.

- Gerechtigkeit. Den Tagesblättern entnimmt die Wiener Gleich­heit" folgenden, die moderne Gerechtigkeitspflege charakterisirenden Be= richt aus dem Schwurgerichtssaale:

Vor dent Schwurgerichte unter Vorsiz des Landesgerichts- Vizepräsi­denten Grafen Lamezan fand gestern eine Verhandlung statt, welche durch einen epileptischen Anfall der Angeklagten eine sensationelle Unter­brechung erlitt. Die Angeklagte, eine 22jährige hübsche Blondine, na­mens Aloisia Mosler, welche sich gegen die durch St.-A.-S. Zeisberger erhobene Anklage wegen Diebstahls zu verantworten hatte, wurde, weil fie an Epilepsie leidet, von einer älteren Frauensperson in Sträflings­Kleidern in den Saal geleitet und außerdem folgte einer der Haus­ärzte, welcher abseits auf einem Zeugensessel Plaz nahm.

Während der Verlesung der Anklageschrift bekam die Angeklagte einen heftigen epileptischen Anfall. Der Arzt erhob sich und machte dent Gerichtshof ein Zeichen. Der Körper der Angeklagten begann zu zucken und leise Schreie entrangen sich stoßweise ihrer Brust. Arzt und Begleiterin ergriffen das Mädchen an beiden Armen, das mum, laute Schreie ausstoßend und den Kopf konvulsivisch hin und her schleudernd, aus dem Saale gebracht wurde.

Durch die offene Thüre des Saales konnte man noch sehen, wie das Mädchen, trotzdem es festgehalten war, zusammenbrach. Die Thür schloß sich, aber die krampfhaft ausgestoßenen Schreie der Angeklagten schallten selbst aus der jenseits des Storridors befindlichen Zelle in den Gerichtssaal. Erst nachdem diese Schreie nachließen, konnte die Anflage zu Ende gelesen werden.

Die Verhandlung wurde nun in Abwesenheit der Ange= klagten durchgeführt.

Die Angeklagte wurde zu achtzehn Monaten schweren Kerkers verurtheilt.

Dazu bemerkt unser Bruderorgan:

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Statt vor den Arzt vor den Richter; statt in das Kranken= haus in den Kerker! Natürlich! Der verlegte, durch ein sieches Mädchen verletzte Eigenthumsbegriff ruft nach Sühne. Diese Sühne muß geboten werden. Was bedeutet da die Erwägung, daß ein elendes, schwaches, mit unheilbarer Krankheit behaftetes Menschenkind im brutalen Ellbogenkampfe um die Existenz nothwendig erliegen und straucheln muß. Ein juristischer Begriff will sein Recht, und erbar­mungslos bringt man das verkörperte Elend vor den Richterstuhl. Man darf sich dann nicht wundern, wenn von jeder menschlich fühlenden Brust eine Gesellschaft verurtheilt wird, die ihre eigenen Sünden an anderen Opfern hestraft, und welche Entsagung und Herois= mus fordert, aber widerstandslose Strippel und Schwächlinge zeugt und zieht. Freilich fiat justitia, pereat mundus! Es soll auch unser Kampfruf sein!"

Diese sehr berechtigte Kritik eines schmachvollen Attentats auf das Recht und den gefunden Menschenverstand wurde, mit Ausnahme des Schlußsazzes, von der Polizei konfiszirt, im Jnteresse der öffent= lichen Ordnung." Fiat ordo, pereat justitia!

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Klaffenjustiz in Italien. Wir haben seinerzeit übersehen, der haarsträubenden Verurtheilung des sozialistischen Abgeordnetent Andrea Costa zu drei Jahren Gefängniß wegen Wider= setzlichkeit gegen die öffentliche Gewalt" zu erwähnen, die darin be­standen haben sollte, daß Costa, als am 20. Dezember 1888 die römische Polizei eine friedliche Demonstration in völlig ungesetzlicher Weise aus­einander zu treiben suchte, in seiner Eigenschaft als Abgeordneter den Gensdarmen entgegentrat und sie von Gewaltthätigkeiten zurückzuhalten suchte. Dieses infame Klassenurtheil ist jetzt vom Appellationsgericht bestätigt worden, und so ist der muthige Vertreter des Sozialis mus im römischen Parlament, der den Machthabern so manche bittere Wahrheit zu hören gegeben, auf drei Jahre unschädlich gemacht­Dant einer liebedienerischen Justiz.

Indeß es gibt noch einen Gerichtshof, der sein Urtheil über diese Angelegenheit zu sprechen hat, und das ist das Volt, in erster Linie die Wähler Costa's. Warten wir ab, was diese zu dem Gewalt= streich gegen ihren Vertreter sagen werden.

Es wankt! Im Londoner Trades- Council( Zentralverband der Londoner Fachvereine) ist bei der Neuwahl des Sekretärs zwar Herr Shipton wiedergewählt worden, aber nicht wie bisher einstimmig, sondern gegen eine Minorität von 15 Stimmen, die auf das Mitglied Powell entfiel.

Eine zeitgemäße Reminiszenz finden wir im Berliner Volks­blatt."" Angesichts der leider immer noch vorhandenen Möglichkeit," schreibt es, daß zwei Arbeiterkongresse nebeneinander in Paris tagen werden, möchten wir an die Schlußworte des Aufrufs An das deutsche Volk und die Sozialdemokraten Deutschlands" erinnern, den im Sep= tember 1870, also direkt nach Sedan, die Vertreter der französischen Arbeitergesellschaften erließen. Diese Schlußworte lauten:" Sozial­demokraten Deutschlands, die Ihr vor der Kriegserklärung gleich uns zu Gunsten des Friedens protestirt habt! Die Sozialdemokraten Frankreichs find sicher, daß Ihr mit ihnen an der Beseitigung des internationalen Hasses arbeitet, an der allgemeinen Entwaffnung und der allgemeinen Harmonie." Unterschrieben war dieser Aufruf von: Beslay, Blisner, Lachruch, Camelinat, Ch. 2. Chaffin, Chemale, Dupas,