Herpe, Lendeck, Levendays, Longuet, Marchand, Perrachon, Tolain, Vaillant. Hoffen wir, daß der Geist der internationalen Brüderlich­keit der aus den Worten dieses Aufrufs spricht, auch die Abgeordneten des diesjährigen Kongresses leitet und der Welt nicht das Schauspiel geboten wird, daß 25 Jahre nach der Gründung der Internationalen Arbeiterassoziation zwei Arbeiterweltkongresse nebeneinander tagen." Das wünschen auch wir. Doch sei es uns gestattet, auf die That­sdche hinzuweisen, daß merkwürdigerweise diejenigen der noch leben­den Unterzeichner des obigen Aufrufs, die überhaupt noch als Sozia­listen thätig sind Camelinat, Longuet, Vaillant sich dem Kongreß der Vereinigten Sozialisten angeschlossen haben. Longuet und Vaillant haben den Aufruf unterzeichnet, und Camelinat ist Mitglied der sozialistischen Gruppe in der Deputirtenkammer, in deren Namen Ferroul und Planteau den Aufruf unterzeichnet haben.

-

Tiefer hängen! Der Pariser Temps," das Hauptorgan der französischen Opportunisten, der von jeher mit den Possibilisten auf gutem Fuße stand, veröffentlicht in seiner Nummer vom 11. Juni einen Artikel über die beiden internationalen Arbeiterkongresse und am Schlusse desselben den Wortlaut einer ihm zum Zweck der Veröffent­lichung von dem Possibilisten J. Joffrin gelieferten Erklärung, die zu charakteristisch ist, als daß wir sie unsern Lesern vorenthalten sollten. Herr Joffrin sagt, nachdem er die durch nichts bewiesene, absolut aus der Luft gegriffene Behauptung aufgestellt, daß der Deutsche (!) Engels der wahre Anstifter des marristischen Kongresses" sei: ,, Bevor ich weiter gehe, bemerke ich, daß die Unterzeichner des( Ein­ladungs-) Manifestes nur eine Gesammtheit von Persönlichkeiten bilden, und daß diese letzteren keinen Anspruch darauf erheben können, die deutschen , englischen, italienischen, holländischen 2c. sozialistischen Arbeiter zu vertreten."

"

Das ist denn doch ziemlich starker Taback. Ein Domela Nieuwen­ huis , die deutschen sozialdemokratischen Abgeordneten, die nicht nur hunderttausende sozialistischer Wähler hinter sich haben, sondern auch auf allen Parteifongressen einstimmig mit der Führung der Partei­geschäfte beauftragt wurden, haben keinen Anspruch darauf," die sozia­tistischen Arbeiter ihres Landes zu vertreten!" Die Behauptung ist zu lächerlich, um einer Widerlegung zu bedürfen, wir nageln sie hier nur an, und namentlich deshalb, weil sie hier zum ersten Mal öffent= I ich aufgestellt wird, nachdem sie lange genug privatim tolportirt worden war. Das ist ja überhaupt der Unterschied zwischen uns und der Gegenseite. Wir haben unsere Beschwerden offen und ehrlich aus­gesprochen, fie aber find jeder bestimmten Erklärung ausgewichen und haben dafür desto mehr- sagen wir des rechte Wort- den Klatsch betrieben.

Hören wir weiter:

Warum haben die Marristen nicht zugestimmt, mit uns zu gehen? Sie haben uns ihre Motive nicht verheimlicht. Es geschah dies, sagen sie, weil die Possibilisten sich, indem sie die Republik gegen Boulanger vertheidigen wollten, verbürgerlicht haben."

Jeder weiß, und vor allen Dingen Herr Joffrin weiß, daß das nicht wahr ist. Trotz der unsozialistischen Taktik der Possibilisten in der Frage Boulanger haben die Marristen" alles Mögliche gethan, mit den Possibilisten zu einer Verständigung zu kommen, und diese ist ledig­fich an der Weigerung der Possibilisten gescheitert, dem Kongreß seine Souveränität in seinen inneren Angelegenheiten zuzugestehen. Aber es kommt noch besser.

Diese braven Marristen," fährt Herr Joffrin fort, die, umin den Reichstag zu gelangen, sich nicht scheuten, ein Bündniß mit den klerikalen einzugehen, behaupten, daß wir keine Sozialisten mehr sind, weil wir Antiboulangisten sind! Wahr­haftig, die Sache wäre höchst amüsant, wenn sie nicht der Sache des Sozialismus schadete!"

Unsere Leser haben hier ein Pröbchen von der anständigen Kampfes­weise der Possibilisten. Kann man die Dinge mehr verdrehen, wie es hier Herr Joffrin in dem Bourgeoisieblatt thut? Kein Mensch, am wenigsten die dentschen Sozialisten, hatte es für unsozialistisch erklärt, Antiboulangist zu sein. Es wird hier ein unehrliches Spiel mit Worten getrieben. Ob ich den Boulangismus bekämpfe, oder ob ich unter dem Vorwand, den Boulangismus zu bekämpfen, die Geschäfte von Leuten beforge, die um kein Haar besser sind als Boulanger, das ist zweierlei. Und von welchem deutschen Reptil hat Herr Joffrin die Lüge, daß die deutschen Sozialisten ein Bündniß mit den Klerikalen geschlossen? Will er uns einen sozialdemokratischen Abgeordneten nennen, der Dank einem Bündniß mit den Ultramontanen, in den Reichstag ge= kommen?"

Uebrigens hinkt der Vergleich außerdem.

Die Ultramiontanen haben in Deutschland jahrelang gegen die bis­marckische Polizeiwirthschaft scharfe Opposition gemacht und dieser ein Paroli geboten. Sie vertraten die politische Freiheit gegenüber dem funkerlichen Polizeistaat. Zu allen Zeiten und in allen Ländern ist es vorgekommen, daß sich Oppositionsparteien der verschiedensten Richtung gegen das herrschende Regime verbunden haben. Die Possibilisten aber haben sich mit der Regierungspartei gegen deren Opposition verbündet und jeden denunzirt, der dieses Bündniß nicht mitmachte. Das ist gefälligst zweierlei.

Damit genug. Wir wollen die Polemik nicht in's Unendliche hinaus­zichen. Wir gehen deshalb auch nicht auf die wunderbaren Zahlen- 2c. Angaben ein, die Herr Joffrin macht, um die Thatsache zu verdecken, daß außer den Engländern, die sich durch das Londoner Mandat für gebunden erachten, einigen nicht sozialistischen Amerikanern und Spaniern, die sozialistischen und Arbeiter- Parteien des Auslandes dent Kongreß der Vereinigten Sozialisten zugestimmt haben. Nur ein Bei­spiel mag dieselben illustriren. Wir haben.. ,, die Schweiz für uns", fagt Herr Joffrin. Leider hat er vergessen, hinzuzufügen, auf welchem Erdtheil diese Schweiz " sich befindet.

"

Folgende sehr richtige Betrachtung fanden wir jüngst in der New- Yorker Volkszeitung":

Die Gewaltthätigkeiten, welche während der franzö= sischen Revolution verübt wurden, werden von deren Gegnern - welche man selbst unter Vertretern der heutigen Bourgeoisie findet, die durch jene Revolution erst zur Geltung gelangte stets dazu be= nuzt, um dem Volfe Eins zu versezen, wenn dasselbe die entschlossenen und rücksichtslos ihrem Ziele Beseitigung der Knechtschaft

-

-

in den

strebenden Männer der damaligen Epoche verherrlicht. Den Greueln" der französischen Revolution gegenüber treten bei ihnen eine ganze Reihe viel entsetzlichere meil talten Blutes verübte Hintergrund. Die unendlich größere Zahl Schlachtopfer der sogenann fen ruhigen" Regierungen unter denen Kirchhofsruhe herrschte wird faum in Erwägung gezogen. So sehr man sich über die Greuel der Französischen Revolution entrüstet, so wenig verspürt man von dieser Entrüstung über die unzählbaren Opfer eines Napoleon . Die katholische Kirche hat ungefähr zehn Millionen Menschen direkt vernichtet; die Anzahl der indirekt durch sie getödteten Opfer ist nicht zu zählen. Sie ist unübertroffen an Grausamkeit in der Geschichte der zivilisirten Nationen, obwohl fie vorgab, die einzig rechtmäßige Ver­freterin der Religion der Liebe" zu sein.

Und bei Beurtheilung der Grausamkeit der Revolutionsmänner ver­geffe man nicht, daß diese Männer unter scheußlichen Zuständen aufge= wachsen waren, daß eine wahnsinnige Unterdrückung glühenden, unaus­löschlichen Haß in ihre Seele geprägt.

Marat forderte 1792 nicht weniger als 100,000 Aristokratenköpfe. Fürchterlich, nicht wahr? Aber der geheime Unterhändler des Grafen von Provence ( später Ludwig XVIII.) sagte 1795: Ich will der Marat der Gegenrevolution sein", und verlangte 400,000 Söpfe. Und die Königsgesinnten zögerten nicht, das Wort zur That zu machen, als sie wieder ans Ruder kamen. Sie hatten ebenfalls ihre Schreckens­herrschaft, bekannt unter dem Namen: terreur blanche.

Das Volk jener Zeit verdiente Bewunderung statt Begeiferung. Wohl war es brutal, rücksichtslos, wo es sich um die Niederwerfung der noch brutaleren und rücksichtsloseren Unterdrücker handelte. Aber dieses Volk in Lumpen, dieses Volk der" Ohnehosen", das nicht lesen und schreiben konnte, stand nichtsdestoweniger in mehr als einer Be­ziehung über dem heutigen Volk in diesem Lande, das sich von seinen Unterdrückern und Ausbeutern mit einer wahren Lammsgeduld schin­den läßt und, troß seiner besseren Erziehung, zehnmal weniger denk­fähig ist, wo es sich um Beurtheilung seiner Lage handelt.

Das Volk der großen Revolution opferte auf den Schlachtfeldern

*

sein Blut für die Befreiung nicht nur seiner selbst, sondern der ganzen Menschheit, vom Joch der Tyrannei. Es verkaufte sich nicht und haßte die Verräther.

Und das Volk der kommenden sozialen Umwälzung wird dieselben Eigenschaften haben; denn ohne diese erhebt es sich überhaupt nicht. Große Zeiten aber gebären nicht nur große Männer, sondern ver= anlassen einen Umschwung in den Geistern im Allgemeinen."

Aus Schweden. ( Schluß.) Der Eindruck des ersten sozialistischen Parteitages Schwedens auf das Publikum war an und für sich schon ein bedeutender. Alle größeren Zeitungen publizirten ausführliche Berichte und kommentirten die nicht mehr zu verleugnende Thatsache, daß die noch vor wenigen Jahren so verhöhnten sozialistischen Ideen eine schnell emporſteigende Macht auch in der hiesigen Arbeiterwelt geworden, mit der man bald rechnen mußte.

man

-

Die beste Anerkennung war uns jedoch von der Regierung vor­behalten. Ein hochoffiziöses Blatt forderte schon während des Kongresses ein Sozialisten gesetz nach deutschem Muster, Niemand glaubte aber daß ein solches wirklich eingebracht werden würde, denn der Reichs­ tag war schon am Ende seiner Arbeit für dieses Jahr. Es sollte aber anders kommen. Auf ein Ausnahmegesez verzichtete diesmal, im Laufe einiger Tage wurde aber eine Erweiterung des allgemeinen Strafgesezes vom Justizminister Derbom ausgearbeitet und begründet", vom höchsten Gerichte akzeptirt und als Regierungsvorschlag dem Reichstage vorgelegt. Daß hinter dem Justiz­minister Andere standen, der jetzige reaktionäre Premierminister Bildt, früher durch lange Jahre schwedischer Gesandter in Berlin , und vor Allem der König Oskar selbst, der seine Ehre gewiß eine sonder= bare! darin sucht, sich stets wie ein Vasall der Hohenzollern zu geberden, das ist hier ein öffentliches Geheimniß.

"

Dieses neue Gesetz belegte mit Strafen von 5 Kronen Geldbuße bis auf zu 2 Jahren Gefängniß jede Aufforderung zu Verbrechen" jed= welcher Art; ebenso wird gestraft, wer in Wort oder Schrift zu Un­gehorsamkeit gegen die Geseze oder die Behörden zu verführen sucht, oder wer sonst zu Maßregeln aufwiegelt, die eine Drohung gegen die Gesellschaftsordnung oder eine Gefährdung deren Bestehens enthalten." Als Motive des Gesetzes hatte man sich ausschließlich auf die sozialdemokratische Propaganda und ganz besonders auf den Parteitag berufen. Daß die gehäßigsten Lügen und Verdreh­ungen neben der christlichen Liebe" zu den armen verführten Arbeitern sich in diesem elenden Pamphlet breit machten, ist wohl kaum nöthig besonders zu erwähnen.

-

1

Dieses Gesetz war aber unseren Liberalen zu stark und vor Allem zu viel deutig! Konnte ja damit eben so wohl ein unschuldiger " Freifinniger" wegen der unschuldigsten Reformforderungen getroffen werden, wie die bösen Sozialdemokraten! Es half nicht, daß der Minister in den Motiven versprochen hatte wohl als Illustration zur bekannten, vielgefeierten Gleichheit vor dem Gesezz" die sozial­demokratischen Agitatoren besonders mit unerbittlicher Schärfe" zu ver= urtheilen; dies ist ja kein Ausnahmegesez!" brüllte man im Chorus auf dem rechten Flügel des großen liberalen Philisterthums, und be­sonders winde der letzte Sazz, der von Drohungen gegen die Gefell­schaftsordnung" und die Gefahr deren Bestehen" handelt, am schärfsten fritisirt. Die mehr links stehenden Liberalen waren natürlich wie die Sozialdemokraten prinzipielle Gegner dieses gefährlichen Attentats auf die elementarsten Rechte des Volkes: Nede- und Preßfreiheit.

Im Volfe gab es natürlich beinahe nur eine Meinung über das Maulkorbgesetz", welches plöglich alle andern Fragen in den Hinter­grund gedrängt hatte. Ueberall wurden große Protestversammlungen abgehalten, die meisten von Sozialdemokraten einberufen; in Stockholm wurde jedoch die Demonstration, die ohne Zweifel nach unseren Verhältnissen riesige Dimensionen angenommen haben würde, polizei­lich verboten.

Im Reichstage lagen aber zuerst die Chancen der Regierung sehr günstig. In der ersten Kammer, beinahe ausschließlich von Junkern, Großindustriellen und höheren Beamten zusammengesezt, war die Furcht einer Abrechnung vom Volke den Herren so in die Glieder gefahren, daß sie sogar nach Verschärfungen schrieen. Hier wurde auch das Gesetz mit 83 Stimmen gegen 25 unverändert angenommen. Auch unsere zweite Kammer, wo die Bauern, wenn einig, ganz dominiren, hat jetzt eine reaktionäre Mehrzahl aufzuweisen; Dank eines wohl ohne Seiten­stück in der parlamentarischen Geschichte dastehenden Wahlskandales Europas ist nämlich Stockholm statt von 22 Liberalen und Demokraten von eben so vielen schutzöllnerischen Reaktionären und Muckern, reprä­sentirt", welche als gewählt" erklärt worden sind, weil die Stimm­zettel der großen Majorität der Wähler als ungiltig" nicht gezählt wurden! Hier wirkte jedoch die heilsame Furcht vor den Wählern dahin, daß man die mit jedem Tage deutlicher ausgedrückte Volksmeinung auch unter den besitzenden Klassen nicht ganz ignoriren konnte. Um der Re­gierung wenigstens den Schein zu retten, nahm man hier nach lebhaften

schaften, in welchen er meistentheils Vertrauensposten einnahm. In der Sozialistischen Arbeiter- Partei fungirte er seit mehreren Jahren als Schatzmeister der deutschen Sektion." Krebs wurde am 21. Mai unter zahlreicher Betheiligung von Delegirten sozialistischer wie fachlicher 2c. Organisationen beerdigt. Eine große Anzahl prächtiger Kränze zierten seinen Sarg und legten Kunde davon ab, welcher Beliebtheit Krebs sich in weitesten Streisen der New- Yorker Arbeiterschaft erfreute. E esd Ehre dem Andenken der braven Kampfgenossen!

Aus Dessau meldet man uns den Tod eines braven Ge= nossen. Der Zigarrenmacher Hopp aus Bernburg , früher in Altona , ertrant beim Baden in der Saale . Er hatte das volle Vertrauen der dortigen Arbeiter, und war von ihnen als Kan= didat für die nächste Reichstagswahl bestimmt worden. Um ihn unabhängig zu machen, hatten seine Freunde die Mittel aufgebracht, ihm ein kleines Geschäft einzurichten, und dasselbe ließ sich in der furzen Zeit seines Bestehens vier Wochen auch ganz nach Wunsch an, da machte der Tod einen Strich durch die Rechnung. Hopp hinter­läßt Frau und Kinder, die nun ihres Ernährers beraubt sind. Die Arbeitersache aber verliert in ihm einen treuen und muthigen Streiter. Ehre seinem Andenken.

Briefkasten

der Redaktion: Briefe und Einsendungen erhalten aus Berlin W, Effen, Göppingen , Paris . E. B. B. in Hottingen - Zürich : Für diese Nummer zu spät, daher in nächster. Gruß.

der Expedition:= Mitgldschft. Bern : Fr. 23. 60 Ab. 2. Qu. erh. Blmthl. Deli: Fr. 5. Ab. pr. 2. Sent. 89 pr. Nf. Httngu. erh. 2. Witt, Zrch.: Fr. 50. a Eto. Ab. erh.= =

1

-

-

-

-

H- h. L. Nr. 85 vom W. 88 ist nicht anget.; also erbeten. Gruß u. Dank für K. Namenlos: Zum C. E. bedarfs einer speziellen Adr. Bstllg. folgt. Weiteres bff. Brauner Bär: Allerdings Ver­wechslung in Zwischenhand. Aber warum denn gleich annettiren, da­durch wird Verwirrung noch größer. Weiteres notifizirt. Manfred: Hoffentlich senden Sie speziellen Bericht betr. d. Schfts. Ad. 2c. notirt u. bfl. Gewünschtes abgesandt. Rother Hans: Schrftn. bereits auf anderem Weg besorgt. Adr. 2c. notirt. Weiteres mit Nr. 23. Xan= thias: Bf. u. tbd. v. 4/6 kreuzten mit erfragter Nachr. Sphg. famos. Dank ut. bfl. mehr. Seidenwurm II: Abrchng. v. 6/6 hier. Weiteres nach Wunsch u. bfl. Einmal u. deutlich", das wünschten wir auch Ihrerseits Ahasverus : Mt. 9. Ab. 1. u. 2. Qu. Sch. erh. u. pr. N. notirt. Ad. f. P. mit 25 dir. gesandt. J. G. Fd. Mostn: 3 Pc. f. Porto erh. T. v. Main : Ad. gel. Weiteres versucht, indeẞ Erfolg ungewiß. M. M.: Avis v. 10/6 hier. Ad. eingerenkt. Rother Geldsack: Nehmen Notiz v. Aufftllg. it. Bstllg. v. 6/6 u. ordnen Adr. Reklamirtes meldeten schon einmal bfl.; sollte ein Bf. verloren sein? Bft. Weiteres. Claus Groth: Alles geschehen, was irgend zur Beschleunigung möglich ist. W. werden besorgen u. bfl. weiter be= richten. Rthr. Pstmstr.: Dank f. Nachr. u. Beil. v. 8/6. Alles be­achtet. W. Lgnr. Chicago : Pfd. 1. 4. 8 Ab. 2. Qu. u. a Cto. Schrft. erh. Sdg. am 11/6 abgg. Betrffos. L.- Bild längst vergriffen. Adr. D. pr. P. K. mitgetheilt. C. B. Ldn.: Sh. 1. f. Schrft. erh. E. Ftn. Beauvais: Fr. 10. 75 f. Schrft. erh. Sdg. fort. Früheres erledigt. Gruß. Trannicht: Mr. 100. a Cto. Ab. 2c. erh. Er­betene Adr. f. d. dir. Sdg. ist unerläßlich. Rother Wenzel: Bf. v. 10/6 freuzte mit dem unsrigen v. 11/6. Notiren Adr. u. Bstllg. 2c. und fenden für Reklamirtes einigen Erf.; Rob. Blum vergriffen. Bfl. mehr.

-

1

-

-

-

Carl Schwarz: Nachr. v. 10/6 erh. Blöder: Warum. nennen Sie denn diese Adr. nicht? Uebrigens wird Nekl. wohl noch eingetroffent sein. Beil. ist besorgt. A. Strmstr. Edbgh.: Shl. 2. Ab. 3. Qu. erh. u. Adr. geord. Steineiche: M. 131.80 b. 1. Qu. u. direkt. 1. u. 2. Qu. erh. Adr., Bstllg. 2c. vorgemerkt u. Weiteres bfl. Mouchard Paris: Ihr Züricher Kollege Ehrenspizel" will den Schneider Luz auch als Spitzel reklamiren. Sie halten das für einen Fehlgriff im Ueber­eifer. Fügen wir hinzu: Begangen im Riesenbrandt", dem natürlich der lethargische Schlaf" des porcus patrioticus ,, reinigend" folgen wird. Rubikon:+ bd. dtd. erh. Warum kein Bericht?

Debatten mit 109 Stimmen den Vorschlag, au, fedoch mit Ausschluß Paris . Jeden Sonnabend, Abends 9 lihr, im Café de la

"

eben der wichtigsten und für die Freiheit am meisten gefährlichen Bestimmungen von Drohungen gegen die Gesellschaftsordrung" 2c. 102 Stimmen wurden für die Verwerfung sans phrase abgegeben. Die erste Kammer mußte sich seitdem mit dem so reduzirten Maulforbgesetz" begnügen.

п

Die schlimmste Gefahr für die Freiheit der Propaganda wurde also diesmal beseitigt. Wie mit dieser Freiheit" schon heute eigent­lich hier in Schweden , welches von Festrednern der Bourgeoisie stets als Stammort der Freiheit auf der Erde" verherrlicht wird, aussieht, fann man am besten danach beurtheilen, daß unsere Genossen wegen politischer Vergehen schon zirka 6 Jahre Gefängniß zu Gute haben. Daß man jedoch die bisherigen Verfolgungen als ganz unzu reichend anerkannt, wie dies durch das Maulkorbgesetz von Seite der Regierung geschehen, kann uns natürlich nur freuen. Es ist uns ein Zeichen, daß wir auf rechtem Wege sind, und eine Aufmunterung zu frischer, fröhlicher Agitation zur Untergrabung der bestehenden Klassen­gesellschaft." Hi. Branting .

-

Amerika . Unsere Genossen haben in den letzten Wochen zwei ihrer Besten durch den Tod verloren. Am 3. Mai starb nach langem Leiden ( Schwindsucht) der Genosse J. Edward Hall in der Blüthe seiner Jahre, und ihm folgte am 18. Mai der Genosse Peter Krebs, Bigarrenarbeiter aus Oggersheim, Rheinpfalz, der in einem An­fall von Schwermuth über den Verlust einer Tochter seinem Leben selbst ein Ende machte.

Von J. Edward Hall schreibt der New- Yorker Sozialist", daß derselbe zu den dünn gefäeten charakterfesten Arbeiterführern englischer Zunge gehörte, die sich nicht scheuen, den Sozialismus offen zu predigen und muthig für ihn einzutreten. Es war eine bescheidene, denkende Natur, ohne jeglichen äußerlichen Glanz, nur darauf bedacht, seiner Sache zum Sieg zu verhelfen, dabei aufopferungsvoll und unermüdlich thätig Daß er bei seinem unbestechlichen Charakter arm gestorben ist, gehört zu den Dingen, die sich von selbst verstehen." Zit seinen Ehren hielten die Genossen New- Yorts am 25. Mai eine Gedächtniß­feier ab, auf der A. Wakeman, Al. Jonas, S. Shewitsch und L. Sa­nial das Wirken des Verstorbenen für die Sache des Sozialismus, die Reinheit seines Charakters, die Klarheit seines Denkens, die Uner­schütterlichkeit seiner Ueberzeugung feierten.

Ueber Peter Krebs lesen wir in der New- Yorker Volkszeitung": " Der Verstorbene war am 8. August 1838 in Oggersheim, Rheinpfalz , geboren, 1859 fam er zum Militär und diente in der Festung Landau , von wo er 1860 desertirte und nach Frankreich flüchtete. Dort ließ er sich in die Fremdenlegion aufnehmen, um zwei Jahre in Algier zu dienen. Von dort kehrte er nach Bayern zurück, wo ihm nächst einer furzen Festungsstrafe volle sechs Jahre Dienst zudiktirt wurden. Beim Auftreten von Ferdinand Lassalle schloß er sich dem Allgemeinen Deut­ schen Arbeiter- Verein an. Nach Beendigung des Krieges von 1866, welchen er mitmachte, erlangte er 1870 seinen Abschied, weil er durch einen Bruch seines Schlüsselbeines dienstuntauglich wurde. Später war er in Anspach, Würzburg und Leipzig agitatorisch thätig, während er als Zigarrenmacher beschäftigt war. In Leipzig , wo es ihm gelungen war, ein eigenes Geschäft zu gründen, wurde er durch fortgesetzte Ver­folgung gezwungen, das Geschäft aufzugeben und in Amerika eine Eri­stenz zu suchen, wo er 1880 mit seiner Familie anlangte. Hier ange­kommen, schloß er sich der Zigarrenmacher- Union an, ebenso der Sozia­listischen Arbeiter- Partei, Sozialistischen Liedertafel, der Socialistic Cooperative Publishing Association und vielen anderen Arbeiter- Gesell­

Deutscher Sozialdemokratischer Leseklub. Nouvelle Poste, au coin Rue Montmartre 33 et Rue Etienne Marcel 36

Soeben ist in neuer fiebenter Auflage erschienen und durch Unterzeichnete zu beziehen:

Die Fraut

in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Von A. Bebel.

Preis: bei Bezug von mindestens 5 Exemplaren Mt. 1.50( Fr. 1.90) Einzeln Mt. 2.( Fr. 2.50)

www

bel

232

ضرة

66

be

te

bi

D

in

ti

de

W

de

A

he

10

Ur

G

ur ne ur

fie de

A

S

vo

ft

la

Fo

ge

in

re

We

ha

ge

du

gen

na

F

for

Oeffentliche Versammlung.

da

Deutscher Soz.- dem. Teseklub.

Lo

Sa

Go

sch

an

sein mi

St

fi

Ge

feir

Re

wer

ihr

abe

Sa

pot

red

leb

3a:

Do

Da

fr

fie

chem

new

jeg

зи

Rei

eint

das

nich

Die

den

daß

Lie

Erz

febe

zum

das

Durch Unterzeichnete ist zu beziehen:

Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft . Preis: Fr. 40. Mt. 35. Sh. 4. German Cooperative Publishing Co.

E. Bernstein& Co.

-

114 Kentish Town Road, London , N. W.( England.)

Soeben ist in Neu- Auflage erschienen:

Acht Opfer des Klaffenhaffes.

Leben und Sterben der Chicagoer Arbeiterführer. Preis 30 Pf. 40 Cts. Zahlreichen Aufträgen sieht entgegen

Die Expedition des ,, Sozialdemokrat". Bestellungen aus der Schweiz richte man an die

Schriften- Filiale der Arbeiterlimme" in Zürich , 3ähringerstraße 12.

Printed for the proprietors by the German Cooperative Publishing Co. 114 Kentish Town Road London N. W.