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tauft hätte, wie ein irrender Sünder dem Gottfeibeiuns? Du weißt das nicht? Junger Mann, du weißt Vietes nicht. Du wirst es bald lernen. Du lernst es jeßt. Hier stehe ich, der Klassenstaat; ich folge dir nicht. Du hast dich mir zu unterwerfen. Couche!" Und er hat sich unterwerfen müssen, der Möchtegern soziale Siönig. Der Klassenstaat hat ihm auf der Nase herumgetanzt er hat die Bergarbeiter gemaßregelt, die der soziale König" schüßen wollte; er hat Alles das nicht gethan, was der soziale König" gewünscht und alles das gethan, was derselbe mißbilligt hatte. Nicht einmal in der Form, zur Wahrung des Scheins, hat der Klassenstaat nachgegeben. Die Herren Kohlenbarone handeln genau so, wie sie gehandelt hätten, wenn der Möchtegern soziale König nicht von dem seliſamen Rappel erfaßt worden wäre, ihnen Verhaltungsmaßregeln zu geben und sich in ihre Angelegenheiten einmischen zu wollen. Höchstens sind sie noch etwas brutaler nach der bekannten Despotenregel, die jeden Zweifel an der regierenden Unfehlbarkeit, jeden Eingriff in die souveräne Allgewalt mit einem verstärkten Anziehen des Bügels zu beantworten gebietet.
Gnade Gott jedem Bergarbeiter, der sich während des Streiks mißliebig gemacht hat! Er muß über die Klinge springen. Und wenn auch Herr Hamm a cher, der Errevolutionär, welcher icht einen Humani täts- Raptus bekommen hat, sich noch so kräftig ins Zeug legt, um vor der Welt den Tugendnimbus seiner Ausbeutungs- Kollegen zu konserviren. Höchstens daß der Verbrecher auf ein paar Tage wieder in Arbeit geSnommen wird. Dann erhält er unter irgend einem Vorwand die Abfehr", und ein geheimes Zeichen im Arbeitsbuch( gut mit Gänsefüßchen oder ähnliches) sorgt dafür, daß er nirgends Arbeit findet.
Sturz, der Klassenstaat in seiner ganzen prozenhaften Nohheit und Unterdrückungswuth.
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Und damit der Tragi- Komödie der würdige Abschluß nicht fehle, hat man soeben eine Untersuchungskommission niedergesetzt, be= stehend aus den Bergbeamten und den Landräthen! Des Teufels Großmutter sammt ihren Geschwistern zu Gericht über den Teufel! Es ist wenigstens ein hübscher Wiz. Uebrigens auch nicht neu schon 1873 wurde dieselbe Farce gespielt von der sogenannten fönig= lichen Kommission", welche den Lasker'schen Enthüllungen die Spize abzubrechen und dem deutschen Michel vorzudemonstriren hatte, daß es in Deutschland , der frommen Kinderstube, nur tugendhafte Menschen gibt( d. h. unter den„ Reichsfreunden"), und daß der patriotische deutsche Schmuz eine Substanz von höchster nationaler Nüglichkeit ist, ohne die das große deutsche Reich so wenig gedeihen tönnte, wie ein Krautfeld oder Kornacker ohne Mist.
Die westphälische Untersuchungskommission wird ihre Aufgabe mit demselben Pflichtetfer und derselben Gründlichkeit erfüllen, wie weiland die königliche Kommission, welche allen patriotischen Schmuß als wahr haften Mist hübsch in die Erde eingrub, wo er, den Augen der Menschen verborgen, im stillen Kämmerlein der Natur seine Mission als nationaler Kulturdünger zu erfüllen hatte.
Einer der Biebermänner von damals, die ein erffecffiches Theil zu diesem patriotischen Mist beigetragen ist Herr von Bennigsen, der „ Edelsten und Besten Einer". Der Mann hatte viel gegründet", und es mußte ihm viel vergeben werden. Er hat aber nicht bloß Attiengesellschaften gegründet", sondern auch bei einer politischen Gründung": ber des deutschen Neichs, wacker mitgeholfen, was bekanntlich ein vorzügliches Geschäft war, wie Herr Bleichröder und sein stiller Associe Bismarck bezengen fönnen. Die Reichsgründung war neulich Gegenstand eines Prozesses. Das Welfenorgan in Hannover : die" Volkszeitung", hatte dem nationalliberalen Staatsmann in partibus und Minister in spe vorgeworfen, im Jahre 1866 sein engeres Vaterlaub Hannover verrathen zu haben. Daraufhin flagte Herr von Bennigsen, der als Bismarck 'scher Beamter sich doch auch räuspern und ipufen muß wie sein Chef"; und vor Gericht erbrachte er tros den phänomenaler Gedächtnißjchwäche gegenüber verfänglichen Fragen Beweis, daß er 1866 vor den Serieg zwar mit Bismarck über die fünftige Gestaltung Deutschlands unterhandelt habe, daß aber dabei Hannover , vorheriger Verabredung gemäß, nicht erwähnt worden jei. Herr von Bennigfen war stets ein vorsichtiger Mann statt fein Han nover extra und mit Namensnennung zu verkaufen, verkaufte er es in Bausch und Bogen, mit dem andern Plunder zusammen. Also nicht einmal diesen Muth hat der Führer der Nationalliberalen ge= habt", höhnt die Berliner Volkszeitung".
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Nach dem Ordre und Contreordre der Desordre*) die Verwirrung, das Durcheinander, die topflose Zerfahrenheit. Das ist so der Lauf der Welt, und das bismarck'sche Reich macht keine Ausnahme. Jetzt ist der Desordre die heilloseste Unordnung an der Tagesordnung. In der auswärtigen wie der inneren Politik herrscht die absoluteste Verwirrung. Auf der Samoakonferenz eine déroute, wie die Geschichte der Diplomatie faum Aehnliches kennt: Kleinliche Seniffe, um Scheinvortheile zu erschwindeln und hastiges Zurückweichen, sobald die Amerikaner das jungenhafte Spiel durchschauten und mit undiplomatischer Gradheit sich die Poffen verbaten. Dieselbe Unge= schicklichkeit in der Behandlung der Affäre Wohlgemuth. Wenn Jemand hereingefallen" ist, dann thut er immer am flügsten, den Mund zu halten. Wer das nicht thut, trägt nur seine Schande in der Welt herum. Die einfache Klugheit hätte dem Bismarck gerathen, das Miß= geschick seines( fels von Agenten möglichst unter den Scheffel zu stellen und den tölpelhaften Lumpazius unter allen Umständen von den Rockschößen abzuschütteln, statt dessen, wie schon früher ausgeführt, identifizirt er sich und sein Reich mit diesem Lumipazins, trompetet sein Fiasko und seine Blamage auf allen Gassen aus, und hat jetzt diesen unglaublichen Betisen die Strone aufgefeßt, indem er im Bunde mit Nußland und Desterreich dem Asylrecht und der Neutralität der Schweiz Tzu Leibe gehen will. Natürlich holt er sich eine neue Niederlage. England, Frankreich , die Vereinigten Staaten stehen selbstverständlich auf Seiten der Schweiz selbst Italien hat den Bismarck 'schen Geniestreich nicht mitmachen wollen und das praktische Resultat ist: Frantreich hat für den Fall eines Konfliktes eine vortreffliche Sache, und den militärisch nicht hoch genug anzuschlagenden Vortheil, die Schweiz auf seiner Seite zu haben.
lichen Aufmerksamkeit zu empfehlen, denn dort ist die Ausbeutung der armen Teufel, genannt Arbeiter, schon mehr als niederträchtig. In der Schraubstock- und Winden- Fabrit des Teufelmayr am Wiserfeld wird täglich von 4 Uhr früh bis 10 Uhr Nachts gearbeitet. An Sonntagen wird bis Mittag geschunden. Nicht nur, daß die dort Beschäftigten bei dieser Rackerei physisch und moralisch herunterkommen, so hat die lange Arbeitszeit für die in der Nähe dieser Musterfabrik(?) wohnenden Parteien, größtentheils aus Waffenfabriksarbeitern bestehend, noch das äußerst Unangenehme, daß sie in der nächtlichen Ruhe gestört werden, denn beim Schmieden mit 2-3 Hämmern hört der Schlaf auf. Besteht denn für diesen humanen Herrn kein Gewerbegesetz? Wir ersuchen den Herrn Fabriks- In= ipettor ja recht bald, sich von diesen elenden, erbarmungswürdigen Zuständen zu überzeugen und in der Nachbarschaft dieser Nackerbude anzufragen; vom Herzen gern wird ihm Jeder Auskunft geben. So rücksichtslos, wie dieser Herr Teufelmayr, sind die Spießbürger beinahe alle, insbesondere aber jene, die zufälliger Weife Hausherren find. Jetzt haben sie goldene Zeifen, jedes Loch, das miserabelste Zimmer, fede Dachlucke ist vermiethet um horrenden Zins. Da gibt es kein Mitgefühl, so etwas kennen die Steyrer Hausherren nicht, trotzdem sie sehr gute Christen sind und vor lauter Kirchenlaufen sich die Füße ausfranzen; von außen den salbungsvollen Anstrich, aber wie es innen ausschaut, hui. Die Waffenfabriks- Oberleitung hat zwar dent besten Willen, den frassen Wohnungszuständen ein Ende zu machen und läßt fleißig bauen, aber das ist im Vergleiche zum Bedarf viel zu wenig. Wie mit den Quartieren ist es auch mit den Lebensmitteln. Alles sündtheuer und die Qualität oft unter aller Kritik. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muß anerkannt werden, daß der Verdienst etn befferer ist, wie er es früher war, in Folge der maßlosen Theuerung Ist aber daher auch nicht viel zu ersparen. Die Zufuhr von Lebensmitteln ist zu gering und der Verbrauch ein großer. Ein tüchtig und praktisch eingerichteter Verschleiß würde von wohlthätigen Folgen sein, wenigstens würde der Beutelschneiderei ein wenig Einhalt gethan werden, denn das Maß der Unverschämtheit, der sich die meisten hiesigen Gefchäftsleute befleißigen, wird nahezu voll. Für dieses Mal genug, in fürzester Zeit folgt mehr. Ein Paar aus der Nachbarschaft." Wenn in diesem Bericht Aufreizendes" enthalten ist, so liegt es in den darin berichteten Thatsachen, aufgefordert" wird darin nur der Fabriks- Inspektor, zu einer durch durch das Gesetz vorgeschriebenen Handlung. Und doch erfolgt auf diese Notiz hin das Verbot der Gleichheit". Es wäre geradezu blödsinnig, wenn es nicht so bodenlos infam wäre. In Steyr haben Tumulte stattgefunden; die Tumulte sind lediglich provozirt worden durch willkürliche Verhaftung von Arbeitern, die einem Schinder von Werkmeister eine Katzenmusik brachten, aber sie brachen aus, nachdem der Artikel in der Gleichheit" erschienen, folglich mußten sie eine Folge dieses Artikels sein post hoc, ergo propter hoc.
Dieser Logit entspricht es denn auch durchaus, gerade das Blatt, welches der Ausbreitung des Anarchismus in Oesterreich ganz besonders Anarchisten geseges erfolgreich entgegengewirft, auf Grund des
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zu verbieten. Obwohl diese Maßregel das Resultat einer dreist ün= digen Staatsrathsfizung unter Vorsitz des Kaisers ist, glaubt doch kein Mensch daran, daß die in ihr sich verrathende Dumm= heit echt ist. Die Staatsweisen stellen sich dümmer als sie sind, nicht weniger fdh le cht handeln zu müssen, als sie sind. fchlecht
französischen Arbeiter seinen Bruder ficht und sich mit diesem vereinigen will, den gemeinsamen Feind, den Geldjack, den Gößen der heutigen Gesellschaft, zu bekämpfen und in Einigkeit zu kämpfen und in Einigkeit zu siegen. Die Versammlung beschließt dementsprechend, unsern Genossen Adolf Hoffmann aus Halle a. S. als Delegirten zum Kongreß zu unseren französischen Brüdern zu entsenden und den dort versammelten Arbeitern aller Länder unsern herzlichsten sozialdemokratischen Brudergruß zu übermitteln mit der Bergmanns- Parole„ Glück auf!"
Die Wahl der Frau Zetkin als Vertreterin der Berliner Arbeiter= innen erfolgte am 22. Juni in öffentlicher Versammlung durch Annahme folgender Resolution:
Die heute tagende, gut besuchte Arbeiterinnenversammlung gibt vorerst ihrer Ueberzeugung dahin Ausdruck, daß die Einberufer des Kongresses die wirthschaftliche Lage besser berücksichtigt hätten, wenn sie auch die Arbeiterinnen aller Länder formell eingeladen hätten. Es wird beschlossen, in Anbetracht, daß in Betreff der Frauenfrage auch noch unter den Arbeitern die größte Zerfahrenheit herrscht, eine tüchtige weibliche Kraft zu beauftragen, die Berliner Arbeiterinnen zu vertreten. Die Versammlung glaubt, daß Frau Klara Zetkin dies zu thun am besten im Stande ist."
In Nürnberg haben die Vertreter fast sämmtlicher Gewerks branchen sich dahin geeinigt, in Anbetracht der sehr erheblichen finanziellen Opfer, welche in diesem Jahre die Lohnbewegung schon erforderte, von einer Beschickung des Pariser Scongresses abzusehen." Daß die Nürnberger Arbeiter den Zwecken des Kongresses ihre vollste Sympathie entgegenbringen, ist selbstverständlich; doch sind fie der Meinung, daß, da auf dem Kongreß ohnehin nicht nach der Stopfzahl der Delegirten, sondern nach Ländern abgestimmt wird, die Interessen der deutschen Arbeiter durch die An= wesenheit von Männern wie Bebel und Liebknecht genügend gewahrt sind."
Die organisirte Arbeiterschaft der Schweiz wird, soweit bis jetzt bekannt, folgendermaßen auf dem Pariser Stongreß vertreten sein: der Schweizerische Gewerkschaftsbund durch seinen Sekretär A. Merk- Zürich , die Sozialdemokratische Partei der Schweiz durch ihren Vorsitzenden A. Neichel und ihren Sekretär A. Steck in Bern .
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Der Basler Arbeiterfreund" polemisirt in seiner Nummer vom 19. Juni gegen die liberal- konservative„ Schweizerische Grenzpost", welche in einem Artikel über die beiden Internationale Arbeiterfongreffe behauptet hatte, das unterscheidende Merkmal beider Kongresse bestehe hauptsächlich darin, daß bei dem von den„ sogenannten Marristen" einberufenen Kongreß sich die Theilnehmer ihr Mandat selber gegeben hätten, während bei dem Kongreß der Possibilisten die Mitglieder wirklich durch Abstimmung gewählte Bertreter von Arbeitergruppen" seien. Das ist," schreibt das Organ der Basler Arbeiterschaft, durchaus 11 11richtig. Für den Einen wie den andern Kongreß werden die Delegirten von Arbeitergruppen gewählt, sei es durch Arbeitervereine, durch Delegirtenversammlungen( Kongresse), von Berufsgenossen, durch Zentralvorstände von Arbeiterorganisationen, oder, wie es namentlich in Deutschland , welches den von den Marristen einberufenen Kongreß beschickt, geschieht, durch freie Arbeiterversammlungen u. f. w.
Sehr richtig. Die gegentheilige Behauptung des Grenzboten" ist eine von den Possibilisten durch den Mund der diesen befreundeten Bourgeois presse in Umlauf gesetzte Lüge, die den Zweck hat, die mit den Verhältnissen nicht hinlänglich Vertrauten über die wahre Sachlage hinwegzutäuschen. Wäre uns nicht der Raum unseres Blattes dafür zu schade, wir könnten noch ein Duzend ähnlicher und schlimmerer Un- wahrheiten der Possibilisten hier annageln, indeß sehen wir um so lieber von dieser nicht sehr erhebenden Arbeit ab, als nachgerade alle in Frage kommenden Elemente wissen, welche Stellung fie in der Kongreßfrage einzunehmen haben.
Ein Pfiffifus, wie er im Buch steht, ist der Polizeiforrespondent der Leipziger Zeitung", des amitlichen Organs der sächsischen Regierung. Dieser Herr, der zwar nicht 3äsar heißt, sondern Müller, mit 3äfar aber das gemein hat, daß er der Geschichtsschreiber seiner eigenen Heldenthaten ist, verkündigt in seinem Leiborgan( das außer der sächsischen Regierung und dem General Bumbum- Boulanger auch also ihm, dem großen Polizeikommissar Müller als Moniteur dient) der Müller verkündet in der„ Leipziger Zeitung" seine neueste staats= 5 retterische That: nämlich, daß der Sozialdemokrat" in London , dieses Zentral- Umfturzorgan, in einer seiner leßten Nummern angezeigt habe, Berlin werde 8 und Leipzig 3 Delegirte auf den internationalen Arbeiterkongreß entsenden. Da nun," so argumentirt der schlaue Polizeimüller, ich, der kluge Müller, nichts davon erfahren habe, daß die Leipziger 3 Delegirte nach Paris schicken wollen, da ein solcher Beschluß auch in feiner öffentlichen Versammlung gefaßt worden ist, so muß ein Geheim bund bestehen, der den Beschluß gefaßt hat."
O heiliger Müller! Hut ab vor Deiner Polizeiweisheit. Wenn Du aber, statt nach einem Geheimbund zu schnüffeln und Dich von Deinen Spigeln nasführen zu lassen, offen und ehrlich mit den Leipziger Arbeitern verkehrtest, dann würdest Du weit mehr erfahren als Du so erfährst und gewiß auch hören, was die Spaßen von den Dächern her= unterpfeifen. Beiläufig werden, in Leipzig sowohl als in Berlin , mehr Delegirte gewählt werden, als wir feinerzeit angegeben hatten wie denn überhaupt die Betheiligung der deutschen Arbeiter an dem Pariser Kongreß allem Anfcheine nach eine noch großartigere wird, als wir zu hoffen wagten.
Daß dies den deutschen Polizisten, Spigeln und Spizelgetreuen nicht angenehm ist, das begreifen wir sehr wohl, freuen uns darum aber nur um so mehr. Niemand ist verpflichtet, seinen Feinden Vergnügen zu machen auch der Sozialdemokrat" nicht; und zu den Christen, weder den praktischen", noch den unpraktischen haben wir uns niemals gerechnet. Alsobie Kongreßbegeisterung unter der deutschen Arbeiterschaft ist groß, fie wächst von Tag zu Tag mit dem Aerger der Feinde, die in ihrer ohnmächtigen Wuth die geheimsten und obersten Gedanken der internationalen Reaktion ausgeplaudert haben, nämlich die Gründung einer Heiligen Allianz gegen die Sozialdemo tratte und die Revolution, und das böse Revolutionsland trotz alledent Frankreich ! Schade nur, daß die Sache nicht so leicht ist, wie sie sich in den Köpfen der deutschen Polizeipolitiker und und politischen Polizei malt. Wenn Alles hübsch nach Wunsch ginge, dann„ jiage es wohl", allein„ es jeht nich."
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Die verschiedenen Polizeigrößen in Sachsen haben den Wink des besagten Pfiffifus übrigens verstanden und die Abhaltung von Versammlungen, auf deren Tagesordnung der Internationale Wird ihnen Arbeiterkongres figurirte, furzweg verboten. nichts helfen, die sächsischen Arbeiter werden trotzdem in Paris vertreten sein.
Auch anderwärts legt die Polizei der Besprechung des Internationalen Kongresses und der Wahl von Delegirten zu demselben nach Kräften Schwierigkeiten in den Weg, so daß erst in einzelnen Ortschaften oder Distrikten die Delegirten ernannt werden konnten, beztv. Stellung zum Kongreß genommen werden konnte. Von früher Gewählten abgesehen, haben wir in dieser Hinsicht zu verzeichnen:
Mit der inneren Politik ist's womöglich noch schlimmer bestellt. Die Razbalgereien zwischen Bismarck und seinen Möchtegern- oder SolltewohlNachfolgern werden immer erbitterter, und drohen die ganze Staatsmaschinerie aus dem Leim zu bringen. Niemand weiß, wer och und wer Stellner ist. Die Reptilien bekämpfen einander mit einer erheiternden Wuth. Ein Theil hetzt zum Krieg, der andere erklärt, das Striegsgefchrei sei grober Unfug, den die Militärpartei, d. h. die Partei des Herrn Grafen von Waldersee, verübe. Daß das Striegsgeichrei feit anderthalb Jahrzehnten periodisch auf Bismarcks Befehl angestimmt wurde, davon wollen die Bismark'schen Reptile heute nichts wissen. Noch ergötzlicher ist der Kampf eines Theiles der Neptilien gegen die Butttamer'schen Beamten, die durch streberhaften Eifer den Mangel an Kenntnissen und an wirklicher Leistungsfähigkeit zu verdecken suchten. Man traut seinen Augen nicht. Aber es steht schwarz auf weiß zu lesen in einer Reihe von Reptilienblättern. Stein Zweifel, der stolze Bau, der Jahrtausenden trogen sollte, geht schon aus den Fugen, der Hausschwamm der Korruption und Servilitätörst en- Berlin und Th. Schwarz- Lübeck( Eisen- und Metallfizt darin, und frißt die Kraft der stützenden Balken. Das ist nicht mehr Verwirrung das ist schon Auflösung. Die Todten reiten schnell!
Ein Bubenstück wird aus Oesterreich gemeldet. Unser vortreffliches Bruderorgan, die Wiener ,, Gleichheit, ist auf In Grund des Anarchistengesetzes unterdrückt worden. Den Vorwand dazu gaben die Unruhen im Bergarbeiterdistrikt von Kladno , sowie die in Steyr , an denen die„ Gleichheit" Schuld sein soll. Nicht etwa dadurch, daß sie die Arbeiter zu Gewaltthätigkeiten aufforderte- das wagt selbst die Regierung nicht zu behaupten, fon= dern durch Artikel, in denen die Mißbräuche, unter denen die Arbeiter besonders leiben, gekennzeichnet wurden. Hören wir z. B. den in der letzten Nummer der Gleichheit" enthaltenen Artikel aus Steyr , der nach dent telegraphischen Bericht für das Verbot entscheidend ge= wesen sein soll. E figurirt in der Rubrik" Der Gewerbe- Juipettor" und lautet wörtlich:
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Steyr . Wir fühlen uns verpflichtet, eine Schinderbude der öffent* Im franzöfifchen Original ist ordre, contreordre x. männ Lichen Geschlechts.
Als Delegirte find gewählt: Ad. Geck- Offenburg( Karlsruhe ), W. Pfannku ch= Staffel( Staffel), Frau Klara Zettin- Paris ( Berliner Arbeiterinnen), A. Hoffmann- Halle a. d. Saale ( Weißenfels- Naumburg Beiz) F. Ewald- Brandenburg( Brandenburg), A.
gießer Deutschlands ) 2. Pfeiffer= Berlin ( Arbeiter der Hausindustrie in Berlin ), A. Staden- Dresden und L. Paschky- Dresden ( Dres dener Arbeiter).
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In den drei Städten, die A. Hoffmann mit ihrer Vertretung in Paris beauftragten, wurde in großen öffentlichen Volksversammlungen zugleich folgende Resolution angenommen:
Die heute, den... Juni, im Saale der„ Reichshallen" zu tagende öffentliche Boltsversammlung( von zirka... Personen) bringt. dem in Paris einberufenen internationalen Arbeiterfongreß ihre vollste Sympathie entgegen und hofft, daß es gelingen möge, die Regierungen durch festes Zusammenstehen aller Arbeiter der Welt zur Annahme eines wirklichen Arbeiterschutzgesetzes zu drängen, daß die Frage der Abrüstung und Einführung der allgemeinen Volkswehr, welche einzig und allein zum Schuße des Landes, nicht aber zu Eroberungsfriegen verwendet werden darf und sich verwenden läßt zum Segen der Menschheit, gefördert werden mag, und drittens ist die Versammlung der festen Ueberzeugung, daß der Kongreß zu einem wahrhaften Verbrüderungsfeste werden wird, welches der Welt zeigen möge, daß der Arbeiter feinen Nationalitäten und keinen Erbhaß kennt, vor allen Dingen aber das zeigen wird, daß der deutsche Arbeiter keinen Franzosenhaß besitzt, sondern in allen seinen Leidensgenossen und so auch in dem
Wie der Telegraph meldet, hat der Schweizerische Nationalrath die vom Schweizerischen Bundesrath geforderte Schaffung eines Eidgenössischen Generalanwalts, dem die Ueberwachung der Flüchtlinge und politisch thätigen Ausländer übertragen werden soll, einstimmig bewilligt.
Wir können das kaum glauben; dieser General- Anwalt ist der Nagel zum Sarge der politischen Unabhängigkeit der Schweiz . Er wird durch die Gewalt der Umstände ein Werkzeug der fremden Regierungen sein, sie in den Stand setzen, immer mehr Anforderungen zu stellen und zu erzwingen.
Für den König von Prenken. Man schreibt uns aus der Schweiz : Die deutschen Reptilien führen jezt einen wüthenden Feldzug gegen unsere Kleine Schweiz , weil diese einen preußischen Lockspiẞel" ausgewiesen hat, sie möchten unter allen Umständen einen Erfolg" erzielen und machen dabei Sprünge, die geradezu ans komische grenzen. Unter anderm verlangen sie auch, daß die Schweiz in Zukunft nur solchen Personen den Aufenthalt gestatten soll, die mit gutem eumundzeugniß und Heimatsschein versehen sind. Ob diese Maßregel, wenn sie wirklich bei uns eingefuhrt würde, nicht auch, wie so manche andere Maßregel, die gegen den Umsturz eingeführt wird, zu Ungunsten der Urheber ausschlagen dürfte, das sollten sich diese doch sehr überlegen. Die Schweiz hat schon manchen Hoch- und Höchst = geborenen Flüchtling beherbergt, und in Deutschland sind die Verhältniffe jezt gerade als nicht günstig für die Herren Gewalthaber zu be= zeichnen. Nach Meinung der Herren Gewalthaber selbst, kann jeden Tag eine Statastrophe das ganze herrliche Gebäude über den Hausen werfen. Und sieht die Angst der Herren auch Gespenster, so haben sie haben sie doch Grund genug, sich nicht in Sicherheit zu wiegen. Vor Kurzem regte die Arbeiterklasse beim Bergarbeiterstreif nur den kleinen Finger, und trotzdem erzitterte die ganze herrschende Macht. Die nämlichen Verhältnisse bestehen noch, und werden jeden Tag schlimmer; und wäre es denn so ganz unmöglich, daß die Arbeiterklasse einmal nicht blos den kleinen Finger, sondern die ganze Hand erhübe? Die Arbeiter lassen sich doch nicht alle über den Haufen schießen," und dann könnte es passiren, daß diejenigen, die jetzt gegen die Schweiz wüthen, die Buttkamer, Pindter, Bismarck , Wohlgemuth 2c., gezwungen sind, eine Vergnügungsreise in unsere schöne Im tollen Jahre" 1848 hat man bereits Schweiz anzutreten. Aehnliches erlebt. Schon aus persönlichen Rücksichten, aus Egoismus, sollten die Herren also davon absehen, Leumundszeugnisse als Vorbedingung zum Aufenthalt in der Schweiz zu machen. Denn auf das Leumundszeugniß hin, das den Herren Puttkamer , Shring- Mahlow, Krüger, Engel- Altona, Wohlgemuth, Bismarck , Maat, Pindter u. s. w. auszustellen sein wird, kann kein Land die Herren aufnehmen, ausgenommen allenfalls Montenegro, oder höchstens noch Nußland, das sie nach Sibirien in die Sommerfrische verschicken" fönnte. Kurz, sehr flug scheint mir diese Hezze gegen unser kleines Ländchen nicht zu sein."
Und uns scheint es auch nicht sehr klug. Es wäre jedenfalls ganz gut, wenn Wilhelm II. die 1848er Reiseabenteuer seines Großvaters studirte, des späteren Wilhelm I. , den er sich ja so sehr zum Muster genommen hat, daß er sich mit ihm Gins fühlt, und jede Kritik desfelben als eine Majestätsbeleidigung seiner eigenen Person betrachtet. Bielleicht lernt er etwas aus der Geschichte.
Klassenjustiz. Die Straffammer in Münster verurtheilte den Bergmann Weiesdorf aus Reclinhausen, weil er den ihm die Zahlung des rückständigen Lohnes weigernden Obersteiger Prein mit einem Rechenstiel über den Kopf geschlagen hatte, zu zwei Jahren Gefängniß!
Das Militärgericht Würzburg verurtheilte den Sefonde- Lieutenant Ludwig Schmiet vom 4. Bayerischen Infanterie- Regiment, der 42 Soldaten seiner Stompagnie, unter„ Mißbrauch seiner Dienstgewalt" in empörendster Weise gemißhandelt hatte, zwei Monaten Festungshaft.
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Es sind zwei verschiedene Gerichtshöfe, deren Rechtssprüche wir hier vorführen und auch die Gegenüberstellung der Vergehen könnte insofernt bemängelt werden als es sich in dem einen Fall um Vorgänge int bürgerlichen Verkehr, im andern um solche im Heer handelt. Aber bürgerlichen Recht, in aber in force in Seer had haben wir hier Mißhandes in beiden Föllen mit denselben Vergehen zu thun lung, dort Mißhandlung. Hier mildernde Umstände der Arbeiter
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