war gereizt durch die Vorenthaltung des Lohnes, dort er= schweren de Umstände: Mißbrauch der Dienst gewalt. Und doch wird hier auf zwei Jahre Gefängniß, dort auf zwet Monate Festungshaft( die reine Erholung) erkannt. Das ist in beiden Fällen Klassenjuftiz, die krasseste Verlegung des Grundsatzes der Gerechtigkeit.

-leber Spigelwerbungen im Rheinisch- westphälischen Kohlenrevier wird dem Berliner Volksblatt" aus Hagen ge­schrieben:

" In Rheinland und Westphalen ist seit etwa 14 Tagen ein Individuum aufgetaucht, welches sich mit der Werbung von Spigeln aus den Reihen der Arbeiter beschäftigt. Wenn die Goldstücke bei diesem Nichtgentleman Teine so große Rolle spielen würden, so könnte man leicht zu dem Glauben verleitet werden, es handele sich bei den so ungeschickt und schamlos betriebenen Werbungen nur um einen schlechten Scherz. Dieser Ehren­mann erscheint gewöhnlich in Abwesenheit der Männer in den Arbeiter­wohnungen, wo er sich als Feuerversicherungsagent aufspielt, genaue Informationen über die materiellen Verhältnisse der Leute einzuziehen sucht, sowie Erkundigungen anstellt, wann die Familienväter wieder zu Hause sind u. s. w. Das Hauptfeld der Thätigkeit May Saiffarth's so nennt sich der Spizelwerber ist das rheinisch- westphälische Kohlenrevier, wo die von ihm gedungenen Personen sich in alle möglichen Vereine aufnehmen lassen müssen, um die verlangten Angebereien, die sich in erster Linie um die Beziehungen der Arbeiter der einen Stadt zu den Arbeitern der andern Städte handeln, liefern zu können. Kauni hat der famose Feuerversicherungsagent" mit irgend einen von ihm ausersehenen Opfer Beziehungen angeknüpft, so rollen schon, noch ehe es zu bestimmten Abmachungen gekommen ist, die Zwanzig­markstücke, die denn auch an manchen Stellen ihre verführerische Wirkung nicht verfehlt haben, weshalb wir die Arbeiter hiermit nachdrücklich

warnen."

Und wir fügen der Warnnng den Wunsch bei, daß der Seelen= verkäufer auf seinen Forschungsreisen einmal blau anlaufen möge.

,, Wie ein Schlachtenbericht," so schreibt man der Frff. 3tg." aus Dortmund , liest sich die Zusammenstellung der Un= glücksfälle, die sich im Jahre 1888 im Bereiche der Sektion II der Knappschafts - Berufs- Genossenschaft( Oberbergamtsbezirk Dortmund ) ereignet haben. Nach dem soeben fertig gestellten Bericht jener Sektion gelangten in 1888 im Ganzen 9062 Betriebsunfälle zur An­meldung, gegen 8475 im Jahre vorher. Es kommen, wenn man das Jahr zu 300 Arbeitstagen rechnet, im Ganzen auf jeden Tag 30,20 Unfälle. Durch Kohlenstaub- und Wetter- Explosionen, deren im Ganzen 62 mit 103 Verlegungen vorkamen, wurden sofort 11 Mann getödtet; die meisten kamen jedoch bei dem Abbau, der eigentlichen Sohlengewinnung vor, zu Tode nämlich 137, bei der Schießarbeit 28, bei der Maschinenförderung, beim Verladen, sowie bei dem Eisenbahnbetrieb 45. Jm Ganzen endeten von den oben angemeldeten 9062 Unglücks­fällen sofort tödtlich 305. Große Massenunglücke haben int ver= gangenen Jahre nicht stattgehabt. Die erschrecklich hohe Zahl der zu Tode Gekommenen rührt nur von den sozusagen alltäglich gewordenen Unglücksfällen her."

Wie viel von dlesen alltäglich gewordenen Unglücksfällen" bei weniger intensiver Abrackerung der Arbeiter und größerer Sorgfalt in der In­standhaltung der Gruben vermieden werden könnten, davon schweigt der Bericht. Kein Wunder, Menschenfleisch ist ja billig, und an das alltägliche" gewöhnt der Mensch sich schnell. Niemand fällt es ein, das, was alltäglich geschieht, Mord zu nennen, und doch was ist es in 9 von 10 Fällen anders als Mord, gesetzlicher Mord!

Affen, Pferde und Majestäten. Als der Schah von Persien, Der jetzt Europa bereist, im Berliner Aquarium an den Affen- Käfig trat, erhoben die Bewohner derselben, so berichtet die Lakaienpresse, ,, durch den Glanz der Edelsteine und der fremdartigen Erscheinung ( glänzte die auch? Red. d. S.-D.") erschreckt, ein furchtbares Geschrei." " Ihr ahnungsvollen Engel, Ihr!" bemerkt wizig dazu ein Berliner Korrespondent des Sächsischen Wochenblatt".

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In einer Beschreibung der Jubelfeier des sächsischen Königs­hauses, sagt das Teltower Kreisblatt" vom 20. Juni wörtlich: Der Kaiser stieg mit dem König in die Arena hinab, drückte den Offizieren die Hand und streichelte, ganz nahe herantretend, ein und das andere Thier. Eins der Tartarenrosse verfehlte dann auch nicht, vor dem Kaiser verehrend die knie zu beugen."

Dieses Tartarenroß ist also doch febildeter" als die Affen der Reichshauptstadt.

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Schweiz . In Biel fand am 9. Jnni eine Delegirten­versammlung deutscher Arbeitervereine der West­ich we iz statt, die sehr zahlreich besucht war: fast alle Hauptorte der westlichen Schweiz waren vertreten. Die Versammlung beschloß, für eine 3entralisation der deutschen Arbeitervereine in der Schweiz zu wirken und seßte eine Kommission ein, welche einen Organisationsvorschlag ausarbeiten und den Vereinen zur Urabstimmung unterbreiten soll. Weiter nahm die Versammlung einstimmig eine Resolution an, welche den Vereinen die obligatorische Anschaffung der drei Broschüren Kommunistisches Manifest"," Arbeiterprogramım" ben Lassalle und Gesellschaftliches und Privateigenthum", und Abgabe Derselben zum Preise von 50 Sts. an neueintretende Mitglieder empfahl. Weiter nahm die Versammlung ebenfalls einstimmig folgende Resolution an:

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Die in Biel versammelten deutschen Arbeitervereine der Westschweiz legen Verwahrung ein gegenüber den die Schweiz als ein wildes Land" hinstellenden Artikeln der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung".

Die deutschen Vereine verurtheilen auf das Schärffte die von der offiziösen Reptilienpresse erhobenen falschen Beschuldigungen gegen die schweizerischen Behörden, als jeder thatsächlichen Begründung entbehrend und erklären, daß eine solche frivole Verdrehung der Thatsachen, weit entfernt das Ansehen der in der Schweiz lebenden Deutschen zu erhöhen und deren Interessen zu fördern, diese im Gegentheil verlegen und schädigen.

" Die deutschen Arbeiter lehnen jede Vertretung ihrer In­teressen durch die Reptilienpresse ab und empfehlen deren Aus­laffungen der allgemeinen Berachtung."

Das ist Deutsch gesprochen, wenn auch kein reichs deutsch !

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Rußland. Das in Genf erscheinende" Freie Nußland"*) ver­öffentlicht einen, der Redaktion aus Nußland zugegangenen Bericht über eine Revolte politischer Verbrecher, die nach Jakutsk ver schickt waren. Natürlich endete auch dieser Aufstand der Verzweifelten nach einer bestialischen Mezelei von Seiten der Soldaten der Ord­nung". Der Brief erzählt nur das Thatsächliche des Vorgangs, er enthält sich jeder Ausschmückung, jeden Kommentars. Aber die ange= führten Thatsachen reden an sich Bände darüber, wie hochgradig die geistigen und physischen Qualen der Deportirten gestiegen sein müssen, um sie dahin zu treiben, sich in blinder, Alles aufs Spiel sezender Berzweiflung gegen eine zehnfache Uebermacht aufzulehnen. Nur die feste Ueberzeugung, daß ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorzuziehen ist, kann einen solchen Entschluß zeitigen. Wir geben den Brief vollinhaltlich wieder.

Jakutsk , den 25. März.

Dieser Tage hat sich hier ein Greigniß zugetragen, das die gesammte hiesige Einwohnerschaft tief schmerzlich berührt hat, und welches nicht so bald in Vergessenheit gerathen wird. Anfang März, als der bis­herige Gouverneur Swietlizky nach Irkutsk versetzt wurde, trat ein gewisser Ostaschkin an seine Stelle. Der neue Gouverneur, der faum die Bildung eines Kanzleidieners genossen hat, war schon früher wegen der Grobheit und Grausamkeit, mit welcher er die politischen Ver­brecher" behandelte, berüchtigt. Er überschüttete dieselben buchstäblich

*) Organ einer Gruppe von Revolutionären, welche die Stonzen­tration aller anti- absolutistischen Kräfte anstrebt, von dem rein bürger­lichen Liberalismus angefangen bis zu den Revolutionären aller Schat­tirungen. Als erstes zu erkämpfendes Ziel wird aufgestellt: Die po­litischen Freiheiten.

mit Beschränkungen und Maßregelungen aller Art. Kaum hatte er die Macht in Jakutsk erhalten, so erließ er seiner Gewohnheit gemäß eine Neihe von Maßregeln, welche die ohnehin nicht beneidenswerthe Lage der Deportirten bedeutend verschlimmern mußten. Unter Anderem gab er Ordre, 16 politisch Verurtheilte nach Werchojansk und Srednje Stolymst( in dem hohen sibirischen Norden, dessen Einwohner fein Wort Russisch verstehen) zu verschicken. Die 16 Mann sollten für die Reise in vier Gruppen zu je vier Personen eingetheilt, jede Gruppe von vier Kosacken bewacht werden, jede Abtheilung also aus acht Stöpfen bestehen. Die erste Abtheilung sollte am 21. März aufbrechen.

Bis zum 16. März herrschte unter den Jakutsfer Deportirten die größte Ruhe. An diesem Tage traf jedoch aus Werchojansk ein Ge­noffe, Namens Melnikoff, ein, welcher erzählte, daß es auf dem Wege dahin so gut wie keine Pferde und Nennthiere gäbe, daß die Lebens­mittel mangelten, und endlich, daß unter den Jakuten eine furchtbare Bockenepidemie ausgebrochen sei, welche unzählige Opfer dahinraffe. Obgleich die bereits früher nach Werchofansk verschickten Deportirten nur in Gruppen von zwei Mann transportirt worden waren, mußten sie doch wegen Mangel an Transportmitteln wochenlang auf den Sta­tionen liegen bleiben, starben fast vor Hunger und litten unjägliche Entbehrungen.

In Folge dieser Mittheilungen beschlossen sämmtliche zur Verschickung nach Werchojansk bestimmten Verbrecher", unter denen es Frauen und Kinder gab, sich an den Gouverneuer mit der Bitte zu wenden, sie nicht in Abtheilungen zu vier, sondern nur zu zwei Personen reisen zu lassen, ferner auf der Gewährung dieses Ansuchens unter allen Um­ständen zu bestehen. Um den doppelten Beschluß zu verstehen, muß man die Verhältnisse des Wegs zwischen Jakutsk und Werchojansk und Srednje Polymst fennen. Amtliche Persönlichkeiten, welche mit den sibirischen Verhältnissen vertraut sind, müssen zugeben, daß es Leute dem sicheren Tode weihen heißt, wenn man sie im März und in Gruppen von Jakutsk aus nach den letztgenannten Orten verschickt. In Gemäß­heit des obigen Beschlusses begaben sich am 20. März alle für den Transport Bestimmten, begleitet von den in Jakutsk zurückbleibenden Ge­sinnungsgenossen, zusammen 40 Personen, zu dem Gouverneur und reichten eine Bitte ein des Juhalts, man möge die 16 nur in Abtheilungen zu je zwei Mann transportiren und nur alle fünf Tage eine Gruppe ab= gehen lassen. Auf dieses kollektive Bittgesuch erfolgte als Antwort der Befehl, alle Personen, welche das Schriftstück unterzeichnet hätten, in die Festung einzusperren. Am 21. Morgens erschien der Polizeikommissär Olefsoff im Hause Monastyrioff, wo sämmtliche in Jakutsk Internirten versammelt waren und forderte dieselben auf, sich auf dem Polizeiamt einzufinden. Die Leute weigerten den Gehorsam und forderten, der Polizeidirektor Suchatschoff solle behufs einer Unterredung zu ihnen kommen. Suchatschoff erschien in Begleitung bewaffneter Soldaten, ging auf keine Unterhandlung ein, sondern wiederholte einfach den ge= gebenen Befehl. Als die Deportirten feine Anstalt machten, der Auf­forderung Folge zu leisten, gab Suchatschoff den Soldaten Befehl, alle nach Werchojansk Verurtheilten mit Gewalt gefangen zu nehmen und hinweg zu führen. Die Deportirten erklärten im Voraus, Widerstand entgegenzusetzen, und als drei bewaffnete Soldaten eintraten, wurden auf dieselben aus dem Nebenzimmer ein paar Revolverschüsse abge= feuert, die jedoch Niemand verwundeten. Die Soldaten stürzten er­schreckt aus dem Zimmer, Suchatschoff selbst aber eilte zu dem Gou­berneur, um 50 Soldaten zu verlangen. Nachdem ihm diese bewilligt worden waren und Befehl erhalten hatten, auf Alles vorbereitet zu sein, begab sich Ostaschkin in Person nach dem Hause Monastyrioff, um mit den aufständischen Deportirten zu verhandeln. Er versprach Alles zu vergessen, wenn alle Deportirten sich zurück in die Festung begeben und dort ihre Waffen ausliefern wollten. Die Verurtheilten wollten selbstredend auf einen derartigen nichtssagenden Kompromiß nicht ein­gehen, und durch Ostaschkin's Grobheit aufs Aeußerste erbittert, feuerten sie etliche Revolverschüsse auf denselben ab, von denen der eine den Gouverneur leicht am Schenkel streifte. Ostaschkin zog sich nun zurück und gab den Soldaten Befehl, das Haus um jeden Preis zu nehmen. Von beiden Seiten fielen nun Schüsse, und einer der Deportirten, welche dem Gouverneur nachstürzten, ward von einem Soldaten mit dem Bajonnet aufgespießt, ein junges Mädchen, Sophie Gurewitsch, ward von drei Bajonneten aufgespießt, so daß ihr buchstäblich der Leib von unten bis oben aufgerissen ward. Der Kampf dauerte nur etliche Minuten, da die Deportirten im Besitze von blos 5 Revolvern waren und ihre Munition bald zu Ende war. Im Kampfe waren ein Polizist getödtet, ein anderer sowie zwei Soldaten und ein Offizier verwundet worden. Auf Seite der Deportirten waren sechs gefallen: Podbelsky, Pick, dessen Braut Gurewitsch, Natkin, Schur und Muchanoff, und acht verwundet, davon vier lebensgefährlich. Die übrigen 26 Aufständischen wurden gefangen genommen und eingekerkert. Der Kampf war ein ungleicher gewesen, fünf Revolvern hatten 50 Gewehre, Bajonnete und Flintenkolben gegenüber gestanden. Die Soldaten hatten wie wilde Bestien gehaust; fie waren nicht nur über die Männer hergefallen, son­auch über unbewaffnete Frauen, unter denen es viele gab, welche nicht zur Deportation verurtheilt, sondern die ihren Männern freiwillig ge= folgt waren, wie Frau Hausmann, Branson 2c. Weiteres hinzuzu= fügen, wäre überflüssig. Wird der schreckliche Tod von acht Menschen das schlafende Gewissen der Negierung nicht doch wecken( naive Hoff­nung!) und werden in Zukunft wenigstens eine große Anzahl junger Leute und Mädchen, unter denen es wahre seinder gibt, wie die sechs­zehnjährige Schwester der Gurewitsch, vor Jakutsk und seinen Schrecken bewahrt bleiben?

Wahrscheinlich ist, daß der Gouverneur einen Orden und eine Be förderung im Amte erhält."

Syänen" und Hyänen. Unter diesem Titel schreibt die New­Yorker Bolkszeitung":

Sturzen Prozeß" machte man mit den Hyänen des Leichenfeldes" im Conemaughthale, indem man sie einfach ersäufte, niederschoß oder aufknüpfte. Und das waren meistens Hunnen"*), in der größten lln­wissenheit aufgewachsene, von Hungerlöhnen lebende Menschen, die jeden­falls fein großes Verbrechen darin sahen, den Todten Schmucksachen abzunehmen, die ja boch in die Erde vergraben worden wären.

Da stellten sich aber noch andere Hyänen im Thale ein, mit der Ab­sicht, die Lebenden zu berauben. Das waren aber keine armen, unwissenden Hunnen, sondern geriebene, wohlfituirte Geschäfts= Ieute", die das Verbrecherische, ja unter den obwaltenden Umständen wirklich Todeswürdige ihrer Handlungsweise sehr wohl begreifen. Ihresgleichen sind auch stets in aufgeregten Zeiten ebenso gut wie die Leichenräuber der Volkswuth zum Opfer gefallen, und besonders haben fie die Laternenpfähle der Straßen von Paris während der großen Nevolution geziert". Keine Spizbuben oder Räuber in des Wortes

gang und gäber Bedeutung, sondern Wucherer, welche die Noth des Volkes benutzen, um billig aufgefanste, jedenfalls dazu noch schlechte Nahrungsmittel mit zehnfachem Profit wieder abzu­setzen. Dieser Profit" aber ist, der verschleiernden Umstände entkleidet, so gut Raub, wie die Beutestücke der" Hunnen". Ja, schlimmer noch; die Todten hatten feinen Schaden davon, daß man ihnen den irdi­schen Tand" abnahm; aber die Lebenden" wurden durch den Wucher dieser anderen Hyänen ihrer Existenzmittel beraubt, an den Bettelstab gebracht.

Diese gefirnißten Hunnen aber hing man nicht auf; das Volk in diesem Lande ist von der Respektabilität des Profitmachens derart durch­brungen, daß es gar kein Verständniß mehr für das Verbrecherische des Wuchers hat. Und es hätte sich ruhig weiter plündern, die zur werkthätigen Hülfe herbeigeeilten Bürger es ganz ruhig geschehen laffen diesen Bestien, diesen wahren Sunnen", wußte man nicht anders beizukommen, als daß einige mitleidige reiche Personen ebenfalls Lebensmittel auftauften und sie zum Selbstkostenpreis abgaben.

"

Die Vampyre der Gesellschaft die ihr Raubgeschäft auch unter normalen Verhältnissen betreiben beschönigen ihr verbrecherisches Treiben damit, daß fie die Leute ja nicht zwingen, ihnen etwas abzu­kaufen, oder Geld gegen Wucherzinsen von ihnen zu nehmen. Das ist aber eine lächerlich sophistische Ausrede; es wäre ja wahnsinnig, wenn Jemand fich freiwillig berauben ließe. Wie dort das Schicksal" den Wanderer dem im Waldesdickicht lauernden Räuber in den Weg führt, ist es hier die Noth, welche ihn zu dem in seinem Bureau hockenden Wucherer treibt.

*) So nennt man in Amerika im verächtlichen Sinne die aus Ungarn importirten Arbeiter beiläufig meistens Slaven .

Ist aber ein Unterschied darin, wenn ich Jemanden die Pistole auf die Brust seße mit den Worten: ,, La bourse ou la vie!" oder wenn ich ihm sage:" Dein Geld her oder verhungern?" Räuber hier und Hyäne da.

Warnung.

Vor dem Neepschläger Albert Krohn aus Danzig muß gewarnt werden.

Derselbe hat nicht geringe Unterschlagung gemacht und mögen alle Arbeiter- Vereine 2c., wo er Vertrauen oder Aufnahme sucht, sowie überhaupt Jedermann, vor diesem in Flensburg entlaroten Be trüger sich hüten.

Nachrichten über sein Auftauchen und Treiben, sowie weiteste Ver­breitung dieser Warnung erbitten wir recht citig.

*

Der Schriftseger Carl Burkhardt aus Frankfurt a. M. fest wohnhaft in Berlin SW., Mittenwalderstraße Nr. 44, 4. Tr., schuldig gemacht. Es ist fest gestellt, daß er sich als" Feudal­hat sich mehrerer Schurtereien und Denunziationen Kriminalbeamter" einem Restaurateur gegenüber ausgab, um 20 Mt. zu er pressen. Da ihm dies nicht gelang, denunzirte er den Wirth wegen Schnaps verkaufs ohne Konzession, so daß dieser auf Burckhardts Zeugniß hin bestraft wurde.

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Ju jeder Versammlung, auch in gegnerischen sich der Schurke Burkhardt als Sozialdemokrat" auf und sucht sich auf provokatorische Art und Weise gegen Jeden hervorzuthun.

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Man behandle ihn also als, freiwilligen Lodspitel", wo er sich sehen läßt.

Dies zur Warnung für die Berliner ganz besonders. Signalement: Alter 40 Jahre; Größe: 1,67 Meter; volle fräftige Figur; Haare und Vollbart: braun. Spricht süd­deutschen Diateft.

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Briefkasten

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der Redaktion: Briefe und Einsendungen erhalten: Ghur, Middelburg , Nürnberg , Paris , Stuttgart , Zürich . L. Fr. in P.: Nach Wunsch besorgt. Besten Gruß. Beelzebub: Mitgetheiltes über B., bezüglich dessen wir Ihre Ansicht theilen, bis zu passendem Anlaß zurückgelegt. Für sonstige Mittheilungen Dank.

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der Expedition: Nro. 7/ 9-27: Mit Nr. 25 sandten die bei­den Reklamirten. Ausbleiben unerklärl. 2. W. G.: M. 2.- für d. Ufd. dkd. erh. An betr. Adr. ist überhaupt nichts abgg. Reklamirtes wird jetzt dort sein. A. Sch. Din.: Fr. 7.50 f. b. 3 Qu. erh. Weiteres nach Wunsch. Gesammelt von drei Versprengten: Fr. 10.­f. d. Fam. d. inhaft. Gen. dfd. erh. Arabi Pascha : Adr. v. 20/6. notirt und Kreuzband erhalten. Melden Sie bfl. stets auch zuletzt Ginge­gangenes! Steineiche: Bf. v. 19. u. bd. vom 21/6. erh. Dank für Besorgung. A. hat geantwortet, aber sehr allgemein. Weiteres am 25/6. briefl. Ihr Schneiderlein könnte wohl auch gelegentl. eine fühle Douche und einen Orden brauchen? Harry W. Sidney: Nachr. v. 12/5. am 24/6. erh. u. Gewünschtes sofort pr. tbd. abgesandt. Besten Erfolg. Gruß!-H. Triller: M. 7.60 f. Schrft.- Nest erh. Bstllg. folgt. betrug übrigens Mt. 9.60, da noch Mt. 2. von früher dazugehören. J. Fss. Edon.: Fr. 2.80 Ab. 3. Qu. n. Schft. erh. Bstllg. mit 26. Forest: Mt. 5. pr. Ufd. dfd. erh. Deshalb erwache! Ludwig: Sh. 8.03 für div. Schft. erh. Bstg. nach P. abgg. Nother Peter:

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mt. 36.10 Ab. 1. Qu. erh. Schftbitg. folgt. Pfaffenfeind: Mt. 120.80 Ab. 2. Qu. u. Schft. erh. Neft. wahrscheinlich in Zwichh. geblieben. Nachlfg. veranlaßt. Am 25/6. brfl. mehr. Ahasverus: Mif. 30.40 für Schft. 2c. in Ggnr. erh. Bfl. per H. B. Weiteres. Schlafhaube: Bf. v. 19. am 25./6. beantw. u. Adr. geordn. Ihr Kouvert war sehr schlecht gummirt, daher sehr zugänglich. Soll der Erfragte denn nun das Gewünschte friegen? Veilchenstein: Erwarten stündl. Bescheid Lionel: Alles nach auf unsre Fragen von 12/6. Hoffentl. unterwegs. Vorlage v. 22/6. vorgemerkt und am 25/6. bfl. Weiteres berichtet. Kilian: Bstlig. b. 18/6. ad notam genommen. Vermistes ging Alles an den Betreffenden. Hoffentl. arbeitet er damit nicht auf eigene Rechnung." Balthasar: Bf. v. 21/6 freuzte mit Quitt. in 25. Also Merlin: Adr. It. Bf. v. 23./6 alles in Ordn. u. bfl. am 24/6 mehr.

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notirt und am 25/6 geantw. Praktische Leute" gewinnt man eben nur durch praktische Nebung. Ihre ablehnende Praxis ist also sehr unpraktisch, so praktisch auch Ihr Verlangen ist, stets rasch bedient zu werden. Rother Eisenwurm: Bstllg. v. 19/6 u. Adr. notirt. Weiteres am 24/6 bfl. ld. von Die Konsequenzen betr. W. werden nicht ausbleiben. zumal uns rechtzeitig aufgeklärt wurde.- Utopia: Lb.- Versot. ist für laufende Woche abermals als absolut sicher zugesagt. Wahrscheinl. bei Empfang dieses schon erfolgt. Weiteres wird besorgt. Dante: Nachr. v. 24/6 hier und Adr. notirt. Selbstverständl. werden Aust. verrechnet u. sind stets zu melden, also erwartet; dann das Weitere. Trannicht: Bstllg. v. 24/6 sowie Weiteres vorgemerkt. Abgegangen ist Alles. Sollte Adressat nicht pünktlich gewesen sein? Pharao : Von Mitgetheiltem nehmen dfd. Notiz und besorgen das Weitere. Die alte Geschichte vom kleinen Prinz Gernegroß". Briefl. mehr. Nthr. Helldr. Ausbleiben scheint irrthüml. verursacht und ist Einrentg. bewirkt. Gruß. Hebe: Adr. u. Bitllg. notiren It. Vorlage v. 21./6 und berichten am 24/6 briefl. das Weitere. Nechnung Aulangendes folgt. Fernandez: Aust. werden selbstverständl. vergütet und erbitten Spezialaufftllg. Adr. geord. Schft. unterwegs. Nother Apostel: Bf. v. 19. am 22./6 beantwortet. Vor Allem sofort Nachr. betr. Pp. erbeten. Ggr. nach Vorschr. gutgebr. Rubikon: Pfd. Strlg. 2.5.10 a Cto. Ab. 2c. erh. R. geord. u. Avisirtes erwartet. Brieflich am 25/6 Weiteres. N. N.: Alles besorgt. a Cto. Ab. 2c. erhalten. Näheres

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Filou: Pfd. Strlg. 73.-.

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Mt. 50. denn?

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a Ct. Ab. erh." Einige Nummern fehlen"

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O. B. Mbd. öwfl. 3. f. Ab. 1/ 4-1/ 7 u. Schft. erh. Spreequelle: 50. Mt. Ab. 1. Qu. u. a Cto. erh. Ad. eingerenkt. Kilian: Besorgt. Gruß! Arabi- Pascha: Nachr. v. 24/6. erh. Akai: Adr. v. 25/6 vorgemerkt. Sdw. leider sehr langsam. H. Nkw. London : Pfd. Strl. 3. a Cto. Ab. 2c. erh. 6. C. Ebg. i. S.: Mr. 30. Ab. pr. 89 Cto. Tb. S. Po. erh. 1871er Nachf.: Mr. 4.40 Ab. 3. Qu. erh. Weiteres zur Kenntniß genommen. Neckarschleimer: Mf. 5.60 baar u. pr. Cours a Eto. alter Rest erh. u. Mt. 4.-- pr. Ret.- Anth. nach Ihrer Aufklärung gutgebr. Uebrigens: Im Deuten zeige Dich stets munter, liegt Nichts darin, so leg' was unter." Bfl. werden beweisen, daß Ihnen dieses Leiden mitgespielt.

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Für die Schweiz . Bestellungen auf den Sozialdemokrat" besorgen wir wie bisher promptest und tragen fortan diejenigen bisherigen Abonnenten, welche das Blatt nicht abbestellen, auch für das laufende Quartal vor. Sofort nach Ausgabe der Nro. 27 erheben wir Na ch­nahme, dafern das Abonnement für dieses Quartal nicht bis zu Erscheinen der Nro. 26 baar an uns eingesandt ist.

Die Schriften- Filiale der Arbeiterlimme in Zürich GZähringerstraße 12

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