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Der Sozialdemokrat
Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge.
Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Borsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.
Ein langersehntes Buch.
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Die Denkschrift über die Handhabung und die Wirkung des Ausnahmegesezes gegen die deutsche Sozialdemokratie ist nun endlich soweit fertig gestellt, daß in den nächsten Wochen mit dem Versandt begonnen werden kann. Sie hat lange auf sich warten lassen, und mancher Genosse mag wohl die Hoffnung aufgegeben haben, die vor Jahr und Tag angekündigte Anklageschrift der deutschen Sozialdemokratie gegen die deutschen Gewalthaber überhaupt erscheinen zu sehen zur Feier des zehnjährigen Bestandes des Schandgesetzes sollte sie erscheinen, und nun trennen uns nur noch zwei Monate vom elften Jahrestag dieses schmachvollen Attentats auf Freiheit und Recht. Aber nur Wenige können sich vergegenwärtigen, welche Schwierigkeiten sich der Ausführung des mit so großer Begeisterung aufgenommenen Projekts in den Weg stellten. Was mußte die Denkschrift, sollte sie ihrem Zweck entsprechen, nicht alles in sich vereinigen? Um auch dem ärmsten Genossen zugängig zu sein, durfte sie einen nur mäßigen Umfang annehmen, und doch sollte sie, und doch mußte sie das ihr zu Grunde liegende Thema möglichst erschöpfend behandeln. Das ist aber für den gewissenhaften Arbeiter zehnmal schwerer, als wenn er jede Seite des Gegenstandes in gleicher Ausführlichkeit behandeln darf.„ Entschuldigen Sie die Länge meines Briefes, ich habe nicht Zeit, kurz zu sein", schrieb Voltaire einst an einen Freund, und so parador der Satz scheint, so sehr trifft er oft zu. In diesem Falle gebot die Nothwendigkeit ,,, kurz zu sein", auf beschränktem Raum zusammenzufassen, was eine Arbeit von zehnfachem Umfange gerechtfertigt hätte, und das erfordert mehr Zeit, mag daher, neben mehr äußerlichen Gründen, wie die Ausweisung der Leiter des„ Sozialdemokrat" und der Volksbuchhandlung aus der Schweiz , das längere Ausbleiben entschuldigen.
Aber in der Sache selbst, was kommt es auf den Tag des Erscheinens einer Schrift, wie die vorstehende, an, wenn sie nur sonst ihren Zweck erfüllt! Und das glauben wir bestimmt von der Denkschrift in ihrer jezigen Form sagen zu fönnen. Sie zeigt, was die deutsche Sozialdemokratie war, ehe sie unter ein schmachvolles Ausnahmegesez gestellt wurde, sie gibt nicht nur eine Geschichte dieses Gesetzes seit der Zeit seiner Verkündigung, sie gibt auch eine Entstehungsgeschichte dieses Gefeßes, die viel weiter zurückgreift, als die Meisten sich träumen lassen. Die Sozialdemokratie, die Partei des arbeitenden Volkes, unter ein drakonisches Polizeigesetz zu stellen, war seit dem Tage, da er erkannte, daß sie für ihn nicht zu haben war, das unablässige Streben des Mannes gewesen, der sich von seinen Schmeichlern den ,, modernsten aller Staatsmänner" nennen läßt. Unfähig, sie ,, in der Freiheit zu bändigen", sehnte er sich danach, Peitsche und Kanthare nach Belieben gegen fie anwenden zu dürfen.
Wie sein Wunsch in Erfüllung ging, wie über ganz Deutsch land Gewalt und Willkür an die Stelle verbriefter Volksrechte traten, wie seine brutalen Junkerinstinkte leitendes Gesetz im deutschen Reich wurden, wie eine blühende Arbeiterpresse mit einem Schlage vernichtet, wie mühsam aus ersparten Arbeitergroschen geschaffenes Eigenthum mit einem Federstrich zerstört, wie tausende von Eristenzen zu Grunde gerichtet, tausende von Familien um ihr Glück betrogen wurden, wie der freie Gedanke geknechtet, das freie Wort geknebelt wurde das wird in der Denkschrift dem Leser vorgeführt. All das Unrecht, all die Niedertracht, die uns zugefügt worden, all die tückischen Streiche gegen das um seine Befreiung ringende Proletariat treten aufs Neue vor r= unser geistiges Auge und entflammen aufs Neue den heißen Zorn, der uns erfüllte, als wir zuerst von ihnen vernahmen, und der in den Herzen so vieler Opfer des Schandgesetzes heute noch fortlodert.
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Wir sehen aber auch, wie all die Infamie, alle die Gewaltanwendung sich als unfähig erwiesen, die tief in den Verhältnissen wurzelnde Bewegung zu unterdrücken. Wir sehen, wie trotz aller Knebelungen der freie Gedanke sich doch wieder Bahn bricht, wir sehen, wie trotz aller Verfolgungen die Kadres der Sozialdemokratie zusammenbleiben, wie trotz aller Verlockungen sie feinen Zoll von ihrer Bahn abweichen. Wir sehen die Sozialdemokratie Schritt für Schritt ihre alten Positionen zurückerobern, sie befestigen, neue zugewinnen, bis am Schluß des Dezenniums seit seinem Inslebentreten der schmähliche Bankerott des infamen Ausnahmegeseßes selbst von seinen glühendsten Befürwortern nicht mehr geleugnet, der glänzende Sieg der Sozialdemokratie über dasselbe selbst von ihren erbittertsten Feinden nicht mehr bestritten wird. So wird die Denkschrift, die in ihrer Schilderung der gegen die Sozialdemokratie gerichteten Streiche ein Monument von unsrer Zeiten Schande" bietet, zugleich zu einem Gedenkbuch der Ehre für das klassenbe
Seiner zähen Ausdauer, seiner unerschütterlichen Gesinnungstreue, seinem großartigen Opfermuth ist der glänzende Sieg zu verdanken was in dieser Hinsicht von Tausenden und Abertausenden von deutschen Arbeitern geleistet wurde, ist über alles Lob erhaben, verdient die höchste Bewunderung.
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Es ist hier nicht der Ort, im Einzelnen aufzuführen, was die Denkschrift darbietet. Einen Prospekt, der eine ſummariſche| Zusammenstellung bietet, findet der Leser in einer der nächsten Nummern unseres Blattes. Hier dagegen mögen noch einige Stellen aus der Vorrede zur Denkschrift folgen, die am Besten Stellen aus der Vorrede zur Denkschrift folgen, die am Besten zeigen, in welchem Geist sie geschrieben wurde, von welchen Gesichtspunkten ihr Verfasser ausgegangen ist. Der besseren Uebersicht halber heben wir einige Säße durch fetten Druck besonders hervor.
Nachdem er einleitend die Gründe des verspäteten Erscheinens der Schrift entwickelt, sowie die Unmöglichkeit darlegt, alle Gewaltmaßregeln einzeln zu registriren, eine bis in's Detail genaue Statistik der Verfolgungen zu geben, fährt der Verfasser fort:
Wenn aber einestheils nicht alles Das in der vorliegenden Schrift Verfasser anderntheils es nicht unterlassen zu sollen, in einer möglichst enthalten ist, was ursprünglich Aufnahme finden sollte, so glaubte der gedrängten Uebersicht
ein Bild über die Entwicklung der sozialdemokratischen Arbeiterpartei seit dem Vereinigungskongreß im Jahre 1875 zu geben.
Tausende und Hunderttausende deutscher Arbeiter haben sich der sozialdemokratischen Bewegung erst unter der Herrschaft des Ausnahmegesetzes angeschlossen und nur den wenigsten unter ihnen dürfte Gelegenheit ge= boten worden sein, durch Einblick in alte Songreßprotokolle oder in Jahrgänge von Arbeiterzeitungen aus der Zeit vor dem Ausnahmegesetz sich über die Vorgänge zu orientiren, welche in der Periode vor den Attentaten und nach denselben bis zum Erlaß des Schandgesetzes sich abgespielt haben. Besonders über die beiden Attentate selbst und deren Urheber Höbel und Nobiling ist soviel geschrieben und gelogen worden und wird gelegentlich auch heute noch gelogen, daß es dem Verfasser nothwendig erschien, gerade nach dieser Richtung hin die Darstellung etwas eingehender zu gestalten. Dem einen und anderen älteren Leser, dem die Vorgänge aus dem Attentatsjahre noch lebhaft im Gedächtniß haften, mögen ja die Kapitel„ Hödel" und" Nobiling" vielleicht etwas zu breit angelegt erscheinen, der Verfasser aber hat sich überzeugt, daß gerade in diesem Punkte, und nicht blos unter der fremdländischen Sozialdemokratie, falsche Auffassungen herrschen. Durften es doch sogar in deutscher Sprache erscheinende anarchistische Blätter wagen, Hödel und Nobiling als Helden und Märtyrer der Arbeiterbewegung zu feiern! Diesem auf den Kopf Stellen der historischen Thatsachen gegenüber, das den offiziellen und nichtoffiziellen Verleumdern der sozialdemokratischen Bewegung natürlich sehr gelegen fam, erschien es doppelt angebracht, den Attentaten und den Attentätern eine möglichst eingehende, den Thatsachen entsprechende Darstellung zu widmen.
Was den übrigen Inhalt des wenn dieser Ausdruck für die vorliegende Arbeit erlaubt isthistorischen Theils anbelangt, so konnten darin, schon in Rücksicht auf den Umfang der Schrift, nur die hervorstechendsten Ereignisse während der Zeit der Wirksamkeit des Sozialistengesetzes Berücksichtigung finden. Mancher wichtige Vorgang mußte unberücksichtigt bleiben und selbst das, was in den Kreis der Erörterung gezogen wurde, konnte nur in fnappster Form behandelt werden. Trotzdem dürfte auch der historische Theil insofern für den Leser von Interesse sein, als in demselben wenigstens in groben Umrissen ein Bild der Entwicklung der sozialdemokratischen Partei innerhalb der ersten zehn Jahre der Dauer des Ausnahmegesetzes
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gegeben ist. Der Verfasser der vorliegenden Schrift hatte nicht die Aufgabe, die Geschichte des Sozialistengesezes während der ersten zehn Jahre feines Bestandes zu schreiben, sondern es sollten in dieser Schrift vor heißt, die erzieherischen Wirkungen" dieses Gesetzes zur Darstellung allem, wie es in dem Eingangs zitirten Artikel des" Sozialdemokrat" kommen und zur Erreichung dieses Zweckes dürfte gerade der historische Theil wesentlich beitragen. Der Nachweis, wie die sozialdemokratische Bewegung in Deutschland in demselben Verhältniß gewachsen ist und an Umfang und Tiefe zugenommen hat, als die Verfolgungen sich steigerten, und die Regierungen und deren Polizeiorgane in brutaler Anwendung der ihnen durch das Sozialistengeſetz übertragenen außerordentlichen Vollmachten weit über die ursprünglich selbst gesteckte Grenze hinausgegangen sind, ergibt sich mit unwiderleglicher Deutlichkeit aus der von Wahlperiode zu Wahlperiode steigenden sozialdemokratischen Stimmenzahl und aus den immer höher anschwellenden Summen, welche die deutschen Arbeiter zur Unterstützung der Opfer des infamen Ausnahmegesetzes und für die sozialdemokratische Propaganda aufbringen.
Die Hoffnung, daß es gelingen werde, die Sozialdemokratie durch das Ausnahmegesetz zu ersticken und auszurotten, ist denn auch heute sowohl von den Trägern der Staatsgewalt als auch von den Führern der Bourgeoisparteien längst aufgegeben und die Frage ist für diese Streise nur mehr die: Wie erwehren wir uns des sozialdemokratischen Ansturmes? Wenn im Jahre 1881 das Organ Bismarck's , die„ Nordd. Allg. Ztg.", noch glaubte, es werde mit dem Humbug der Sozialreform, wie er sich in den sogenannten Versicherungsgefeßen darstellt, gelingen, die deutschen Arbeiter zu födern, und wenn das genannte Blatt damals schrieb:„ Wenn diese Reformen durchgeführt sein werden, dann wird auch das Gesetz vom 21. Oktober 1878 unnöthig geworden sein", so ist diese Hoffnung und dieser Köhlerglaube unseren offiziellen Streifen und der mit denselben durch Dick und Dünn gehenden, in den sogen. Kartellparteien organisirten Bourgeoisie und dem Junkerthum längst verloren gegangen. Die Herren haben einsehen gelernt, daß die deutschen Arbeiter für die Bettelsuppen der Sozialreform, wie sie der Junker Bismarck und die„ Volksmänner" Dechelhäuser und Miquel verstehen, ihre Forderung auf politische Freiheit und soziale Gleichberechtigung nicht aufgeben, und heute, nachdem das Schandgeses eine fast elfjährige Wirksamkeit hinter sich hat, ist die Frage der Beseitigung desselben ganz und gar in den Hintergrund getreten gegenüber der Frage: Wie lassen sich die Bestimmungen des Gesetzes in das gemeine Recht überführen, das heißt: Wie ist es möglich, das Sozialistengesetz zu einer dauernden Reichsinstitution zu machen? Wie und ob diese Frage überhaupt gelöst wird, das läßt die sozialdemokratische Partei durchaus kühl; dieselbe ist sich darüber längst im Klaren, daß die schwersten und entscheidensten Kämpfe ihr noch bevorstehen.
müssen, auf Grund eines Ausnahmegesetzes oder auf Grund des gemeinen
Ob aber die Opfer, die in diefen Kämpfen noch gebracht werden
Rechts zu bringen sind, das ist für Jene, welche sie zu bringen haben, sehr gleichgiltig. Das Wesentliche ist, daß die deutsche Arbeiterschaft entschlossen ist, auch in Zukunft fene Opfer zu bringen, die ihr Emanzipationskampf erfordert, wie sie dieselben bisher freudig und im Vertrauen auf ihre gute Sache gebracht hat.
In welchem Umfange aber diese Opfer gebracht wurden, das zu zeigen ist die Aufgabe des zweiten Theils dieser Schrift.
Erscheint
wöchentlich einmal
in
Rondon.
Verlag
der
Poßtsendungen
franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe
nach England tosten Doppelporto.
17. August 1889.
Wir haben bereits angeführt, daß es ein Ding der Unmöglichkeit war, Brutalisfirungen zu regiſtriren. Ganze Bände würde es füllen, wollte man alle die auf Grund des Schandgefeßes vorgekommenen Gewaltakte und jede einzelne Schandthat, Vergewaltigung und Rohheit aufführen, welche unter dem Deckmantel des Ausnahmegesetzes an Tausenden und Abertausenden deutscher Arbeiter und deren Frauen und Kinder seitens der Schergen der Gewalt verübt worden sind; und wieder würden Bände dazu gehören, um alle jene Handlungen aufzuzählen, welche in Form Rechtens inszenirt wurden, um sozialdemokratische Arbeiter ihrer politischen Ueberzeugung willen in den Schlingen des Ausnahmegesetzes oder
des gemeinen" Rechtes zu fangen.
Ist aber auch die Chronik jener Handlungen, welche die Unsterblichkeit der Infamie verdienen, nicht vollständig, so gibt der zweite Theil dieser Schrift gleichwohl ein Bild der schmachvollen Thaten, welche auf Grund des Ausnahmegesetzes ausgeübt und durch dasselbe erst möglich gemacht wurden. In den Städtebildern", den Berichten über die Erlebnisse einzelner Ausgewiesener, in den turzen Biographien der in Folge ihrer Ausweisung oder sonstigen Verfolgungen nach Amerika Ausgewanderten zeigt sich das Gesetz in seiner ganzen Brutalität. Hier treten
Hunderte von Proletariern als Kläger
auf, jeder Einzelne die vernichtendsten Schläge führend gegen ein System, welches sich nur zu halten vermag, indem es die zahlreichste Klasse der Staatsangehörigen für vogelfrei erklärt und sie den infamen Praktiken, wie sie im Lock spizel kapitel an einzelnen Beispielen gezeigt werden, preisgibt....
Nun noch ein Wort darüber, warum in dieser Schrift der Anarchistenbewegung in Deutschland nur nebenbei Erwähnung geschieht. Vielen Lesern dieser Schrift dürfte es auffallen, daß in derselben Vorgänge, wie die Attentate auf den Wachtposten in Straßburg und den Bankier Heilbronner in Stuttgart , die Hinrichtung des Polizeiraths Numpff in Frankfurt a. M., die Explosion am dortigen Polizeigebäude und das Attentat am Niederwald- Denkmal, entweder gar nicht oder nur nebenher erwähnt sind. Zur Erklärung dafür möge Folgendes dienen. Der Verfasser dieser Schrift sieht in der vorübergehend auch in Deutschland eine, wenn auch nur unbedeutende, Nolle spielenden Anarchisterei und den damit in Zusammenhang gebrachten Gewaltakten zwar eine Folge des Sozialistengesezes, mit der sozialdemokratischen Partei aber hat jene Bewegung nichts zu thun. Auch die" Thaten" der Anhänger jener Partei berühren die Sozialdemokratie nicht. Weiß man doch nie, inwieweit diese„ Thaten" aus dem freien Entschlusse durch das Sozialistengesetz aufs Aeußerste gereizter Fanatiker oder den Eingebungen von Subjekten hervorgegangen sind, welche selbst im Dienste der Polizei stehen Daß die Einleitung einer neuen Aera der„ Propaganda der That", deren erste Früchte die Verbrechen eines Kammerer und Stellmacher in Straßburg , Stuttgart und Wien waren, unter dem Vorsize des Tischlers C. Schröder, der zu dieser Zeit schon im Dienste des Berliner Polizeipräsidiums stand, ausgeheckt und beschlossen wurde, steht heute aftenmäßig fest; und ob am Niederwald- Attentat und bei den Dynamit- Explosionen im Wupperthale die Polizei wirklich reine Hände hatte, das bleibt noch sehr dahingestellt. Thatsache ist es, daß der Weber Palm, welcher Monate lang um das Vorhandensein des Dynamits im Wupperthale gewußt hat, notorisch auch bei dem Werfen von Dynamit- Patronen in Elberfeld - Barmen dabei war und überhaupt von dem ganzen Treiben Kenntniß hatte, das schließlich Reinsdorf und Küchler den Kopf kostete und die übrigen Angeklagten theils auf Lebenszeit, theils auf lange Jahre ins Zuchthaus brachte, direkt im Dienste der Polizei stand, nachdem er im Hochverrathsprozeß gegen Reinsdorf und Genossen als Zeuge verwendet worden war. Dieser nämliche Palm ist auch, nach eigenem Geständniß, zu dem Kaisermannöver nach Düsseldorf geschickt worden, um dort, natürlich als„ Anarchist", verhaftet zu werden, woraus sowohl für die Presse, als auch gegenüber dem, zu der Zeit schon längst kindisch ge= wordenen Kaiser Wilhelm Kapital geschlagen wurde.
Wenn aber in einzelnen Fällen die Herren von der Polizei sich an dem Feuer, mit dem sie spielten, wirklich die Finger verbrannten, und wenn speziell der Frankfurter Polizeier Rumpff, nachdem er vorher durch den Hallunken Horsch hatte Attentate" vorbereiten lassen, um unschuldige Arbeiter ins Verderben zu stürzen, schließlich das Opfer eines wirklichen Attentates geworden ist, so empfinden wir darüber weder irgend ein Bedauern, noch aber können wir darin ein Greigniß erblicken, welches für die sozialdemokratische Bewegung von irgend welcher Bedeutung ist. Numpf hatte in der Quälerei und Peinigung der sozialdemokratischen Arbeiter ein besonderes Vergnügen gefunden, er hatte sich der schuftigsten Mittel bedient, um diesem seinem Vergnügen fröhnen zu können, und wenn er zum Schlusse ein Opfer, nicht seines Berufes, sondern dieser seiner Jagdlust auf Menschen geworden ist, so hat er eben geerntet, was er reichlich gefäet hatte.
Wenn nun auch das Wort: Was lange währt, wird gut", sich nicht Niemand im vollen Umfange auf die Schrift wird anwenden lassen
ist sich ja der Mängel derselben mehr bewußt als der Verfasser selbst so darf doch wohl die Hoffnung ausgesprochen werden, daß sie auch heute noch nicht zu spät kommt.
Die kämpfenden Schaaren des Proletariats können aus den Daten und Mittheilungen über die Entwicklung der sozialdemokratischen Bewegung in den letzten zwölf Jahren
frischen Muth zu erneuten Kämpfen und Siegen
um die idealen Ziele der Sozialdemokratie schöpfen und sie wer= den es auch sicherlich. Wo aber ein Streiter erlahmt sein sollte, da wird der Hinweis auf die namenlosen Schandthaten, welche unter der Herrschaft des Sozialistengesetzes an der deutschen Arbeiterschaft verübt wurden, genügen, um auch diesen wieder in die Reihen der Kämpfenden und Ringenden zurückzuführen.
Aber selbst jene Elemente des deutschen Volfes, welche zwar weder zur Sozialdemokratie sich zählen, noch für dieselbe Sympathie hegen, trotzdem aber überzeugte Gegner des Sozialistengefeßes sind, ia sogar jene Vertheidiger des Ausnahmegesetzes, welchen der Byzantinismus und die Erfolgsanbeterei unserer Tage das Denkvermögen noch nicht völlig umnebelt haben muß all' diesen, wenn sie diese Schrift aus
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der Hand legen und sich die Summe von Niedertracht und Gemeinheit einerseits und anderseits die Noth und Verzweiflung vergegenwärtigen, welche sich aus dem Gesetz und der Art seiner Handhabung ergeben, nicht auch der Gedanke kommen, den der Verfasser dieser Schrift, als er das Material fichtete und ihm aus jeder der nach Hunderten zählenden Zuschriften immer und immer wieder der Ruf nach Vergeltung und Rache entgegenschallte, nicht mehr los werden konnte:
Wehe Denen, über deren Häupter sich einst all' derHaß und all'die Wuthentladen werden, die durch dieses infame Gesez erzeugt und angesammelt werden!
Wir haben dem nichts hinzuzufügen.