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eine Reserve auf, die ihm nicht ganz leicht gefallen ist. Jedenfalls hat Schreiber dieses den ehrlichsten Willen, die Einigung aller sozialistischen Elemente und Organisationen zu verwirklichen, während Angriffe wie die, welche der Verfasser des Artikels im Recht voor Allen" gegen den Internationalen Kongreß und namentlich gegen die deutschen Genossen geschleudert hat, fürwahr nicht darnach angethan find, die Einigkeit zu fördern."
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Dies die Einsendung. Von der Loyalität der Redaktion des„ Necht boor Allen", hoffen wir aber, daß sie von dieser Antwort, namentlich aber, was die thatsächlichen Richtigstellungen anbetrifft, in ihrem Organ Notiz nehme.
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Sozialpolitische Rundschau.
schweifen? Wie wäre es, theuerste Anstandsdame, mit einer Sprigtour nach Berlin ? Dort wohnt jemand, der Dir aus aller Verlegenheit helfen kann. Und dieser jemand heißt: Heinrich Oberwinder .
Herr Oberwinder war es, der bei in Paris lebenden deutschen Sozialisten für Boulanger Stimmung zu machen suchte; sie zu veranlassen suchte, in Beiträgen für französische und deutsche sozialistische Zeitungen für Boulanger Stimmung zn machen. Herr Oberwinder ist auch der Erfinder des famosen Plans einer Internationalen Korrespondenz", der eine wahrhaft frappante Aehnlichkeit hat mit dem Plan der Herausgabe eines Organs, welches unter dem Deckmantel ausländischer Korrespondenzen nur helfen sollte ,,, Agenten zu haben und Mittel, mit ihnen zu verfehren. eine Zeitung, deren Mitarbeiter man handeln und schreiben lassen kann, ohne daß sie auch nur eine Ahnung davon hätten, auf welches Ziel man zustrebte"( Vertheidigungsschrift Boulangers). Und Herr Oberwinder ist ein ehrenwerther Mann, wie Herr Polizeirath Krüger in Berlin gern bezeugen wird.
Suche, liebe Leipzigerin, suche!
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Die deutsche Polizei hat den Pariser Kongreß noch immer nicht verdaut. Blos das Eine hat sie begriffen, daß er ihr nicht in den Kram paßt, ja daß er ihr das Konzept verdorben hat London , 14. August 1889. darum möchte sie gern den ganzen Kongreß ungeschehen machen. Da dies nun aber nicht möglich ist, so soll wenigstens das Nächstbeste oder doch-Erwünschte möglich gemacht werden: nämlich die vollkommene Ignorirung des Kongresses. Von dem Kongreß soll nicht gesprochen werden und etwas, wovon nicht gesprochen wird, ist so gut, als ob es nicht existirt. So schlau ist die deutsche Polizei, daß fie dies eingesehen, und demzufolge das Verbot jeder Berichterstattung über den Pariser Kongreß.
Der Prozeß Boulanger, der sich zur Zeit vor dem zum Staatsgericht konstituirten französischen Senat abspielt, ist als solcher nicht geeignet, unser besonderes Interesse in Anspruch zu nehmen. Im Senat haben die Opportunisten die Mehrheit, und da diese die verbisfensten Gegner des„ tapfern Generals" find vielleicht weil sie in der Gesinnungstüchtigkeit ihm am verwandtesten sind so war der General gerichtet, noch ehe die Anklageschrift verlesen war. Diese selbst beweist nur, daß Boulanger ein ehrgeiziger Streber ist und in der Verwendung der seiner Verwaltung anvertrauten Geldmittel nicht sehr skrupulös zu Werke ging Dinge, die zwar durchaus verwerf= lich, aber leider keineswegs sehr selten sind, weder in Frank reich , noch in irgend einem andern Lande.
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Boulanger hat auf die Anklageschrift mit einem Manifest an das französische Volk geantwortet, in dem er die Hauptpunkte der Ersteren Satz für Satz zu widerlegen sucht. Er kommt da auch auf den Vorwurf zu sprechen, er habe ein Blatt, den" Avenir National" zu dem speziellen Zweck unterhalten, seine Person zu verherrlichen. Natürlich ist der Reklame- General über diesen Vorwurf ganz empört. Wie kann man von ihm nur so etwas vermuthen! Der Avenir National" hatte eine viel höhere Mission. Er sollte eine neue Form bieten, die politische Spionage zu betreiben. Ich wollte", heißt es in seinem Manifest, Leute an der Hand haben, welche mit den Sozialdemokraten eines gewissen Landes Beziehungen unterhielten, die ich am Tage vor dem Ausbruche eines Krieges, aber nur an diesem Tage, zu benutzen gedachte. Deshalb wollte ich bei der Zeitung Leute haben, die an den fozialdemokratischen Bewegungen theilgenommen hatten."
Die Leipziger Zeitung", das Organ der sächsischen Regierung, knüpft, wie wir aus dem Leipziger „ Wähler" ersehen, an diese„ schwerwiegende Enthüllung" ihres Lieblings die schwerwiegende Frage:
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Wer waren diese Leute? Mit wem standen sie in Deutschland in Verbindung? Wie dachte Boulanger fich die Ausnutzung seiner Beziehungen am Vorabend eines Krieges? Alle diese Fragen drängen sich uns unwillkürlich auf. Sie erfordern eine Aufflärung, welche, wie uns scheint, nicht nur im allgemeinen Interesse Deutschlands , sondern auch in dem der sozialdemokratischen Partei liegt. Der weiland Züricher und jezige Londoner „ Sozialdemokrat" könnte uns vielleicht auf die Spur helfen." Mit Vergnügen. Zunächst rathen wir der braven Leipzigerin, doch nachzulesen, was ihre guten Freunde, der Hamburgische Storrefpondent" und die„ Kölnische 3tg.", über diese Angelegenheit zu sagen haben. Diese, sonst int Denunziren so gar nicht blöden" Polizeiblätter find mit einem Male lammfromm geworden, und behaupten, Boulanger habe wohl weniger die deutschen , als die lombardischen Sozialdemokraten im Auge gehabt." Seltsant, nicht wahr, liebe Leipzigerin? Sollen wir Dir, in Anerkennung früherer Liebesdienste verrathen, daß es in der Lombardei zu Boulangers Zeiten fast noch gar keine Sozialdemokraten gab, und daß diese noch heute in der Lombardei sehr spärlich gesäet find? Das macht die Sache nur noch seltsamer. Was für einen Grund hat dieser Mann, frank zu sein," fragte Talleyrand einst, als er von der Erkrankung eines Kollegen erfuhr. Was für einen Grund haben Deine Kollegen, gute Leipziger Denunziantin, nicht zu denunziren?" Steckt ihnen, wie das Berliner Volksblatt" meint, der„ Edelste und Beste" von Ehrenberg noch so tief in den Knochen? Fürchten sie, daß bei dem geringsten Versuch, die deutsche Sozialdemokratie mit Boulanger in Verbindung zu bringen, diese mit weiteren, noch fompromittirenderen Enthüllungen kommen werde? Suche, liebe Leipzigerin, fuche! Wer da suchet, der wird finden.
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Oder aber die Leipzigerin macht sich auf und fragt direkt bei ihrem Freund Boulanger an. Etwa so:
Herr General!
Die unterzeichnete Redaktion, die während und nach der Zeit Ihres Ministeriums nach Kräften die Reklametrommel für Sie gerührt hat, erlaubt sich hiermit die folgende Anfrage: Was haben Sie gemeint unter dem gewissen Land", mit dessen Sozialdemokraten Sie in Verbindung treten wollen? Wie dachten Sie sich die Ausnüßung dieser Beziehung"? Wer waren diese Leute, und mit wem standen dieselben in Deutschland in Verbindung? Angesichts der erwähnten„ Liebesdienste" wird die Leipzigerin nicht um eine erkenntliche Antwort zu zittern brauchen. Verlangt sie nach einer anderen Spur? Wie wäre es, wenn wir ihr die Adressen gewisser sozialdemokratischer oder sehr sozialistenfreundlicher Herren in London mittheilen, die doch wozu in die Ferne
Also ein neuer Napoleon, und da Lulu im Zululande todtgeschlagen, so ist natürlich der jetzt noch lebende Prinz Jerome Napoleon , vulgo Plonplon,( geb. 1823) der Antichrist". Er wird zunächst 1896-97 König von Syrien und wahrscheinlich auch der Mahdi der Mohame= daner." Alle Eigenschaften des Antichrist, die der Prophet Daniel VIII, 23; XI, 21, 36, 37 und Offenb. VXII. angeben, passen nach Barter auf diesen. Ja, daß er ein Voltairianischer Ungläubiger" und jogar Demofrat"( Voltairian, Infidel and Democrat") ist, steht nach Barter schon im Daniel zu lesen!
Hilf Himmel! Hilf Samiel und Daniel!
Daniel, Voltaire und Demofrat! Vielleicht findet Barter bei eingehendem Studium des Buches Daniel noch den vergilbten Vers: Gegen Demokraten helfen nur Soldaten!
Aber auch die Schreckensherrschaft Jerome Napoleons, des„ Antichrist", wird gestürzt. Auf der zweiten Stufe des zweiten Advent tommt Christus zornerfüllt als Rächer und Nichter, nachdem alle lebendigen Chriften in dem Himmel aufgenommen, vernichtet den Antichrist in der Schlacht bei Armageddon und das tausendfährige Reich Gottes ist da."( Offenb. XIX, XX., 3acharias XIV, Jejaias, XVI.) Also, Proletarier aller Länder, freut Euch auf den 15. Dezember 1896! Und auf den 11. April 1901!
In der That, der Reverend M. Barter ist keineswegs ein Infasse von Burghölzli, Dalldorf , Charenton oder New Bedlam. Er läuft frei herum, angestaunt von den Gläubigen als ein Mann Gottes und Prophet, bei die Hize".
das Weib, welches du sahest, ist die große Stadt, welche über die Könige der Erde herrscht( Rom )".( Offenbarung Johannes XII ). Ferner gibt Frenäus an, daß nach einer anderen Lesart die Zahl des Namens 616 sei. Beide Zahlen weisen auf Nero hin. Denn hebräisch heißt der Nero: Neron Kesar. Bei den Juden bedeuteten die Buchstaben auch Zahlen und zwar n= 50, r 200, 0= 6, n= 50, k 100, s 60, r= 200, zusammen 666. Im Lateinischen ferner heißt der Kaiser Nero: Nero Caesar , das gibt hebräisch geschrieben: Nero Kesar; es fehlt also an den obigen Worten das zweite n von Neron, d. h. die Zahl 50, und wir erhalten somit die Zahl 616. Dies ist überzeugender Beweis, daß von Johannes Nero gemeint ist. Engels hatte schon 1841 Gelegenheit, dies an der Berliner Universität aus dem Munde des Prof. Benary zu hören, und trotz seiner englischen Publikation von vor 6 Jahren produzirt der Pfaffe Barter den obigen phantasiereichen Mist mit Hilfe des dritten Falles.
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Ach, sie ist so klug und weise die deutsche Polizei! Wir verneigen uns vor der Majestät ihres Geistes.
Schade nur, daß die deutsche Polizei mit ihrem Todtschweigungssystem es vergessen hat, allen Zeitungen die Erwähnung des Kongresses zu verbieten, und den Millionen deutscher Arbeiter das Hirn aus dem Schädel und das Herz aus der Brust herauszunehmen! Wäre das geschehen, dann hätte das Polizeiverbot vielleicht einen Sinn und Erfolg.
Hand in Hand mit der deutschen Polizei geht das deutsche Unternehmerthum gegen die Kongreßbelegirten vor. Wir entrüften uns darüber nicht. Wie kann man über das Natürliche in sittliche Entrüstung gerathen? Die Kaze muß mausen und der deutsche Ausbeuter muß sich so aufführen, wie ein roher beschränkter Patron nicht anders kann. Er behauptet zwar, daß ihm das Wohl des Arbeiters" am Herzen liege, und daß er für Sozialreform" schwärme, allein das Wohl des Arbeiters" besteht darin, daß er der Leibeigene des Arbeitgebers ist, und die Sozialreform bedeutet, daß der Arbeiter unter polizeilicher Aufsicht Tag und Nacht mit seinem Arbeitsschweiß den gnädigen Herrn Arbeitgeber" bereichern soll.
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Daß die deutschen Arbeiter nach ihrer eigenen Façon selig sein wollen, und daß sie auf den Pariser Kongreß gegangen sind, um gemeinsam mit ihren Kameraden der anderen Länder über die Wege und Mittel zur Emanzipation der Arbeit und der Arbeiterklasse zu berathen, das war allerdings ein todeswürdiges Verbrechen. Und daß die deutschen Arbeiter bei dieser Gelegenheit weder Majestätsbeleidigungen noch Landesverrath betrieben, sondern die deutschen Fürsten und die deutsche Reichsherrlichkeit mit souveränem Selbstgefühl links liegen Lassend so vernünftige Beschlüsse gefaßt haben, daß jeder vernünftige Mensch damit einverstanden sein muß und sich beim besten Willen kein Wauwau daraus fabriziren läßt- das war womöglich ein noch todeswürdigeres Verbrechen. Wenn man diese Verbrecher nur allesammt hängen könnte! Freilich, wer würde dann die Herren ernähren, die sich von der Arbeit ihrer Arbeiter mästen, weshalb sie sich eben auch ,, Arbeitgeber" nennen? Also mit dem Hängen geht's nicht wenn die Arbeiter so gutmüthig wären, sich hängen zu lassen. Es muß aber doch ein Erempel statuirt werden! Und so maßregelt denn das biedere Arbeitgebervolt.
Nur zu! Schaden können diese traurigen Arbeiter- Paschas uns nicht mehr; wohl aber nügen, indem sie ihre Gemeinschädlichkeit und Brutalität hübsch an die große Glocke hängen. Es ist das beiläufig das einzige Nügliche, welches sie verrichten tönnen. Was sie mit Absicht thun, ist nichtswürdig. Nur unfreiwillig tönnen sie uns einen Dienst leisten als abschreckende und belehrende Beispiele.
Die Könige gehen unter die Agitatoren. Von den tragikomischen Agitationstouren des preußischen Reisekaisers haben wir schon des Defteren zu reden gehabt. Dieser junge Mensch ist aber unter so eigenthümlichen Verhältnissen auf den Thron gekommen, daß man es in den persönlichen Umständen begründet halten kann, wenn er den Glauben an die Stabilität der Monarchie verloren hat, und durch fieberhafte Agitationsfähigkeit seinen Thron zu befestigen sucht. deutschen Amts- und Leidenskollegen des Hohenzollernkönigs sind aber in einer ganz ähnlichen Gemüthsverfassung und wenden sich gleichfalls mehr und mehr der agitatorischen Laufbahn zu. Und das ist nichts Zufälliges und kann nicht auf rein persönliche Erfahrungen zurückgeführt werden. Es hat offenbar seinen Grund in einer gemeinsamen Ursache: das Fürstengeschäft geht schlecht, das Gottes- Gnaden- Handwerk hat zwar noch einen goldenen Boden, aber der Boden hat ein Loch, daß Kaiser und Könige gelegentlich durchfallen können. Und wer will es da den armen Monarchen verdenken, daß sie es machen, wie ihre Leidensgenossen in den plebejischen Handwerken: die nothleidenden Gevatter Kesselflicker , Schuster und Handschuhmacher , ihre Gebresten vor aller Welt ausbreiten, für ihre bedrohten Klassen- und Standes- Interessen Propaganda machen, und an das öffentliche Mitleid appelliren? Denn darauf läuft es hinaus. Man nehme z. B. den König von Sachsen , der unter die Kriegervereinler läuft und sie anbettelt, doch ja bei der nächsten Wahl für die gefährdeten Throne einzutreten, damit die schöne, fette Zivilliste nicht beschnitten und die deutschen Fürsten nicht
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am Ende o Graus! auf die Reichspension des Alters
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und Invalidengesetzes angewiesen werden. wudhar Diese Bettelrede des Königs von Sachsen , des einst so stolzen Wettiners, der die Gevatter Kesselflicker, Schuster und Handschuhmacher der Militär= vereine um Hilfe anfleht, ist ein ebenso befriedigendes als klassisches Zeichen der Zeit. Wahrhaftig, es muß schlecht, schlecht stehen, um die Monarchenzunft!
Auch ein bayrischer Prinz der künftige König, Ludwig heißt er, ist unter die Agitatoren gegangen, und hat neulich in München eine Jammer- und Noth- Rede an die bierbeduselten Turner gehalten.
Die Reptilien haben staatsmännischen Geist in der Rede entdeckt; und ist es auch nicht gerade staatsmännisch, so ist doch sicherlich sehr staatsflug, daß ein Fürst sich auf das Agitatorengeschäft vorbereitet. Wer weiß, vielleicht kann er es bald brauchen. Vor hundert Jahren erwies es sich für die französischen Marquis, Grafen , Prinzen und Fürsten als eine außerordentliche Wohlthat, daß sie nebenbei etwas Nützliches, oder wenigstens etwas Brauchbares gelernt hatten: Kochen, Tanzen u. s. w. Wohlan, das Redenhalten kann im Nothfall seinen Mann geradesogut ernähren, wie das Tanzen und Kochen.
Jedenfalls haben wir eine große Freude an der agitatorischen Thätigkeit unserer Fürsten, verfolgen dieselbe mit gespanntestem Interesse und wünschen ihnen aufrichtig das beste Fortkommen. 1
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s. Nationalitäten. Daß es keine ungemischten Nationalitäten gibt, und daß also das sogenannte Nationalitätsprinzip und der Kultus desselben ein haarsträubender Unsinn ist, darüber sind alle gebildeten Menschen längst im Reinen. Die Deutschen insbesondere sind ein Mischvolf, wie es gemischter überhaupt nicht denkbar ist, und die Elemente, aus denen es zusammengesezt ist, sind großentheils die nämlichen wie die Urelemente der französischen Nationalität". Professor Virchow, der sonst nicht in allen Dingen auch wissenschaftlich nicht unser Mann ist, hat sich das Verdienst erworben, auf dem Anthropologen- Kongreß, der soeben in Wien abgehalten wurde, den Nationalitätenschwindel wissenschaftlich aufs Gründlichste zu zerstören und den handgreiflichen Nachweis zu führen, daß kein Volk weniger als das deutsche dazu berechtigt sei, auf die Reinheit seiner Nationalität" stolz zu sein.
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Herr Stöcker, mit seiner semitischen Großmutter, wird von den Ausführungen Virchows wohl nicht sehr erbaut sein, und vermuthlich wieder eine seiner bekannten Schmutz- Eruptionen gegen die Feinde der deutschen Nationalität" in Szene sezen. nec d
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Daß die deutschen Bergleute in ihren gewerkschafte lichen Versammlungen sich jeder Sympathieerklärung für die Sozialdemokratie enthalten, ist angesichts der peinlichen leberwachung der sie unterstehen, sehr begreiflich, zudem ist es ja auch ganz in der Ordnung, wenn in Vereinigungen, die rein gewerklichen Zwecken dienen, also auf das Zusammenwirken aller Arbeitskollegen angewiesen sind, politische Parteidemonstrationen, die nur Uneinigkeit hervorrufen können, unterbleiben. Wie aber die Bergleute fühlen, das hat sich jüngst auf dem großen Verbandsfest der westfälischen Bergleute zu Dorta mund gezeigt. Als der Festzug, gegen 20,000 Mann stark, vor der Wohnung unseres alten Genossen Tölde, vorüberzog, da wurden die Fahnen gesenkt, und dem Veteranen der westfälischen Sozialdemokratie tönte ein Hoch nach dem andern entgegen. Das war keine bestellte, keine durch taktische Rücksichten gebotene, sondern eine ganz spontane aus dem Herzen kommende Ovation, und spricht daher mehr als tausend offizielle Erklärungen.
Wilhelm von seiner Sprigtour nach England glücklich heimgekehrt, und vergnügt sich im Augenblick damit, mit seinem lieben Freund und Vetter" Franz Joseph Bruderfüsse auszutauschen, und ihm sein herrliches Heer zu zeigen. Und er hat an Franz Joseph einen Gast, der diesen Genuß wir meinen den Anblick der so stramm gedrillten Soldaten zu würdigen weiß in diesem Punkt ist der Habsburger ein aufrichtiger Verehrer der Hohenzollern . Und seine be= glückten Landeskinder spüren auch mit Wonne die Wirkungen dieser Sympathie edler Seelen. Auch in Oesterreich herrscht der Drill und mit ihm ist allmählich auch der in Preußen sich so wundervoll ausbreitende Offiziershochmuth eingezogen. Auch Desterreich hat jetzt seine Säbelaffären" die österreichische Presse hat in den letzten Tagen
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erst einige ganz nette Attacken schneidiger" Offiziere gegen ehrsame Bürgersleute gemeldet, und die Entrüstung war um so größer, als die Attakirten und Malträtirten nicht etwa proletarische Habenichtse waren dann würde allerdings kaum ein Hahn danach gekräht haben sondern echte rechte Besiz bürger in einem Falle sogar ein Ge= meindevorsteher. Nun, das ist erst der Anfang, die Oesterreicher werden noch ganz andere Dinge erleben, im Kulturstaat Preußen geht man in dieser Hinsicht rasch voran, wie gerade jezt wieder eine Reihe von Artikeln im Militärwochenblatt" zeigen, in denen das„ m o- derne Ritterthum" als höhere Saste gepriesen und von zu intimer Berührung, mit der bürgerlichen Stanaille" gewarnt wird. Die Artikel haben in bürgerlichen Streisen böses Blut gefeßt, aber underschämt, wie sie sind, sprechen sie doch nur aus, was ist, und Niemand wird an diesem Zustand weniger ändern, als gerade das moderne Bürgerthum, dieser Inbegriff der Feigheit und Kriecherei.
Inzwischen wird im Orient lustig weiter gewühlt. Neuerdings haben die Christen auf Kreta wieder einmal entdeckt, daß sie von den Muselmännern unterdrückt" werden und wenden sich an das christliche Europa, fie in ihrem Freiheitskampfe" zu unterstützen. Das gibt den Herren Staatsmännern eine ganz vortreffliche Gelegenheit, zu intriguiren und konspiriren und weiter hat die Sache keinen Zweck. Daß Niemandes Herz wärmer schlägt für die Freiheit" der Halbzivilisirten fretensischen Viehzüchter als das Väterchen's, der soeben den Belage= rungszustand über verschiedene russische Gouvernements verlängert hat, ist selbstverständlich.
Es soll der Bergmann mit dem Kaiser gehen.„ Ein eigenthümliches Verhältniß", berichtet die Frankfurter Zeitung" aus Bochum, hat sich in den öffentlichen Versammlungen der Bergleute gebildet. Es gibt nämlich die Polizeibehörde dem über= wachenden Polizeibeamten nunmehr regelmäßig einen Stenographen bei, welcher jedes von Seiten der Bergleute auf der Rednerbühne oder im Saale fallende Wort niederschreibt."
Ganz wie beim jungen Wilhelm. Die Bergleute scheinen sich aber über diese Gleichstellung mit dem Kaiser nicht sehr geehrt zu fühlen und protestiren dagegen auf eine ganz eigene Art. Sie stellen ihrerseits Stenographen an, welche ihre Reden stenographisch aufnehmen müssen. Außerdem mußten jüngst in einer Versammlung zu Altenboch um vier unbetheiligte Bergleute sich rings dicht um die Rednertribüne sezen und auf jedes Wort genauest Obacht geben Alles, he.ßt es in der obigen Notiz, um bei späteren Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf das Gesprochene ebenfalls eigene Ohrenzeugen zur Seite zu haben. Dieses nicht unzweckmäßige Verfahren soll nun Regel bleiben."
Mit einem Wort, die Bergleute wollen, daß ihre Reden so niedergeschrieben werden, wie sie gehalten wurden diese Plebejer!
Von einer neuen Erfindung auf dem Gebiete der Metallindustrie lesen wir in amerikanischen Blättern: Eine Chikagoer Firma hat fast in allen Ländern Patente auf eine Erfindung erhalten, welche eine ll mwälzung der Zinn und Stahlindustrie zur Folge haben wird. Sie besteht in einem Prozeß, durch welchen ge= schmolzenes Metall ohne weitere Vorrichtungen und Arbeiten direkt in jede gewünschte Form gebracht werden kann. Ursprünglich wurde das Verfahren blos für die Herstellung von Blech direkt aus dem flüssigen Metall in Anwendung gebracht; man hat nun aber gefunden, daß es auch anwendbar ist für alle Arten Platten, Eisen für Bauzwecke und Eisenbahnschienen. Man glaubt, daß damit die Kosten der Herstellung von Stahlschienen auf 10 Dollars per Tonne reduzirt werden können. Auch werden Zinnplatten damit billiger herzustellen sein, als es jetzt in Wales geschieht, womit die Bedingungen für eine neue Industrie in diesem Lande gegeben sind. Das geschmolzene Metall läuft zwischen zwei Rollen, welche durch Wasser, das durch sie geleitet wird, fühl gehalten werden und die Masse abkühlen. Das auf diese Art hergestellte Eisen und der Stahl soll besser als der auf sonstige Weise bisher produzirte sein, weil stärker in der Textur und frei von Luftblasen."
Der Beginn der Anwendung dieser Erfindung, lesen wir weiter, ist bereits in Pittsburg gemacht worden. Eine dortige Firma, Schönberger u. Komp., hat in ihrer Fabrik eine Reihe von Neu- Einrichtungen hergestellt, kraft deren das geschmolzene Rohmetall direkt von den Hochöfen in die Formen geführt werden wird." bo
Bewährt sich die Erfindung, so wird sie selbstverständlich sehr bald auch in Europa ihren Einzug halten. Vorsichtshalber haben die Gr= finder nicht doch, die kapitalistischen Aneigner der Erfindung, dieselbe ja bereits in fast allen Ländern patentiren lassen. Wieviel Arbeiter damit aus ihrer bisherigen Arbeitssphäre hin ausgeworfen, wieviel, Hände" alsdann überflüssig gemacht werden, läßt sich vorerst noch garnicht absehen, aber soviel läßt sich voraussetzen, daß durch diese Erfindung und ihrer, naturnothwendig eintretenden weiteren Ausdehnung den Arbeitern der Metallindustrie ähnliche Zustände drohen, wie sie bereits in der Gewebe- Industrie herrschen.
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Das erste Heft des Berichts über den Internationalen sozialistischen Arbeiterkongres, herausgegeben von dem Organi= fatonskomité des Kongresses, ist soeben erschienen. Es enthält französischer Sprache die Einladungsschreiben zum Kongreß, die Liste der Kongreßbelegirten, die wichtigsten Resolutionen des Kongresses, sowie ein summarisches Verzeichniß der eingelaufenen Giückwunsch- Telegramme und Zustimmungsadressen. Ein zweites Heft, mit dem Protokoll der Verhandlungen, den Berichten und dem Rest der Resolutionen soll in kürzester Frist erscheinen.
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Eine flüchtige Durchficht zeigt uns, daß die Liste, abgesehen von Druckfehlern, verschiedene Irrthümer enthält. So ist z. B. der deutsche Delegirte Schuhmacher unferes Wissens nicht identisch mit dem fozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Schuhmacher, Ewald= Brandenburg nicht mehr Stadtverordneter von Berlin 2c. 2c. So unwesentlich diese Irrthümer sind, so sind sie doch an sich bedauerlich, weil fie willkommenen Anlaß zu böswilligen Auslegungen geben. Wir drücken daher den Wunsch aus, daß bei dem zweiten Heft die Revision etwas sorgfältiger gehandhabt werde.
Auch die Rubrizirung der Delegirten nach Ländern, bezw. Nationa= litäten, ist in einzelnen Punkten ungenau. So verstehen wir nicht, warum ein böhmischer Delegirter unter Böhmen" rubrizirt wird während die andern Böhmen unter Desterreich verzeichnet stehen. Auf dem Kongreß wurde diese Unterscheidung nicht gemacht, die tschechischen Sozialisten rechnen sich zur sozialgemokratischen Arbeiterparthei Oester reichs und stimmten auch demgemäß mit den deutsch- österreichischen Sozialisten.